DE2422968B2 - Verfahren zum faerben von synthetischen fasermaterialien aus extrem kurzem flottenverhaeltnis nach der ausziehmethode - Google Patents
Verfahren zum faerben von synthetischen fasermaterialien aus extrem kurzem flottenverhaeltnis nach der ausziehmethodeInfo
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Description
25
Es ist allgemein bekannt, Dispersionsfarbstoffe aus wäßriger Phase nach einem Hochtemperaturverfahren
(HT- Verfahren) auf linearen Polyesterfasern zu fixieren. Hierbei sind Flottenverhältnisse von 1 :8 bis 1:20,
bei Einsatz einer Haspelkufe von 1 :15 bis 1:40 üblich.
Ferner ist bereits beschrieben, Dispersionsfarbstoffe, die zuvor in Glykol gelöst worden sind, im Ausziehprozeß
auf Polyesterfasermaterial zu färben. Immer aber schon hat in diesem Zusammenhang das Färben
von Strangartikeln Schwierigkeiten im Hinblick auf die !erforderliche Egalität der erzeugten Färbungen
bereitet. Außerdem verursachen die enorm hohen Abwassermengen, bedingt durch das hohe Flottenverhältnis,
eine über das Normale hinausgehende Belastung von Kläranlagen, verbunden mit den dadurch
entstehenden Kosten.
Es wurde nun gefunden, daß man textile Waren-Bträiige,
die aus synthetischen Fasern, bevorzugt Polyesterfasern, bestehen oder solche enthalten, nach
der Ausziehmethode mit einer Färbeflotte aus Dispersionsfarbstoffen, zwei- und/oder dreiwertigen Alkohoien
und gegebenenfalls auch Wasser egal und einwandfrei färben kann, wenn die Farbstoffapplikation
bei einem Flottenverhältnis von 1 :0,3 bis 1:1 erfolgt, das Fasermaterial zum Zwecke des Ausegalisiercns
5 bis 30 Minuten lang bei 30 bis 90" C fortwährend einer mechanischen Walkbehandlung
ausgesetzt und die Färbung anschließend durch einen 5 bis 30 Minuten dauernden Fixierprozeß bei 110 bis
140c C abgeschlossen wird.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird das Fasermaterial zu Beginn der Färbung mit der Färbeflotte
durch Tränken oder Aufsprühen benetzt. Die Applikationstemperatur richtet sich hierbei nach der
Löslichkeit bzw. Dispergierbarkeit des eingesetzten Farbstoffes in dem jeweiligen Färbemedium und
beträgt 30 bis 9O0C, vorzugsweise 50 bis 70 C. Ob
nunmehr im Zuge dieser Maßnahmen der Flottenauftrag gleichmäßig oder ungleichmäßig und unvoll- <\s
ständig erfolgt ist, spielt bei dem neuen Färbeverfahren keine Rolle. Der anschließende Egalisierprozeß,
der bei 30 bis 90'C durchgeführt wird, gleicht alle Unregelmäßigkeiten, die auf dem Textilmaterial entstanden
sind, wieder aus. Allerdings ist dazu erforderlich, daß die Ware einer Art von Walkoperation
während dieser Zeit unterzogen wird. Durch in dem Trog, der Rollenkufe, dem Färbebehälter o. ä. befindliche
Rollen und Quetschwerke wird die Ware einer ständigen Richtungsänderung und damit einem stetigen
Strecken und Stauchen ausgesetzt. Die Färbeflotte durchdringt auf diese Weise intensiv den zu
färbenden Artikel.
Als Lösungs- bzw. als Verdünnungsmittel für die Dispersionsfarbstoffe kommen verfahrensgemäß zwei-
und/oder dreiwertige, wasserlösliche Alkohole, insbesondere von aliphatischer Natur, allein oder in Mischung
mit Wasser in Frage. Bei solchen Mischungen hat sich als Mischungsverhältnis des Alkohols mil
dem Wasser der Bereich von 100: 100 bis 30:70
(bezogen auf das Volumen) bewährt. Als übliches Lösungs- und Verteilungsmitte! auf Alkoholbasis
werden nach der vorliegenden Erfindung vornehmlich
Athylenglykol oder Glycerin verwendet.
Bei dem extrem niedrigen Fluttenverhältnis entsprechend
dem beanspruchten Verfahren sind naturgemäß die Aufheizzeiten und die Aufheizkosten sehr
gering.
Nach Abschluß des Egalisierprozesses ist die gesamte Färbeflotte von der Ware aufgenommen und
auf die genannte Weise vollkommen gleichmäßig verteilt worden. Falls die Flotte aus Farbstoffen, den
bezeichneten Alkoholen und Wasser bestanden hat. wird die Ware sodann 5 bis 30 Minuten lang auf
110 bis 140cC erhitzt. Während dieser Behandlung erfolgt die vollständige Fixierung der Farbstoffe in
dem jeweiligen Fasermaterial. Ist jedoch bei der Farbstoffapplikation mit nur aus Farbstoff und den
Alkoholen bestehenden Flotten gearbeitet worden, so muß zur Farbstoff-Fixierung durch Zuführen von
Dampf eine Hochdruck (HD)-Dampfatmosphäre eingestellt werden. Auch hier verläuft die Fixieroperation
im gleichen Temperaturbereich wie beim Parallelverfahren, gemäß dem zusätzlich noch Wasser zur
Färbeflotte gegeben wird.
Als Farbstoffe im Sinne der vorliegenden Erfindung kommen alle wasserunlöslichen Dispersionsfarbstoffe,
gegebenenfalls in Mischung untereinander, in Betracht. Derartige Produkte stammen beispielsweise
aus der Reihe von Azo-, Anthrachinon- oder Chinophthalon-Reihe, wobei die Azofarbstoffe sowohl
in metallisierter als auch in metallfreier Form eingesetzt werden können. Farbstoffe der genannten Kategorie
sind hinlänglich bekannt und im Colour Index, 3. Auflage (1971), Band 2 beschrieben.
Geeignete synthetische Fasern für das beanspruchte Verfahren sind in erster Linie Polyesterfasern allein
oder in Mischung mit anderen Fasern synthetischer oder natürlicher Herkunft.
Im Hinblick auf den durch die geringe Flottenmenge bedingten unvollständigen und ungleichmäßigen Auftrag
der Färbeflotte auf die Ware muß es als überraschend bezeichnet werden, daß lediglich durch einen
dem Walkeffekt ähnlichen Prozeß entsprechend der vorliegenden Erfindung ein Ausegalisieren des Farbstoffes
auf dem Textilmaterial möglich gewesen ist. Dieser Egalisiervorgang erfolgt schon bei müßig
erhöhten Temperaturen. Ein hoher Energiebedarf isi somit nicht vonnöten. die anfallende Abwassermenge
ist sehr gering. Ein derartiges färberisches Ergebnis konnte aber keineswegs erwartet werden.
20 g des Farbstoffes Disperse Yellow 5 — C. 1.-Nr. 12 790 werden in 500 ml Wasser von 50C dispergiert.
In diese Dispersion läßt man 500 ml Äthylenglykol einlaufen. Anschließend wird mit dieser Flotte 1 kg
texturiertes Polyestermaterial getränkt, worauf man die Ware 20 Minuten in einer HT-K ufe mit zwei
Quetsch werken bei 55° C behandelt. Sodann wird die Kufe mit Hilfe einer elektrischen Heizung auf 130°C
aufgeheizt. Während des bei dieser Temperatur ablaufenden Fixierprozesses für den Farbstoff wird die
Ware ständig in Bewegung gehalten. Nach 20 Mi-Tabelle I
nuten Fixierdaiier wird das so gefärbte Textilmaterial
abgekühlt und wie üblich reduktiv nachbehandelt. Es resultiert eine vollkommen gleichmäßige und egale
Gelbfärbung, die sich bezüglich ihrer Echtheitseigenschaften von einer auf die herkömmliche Art und
Weise hergestellten Färbung nicht unterscheidet.
Das gleiche färberische Ergebnis erhält man bei Verwendung von 500 ml Wasser und 500 ml Glycerin
als Färbemedium.
Die nachfolgende Tabelle 1 gibt Auskunft über entsprechend Beispiel 1 zum Färben verwendbare
Farbstoffe, die Flottenzusammensetzung sowie die Färbezeiten und Färbetemperatur:
Beispiel Menge Farbstoff
Flotte (Vol. T.) Egalisieren Temp. Fixieren Temp. Nuance
2 5 g/I Disperse Yellow 54 300 Äthylenglykol 10 Min. 70°C 5 Min. 110°C gelb
C.I.-Nr. 47 020 700 Wasser
3 15 a/l Disperse Red 60 400 Äthylenglykol 15 Min. 6513C 10 Min. 120 C rot
C.I.-Nr. 60 756 600 Wasser
4 40 g/l Disperse Violet 31 500 Äthyienglykol 30 Min. 601C 30 Min. 140C violett
C.I.-Nr. 62 025 500 Wasser
25 g eines Dispersionsfarbstoffes, bestehend aus einer Mischung (etwa gleiche Anteile) von Verbindungen
der Formeln
HO O OH
H2N O NH-CH2OH
H,N O OH
HO O NH-CH2OH
werden in 1000 ml Äthylenglykol von 90 C dispergiert, worauf ein Teil des Farbstoffes in Lösung geht. Mit
dieser Färbeflotte benetzt man 3 kg texturiertes Polyesterfasermaterial in Form eines Gewirkes und bewirkt
durch eine Behandlung während 30 Minuten in einer HT-Kufe mit Quetsch werken bei 70 C ein
Ausegalisieren des aufgetragenen Farbstoffes. Danach läßt man HD-Dampf in den Färbeapparat einströmen,
bis sich das Fasermaterial auf 130'C aufgewärmt hat.
Die Verweilzeit in der Hochdruckatmosphäre beträgt 25 Minuten. Anschließend wird die erzeugte
Blaufärbung abgekühlt und reduktiv gereinigt.
Die nachstehende Tabelle 11 enthält weitere Farbstoffe sowie weitere Angaben über Färbemedium und Färbebedingungen, die für die Durchführung des Färbeprozesses analog Beispiel 5 herangezogen werden können:
Die nachstehende Tabelle 11 enthält weitere Farbstoffe sowie weitere Angaben über Färbemedium und Färbebedingungen, die für die Durchführung des Färbeprozesses analog Beispiel 5 herangezogen werden können:
Beispiel Menpr Farbstoff
Holte
6 | 28 g I | Disperse C.I.-Nr. |
Brown I 11 152 |
reines Äthvlenglykol |
7 | 12 gl | Disperse CL-Nr. |
Orange 13 26 080 |
reines Äthylenglykol |
8 | 10 gl | Disperse | Yellow 64 | reines |
F.galisiercii Temp. Fixieren Temp Nuance
30 Min. 65 C 30 Min. 140 C braun
20 Min. 60 C' !5 Min. 130C orange
25 Min. 50 C 10 Min. 135 C gelb
Claims (2)
1. Verfahren zum Färben von textlien Warensträngen, die aus synthetischen Fasern bestehen
oder solche enthalten, nach der Ausziehmethode mit einer Färbeflotte aus Dispersionsf.irbstoffen,
zwei- und/oder dreiwertigen Alkoholen und gegebenenfalls auch Wasser, dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbstoffapplikation bei einem Flottenverhältnis von 1:0,3 bis 1:1 erfolgt,
das Fasermaterial zum Zwecke des Ausegalisierens 5 bis 30 Minuten lang bei 30 bis 900C
fortwährend einer mechanischen Walkbehandlung ausgesetzt und die Färbung anschließend durch
einen 5 bis 30 Minuten dauernden Fixierprozeß bei 110 bis 14O0C abgeschlossen wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als textile Warenstränge solche
aus Polyesterfasern verwendet werden.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
DE19742422968 DE2422968C3 (de) | 1974-05-11 | Verfahren zum Färben von^ynthetischen Fasermaterialien aus extrem kurzem Flottenverhältnis nach der Ausziehmethode | |
JP50054342A JPS50152078A (de) | 1974-05-11 | 1975-05-08 | |
GB1946575A GB1480674A (en) | 1974-05-11 | 1975-05-08 | Process for dyeing synthetic fibre materials at a short goods-to-liquor ratio |
FR7514495A FR2270365A1 (de) | 1974-05-11 | 1975-05-09 | |
IT2318075A IT1037994B (it) | 1974-05-11 | 1975-05-09 | Processo per la ttinura di materiali fibrosi sintetici con rapporto del bagno estremamente basso secondo il metodo di esrrazione |
BR7503652A BR7502868A (pt) | 1974-05-11 | 1975-05-09 | Processo para a obtencao de antigenos de shistosomas, composicao contendo estes antigenos e sua aplicacao |
BE156255A BE828958A (fr) | 1974-05-11 | 1975-05-12 | Procede de teinture de matieres fibreuses synthetiques par la methode d'epuisement |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742422968 DE2422968C3 (de) | 1974-05-11 | Verfahren zum Färben von^ynthetischen Fasermaterialien aus extrem kurzem Flottenverhältnis nach der Ausziehmethode |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2422968A1 DE2422968A1 (de) | 1975-12-04 |
DE2422968B2 true DE2422968B2 (de) | 1976-10-14 |
DE2422968C3 DE2422968C3 (de) | 1977-06-02 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IT1037994B (it) | 1979-11-20 |
FR2270365A1 (de) | 1975-12-05 |
GB1480674A (en) | 1977-07-20 |
JPS50152078A (de) | 1975-12-06 |
BE828958A (fr) | 1975-11-12 |
DE2422968A1 (de) | 1975-12-04 |
BR7502868A (pt) | 1976-03-23 |
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Legal Events
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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