DE849812C - Zur Stuetzung, Entlastung und Staerkung des menschlichen Fusses dienende Einrichtung, wie Schuheinlage, Schuhsohle u. dgl. - Google Patents
Zur Stuetzung, Entlastung und Staerkung des menschlichen Fusses dienende Einrichtung, wie Schuheinlage, Schuhsohle u. dgl.Info
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Description
Die fortschreitende Verschlechterung des menschlichen Fußzustandes hat schon vor langer Zeit zur
Schaffung von unzähligen Albwehr- und Korrekturmitteln geführt. Durch Stützeinlagen und sogenannte
Gesundheitsschuhe wurde versucht, dem Fuß die notwendige Geh- und Stehmöglichkeit zu erhalten
oder wieder zu verschaffen. Die Tatsache, daß die einzelnen Knochen des Fußskelettes durch die
Kraft seiner Muskeln und Bänder zusammengehalten werden und eine Fußdeformation daher nur
durch eine Schwächung dieser Haltegewebe entstehen kann, hat aber die Wissenschaft zur Erkenntnis
gebracht, daß eine künstliche Stützung ohne gleichzeitige Stärkung der Haltegewebe nicht der
richtige Weg sein kann. Im Gegenteil wurde nachgewiesen, daß durch mehr oder weniger harte Stützung
des Fußgewölbes insbesondere die Fußmuskeln in ihrer Tätigkeit gehindert und daher nach und
nach immer mehr geschwächt werden. Es ist demnach in der Behandlung von Fußleiden seit Jahrzehnten
die unsinnige Methode angewandt worden, die geschwächten Fußgewebe durch Verhinderung
der notwendigen Muskelarbeit noch weiter zu schädigen. Dies hat in der Folge dazu geführt, daß
ein Fußleidender mehr oder weniger von seinen Fußstützen abhängig wurde, ja mit der Zeit ohne
diese Hilfsmittel überhaupt nicht mehr gehfähig war, und ferner, daß durch die verhinderte Muskeltätigkeit
der stetig schwächer werdende Fuß immer höher und stärker gestützt werden mußte.
Selbstverständlich kann ein stark gesenkter Fuß nicht einfach durch eine Muskelgymnastik geheilt,
sondern er muß durch Stützung auch in seine normale Lage gebracht werden. Ein Heilerfolg wird
aber nur dann möglich sein, wenn das Stützmittel nicht die Tätigkeit der die Fußwölbung sichernden
Muskeln stört, sondern diese Arbeit im Gegenteil stark fördert.
Die wichtigsten Spanngewebe des Fußgewölbes sind die Beugernuskein der Zehen, insbesondere diejenigen
der großen Zehe. Im Interesse einer Stärkung des Fußgewölbes muß also speziell diesen
Muskeln ihre freie ungehinderte Tätigkeit bewahrt bleiben. Durch die bisher gebräuchlichen Fußstützen
wird nun wohl das Fußgewölbe hochgestützt, aber zugleich werden auch die Sohlenmuskeln einer starken
Pressung ausgesetzt und dadurch in ihrer Beweglichkeit weitgehend gehemmt. Die Folge war
eine fortschreitende Muskelatrophie und folglich die gewaltsame Schwächung des Fußes.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, die bisherigen Mängel zu beheben und
eine Einrichtung, wie Schuheinlage, Sohle od. dgl., zu entwickeln, welche den doppelten Zweck erfüllt,
d. h. den Fuß zu stützen und zugleich zu stärken.
Erfindungsgemäß wird dies erreicht durch eine federnde Überbrückung im Bereich der äußeren
Fußballenv-ertiefung, welche den Fluß daselbst anhebt, dadurch beim Gehen ein Abrollen nach außen
verhindert und ihn zur natürlichen Fußabwicklung über die große Zehe zwingt.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in drei beispielsweisen Ausführungsformen dargestellt,
und zwar zeigt
Fig. ι als erstes Ausführungsbeispiel einen Damenschuh mit eingebauter Einrichtung alsSchuheinlage
in Seitenansicht und im Längsschnitt,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Sohle dieses Damenschuhes,
Fig. 3 als zweites Ausführungsbeispiel die Einrichtung zwischen Lauf- und Brandsohle eines
Schuhes eingebaut, in Ansicht und im Schnitt, während
Fig. 4 und 5 als drittes Ausführungsbeispiel die Einrichtung als Einlagsohle im Längsschnitt und
in Draufsicht veranschaulicht.
Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel nach den Fig. ι und 2 ist die Einrichtung als Einlage auf die
Brandsohle 1 des Schuhes 2 aufgeklebt. In einem Polster 3 ist in eine Vertiefung als Überbrückung
ein federndes Stahlplättchen 4 eingelegt und unten durch einen Überzug 5 in Form des Polsters 3 überdeckt.
Der Überzug 5 ist mit dem Polster 3, das z. B. aus Gummi bestehen kann, verleimt. Über dem
Polster 3, mit diesem verklebt, befindet sich ein Klebstreifen 6, vorzugsweise aus Wachstuch od. dgl.
Mit diesem Klebstreifen 6, der das Polster seitlich von drei Seiten überragt, sind die Teile 3, 4 und 5
auf die Brandsohle 1 des Schuhes 2 aufgeleimt. Die Überbrückung bzw. das federnde Stahlplättchen 4
verläuft annähernd von der äußeren Randpartie des Schuhes2 schräg einwärts, d.h. vonderKleinzehenseite
des Vorderfußes nach der Großzehenseite des Mittelfußes, senkrecht zur Abrollrichtung des Fußes
über die große Zehe. Zwischen der Brandsohle 1 und dem Überzug 5 verbleibt ein vom Stahlplättchen 4
überbrückter Hohlraum 7 unter diesem, der ein Nachfedern der Überbrückung ermöglicht. Das der
äußeren Randpartie 8 zugekehrte Ende des federnden Stahlplättchens 4 liegt ungefähr im Bereich des
Kleinzehengrundgelenkes. Mittels der beschriebenen Einlage wird eine federnde Überbrückung der
äußeren Fußballenvertiefung geschaffen, welche daselbst den Fuß abgefedert anhebt und dadurch beim
Gehen ein Nachaußenabrollen verhindert und ihn zur natürlichen Fußabwicklung über die große Zehe
zwingt. In der Folge wird die große Zehe zu vermehrter Muskeltätigkeit gezwungen und dadurch die
Widerstandskraft des Fußes gehoben.
Wie Fig. 3 zeigt, kann das mit dem Stahlplättchen 9 versehene Polster 10 zwischen der Laufsohle
11 und der Brandsohle 12 des Schuhes 13 eingebettet
sein.
Die Einlagesohle gemäß den Fig. 4 und 5 besteht aus der eigentlichen Sohle 14, die gegebenenfalls
mit einem Deckblatt überzogen sein kann. Im Bereich der äußeren Fußballenpartie ist auf die
Unterseite dieser Sohle 14 eine polsterartige Unterlage 15 aufgeklebt. Diese weist wiederum ein eingebettetes
federndes Stahlplättchen 16 als Überbrückung auf, das schräg einwärts nach rückwärts
wie beim ersten Ausführungsbeispiel verläuft. Die Sohle 14 ist unten mit einer weichen Decksohle 17
überdeckt, welche das Auftreten auf die Sohle angenehm macht und außerdem als Gleitschutz im
Schuh selbst dient. Im Fersenteil der Sohle 14 befindet sich eine Durchbrechung 18, die keilartige
Form besitzt, mit gegen die kleine Zehe gerichteter
Spitze. Deren Randpartie ist ausgeschärft, so daß ein formrichtiges Fersenbett 19 entsteht, das offen
sein kann oder, wie gezeichnet, von der polsterartigen Unterlage 15 überspannt ist. Diese Einlage
rindet bei leichteren Senkfußdeformationen, bei welcher nur eine kleine Höherstellung des Längsgewölbes
notwendig ist, sowie beim Spreizfuß Verwendung, da der Schmerz nach den neuesten
Erfahrungen nicht durch Stützung, sondern einfach durch eine normale Vorderfußabwicklung beseitigt
wird. Außer der Fußballenabfederung wird mittels der zusätzlichen Fersenplastik eine angenehme Entlastung
der Ferse erzielt. Durch die zugespitzte Form des Fersenbettes 'bzw. der Durchbrechung 18
entsteht eine schräg-quer-gerichtete aufsteigende Erhöhung zur leichten Aufrichtung des gesenkten
Fersenbeines. Infolge der aufgezogenen Unterlage aus Wachstuch, Gummi od. dgl. können sich die
Randpartien der Durchbrechung 18 beim Brüchig- n5
werden infolge des Einflusses schwitzender Füße nicht aufstellen.
Bekanntlich ist das Fersenbein das Fundament des Fußes. Von seiner mehr oder weniger schrägen
Stellung hängt die Höhe der Fußwölbung ab. Es ist demnach möglich, z. B. einen Senkfuß zu korrigieren,
indem nur das Fersenbein hochgestützt wird, wobei man aber eine direkte Längsgewölbestützung
in der Gegend der Mittelfußknochen vermeidet und dadurch trotz der erfindungsgemäßen federnden
Überbrückung der äußeren Fußballenvertiefung den
Sohlenmuskeln die notwendige Bewegungsfreiheit sichert.
Bei sämtlichen Ausführungsheispielen kann die
federnde Überbrückung der Fußballenvertiefung statt durch ein federndes Stahlplättchen auch mittels
kurzen, schräg in Linie angeordneten Torsionsfedern, die überdeckt sind, erzielt werden, oder al>er
auch durch ein Stück aus mehr oder weniger elastischem Füllmaterial. Zur Erhöhung der federnden
Überbrückung kanu das Stahlplättchen durchgebogen sein.
Claims (12)
- PATENTANSPRÜCHE:r. Zur Stützung, Entlastung und Stärkung des menschlichen Fußes dienende Einrichtung, wie Schuheinlage, Schuhsohle od. dgl., gekennzeichnet durch eine federnde Überbrückung im Bereich der äußeren Fußballenvertiefung, welche den Fuß daselbst anhebt, dadurch beim Gehen ein Abrollen nach außen verhindert und ihn zur natürlichen Fußabwicklung über die große Zehe zwingt.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die federnde Überbrückung vom Kleinzehengrundgelenk schräg nach rückwärts verläuft.
- 3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die federnde Ü1>erbrückung der äußeren Fußballenvertiefung durch ein federndes Stahlplättchen gebildet wird.
- 4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und, 2, dadurch gekennzeichnet, daß die federnde Überbrückung durch nebeneinander in Linien angeordnete und überdeckte kurze Torsionsfedern gebildet wird.
- 5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die federnde Überbrückung durch ein mehr oder weniger plastisches Füllmaterial gebildet wird.
- 6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die federnde Überbrückung zur Erhöhung der Wirkung nach ol>en durchgelxjgen ist.
- 7. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die federnde Überbrückung im Innern eines Schuhes auf die Sohle aufgesetzt ist.
- 8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die federnde Überbrückung zwischen Brand- und Laufsohle eines Schuhes eingebaut ist.
- 9. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die federnde Überbrückung einer Einlagesohle zugehörig ist.
- 10. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die federnde Überbrückung an einer Sohle befestigt ist, welche zusätzlich mit einer Fersenplastik versehen ist, gebildet durch einen ausgestanzten Fersenausschnitt, der in Richtung der kleinen Zehe in eine Spitze ausläuft.
- 11. Einrichtung nach den Ansprüchen 2, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß diese als Einlagesohle unten mit einer weichen Decksohle versehen ist, die ein weiches Auftreten auf die Sohle gewährleistet und außerdem als Gleitschutz im Schuh selbst dient.
- 12. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die federnde Ül>erbrückung in einer Ausnehmung einer Polsterung eingel>ettet liegt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 5359 9.
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