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Verfahren zum Durchscheinendmachen von natürliche oder künstliche Fasern enthalten- den Geweben
Es ist bekannt, cellulosehaltige Fasern dadurch durchscheinend zu machen, dass man sie mit gewissen Kunstharzlösungen, wie Polystyrol-oder Polyvinylacetatlösungen mit oder ohne Zusatz von Weichmachern tränkt. Auch Albuminoder Gelatinelösungen, Lösungen von Wachs oder Paraffinen sind zu diesem Zweck vorgeschlagen worden, ebenso Lösungen von Celluloseestern-oder Äthern und Viskoselösungen. Bekannt sind auch chemische Verfahren zum Transparentieren von solchen Fasermaterialien, wie z. B. die Behandlung mit Schwefelsäure, die gleichzeitig eine Pergamentierung bewirken.
Alle diese bekannten Methoden zeigen gewisse Nachteile, sei es, dass dabei eine unerwünschte Versteifung auftritt, sei es, dass die Transparentwirkung ungenügend oder ein klebriger oder fettiger Griff damit verbunden ist.
Es wurde nun gefunden, dass man natürliche oder künstliche Fasern enthaltende Gewebe dadurch durchscheinend machen kann, dass man sie mit Aminoplasten, die in Gegenwart von Alkoholen kondensiert wurden, gegebenenfalls unter Zusatz von Weichmachern in Form von
Lösungen oder Emulsionen über 5% tränkt bzw. örtlich unter Verwendung von Verdickungs- mitteln bedruckt, wobei das Harz in solchen
Mengen auf das Gewebe aufgebracht wird, dass der offenmaschige Gewebecharakter erhalten bleibt und hierauf die Masse durch eine Wärmebehand- lung auf der Faser fixiert.
Die so behandelten Gewebe enthalten eine
Harzmenge von etwa 15 bis 45O, bezogen auf das
Gewicht des unbehandelten Gewebes und zeigen einen hervorragenden Transparenteffekt, ohne dass sich unerwünschte Eigenschaften, wie z. B.
Versteifung, Klebrigkeit, fettiger Griff usw. bemerkbar machen.
In der britischen Patentschrift Nr. 486577 ist zwar schon vorgeschlagen worden, Textilien mit Aminotriazinaldehyd-Ätherharzen zu appre- tieren, z. B. zum Zwecke des Knitterfestmachens ; dagegen ist nirgends geoffenbart, dass unter ge- eigneten Bedingungen mit solchen Harzen Transparentefft.. kte erzeugbar sind.
Die Wirkung des erfindungsgemässen Verfahrens ist überraschend, denn es war nach den bisherigen
Erfahrungen keineswegs vorauszusehen, dass mit
Aminoplastätherharzen organdyartige Trans- parenteffekte erzeugbar sind, wie sie bisher z. B. mittels Schwefelsäure oder Chlorzink- lösungen hergestellt wurden. Wohl war es bekannt, Gewebe mit zusammenhängenden Film- überzügen aus farblosen Kunstharzen zu ver- sehen und auf diese Weise stark durchscheinende, sogenannte Ölhäute herzustellen. Bei solchen Ölhäuten wird das Fasermaterial vollständig in das Kunstharz eingebettet, wobei der Gewebe- charakter ganz verschwindet, während bei der
Herstellung von Transparenteffekten nach dem vorliegenden Verfahren das Kunstharz in das
Textilmaterial eingelagert wird, wobei der
Gewebecharakter praktisch unverändert bleibt.
In diesem Falle bilden das Harz und die Einzel- fibrillen des Textilmaterial ein optisch homogenes
System, wodurch die Transparenz bewirkt wird.
Versuche, mit für Ölhäute gebräuchlichen Harzen
Transparenteffekte zu erzeugen, zeigten bisher stets, dass beim Vermindern der aufgebrachten
Harzmengen, zwecks Beibehaltung des offen- maschigen Gewebecharakters, entweder keine oder nur eine ungenügende Transparenz auftritt.
Die ausschlaggebenden Eigenschaften der
Aminoplastätherharze bezüglich ihrer Eignung für die Erzeugung von organdyartigen Transparent- effekten beruhen darauf, dass ihr Brechungs- index wenigstens annähernd mit demjenigen des
Fasermaterials übereinstimmt, und dass sie gleich- zeitig dem Gewebe seine Flexibilität nicht nehmen. Ist das mit dem Harz versehene Gewebe nicht flexibel, so werden beim Biegen, Falten und anderen mechanischen Beanspruchungen die mit dem Harz homogen verbundenen Faser- fibrillen auseinandergebrochen, wobei die Trans- parenz weitgehend verschwindet.
Besonders geeignete Aminoplaste sind Harn- stoff-oder Melaminformaldehydkondensate, die in Gegenwart von Alkoholen, wie z. B. Methyl- alkohol, Butanol, kondensiert wurden und die unter dem Namen Harnstoff-oder Melamin- formaldehydätherharze bekannt sind und zum
Teil in der Lacktechnik Eingang gefunden haben.
An Stelle von Butanol können auch andere . höhere oder niedrigere Alkoholhomologe des
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Butanol sowie mehrwertige Alkohole treten ; als Weichmacher kommen z. B. in Frage Trikresylphosphat, Diäthylphthalat u. ähnl. Diese können vor der Tränkung zugesetzt werden, können aber auch bereits bei der Kondensation, d. h. bei der Herstellung des Kunstharzkondensats zugegen sein. Statt Melaminformaldehydäther- harze können auch andere Aminotriazinformaldehydätherharze verwendet werden.
Zum Tränken benützt man vorteilhaft Lösungen der erwähnten Ätherharze in organischen Lösungsmitteln, wie z. B. in Alkoholen. Ätherharze, die sowohl in organischen Lösungsmitteln als auch in Wasser löslich sind, können auch in wässriger Lösung verwendet werden.
Um gemusterte Effekte, z. B. auf Geweben, zu erhalten, tränkt man diese örtlich, z. B. durch direktes örtliches Aufbringen der durchscheinendmachenden Substanzen. Man kann die Schauwirkung solcher Musterungen durch Kombinieren mit Pigmentdrucken, Pigmentreserven und durch gegebenenfalls örtliches nachträgliches Schrumpfen der Gewebe bereichern.
Zum Durchscheinendmachen eignen sich natürliche oder künstliche Fasern, z. B. Fasern aus natürlicher oder künstlicher Cellulose, wie z. B.
Baumwolle, vorzugsweise aber Gewebe aus Kunstseide oder Zellwolle aus umgefällter Cellulose.
Auch Seide, Wolle oder Fasern aus Superpolyamiden, oder Polyurethanen, bekannt unter dem Namen Nylon und Perluran oder Perlon, eignen sich als Ausgangsmaterialien.
Das Tränken geschieht beispielsweise durch Aufbringen auf dem Foulard oder durch Streichen (wenn es sich um örtliche Musterungen handelt, gegebenenfalls unter vorherigem Aufdrucken von Pigmentreserven). Im Falle einer Musterung durch direktes örtliches Auftragen wird eine genügend viskose Lösung, allenfalls nach Zugabe von Weichmachern und Verdickungsmitteln mittels Rouleauxdruck oder Schablonendruck aufgebracht.
Nach dem Aufbringen wird die Masse durch eine Wärmebehandlung, unter Umständen bis auf 140 C und höher, getrocknet und fixiert.
Die Wärmebehandlung wird vorzugsweise in
Abwesenheit von sauer wirkenden Katalysatoren vorgenommen.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, ohne deren Anwendungsmöglich- keiten zu erschopfen :
Beispiele zur Herstellung der Ätherharze :
EMI2.1
EMI2.2
<tb>
<tb> N-Butanol...................... <SEP> 454 <SEP> g
<tb> Paraformaldehyd <SEP> 300 <SEP> g
<tb> Hexamethylentetramin.......... <SEP> 6 <SEP> g
<tb> Harnstoff....................... <SEP> 240 <SEP> g
<tb> Ameisensäure.................. <SEP> 0. <SEP> 6g
<tb>
Paraformaldehyd und Hexamethylentetramin werden in heissem N-@utanol gelöst. Nach dem Abkühlen trägt man den Harnstoff ein und erhitzt danr. langsam zum Kochen. Man lässt zirka 20 Minuten am Rückiusskiihler kochen.
Nun setzt man die Ameisensäure zu. Das sich bei weiterem Erhitzen bildende Reaktionswasscrt und Anteile des Butanols werden abdestilliert.
Das im Destillat anfallende Gemisch von Butanol und Wasser wird getrennt ; das Butanol wird zum Reaktionsgemisch zurückgegeben, während die Menge des anfallenden Reaktionswassers fortlaufend kontrolliert wird. Man destilliert so lange, bis sich ungefähr 2 Mol Reaktionswasser, bei Anwendung obiger Gewichtsverhältnisse, also 144g Wasser, abgeschieden haben. Es resultiert eine viskose, stabile Lösung von Kunstharz in But. öl.
B. Melamin-Formaldehyd-Methyläther-Harz.
100 Teile Hexamethylolmelamin werden unter Rückflusskühlung in 300 Teilen Methylalkohol bei Gegenwart von einem Teil konzentrierter Salzsäure gelöst. Nach Erzielung eine'klaren Lösung wird mit Soda neutralisiert und die Lösung so weit eingedampft, bis die für den Verwendungszweck gewünschte Harzkonzentration erzielt wird.
C. Melamin-Formaldehyd-Butyläther-Harz.
1000 g Hexamethylolmelamin werden unter Rückflusskühlung in 3000 g N-Butanol gegeben, dann setzt man 100 cm3 Ameisensäure konzentriert hinzu und destilliert langsam das anfallende Reaktionswasser und einen Teil des überschüssigen Butanols ab. Die Destillation wird zweckmässig so lange weitergeführt bis 2000 g Destillat übergegangen sind. Die anfallende Lösung enthält dann etwa 80% des Butyläthers.
Anwendungsbeispiele :
1. Ein Mousselinegewebe, bestehend in Kette und Schuss aus Viskose-Kunstseide mit einem Titer von 60 bis 75 den. wird nach den bekannten Methoden vorgereinigt und unter Spannung getrocknet. Nun wird das Gewebe auf einer Streichmaschine direkt mit der nach dem Verfahren A anfallenden Harzlösung in Butanol dünn gestrichen, bei zirka 60 Q C angetrocknet und anschliessend während 15 Minuten auf 110 C erhitzt. Man erhält so ein ausserordentlich transparentes Gewebe, welches nur wenig versteift ist.
2. Ein gefärbtes Mousselinegewebe aus Kunstseide wird auf einem 2-Walzenfoulard mit folgender Mischung imprägniert und abgepresst :
EMI2.3
<tb>
<tb> Harzlösung, <SEP> hergestellt <SEP> nach <SEP> Variante <SEP> A <SEP> 800 <SEP> g
<tb> Trikresylphosphat <SEP> 100g
<tb> Äthylalkohol <SEP> 100 <SEP> g
<tb>
Man trocknet bei 60 C vor und erhitzt anschliessend während einer Stunde auf 90'C.
Das Gewebe zeigt nun einen typischen Transparenteffekt, ist aber im Gegensatz zu den bisher handelsüblichen Organdy-Geweben relativ weich. Durch die Behandlung wird überdies eine starke Farbvertiefung erzielt.
3. Kunstseiden-Crêpe Georgette wird nach den bekannten Methoden entschlichtet, gebleicht
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man eine nach dem Verfahren A hergestellte Harzlösung auf. Sollte der Druck unscharf ausfallen, d. h. eine Tendenz zum Auslaufen zeigen, so empfiehlt es sich, die Masse durch Zusatz von z. B. Nitrocellulose zu verdicken. Nach folgender Vorschrift erhält man auf den meisten Geweben scharfe, gut stehende Drucke.
EMI3.1
<tb>
<tb>
Harzlösung, <SEP> hergestellt <SEP> nach <SEP> Vorschrift, <SEP> A...................... <SEP> 700g
<tb> Nitrocellulose, <SEP> mittlere <SEP> Viskosität,
<tb> butanolfeucht <SEP> 20g
<tb> Amylacetat <SEP> 280g
<tb>
EMI3.2
getrocknet und anschliessend 10 Minuten auf 120 C erhitzt. Durch Behandlung in einem 40-500 C warmem Bade, enthaltend 2-3 g Seife oder 1 g Igepon T/L (von der IG-Farbenindustrie unter dem geschützten Handelsnamen herausgebrachtes Natriumoleyltaurin) wird der unbedruckte Fond wieder crêpier. Die Ware wird dann gespült und unter leichter Spannung getrocknet. Man erhält so durchscheinende, glatte bis leicht ondulierte Druckeffekte auf einem Crêpe-Fond.
4. Ein aus Kupferseide hergestelltes Gewebe, dessen Kette aus Crêpe-Garnen, der Schuss aus gewöhnlichen Garnen besteht, wird nach den üblichen Methoden crêpier, gebrüht und gefärbt.
Nun wird folgende Masse aufgedruckt :
EMI3.3
<tb>
<tb> Harzlösung, <SEP> hergestellt <SEP> nach <SEP> Vorschrift <SEP> A..................... <SEP> 700g
<tb> Diäthylphthalat................... <SEP> 20g
<tb> Nitrocellulose, <SEP> mittlere <SEP> Viskosität, <SEP> enthaltend <SEP> 35% <SEP> Äthylalkohol....... <SEP> lOg
<tb> Äthylacetat <SEP> 270g
<tb>
Man trocknet bei 50-60-C vor und erhitzt anschliessend 30 Minuten auf 100 c C. Man erhält so durchscheinende Druckeffekte ; der Kontrast gegenüber den nicht bedruckten Stellen wird durch eine erhebliche Farbvertiefung in
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Verwendung substantiver Farbstoffe gefärbt. Das Färben auf einem Foulard erweist sich hier als besonders günstig. Zufolge der reservierenden Wirkung des Harzes werden die bedruckten Stellen nicht oder nur wenig angefärbt.
Man erhält auf diese Weise weisse oder schwach gefärbte, transparente Druckeffekte auf gefärbtem, undurchsichtigen Fond.
6. Die nach Vorschrift A anfallende Harzlösung wird im Vakuum so weit eingedampft, bis eine Harzkonzentration von etwa 70 bis 75% erzielt wird. Die so erhaltene, relativ viskose Masse wird dann auf mercerisiertem Baumwollmousseline aufgedruckt, getrocknet und 5 Minuten auf 140 C erhitzt. Nachher wird das bedruckte Gewebe während 4 Minuten in Natronlauge 30"Be eingelegt, worauf, zweck- mässig nach vorangehendem Absaugen des Laugen- überschusses, mit warmen Wasser entlaugt und neutralgewaschen wird. Zum Schluss wird das Gewebe unter leichter Spannung getrocknet. Je nach Wahl des Dessins erhält man mehr oder weniger stark ondulierte, relativ weiche, transparente Dessinpartien auf einem geschrumpften Fond.
7. Mercerisierter Baumwollmousseline wird, wie in Beispiel 6 beschrieben, mit eingedampfter Harzmasse bedruckt. Sollte der Druck zl m Ausfliessen neigen, so kann die Masse durch Zugabe einer kleinen Menge von Nitrocellulose und Amylacetat weiter verdickt werden. Nach dem Druck wird kurz vorgetrocknet und anschliessend 5 Minuten auf 1400 C erhitzt. Das Gewebe 'ird nun nochmals, aber unter Verwendung von Gummiarabikum-Lösung 1 : 1 bedruckt. Interessante Effekte werden erzielt, wenn für den Druck mit der Harzmasse ein Phantasiedessin mit unregelmässig verteilten Flächen und Linien, für den Überdruck mit Gummiarabikum ein einfaches Streifendessin verwendet werden.
Nach dem Überdruck wird getrocknet, wie in Beispiel 6 beschrieben, mit Natronlauge 300 Bé behandelt, entlaugt, neutralgewaschen und möglichst spannungslos getrocknet.
Die resultierende Ware weist transparente, je nach Dessinierung glatte bis leicht ondulierte Druckpartien auf kräuselkreppartigem Fond auf.
8. Viskose Marquisette wird mit einer Lösung der nachfolgenden Zusammensetzung getränkt und anschliessend scharf abgepresst.
EMI3.5
<tb>
<tb>
Harzmasse, <SEP> hergestellt <SEP> nach <SEP> Variante <SEP> C, <SEP> zirka <SEP> 80"ig......... <SEP> 800 <SEP> cm3
<tb> Weinsäure.................... <SEP> g
<tb> Äthylalkohol................... <SEP> 200 <SEP> cm3
<tb>
Nun wird bei erhöhter Temperatur vorgetrocknet und dann 5 Minuten auf 140'C erhitzt. Das Gewebe wird dadurch weitgehend transparent, ohne dass es in störendem Masse versteift wird.
9. Gebleichter, eventuell gefärbter Zellwollkretonne wird bedruckt mit
EMI3.6
<tb>
<tb> Harzmasse, <SEP> hergestellt <SEP> nach <SEP> Vorschrift <SEP> C, <SEP> zirka <SEP> 80%, <SEP> ig.......... <SEP> 650g
<tb> Dimethylglykolphthalat <SEP> 25g
<tb> Nitrocellulose, <SEP> mittlere <SEP> Viskosität,
<tb> mit <SEP> 35% <SEP> Sprit <SEP> befeuchtet....... <SEP> 75g
<tb> Amylacetat <SEP> 100 <SEP> g
<tb> Äthylacetat <SEP> 150g
<tb>
Dann wird getrocknet und anschliessend 10 Minuten auf 120'C erhitzt. Zum Schluss wird heiss kalandriert. Man erhält so gemusterte
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10. Crêpe-Georgette, in Kette und Schuss aus Viskose Crêpegarnen bestehend, wird nach den bekannten Methoden gebrüht und gebleicht. Dann wird derselbe unter scharfer Spannung in Kett-und Schussrichtung vorramiert und bedruckt mit :
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<tb>
<tb> Harzmasse, <SEP> hergestellt <SEP> nach <SEP> Vorschrift <SEP> C, <SEP> zirka <SEP> 80%ig.......... <SEP> 700g
<tb> Nitrocellulose, <SEP> mittlere <SEP> Viskosität,
<tb> butanolfeucht <SEP> lOOg
<tb> Amylacetat <SEP> 200g
<tb>
Nach dem Trocknen wird 5 Minuten auf 140 C erhitzt. Nun geht man in ein auf etwa 50 C vorgewärmtes Färbebad ein und färbt, vorteilhaft unter Verwendung substantiver Farbstoffe auf die gewünschte Nuance ein. Hiebei wird der Fond gecrept, während die Druckstellen glatt bleiben oder leicht onduliert werden.
Die Druckstellen färben sich nicht oder nur ganz leicht an. Zum Schluss wird unter möglichst geringer Spannung getrocknet. Es resultieren weisse oder schwach gefärbte, glatte oder leicht ondulierte, transparente Druckpartien auf färbigem Crepe-Fond.
11. Mercerisierter, gebleichter Baumwoll-Voile wird mit der in Beispiel 13 beschriebenen Masse bedruckt, getrocknet und 10 Minuten auf 130 C erhitzt. Hernach wird das Gewebe mit verdickter Natronlauge 400 Bé zweckmässig in Form eines Streifendessins überdruckt, nach dem Druck einige Zeit, d. h. bis die gewünschte Kontraktion der bedruckten Stellen eingetreten ist, liegen gelassen und anschliessend mit warmem Wasser entlaugt, abgesäuert und gewaschen. Zum Schluss wird unter möglichst geringer Spannung getrocknet. Man erzielt so transparente Druckeffekte auf crêpeartig onduliertem Fond.
12. Gebleichter Viskose-Mousseline wird mit
Pigmentreserven folgender Zusammensetzung bedruckt :
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<tb>
<tb> Acetylcellulose.................... <SEP> 40g
<tb> Phenol <SEP> 150g
<tb> Aceton <SEP> 500g
<tb> Titanweiss....................... <SEP> 260g
<tb> Destilliertes <SEP> Wasser <SEP> 50g
<tb> 1000 <SEP> g
<tb>
Nach dem Austrocknen der Druckpartien wird das Gewebe, wie in Beispiel 1 beschrieben, mit der nach Verfahren A anfallenden Harzlösung dünn gestrichen, vorgetrocknet und anschliessend während 15-Minuten auf 1100 C erhitzt. Das Gewebe zeigt nun markante, weisse, undurchsichtige Druckeffekte auf transparentem Fond ; es ist relativ wenig versteift.
13. Mercerisierter, gebleichter Baumwollmousseline wird in einem Druckgange unter Verwendung zweier aufeinander abgestimmter Dessinwalzen bedruckt mit : a) Pigmentreserve (s. Beispiel 12) und direkt darüber mit b) Harzmasse C, verdickt mit Nitrocellulose (s. Beispiel 10). Nun wird das Gewebe 15 Minuten auf 140 C erhitzt und anschliessend durch Einlegen in Natronlauge bei 30 Be geschrumpft.
Nach dem Entlaugen, Säuern und Waschen wird unter möglichst geringer Spannung getrocknet. Man erzielt so sehr markante weisse Druckeffekte in transparenten, wenig versteiften, leicht ondulierten Dessinpartien, die ihrerseits von einem verdichteten Mousselinefond umgeben sind. 14. Buntgewebter Naturseidentaffet wird mit folgender Lösung getränkt :
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<tb>
<tb> Harzmasse, <SEP> hergestellt <SEP> nach <SEP> Variante <SEP> C........................ <SEP> 600g
<tb> Äthylalkohol..................... <SEP> 400 <SEP>
<tb> Weinsäure....................... <SEP> g
<tb>
Dann wird gut abgepresst und nach dem Verdunsten der Lösungsmittel 10 Minuten auf 120 Q C erhitzt. Man erhält so ein leicht versteiftes transparentartiges Taffetgewebe.
15.50 g einer 4% igen wässerigen Lösung'on Äthylcellulose werden mit 100 g destilliertem, mit Butanol gesättigtem Wasser verdünnt. Unter starkem Rühren wird 3 g Dimethylbenzyllaurylammoniumchlorid, gelöst in verdünntem Äthylalkohol, zugegeben und darauf unter starkem Rüllren 100 g Harzlösung nach Beispiel A eingedüst. Mit der zirka 23% igen Emulsion wird Viskose-Mousseline auf dem Foulard imprägniert und bei 70 C unter leichter Spannung getrocknet.
Man erhält einen starken Transparenteffekt.
Durch Anfärben von Harzmassen, wozu sich u. a. die sogenannten spritlöslichen Farbstoffe sehr gut eignen, beispielsweise Sudanrot, sind noch eine Reihe weiterer Variationsmöglichkeiten, besonders bei der Herstellung von Druckeffekten, gegeben. Interessante Effekte lassen sich auch so erzielen, dass nach dem Aufdruck der Harzmassen auf Cellulosegewebe mit sauren Farbstoffen gefärbt wird, wobei sich nur die Druckstellen satt anfärben, während sich die unbedruckten Gewebepartien nicht oder nur leicht anfärben. Färbt man in einem Bade, welches nebeneinander saure und substantive Farbstoffe enthält, so erhält man je nach Wahl der Farbstoffe die verschiedenartigsten Zweifarbeneffekte.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Durchscheinendmachen von natürliche oder künstliche Fasern enthaltenden
Geweben mittels Kunstharzlösungen, dadurch gekennzeichnet, dass man sie mit Aminoplasten, die in Gegenwart von Alkoholen kondensiert wurden, beispielsweise mit Lösungen oder Emul- sionen von Harnstoff-oder Melaminformal- dehydbutylätherharzen über 5%, gegebenenfalls unter Zusatz von Weichmachern, tränkt bzw. örtlich unter Verwendung von Verdickungs- mitteln bedruckt, wobei das Harz in solchen
Mengen auf das Gewebe aufgebracht wird, dass der offenmaschige Gewebecharakter erhalten bleibt und hierauf die Masse durch eine Wärme- behandlung auf der Faser fixiert.