DE832592C - Verfahren zum Faerben und Bedrucken von Textilien - Google Patents

Verfahren zum Faerben und Bedrucken von Textilien

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DE832592C
DE832592C DEF1354A DEF0001354A DE832592C DE 832592 C DE832592 C DE 832592C DE F1354 A DEF1354 A DE F1354A DE F0001354 A DEF0001354 A DE F0001354A DE 832592 C DE832592 C DE 832592C
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DE
Germany
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Expired
Application number
DEF1354A
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English (en)
Inventor
Benno Becht
Dr Helmut Kleiner
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Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/90General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using dyes dissolved in organic solvents or aqueous emulsions thereof

Description

  • Verfahren zum Färben und Bedrucken von Textilien Zur Erzielung echter Färbungen und Drucke bedient man sich entweder des Prinzips der Farbstoffentwicklung auf der Faser, das darin besteht, Farbstoffpigmente aus löslichen Farbstoffen auf der Faser zu erzeugen, oder des Pigmentdruckes, mit Hilfe dessen fertige Farbpigmente durch Bindemittel auf der Faser fixiert werden. Das Pigmentdruckverfahren hat den Vorteil, daß die Ware nach dem Aufdrucken oder dem Aufklotzen der Pigmente und einem anschließenden Trockenprozeß ohne weitere Nachbehandlung verkaufsfertig ist, daß also die bei der Entwicklungsfärbung notwendigen Vorgänge des Dämpfens, Oxydierens und Spülens fortfallen können. Die Bindemittel bestehen aus Naturharzen, Kunstharzen oder Elastomeren, in denen die Pigmente ungelöst dispergiert sind. Auf der Faser werden die Bindemittel durch Erhitzen unlöslich gemacht und haften auf den Geweben fest, wobei sie die eingehüllten Pigmente fixieren.
  • Um die gleiche Farbtiefe zu erzielen, sind größere Mengen Pigment notwendig als von gelösten Farbstoffen. Dies ist besonders dort nachteilig, wo teurere organische Pigmente verwendet werden.
  • Gegenüber Drücken und Färbungen mit gelösten Farbstoffen zeigen Pigmentdrucke bzw. Pigmentfärbungen mitunter den Nachteil einer verringerten Reibechtheit. Dieser Umstand rührt zum Teil daher, daß diejenigen Pigmentteilchen, die aus der Oberfläche oder aus Bruchstellen des Bindemittelfilms herausragen, durch das Reiben herausgebrochen werden können, da ihre Verbindung mit dem Bindemittel nicht fest ist. Schließlich ist es schwieriger, Klotzfärbungen mit Pigmenten egal zu erhalten als Klotzfärbungen mit gelösten Farbstoffen.
  • Es ist bekannt, wasserlösliche Farbstoffe im Pigmentbindemittel zu verwenden, und zwar hat man bei Bindemittelemulsionen, insbesondere beim Typ Wasser-in-01-Emulsion, den Farbgeber in der wäßrigen Phase in Form von wasserlöslichen Farbstoffen untergebracht (Amerikanische Patentschriften 2 323 871, 2 288 992). Wasserlösliche Farbstoffe haben aber den Nachteil, aus den Geweben beim Waschen leicht auszubluten.
  • l?s wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile vermeiden und ebenso echte Drucke wie mit Pigmenten, aber mit deutlich überlegener Reibechtheit und von verbesserter Egalität erhalten kann, wenn man solche Farbstoffe verwendet, die in Wasser unlöslich, aber in dem verwendeten Bindemittel löslich sind.
  • Solche Farbstoffe finden sich unter den Acetatseiden-, Sprit-, Lack-, Fett- oder Kautschukfarben. Ihre Auswahl richtet sich nach der chemischen Natur des jeweils zur Anwendung gelangenden Bindemittels, z. B. sind für estergruppenhaltige Bindemittel besondere Acetatseiden- und spritlösliche Farbstoffe, für kohlenwasserstoffartige Bindemittel eher Farbstoffe mit längeren Kohlenwasserstoffresten geeignet, ohne daß damit eine scharfe Abgrenzung gegeben sein soll. Zweckmäßig wird man sich bei der Auswahl von einer praktischen Vorprüfung leiten lassen, die darin besteht, daß man eine Löslichkeitsbestimmung für den in Aussicht genommenen Farbstoff bei gegebenem Bindemittel ausführt. Anderseits kann man auch so vorgehen, <iaß man das Bindemittel ohne Farbstoff aufdruckt und den Druck in die Lösungen oder Dispersionen verschiedener, in Frage kommender Farbstoffe einlegt und das verschiedene Aufziehvermögen beobachtet. Es darf dabei der Stoff nicht angefärbt werden und die bedruckten Stellen, die den Farbstoff aufnehmen, müssen reibecht, waschecht und egal sein. Man kann dieses nachträgliche Aufziehen von Farbstoffen auf Bindemittel ohne Farbgeber auch technisch zur Erzeugung besonderer färberischer Effekte auf Geweben ausnutzen.
  • Im allgemeinen aber wird man den Farbstoff im Bindemittel vor der Herstellung der Druck- oder Färbepräparationen auflösen.
  • Man kann die in Frage kommenden Farbstoffe aber auch in die fertigen Druck- oder Färbepräparationen eintragen. Dabei ist es zweckmäßig, sie vorher zu emulgieren oder in einem organischen Lösungsmittel aufzulösen, damit sie von dem Bindemittel in der Druckpaste besser aufgenommen werden können und damit keine ungelösten Teile übrig bleiben, die zu Reibunechtheiten Anlaß geben können.
  • Als Bindemittel können im Sinn der vorliegenden Erfindung diejenigen Naturharze, Kunstharze oder Elastomere Verwendung finden, die zum Binden von Pigmenten geeignet sind und den Färbungen oder Drucken gutes Haftvermögen auf Geweben, weichen Griff, gute Waschechtheit, gute Lichtechtheit und gute Reibechtheit verleihen. Als Bindemittel seien genannt: Eialbumin, Leim, Gelatine, Leinöl, Nitrocellulose, Chlorkautschuk, Celluloseäther u. dgl., ferner die synthetischen Polymerisationsharze, Polyvinylharze, wie Polyvinylacetat, Polystyrol, Polyacrylester, oder Kondensationsharze, wie Phenolformaldehydharze, Harnstofformaldehydharze, Melaminformaldehydharze, und Polykondensationsprodukte, wie Polyamide, I'olyurethane, Polyester u. dgl. Sind die Filmbildner wasserunlöslich, so können sie entweder in wäßriger Dispersion oder nach vorheriger Auflösung in organischem Lösungsmittel in wäßriger Emulsion vom Typ Wasser in 0I oder öl in Wasser verwendet werden. Sind die Produkte wasserlöslich, z. B. in Form ihrer Salze, so müssen sie auf der Faser in den unlöslichen Zustand übergeführt werden, z. B. mit Hilfe von Vernetzern. Beispielsweise kann man, wie schon früher vorgeschlagen wurde, basische Gruppen in die obengenannten höhermolekularen Bindemittel einführen, so daß sie in Form ihrer Salze löslich werden, und auf der Faser kann man sie dann mit polyfunktionellere Verbindungen, die Gruppen tragen, welche mit Aminogruppen reagieren, vernetzen.
  • Man kann aber die höhermolekularen Filmbildner auch auf der Faser selbst aus ihren Komponenten erzeugen, z. B. durch Polykondensation oder durch Polymerisation. In diesem Falle wird man die wasserunlöslichen, im Sinne der Erfindung geeigneten Farbstoffe in den Komponenten oder den monomeren Ausgangsmaterialien vorher lösen. Beispiel i Ein aus Polyacrylsäurel>uty#lester und N-Methylpropylendiamin erhältliches basisches Umsetzungsprodukt mit etwa i,6o/o basischem Stickstoff wird auf folgende Weise angefärbt: Nach dem Abdestillieren des nicht umgesetzten Amins aus der Reaktionslösung werden ioo g des zäh viskosen Rückstandes mit der gleichen Gewichtsmenge Butanol verdünnt. In diese Lösung rührt man ioGewichtsteile eines Farbstoffes ein, den man durch Umsetzung des Tetrasulfochlorids des Cu-Phthalocyanins mit Dibutylamin oder Dihexylamin erhält. Nachdem die Lösung homogen tiefblau angefärbt ist, destilliert man den Butylalkohol im Vakuum ab und wäscht den Rückstand mit heißem Wasser, um Reste von unverbrauchtem Amin zu entfernen, dann versetzt man mit etwa io ccm Eisessig und füllt mit Wasser auf 250 g auf. -Man erhält eine homogene viskose tiefblaue Lösung, die mit Wasser klar verdünnbar ist.
  • Zur Herstellung von Drucken mit dieser Lösung verfährt man etwa folgendermaßen: In 35o Gewichtsteilen Traganthverdickung 65 : iooo werden Zoo Gewichtsteile der oben beschriebenen 4oo/oigeii blau gefärbten Bindemittellösung eingerührt. Dann werden 15 Gewichtsteile des aus Formaldehyd und Acrylnitril (Chem. Ber.8i, 527 [19481) erhältlichen Umsetzungsproduktes (Triacrylformal) zusammen mit 435 Gewichtsteilen Wasser eingerührt= iooo Gewichtsteile. 1)icse Druckpaste, die 8o Gewichtsteile Bindemittel und 8 Gewichtsteile Farbstoff enthält, wird in üblicher Weise vermittels eines Rouleaus auf ein Gewebe aufgedruckt. Man erhält einen klaren, absolut reibechten, sehr licht- und waschechten Druck. Beispiele I?ine Druckpaste, bestehend aus 35o Gewichtsteilen Traganthverdickung 65: 1000, Zoo Gewichtsteilen einer wie im Beispiel i hergestellten, aber ungefärbten 4o%igen wäßrigen Lösung des Acetats eines basischen Polyacrylsäurebutylesters, 15 Ge-@wichtsteilen Triacrylformal, 435 Gewichtsteilen Wasser, wird auf ein Baumwollgewebe in üblicher Weise aufgedruckt, 15 Minuten bei 12o° getrocknet und anschließend in einem Bad, das 2 % einer Mischung aus 4o Teilen i-Amino-4-cyclahexylaminoanthrachinon-2-carlionsäureamidund 6oTeilen eines Dispergiermittels und 3 % Marseiller Seife enthält, i Stunde bei 70° behandelt. Die bedruckten Stellen nehmen dabei eine tiefblaue Färbung an, die sehr reibecht, licht- und gut waschecht ist. Die spurenweise Anfärbung der unbedruckten Stellen kann durch eine leichte Handwäsche entfernt werden.
  • Während hei einem Druck mit einem Pigmentfarbstoff, z. B. Kupferphthalocyanin, unter dem Mikroskop die einzelnen Pigmentteilchen im Bindemittel zu erkennen sind, bietet der nach Beispiel 2 erhaltene blaue Druck unter dem Mikroskop eine vollständig homogene Anfärbung des Bindemittels. Beispiel 3 In 5o Gewichtsteilen Traganthverdickung65 : 1000 werden 7o Gewichtsteile der gemäß Beispiel i hergestellten 400/öigen, blau gefärbten Bindemittellösung und 5 Gewichtsteile Triacrylformal eingerührt und mit 875 Gewichtsteilen Wasser auf iooo Gewichtsteile aufgefüllt.
  • Mit dieser Lösung wird ein beliebiges Gewebe auf einem Foulard geklotzt und anschließend bei 120' getrocknet. Auf diese Weise erhält man Färbungen von hervorragender Egalität, sehr guter Reib-, Licht- und Waschechtheit. Beispiel 4 In eine Lösung von io Gewichtsteilen Harnstoffformaldehydharz 5o%ig in Butanol, 15 Gewichtsteilen leinölmodifiziertem Alkydharz, io Gewichtsteilen Benzin und 7 Gewichtsteilen Butanol werden 2 Gewichtsteile i, 4-Diaminoanthrachinon, dispergiert in 48 Gewichtsteilen 5%iger Seifenlösung, unter Zusatz von 2 Gewichtsteilen eines Dispergiermittels hineinemulgiert. Die erhaltene viskose Paste wird in üblicher Weise auf ein Baumwollgewebe aufgedruckt und 15 Minuten auf 15o° erhitzt. Man erhält einen sehr reibechten und lichtechten Druck, dessen Reibechtheit gegenüber einem in gleicher Weise unter Verwendung eines rotvioletten Pigments hergestellten Druckes deutlich überlegen ist. Beispiel s In35Gewichtsteilen Traganthverdickung65 : iooo werden 5 Gewichtsteile Polyäthylenimin und 6 Gewichtsteile Eisessig sowie 26 Gewichtsteile Wasser eingerührt, in dem 6 Gewichtsteile des Addukts von Kaliumbisulfit an Hexandiisocyanat gelöst sind. Dann werden 2 Gewichtsteile des Kondensationsproduktes aus N, N-a-Chloräthylbutyl-p-aminobenzaldehyd und Cyanessigsäureäthylester, gelöst in 2o Gewichtsteilen Formamid, langsam eingerührt.
  • Man druckt wie üblich auf ein Baumwollgewebe und erhält einen grünstichiggelben Druck von guten Allgemeinechtheiten, insbesondere von einer vorzüglichen Reibechtheit.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Färben und Bedrucken von Textilien mit wasserunlöslichen Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man diese mit solchen organischen, in Wasser gelösten oder mit Wasser emulgierten Bindemitteln fixiert, in denen sie löslich sind.
DEF1354A 1950-04-29 1950-04-29 Verfahren zum Faerben und Bedrucken von Textilien Expired DE832592C (de)

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DE832592C true DE832592C (de) 1952-02-25

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