DE2460668A1 - Monoazofarbstoffe, ihre herstellung und verwendung - Google Patents
Monoazofarbstoffe, ihre herstellung und verwendungInfo
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Description
SANDOZ- PATENT-78oO Lörrach
Case 150-3569
Monoazofarbstoffe, ihre Herstellung und Verwendung
Es wurde gefunden, dass die Monoazοverbindungen der
Formel I
0-R
N = N
(D/
NHCO-R
509827/0874
- 2 - Case 150-3569
worin R1/ R„ und FL· unabhängig voneinander Methyl .
oder Aethyl bedeuten,
sich ausgezeichnet als Dispersionsfarbstoffe, zum Färben von Fasern oder Fäden oder daraus hergestellten Materia-·
lien aus voll- oder halbsynthetischen, hydrophoben, hochmolekularen
organischen Stoffen eignen.
Bevorzugt sind die Farbstoffe der Formel I, in denen R
Methyl und R„ Aethyl bedeuten.
Besonders bevorzugt ist der Farbstoff der Formel I a
-N (C2H5) 2 (I a)
SO3CH3
Die Herstellung der Farbstoffe der Formel I ist dadurch gekennzeichnet, dass man 1 Mol eines Monoazofarbstoffs
der Formel II
/—K
= N-/OV N(COHC)O (H),
Vl/ 2"5'2
Hal NHCO-R3
worin Hai ein Chlor- oder Bromatom bedeutet, mit 1 Mol einer Verbindung der Formel III
X-SO2- R1 (III),
509827/0874
3 - Case 150-3569
worin X ein Wasserstoffatom oder ein Metalläquivalent
bedeutet,
kondensiert.
kondensiert.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen
der Formel I ist dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin der Formel IV
(IV)
diazotiert und mit einer Verbindung der Formel V
NHCO-R,
kuppelt.
kuppelt.
Die Kondensation des Farbstoffs der Formel II mit der Verbindung der Formel III, in der X vorzugsweise ein
Natrium- oder Kaliumatom oder ein Zinkäquivalent bedeutet,
erfolgt vorzugsweise in einem aprotischen Lösungsmittel, z.B. Dimethylformamid, Dimethylacetamid,
Dimethylsulfoxid, Dimethylsulfon oder Phosphorsäuretris-dimethylamid,
in Pyridin oder Chinolin oder in Gemischen dieser Lösungsmittel mit Wasser, bei Temperaturen
zwischen 0° und 2000C, vorzugsweise zwischen
509827/087 4
- 4 - Case 150^3569
20° und 10O0C, wobei man das Ende der Umsetzung z.B.
mit Hilfe einer dünnschichtchromatographischen Analyse leicht feststellen kann. Es ist meist von Vorteil, die
Reaktion in Gegenwart eines Kupfer-I-Salzes oder von
metallischem Kupferpulver durchzuführen.
Das Diazotieren und Kuppeln werden nach allgemein, zum Teil über 100 Jahre bekannten Methoden durchgeführt.
Im allgemeinen wird die Kupplung in saurem, gegebenenfalls gepuffertem Medium, z.B. im pH-Bereich unter 5,
und unter Kühlung, z.B. bei Temperaturen unter 200C, vorzugsweise zwischen -5° und +50C durchgeführt. Als
Puffersubstanzen kommen vorzugsweise Alkalimetallsalze von niedrigmolekularen Alkansäuren, z.B. Essigsäure
oder Propionsäure, insbesondere Natriumacetat, in Betracht.
Die Verarbeitung der neuen Verbindungen der Formel I
zu Färbepräparaten erfolgt auf allgemein bekannte Weise, z.B. durch Mahlen in Gegenwart von Dispergier- und/oder
Füllmitteln. Mit den gegebenenfalls im Vakuum oder durch Zerstäuben getrockenten Präparaten kann man, nach
Zugabe von mehr oder weniger Wasser, in sogenannter langer oder kurzer Flotte färben, klotzen oder bedrucken.
Die Farbstoffe ziehen aus wässriger Suspension ausgezeichnet auf Textilmaterial aus vollsynthetischen oder
halbsynthetischen, hydrophoben, hochmolekularen organischen Stoffen auf. Besonders geeignet sind sie zum
Färben oder Bedrucken von Textilmaterial aus linearen, aromatischen Polyestern, sowie aus Cellulose-2 1/2-acetat,
Cellulosetriacetat und synthetischen Polyamiden.
509827/087 4
Case 150-3569
Man färbt oder bedruckt nach an sich bekannten, z.B. dem in der französischen Patentschrift Nr. 1.445.371
beschriebenen Verfahren.
Die erhaltenen Färbungen besitzen gute Allgemeinechtheiten; hervorzuheben sind die Lichtechtheit, die
Thermofixier-, Sublimier- und Plissierechtheit. Sie sind hervorragend nassecht, z.B. wasser-, meerwasser-,
wasch- und schweissecht, lösungsmittelecht, insbesondere trockenreinigungsecht, schmälzmittel-, reib-, überfärbe-,
ozon-, rauchgas- und chlorecht; sie sind äusserst beständig gegen die Einwirkung der verschiedenen Perrnanent-Pressverfahren
und der sogenannten "Soil-Release"-Ausrüstungen. Die Aetzbarkeit, die Reduktionsbeständigkeit
(beim Färben mit Wolle) und die Reserve von Wolle und Baumwolle sind gut.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen
sind in Celsiusgraden angegeben.
509827/0874
- ό - Case 150-3569
Beispiel 1
Zu 120 Teilen konzentrierter Schwefelsäure werden bei 60 bis 70° unter kräftigem Rühren 6,9 Teile gepulvertes
Natriumnitrit gegeben. Man rührt noch 10 Minuten bei 60°, kühlt dann auf 10° ab und fügt bei 10 bis 15°
100 Teile Eisessig und danach 26,1 Teile 2-Äm±no-3,5-dinitro-1-methylsulfonyl-benzol
und 100 Teile Eisessig zu. Man rührt. 3 bis 5 Stunden bei 10-15° und giesst
die erhaltene Diazoniumsalzlösung zu einem Gemisch aus
25 Teilen ^-Aethoxy-S-NjN-diäthylamino-l-acetylaminobenzol,
200 Teilen Eisessig, 10 Teilen Aminösulfonsäure
und 200 Teilen Eis. Die Kupplung wird in saurem Medium durch Abstumpfen mit Natriumacetat auf den pH-Wert
2,0 - 2,5 zu Ende geführt. Der Farbstoff bildet sich sofort und fällt aus. Es wird abfiltriert, säurefrei gewaschen
und getrocknet. Der Farbstoff färbt synthetische ■ Fasern in grünstichig blauen Tönen mit ausgezeichneten
Echtheiten. .
Zu einer Lösung von 26,2 Teilen 2-Brom-4,6-dinitro-2'-acetylamino-4'-N,N-diäthylamino-5'-äthoxy-1,1'-azobenzol
in 300 Teilen Dimethylformamid werden bei 20-25° 18 Teile einer wässrigen Lösung (30 %) von methansulfinsaurem
Natrium gegeben. Man erwärmt auf 60-65° und rührt während 6 Stunden. Die Lösung wird dann auf
25° abgekühlt und mit 500 Teilen Methanol verdünnt. Der ausgefallene Farbstoff wird abfiltriert, mit
Methanol gewaschen und getrocknet. Der so erhaltene Farbstoff ist identisch mit dem nach Beispiel 1 erhaltenen
Produkt. 509827/0874
7 - Case 150-3569
Zu einer Lösung von 26 Teilen 2-Brom-4,6-dinitro-2'-acetylamino-4'-N,N-diäthylamino-5'-methoxy-1,1'-azobenzol
in 300 Teilen Dimethylformamid werden bei 2O-25c
18 Teile einer wässrigen Lösung (30 %) methansulfinsaurem Natrium und 5,2 Teile Kupfer-I-chlorid gegeben.
Man erwärmt auf 65° und rührt während 1 Stunde. Die Lösung wird dann auf 25° abgekühlt und mit 500 Teilen
Methanol verdünnt. Der ausgefallene Farbstoff wird abfiltriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet. Es
färbt synthetische Fasern in grünstichig blauen Tönen mit ausgezeichneten Echtheiten.
26,1 Teile 2-Amino~3>5-dinitro-l-methylsulfonylbenzol
werden gleich wie im Beispiel 1 diazotiert. Die erhaltene Diazoniumsalzlösung wird auf 5° abgekühlt
und langsam mit einer Lösung von 26,4 Teilen 4-Aethoxy- -S-NjN-diäthylamino-l-propionylaminobenzOl in 200
Teilen Eisessig versetzt. Das erhaltene Gemisch wird langsam auf eine Mischung von 500 Teilen Eis und 500
Teilen Wasser gegossen. Der Farbstoff bildet sich sofort und fällt aus. Er wird abfiltriert, säurefrei
gewaschen und getrocknet. Der so erhaltene Farbstoff färbt synthetische Fasern in grünstichig blauen Tönen
mit ausgezeichneten Echtheiten.
509827/087A
Case 150-3569
In der folgenden Tabellen sind weitere, gemäss den vorhergehenden Beispielen herstellbare Farbstoffe der
Formel I angegeben. Die Nuance der Ausfärbungen auf PoIyesterfasermaterial
ist bei allen diesen Farbstoffen grünstichig blau.
Bsp. No. |
Rl | R2 | R3 |
5 | -CH3 | -CH3 | -C2H5 |
6 | -C2H5 | do. | do. |
7 | do. | do. | |
8 | do. | do. | -CH3 |
9 | do. | -CH3 | do. |
509827/0874
■ 9 - Case 150-3569
7 Teile des nach Beispiel !.hergestellten Farbstoffs
werden mit 4 Teilen dinaphthylmethandisulfonsaurem . Natrium, 4 Teilen Natriumcetylsulfat und 5 Teilen
wasserfreiem Natriumsulfat in einer Kugelmühle 48 Stunden zu einem feinen Pulver gemahlen.
1 Teil des so erhaltenen Färbepäparats wird mit wenig Wasser angeteigt und die erhaltene Suspension durch
ein Sieb einem 2 Teile Natriuinlaurylsulfat in 4000 Teilen Wasser enthaltenden Färbebad zugesetzt. Das
Flottenverhältnis beträgt 1:40. Man gibt nun 100 Teile gereinigtes Polyestergewebe bei 40-50° in das Bad,
gibt 20Teile eines chlorierten Benzols in Wasser
emulgiert zu, erwärmt das Bad langsam auf 100° und färbt 1-2 Stunden bei 95-100°. Das grünstichig, .bl^
gefärbte Gewebe wird gewaschen, geseift, erneut gewaschen und getrocknet. Die egale, farbstarke Färbung
ist ausgezeichnet licht-, überfärbe-, wasch-, wasser-,
meerwasser-., schweiss-, sub.limier-, rauchgas-, thermofixier-,
plissier- und permanent-pressecht.
ANWENDUNGSBEISPIEL B
30 Teile des nach Beispiel 1 hergestellten Farbstoffs, 40 Teile dinaphthylmethandisulfonsaures Natrium,
50 Teile Natriumcetylsulfat und 50 Teile wasserfreies Natriumsulfat werden in einer Kugelmühle zu einem
feinen Pulver gemahlen.
50 9 8 27/0 87
- ~0 - case 150-3569
Zu 4 Teilen des erhaltenen Färbepräparats in 1000 Teilen 40-50° warmen Wasser gibt man 100 Teile gereinigtes
Polyesterfasermaterial und erwärmt langsam. Man färbt ungefähr 60 Minuten unter Druck bei 130° und
erhält nach dem Spülen., Seifen, Spülen und Trocknen eine
grünstichig blaue Färbung mit denselben Echteitseigenschaften wie die Färbung des Beispiels A.
20 Teile des nach Beispiel 1 hergestellen Farbstoffs,
55 Teile SuIfitcelluloseablaugepulver und 800 Teile Wasser v/erden in einer Kugelmühle so lange gemahlen,
bis die Grosse der Farbstoffteilchen unter 1 ^u liegt.
Die erhaltene kooloiddisperse Lösung wird mit 25 Teilen Diäthylenglykolmonobutyläther und 400 Teilen 6 %-iger
Carboxymethylcellulose vermischt. Diese Druckpaste eignet sich sehr gut für den Vigoureuxdruck auf Polyester-Kammzug.
Der Druck erfolgt mit Hilfe zweier Walzen (Deckung 78 %), worauf ohne Zwischentrocknung bei 120°
gedämpft wird. Man erhält grünstichig blaue Drucke von guten. Echtheiten.
509827/0874
Claims (6)
1. Die Farbstoffe der Formel I
N(X
0-R
NHCO-R
(D/
worin R , R und R unabhängig voneinander Methyl
J* £· J
oder Aethyl bedeuten.
2. Der Farbstoff gemäss Anspruch 1 der Formel I a
NO
O2N
N=N
PC2H5
(I a)
NHCOCH.
5098 2-7/0874
Case 150-3569
3. Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen der Formel I
2"5'2
(D,
NHCO-R,
worin R ,'R. und R_ unabhängig voneinander Methyl
oder Aethyl bedeuten,
dadurch gekennzeichnet, dass man 1 Mol eines Monoazofarbstoffs der Formel II
P-R,
(ID,
worin Hal ein Chlor- oder Bromatom bedeutet, mit 1 Mol einer Verbindung der Formel III
X - SO2 -
(III),
509 8 2 7/0874
- 13 - Case 150-3569
worin X ein Wasserstoffatom oder ein Metalläquivalent bedeutet/
kondensiert.
4. Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen
der Formel I gemäss Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Amin der Formel IV
diazotiert und mit einer Verbindung der Formel V
°-R2
NHCO-R
kuppelt.
509827/0874
- 14 - Case 15.0-3569
5. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Fasern oder Fäden oder daraus hergestellten Materialien
aus voll- oder halbsynthetischen, hydrophoben, hochmolekularen organischen Stoffen mit Farbstoffen
der Formel I.
6. Die gemäss Patentanspruch IV gefärbten oder bedruckten Materialien.
SANDOZ-PATENT-GMBFI
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.5 09827/0874
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