DE2432680B2 - Mischester oder Estergemische von mehrwertigen Alkoholen mit Monocarbonsäuren - Google Patents
Mischester oder Estergemische von mehrwertigen Alkoholen mit MonocarbonsäurenInfo
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Description
HOH1C
CH.OH
CH3
und 2,5 bis IO Mol Propantriolen der Formel
R CH1OH
HOH1C
CH1OH
wobei in beiden Formeln R gleich CH3 oder C2H5 sein
kann, mit einem Gemisch aus linearen Monocarbonsäuren,
in dem je Mol Säuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen 4 bis 7 Mol Säuren mit 6 bis 8 Kohlenstoffatomen
vorhanden sind.
Bekannte, aus Polyolen mit der obigen »Neopentyl«- Struktur erhältliche Ester haben gegenüber anderen
Estern den besonderen Vorteil, daß sie gegenüber Wärmeeinflüssen und Oxidation besonders stabil sind;
andererseits haben sie jedoch manchmal unbefriedigende Theologische Eigenschaften, z.B. einen zu hohen
Fließpunkt, einen zu niedrigen Viskositätsindex (V.-1.)
und bzw. oder eine relativ hohe Viskosität bei niedriger Temperatur. Beim Vermischen mit aus Erdöl erhaltenen
Mineralölen müssen die Ester jedoch das Gemisch in der Kälte flüssig halten, damit als Hauptbestandteil
Mineralölfraktionen verwendet werden können, deren hohe Viskosität dazu ausreicht, daß die Verdampfungsverluste beim Betrieb entsprechend niedrig bleiben. Der
Ester muß sich gleichzeitig durch geringe Flüchtigkeit auszeichnen, damit er den Ölverbrauch nicht allzu sehr
erhöht, und seine Viskosität muß so eingestellt sein, daß
auch bei hohen Temperaturen der Viskositätsindex des Öls verbessert wird. Die Ester sind daher um so besser
verwendungsfähig, je niedriger ihre Viskosität bei niedriger Temperatur und je höher sie bei hohen
Temperaturen ist Die erfindungsgemäß hergestellten Mischester bzw. Estergemische erfüllen aufgrund ihrer
besonderen Struktur bzw. Zusammensetzung diese Voraussetzungen. Sie können daher als Mehrbereichs-Schmieröle
oder als Zusätze zu Mineralölen, um diesen die entsprechenden Eigenschaften zu verleihen, verwendet
werden.
Bei der erfindungsgemäßen Veresterung, die auf an sich bekannte Weise durchgeführt wird, verläuft die
Reaktion zwischen den Säuren und den Polyolen in einer einzigen Phase und die Umsetzung erfolgt in
Anwesenheit oder in Abwesenheit eines Lösungsmittels bei Temperaturen von 80 bis 25O0C, vorzugsweise
zwischen 150 und 210° C.
Als Lösungsmittel können beispielsweise Benzol oder Toluol dienen, die mit dem Reaktionswasser ein
azeotropes Gemisch bilden. Falls man ohne Lösungsmittel arbeitet, kann man das Wasser dadurch entfernen,
daß man Stickstoff oder ein anderes inertes Gas hindurchbläst oder daß man die Umsetzung unter
mittlerem Vakuum durchfuhrt.
Als Katalysatoren können die üblichen Veresterungskatalysatoren, insbesondere Methansulfonsäure, verwendet
werden. Die Umsetzung verläuft jedoch auch in Abwesenheit eines Katalysators.
Die Nachbehandlung besteht am besten darin, daß man mit wäßrigem Alkali und dann mit Wasser
nachwäscht, falls ein flüssiger saurer Katalysator verwendet wurde, worauf man das Wasser und
gegebenenfalls vorhandene Spuren von Nebenprodukten mit niedrigerem Siedepunkt durch Durchleiten eines
inerten Gases oder unter vermindertem Druck entfernt Wurde kein Katalysator verwendet, so kann das
Waschen mit Alkali wegfallen und man unterwirft das Rohmaterial unmittelbar dem Abstreifen mit Gas und
entfernt gegebenenfalls die zurückgebliebenen Säuren auf bei Veresterungen übliche Weise (Behandlung mit
absorbierenden Fesestoffen und Abfiltrieren).
Produkt A
Ein Ansatz aus:
Ein Ansatz aus:
(107,35 g), 0,2 Mol Neopentylglykol (20,8 g) und 2,8 MoI
(388,72 g) eines Gemisches aus Monocarbonsäuren, das bestand aus 87,47 Gew.-% Heptansäure, 2,88 Gew.-%
Dodecansäure, 4,82 Gew.-% Palmitinsäure und 4,82 Gew.-% Stearinsäure. Zur Vervollständigung der
Reaktion wurden 25 g des ursprünglichen Säuregemisches zugesetzt
0,89 MoI Trimethylolpropan (119,4 g) 0,11 Mol Neopentylglykol (11,4 g)
0474 MoI Hexansäure (66,7 g) 1,1767 MoI Heptansäure (153,2 g)
0^74 Mol Octansäure (82,8 g) 0,2583 Mol Laurinsäure (51,7 g)
0,287 Mol Palmitinsäure (73,6 g)
wurde in einem mit Thermometer, Rührwerk, Stickstoffeinlaß und Kühler zum Abtreiben von Wasser
ausgerüsteten Vierhalskolben im Stickstoffstrom erwärmt
Die Temperatur wurde innerhalb 2 Stunden allmählich auf 1700C gesteigert, hafte nach-V/2 Stunden 2000C
und nach 5'/2 Stunden 2101C erreicht, wobei das
Reaktionswasser in der Vorlage gebammelt wurde. Nach insgesamt 9 Stunden Umsetzung, wobei die
Temperatur bei 2100C stabilisiert wurde, wurde ein Überschuß an dem oben verwendeten Säuregemisch
eingeführt, dessen Menge 10 Gew.-% der bereits eingeführten Menge entsprach.
Nach ungefähr 2V2 weiteren Stunden wurde mit dem
Abstreifen mit Stickstoff begonnen, was 4'/2 Stunden weitergeführt wurde.
Die Säurezahl entsprach zum Schluß 24 mg KOH/g
und fiel nach Behandeln mit Aluminiumoxid auf 0,22 ab.
Beispiel 2 Produkt B
Es wurde wie oben gearbeitet, wobei folgender Ansatz verwendet wurde: 0,16 Mol (16,66 g) Neopentylglykol,
0,64 Mol (85,87 g) Trimethylolpropan und 2,24 Mol (307,68 g) eines Gemisches aus Monocarbonsäuren,
das zu 90 Gew.-% aus Heptansäure, zu 5 Gew.-% aus Palmitinsäure und zu 5% aus Stearinsäure
bestand. Zur Vollendung der Reaktion wurden 30 g des ursprünglichen Säuregemisches zugefügt
Nach Abstreifen und Behandeln mit Aluminiumoxid wies das Produkt eine Säurezahl von 0,02 mg KOH/g
und eine Viskosität bei 210° F (99°C) von 3,92 cSt auf.
Beispiel 3 Produkt C
Es wurde wie oben gearbeitet, wobei folgender Ansatz verwendet wurde: 0,8 Mol Trimethylolpropan
Nach Abstreifen und Behandeln mit Aluminiumoxid erhielt man ein Produkt mit einer Säurezahl von 0,05 mg
KOH/g und einer Viskosität bei 2100F (99"C) von
3,62 cSt
Beispiel 4 Produkt D
(119,4 g), 0,11 Mol Neopentylglykol (11,5 g), 2,42 MoI
und seine Viskosität bei 210° F (99° C) betrug 3,79 cSt
wobei das Auswaschen mit Alkali unterlassen wurde; die Produkte A und D wurden ohne Mitverwendung
eines Katalysators hergestellt
Die rheologischen Eigenschaften der Produkte gehen aus der Tabelle hervor, worin Vioo bzw. V2io bzw. Vo die
cSt-Viskositäten bei 100, 210 und 0°F (38, 99 und -17,8° C) bedeuten.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Mischester wurden mit vier als Mehrbereichsschmieröle bzw. Zusätze zu
Mineralölen bekannten Trimethylolpropanestern (TMP = Trimethylylolpropan, Cn = Carbonsäure mit π
Kohlenstoffatomen) hinsichtlich der Viskosität verglichen.
Die für die Vergleichssubstanzen einschlägigen Literaturstellen sind
fürTMP+C7undTMP + C8:
S.W. Critchley et al. »Synthetic lubricants — Selection of ester types for different temperature
environments« in »Proceedings of the Industrial Lubrication«, Symposium, London, März 1965«,
S. 21;
fürTMP+C7+CioundTMP + C9:
G. E. Bohner et al. »Properties of Polyester fluids with desiderabie synthetic lubricant characteristics«
in »Journal of Chemical and Engineering Data«, Bd. 7, Nr. 4, Oktober 1962, S. 547.
b5 Der Vergleich zeigt, daß die erfindungsgemäß
erhaltenen Produkte den bekannten hinsichtlich ihres Verhaltens bei Temperaturschwankungen überlegen
sind, was insbesonders für den Tieftemperaturbereich
(Vo) zutrifft; der Viskositätsindex ist bei den erfindungsgemäß hergestellten Estern durchwegs höher als bei den
bekannten.
Die angegebenen Meßwerte wurden nach ASTM D 2270 erhalten, wobei Vo (-17,8° C) zu niedrig war, um
direkt gemessen zu. werden und deshalb nach der »Walther-Gleichung« (s. ASTM) berechnet wurde. In
der ASTM-Vorschrift D 2270 wird der Viskositätsindex definiert als
»Eine empirische Zahl, die die Auswirkung von Temperaturänderungen auf die Viskosität eines Öls
anzeigt Ein hoher Viskositätsindex bedeutet eine relativ geringe Änderung der Viskosität bei
Temperaturschwankungea«
Die Vorschrift enthält Formeln und Tabellen zur Berechnung des Viskositätsindex aus den Werten für die
Viskosität bei 100 und 210° F (= 38 und 99° C), die im
vorliegenden Fall benutzt wurden.
Tempeiaturabhängigkeit der Viskosität und Viskositatsindex
5 | Produkt A | V2io | Vio,, | Vo | Visk. Ind. |
ίο Produkt B | (99 C) | (38 C) | (-17, | 8 C) 124 | |
Produkt C | 4,39 | 20,11 | 435 | 143 | |
Produkt D | 3,92 | 17,24 | 347 | 137 | |
Bekannte | 3,62 | 15,44 | 298 | 132 | |
Vergleichs- | 3,79 | 16T28 | 313 | 137 | |
" produkte: | |||||
TMP + C7 | |||||
TMP + C8 | |||||
TMP + C9 | 3,50 | 15,02 | 302 | 124 | |
4,03 | 18,38 | 417 | 135 | ||
4,63 | 22,5 | 571 | 136 |
Claims (2)
1. Mischester oder Estergemische von mehrwertigen Alkoholen mit Monocarbonsäuren erhalten
durch eine an sich auf bekannte Weise durchgeführte Veresterung eines Aikoholgemisches aus 1 Mol
Propandiolen der Formel
CH1UH
/ \
HOH2C CH3
HOH2C CH3
und 2,5 bis IO Mol Propantriolen der Formel
MOH,C
CH1OH
CH2OH
wobei in beiden Formeln R gleich CH3 oder C2H5 sein kann, mit einem Gemisch aus linearen
Monocarbonsäuren, in dem je Mol Säuren mit 12 bis
18 Kohlenstoffatomen 4 bis 7 MoI Säuren mit 6 bis 8 Kohlenstoffatomen vorhanden sind.
2. Mischester nach Anspruch 1, erhalten durch die Veresterung eines Alkoholgemisches aus 1 Mol
2,2-DimethyI-lr3-propandioI und 4 bis 9 Mol 2-Äthyl-2-hydroxymethyI-l,3-propandioI mit einem
Säuregemisch, das Heptansäure (önanthsäure) und eine oder mehrere Säuren der Gruppe Laurin-,
f'almitin- und Stearinsäure enthält
Synthetische Schmieröle für Motoren haben bekanntlich
in den letzten Jahren eine wachsende Bedeutung erlangt und es ist auch bekannt, eine wie große Rolle
dabei die Ester von mehrwertigen Alkoholen spielen. Die Verwendung von synthetischen ölen bringt
allerdings mannigfache physikalische, chemische und technische Probleme mit sich, was eine entsprechende
Auswahl hinsichtlich der Molekularstruktur und damit des Herstellungsverfahrens notwendig macht
Besonders wenn es sich um Mehrbereichs-Schmieröle für Automobilmotoren handelt sind besondere Anforderungen
zu beachten: Das unter den hier auftretenden Arbeitsbedingungen zu verwendende öl muß auch bei
höheren Temperaturen geringe Flüchtigkeit aufweisen und das Verhältnis zwischen Viskosität und Temperatur
muß derart sein, daß der Motor auch in der Kälte leicht gestartet werden kann, ohne daß die Schmierfähigkeit
bei den während des Betriebs auftretenden höheren Temperaturen leidet Man kann dies entweder erreichen
durch Verwendung von rein synthetischen ölen oder von Mischölen, d. h. von Schmierölen auf Mineralölbasis,
die synthetische Zusätze enthalten. In letzteren muß die synthetische Komponente die Eigenschaften des Öls
im günstigen Sinn beeinflussen, d. h. sie muß eventuelle Mängel des Mineralöls ausgleichen.
Als solche synthetische Zusätze sind erfindungsgemäß Mischester oder Estergemische von mehrwertigen
Alkoholen mit Monocarbonsäuren verwendbar, erhältlich durch eine auf an sich bekannte Weise durchgeführ-
te Veresterung eines Alkoholgemisches aus 1 Mol Propandiol der Formel
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