DE2449666B2 - Verfahren zur aromatisierung eines getraenks auf teebasis - Google Patents
Verfahren zur aromatisierung eines getraenks auf teebasisInfo
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Description
Expreß-Tee wird im allgemeinen dadurch hergestellt, daß man Blätter von schwarzem Tee extrahiert und den
Extrakt anschließend konzentriert und gegebenenfalls trocknet. Während dieser Maßnahmen geht jedoch ein
großer Teil von flüchtigen Stoffen, welche für den jo Geschmack verantwortlich sind, verloren. Es ist
manchmal möglich, diese Stoffe durch Kondensation zurückzugewinnen und wieder in den Tee-Extrakt
einzuverleiben, aber die erwähnten flüchtigen Stoffe erleiden bei diesen Maßnahmen häufig Änderungen, so js
daß sie für die Zugabe zum Tee-Extrakt nicht mehr geeignet sind. Es hat sich deshalb als günstig erwiesen,
einen solchen Extrakt mit Hilfe von geeigneten Zusätzen zu aromatisieren.
In der GB-PS 13 06 017 sind bestimmte Zusammen- w
Setzungen beschrieben, die als Teearomaverstärkungen verwendet werden können, um dem Tee eine frische
Note zu verleihen. Solche Zusätze basieren meistens auf Verbindungen, deren Anwesenheit im Teearoma bekannt
ist. Im übrigen sind sie häufig sehr kompliziert.
Aus der US-PS 36 45 755 ist es bekannt, zur Verstärkung von Teearoma eine ganz bestimmte
Spiroverbindung zu verwenden. Diese Spiroverbindung ist ebenfalls sehr kompliziert aufgebaut. Der Einfluß
dieser Spiroverbindung auf die Gesundheit von Menschen ist nicht bekannt. Ihre Verwendung in Tee ist
somit nicht unbedenklich.
Der vorliegenden Erfindung lag nunmehr die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Aromatisierung eines
Getränks auf Teebasis zu schaffen, das mit einfachen >r>
Verbindungen auskommt, die leicht erhältlich sind und deren Einfluß auf den menschlichen Organismus
überschaubar ist.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Aromatisierung eines Getränks auf Teebasis, welches bo
dadurch gekennzeichnet ist, daß man zu diesem Getränk mindestens einen Anthranilsäureester der Reihe
Methylanthranilat,
Äthylanthranilat, t,-,
Propylanthranilat,
Methyl-N-methylanthranilat und
Methyl-N.N-dimethykinthranilat
in einer Menge zwischen 0,25 und 200 ppm, bezogen au die löslichen Teefeststoffc, zusetzt.
Darüber hinaus kann das Aromatisierungsmitte neben ein oder mehreren der vorgenannten Ester de;
Anthranilsäure Geranylaceton, y-Valerolacton, ö-Deca
lacton, Jasminlacton oder Gemische dieser Verbindun gen enthalten. Schließlich kann das Aromatisierungs
mittel zusätzlich auch Linalol, Linaloloxid, Hexen-2-a oder Gemische dieser Verbindungen enthalten.
In der vorliegenden Beschreibung soll unter den Ausdruck »Alkylanthranilat« mindestens ein Estereine
Anthranilsäure, wie sie oben erläutert wurden, verstan den werden. Der Ausdruck »Getränk auf Teetasis<
bezieht sich natürlich zunächst auf einen übliche! Aufguß von Teeblättern, aber unter diesem Ausdrucl
sind auch Getränke zu verstehen, die unter de Bezeichnung »Expreß-Tee« bekannt sind, wobei es siel
um wäßrige Lösungen von Aromastoffen und anderei aus Tee extrahierten löslichen Stoffen, insbesonden
Feststoffen, handelt, wobei dieselben auch nocl verschiedene Zusätze, wie z. ß. Zitronensäure, enthaltet
können. In diesem Fall bezieht sich der Ausdrucl »Getränk« sowohl auf das flüssige angemachte Getränl
wie auch auf den Feststoffextrakt vor oder nach einei Trocknung, wobei die Zugabe des Aromatisierungsmit
tels vor, während oder nach dem Anmachen de: flüssigen Getränks durch Zusatz von Wasser erfolgei
kann. Wenn auch die in dieser Beschreibung angegebe nen Mengen in Gewicht ausgedrückt sind und auf dii
löslichen Feststoffe des Tees bezogen sind, so bedeute dies nicht, daß die Zugabe des Aromatisierungsmittel:
zu den Feststoffen erfolgen muß. Es handelt sich hierbe lediglich um eine praktische Angabeweise. Die Zugabi
kann beispielsweise zum Fesistoffextraki vor den Trocknen oder zum angemachten flüssigen Getränl
erfolgen.
Bei Zugabe zu einem Getränk auf Teebasis in Mengei zwischen 0,25 und 3 ppm, vorzugsweise 0,5 und 2 ppm
bezogen auf die löslichen Feststoffe des Tees, verleih Methylanthranilat dem Tee eine Note, die von gewissei
Verbrauchern besonders geschätzt wird. Bei höhere Konzentration tritt zunächst eine Note nach Jasmin aul
im Anschluß daran aber ein unangenehmer Medizinge schmack. Äthylanthranilat und Methyl-N-methylanthra
nilat haben sehr eng verwandte Aromatisierungseigen schäften. Bei Zugabe in Mengen zwischen 0,5 un<
10 ppm, vorzugsweise 1 und 5 ppm, verleihen sie den Tee eine runde und sehr angenehme fruchtartige Note
Wenn Propylanthranilat in Mengen zwischen 8 un< 50 ppm, vorzugsweise 10 und 40 ppm, beispielsweisi
10 ppm, zugesetzt wird, dann verleiht dieser Ester den
Tee eine frische Note, wobei bei 30 ppm eine leichti blumige Note dominiert. Oberhalb 50 ppm wird diesi
blumige Note ziemlich stark, geht aber nicht in einei Medizingeschmack über.
Der Zusatz von Methyl-N,N-dimethylanthranilat ii Mengen zwischen 25 und 150 ppm, vorzugsweise 75 bi
100 ppm, verleiht dem Tee eine zarte Note nacl Moschus.
Die Verwendung der angegebenen Ester häng selbstverständlich von der Note ab, die dem Getränk au
Teebasis verliehen werden soll, wie auch von de Geschmacksqualität des zu aromatisierenden Tee;
Gegebenenfalls kann man auch Zusammensetzung^ verwenden, welche Mischungen dieser Ester enthalter
wie z. B. Zusammensetzungen, welche Gemische au Methylanthranilat und Methyl-N,N-dimethylanthranila
enthalten. Man kann auch die starke Aromalisierungs
kraft von Methylanthranilat dazu ausnutzen, daß man
wesentlich kleinere Mengen an Methyl-N.N-dimethylanthranilat
verwenden muß, als es normalerweise nötig wäre. Bei Verwendung von Gemischen von Anthranilaten
werden solche Mengen der Zusammensetzung zugegeben, die innerhalb der Grenzen fallen, die für das
Anthranilat mit dem stärkeren Aromatisierungsvermögen angegeben wurden.
Es hat sich gezeigt, daß Methyl-, Äthyl- und Propylanthranilat und Methyl-N-methylanthranilat Zusammensetzungen
ergeben, die dem Tee Aromanoten verleihen, welche in die gleiche Richtung (blumig)
gehen, was heißt, daß diese vier Ester mehr oder weniger untereinander austauschbar sind. Zusammensetzungen,
die wenigstens Methyl-N.N-dimethylanthranilat
enthalten, verleihen dem Tee mehr eine Moschusnote.
Die Zugabe folgender Zusammensetzungen
Alkylanthranilat(e)
Geranylaceton
Geranylaceton
1 Teil
0,5-2 Teile
0,5-2 Teile
20
in solchen Mengen, daß 0,25 bis 3 ppm Methylanthranilat
oder 0,5 bis 10 ppm Äthylanthranilat oder Methyl-N-methylanthranilat oder 8 bis 50 ppm Propylar.thranilat
vorliegen, zu einem Getränk auf Teebasis verleiht diesem Getränk ein sehr intensives und blumiges Aroma
sowie auch einen leicht aggressiven Geschmack. Der Ausdruck »Aroma« bezieht sich hier auf die Gesamtheit
der Wahrnehmungen im Mund und in der Nase. Wenn das verwendete Anthranilat aus Methyl-N.N-dimethylanthranilat
besteht, dann verleihen die Zusammensetzungen dem Tee eine volle Frische und einen
Moschusgeschmack, wenn sie in Mengen zugegeben werden, daß im Tee 25 bis 150 ppm dieses Esters
enthalten sind.
Gegebenenfalls kann man Aromatisierungsmittel verwenden, die neben den eben definierten Zusammensetzungen
noch y-Valerolacton in den folgenden Mengen enthalten:
Alkylanthranilat(e)!
Geranylaceton J
y-Valerolacton
Geranylaceton J
y-Valerolacton
1 Teil
1-2 Teile
Alkylanthranilat(e) 1
ό-Decalacton J
ό-Decalacton J
in allen
Verhältnissen
Verhältnissen
Alkylanthranilat(e)
o-Decalacton
o-Decalacton
1 Teil
0,1-lOTeile
0,1-lOTeile
wie z. B. 1 Teil Methylanthranilat auf 2 Teile (5-Decalacton. Diese Zusammensetzungen werden ebenfalls
in Mengen verwendet, daß man innerhalb der Anwendungsgrenzen der Anthranilate bleibt. Beispielsweise
sind Zusammensetzungen, die Methylanthranilat in Mengen zwischen 2 und 5 ppm, vorzugsweise
zwischen 3 und 4,5 ppm, enthalten, besonders vorteilhaft. Dies ergibt für die besonders erwünschten
Zusammensetzungen Werte zwischen 0,66 und 2 ppm Methylanthranilat.
Im übrigen wurde festgestellt, daß (5-Decalacton und
Jasminlacton einen ähnlichen Effekt aufweisen. In der Praxis sind sie äquivalent und damit gegenseitig
austauschbar, und zwar mindestens bei den einfachen Gemischen, wie z. B. den binären und ternären
Gemischen. Es handelt sich jedoch nicht um eine quantitative Äquivalenz, da nämlich im allgemeinen 50
Teile Jasminlacton erforderlich sind, um 1 Teil (5-Decalacton zu ersetzen, wenn ein analoger Geschmack
erzielt werden soll. Die Gemische aus Alkylanthranilat(en) und Jasminlacton werden den
Tee-Extrakten in Mengen von 50 bis 150 ppm zugegeben. Die ternären Gemische aus ö-Decalacton,
Alkylanthranilat(en) und Jasminlacton spielen eine ähnliche Rolle wie Gemische aus
<5-Decalacton und Alkyianthranilat(en), da nämlich das Jasminlacton
vollständig oder teilweise von ö-Decalacton ersetzt werden kann, wobei für die Zusammensetzungen und
quantitativen Grenzen etwa Entsprechendes gilt, wie es oben beschrieben wurde. Gegebenenfalls können die
letzteren Zusammensetzungen auch Geranylaceton und/oder y-Valerolacton enthalten. So können die
folgenden Zusammensetzungen:
Diese Zusammensetzungen ergeben ähnliche Eigenschaften wie die einfacheren Zusammensetzungen, die
kein y-Valerolacton enthalten.
Alle Zusammensetzungen, die aus Gemischen von Alkylanthranilat(en) und ö-Decalacton bestehen, modifizieren
grundlegend den Geschmack der Getränke, denen sie zugesetzt worden sind, wie auch immer das
Verhältnis dieser beiden Bestandteile zueinander ist:
55
Besonders erwünschte Zusammensetzungen ergeben sich bei folgenden Verhältnissen:
Alkylanthranilat(e))
Jasminlacton J
Jasminlacton J
Geranylaceton
50 Teile
1-2 Teile
1-2 Teile
(beispielsweise 2 Teile Alkylanthranilat(e) auf 48 Teile Jasminlacton und 1 Teil Geranylaceton) oder
40
45 Alkylanthranilat(e)
Jasminlacton
Geranylaceton
y-Valerolacton
Jasminlacton
Geranylaceton
y-Valerolacton
25-50 Teile
1 Teil
1 Teil
in ähnlicher Weise verwendet werden, wie die einfacheren Gemische, die ausschließlich aus Alkylanthranilat
und Jasminlacton bestehen.
Wenn es sich darum handelt, Tee-Extrakte von mäßiger Qualität zu aromatisieren, die nicht nur ihre
eigentümliche Note, sondern überhaupt ihre Aromabasis verloren haben, dann empfiehlt es sich, Zusammensetzungen
zu verwenden, die zusätzlich Linaloloxid (d. h. Linaloloxid I, Linaloloxid Il oder ein handelsübliches
oder anderes Gemisch dieser Oxide) und Hexen-2-al, Bestandteile, von denen bekannt ist, daß sie im
Teearoma vorkommen. Beispiele für solche Zusammensetzungen sind:
Alkylanthranilat(e)
Jasminlacton
Linalol
Linaloloxid
Jasminlacton
Linalol
Linaloloxid
Alkylanthranilat(e)
Geranylaceton
y-Valerolacton
Linalo!
Linaloloxid
3-5 Teile
5-7 Teile
1-2 Teile
1-2 Teile
l,5-3Teile
50-70 Teile
10-20 Teile
10-20 Teile
oder | 24 | 49 666 | 6 | oder | 20 Teile | |
5 | Methyl-N,N-dimethyl- | Ί Methylanthranilat | ||||
Alkylanthranilat(e) | anthranilat | Geranylaceton | 1 000 000 Teile | |||
Jasminlacton | Lösliche Teefeststoffe | y-Valerolacton | ||||
Geranylaceton | Lösliche Teefeststoffe | 2 Teile | ||||
y-Valerolacton | 26-28 Teile | 1 Teil | ||||
4 Teile | ||||||
1 000 000 Teile | ||||||
50-7OTeMe | ||||||
Linalol | ||||||
wozu noch 10 bis 20 Teile Linaloloxid und auch 10 bis 10Teile Hexen-2-al zugegeben werden können.
In allen obigen Zusammensetzungen sind die Verhältnisse der Verbindungen zueinander, welche in
Gewichtsmengen zusammengefaßt sind, in der gleichen Größenordnung wie in den einfacheren Zusammenset- r>
zungen, die diese Bestandteile alleine unter Ausschluß anderer Bestandteile enthalten.
Zusammensetzungen, die neben Alkylanthranilat Verbindungen mittlerer Flüchtigkeit ei.(halten (Linalol,
Linaloloxid, Hexen-2-al) besitzen ein Aromatisierungs- >o
vermögen, welches offensichtlich von ihrer Natur abhängt. Ganz allgemein werden sie als Aromatisierungsmittel
in einer Weise verwendet, daß sich im fertigen Extrakt eine Alkyianthranilatmenge findet, die
etwa die gleiche ist, wie wenn man mit Hilfe einer 2~> solchen Verbindung allein eine Aromatisierung vornimmt,
d. h. 0,25 bis 3 ppm Methylanthranilat oder 0,5 bis 10 ppm Äthylanthranilat oder Methyl-N-methylanthranilat
oder 8 bis 50 ppm Propylanthranilat oder 25 bis 150 ppm Methyl-N.N-dimethylanthranilat. Synergisti- to
sehe Effekte treten häufig auf. Beispielsweise können Zusammensetzungen, die Jasminlacton enthalten, bereits
bei einem Gehalt von 20 ppm bis 30 ppm an dieser Verbindung wirksam sein, was beispielsweise weniger
als 0,25 ppm Methylanthranilat entspricht. J3
Ein erstes bevorzugtes Getränk ist das folgende:
Methylanthranilat | 0,70 Teile |
Jasminlacton | 70 Teile |
Lösliche Teefeststoffe | 1 000 000 Teile |
ι anderes bevorzugtes Getränk | ist das folgende: |
Methylanthranilat | 0,5 Teile |
Geranylaceton | 0,4 Teile |
y-Valerolacton | 1,5 Teile |
Linalol | 60 Teile |
Linaloloxid | 15 Teile |
lösliche Teefeststoffe | 1 000 000 Teile |
Andere bevorzugte Getränke mit einem unverfälschten Geschmack nach schwarzem Tee, was gemäß
Kennern ein Anzeichen für Qualität isf, haben die folgende Zusammensetzung:
Methylanthranilat
Lösliche Teefeststoffe
Lösliche Teefeststoffe
Äthylanthranilat
Lösliche Teefeststoffe
Lösliche Teefeststoffe
Propylanthranilat
Lösliche Teefeststoffe
Lösliche Teefeststoffe
Methyl-N-methylanthranilat
Lösliche Teefeststoffe
Lösliche Teefeststoffe
Methvlanthranilat
0,75 Teile
1 000 000 Teile
1,5 Teile
1 000 000 Teile
30 Teile
1 000 000 Teile
2 Teile
1 000 000 Teile
!Teil
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf verschiedenen Wegen durchgeführt werden.
Eine erste Ausführungsweise besteht darin, einen Teeaufguß oder einen angemachten Tee beliebiger
Konzentration, der kalt oder warm sein kann, mit einem Aromatisierungsmittel zu behandeln, d.h. also mit
mindestens einem Ester einer Anthranilsäure. Hierfür kann man das Mittel direkt zusetzen. Wenn es sich um
eine Zusammensetzung handelt, dann kann man die einzelnen Bestandteile nacheinander oder gleichzeitig
zusetzen. Anschließend braucht nur mehr noch homogenisiert werden. Selbstverständlich kann man bei einem
flüssigen Extrakt .on Teefeststoffen in der gleichen Weise vorgehen, worauf man nach einer Trocknung
einen Expreß-Tee erhält. Da das Aromatisierungsmittel einesteils verhältnismäßig einfach ist, andernteils aus
stabilen und wenig flüchtigen Stoffen besteht, bringt die Erhöhung der Temperatur während der Trocknung
keine besonderen Schwierigkeiten mit sich. Gemäß einer bevorzugten Variante dieser ersten Ausführungsform setzt man das Aromatisierungsmittel oder seine
Bestandteile nicht so wie sie sind zu, sondern als Lösung oder Emulsion in einem Verdünnungsmittel. Die in das
Getränk einzuverleibenden Aromatisierungsmittelmen gen sind entsprechend klein, und wenn das Volumen des
Getränks ebenfalls klein ist, dann sind diese zuzugebenden Mengen zu gering, als daß man eine solche
Dosierung durchführen könnte. Deshalb wird vorzugsweise ein genießbares Verdünnungsmittel zugegeben,
wie z. B. Wasser oder ein Wasser/Alkohol-Gemisch.
Eine zweite Ausführungsform dieses Verfahrens besteht darin, einen festen Tee-Extrakt, beispielsweise
als Pulver, zu behandeln. Gemäß einer ersten Variante dieser Ausfüiirungsform wird das Aromatisierungsmittel
direkt dem Pulver zugesetzt, woran sich eine Homogenisierung anschließt, beispielsweise in einem
Drehzylinder. Wenn es sie"1 um eine Aromatisierungszusammensetzung
handelt, dann kann man gemäß einer anderen Variante die Bestandteile der Zusammensetzung
einzeln oder in Kombination zugeben, worauf man homogenisiert. Gemäß einer bevorzugten Variante fügt
man das Aromatisierungsmittel zu einem kleinen Bruchteil des zu behandelnden Teepulvsrs, beispielsweise
5 bis 10%, zu, was die Zugabe erleichtert, worauf man diese Fraktion mit dem Rest des Pulvers mischt und
homogenisiert, bis das Aromatisierungsmittel gleichförmig im Pulver verteilt isi. Im Falle einer Aromazusammensetzung
katin man gemäß einer weiteren bevorzugten Variante jeden der Bestandteile einzeln zu kleinen
Fraktionen des Teepulvers zugeben, dann alle Fraktionen vereinigen, das nicht behandelte Pulver zugeben
und das Ganze homogenisieren, wobei die erwähnten Fraktionen das gleiche Gewicht haben können oder in
fcinem mit der Menge des zuzugebenden Bestandteils konstanten Gewichtsverhältnis ausgewählt werden,
derart, daß jede dieser Fraktionen ein gleiches Aromatisierungsvermögen besitzt. Aus den gleichen
Gründen, wie sie weiter oben angegeben wurden, fügt man gemäß den bevorzugten Varianten aller Ausfüh-
rungsformen das Aromatisierungsmittcl oder seine
Bestandteile nicht im Zustand wie sie sind zu, sondern als Lösung oder Emulsion dieses Mittels oder seiner
Bestandteile in einem Verdünnungsmittel, das vorzugsweise genießbar ist. Es kann vorkommen, daß die
verwendete Verdünnungsmittelmenge ausreicht, die Pulverfraktion des behandelten Tees in Lösung zu
bringen. Während dieser Behandlungen kann die Verteilung des Aromatisierungsmittcls durch eine
leichte Erhöhung der Temperatur erleichtert werden, in
Der Expreß-Tee kann beispielsweise durch einfache Zugabe von Wasser zum Pulver angemacht werden.
Die Erfindung wird nun an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert. In diesen Beispielen bestehen
die Alkohol/WasscrGcmische aus Gemischen, die 10% Äthanol enthalten. Die in ppm angegebenen Werte
bezichen sich auf die Teefeststoffe.
Zu etwa 10 1 Teeaufguß, der durch Abkochen von 250 g Teeblättern hergestellt worden ist, werden 0,6 ml
einer wäßrigen Emulsion zugegeben, die 37,5 mg/1 Methylanthranilat enthält, worauf dann heftig durchgerührt
wird. Der Tee besitzt einen Feststoffgehalt von 3 g/l, d. h., daß die Aromatisierung in einem Verhältnis 2j
von 0,75 ppm Anthranilat durchgeführt wurde. Der so behandelte Tee wird dann einer Jury von Geschmacksprüfern
und Amateuren vorgesetzt, die mit verbundenen Augen zwischen dem aromatisierten Tee und einem
nicht-aromatisierten Tee der gleichen Natur ihre nt Bevorzugung feststellen sollen. Acht Geschmacksprüfer
aus acht haben dem aromatisierten Tee den Vorzug gegeben, wobei sie ihn blumig und mit der ausgeprägter:
Note von schwarzem Tee beschrieben. Zum Vergleich ergab eine ähnliche Aromatisierung mit 0,5 ppm einen j>
Tee, der von 4 Geschmacksprüfern aus 5 bevorzugt wurde, wobei sie ihm eine Note nach Jasmin
zuschrieben. Bei einer Aromatisierung von 3,5 ppm wird gemäß einstimmiger Ansicht der Geschmacksprüfer
dem Tee ein starkes Aroma und ein unangenehmer Medizingeschmack verliehen.
Ein Tee, der mit 1,5 ppm Äthylanthranilat gemäß der -r>
Arbeitsweise von Beispiel 1 aromatisiert worden war, wurde von 9 Geschmacksprüfern aus 9 bevorzugt. Er
wird mit einer Fruchtnote beschrieben.
B c i s ρ i e I 3 '"
Ein Tee, der mit 30 ppm Propylanthranilat gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1 aromatisiert worden war,
wurde von 8 Geschmacksprüfern aus 10 bevorzugt und mit einer leichten blumigen Note beschrieben. "0
B e i s ρ i e I 4
Ein Tee, der mil 2 ppm Mcthyl-N-melhylanthranikit
gemäß der Arbeitsweise von Beispiel I aromatisiert worden war, wurde von 7 Geschmacksprüfern aus 9 mi
bevorzugt. Er besitzt eine angenehme Fruchtnote, die sich über von derjenigen von Beispiel 2 unterscheide!.
Kin Tee, der mit 85 ppm Mcthyl-N.N-climcthylanthra- hi
iiiliil gemäß tier Arbeitsweise von Beispiel I aromatisiert
worden war. wurde von b Geschmacksprüfern aus 11 bevor/iigl. Hr besitzt eine /arte Moscluisnoie.
Ein Expreß-Tee wird durch Auflösen von 20 g Teepulver (hergestellt durch Trocknung eines wäßrigen
Tee-Extrakts von Teefeststoffen in der Hitze) in 6,5 I heißem Wasser hergestellt, wozu 3 ml einer wäßrigen
Emulsion zugesetzt werden, die 15 mg/1 eines Aromalisierungsmittels
enthält, das 1 Teil Methylanthranilat aut 2 Teile (Ü-Decalacton (0,75 ppm Anthranilat) enthält. 4
Geschmacksprüfer aus 5 gaben diesem Tee den Vorzug gegenüber einem nieht-aroniatisierten Tee. Sie bezeichneten
den Teegcschmack als runder oder ein klein wenig aggressiver.
Zum Vergleich gaben 3 Geschmacksprüfer auf 5 einem Tee den Vorzug, der durch das gleiche Gemisch
aromatisiert worden war, aber die doppelte Menge davon enthielt. Sie beschrieben den Geschmack als
blumig, fruchtig und mit Milch besonders angenehm.
Gemäß Beispiel 6 wird ein aromatisierter Tee mil
Hilfe einer Zusammensetzung hergestellt, die aus 1 Teil Methylanthranilat und 20 Teilen Methyl-N.N-dimethylanthranilat
besteht. Die Zugabe erfolgt in einer Weise daß der Tee 1 ppm Methylanthranilat enthält. Dem Tee
gaben 7 Geschmacksprüfer aus 7 den Vorzug. Sie charakterisierten ihn mit Körper und einem Aroma
nach schwarzem Tee mit dominierender Frische.
Zu 2 kg Expreß-Tee werden 30 ml eines Wasser/Alkohol-Gemisches zugegeben, das 350 mg/1 eines Aromatisierungsmittels
enthält, das aus 2 Teilen Methylanthranilat, 1 Teil Geranylaceton und 4 Teilen j'-Valerolac
ton besteht (1,5 ppm Anthranilat). Hierauf wird das Ganze 10 min. lang bei 30°C in Schüttelflascher
homogenisiert. 1% dieses Pulvers werden entnommen wozu 6,5 I heißes Wasser zugegeben werden und woraul
dann gerührt wird. Nach dem Auflösen wurde der Tee Geschmacksprüfern vorgesetzt. 8 Personen aus 8 gaben
dem aromatisierten Tee den Vorzug, wobei sie ihn als feiner, intensiver und besser nach schwarzem Tee
schmeckend bezeichneten als eine Vergleichsprobe.
Zu einem Teil von 1 kg eines Expreß-Tees werden 15 ml eines Wasser/Alkohol-Gemischs zugegeben, das
200 mg/1 Methylanthranilat enthält (3 ppm Anthranilat) Zu einem anderen Teil mit dem gleichen Gewicht wird
das gleiche Volumen eines Wasser/Alkohol-Gemischs zugegeben, das 200 mg/1 Geranylaceton aufgelöst
enthält. Die beiden Teile (1,5 ppm Anthranilat) werden dann gemischt und während 10 min homogenisiert. 1%
des Gcmischs werden entnommen und mil 6,5 I heilWm
Wasser versetzt. Hierauf wird bis zur Auflösung L'cnihn.
4 Geschmacksprüfer aus 5 gaben dem aromatisieren Tee den Vorzug, wobei sie ihn intensiver aber
angenehm blumig und mit angenehmem Jasmingeschmack beschrieben.
Beispiel 10
Zu einem Teil von 20 g eines Teepulvers werden 5 ml eines Wasser/Alkohol-Gemischs zugegeben, das
300 mg/l (75 ppm) Methylanthranilat enthält. Dieser Teil geht in Lösung. Zu einem anderen Teil von 1980 g
Pulver werden 30 ml eines Wasscr-Alkohol-Gcmischs zugegeben, das 5 g/l jasminlacton enthält. Hierauf wird
die »flüssige Fraktion« zur festen Fraktion zugegeben und während 10 min bei 200C homogenisiert. Die
Anthranilatkonzentration beträgt 0,75 ppm (die Konzentration des Jasminlactons beträgt etwa 75 ppm).
Dann werden 1% des so behandelten Pulvers entnommen und mit 6,5 Teilen heißem Wasser versetzt
und bis zum Auflösen verrührt. 9 Geschmacksprüfer aus 9 gaben diesem Tee den Vorzug.
Beispiel 11
Teile von 1 kg Teepulver werden gemäß den Angaben in der folgenden Tabelle mit einem Überschuß
aromatisiert:
Teil | Aromatisierungs- | Konzentration | Menge der |
Nr. | mittel | des Mittels | zugesetzten |
in dem Wasser/ | Lösung | ||
Alkohol-Gemisch, | in ml | ||
g/l |
I Methylanthranilat 6,67
II Geranylaceton 6,67
III y-Valerolacton 20
IV Linalol 20
V Linaloloxyd 20
VI Jasminlacton 20
VII Linalol-Linalol- 60
oxyd-Hexen-2-al
4/1/1
oxyd-Hexen-2-al
4/1/1
15
15
15
15
15
15
15
15
15
15
15
15
Hierauf werden einige dieser Teile in den folgenden Verhältnissen gemischt:
Nr. des Teils | Verwendete Menge |
ing | |
I | 15 |
Il | 7 |
111 | 10 |
IV | 400 |
V | 200 |
Dieses Gemisch wird homogenisiert und dann durch Zusatz von nicht-aromatisiertem Teepulver auf 2 kg
gebracht und erneut homogenisiert. Die Konzentration des Methylanthranilats beträgt nun 0,75 ppm. 1% von
diesen 2 kg aromatisicrtem und homogenisiertem
Pulver werden entnommen und mit 6,5 I heißem Wasser versetzt, wobei bis zur totalen Auflösung gerührt wird.
14 Geschmacksprüfer aus 14 gaben dem aromatisierten Tee den Vorzug.
Beispiel 12
Gewisse Teile, die im vorhergehenden Beispiel erwähnt sind, werden miteinander und mit nicht-aromatisiertem
Teepulver in den folgenden Verhältnissen gemischt:
Nr. des Teils
Verwendete Menge in g
I | 20 |
Il | 10 |
III | 10 |
Vl | 160 |
VII | 600 |
Nichtaromatisiertes | 1 200 |
Pulver |
Dieses Gemisch wird homogenisiert. Die Konzentration an Methylanthranilat beträgt dabei 1 ppm. 1%
dieses aromatisierten und homogenisierten Pulvers werden entnommen, worauf 6,51 heißes Wasser
zugesetzt werden. Nach vollständiger Auflösung wird dieser Expreß-Tee einer Jury von 14 Geschmacksprüfern
vorgesetzt. 11 Geschmacksprüfer gaben diesem Tee den Vorzug.
Beispiel 13
Zu 5,7 I eines Extrakts von Teefeststoffen, der ungefähr 350 g/l Trockenfeststoffe enthält und in der
üblichen Weise durch Extraktion von Teeblättern in der Hitze erhalten worden ist, die zur Extraktion des
Aromas vorher mit Dampf behandelt worden sind, werden aufeinanderfolgend 14 ml eines Wasser-Alkohol-Gemischs
zugegeben, das 200 mg/1 eines 1 : 1-Gemischs von Äthylanthranilat und o-Decalacton (1,4 ppm
Äthylanthranilat) und die Lösung, die durch Kondensation der zu Beginn extrahierten Aromastoffe erhalten
worden ist, zugegeben. Nach Homogenisierung wird das Gemisch getrocknet, wobei ungefähr 2 kg Teepulver
erhalten werden. 20 g dieses Pulvers werden in 6,5 1 heißem Wasser aufgelöst. 4 Geschmacksprüfer aus 5
gaben dem so aromatisierten Tee den Vorzug.
Die Verwertung der Erfindung kann durch gesetzliche Bestimmungen, insbesondere durch das Lcbensmittclgesetz,
beschränkt sein.
Claims (3)
1. Verfahren zur Aromatisierung eines Getränks auf Teebasis, dadurch gekennzeichnet,
daß man zu diesem Getränk mindestens einen > Anthranilsäureesterder Reihe
Methylanthranilat,
Äthylanthranilat,
Propylanthranilat,
Methyl-N-methylanthranilat und
Methyl-N,N-dimethylanthranilat
Äthylanthranilat,
Propylanthranilat,
Methyl-N-methylanthranilat und
Methyl-N,N-dimethylanthranilat
in einer Menge zwischen 0,25 und 200 ppm, bezogen auf die löslichen Teefeststoffe, zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekenn- i>
zeichnet, daß man zusätzlich Geranylaceton, γ-VaIerolacton, d-Decalacton, Jasminlacton oder Gemische
dieser Verbindungen zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zusätzlich Linalol, Linalol- 2U
oxid, Hexen-2-aI oder Gemische dieser Verbindungen zusetzt.
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