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Verfahren zum Färben und Bedrucken von Fasermaterialien aus natürlichen
und synthetischen Polyamiden und Polyurethanen Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren eum Färben und Bedrucken von Fasermaterialien aus natürlichen und
synthetischen Polyamiden und Polyurethanen mit Benzoxanthen-und Benzothioxanthenfarbstoffen
de allgemeinen Formel (1)
in der X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, Ra und R2 gleich oder
verschieden sind und W7asserstoffatome, Halogenatome, vorzugsweise Chlor- oder Bromatome,
niedere Alkyl- oder Alkoxygruppen mit 1-5 Kohlenstoffatomen bedeuten, R3 ein Wasser
stoffatom, eine Hydroxyl-, eine Amino-, eine Alkylamino- oder eine Arylaminogruppe
oder einen niederen Alkyl- oder einen Cyoloalkyl-, Aryl- oder Aralkylrest oder einen
heterocyclischen Rest bedeutet, wobei der Arylrest vorzugsweise ein Phenylrest ist,
der heterocyclische Rest vorzugsweise ein Pyridin-, Thiazolyl-, Morpholin-, Piperidin-
oder ein Pyrazolylrest ist und die Alkyl- oder Alkylenreste 1-5 Kohlenstoffatome
enthalten,und wobei die Alkyl-, Alkylen- oder arylreste noch Substituenten, vorzugsweise
-Chlor- oder Bromatome oder Sulfonsäure -, Carbonsäure -, niedere Alkyl-, niedere
Alkcxy-, Hydroxyl-, Amino-, Nitro-, Sulfonamido Acetylamino oder Benzoylaminogruppen
enthalten können, und m eine Zahl von 1 bis 3 bedeutet.
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Die Herstellung dieser Verbindungen geschieht beispielsweise durch
Sulfonierung der Anhydride der Formel (2)
in der X, R1 und R2 die obengenannte Bedeutung haben, und Kondensation der entstandenen
Sulfosäuren mit Aminen der Formel R3-NH2, wobei R3 die obengenannte Bedeutung hat,
oder
durch Kondensation der Anhydride der Formel (2) mit Aminen
der Formel R-NH2 und anschließende Sulfonierung der entatandenen Inide.
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Die Farbstoffe der angegebenen Pormel (1) eignen sich sehr gut zum
Färben und Bedrucken von Textilmaterialien aus natürlichen und künstlichen Polyamiden,
wie Nylon, Seide, Wolle, Leder und Polyurethanmaterialien. Die damit erhaltenen
Färbungen und Drucke zeichnen sich durch hohe Brillanz und sehr gute Gebrauchsechtheiten
und Fabrikationsechtheiten, wie Licht-, Wasch-, Säure-, Wasser-, Reib-, Bügel- und
Schweißechtheit aus. Daneben sind der gute Aufbau, die hohe Farbstärke und das gute
Zichvermögen zu erwähnen.
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Die Färbungen erfolgen in an sich bekannter Weise unter Verwendung
neutraler oder saurer, vorzugsweise schwach saurer Färbeilotten und Druckpasten
in einem pX-Bereich von 8 bis 1, vorzugsweise 7 bis 3.
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Die Färbung nach dem Ausziehverfahren geschieht zu Anfang in der Regel
bei niedrigen Temperaturen und bei höheren pH-Werten um den Neutralpunkensdetst
Rest; sich während des Färbevorganges bei Temperaturerhöhung und bei niedrigeren
pH-Werten fort, indem organische und/oder anorganische Säuren, wie Essigsäure, Ameisensäure
oder Schwefelsäure, ferner saure Salze, wie beispielsweise ammoniumsulfat oder Mononatriumphosphat,
oder Gemische von Säuren und sauren Salzen zugesetzt werden, so daß das Aufziehen
und Fixieren der Farbstoffe bei Temperaturen zwischen 700 und 13000 und pH-Werten
von 4 bis 6 erfolgt. Die Färbezeit liegt in der Regel bei 30 bis 90 Minuten, vorzugsweise
bei 50 bis 70 Minuten. Die Farbstoffe werden in Mengen von 0,1 bis 5 d'0, vorzugsweise
von 0,3 bis 2, bezogen auf das Gewicht des zu färbenden aterials, eingesetzt.
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Das angewandte Flottenverhältnis liegt bei 1:5 bis 1:100, vorzugsweise
bei 1:10 bis 1:50.
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Als Färbereihilfsmittel können die üblichen anionaktiven oder nicht
ionogenen Hilfsmittel verwendet werden; als solche Hilfsmittel können auch Polyäthylenglykole
mit einem tIólgevzicht zwischen 150 und 2000 oder ni edermolakulare Polyalkylenglykolmonoalkyläther
mit einem Molekulargewicht bis zu 500 verwendet werden, wobei man im Falle von weniger
gut wasserlöslichen Farbatoffen diese mit dem Hilfsmittel anteigt und durch Übergießen
mit heißem Wasser löst. Die Färbebäder können zweckmäßig auch noch Elektrolyte,
wie Natriumsulfat oder gereinigtes Natriumchlorid in Mengen von 30 bis 150g pro
Liter Pärbeflotte enthalten.
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Das Färben und Bedrucken mit Hilfe von Klotzflotten bzw.
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Druckpasten geschieht ebenso nach üblichen und bekannten Verfahren.
Die Druckpasten können die üblichen Verdickungsmittel wie zum Beispiel Methylcellulose,
Stärke, Johannisbrotkernmehl oder -äther, Kristaummi, Traganth oder Alginat enthalten,
daneben noch übliche Hilfsmittel, wie beispielsweise Harnstoff, Thioharnstoff, Thiiiglykol,
außerdem NatriuntmetQ+nitrobenzolsulSonat und/oder Emulsionen von sulfonierten Ölen.
Auch können die Druckpasten statt eines Teils des verwendeten Wassers organische,
Hydroxylgruppen-haltige Lösungsmittel, wie Äthanol, n- od. i-Propanol oder Butanol,
enthalten.
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Ähnlich sind die Klotzflotten zusammengesetzt, die naturgemäß weniger
oder gar kein Verdickungsmittel enthalten. Ebenso wie die Bäder im Ausziehverfahren
können die Druckpasten und Klotzflotten die genannten Säuren und/
oder
sauren Salze enthalten, so daß bei ihnen ein pH-Wert zwischen 7 und 4, vorzugsweise
6,5 bis 5, eingestellt ist, wobei der pH-Wert bei der Fixierung entsprechend der
bei erhöhter Temperatur ert:olgenden Dissoziation schwacher Säuren oder des Prei-werdens
von Säuren aus den sauren Salzen steigen kann.
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Die Druckpasten werden nach den verschiedensten üblichen Verfahren,
beispielsweise nach dem Rouleaudruck, Blockdrt'ck, Filmdruck oder durch Aufsprühen
oder Malen auf das Amidgruppen-hal'ige Textilmaterial aufgebracht. Das bedruckte
Material wird nach dem Drucken getrocknet und die Farbstoffe danach durch einen
Thermosolprozess mit Heißluft bei Temperaturen zwischen 1500 bis2300C' vorzugsweise
bei 1800 bis 20000 während 1 bis 5 Minuten oder durch einen Dämpfprozess mit überhitztem,
gespanntem Wasser dampf bei Temperaturen von 1500 bis 1900C, vorzugsweise von 1700
bis 18000 während 20bis 80 Sekunden auf der Faser fixiert. Ebenso kann die Fixierung
mit Wasserdampf von 1000 - 10300 während 5 bis 15 Minuten vorgenommen werden. Bei
Verwendung von Klotzflotten, mit denen das Textilmaterial in üblicher Weise geklotzt
und auf eine Flottenaufnahme von 70 bis 110 %, vorzugsweise voii 80 bis 100 % des
ursprünglichen Warengewichtes abgequetscht wird, gelten die gleichen Fixierbedingungen
wie die für die Druck e angegebenen.
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In den Klotzflotten und Druckpasten wird vorzugsweise eine Farbstoffmenge
von 5 bis 70, vorzugsweise 10 bis 50 g pro Liter Klotzflotte oder pro Kilogramm
Druckpaste eingesetzt.
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Die nach obengenannten Verfahren hergestellten Färbungen werden nach
dem Fixieren in üblichen Weise durch Spülen mit
nicht-ionogene Waschmittel
enthaltenden Bädernund durch Nachspülen mit warmem und mit heißem Wasser fertiggestellt.
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Beispiel 1 100 Gewichtsteile eines Gewebes aus Wolle werden bei 6OOC
in 3000 Gewichtsteilen eines wäßrigen Färbebades, bestehend aus 5 Gewichtsteilen
Natriumsulfat, 3 Gewichtsteilen konz. Schwefelsäure und 1,5 Gewichtsteilen des Parbstoffs
der Formel
(als Natriumsalz) gebracht, das langsam auf 1000C erhitzt wird; das eingebrachte
Textilmaterial wird 1 Stunde bei dieser Temperatur behandelt. Anschließend wird
das gefärbte Gewebe gespült und getrocknet. Man erhält eine brillant, goldgelbe
Färbung von guten Gebrauchsechtheiten.
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Die zum Färben verwendete Schwefelsäure kann auch durch die gleiche
Menge 85 %ige Ameisensäure oder durch 415 Gewichtsteile 30 %ige Essigsäure ersetzt
werden.
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Beispiel 2 10 Gewichtsteile des Farbstoffs der Formel
(als Natriumsalz) werden mit 30 Gewichtsteilen Dibutylglykol in 250 Gewichtsteilen
Wasser heiß gelöst, unter Rühren mit 500 Gewichtsteilen einer 4 %igen Verdickung
auf Basis Kristallgummi, 15 Gewichtsteilen m-Nitrobenzolsulfonsaures Natrium, 20
Gewichtsteilen Ammonsulfat, 50 Gewichtsteilen Thioharnstoff und 110 Gewichtsteilen
Wasser versetzt. Nach dem Aufdrucken auf rolyamid-6.6-Wirkware wird getrocknet und
10 Minuten bei 100 - 1030C gedämpft. Anschließend wird kalt gespült und wie üblich
gewaschen. Man erhält hochbrillante, grünstichig-gelbe Drucke mit guten Gebrauchsechtheiten.
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Beispiel 3 In einem 300C warmen Bad, das in 4000 Gewichtsteilen 3
Gewichtsteile eines Egalisierungsmittels auf Basis eines tertiären Kondensationsproduktes
von Cyanurchlorid mit Anilin-m-sulfosäure und 3 Gewichtsteile 60 ziege Essigsäure
enthält, werden 100 Gewichtsteile einer Ware aus Polyamid 6 10-20 Minuten vorbehandelt;
danach werden 0,5Gewichtsteile des in Wasser gelösten Farbstoffs der Formel
(als Natriumsalz) zugesetzt. Das Fixierbad wird weitere 10-20 Minuten bei 30°C gehalten
und dann innerhalb 45-60 Minuten auf 1000C erhitzt. Bei dieser Temperatur wird 60
Minuten lang gefärbt, danach das Textilmaterial wie üblich gespült. Man erhält eine
brillante gelbe Färbung von guten Gebrauchsechtheiten.
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Beispiel 4 In einem Bad, das in 3000 Gewichtsteilen 3 Gewichtsteile
eines Egalisierungsmittels auf Basis eines tertiären Kondensationsproduftes von
Cyanurchlorid mit Anilinm-sulfosäure und 3 Gewichtsteile 60 %ige Essigsäure enthält,
werden100Gewichtsteile einer Ware aus Polyamid 6,6 10-20 Minuten bei 250C vorbehandelt.
Dann werden 0,5 Gewichtsteile des in Wasser gelösten Farbstoffs der Formel
(als Natriumsalz) hinzugegeben, das Färbebad nach 10-20 Minuten
innerhalb 60-75 Minuten auf 110-120°C erhitzt; bei dieser Temperatur wird 45 minuten
lang gefärbt. Anschließend wird wie üblich gespült. Die entstandene grünstichiggelbe
Färbung zeichnet sich durch hohe Brillanz und gute Gebrauchsechtheiten aus.
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Beispiel 5 Ein Polyamid-6,10-GevIebe- wird mit einer Klotzflotte,
die pro Liter wäßrige Lösung 40g des Farbstoffes der Formel
(als Natriumsalz) 90g Polyäthylenglykoläther mit durchschnittlichem Molgewicht von
500, 90g Diäthylenglykolmonoäthyläther 50g wasserfreies Natriumsulfat und 20g Mononatriumdihydrogenphosphat
enthält
und einen pH-Wert von 6-6,5 besitzt, bei einer Temperatur
von 40 0C geklotzt und auf 80 % Plottenaufnahme abgequetscht. Das Gewebe wird sodann
über einen Spanzirahmen geführt und der Farbstoff mit Heißluft von 21000 während
100 Sekunden fixiert. Die Färbung wird wie Üblich gespült und geseift und fertiggestellt.
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Es wird eine hoch brillante, gelbgrüne Färbung mit guten Gebrauchaechtheiten
enthalten.
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In der folgenden Tabelle sind weltere Farbstoffe aufge führt, die,
wie in den Beispielen demonstriert, auf natürlichen und synthetischen Polyamiden
grünstichig gelbe bis rotstichig gelbe Färbungen und Drucke hoher Brlllans mit guten
Gebrauchsechtheiten ergeben.
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Bsp. X m R1' R2' R3' R4'
5 O 1,6 CHa E H H |
6 2 2 H H H SH2 |
7 O 2 H Cl H OH |
8 8 2 H E H |
9 0 2 NOCH, H H N-(CH2)3-O-0H3 |
10 S 1,5 3r H H -CH2-ClI2-S03H |
11 S 2 H H II CR, |
12 0 1,1 H B H -GK,-C,-SO,$ |
13 S 2,6 H H 11 -O-CHS |
14 S 2,2 II Cl C1 H |
15 2 2 cm, CH3 11 |
COOE |