DE2451879A1 - Transferdruckverfahren fuer hydrophiles fasermaterial - Google Patents
Transferdruckverfahren fuer hydrophiles fasermaterialInfo
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Description
CiBA-GEIGY AG. CH -4002 Basel wSDAV VJ LJ Vj Y
ι Q074 DR. BERG DIPL. -IMG. STAPF
DEUTSCHLAND patshtahy/älts
8 MÖNCHEN 60 ■ MAUEfVKIHCHER8TR.4ö
Anwaltsakte 25 440 31. Oktober 1974
Transferdruckverfahren für hydrophiles Fasermaterial
Es ist bekannt, Drucke auf Textilgeweben oder -gewirken dadurch herzustellen, dass man ein Trägermaterial,
gewöhnlich Papier, mit einer wässerigen oder vorzugsweise organischen, praktisch wasserfreien Drucktinte
eines in Wasser schwerlöslichen, sublimierbaren Disper-
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ClBA-GEIGY AG
sionsfarbstoffes bedruckt und anschliessend das bedruckte Papier an das zu bedruckende Textilgewebe oder-gewirk andrückt,
und auf eine Temperatur erhitzt, bei welcher der
Farbstoff sublimierts auf das Gewebe oder Gewirk übergeht und'in die Fasern hineindiffundiert. Mit Hilfe dieses sogenannten Transfer-Druckverfahrens lassen sich, ohne dass man in diesem Stadium teure Druckmaschinen benötigt, Unifarbungen wie auch komplizierte Muster erzeugen.
Farbstoff sublimierts auf das Gewebe oder Gewirk übergeht und'in die Fasern hineindiffundiert. Mit Hilfe dieses sogenannten Transfer-Druckverfahrens lassen sich, ohne dass man in diesem Stadium teure Druckmaschinen benötigt, Unifarbungen wie auch komplizierte Muster erzeugen.
Entsprechende Verfahren sind z.B. aus den
französischen Patentschriften Nr. 1,223,330,· 1,334,829
sowie aus der schweizerischen Patentschrift Nr. 476,893
bekannt. All diese Verfahren betreffen indessen den Druck auf hydrophobe Synthesefasern wie Celluloseacetat, synthetische Polyamide, Acrylnitril und insbesondere Polyester. Da die bisher für den Transferdruck verwendeten, sub Iimierbaren Dispersionsfarbstoffe keine oder höchstens eine geringe Affinität zu· hydrophilen Fasern, insbesondere
Baumwolle und Celluloseregeneratfasern besitzen, werden
nach den genannten Transfer-Druckverfahren auf diesen
Materialien lediglich farbschwache, unbrauchbare Drucke
erhalten.
französischen Patentschriften Nr. 1,223,330,· 1,334,829
sowie aus der schweizerischen Patentschrift Nr. 476,893
bekannt. All diese Verfahren betreffen indessen den Druck auf hydrophobe Synthesefasern wie Celluloseacetat, synthetische Polyamide, Acrylnitril und insbesondere Polyester. Da die bisher für den Transferdruck verwendeten, sub Iimierbaren Dispersionsfarbstoffe keine oder höchstens eine geringe Affinität zu· hydrophilen Fasern, insbesondere
Baumwolle und Celluloseregeneratfasern besitzen, werden
nach den genannten Transfer-Druckverfahren auf diesen
Materialien lediglich farbschwache, unbrauchbare Drucke
erhalten.
In der schweizerischen Patentschrift 541,022
wird ein Transferdruckverfahren beschrieben, das den Druck von textlien und nichttextilen Flächengebilden mit Hilfe
organischer, sublimierbarer, metallkomplexbildender Farb-
wird ein Transferdruckverfahren beschrieben, das den Druck von textlien und nichttextilen Flächengebilden mit Hilfe
organischer, sublimierbarer, metallkomplexbildender Farb-
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stoffe zum Gegenstand hat, wobei das Drucksubstrat die Metalldonatoren enthält. Auch dieses Verfahren ergibt
auf hydrophilen Fasern für die Praxis noch unbefriedigende Ergebnisse, z.B. werden danach auf Cellulose fasern nur
färbschwache Ausfärbungen erhalten.
Es wurde nun ein Verfahren zum Färben und Bedrucken von hydrophilem Fasermaterial, besonders von
Cellulose und polyhydroxylierten synthetischen . Fasermaterialien gefunden, das erlaubt, nun auch hydrophiles
Fasermaterial nach dem Transferdruckverfahren in färbstarken, nass- und lichtechten Farbtönen zu färben
bzw. zu bedrucken. Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass man einerseits Hilfsträger verwendet, die mit mindestens einem transferierbaren, metallisierbaren
Farbstoff oder Farbstoffbildner und gegebenenfalls einem unterhalb 2300C stabilen Bindemittel behandelt
wird, und andererseits das zu färbende oder zu bedruckende Material mit einer Lösung imprägniert, die
a) mindestens ein organisches Lösungsmittel mit.einem
Siedepunkt über 1000C und
b) mindestens eine komplexbildende Metalle abgebende Verbindung enthält, und das imprägnierte Material antrocknet,
letzteres dann mit dem behandelten Hilfsträger in Kontakt bringt und zusammen einer Wärmeeinwirkung
unterwirft und gegebenenfalls anschliessend
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das gefärbte bzw. bedruckte Material nachbehandelt. Als organisches Lösungsmittel mit einem Siedepunkt über
1000C verwendet man im erfindungsgemässen Verfahren vorteilhaft
organische Verbindungen, die
a) einen Siedepunkt von über 120°C besitzen,
b) bei 25°C zu mindestens 25 g/l in Wasser direkt oder mit Hilfe eines Hilfslösungsmittels löslich sind und
c) unter den Transferbedingungen der metallisierbaren Farbstoffe resp. Farbstoffbildnern schwer flüchtig,
jedoch flüssig sind.
Die verwendbaren organischen Lösungsmittel dringen zusammen mit dem Wasser und den Metallsalzen in
die hydrophilen Fasern ein, wobei dieselben quellen. Da das organische Lösungsmittel höher siedet als Wasser,
lässt sich letzteres entfernen, ohne dass die Quellung der hydrophilen Faser nachteilig beeinflusst wird. Das
Wasser kann nach verschiedenen Methoden entfernt werden, z.B. durch Trocknen mit Heissluft oder im Vakuumschrank.
Allerdings dürfen die Trocknungsbedingungen nicht zu
drastisch sein, denn das organische Lösungsmittel darf dabei nicht, zumindest nicht vollständig,mitentfernt
werden. .Auch soll die natürliche Feuchtigkeit der hydrophilen Fasern (bei Baumwolle ca. 5-8 Gexvichtsprozente)
erhalten bleiben.
Der Anteil an organischer Verbindung in der Imprägnier-
Der Anteil an organischer Verbindung in der Imprägnier-
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lösung, der zum Erreichen einer optimalen Färbstoffaufnahme
erforderlich ist, hängt von der Art des zu bedruckenden Materials ab; für reine Baumwolle werden vorzugsweise
etwa 100 - 200 g/l verwendet. Der Färbstofftransfer wird im allgemeinen zwischen 120
und 2400C durchgeführt. Das in der hydrophilen Faser
befindliche definitionsgema'sse Lösungsmittel soll unterhalb dieses Temperaturbereiches flüssig sein oder in den
flüssigen Zustand übergehen und es darf sich während der Dauer'des Farbstofftransfers nicht oder höchstens teilweise
verflüchtigen. Geeignete organische Verbindungen ' sind diejenigen, die eine oder vorzugsweise zwei oder
mehrere der folgenden funktioneilen Reste enthalten: Hydroxy-, Merkapto-, Alkylthio-, Alkoxy-, Epoxy-, Acyloxy-,
Acylamino-, Ureido-, Keto- oder Aminogruppen. Bei den Alkoxy- und Acyloxygruppen handelt es sich vorzugsweise
um niedrigmolekulare Reste wie Methoxy-, Aethoxy-, Acetat-, Propionat-, Butyrat-, Methylsulfonyloxy-,
Methoxycarbonyl etc.
Solche organischen Lösungsmittel sind z.B.. Alkohole, insbesondere
mehrwertige Alkohole oder Aminoalkohole und die davon abgeleiteten Aether und Ester. Als Beispiele seien
genannt: 2,5-Hexandiol, 1,6-Hexandiol, Tetrahydrofurfurylalkohol,
Isopropyläthanolamin. Besonders geeignet sind die Glykole und Glyko!derivate
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der Formel
R1-O-CH-CH0-R0
χ 1 ζ ζ
'■ ■ .R
R = H, CH3
R1 = H, C1 - C4 - Alkyl, Benzyl, Phenylethyl,
R1 - C - , R'-S0o-oder R'-O-C-,'
Il ^ Il
O O
worin R' C1-C,-Alkyl, C1--Cft-Cycloalkyl, Benzyl, Phenylethyl
oder Phenyl bedeutet und
R2 = OH, OR', -SR', -NHR1, Ν,Ν-dialkylamino (C1-C4),
Ν,Ν-dialkylamino (C,-C4), N,N-dibenzylamino,
0 - C-R', -0-SO0-R8 oder 0-C-O-R'.
Il ^ Il
0 O
Als Beispiele seien genannt: Aethylenglykol, Aethylenglykolmonomethyiether,
Aethylenglykolmonoäthyläther, Diethyl
eng lykol, Thiodiä'thylenglykol, Diethylenglykoldiacetat,
Methoxydiäthylenglykolacetat, ß-Phenox yethanol, Triethylenglykol und Polyä'thylenglykol mit einem Molekulargewicht
unter 600«, Polypropylenglykole sowie Verbindungen, die sowohl Aethylenglykol- wie Propylenglykoleinheiten
enthalten.
Geeignete organische Lösungsmittel sind auch die Reaktionsprodukte
von Alkylenoxiden mit Phenolen, Thiophenolen,
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Arylaminen und Arylsulfonsäuren. Man setzt hierbei z.B.
etwa 10 Mol Aethylenoxid mit einem Mol Phenol, Anilin, Thiophenol oder Natrium-p-toluolsulfonat um.
Ferner kommen Reaktionsprodukte von Alkylenoxiden (Aethylenoxid oder Propylenoxid) mit Polyolen z.B.
Glycerin, Sorbitol, Pentaerythritol oder Trimethylolpropan in Frage, insbesondere diejenigen mit Molgewichten
von ca. 500 bis 600, wobei ein Teil der Hydroxylgruppen, vorzugsweise etwa die Hälfte, anschliessend verethert
oder verestert werden kann.
Eine weitere Gruppe bevorzugter organischer Lösungsmittel sind diejenigen, die eine Gruppierung der .
Formel
- X - CH0 - CH - CH 2 V/
enthalten, wobei X ein Sauerstoffatom oder eine -NH- oder -N-C-J-C/-Alkylgruppe bedeutet. Solche Verbindungen werden
erhalten durch Umsetzung von OH- oder -NH- gruppenhaltigen Produkten mit Epichlorhydrin.
Als Beispiele seien genannt: Diglycidylä'ther von Alkandiolen
mit 1 bis 8 C-Atomen, wie 1,4-Butandioldiglycidyläther,
1,3-Propandioldiglycidyläther; Triglycidylisocyanurat;
Diglycidylamide von NH- gruppenhaltigen Heterocyclen wie Propylenharnstoff oder Hydantoinen.
Eine weitere interessante Gruppe von erfindungs-
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gemäss verwendbaren organischen Lösungsmitteln stellen
Harnstoffe und Melamine dar, deren Stickstoffatome mit niedrigmolekularen Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Cyanalkyl- oder
Alkoxyalkylgruppen substituiert sind. Der Begriff Harnstoff umfasst hierbei auch Thioharnstoff und cyclische
.Harnstoffe wie z.B.
Il
HN NH
O
Il |
- | NH | / |
O
Il |
\ | |
Il
C |
I , | HN |
ti
C |
NH | ||
/ | CH2 | I | I | |||
HN | CH |
- CH
I |
||||
I | ||||||
H2C | ||||||
H0C CH0
2 ^0/ 2
OH OH
Beispiel solcher Verbindungen sind: Ν,Ν-Dimethylharnstoff,
DimethyIoläthylenthioharnstοff, PentamethyIolmelamintrimethylä'ther,
Dimethyloldihydroxyä'thylenharnstoff, Dimethyloläthylenharnstoff, Hexamethylolmelamintetramethylä'ther,
Dimethylolharnstoff-Monomethyla'ther und
HO ^- H0C - N N- CH-OCH„
2II23
Auch .Mischungen solcher Verbindungen ergeben gute
Ebenfalls wertvoll sind Verbindungen der Formel
worin Z ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder eine Gruppe -N- bedeutet und R,, R„ und R» je niedrigmolekulare,
gegebenenfalls substituierte Alkylreste sind, wovon mindestens einer mit einer Hydroxygruppe substituiert
ist.
Weitere für die erfindungsgemässe Vorbehandlung geeignete organische Lösungsmittel sind Phosphorsäuretriamide,
deren Stickstoffatome niedrige Alkylgruppen tragen, z.B. Hexamethylphosphorsäuretriamid, sowie Ester
aliphatischer Phosphonsäuren, z.B.
(CH^O)0 - P - CH0 - CH0 - CONH - CH0 - OH,
0
ferner Lactone und Lactame wie Butyrolacton und £-Caprolacfam.
Als komplexbildende Metalle kommen alle zwei- und mehrwertigen Metalle der Gruppen I bis VIII des
periodischen Systems in Frage, insbesondere Al, Co, Cr, Cu, Fe, Mg, Mn, Mo, Ni, Sn, Ti, V, W, Zn, Zr, Sb, aber
auch Au und das einwertige Ag. Dabei sind beispielsweise
Chrom
Nickel, Kupfer/und Kobalt von besonderer Bedeutung.
Nickel, Kupfer/und Kobalt von besonderer Bedeutung.
Die Metallverbindungen können als anorganische oder organische Salze oder in sonstiger geeigneter Form
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vorliegen, wobei die konkrete Natur der Metallverbindungen je nach Substrat verschieden sein kann. Baumwol.1- und
Wollgewebe werden beispielsweise mit Metallbeizen imprägniert, wie sie in der Beizenfarbstoff-Färberei üblich
sind, nämlich z.B. Wolle mit CuSO,/Essigsäure oder Nabichromat/Essigsäure
und Baumwolle z.B. mit Nickel- oder Kupferacetat.
Die Menge der Metallsalze in der Imprägnierlösung richtet
sich nach der Art der Komplexbildung mit dem Farbstoff oder Farbstoffbildner. Sie muss so gewählt werden, dass
sich die gewünschtai Mono- oder Doppelkomplexsalze bilden
können< Es können 1 bis 100 g Metallsälz / Liter Imprägnierlösung
eingesetzt werden. Vorteilhaft werden 2-15 g Metallsalz / Liter verwendet.
Als komplexbildende Farbstoffe oder Farbstoffbildner kommen Verbindungen der verschiedensten chemischen
Klassen in Frage, so z.B. Hydroxyanthrachinone, Hydroxynaphthochinone, ο-Hydroxy-nitroso-Verbindungen
und vorzugsweise metallisierbare Azofarbstoffe.
Unter den metallisierbaren Azofärbstoffen sind
zu nennen
a) o-Hydroxy-azofarbstoffe, welche bei der Metallisierung
Strukturen des Typs
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M-X '·
"D-N = N-R -' ■
bilden, worin D der Rest einer Diazotierungskomponente, R der Rest einer Kupplungskomponente, M ein
Metalläquivalent und X=O oder NH sind, b) Farbstoffe, die in o-o'-Stellung beiderseits der Azogruppe
je einen komplexbildenden Substituenten haben, d.h. die Gruppe der Formel
N=N-
enthalten, worin X, und X„. unabhängig voneinander Gruppen
der Formeln -OH, OR, SR, -NH2, -NHR und -COOH sind, worin
R ein Alkylrest bedeutet,
c) Farbstoffe, welche die Gruppen der Formeln
c) Farbstoffe, welche die Gruppen der Formeln
\HN/
ι ■ ι ι ·
HO O -OH } enthalten, worin R jeweils eine einen Fünf- oder Sechsring
vervollständigende Gruppe ist, wie z.B. die Farbstoffe der folgenden Typen: .
" 509819/1165
CH,
OH
CH,
CH,
C-N=N-C
und schliesslich metallisierbare Azofarbstoffe, die ohne Beteiligung
der Azobrticke Komplexe bilden und z.B. den folgenden Typen entsprechen:
R-N=N—U V- OH R-N=N
COOH
OH R-N=N-
CHO
R-N=N
X R-N=N
X R-N=N
CH=N
OH
OH
worin R für den Rest einer Diazokomponente steht und X für -OH, -NH2 oder -NHR'.
Ferner Farbstoffe mit heterocyclischen Kupplungskomponenten, wie z.B.
Jf=N-C
oder Farbstoffes die tricyclische oder pentacyclische Metallexe
liefern', wie z„B.
09819/1 16
oder
oder
oder
bzw.
HO' (HOOC) NH
OH
oder
oder
NH
N = N
(COOH) ψ°00Ε3
OH NH
N=N
Ebenso verwendbar sind metallisierbare Azomethinfarb
stoffe, wie z.B.
OH HO QH HO1
CH=N
oder
CH=N
bzw. Azomethine aus o-Oxyaldehyden und den oben genannten
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heterocyclischen Diazokomponenten, wie z.B.
CH=N
oder
rN
CH=N-C
Geeignet sind auch in o-Stellung durch OH- oder COOH'-Gruppen
substituierte 1,5-Diarylformazane vom Typus
X = -OH, -COOH (ein X kann = H sein) R » -H, Aryl-, Alkyl-, -CN, Acyl-,
Halogen-, -]
oder von heterocyclischen Diazokomponenten abgeleitete Formazyle wie z.B.
Ferner Azomethinanaloge der Formazy!verbindungen vom Typus
X X
NH
II
CH
bzw.
\ | NH | / | N |
I | Il | ||
CH | CH |
X und R wie oben
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Verwendbar sind auch die Umsetzungsprodukte aus geeigneten Aldehyden und Aminen, wie z.B.
Glyoxal-bis-(2-Hydroxy)-anil
if0H H0 Ii
N N
• Il Il
CH—CH ' · .,
Ferner Schiffsche Basen aus o-Hydroxyaldehyden und Diaminen,
z.B.
\ z=' oder
\ / Il Il
CH=N N=CH N. ,N
CH2-CH2
sowie Kondensationsprodukte aus o-Aminoaldehyden und Diaminen,
wie beispielsweise ■
oder > /
° e CH=N N=HC
Als komplexbildende Farbstoffe bzw. Farbstoffbildner sind schliesslich auch solche zu nennen, die zu tetracyclischen
Metallkomplexen, vor allem des Kupfers und des Nickels führen, wie Diacetyldioxim, Kcndensationsprodukte aus Aceton und
Aethylendiamin bzw. Triäthylentetramin9 Tetrakondensationsprodukteaus
2-Aminobenzaldehyd und insbesondere Vorprodukte von Tetrabenzoporphinen und Tetraazatetrabenzoporphinen, wie
•509819/1165
Il
JNH CH
CH9COOH
und
X= -0-Alkyl, -SR9 -2
Diese letzteren Verbindungen werden zweckmässig zusammen mit
geeigneten Reduktionsmitteln verwendet.
Als Hydroxyanthrachinone zu nennen sind u.a. 1-Hydroxyanthrachinon,
1,2-Dihydroxyanthrachinon, 1,4-Dihydroxyanthrachinon,
l^-Dihydroxy-S-nitro-anthrachinon, 1,8-Dihydroxyanthrachinon,
ls2s5-Trihydroxy-anthrachinon, 1,4-Dihydroxynaphthochinon
und 8-Hydroxy-l,4-naphthochinon, sowie
Als o-Hydroxy-nitroso-verbindungen sind zu nennen: isS-Dinitroso^j^-dihydroxybenzol, 2-Nitroso-4-tertiMramylphenol,
l-Nitroso-2-hydroxynaphthalin, 2-Nitroso-l-hydroxynaphthalin,
l-Nitroso-2-hydroxynaphthalin-6-sulfonsä'ureamid
oder -dialkylamidj l-Nitroso-2-hydroxy-3-(γ-dimethylaminopropylaminocarbonyl)-naphthalin
und o-Nitroso-y-hydroxyindazol.
Ferner sind zu erwähnen metallisierbare Oxazin- und Thiazinverbindungenj,wie
Z0B0
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COOH » Gallocyanin
Coerulein,
OH
(CH3)2N
Als Beispiele seien die Farbstoffe der,Colour Index
Nummern C.I. 14025, C.I. 14130 und C.I. 26520 genannt.
Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäss für den
Transferdruck, die Herstellung der Hilfsträger, der Drucktinten
und der Farbstoffpräparate bestimmten transferierbaren,
metallisierbaren Farbstoffe oder Farbstoffbildner höchstens eine, vorzugsweise aber keine SuIfonsäuregruppe.
Als transferierbare Farbstoffe im Sinne der Erfindung
gelten solche Farbstoffe und Farbstoffbildner, die in Anlehnung
an das "Verfahren zur Bestimmung der Trockenfixier- und Plissierechtheit von Färbungen und Drucken (Trockenhitze)"
der schweizerischen Normenvereinigung, Norm.SHV 95 8 33/1961,
eine färberisch ausreichende Anblutung (Anfärbung) ergeben. Bei der Norm SNV 95 8 33/1961 wird eine Probe des gefärbten
Materials in engem Kontakt mit einem ungefärbtem Material» für das der Farbstoff nach herkömmliehen Flrbemetfio^ea eine gute
lies
Affinität aufweist j, unter einem Druck von 40 g -.10 g pro -
■ 2 "
CiQ- bei bestimmten P ruf. temp era tür en 30 Sekunden erhitzt.
Bei der.Auswahl der für das erfindungsgemässe Verfahren
geeigneten Farbstoffe verwendet man anstelle des gefärbten Stoffes jedoch ein bedrucktes oder gefärbtes Hilfssubstrat,
wie z.B. Papier.
Die zur Komplexbildung befähigten Farbstoffe werden vor
der Komplexbildung, also in metallfreier Form verwendet. Die
Temperatur richtet sich dabei nach der thermischen Beständigkeit bzw. nach dem Fliessverhalten des im Transferverfahren
zu bedruckenden Substrates. So arbeitet man zum Beispiels bei Wolle und Baumwolle bei Temperaturen ungefähr zwischen
und 2000C. Je nach Substrat arbeitet man auch bei tieferen
Temperaturen als 80°C, oder bei höheren Temperaturen als 22O°C, wenn sich bloss auf dem Substrat in Kontakt mit dem
Farbstoff auf dem Hilfsträger eine färberisch genügende Anblntung
(Anfärbung) ergibt.
Gemäss der Erfindung verwendet man auch naefi Farbstoffe»
welche nach einer Erhitzungszeit von weniger als 3ö Sekunden
und bis zu 2 Minuten und/oder sowohl bei geringerem als auch
bei höherem als dem in der Kormenvorsctirift genannten Anpressdruck-,
oder auch ohne Anpressdruck das ungefärbte Substrat ausreichend anbluten (anfärben).
Dabei ist es gleichgültig, ob der Farbstoff in. physikalischem
Sinne sublimiert oder in einem anderen als dem gas-
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förmigen Zustand in das Substrat eindringt, wenn er nur vom Hilfsträger auf das Substrat übertritt.
Liegen die Farbstoffe z.B. bei hydroxylgruppenhaltigen
Verbindungen in Form ihrer Alkalisalze vor, so müssen diese erst in die aktive transferierbare acide Form überführt werden.
Das kann mit Hilfe einer sauer reagierenden Verbindung, z.B. Sulfaminsäure, erfolgen.
Als hydrophile Fasermaterialien kommen vor allem Gewebe und Gewirke, aber auch Vliesstoffe aus polyhydroxylierten
natürlichen oder synthetischen Fasermaterialien j besonders Cellulose, in Betracht, wie z.B. Zellwolle, Baumwolle
und Viskose, Polyvinylalkoholfasern sowie deren Mischungen
mit Synthesefasern, wie Polyacrylnitril und insbesondere Polyester.
Das gemäss vorliegender Erfindung zu färbende hydrophile
Fasermaterial wird vorteilhaft mit einer wässrigen oder wässrig-organischen Lösung mindestens eines organischen
Lösungsmittels mit einem Siedepunkt über 10O0C und mindestens
einer komplexbildende Metalle abgebenden Verbindung, die gegebenenfalls
weitere Hilfsmittel, wie z.B. Netzmittel, enthalten kann, imprägniert, gewünschtenfalls abgequetscht und das
imprägnierte Material angetrocknet, z.B. durch Stehenlassen an der Luft oder Erwärmen auf 80 bis l00°C.
Der zur trockenen thermischen Uebertragung erforderliche
inerte Zwischen- oder Hilfsträger, d.h. ein Träger, der keine Affinität zu den erfindungsgemäss verwendbaren metallisierbaren
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2 4 51 a.7 9
Farbstoffen oder Farbstoffbildnern aufweist, ist zx^eckmässig
ein flexibles, vorzugsweise räumlich stabiles Flächengebilde, wie ein Band,, Streifen oder eine Folie mit vorteilhaft glatter
Oberfläche, welches hitzestabil und aus verschiedensten Arten von vor allem nichttextilen Materialien bestehen kann, z.B.
Metall, wie eine Aluminium- oder Stahlfolie, oder ein endloses Band aus rostfreiem Stahl, Kunststoff oder Papier,
vorzugsweise reines nichtlackiertes Cellulosepergamentpapier, das gegebenenfalls-mit einem Film aus Vinylharz, Aethylcellulose,
Polyurethanharz oder Teflon beschichtet sein kann.
Die.erfindungsgemäss verwendbaren'Drucktinten enthalten
neben dem definitionsgemässen., zur Metallkomplexbildung
Igten Farbstoff oder Farbstoffbildner falls erforderlich,
mindestens ein unterhalb 23O°C stabiles Bindemittel, das
als Verdickungsmittel des Druckansatzes und als mindestens vorübergehendes Bindemittel des.Farbstoffes auf dem zu
bedruckenden Träger wirkt» Als solche Bindemittel eignen sich synthetisches, halbsynthetische und natürliche Harze, und
Ewar sowohl Polymerisations- als auch Polykondensation- und
Polyadditionsprodukte ο Prinzipiell können alle in der Lackumd
Druckfarbenindustrie gebräuchlichen Harze und Bindemittel verwendet werden. Die Bindemittel sollen bei der lieberfcragungstemperatür
nicht schmelzen $ nicht an der Luft oder mit sich selbst chemisch reagieren (zj, vernetzen)«, wenig
oder keine Affinität zu den verwendeten Farbsalzen aufweisen.
lediglich die metallisierbaren Farbstoffe an der bedruckten Stelle
des inerten Trägers festhalten, ohne sie zu verändern, und nach dem thermischen Transferprozess vollständig auf dem Träger
zurückbleiben. Bevorzugt sind solche Bindemittel, die in organischen Lösungsmitteln löslich sind und die beispielsweise
in einem warmen Luftstrom rasch trocknen und einen feinen Film auf dem Träger bilden. Als geeignete in Wasser lösliche Bindemittel
seien genannt: Alginat, Traganth, Carubin (aus Johannisbrotkernmehl), Dextrin, mehr oder weniger verätherte oder veresterte
Pflanzenschleime, Hydroxyäthy1- oder Carboxymethylcellulose,
wasserlösliche Polyacrylamide oder vor allem Polyvinylalkohol, und als in organischen Lösungsmitteln lösliche
Bindemittel Celluloseester, wie Nitrocellulose, Celluloseacetat oder -butyrat, und insbesondere Celluloseäther, wie
Methyl-, Aethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Benzyl-, Hydroxypropyl- oder Cyanäthylcellulose, wie auch deren Gemische.
Bei Verwendung von Dispersionen müssen die in der Drucktinte dispergierten Farbstoffe zur Hauptsache eine Teilchengrösse
von <. 10 u , vorzugsweise
< 2 /4. , aufweisen.
Neben Wasser kommen praktisch alle mit Wasser mischbaren
und mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische, die bei atmosphärischem Druck bei
Temperaturen unterhalb 22O°C, vorzugsweise unter 1500C, sieden,
und die für die zu verwendenden Farbstoffe und Bindemittel eine genügende Löslichkeit oder Emulgierbarkeit (Dispergierbarkeit)
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aufweisen, in Frage. Als Beispiele von brauchbaren organischen Lösungsmitteln seien die folgenden erwähnt: aliphatische und
aromatische Kohlenwasserstoffe, beispielsweise n-Heptan, Cyclohexans Petrolä"ther2 Benzol, XyIoI9 oder Toluol, faalogenierte
Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, TrichlorMthylen, Perchloräthylen oder Chlorbenzol, nitrierte aliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie Nitropropane, aliphatische Amide, wie Dimethylformamid oder deren Gemische, ferner Glykole, wie
Aethylenglykol oder Aethylenglykolmonoalkyläther, wie Aethylenglykolmonoathylather,
Diäthylcarbonat, Dimethylcarbonat oder Est-er aliphatischer Monocarbonsäuren, wie Aethylacetat, Propylacetat,
Butylacetat, ß-Aethoxyäthylacetat, aliphatische oder
cycloaliphatische Ketone, beispielsweise Methylethylketon, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Isophoron, Mesityloxyd oder
Diacetonalkohol und Alkohole, wie Methanol, Aethanol und vorzugsweise n-Propanol, iso-Propanol,· n-Butanol, tert.Butanol,
sek.Butanol oder Benzylalkohol; in Frage kommen weiterhin Gemische
der genannten Lösungsmittel, wie z.B. ein Gemisch aus Methylethylketon und Aethanol im Verhältnis von 1:1.
Besonders bevorzugte Lösungsmittel sind unterhalb 1200C
siedende Ester, Ketone oder Alkohole, wie Butylacetat, Aceton, Methylethylketon, Aethanol, iso-Propanol oder Butanol. Mit
Vorteil verwendet man praktisch wasserfreie Drucktinten.
Die gewünschte Viskosität der Drucktinten kann durch Zugabe
der genannten Bindemittel, bzw. durch Verdünnen mit Wasser oder einem geeigneten Lösungsmittel eingestellt werden.
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Das erfindungsgemässe Verfahren kann beispielsweise
folgendermassen ausgeführt werden: Man bringt auf einen inerten
Träger Drucktiriten, die mindestens einen Farbstoff oder Farbstoffbildner,
der zur Metallkomplexbildung befähigt und transferierbar ist, gegebenenfalls ein unterhalb 23O°C stabiles
Bindemittel, Wasser und/oder ein organisches Lösungsmittel enthalten, auf und trocknet, dann wird die behandelte Seite
des Trägers mit der Oberfläche des zu färbenden vorbehandelten hydrophilen Fasermaterials in Kontakt gebracht, hierauf Träger
und das zu färbende Material, gegebenenfalls unter mechanischem
Druck, einer Wärmeeinwirkung von 120 bis 2100C, während 5 bis
60 Sekunden, vorteilhaft 10 bis 40 Sekunden, unterworfen und dann das gefärbte Material vom Träger abgetrennt. Zur
Verbesserung der Nassechtheiten und/oder vollständigen Entwicklung der Nuance kann es zweckmässlg sein, anschliessend .
Wollgewebe mit einer schwach sauren und Baumwolle mit einer schwach alkalischen wässrigen Lösung bei Kochtemperatur während
1 bis 15 Minuten nachzubehandeln.
Die erfindungsgemässen flüssigen teigförmigen oder trockenen Färbepräparate enthalten im allgemeinen 0,01 bis 80,
vorteilhaft 1 bis 30 Gewichtsprozent mindestens eines oder
mehrerer, zur Metallkomplexbildung befähigter Farbstoffe oder Farbstoffbildner und gegebenenfalls 0s5 bis 50 Gewichtsprozent
eines Bindemittels, bezogen auf das Gesamtgewicht des Präparates, und können direkt oder nach Verdünnung als erfindungsgemäss
verwendbare Drucktinten eingesetzt werden,
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Zur Verbesserung der Gebrauchsfähigkeit der Drucktinten können fakultative Komponenten, wie Weichmacher, hochsiedende
Lösungsmittel, wie z„B. Tetralin oder Dekalin, ionogene oder
Bichtionogene oberflächenaktive Verbindungen, wie beispielsweise das Kondensationsprodukt von 1 Mol Octylphenol mit 8
bis 10 Mol Aethylenoxyd zugesetzt werden.
Die gegebenenfalls filtriertenDrucktinten werden auf den
inerten Träger aufgebracht, beispielsweise durch stellenweises oder ganzflächiges Besprühen, Beschichten oder zweckmäss ig erweise
durch Bedrucken. Man kann auch auf den inerten Träger ©in mehrfarbiges MuSer aufbringen oder hintereinander in einem
Grundton und anschliessend mit gleichen oder verschiedenen Mustern bedrucken„
Mach dem Aufbringen der Drucktinten auf den inerten Träger
werden diese getrocknet,, z.Bi mit Hilfe eines warmen Luftstromes
©der durch Infrarotbestrahlung, gegebenenfalls unter Zurück-,
gewinnung der verwendeten Lösungsmittel, .
Die Zwischenträger können auch beidseitig bedruckt werden, wobei für die beiden Seiten ungleiche Farben und/oder Muster
gewählt werden können„ Um die Verwendung einer Druckmaschine '
" su vermeiden,, können die Drucktinten E0B0 mittels Spritzpistole
auf den Hilfsträger aufgesprüht werden,, Man erhält besonders
interessante Effektes wenn man gleichzeitig mehr als eine Nuance
©öf den Hilfsträger druckt oder aufsprüht. Dabei können bestimmte
Muster eJ. durch Verwendung von Schablonen erhalten
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■ - 25 - ■ : ;.
werden, oder künstlerische Muster mit dem Pinsel..Bedruckt man
die Hilfsträger, kann man die verschiedensten Druckverfahren
anwenden, wie Hochdruckverfahren (z.B. Buchdruck, Flexodruck), Tiefdruckverfahren (z.B. Rouleauxdruck), Siebdruckverfahren
(z.B. Rotationsdruck, Filmdruck) oder elektrostatische Druckverfahren.
Der Transfer wird in üblicher Weise durch Wärmeeinwirkung
ausgeführt. Hierzu werden die behandelten Hilfsträger mit den Textilmaterialien in Kontakt gebracht und so lange auf 120 bis
2200C gehalten, bis die auf dem Hilfsträger aufgebrachten
metallisierbaren Farbstoffe oder Farbstoffbildner auf das
Textilmaterial übertragen sind. Dazu genügen in der Regel 5
bis 60 Sekunden.
Die Wärmeeinwirkung kann auf verschiedene bekannte Arten geschehen, z.B. durch Passieren einer heissen Heiztrommel, einer
tunnelförmigen Heizzone oder mittels einer beheizten Walze,
vorteilhaft in'Gegenwart einer druckausübenden, unbeheizten
oder beheizten Gegenwalze oder eines heissen Kalanders, oder auch mittels einer geheizten Platte (Bügeleisen oder warme
Presse), gegebenenfalls unter Vakuum, die durch Dampf, OeI, Infrarotbestrahlung oder Mikrowellen auf die erforderliche.
Temperatur vorgewärmt sind oder sich in einer vorgewärmten Heizkammer befinden.
Nach beendeter Wärmebehandlung wird die bedruckte Ware vom Träger getrennt.
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Das erfindungsgemMsse Verfahren weist gegenüber bekannten
.Verfahren bemerkenswerte Vorteile auf. Das vorliegende Verfahren
hat insbesondere den Hauptvorteil des nun weitgehend gelösten Problems'der Erzielung färbstarker, nass- und lichtechter
Färbungen und Drucke auf hydrophilem Fasermaterial nach dem thermischen Transferverfahren unter Erhaltung der optimalen
mechanischen Fasereigenschaften. Die nach dem neuen Verfahren erhältlichen Drucke zeichnen sich durch scharfstehende, strichfeine
Konturen aus. Sie sind wesentlich farbstärker und echter
. als entsprechende Färbungen auf nicht vorbehandeltem oder ohne Lösungsmittel mit einem Siedepunkt über 1000C vorbehandeltem
hydrophilem Fasermaterial.
In den folgenden, die Erfindung nicht begrenzenden Beispielen beziehen sich die Teile und. Prozente auf das Gewicht,
und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
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a) In einer Sandmühle werden 5 Teile des metallisierbaren Farbstoffes der Formel
OH
10 Teile Aethylcellulose (Ethocel E 7, Dow Chem.), 42,5 Teile Aethanol und 42,5 Teile Methyläthylketon während 4 Stunden
unter Kühlung gemahlen. Nach Abtrennen des Sandes vom Mahlgut hat man eine Drucktinte mit sehr guter Feinverteilung des
Farbstoffes. Die erhaltene Drucktinte wird auf Papier verdruckt und man erhält ein für das Transferdruckverfahren geeignetes
Zwischenträgerpapier.
b) Ein Baumwollgewebe wird mit einer Flotte., bestehend aus
200 Teilen Diäthylenglykol, 10 Teilen Nickelacetat und 800 Teilen Wasser , bei Raumtemperatur imprägniert (Flüssigkeitsaufnahme ca. 70%) und an der Luft über Nacht oder bei 80 bis
100° getrocknet.
c) Auf einer Bügelpresse transferiert man vom gemäss
Beispiel la) erhaltenen Zwischenträgerpapier während 30 Sekunden bei 160° den Farbstoff auf das gemäss Beispiel Ib) vorbehandelte
Baumwollgewebe. Der transferierte Farbstoff bildet mit dem Nickel einen Komplex und man erhält auf dem Baumwollgewebe
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einen farbstarken grünen Druck mit guter Nass- und•Reibechtheit.
Zur Verbesserung der Echtheiten seift man noch anschliessend mit 1 g/l eines nichtionogenen Waschmittels und
5 ml/1 einer 25%igen Ammoniaklösung während 15 Minuten bei 80°.
Verfährt man wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet jedoch eine ImprägnierflouLe ohne Diäthylenglykols so erhält
man nur einen sehr farbschwachen unbrauchbaren Druck auf dem Baumwollgewebe.
Man stellt ein Zwischenträgerpapier mit dem metallisierbaren Farbstoff der Formel
analog Beispiel la) her«, behandelt das Baumwollgewebe analog
Beispiel Ib) jedoch mit einer Flotte, enthaltend 200 Teile Methoxypolyäthylenglykol MG 430, 5 Teile Nickelacetat und
795 Teile Wasser, und transferiert analog Beispiel Ic) und behandelt entsprechend nach.
Man erhält eine farbstarke grüne Färbung auf dem Baumwollgewebe mit sehr guten Echtheiten.
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Beispiele 3 bis 9 · ·
Verfährt man wie im Beispiel la) beschrieben unter Verwendung eines der Farbstoffe
>Ης oder (-CH.)
Jj__N - N-
InJ-N = N
0 OH
0 OH
und behandelt ein Baumwollgewebe analog Beispiel Ib) mit einer
Flotte, enthaltend neben einem Metallsalz eine oder ein Gemisch von folgenden Verbindungen
CH2 - CH - CH2 - 0 - (CH2)4 - 0 - CH2 - CH - CH2
CH0 - CH - CH0 - 0 - (CH0CH0O)7 - CH0 - CH - CH0
\2 * 2 v22/7 2 v/2
0X 0
Methoxypolyäthylenglykol Mol.Gew. 430, Thiodiäthylenglykol,
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HN-CH0OCH., "
O=G und H-COH0C-N N-CH0OH
HN-CH0OH H0C CH0
- 2 2 x0/ 2
und transferiert analog Beispiel Ic) während 30 Sekunden bei
Temperaturen zwischen 160 und 200°, wonach gemäss Beispiel Ic)
nachbehandelt werden kann oder eine der folgenden Nachbehandlungen erfolgt: bei Anthrachinonfarbstoffen mit 0,l%iger
wässriger Natriumcarbonatlösung bei 100° während 5 Minuten,
bei Azofarbstoffen mit 0,l%iger nichtionogener wässriger
Waschmittellsöung neben 0,1% Natriumcarbonat während 20 Minuten
bei 80 bis 100°, so erhält man sehr farbstarke und farbechte Drucke.
Eine Nachbehandlung in Perchloräthylen während 10 Minuten
bei 90° erhöht die Reibechtheit der Drucke.'
a) In einer GlasperlenmUhle werden
20 Teile PhthalögenbrillantgrUn IF3G (Bayer) oder
20 Teile Phthalogenbrillantblau IF3G (Bayer),
5,6 Teile Aethylcellulose (Ethocel E 7, Dow Chem.) und 74,4 Teile Aethanol während 4 Stunden unter Kühlung gemahlen. Nach Abtrennen
der Glasperlen vom Mahlgut hat man eine Drucktinte mit sehr guter Feinverteilung. Die erhaltene Drucktinte wird auf
Papier verdruckt und man erhält ein für das Transferdruckverfahren
geeignetes Zwischenträgerpapier.
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k - 31 -
b) Ein Baumwollgewebe wird mit einer Flotte, .bestehend aus
200 Teilen Methoxypolyäthylenglykol MG 430, 10 Teilen Kupferacetat
und 790 Teilen.Wasser, bei Raumtemperatur imprägniert
(Flüssigkeit sauf nähme ca. 707o) und bei 80 bis 100° getrocknet.
c) Auf einer Bügelpresse transferiert man vom gemäss a)
erhaltenen Zwischenträgerpapier während 30 Sekunden bei 190° das Phthalogenbrillantblau IF3G auf das gemäss b) vorbehandelte
Baumwollgewebe. Das transferierte Phthalogenprodukt bildet mit dem Kupfer einen blauen Komplex. Zur Erzielung des endgültigen,
brillanten Tones der Färbung spült man kurz mit heissem Wasser und behandelt mit 3 g Oxalsäure und 3 ml Ameisensäure
(85%ig) pro Liter Wasser nahe der Kochtemperatur während
5 Minuten. Abschliessend spült man und seift mit einer 0,l%igen Natriumcarbonatlösung nahe dem Kochpunkt.
Man erhält einen kräftigen, brillanten grünen oder blauen
Druck mit sehr guten Nass-, Licht- und Reibechtheiten.
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Claims (1)
- —- ■ - ? A 5 1 P 7Patentan sprUche1. Verfahren zum Färben und Bedrucken von hydrophilem Fasermaterial, nach dem Transferdruckverfahren unter Verwendung von Hilfsträgern, die mit mindestens einem transferierbaren, metallisierbaren Farbstoff oder Farbstoffbildnern und gegebenenfalls einem unterhalb 2300C stabilen Bindemittel behandelt sind, dadurch gekennzeichnet, dass man das zu färbende oder zu bedruckende Material mit einer Lösung imprägniert, diea) mindestens ein organisches Lösungsmittel mit einem Siedepunkt über 1000C undb) mindestens eine komplexbildende Metalle abgebende Verbindung enthält,das imprägnierte Material antrocknet8 mit dem behandelten Hilfsträger in Kontakt bringt und zusammen einerWärmeeinwirkung unterwirft und den erhaltenen Druck gegebenenfalls nachbehandelt.2,- Verfahren gemäss Anspruch I9 dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösungsmittel eine organische Verbindung verwendet 9- diea).einen Siedepunkt von über 1200C besitzt9 h) bei 25°C zu mindestens 25 g/l in Wasser direkt-oder mit Hilfe eines Hilfslösungsmittels löslich ist und09819/1165c) unter den Transferbedingungen der metallisierbaren Farbstoffe bzw. Farbstoffbildnern schwer flüchtig, jedoch flüssig ist .3. Verfahren gemäss Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösungsmittel eine organische Verbindung verwendet, die mindestens eine der folgenden Gruppen enthält:Hydroxy-, Alkoxy, Epoxy-, Acyloxy-, Keto-, Merkapto-, Alkylthio-, Acylamino-, Ureido- oder Aminogruppen.4. Verfahren gemäss Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösungsmittel eine organische Verbindung,die mindestens 2 der in Anspruch 3 genannten Gruppen enthält, verwendet.5. Verfahren gemäss Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösungsmittel organische Verbindungen der FormelR1-O-CH-CH2-R2R ■ ■verwendet, worin
R=H, CH3R1=H, C1-C,-Alkyl, Benzyl, Phenyläthyl, R1-C-, R1-SO0-, oder R-1O-C-,Il *· Il0 050 9819/1165worin R 1^1 -C4-Alkyl, C5-C^-Cycloalkyl, Benzyl, Phenylathyl oder Phenyl -und R2= OH, OR5, -SR8=S -KHR',-' Ν,Ν-dialkylamino (C1-C4)H s M - dib en zy 1 amino 9j, -U-QUn"-0-C-O-R'. ·Ilbedeuten.6. Verfahren gemä'ss Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösungsmittel eine organische Verbindung verwendet, die eine oder mehrere Gruppen der Formel-X-CH0-CH - CH02 v 2worin -X- ='-O- oder -N- bedeutet, tragen.7. Verfahren gema'ss Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösungsmittel Harnstoffe oder Melamine verwendet, deren Stickstoffatome mit niedrigmolekularen Alkyl, Hydroxyalkyl oder Alkoxyalkylgruppen substituiert sind.8. Verfahren gemä'ss Anspruch 1 und 2, dadurch ge-5 0 9 8 19/1165::-....' . " 35 " 24:51379kennzeichnet, dass man als Lösungsmittel Verbindungen der FormelR^ - Z - R-2 jworin Z ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder eine Gruppe -N- bedeutet und R,, R2 und R3 je niedrigmolekulare,gegebenenfalls substituierte Alkylreste sind, wovon mindestens einer mit einer Hydroxygruppe substituiert ist, verwendet.9. Verfahren gemäss Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als Lösungsmittel Ester aliphatischer Phosphorsäuren oder Phosphorsäuretriamide verwendet .10. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man wasserlösliche Salze oder Verbindungen von Chrom, Aluminium, Kobalt, Kupfer, Magnesium, Mangan, Eisen, Molybdän, Nickel, Zinn, Titan, Wolfram, Zink, Zirkon oder Antimon als komplexbildende Metalle abgebende Verbindungen verwendet.11. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man transferierbare metallisierbare Azo-509819/1165farbstoffe verwendet.12. Verfahren gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man transferierbare o-Amino- oder o-Hydroxyazofarbstoffe verwendet., welche bei der Metallisierung Strukturen des TypsM-X.7 \D-N = N-Rbilden, worin D den Rest einer Diazotierungskomponente, R den Rest einer Kupplungskomponente, M ein Metal!äquivalent und X=O oder NH bedeuten.13. Verfahren gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet j dass man transferierbare o-Amino- oder o-Hydroxy· azofarbstoffe verwendet,, welche in oso'-Stellung beiderseits der Azogruppe je einen komplexbildenden Substituenten haben, d.h., die Gruppe der Formel ·enthalten, worin X1 und Xo, unabhängig voneinander Gruppen der Formeln -OH9 0Rs SR„2 -NH9, -NHR und -COOH sind,, wobei R ein Alkylrest bedeutet.Verfahren gemäss Anspruch H2 dadurch gekenn-0 9 8 19/1165-zeichnet, dass man transferierbare metallisierbare Azofarbstoffe verwendet, welche heterocyclische Diazokomponenten enthalten, die sich an der Komplexbildung beteiligen.15. Verfahren gemäss Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass man transferierbare metallisierbare Azofarbstoffe verwendet, die Reste vonDiazokomponenten der 8-Aminochinolin-, 2-Aminopyridin-, 2-Aminothiazol- und 2-Aminothiadiazol-Reihe enthalten.16. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man transferierbare metallisierbare Färbstoffe der Azomethinreihe verwendet. "17. Hilfsträger gemäss Anspruch 1, zur Durchführung des Transferdruckes, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit mindestens einem transferierbaren, metallisierbarem Farbstoff oder Farbstoffbildner, welche zusammen mit metallionenabgebenden Salzen oder Verbindungen Metallkomplexfarbstoffe bilden und gegebenenfalls einem unterhalb 23O°C stabilen Bindemittel behandelt sind.5 0 9 8 19/1165Verfahren gexnäss Ansprüchen 1 bis 17, dadurch" gekennzeichnet, dass man Textilmaterialien aus Cellulose, besonders Baumwolle, verwendet.19. Drucktinten, enthaltend (a) einen transferierbaren metallisierbaren Farbstoff oder Farbstoffbildner, der zusammen mit Metallatome abgebenden Salzen oder Verbindungen. Metallkomplexfarbstoffe bildet, (b) ein unterhalb 23O°C stabiles Bindemittel und (c) ein organisches Lösungsmittel und/oder Wasser.20. Das gema'ss Anspruch 1 bis 16 und mit Hilfe der Hilfsträger gemäss Anspruch 17 und der Drucktinten gema'ss Anspruch 19 gefärbte oder bedruckte Material.509819/1165
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