DE2446989A1 - Verfahren zum faerben und bedrucken von synthetischen polyamiden - Google Patents

Description

HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT

Aktenzeichen: HOE 74/F 281

Datum: 3o. September 1974 Dr.ST/St

Verfahren zum Färben und Bedrucken von synthetischen Polyamiden

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben und Bedrucken von Fasermaterialien aus synthetischen Polyamiden unter Verwendung von lO-Methoxy-benzoxanthen-3,4-dicarbonsäureimid-Farbstoffen der allgemeinen Formel (1)

worin ρ für eine ganze Zahl von 1 bis 6 steht und V als wasserlösiichmachende Gruppe die Sulfogruppe, die Sulfato~ gruppe (-030 H), die Thiosulfatogruppe (-3-S0 H), di9 Carboxylgruppe, die Phosphatogruppe (-0P0 H.), die Phosphonsäuregruppe (-PO(OH)^) oder die Phosphonsäure-halbester-Gruppe der Formel -PO(OR)OH, in welcher R ein Alkylrest von

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1 bis 5 C-Atomen, bevorzugt der Methyl- oder Äthylrest ist, bedeutet.

Es wurde nämlich gefunden, daß die Farbstoffe der angegebenen Formel (i) sich in hervorragender Weise zum Färben und Bedrucken von Textilmaterialien aus synthetischen Polyamiden, wie bspw. Polyamid-6, Polyamid-6,6 und Polyamid-11,eignen.

Die mit ihnen erhaltenen Färbungen und Drucke zeichnen sich durch hohe Brillanz und sehr gute Gebrauchs- und Fabrikationsechtheiten, wie Licht-, Wasch-, Säure-, Wasser-, Reib-, Bügel-, Alkali- und Schweißechtheit, aus. Daneben ist der sehr gute Aufbau, die außergewöhnlich hohe Farbstärke und das sehr gute Ziehvermögen dieser Farbstoffe der Formel (i) zu den genannten Fasermaterialien zu erwähnen, und sie färben Materialien aus texturierten Polyamidfasern, welche VerStreckungsunterschiede aufweisen, im allgemeinen gleichmäßig an.

Weiterhin liefern die Farbstoffe der Formel (i) in Mischung mit geeigneten. Blaumarken hochbrillante Grünfärbungen mit einer für solche Mischungen bisher nicht bekannten Licht- und Naßechtheit.

Die Färbungen werden in an sich bekannter Weise untor »Verwendung schwach alkalischer, neutraler oder saurer, vorzugsweise schwach saurer Färbeflotten und Druckpasten in einem pH-Bereich von 8 bis 1, vorzugsweise 7 bis 3» durchgeführt.

Die erfindungsgemäße Herstellung von Färbungen nach dem Ausziehverfahren wird vorzugsweise so ausgeführt, daß bei niedrigen Temperaturen und in neutraler oder schwach alkalischer Flotte begonnen wird. Während des Färbevorganges wird die Temperatur erhöht und der pH-Wert erniedrigt, indem organische und/oder anorganische Säuren, wie Essigsäure, Ameisensäure oder Schwefelsäure, und/oder saure Salze, wie beispielsweise Ammonsulfat, zugesetzt werden, sodaß das Aufziehen und Fixieren der Farbstoffe bei Temperaturen zwischen

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O und 130 C und pH-Werten von h bis 6 erfolgt. Die Färbezeit liegt in der Regel bei 30 bis 90 Minuten, vorzugsweise bei-etwa 60 Minuten. Die Farbstoffe werden in Mengen von 0_r1 bis 3 ^,vorzugsweise von 0,2 bis 1 /£, bezogen auf das Gewicht des zu färbenden Materials, eingesetzt.

Das Färben und Bedrucken mit Hilfe von Klotzflotten bzw. Druckpasten geschieht nach den üblichen und bekannten Verfahren. Die Druckpasten können nach den verschiedensten üblichen Verfahren, wie beispielsweise nach dem Rouleauxdruck, Blockdruck, Filmdruck oder durch Aufsprühen, auf das

Polyamidmaterial aufgebracht werden. Nach dem Drucken wird getrocknet, und die Farbstoffe werden durch eine Behandlung mit Heißluft bei Temperaturen zwischen 150 bis 230°C,

•vorzugsweise zwischen I80 und 2I5 C, während 1/2 bis 5 Minuten oder durch einen Dämpfprozeß mit überhitztem, gespanntem Wasserdampf bei Temperaturen von 120 bis 18Ö°C auf der Faser fixiert. Ebenso kann eine Fixierung mit Sattdampf von 100 bis 103°C während 10 bis 30 Minuten vorgenommen werden.

Bei Verwendung von Klotzflotten wird der Farbstoff auf dem. behandelten Material, nach dem Klotzen und Abquetschen des geklotzten Materials,und ggf. Zwischentrocknen unter den gleichen Bedingungen, wie für den Druck angegeben, fixiert.

Zur Einstellung eines pH-Bereiches von 7 bis 3> werden den Klotzflotten und Druckpasten, die einen Farbstoff der Formel (i) enthalten, die oben erwähnten Säuren und/oder sauren Salze zugesetzt. Als Färberei- und Druckereihilfsmittel können die üblichen faseraffinen und farbstoffäffinen Hilfsmittel verwendet werden.

Die erfindungsgemäß zum Färben und Bedrucken von synthetischen Polyamidfasermaterialien verwendeten Farbstoffe der Formel (1) lassen, sich durch Umsetzung von 1O-Methoxybenzoxanthen-3»^-

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dicarbonsäure(2) oder deren Anhydrid(3)

(2)

mit einem Amin der allgemeinen Formel (4)

H₂N-(CH₂)_p-W

worin ρ und ¥ die obengenannten Bedeutungen haben, unter Imidbildung herstellen.

Die Schwefelsäure- und Phosphorsäureester-Farbstoffe der allgemeinen Formel (i) lassen sich außerdem herstellen, indem man das 1O-Methoxybenzoxanthen-3,4-dicarbonsäureimid der allgemeinen Formel (5)

(CH₂)_p-0H

durch Behandlung mit beispielsweise Schwefelsäure oder PoIyphosphorsäure in die entsprechenden Ester überführt.

/5

<l .J=* / O tf\ <| &Ϊ)

2% 4 6 9 8 9

Die nachstehenden Beispiele dienen zur Erläuterung· der Erfindung. Die in Teilen angegebenen Mengen sind Gewichtsteile.

Beispiel 1

In 3 000 Teilen Wasser werden 2 Teile eines Egalisiermittels auf Basis von·polyoxathyliertem Stearylamin und 0,5 Teile eines Egalisiermittels auf Basis eines tertiären Kondensationsproduktes von Cyanurchlorid mit Anilin^-el·!^onsäure, 2 Teile Ammonacetat und 1 Teil 60 folger Essigsäure gegeben. In diesem Bade werden 100 Teile einer Polyamid-6,6-Kettwirkware 20 Minuten bei 30 C vorbehandelt. Dann werden 0,5 Teile des in ¥asser gelösten Farbstoffs der Formel

[-CH₂-CH₂-SO₃H 0

in Form des Natriumsalzes zugesetzt. Das Färbebad wird innerhalb von 60 bis 90 Minuten auf 9-8°C erhitzt und 60 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Anschließend wird wie üblich gespült und getrocknet.

Die entstandene, grünstichig gelbe Färbung zeichnet sich durch hohe Brillanz und sehr guten Gebrauchsechtheiten aus, wobei insbesondere die Lichtechtheit, die Schweißechtheit und die Vaschechtheit hervorzuheben sind.

Beispiel 2

Ein Polyamid-6-Gewebe (Perlon) wird mit einer Klotzflotte, die pro Liter wäßrige Lösung 30 g des in Beispiel 1 angegebenen Farbstoffs, 4 5 g Polyäthylenglykoläther mit einem

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mittleren Molgewicht von ^00, k$ g Äthylenglykol und 1 g 60 folge Essigsäure enthält, bei einer Badtemperatur von 50°C auf einem Färbefoulard geklotzt und auf 75 fo Flottenaufnahme abgequetscht. Danach wird das Polyamidinaterial (bis auf eine Restfeuchte von 8 bis 10 <fo) zwischengetrocknet und dann auf dem Spannrahmen 60 Sekunden bei 190 C durch Heißluft thermofixiert. Anschließend wird wie üblich gewaschen und gespült. Die entstandene, grünstichig gelbe Färbung zeichnet sich durch hohe Brillanz und gute Gebrauchsechtheiten aus.

Beispiel 3

Ein Polyamid-6, 6-Gewebe wir-d gemäß Beispiel 2 mit der Farbstoff lösung behandelt und nach dem Klotzen 2 Minuten bei 120 C gedämpft. Anschließend wird wie üblich gewaschen und getrocknet .

Es wird eine hochbrillante, grünstichig gelbe Färbung mit sehr guten Gebrauchsechtheiten erhalten.

Beispiel k

25 Teile des in Beispiel 1 angegebenen Farbstoffs werden mit 30 Teilen Dibutylgylkol angeteigt. Dann werden unter Rühren 25O Teile kochendes Wasser, 5OO Teile einer Verdickung auf Basis von Kristallgummi, 30 Teile einer 33 zeigen, wäßrigen Lösung von Nitrobenzol-3-sulfonsäure, 20 Teile Ammonsulfat, 50 Teile Harnstoff und 95 Teile Yasser zugegeben. Nach dem Aufdrucken auf Polyamid-6,6-¥irkware wird getrocknet und Minuten bei 100°C gedämpft.

Die fixierten Drucke werden kalt gespült und wie üblich gewaschen. Man erhält hochbrillante, grünstichig gelbe Drucke mit sehr guten Gebrauchsechtheiten.

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2^!U6989

Beispiel 5

Das gemäß Beispiel h mit der Farbstoffpaste bedruckte PoIyamid-6,6-Gewebe wird nach, dem Aufdrucken getrocknet und dann zur Fixierung des Farbstoffs 60 Sekunden bei 210-215 C mit Heißluft behandelt. Anschließend wird wie üblich gewaschen und getrocknet.

Man erhält hochbrillante, grünstichig gelbe Drucke mit guten Gebrauchsechtheiten.

Der im Beispiel 1 angegebene Farbstoff liefert in Mischungen mit geeigneten Blaumarken sowohl aus der Flotte als auch im Druck auf synthetischem Polyamid hochbrillante Grüntöne mit sehr guten Licht- und TSTaßechtheiten.

Beispiel 6

In einem aus 4000 Teilen Wasser, 2 Teilen Egalisiermittel auf Basis von polyoxathylxe.rtem Stearylamin, 2 Teilen Egalisiermittel auf Basis eines tertiären Kondensationsproduktes von Cyanurchlorid mit Anilin-3-sulfonsäure und 0,5 Teilen Farbstoff der Formel

-CH₂-CH₂-COOH

in Form des Natriumsalzes bestehendes Färbebad bringt man bei UO°C 100 Teile Polyamid-6-Vare ein. Man erhitzt die Färbeflotte im Verlaufe von 60 Minuten auf Siedetemperatur und hält diese Temperatur während 1 Stunde. Anschließend gibt man 2 Teile Eisessig zu und erhitzt noch JO Minuten bei Siedetemperatur. Sodann wird zunächst heiß, danach kalt gespült

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und getrocknet. Man erhält brallante, grünstichig gelbe Färbungen mit guten Gebrauchsechtheiten.

Beispiele 7 bis 11

In analoger Weise, wie in den vorgenannten Beispielen beschrieben, lassen sich Polyamidfasermaterialien mit den in der nachstehenden Tabelle beschriebenen, der allgemeinen Formel (i) entsprechenden Farbstoffen färben. Mit ihnen werden ebenfalls farbstarke, hochbrillante Färbungen und Drucke von grünstichig gelber Nuance mit guten Licht-- und Naßechtheiten erhalten.

Bsp.	Formelglied ρ	Formelglied W
7	2	-S-SO H
8	3	-0-SO H
9	2	-P0(0H)?
10	2	-PO(OC0H.)OH
1 1	3	-0-PO(OH)0

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Claims (1)

1. _ 9 —

   Patentanspruch

   Verfahren zum Färben und Bedrucken von Fasermaterialien aus synthetischen Polyamiden, dadurch gekennzeichnet, daß man Farbstoffe der allgemeinen Formel (i)

   -(CH₂)_p-V

   0 (1).

   worin ρ für eine Zahl von 1 bis 6 steht und ¥ eine wasserlöslichmachende Gruppe der Formel -SO H, -OSO II -S-SO H -COOH -0-PO(OH)₂, -PO(OH)₂ oder -PO(OR)(OH) bedeutet, wobei R ein Alkylrest von 1 bis h C-Atomen ist·, verwendet.

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