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Verfahranlage für Hubschrauber an Bord von Schiffen-Die Erfindung
betrifft eine Verfahranlage für gelandete Hubschrauber an Bord von Schiffen, um
sie vom Landedeck aus in den Hangar oder umgekehrt zu transportieren. Die Erfindung
erlaubt es, 2 Hubschrauber nacheinander ohne gegenseitige Behinderung über Deck
zu bewegen, ohne dass sich die Verfahranlage dabei selbst in ihrer Einsatzfähigkeit
blockiert.
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Bei den bekannten Verfahranlagen sind diese Voraussetzungen nur bedingt
gegeben, und deren Anwendungsmöglichkeit hängt von dem Hubschraubertyp ab, der zum
Einsatz kommt. Das heisst, es muss beriicksichtigt werden, ob der Hubschrauber ausser
den Haupttragrädern noch mit einem Bugrad oder Heckspornrad ausgerüstet ist. Ist
eine Verfahranlage so angeordnet, dass sie den Hubschrauber von hinten greift und
hat dieser Hubschrauber ein Bugrad, so ist diese Anlage bei 2 Hubschraubern jederzeit
einsatzfähig.
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Ist eine Anlage so angeordnet, dass sieden Hubschrauber von vorn greift
und hat der Hubschrauber ein Heckspornrad, so blockiert sie sich selbst, nachdem
sie einen der beiden Hubschrauber im Hangar abgesetzt hat.
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Das Problem lässt sich lösen, wenn für jeden Hubschrauber eine eigene
Verfahranlage an Bord vorhanden i-st.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, beim Einsatz von
schweren Hubschraubern mit Heckspornrad nur mit einer Verfahranlage, die auf 2 Fahrspuren
einsetzbar ist, mit verhältnismässig geringem technischen und personellen Aufwand
auszukommen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass ein Greiferwagen
mit einer darauf befindlichen schwenkbaren Greifvorrichtung in die jeweilige Fahrspur
von 2 V-förmig und unter Deck angeordneten Seilschächten eingesetzt werden kann.
Das Verfahren des Greiferwagens erfolgt mit einer Seilzugvorrichtung. Diese besteht
aus zwei gegenläufig arbeitenden Seiltrommeln, die von einem gemeinsamen Aggregat
angetrieben werden (z.B. Hydraulik).
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Diese Art des Antriebs wirkt bei Stromausfall gleichzeitig als Bremse
für die Verfahranlage. Das Zugseil wird am Scheitelpunkt der beiden Fahrspuren über
eine Seilscheibe umgelenkt.
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Erfindungsgemäss besteht der Greiferwagen aus einem Fahrgestell mit
einer darauf befindlichen Schwenktraverse mit seitlich verschiebbaren Greifarmen.
Der Greiferwagen ist durch zwei aufklappbare Kugelzapfenverbindungen mit einem Verbindungswagen
verbunden. Der Verbindungswagen ist wiederum durch 2 Steckzapfen mit einer Mitnehmerplatte
in der jeweiligen Fahrspur verbunden. Je eine Mitnehmerplatte ist pro Fahrspur im
Zugseil eingeschäkelt. An den Enden der beiden Fahrspuren befindet sich je eine
Einreihstelle. Erfindungsgemäss kann nun der Greiferwagen je nach Bedarf auf der
rechten oder linken Fahrspur zum Einsatz gebracht werden.
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Fiir einen Fahrspurwechsel verfährt man den Greiferwagen in den Bereich
einer Einreihstelle und löst die Kugelpfannenverbindung zum Verbindungswagen. Ist
der Greiferwagen beiseite geschoben, hebt man den Verbindungswagen aus der Einreihstelle
heraus und setzt ihn auf die inzwischen in die gegenüberliegende Einreihstelle gezogene
Mitnehmerplatte. Danach rollt man den Greiferwagen über den Verbindungswagen und
schliesst die Kugelpfannenverbindung wieder. Der Greiferwagen ist somit in der zweiten
Fahrspur einsatzfähig.
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Die Schwenktraverse auf dem Greiferwagen ist nach beiden Seiten bis
450 schwenkbar, um die Landestellung des Hubschraubers zu korrigieren und auch um
Richtungskorrekturen während des Ein- und Ausrollen zum/aus dem Hangar vornehmen
zu können.
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Die an der Schwenktraverse befindlichen Greifarme werden mit den Federbeinen
des Hubschrauberfahrgestells verbunden und sind entsprechend der Federbeinkonstruktion
zu gestalten. Die Greifarme sind an der Schwenktraverso so gelagert, dass sie seitlich
vorschiebbar sind. So kann der durch den Landevorgang mittels Landeseil auftretende
Seitenversatz des Hubschraubers ausgeglichen werden. Die Betätigung der Schwenk-
und Verschiebeeinrichtung erfolgt hydraulisch. Die Hydraulikzylinder werden durch
ein ebenfalls auf dem Greiferwagen befindliches und batteriegespeistes Pumpenaggregat
betrieben.
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Die Erfindung soll mit einigen Zeichnungen näher erläutert werden.
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Fig. 1 zeigt in Draufsicht die Gesamtanordnung einer Verfahranlage
auf einem Schiffsdeck mit einem Hubschrauber in Landeposition und einem anderen
in Ruhestellung im Hangar.
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Die Dreiecke in den Hubschraubern deuten an, dass es sich um einen
Typ mit Hauptachse vorn und Heckspornrad handelt.
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Fig. 2 zeigt die schematische Darstellung der Seilzugvorrichtung.
Das Zugseil 1 läuft in den beiden V-förmig angeordneten Seilschächten 2 mit den
Fahrspuren 3 und wird am Scheitelpunkt über die Seilscheibe 4 umgelenkt. In dem
Zugseil ist je Fahrspur eine Mitnehmerplatte 5 eingeschäkelt.
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Die Mitnehmerplatten haben 2 Bohrungen zur Aufnahme der Zapfen 6 des
entweder in der linken oder rechten Fahrspur eingesetzten Verbindungswagens 7.Der
Verbindungswagen ist ausser den Tragrädern 8 noch mit Seitenstützrädern 9 ausgerostet.
Auf dem Verbindungswagen befinden sich zwei Kugelzapfen 10, deren Kugeln in der
Fahrspur 3 laufen und über Deck hinausragen. Die Enden des Zugseils liegen auf je
einer Seiltrommel 11, die so breit sind dass nur eine Seillage
aufgespult
wird. Beide Seiltrommeln werden von einem gemeinsamen Hydraulikaggregat 12 angetrieben.
Das Umsetzen des Verbindungswagens von einem Seilschacht in den anderen erfolgt
innerhalb der Einreihstellen 13.
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Fig. 3 zeigt die Prinzip-Darstellung des Greiferwagens.
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Das Fahrgestell 14 läuft auf vier Tragrädern 15, wovon die beiden
vorderen allseitig drehbare Lenkrollen sind.
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An der Stirnseite befindet sich die Schwenktraverse 16, die durch
zwei Hydraulikkolben 17 um 50 nach jeder Seite geschwenkt werden kann. Zusätzlich
lassen sich die an der Schwenktraverse befindlichen Greifarme 18 noch seitlich verschieben.
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Dieser Vorgang erfolgt durch einen doppeltwirkenden Hydraulikkolben
19. Die Hydraulikkolben werden durch ein batteriebetriebenes Pumpenaggregat 20 gespeist.
Unter dem Fahrgestell befinden sich zwei aufklappbare, schalenförmige Schnelltrennverbindungen
21, die die Kugelzapfen des Verbindungswagens umschliessen und somit als Koppelelement
zwischen Verbindungswagen und Greiferwagen dienen.