DE2438566B1 - Hebelgetriebe - Google Patents
HebelgetriebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Hebelgetriebe für Hebemittel, z. B. von Fahrzeugen mit einem Hub- und Kippgerät,
insbesondere zur Aufnahme von Wechsellasten, wobei zur Aufnahme der Wechsellast ein Tragrahmen
vorgesehen ist, der an seinen Enden jeweils durch zwei parallele mit einem Grundrahmen und zu einer Schere
durch Drehgelenke verbundene Schwingarme gehalten ist, und die Scherenarme des einen Schwingarmpaares
an einer Seite für ein Kippen des Tragrahmens um die Drehgelenke des anderen Schwingarmpaares eine nach
oben freie Lagerung für den Tragrahmen bilden, wobei ferner die Schwingarme durch hydraulische Linearmotore
als Hubvorrichtungen mit dem Grundrahmen und durch hydraulische Linearmotore als Kippvorrichtungen
mit dem Tragrahmen betätigbar sind, die zur Ausführung eines vertikalen Scheren- oder Kipphubes getrennt
und zur Ausführung kombinierter Hub- und Kippbewegungen gemeinsam beaufschlagbar sind, und
das mit dem Grundrahmen verbundene Drehgelenk des einen Schwingarmpaares in bzw. an einem eine Geradführung
bewirkenden Schiebe- oder Schwingteil angeordnet ist.
Bei einem bekannten Hebelgetriebe dieser Art — vgl. DT-OS 22 46 868 — ist in Anwendung für Hub- und
Kippgeräte von Containerfahrzeugen daran gedacht, die durch den Tragrahmen aufgenommenen Lasten am
Boden in einer Kipplage von 90° abzustellen. Da das Wirkungsfeld des bekannten Hub- und Kippgerätes jedoch
vorwiegend im Hubbereich liegt, ist ein Absetzen der Lasten außerhalb des Grundrahmens des Fahrzeuges
nicht möglich und ein Überladen der Last auf angrenzende Ladeflächen z. B. der eines anderen Fahrzeuges
nicht so ohne weiteres möglich.
Es ist zwar schon ein Ladegeschirr bei Straßenfahrzeugen bekannt — vgl. DT-OS 22 60 159 — mit dessen
Hilfe Behälter in um 45° verschwenkter Stellung mit ihrer Stirnfläche hinter dem Fahrzeug am Boden abzusetzen
sind. Um dieses zu erreichen, besteht das am Chassis des Fahrzeuges angeordnete Ladegeschirr aus
drei Rahmen, von denen der untere Rahmen mittels hinten am Chassis vorgesehener Standgelenke mit diesem
verbunden ist. Der zweite Rahmen ist am unteren Rahmen mit dem Behälter so weit nach hinten verschiebbar
in einer Schiebeführung angeordnet, daß er im hochgeklappten Zustand des unteren Rahmens ausgefahren
und sich am Boden abstützen kann. Sodann wird der dritte Rahmen an dem der Behälter befestigt
ist, um hinten an dem ausschiebbaren Behälter vorgesehene Standgelenke ebenfalls um etwa 45° nach hinten
verschwenkt und der Behälter auf die herabgeschwenkte Stirnwand abgesetzt.
Diese Konstruktion bedingt eine in verschiedenen Stufen nacheinander ablaufende Bewegungsfolge. Eine
Kombination dieser Bewegungen zwecks Zeitersparnis ist nicht möglich. Ebenso kann auch nur eine Absetzposition
am Boden eingenommen werden, so daß der Wirkungsbereich trotz des. verhältnismäßig großen
Materialaufwandes eng auf eine bestimmte Anwendung begrenzt ist.
Zum Überladen auf über dem Boden gelegenen Ladeflächen sind aufwendige zusätzliche Überladevorrichtungen
erforderlich.
Die Aufgabe der Erfindung besteht demzufolge darin, ein einfaches Hebelgetriebe zur Aufnahme oder Abgabe
von Lasten z. B. für Fahrzeuge zu schaffen, mit dem Lasten bei unbegrenzter Einstellung beliebiger Arbeitspositionen
und Bewegungsabläufe auch außerhalb der Hebevorrichtung auf dem Boden oder in Überladeposition
gebracht oder aufgenommen werden können.
Die Aufgabe der Erfindung wird bei dem eingangs beschriebenen Hebelgetriebe dadurch gelöst, daß das
Drehgelenk für die Geradführung in einer Gleitführung des Schwingteiles oder in einer die Geradführung ergänzenden
Führung des Schwingteiles gelagert ist.
Das Hebelgetriebe gemäß der Erfindung ist vielseitig verwendbar.
in der bevorzugten Anwendung derselben bei Hub-
und Kippfahrzeugen kann man die aufgenommenen Lasten nicht nur bequem auf dem Fahrzeug in die günstigste
Transport-, Hub- bzw. Kipposition verbringen, sondern man kann sie auch außerhalb des Fahrzeuges
vom Boden und aber auch von Rampen oder von Fahrzeugpritschen aufnehmen und dort absetzen.
Das ist zwar — wie bemerkt — oft angestrebt, aber nie in diesem Umfange mit so einfachen Mitteln er-
reicht worden.
Mit dieser verhältnismäßig einfachen Ausführung kann man systemgebundene Hub- und Kippbewegungen
durch Führen und Lösen auch um mehr als 90° kippen.
In einem besonders großen Wirkungsfeld kann man jede nur denkbare Kipp- oder Ausladeposition einstellen,
wenn in Ausgestaltung der Erfindung ein dritter hydraulischer Linearmotor für eine kombinierte Hub-
und Kippvorrichtung vorgesehen ist, der an dem Schwingteil angreift.
Zur Feststellung der Drehgelenke und damit der Hubvorrichtung in bestimmten Positionen ist in Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, dem Drehgelenk in den Gleitführungen auslösbaren Rasten zuzuordnen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Zylinder der Hubvorrichtung fest mit dem Schwingteil
verbunden, wodurch die Hubvorrichtung in einfacher Weise gegen Knicken geschützt ist.
Eine variable Einstellung des Kippunktes der Hubvorrichtung wird dadurch erreicht, daß das Schiebeteil
durch eine Spindel verschiebbar angeordnet ist.
Mit diesen Anordnungen lassen sich die verschiedensten Bewegungsabläufe kombinieren. Auf diese wird
noch näher in der Besprechung der Zeichnung eingegangen werden.
Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert und beschrieben.
F i g. t zeigt das erfindungsgemäße Hebelgetriebe (Schere) bei einem Containerfahrzeug in Behälteraufnahmestellung;
F i g. 2 zeigt das Containerfahrzeug gemäß F i g. 1 in Kippstellung;
F i g. 3 zeigt ein abgewandeltes Hebelgetriebe bei einem anderen Containerfahrzeug;
F i g. 4 zeigt eine Variante des Fahrzeuges gemäß F i g. 3;
F i g. 5 zeigt das Containerfahrzeug gemäß F i g. 4 in Überladestellung;
F i g. 6 zeigt das Containerfahrzeug gemäß F i g. 4 in Lastabgabe- bzw. Aufnahmestellung innerhalb des
Fahrgestells in der Bodenebene.
Die Hub- und Kippeinrichtung ist in sämtlichen Figuren bei einem Anhänger angeordnet. Selbstverständlich
kommen hierfür mehr noch selbstfahrende Fahrzeuge in Betracht, die in der Lage sind, viele bis dahin Hubstaplern,
Kränen und dergleichen vorbehaltene Arbeiten neben den Transportaufgaben auszuführen.
Die die Fahrzeugteile und die die Hub- und Kippvorrichtung betreffenden Bezugszeichen gemäß F i g. 1
gelten sinngemäß für alle Figuren, soweit sie gleich ausgeführt sind. Für abweichende Ausgestaltungen ist in
der Zeichnung die Ziffernfolge der Bezugszeichen um 100 erweitert.
Das Fahrgestell des dargestellten Anhängers besteht gemäß F i g. 1 und 2 im wesentlichen aus einem Rahmen
1, einem Fahrwerk 2 und einer hier nicht gezeichneten Zugdeichsel. Der Rahmen 1 ist U-förmig ausgebildet;
an seinen Querholm 3 schließen sich Seitenholme 4 im rechten Winkel an. An den Querholm 6 eines
ebenfalls U-förmiger Tragrahmens 5 schließen sich Längsholme 7 an. Scherenarme (Schwingarme) 8 sind
mit ihren oberen freien Enden an Gelenkkonsolen 9 des Tragrahmens 5 angelenkt.
Die unteren freien Enden der Scherenarme 8 sind an Schwingteilen 10 mit Bolzen 11 (Drehgelenke) gelagert
und mit einem Pleuelkopf 12 eines Kolbens 13 verbunden und mit diesem in einer Gleitführung 14 der
Schwingteile 10 geführt (F i g. 1).
Zylinder 15 von hydraulischen Linearmotoren sind fest mit den Schwingarmen 10 verbunden und mit diesen
mittels Gelenken 16 am Rahmen 1 gelagert, doppeltwirkende hydraulische Linearmotore 17 sind mit
einem Kolben 18 mit Gelenk 19 an den Schwingteilen 10 und mit einem Zylinder 20 an Konsolen 21 des Rahmens
1 mit Gelenk 22 befestigt.
Mit den Scherenarmen 8 sind Scherenarme 23 gelenkig verbunden, die an ihren unteren Enden in Drehgelenken
24 des Rahmens 1 schwenkbar gelagert sind. An den anderen Enden des Scherenarmes 23 sind Rollen
26 zur Abstützung des Tragrahmens 5 angeordnet.
In F i g. 2 ist das Fahrzeug in der Stellung zur Aufnahme eines Wechselbehälters 30 gezeichnet. In dieser
Stellung wurde der U-förmig ausgebildete Rahmen 1 mit dem Tragrahmen 5 eingefahren und zwar vor den
Anschlag an der Behälterseite bis zum Querholm 6. In der gezeichneten Stellung befinden sich vorne und hinten
an dem Wechselbehälter 30 vorgesehene seitliche Tragbolzen 31 und 32 oberhalb der an den Tragrahmenlängsholmen
7 vorgesehenen Einrasthöhlungen 33 und 34.
Wird nun der Behälter durch Betätigung des Linearmotors 12,13,15 ausgehoben, rasten die beschriebenen
Rastmittel, die mit Aushöhlungen versehen sind, ein. Eine hydraulische Rast- und Senkvorrichtung 35 sichert
danach die Stellung der Tragbolzen 32, 33 innerhalb der Einrasthöhlungen. Das Scherengestänge wird mit
seinem Führungsglied nun zunächst in einem Schiebeteil 28 geführt, bis dieses an dem offenen Ende desselben
ausrastet. 29 sind Schiebeteilrasten, die beim Ausrasten verschoben werden können. Damit ist der Kipppunkt
einstellbar.
Durch das nun freie Scherengestänge ist der Tragrahmen 5 um das Tragrahmengelenk 9 durch die Hydraulik
des Linearmotors 27 weiter schwenkbar, wie in F i g. 1 angedeutet. Strichliert ist die Zwischenstellung
gezeichnet; mit Vollinien die gekippte Stellung.
In der in F i g. 1 gezeichneten vertikalen Kippstellung kann man den Behälter mit der Rast- und Senkvorrichtung
35 aus der gezeichneten Höhe z. B. auf eine unterschobene Plattform oder aber auch auf den Boden
absenken, nachdem man vorher durch kombiniertes Ausfahren der Linearmotore 12, 13, 15, 27 den Wechselbehälter
30 in eine für das Absetzen günstige Stellung gebracht hat.
Hydraulische Stützen 36 sichern das Fahrzeug gegen Überstürzen.
Man kann nur durch Verstellung der Linearmotore 17 einen außerhalb des Fahrzeuges liegenden Überladepunkt
bestimmen und mittels der Linearmotore 27 und 35 das Kippen und Abladen der Last durchführen.
Selbstverständlich kann dabei auch der Linearmotor 12, 13 15, der als Teleskopzylinder ausgebildet sein
kann, den Kippvorgang so steuern, daß man Lasten auch weiter als 90° kippen kann.
Das Rückholen des Behälters erfolgt mit Hilfe des doppeltwirkenden Linearmotors 17 aus der Kippstellung
heraus.
Durch Einstellung des Abstandes der Führungsglieder 11 von den Drehgelenken 16 und der Stellung der
Linearmotore 17 kann man jegliche Kipp- und Überladeposition in einem großen Bereich einstellen oder
durch eine Programmiereinrichtung durchführen.
Man kann natürlich auch die Drehgelenke 19 durch eine Achse miteinander verbinden, so daß nur ein Linearmotor
zur Einstellung der Schwingteile 10 benötigt
In F i g. 3 ist eine abgewandelte Ausführungsart dargestellt, bei der an Stelle der kontinuierlich einstellbaren
Positionierung des Schwingteiles tO mit dem Drehgelenkteil 11, das Drehgelenk 111 in Ansätzen 110 starr
in einer vorbestimmten Bahn (Gleitführung) 114 geführt sind, welches eine Geradführung 128 für den
Scherenhub fortsetzt.
Je nach Ausgangsposition des Linearmotors 113,115 wird der Wechselbehälter 130 in die strichliert gezeichneten
Stellungen verbracht und kann sodann durch einen ein als Kipphilfsgestell ausgebildetes Schwingteil
143 betätigenden doppeltwirkenden Linearmotor 144 in eine gewünschte Überlade- oder Absetzposition gebracht
werden.
Die Ausführungsart gemäß F i g. 4 bis 6 unterscheidet sich von der gemäß F i g. 3 dadurch, daß das Kipphilfsgestell
143 mittels einer fernbedienbaren Raste 145 vom Rahmen 100 gelöst wird.
Beim Ausführungsbeispiel mit der Raste 145 wird der gemäß F i g. 4 in angehobener Auslageposition befindliche
Wechselbehälter 130 durch Betätigung beider Linearmotore 127 und 150 in Kipposition verbracht und
durch Betätigung des Linearmotors 135 langsam an einer Plattform oder am Boden abgesetzt
Eine niedrigere Absetzposition des Wechselbehälters wird dagegen gemäß F i g. 5 durch Betätigung nur des
Linearmotors 150 (der immer doppeltwirkend ausgeführt sein muß) erzielt.
In F i g. 6 ist eine dritte Absetzkombination gezeigt, in der man das Drehgelenk 111 in der Ausgangslage
und vor Kippen des Kipphilfsgestells 143 einrastet, nachdem der Wechselbehälter 130 nacheinander in alle
in F i g. 6 gezeichnete Positionen der Aufnahme und Transportstellung bis zum Absetzen innerhalb des
Fahrgestellrahmens verbracht ist.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Hebelgetriebe für Hebemittel, z.B. von Fahrzeugen mit einem Hub- und Kippgerät, insbesondere
zur Aufnahme von Wechsellasten, wobei zur Aufnahme der Wechsellast ein Tragrahmen vorgesehen
ist, der an seinen Enden jeweils durch zwei parallele mit einem Grundrahmen und zu einer
Schere durch Drehgelenke verbundene Schwingarme gehalten ist, und die Scherenarme des einen
Schwingarmpaares an einer Seite für ein Kippen des Tragrahmens um die Drehgelenke des anderen
Schwingarmpaares eine nach oben freie Lagerung für den Tragrahmen bilden, wobei ferner die
Schwingarme durch hydraulische Linearmotore als Hubvorrichtungen mit dem Grundrahmen und
durch hydraulische Linearmotore als Kippvorrichtungen mit dem Tragrahmen betätigbar sind, die zur
Ausführung eines vertikalen Scheren- oder Kipphubes getrennt und zur Ausführung kombiniertes
Hub- und Kippbewegungen gemeinsam beaufschlagbar sind, und das mit dem Grundrahmen verbundene
Drehgelenk des einen Schwingarmpaares in bzw. an einem eine Geradführung bewirkenden
Schiebe- oder Schwingteil angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehgelenk
(11; 111) für die Geradführung in einer Gleitführung (14) des Schwingteiles (10) oder in einer die
Geradführung (128) ergänzenden Führung (114) des Schwingteiles (143) gelagert ist.
2. Hebelgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein dritter hydraulischer Linearmotor
(17; 144; 150), für eine kombinierte Hub- und Kippvorrichtung vorgesehen ist, der an dem
Schwingteil (10,143) angreift.
3. Hebelgetriebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Drehgelenk (111) in den
Gleitführungen (128, 114) auslösbare Rasten zugeordnet sind.
4. Hebelgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (15) der Hubvorrichtung
fest mit dem Schwingteil (10) verbunden ist.
5. Hebelgetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schiebeteil (28)
durch eine Spindel verschiebbar angeordnet ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EGA | New person/name/address of the applicant | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |