DE248870C - - Google Patents

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DE248870C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03CSHEDDING MECHANISMS; PATTERN CARDS OR CHAINS; PUNCHING OF CARDS; DESIGNING PATTERNS
    • D03C3/00Jacquards
    • D03C3/20Electrically-operated jacquards
    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D27/00Woven pile fabrics

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Knitting Machines (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 248870 KLASSE 86 b. GRUPPE
Elektrische Jacquardmaschine mit Platinennadeln.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. Juni 1910 ab.
Die Erfindung betrifft eine elektrische Jacquardmaschine mit Platinennadeln, die durch einen eine Vierecksbewegung ausführenden Messerrahmen auf und nieder und hin und her bewegt und von einer elektrischen Patrone aus unter Vermittlung von Solenoiden gesteuert werden. Die Jacquardmaschine unterscheidet sich von den bekannten Ausführungen dieser Art vorteilhaft durch eine überaus
ίο geringe Raumbeanspruchung, die Beseitigung von die Platinennadeln betätigenden Zwischenelementen (Hilfsnadeln) und die Herabsetzung des Strombedarfes. Mit dem Vorteil der geringen Raumbeanspruchung verbunden ist auch gleichzeitig eine viel bessere Übersichtlichkeit und Zugänglichkeit der einzelnen Teile der Einrichtung.
Dies ist dadurch erreicht, daß die Platinennadeln in sich selbst federn . und sich bei Nichterregung der in der Richtung der Nadeln angeordneten Solenoide auf deren Kerne stützend aus dem Bereich der Messer während deren Abdrückbewegung für die Platinen gehalten werden. Die Solenoidkerne sind als U-förmige Bügel ausgebildet, so daß die Kerne beim Einziehen in die Solenoidbohrurig dadurch, daß die Schenkelenden nahe aneinander liegen und federn, in den Bohrungen klemmen und nicht selbsttätig in ihre Anfangsstellung zurückspringen können, die Zurückführung der Kerne (c) vielmehr durch hin und her bewegliche Organe erfolgt.
In der Zeichnung veranschaulicht -Fig. ι
die Anordnung der Solenoide der Jacquardmaschine in schematischer Darstellung und Fig. 2 die Solenoide allein' in anderer Stellung. Fig. 3 zeigt ein Solenoid allein, Fig. 4 die Tragschiene t mit einer Nadel in schaubildlicher Ansicht, Fig. 5 das Schema für die Abbindung des Grundes und des Musters und Fig. 6 eine Abwicklung des Bindungszylinders.
Die die Platinennadeln der Jacquardmaschine betätigenden Solenoide sind derart ausgebildet, daß in der Bohrung jedes Solenoides b ein Kern c angeordnet ist, der die Form eines U-förmigen Bügels besitzt, dessen Schenkelenden Cx, C2 nahe nebeneinander liegen und federn, so daß sie mit geringerer Reibung in der Bohrung α des Solenoides b klemmen. Der Kern c kann auch einen Konus besitzen, der sich in der angezogenen Stellung des Solenoides in dessen Bohrung einklemmt. Der Solenoidkern c liegt bei stromloser Solenoidwicklung frei unter dem Ende der zugehörigen Platinennadel d, wodurch eine Abwärtsbewegung der Nadel gehindert ist (Fig. ι und 2). Wenn durch die Wicklung des Solenoides Strom geleitet wird, dann wird der Kern c des Solenoides in die Boh- 6c rung· α gezogen und so aus der Bahn der Platinennadel rf gebracht (Fig. 2). Die Platinennadeln d einer Reihe liegen in Einschnitten .? eines Messers oder einer Tragschiene t, die eine Auf- und Abwärtsbewegung und eine hin und her gehende Bewegung in horizontaler Richtung ausführen kann. Jede Platinennadel, die U-förmig gebogen ist, federt und besitzt eine Nase u, welche vor dem Messer t liegt und eine Ausbiegung" ν, mit weicher sie die zugehörigen Platinen η umgreift. Auf der an eine Stromquelle f. ange-
schlossenen Musterpatrone g ist ein Rapport cies zu webenden Musters ohne Berücksichtigung der Bindung derart aufgezeichnet, daß der Grund des Musters leitend und nur die Figur nicht leitend ist oder umgekehrt. In dem Stromkreis der Stromquelle / sind die die Musterpatrone g abtastenden .Kontaktstifte/i eingeschaltet, welche, je nachdem sie leitende oder nicht leitende Stellen der
ίο Musterpatrone g berühren, den Stromkreis der Stromquelle / schließen oder öffnen. Überdies enthält der Stromkreis eine Kontaktschiene i, längs welcher sich ein Kontakträdchen j synchron mit den Kontaktstiften h bewegt, welche eine hin und her gehende Bewegung längs der Musterpatrone ausführen, die nach jeder Längsverschiebung in der einen oder anderen Richtung eine ruckweise Drehbewegung erhält. Auf der Schiene i wechsein Kontaktstellen mit nicht, leitenden Stellen ab, so daß der Stromkreis rasch nach jedem durch Berührung des Kontakträdchens auf einem Kontakt der Schiene i herbeigeführten Stromschluß unterbrochen wird. Die SoIenoide b einer Reihe sind an die Kontakte der Schiene i angeschlossen, welche daher ebenso viele Kontakte besitzt als Splenoide bzw. Platinen in einer Reihe vorhanden sind. Bei der praktischen Ausführung besitzt die Musterpatrone mehrere Kontaktstifte h, mit welchen je ein Kontakträdchen ; und je eine Kontaktschiene i in Verbindung steht. Es werden also entsprechend der Anzahl der verwendeten Kontaktstifte h gleichzeitig mehrere Punkte der Musterpatrone abgetastet und ebenso viele Kontakträdchen / auf der gleichen Zahl der Kontaktschienen i verschoben, um gleichzeitig eine der Anzahl der Kontaktstifte h der Musterpatrone gleiche Anzahl von Solenoiden und Platinen zu betätigen.
Außer dem Kontakträdchen / bewegt sich längs jeder Schiene« ein zweites Kontakträdchen k, mit dem eine zweite Stromquelle m in Verbindung steht.
Zur Erzielung der Bindung bei Verwendung des Solenoides sowohl im Grund als auch im Muster nach der in dem Bindungsschema nach Fig. 5 veranschaulichten Weise, werden, da das Muster in einer dem achtbindigen Kettenkörper entsprechenden Bindung gewebt werden soll, mittels eines Schalters 0 die Wicklungen je eines Achtel der Solenoide b an einem der Kontakte C1 bis C8 angeschlossen. Daher sind die Solenoide 1,9, 17, 25 .... an dem Kontakt C1, die Solenoide 2, 10, 18, 26 .... an dem Kontakt C2, die Solenoide 3, 11, 19, 27 .... an . dem Kontakt C3 usw., die Solenoide 8,16,24,32 .... an dem Kontakt C8 angeschlossen. Die Kontakte C1 bis C8 schleifen auf einem Bindungszylinder y, welcher isoliert auf dem Zylinder ζ lagert, der mit der zweiten Stromquelle m verbunden ist. Der Zylinder ζ trägt Kontaktdaumen A1 bis As, die durch Bohrungen B des Bindungszylinders y isoliert von diesem vorragen, der ebenso wie der Zylinder ζ mit den Kontaktdaumen aus elektrisch leitendem Material hergestellt ist. Bei der für den Grund gewählten Leinwandbindung (Fig. 5) enthält eine Reihe vier Kontaktdaumen A und sind die Kontaktdaumen je zwei aufeinanderfolgender Reihen versetzt zueinander angeordnet. Die eine Reihe enthält die Kontaktdaumen A1, A3, Ας und A7 für die in ihrer Reihenfolge mit ungeraden Ziffern zu bezeichnenden Kontakte C1, C3, Cr, Und C7, und die zweite Reihe enthält die Kontaktdaumen A2, Ait AG und As für die mit geraden Ziffern zu bezeichnenden Kontakte C2, C4, C6 und C8. Bei Drehung der Bindungsvorrichtung· werden daher abwechselnd das eine Mal die in ihrer Reihenfolge mit ungeraden, das andere Mal alle mit geraden Ziffern zu bezeichnenden Solenoide in den Stromkreis der an dem Zylinder ζ angeschlossenen Stromquelle m geschaltet.
Da das Muster, wie bereits erwähnt, in einer dem achtbindigen Kettenkörper entsprechenden Bindung gewebt werden soll, muß immer jeder achte Musterkettenfaden im Grunde liegen bleiben. Daher sind in dem Bindungszylinder acht Reihen von Bohrungen D1 bis D8 vorgesehen, welche derart versetzt gegeneinander angeordnet sind, daß die Kontakte C1 bis C8 bei Drehung des Bindungszylinders y der Reihe nach über j e eine der Bohrungen D1 bis D8 schleifen. Der Abstand der Bohrungen in den einzelnen Reihen ist derart gewählt, daß jeder Kontakt erst wieder oberhalb der nächsten Bohrung derselben Reihe zu liegen kommt, bis der Reihe nach je eine Bohrung in allen aufeinanderfolgenden Reihen von den zugehörigen Kontakten berührt worden ist. Diese Einrichtung ermöglicht es, daß sieben Kontakte jeweils den leitenden Bindungszylinder berühren, während ein Kontakt über eine Bohrung D desselben, also über einer nicht leitenden Stelle liegt.
Berührt nun ein Kontaktstift h einen leitenden Punkt der Musterpatrone g, dann werden sämtliche Solenoide, deren Kontakte längs des Bindungszylinders y schleifen, mit Strom von der Stromquelle / aus versorgt und demgemäß die Solenoidkerne c aus dem Bereich der Platinennadeln d gezogen (Fig. 2). Die Solenoide, welche mit einem Kontakt verbunden sind, der auf einer Bohrung D bzw. auf einer isolierten Stelle des äußeren Bindungszylinders y schleift, bleiben dagegen stromlos. Werden nun nach erfolgter Einstellung sämtlicher Solenoidkerne die
Tragschienen oder Messer t der Platinennadeln d abwärts bewegt, dann halten die Kerne c der stromlosen Solenoide b die zugehörigen Nadeln fest. Die Platinennadeln d der stromführenden Solenoide dagegen folgen infolge ihrer Federung den Messern t bei ihrer Abwärtsbewegung. Werden nun alle Messer oder Tragschienen t vorwärts verschoben (Fig. 2), dann drücken diese gegen die Nasen 'u der abwärts gegangenen Platinennadeln d und bewirken die Ablenkung der Platinen von den Messern (vgl. die dritte Platine in Fig. 2), so daß die zugehörigen Kettenfäden im Grunde liegen bleiben.
Die an der Abwärtsbewegung durch die Solenoidkerne c gehinderten Platinennadeln werden bei der Bewegung der Schienen t ' nicht beeinflußt, da diese nach ihrer Abwärtsbewegung tiefer als die Nasen u der Platinen-
nadeln d liegen. .. ' .
Berührt dagegen ein Kontaktstift h einen nicht leitenden Punkt der Musterpatrone g, dann erhalten die Solenoide von der Stromquelle / keinen Strom, Magnetkerne c werden nicht eingezogen, demgemäß die Nadeln d der zugehörigen Platinen η bei Vorwärtsbewegung der Schienen oder Messer t nicht verschoben und die Platinen nicht von den Messern wegbewegt. Die betreffenden Kettenfäden werden also., wie erforderlich, ausgehoben.
Die Solenoide b, deren Kontakte C dagegen mit den Kontaktdaumen A des Zylinders ζ in Berührung kommen, erhalten zwar von der Stromquelle / keinen Strom, dagegen werden sie von der Stromquelle m mit Strom versorgt, so daß die Kerne der Solenoide eingezogen werden. Demgemäß werden die betreffenden Platinen η bei Verschiebung ihrer Nadeln d von ihren Hubmessern I abgelenkt, die zugehörigen Kettenfäden nicht ausgehoben und die Abbindung des Grundes bewirkt.
Infolge der Federung der Schenkelenden C1, C1 der Solenoidkerne oder der an den Kernen vorgesehenen Konusse bleiben die Kerne beim Einziehen in ihrer eingezogenen Stellung in der Bohrung des Solenoides, ohne daß ein Rückstoß auftritt, der leicht ein Zurückgehen des Kernes verhindert und dadurch Fehler im Gewebe verursachen könnte. Durch sämtliche übereinander liegende Solenoidkerne c greift, ein Stab w, ein Ordner o. dgl., der die Zurückführung der Kerne in die Anfangsstellung bewirkt. Die Zurückführung der Platinennadeln d bewirkt ein Teil x.
Nachdem die Schienen t vorwärts bewegt worden sind, werden sie alle gleichzeitig rückwärts und sodann aufwärts bewegt. Gleichzeitig mit der Rückbewegung der Schienen in horizontaler Richtung erfolgen die entsprechenden Bewegungen des Nadelordners χ und der Richtstäbe w oder der Ordner der Magnetkerne.
Ein wichtiger Vorteil dieser Jacquardmaschine besteht darin, daß Zwischennadeln oder sonstige Zwischen elemente, welche bei den bekannten Einrichtungen die Wirkung der Solenoide oder Elektromagnete auf die Platinennadeln übertragen, entfallen; dieser Vorteil ist bei der ohnedies bedeutenden Anzahl von Teilen, welche für. die Jacquardvorrichtung notwendig sind, von größter Bedeutung. Abgesehen davon, daß durch die Beseitigung so vieler Teile die Übersichtlichkeit der Einrichtung verbessert und die Herstellungskosten verringert werden, ist die Funktionssicherheit auf ein Maximum gebracht.
Der wesentlichste Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht aber in der Verringerung der von den Solenoiden zu leistenden Arbeit. Die Solenoide haben bei der vorliegenden Jacquardmaschine nur den eigenen, horizontal liegenden Kern zu verschieben, also nur eine geringe Reibungsarbeit zu leisten. Dazu ist bei der besonders günstigen Anordnung des Kernes, nachdem dessen Ende in die Bohrung des Solenoides reicht, nur eine geringe Arbeit erforderlich, da ein kurzer und verhältnismäßig schwacher Stromstoß genügt und nicht, wie bei den bekannten Ausführungen, irgendeine Gegenkraft zu überwinden ist. Überdies behält der Solenoidkern seine jeweilige Endlage selbsttätig bei, verbraucht also während des Beharrens in der Endlage keinen Strom, während bei der bekannten Einrichtung, bei welcher zur Bewegung der von den Solenoiden beeinflußten Teile eine Gegenkraft zu überwinden ist, auch ein Stromverbrauch erforderlich ist, um diese Teile in ihrer Endstellung zu erhalten. Eine ganz bedeutende Stromersparnis wird aber dadurch erzielt, daß die Erregung der Solenoide im vorliegenden Falle nacheinander erfolgt, weil dadurch die Stromquelle nur der erwähnten kurzzeitigen Beanspruchung unterliegt, also in jedem Augenblick nur Strom für ein Solenoid abzugeben hat, welcher Vorteil bei keiner der bekannten Einrichtungen erreicht wird. Diese bedeutende Ersparnis an Strom, welche - mit der vorliegenden Jacquardmaschine erzielt wird, fällt aber infolge der großen Anzahl der erforderlichen Solenoide um so mehr ins Gewicht.

Claims (2)

  1. Patent-Ansppüche:
    i. Elektrische Jacquardmaschine mit Platinennadeln, die durch einen eine Viereckbewegung ausführenden Messerrahmen (t, s) auf und nieder und hin und her bewegt und von einer Patrone aus unter Vermittlung von Solenoiden ge-
    steuert werden, dadurch gekennzeichnet, daß diese Platinennadeln in sich selbst federn und sich bei Nichterregung der in Richtung· der Nadeln angeordneten SoIenöide auf deren Kerne stützend, aus dem Bereich der Messer während deren Abdrückbewegung für die Platinen gehalten werden.
  2. 2. Elektrische Jacquardmaschine nach ίο Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Solenoidkernefcj als JJ-förmige Bügel ausgebildet sind, so daß die Kerne beim Einziehen in die Solenoidbohrung (a) dadurch, daß die Schenkelenden (C1 c2) nahe aneinander liegen und federn, in letzterer klemmen und nicht selbsttätig in ihre Anfangsstellung zurückspringen können, die Zurückführung der Kerne (c) vielmehr durch hin,. und her bewegliche Organe (w) erfolgt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,
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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE965570C (de) * 1948-12-30 1957-06-13 Sample Weaving Machine Co Ltd Elektromagnetisch gesteuerte Schaftmaschine fuer Webstuehle
DE1024897B (de) * 1953-03-09 1958-02-20 Trikotfabriken J Schiesser A G Vorrichtung zum Bilden des Faches auf Webmaschinen
US5331162A (en) * 1991-11-22 1994-07-19 Trw Inc. Sensitive, low-noise superconducting infrared photodetector
US5532485A (en) * 1994-10-14 1996-07-02 Northrop Grumman Corp. Multispectral superconductive quantum detector

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