DE2417774A1 - Verfahren zum faerben und bedrucken von ganz oder teilweise aus cellulosefasern bestehenden textilen flaechengebilden - Google Patents
Verfahren zum faerben und bedrucken von ganz oder teilweise aus cellulosefasern bestehenden textilen flaechengebildenInfo
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Description
Dr.-Ing. Holzhäuser
OipL-Met. Coirfbsch
Dipl.-Ή--:-, FWi-^rrfecker
OipL-Met. Coirfbsch
Dipl.-Ή--:-, FWi-^rrfecker
P C ί Θ Π ; 3 - V/ ä ! t Θ
OFFEN BYa C H AM MAIN
Herrnstraße 37 · Telefon 88 83 84
Herrnstraße 37 · Telefon 88 83 84
.Heberlein & Co. AG, 9630 Wattwil (Schweiz)
Verfahren zum Färben und Bedrucken von ganz oder teilweise aus Cellulosefasern bestehenden textlien Flächengebilden
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben und Bedrucken von ganz oder teilweise aus Cellulosefasern bestehenden textlien
Flächengebilden.
Es ist bekannt, dass Textilien aus Celluloseacetat und synthetischen
Faserstoffen, wie Polyamiden und Polyestern eine gute Affinität gegenüber Dispersionsfarbstoffen aufweisen. Dagegen
zeigen Faserstoffe aus nativer Cellulose, insbesondere Baumwolle eine relativ geringe Affinität für diese Farbstoffe.
Es treten deshalb beim Färben und Bedrucken von Mischgeweben oder -gewirken aus Cellulosefasern und synthetischen Fasern
z.B. Baumwoll- und Polyesterfasern mit Dispersionsfarbstoffen
erhebliche Schwierigkeiten auf, da sich die Baumwolle nicht oder nur schlecht färben lässt.
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Bekanntlich wird das Trockenfärben und -bedrucken von Texti-
lien in ökologisch befriedigender Weise mittels sublimierbarer oder verdampfbarer Farbstoffe, die von einem beschichteten
Träger, vorzugsweise einem Trägerpapier auf das Textilgut übertragen werden, in immer grösserem Ausmass
durchgeführt. Das mit den Farbstoffen versehene
Trägermaterial wird dabei auf das Textilgut gelegt und mit einer Presse oder einem Kalander erhitzt, wobei die
Farbstoffe in den gasförmigen Zustand übergeführt und auf dem Textilgut fixiert werden. Wesentlich ist. dabei, dass
das Fasermaterial eine gute Affinität zu den Dämpfen der Farbstoffe hat.
Es ist ferner ein Verfahren zum Trockenfärben und -bedrucken von aus Celluloseestern und -äthern, gegebenenfalls in Mischung
mit Baumwolle, Seide, Wolle, regenerierter Cellulose oder Flachs bestehendem Textilgut durch Aufbringen von sublimierbaren
Farbstoffen auf einen Träger und Uebertragung auf das Textilmaterial unter Anwendung von Hitze und Druck bekannt.
Praktisch liess sich jedoch das Trockenfärben und -bedrucken nur auf Textilien aus synthetischem Fasermaterial wie
Polyamiden und Polyestern anwenden, wogegen bei Textilien aus nativer oder regenerierter Cellulose erhebliche Schwierigkeiten
auftraten.
Die Erfindung bezweckt ein Verfahren zum Trockenfärben und -bedrucken von native oder regenerierte Cellulosefasern enthaltenden
textilen Flächengebilden zu schaffen, gemäss welchen eine gute Anfärbbarkeit dieser Fasern insbesondere gegenüber
Dispersionsfarbstoffen erzielt wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich dadurch aus,
dass an dem textilen Flächengebilde vor der Färbe- bzw. Druckbehandlung mindestens auf einer Seite ganzflächig oder
örtlich eine partielle chemische Modifikation der Cellulosefasern
vorgenommen wird.
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Es ist zwar an sich bekannt, dass sich acetylierte, benzylierte oder cyanoäthylierte Baumwolle mit Dispersionsfarbstoffen
anfärben lässt, jedoch liess sich daraus noch nicht der Schluss ziehen, dass sich Textilien aus partiell chemisch
modifizierten Cellulosefasern in hervorragender Weise für
das Trockenfärben und -bedrucken mittels Dispersionsfarbstoffen eignen.
Die partielle chemische Modifikation kann durch Veresterung, z.B. durch Acetylierung, Benzoylierung, Allylierung, z.B.
mit Maleinsäureanhydrid, bzw. Veresterung mit Phosphorsäureanhydrid sowie Bildung von aliphatischen oder
aromatischen Sulfosäureestern der Cellulose öder durch
Verätherung z.B. durch Methylierung, Aethylierung, Cyanoäthylierung oder Benzylierung erfolgen. Ferner ist
eine partielle Veresterung oder Verätherung der Cellulose mittels bifunktioneller Verbindungen, insbesondere unsymetrischen
Di- oder Polyvinylsulfonen oder Cyanurchlorid möglich.
Die Acetylierung kann bis zu einem Substitutionsgrad von
0,5 - 1 erfolgen. Die durch partielle Veresterungen verursachten Veränderungen der Faseroberfläche, insbesondere von
ganz aus Cellulosefasern bestehenden textilen Flächengebilden, lassen sich vor dem Färben bzw. Bedrucken durch Behandlung
mit verdünnter Alkalihydroxidlösung mindestens teilweise regenerieren und damit die gewünschten textilen Eigenschaften,
insbesondere der Griff wieder herstellen.
Das erfindungsgemässe Verfahren lässt sich bei textilen
Flächengebilden, insbesondere Geweben und Gewirken, ferner Faservliesen (sog. non-wovens) anwenden. Es kommen in erster
Linie Gewebe oder Gewirke, die vollständig aus Baumwolle oder Mischgespinsten aus Baumwoll- und Polyesterfasern
bestehen, in Betracht.
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Die partielle chemische Modifikation der Cellulosefasern des zu behandelnden textlien Flächengebildes kann auf der
mit dem Farbstoffträger in Berührung zu bringenden Seite erfolgen. Dabei kann der mit sublimierbaren Dispersionsfarbstoffen versehene Träger je nach dem gewünschten Farbton
während 10-30 Sekunden bei Temperaturen zwischen 100 und 220° C mit dem textlien Flächengebilde in Berührung
gebracht werden.
Die Erfindung ist nachstehend anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert:
Ein mercerisiertes gebleichtes Mischgewebe enthaltend 6 5 %
Baumwolle und 35 % Polyesterfasern wird mit konzentrierter Essigsäure enthaltend 2-Gewichts-% Phosphorsäure bei Raumtemperatur
foulardiert und abgequetscht. Danach wird das Gewebe mit einer Lösung enthaltend 55 % Essigsäureanhydrid
und 45 % Isopropylacetat während 2 Minuten behandelt, mit kaltem Wasser ausgewaschen und getrocknet. Das so vorbehandelte
Gewebe weist einen Acetylgehalt von ca. 4· % auf. Auf das Gewebe wird nun ein ganzflächig mit einem sublimierbaren
Dispersionsfarbstoff beschichtetes Trägerpapier aufgelegt und der Farbstoff mittels einer Bügelpresse bei einer
Kontaktzeit von 20 Sekunden und einer Temperatur von 200° c
auf das Gewebe übertragen. Man erhält eine gleichmässige satte
Färbung mit guter Waschbeständigkeit.
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- S-
312 | -g |
8 | g |
80 | g |
160 | g |
440 | q |
Ein mercerisiertes gebleichtes Mischgewebe enthaltend je 50 % Baumwolle und Polyesterfasern wird mit einer Druckmasse folgender
Zusammensetzung mustergemäss bedruckt:
Essigsäure (konz.)
Phosphorsäure
Essigsäureanlydrid Verdickungsmihtel
Organ. Lösungsmittel
Phosphorsäure
Essigsäureanlydrid Verdickungsmihtel
Organ. Lösungsmittel
I1OOO g
Danach wird das Gewebe kalt ausgewaschen und getrocknet und wie in Beispiel 1 beschrieben gefärbt. Man erhält farbstarke
lokale Färbungen mit guter Waschbeständigkeit.
Ein mercerisiertes gebleichtes Baumwollgewebe wird mit konzentrierter
Essigsäure enthaltend 4-Gewichts-% Perchlorsäure foulardiert und abgequetscht. Danach wird das Gewebe in
Essigsäureanlydrid während 1,5 Minuten behandelt, kalt ausgewaschen und getrocknet. Das so vorbehandelte Gewebe weist
einen Acetylgehalt von 17 % auf, der gegenüber einer zehnmaligen Wäsche beständig ist. Zwecks teilweiser Regenerierung
der textlien Eigenschaften wird das Gewebe während 4 Minuten mit 0,1 normaler Natriumhydroxidlösung behandelt, wodurch,
der τAcetylgehalt um ca. 2,5 % vermindert wird. Der restliche
Acetylgehalt von 14,5 % ist völlig ausreichend um eine gute Anfärbbarkeit der Baumwolle mit Dispersionsfarbstoffen zu
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.erzielen. Auf das partiell acetylierte Gewebe wird ein
mustergemäss mit sublimierenden Dispersionsfarbstoffen bedrucktes
Trägerpapier aufgelegt und die Farbstoffe mittels einer Bügelpresse auf das Gewebe übertragen. Die Kontaktzeit
der Bügelpresse beträgt 25 Sekunden bei 220 ° C. Man erhält einen farbstarken Druck mit guter Waschbeständigkeit.
Ein mercerisiertes und gebleichtes Baumwollgewebe wird mit
.einer Lösung enthaltend 50 Gewichts-% Paratoluolsulfosäurechlorid
getränkt, abgequetscht, während 24 Stunden bei Raumtemperatur gelagert, mit Aceton gespült, mit Wasser ausgewaschen
und getrocknet. Die Tosilierung des so vorbehandelten Gewebes entspricht einem Substitutionsgrad von 0,2 - 0,4.
Auf das vorbehandelte Baumwollgewebe wird nun ein ganzflächig mit einem sublimierbaren Dispersionsfarbstoff beschichtetes
Trägerpapier aufgelegt und der Farbstoff bei einer Kontaktzeit von 20 Sekunden und einer Temperatur von 200 ° C mit
einer Bügelpresse auf das Gewebe übertragen. Man erhält eine tiefe Färbung mit guter Waschbeständigkeit.
Das erfindungsgemässe Verfahren hat den Vorteil, dass textile Flächengebilde, deren Celluloseanteil partiell chemisch modifiziert
wurde, mit sämtlichen Dispersionsfarbstoffen gefärbt
oder bedruckt werden können. So können z.B. beim Färben und
Bedrucken von Mischgeweben aus Cellulosefasern und synthej
•tischen Fasern für das entsprechende synthetische Fasermaterial
' besonders geeignete Dispersionsfarbstoffe veraendet werden-.
Anderseits kann ε.B. ein Baumwollgewebe oder ein Baumwoll/ Polyester-Mischq ^webe ohne weiteres nach dem Transferdruck-
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verfahren mit den im Handel erhältlichen,, mit sublimierbaren
Dispersionsfarbstoffen versehenen Trägerpapieren gefärbt
oder bedruckt werden.
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Claims (13)
1. Verfahren zum Färben und Bedrucken von ganz oder teilweise aus Cellulosefasern bestehenden textlien
Flächengebildeh mit Dispersionsfarbstoffen durch Aufbringen der Farbstoffe auf einen Träger und
Uebertragung auf das textile Flächengebilde unter Anwendung von Hitze und Druck, dadurch gekennzeichnet,
■ dass am textilen Flächengebilde vor der Färbe- bzw.
Druckbehandlung mindestens auf einer Seite ganzflächig oder örtlich eine partielle chemische
Modifikation der Cellulosefasern vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Cellulosefasern des textlien Flächengebildes
partiell verestert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Cellulosefasern des textlien Flächengebildes
partiell acetyliert werden.
k. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Acetylierung bis zu einem Substitutionsgrad von 0,5 - 1 erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass aliphatische oder aromatische Sulfosäureester
der Cellulose gebildet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Cellulosefasern des textlien Flächengebildes
partiell veräthert werden.
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241777V
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Cellulosefasern des textlien Flächengebildes partiell cyanoäthyliert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Cellulosefasern des textlien Flächengebildes mit bifunktionellen Verbindungen partiell
verestert oder veräthert werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass unsymetrische Di- oder Polyvinylsulfone verwendet werden.
10. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Cellulosefasern des textlien Flächengebildes partiell allyliert werden.
11. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde, dessen Cellulosefasern
partiell verestert sind, vor dem Färben bzw. Bedrucken mit verdünnter 'Alkalihydroxidlösung behandelt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde mit einer die
örtliche chemische Modifikation bewirkenden Lösung, Emulsion oder Dispersion, an den mit dem Farbmuster
zu versehenden Partien bedruckt wird.
13. Gefärbtes oder bedrucktes ganz oder teilweise aus
Cellulosefasern bestehendes textiles Flächengebilde hergestellt nach Anspruch 1.
409851/1090
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