DE2841239A1 - Verfahren zur vorbehandlung von cellulosefasern, die nach dem thermotransferverfahren bedruckt werden - Google Patents
Verfahren zur vorbehandlung von cellulosefasern, die nach dem thermotransferverfahren bedruckt werdenInfo
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT HOE 78/F 196 21.9.78 Dr.OT/Pa
Verfahren zur Vorbehandlung von Cellulosefasern, die
nach dem Thermotransferverfahren bedruckt werden.
Es ist bekannt, Textilmaterial nach dem sogenannten Thermotransferverfahren
zu bedrucken, bei dem der Farbstoff zunächst auf einen Hilfsträger, z.3. Papier aufgedruckt wird.
Der bedruckte Hilfsträger wird dann unter Druck und bei erhöhter Temperatur mit dem zu bedruckenden Textilmaterial
in Kontakt gebracht, wobei der Farbstoff von dem Hilfsträger in das Textilmaterial diffundiert. Als Farbstoffe
können in diesem Verfahren im wesentlichen nur Dispersionsfarbstoffe verwendet werden und zwar solche, die bis zu
einem gewissen Grad sublimierbar sind. Auch ist das Thermotransf erverfahren auf Polyester-, Polyamid-, Polyacrylnitril-
und Celluloseacetatfasern beschränkt, da sich die
Dispersionsfarbstoffe ohne Schwierigkeiten nur auf diese
Fasern übertragen und dort auch genügend fest fixieren lassen. Cellulosefasern hingegen besitzen keine Affinität
zu Dispersionsfarbstoffe^ so daß ein Farbstofftransfer
auf Cellulose nur in sehr geringem Maße stattfindet, der transferierte Farbstoff nicht fixiert ist und mit der
ersten Wäsche fast vollständig entfernt wird. Um Textilmaterial aus Cellulosefasern oder aus Gemischen von Synthesefasern
mit überwiegendem Anteil Cellulosefasern nach dem Thermotransferdruckverfahren mit Dispersionsfarbstoffen
zu bedrucken, bedarf es einer Vorbehandlung des
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Textilmaterials. ~J'
Aus den DT-OS 2 562 590, 2 418 519 und 2 453 362 ist es
bereits bekannt, Textilmaterial, das ganz oder teilweise aus Cellulosefasern besteht, für das Thermotransferdruckverfahren
vorzubereiten, indem man dieses Textilmaterial mit methylolierten Carbamaten oder deren Äthern vorbehandelt.
Diese Produkte dienen als Vernetzungsmittel für die Cellulose und man erhält damit einen leicht ver-•yo
besserten, jedoch ohne zusätzliche Quellmittel noch nicht befriedigenden Druck.
Es wurde nun gefunden, daß sich die im Thermotransferdruckverfahren
gebräuchlichen Dispersionsfarbstoffe gut
auf Cellulosefasern fixieren lassen, wenn man das zu bedruckende
Textilmaterial zuvor mit nicht methylolierten Carbamaten behandelt, die quellend wirkende Gruppen enthalten.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Vorbehandlung
von Textilmaterial, das ganz oder teilweise aus Cellulosefasern besteht und das nach dem Thermotransferverfahren
bedruckt wird, wobei man das rfcctilmaterial
mit einer Lösung oder Dispersion imprägniert, die
a) eine Verbindung der Formel I
NH2-CO-Y-R (I)
wobei die Gruppe der Formel R , R, oder R
el JD C
-(CH9-CH9-O)-R1 oder (R.)
£λ £» ill . 1 *J
-CHR-CH2-O-P-X-CHR3-CHR3-O- nH (Rc)
R. Wasserstoff oder C--C,,-Alkyl, R3 C -C -Alkyl,
R3 Wasserstoff oder Methyl, η eine ganze Zahl von
1 bis 6, m eine ganze Zahl von 1 bis 10, X CH„ oder 0
und Y im Falle R=R oder R, ein Sauerstoffatom und im
Falle R=R ein Sauerstoffatom oder eine Iminogruppe (NH)
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bedeutet,
b) ein Glyoxal- oder Melaminformaldehydharz und
c) -einen Säurekatalysator für die Kondensation dieser
Harze enthält, und das Textilmaterial anschließend trocknet und einer Hitzebehandlung unterwirft.
Wenn R in der Formel I einen Rest der Formel R, darstellt, umfaßt diese Formel I beispielsweise Hydroxiäthylcarbamat,
Diathylenglykobarbamat sowie deren Methyl- und Äthylether.
Die Verbindungen der Formel I, die Phorsphor enthalten» (R = R ) und wo X ein Sauerstoffatom bedeutet, sind in der
deutschen Patentanmeldung P 28 06 04 9.3 beschrieben. Sie werden erhalten, indem man 1 Mol einer Verbindung der
Formel Ha oder II b
15
15
NH2COOCHR3CH2Oh oder NH2CONHCHR3 CH2OH
Ha Hb
mit 1 bis 6 Mol einer Verbindung der Formel III
0
H^-X — ^H2
I III
0 " CHR.-J
in Gegenwart stark alkalischer Katalysatoren t wie z.B.
Alkalimetalle oder Alkylialkohole umsetzt. In analoger Weise lassen sich die Verbindungen der Formel I herstellen,
wenn X in dem Rest R eine Methylengruppe bedeutet. In diesem Fall setzt man die Verbindungen der Formeln Ha
oder II b unter den gleichen Bedingungen mit einer Verbindung der Formel HIa
0 CH
.. /· 2 CHR,
■R ~- P I 3
um·
Als Glyoxal- oder Melaminformaldehydharze eignen sich alle derartigen Produkte, deren Verwendung in der Textilindustrie
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beispielsweise als Hochveredlungsmittel, bereits seit längsrem
bekannt ist. Als Beispiele für solche Harze seien folgende Typen genannt: Di-hydroxy-dimetholethylenharnstoff
und deren Alkyläther, Hexamethylolmelamin-hexaalkylather
oder Trimethylolmelamin-trialkylether. Diese Harze werden
auf der Faser und mit der Faser durch Kondensation fixiert und zwar mit Hilfe der oben unter c) erwähnten Säurekatalysatoren.
Als Säurekatalysatoren dienen dabei Salze, die in der Hitze Säure abspalten wie beispielsweise
Magnesiumchlorid oder Ammoniumchlorid.
Als Textilmaterial kommen Gewebe, Gewirke und non-wovens infrage, die entweder rein aus Cellulosefasern bestehen
oder die Fasermischungen aus Cellulosefasern und Synthesefasern darstellen, wobei der Anteil an Synthesefasern bis
zu 50 % betragen kann. Selbstverständlich lassen sich auch Textilien mit niedrigem Celluloseanteil oder Textilien
aus reinen Synthesefasern mit den genannten Produkten
vorbehandeln, doch ist die Vorbehandlung für solche Artikel in der Praxis überflüssig, da der hohe Anteil an Synthesefasern
aufgrund der guten Affinität dieser Fasern zu Dispersionsfarbstoffen einen guten und waschpermanenten
Thermotransferdruck zuläßt. Aus Cellulosefasern kommen vorwiegend
Baumwollef Zellwolle und Viskoseseide,, aber auch
Leinen, Jute, ect. infrage.
Die Verbindungen der Formel I sind im allgemeinen in Wasser oder in einem Gemisch aus Wasser und niederen Alkoholen,
vorzugsweise Isopropanol, löslich und werden aus solchen Lösungen durch Imprägnieren, Pflatschen, Sprühen oder
ähnliche Methoden auf das Textilmaterial aufgebracht. Die Flotte enthält 8 bis 15 Gew. % der Verbindung der
Formel I, 3,5 bis 6 Gew. % des Glyoxal- oder Melamin-formaldehydharzes
sowie 0,1 bis 0,25 Gew. % des Säurekatalysators. Gegebenenfalls können auch 7 bis 10 Gew.% eines
Polyglykols mittlerer Kettenlänge (Molekulargewicht 400 bis 600) der Flotte zugegeben werden.
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Von der Behandlungsflotte wird soviel auf das Textilmaterial
aufgebracht, daß die Trockenauflage ca. 8 bis 15, vorzugsweise 10 bis 12 Gew. % beträgt. Nach dem Auftrag
dieser Flotte wird das Textilmaterial gegebenenfalls noch auf einem Quetschwerk, z.B. einem Foulard, abgequetscht.
Der Abquetscheffekt hängt von der Art der Faser ab und
liegt beispielsweise bei 75 bis 100 % bei reiner Baumwolle und bei 67 - 75 % bei Baumwolle/Polyester Mischgeweben
(1:1).Anschließend wird das Textilmaterial bei
ca. 80 bis 110 C getrocknet und dann einer Hitzebehandlung
unterworfen, beispielsweise bei 150-170 C bei einer Zeitdauer bis zu 3 Minuten. Trocknung und Hitzebehandlung
können auch in einem Arbeitsgang bei ca. 150C erfolgen. Man kann auch auf die Hitzebehandlung ganz verzichten;
die für die Kondensation der Harze erforderliche Hitzebehandlung erfolgt dann erst in dem Moment, wo das so
vorbehandelte Textilmaterial nach dem Thermotransferverfahren unter Wärmeeinwirkung bedruckt wird.
Das so vorbehandelte Textilmaterial ist druckfertig und kann in bekannter Weise mit einem bedruckten Hilfsträger
(z.B. Papier) nach dem Thermotransferdruckverfahren bedruckt werden. Die erfindungsgemäß auf die Cellulose
aufgebrachten Produkte der Formel I wirken dabei als reaktive Quellmittel. Sie begünstigen den Farbstofftransfer
und bewirken so eine starke Färbvertiefung. Durch den
Zusatz der Glyoxal- bzw. Melamin-formaldehyd-Harze werden
diese Produkte auf dem Textilmaterial waschfest fixiert, so daß damit auch der Druck waschfest bleibt. Darüber
hinaus wirkt die beschriebene Ausrüstung stark weichmachendman erhält eine Ware mit einem weichen, fließenden Griff.
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Ein Baumwollgewebe mit einem Flächengewicht von 180 g/m wird in eine wäßrige Imprägnierflotte folgender Zusammensetzung
getaucht:
120 g/l einer Verbindung der Formel
It
NH0COO-CH0CH0-O-P - OCH^CH0OH
2 2 2 ζ 2
C3H7
100 g/l einer 45 %igen Lösung von Dimethyloldihydroxi
ethylenharnstoff
70 g/l Polyethylenglykol (MG 400) -12 g/l Magnesiumchlorid-hexahydrat
Das Gewebe wird auf einem Foulard auf eine Naßaufnahme von 100 Gew. % abgequetscht, bei 100c getrocknet und
3 Minuten bei 150°C nacherhitzt.
Das vorbehandelte Gewebe wird anschließend zusammen mit einer mit Dispersionsfarbstoffen bedruckten Papierbahn
45 Sekunden bei einer Temperatur von 120 C unter einem
Druck von 4 bar verpresst. Nach Abkühlung erhält man ein weiches Gewebe mit einem farbstarken Druck, der mehrere
Maschinenfeinwäschen bei 60 C ohne merkliche Schwächung
der Farben aushält.
Ein Gewebe aus Polyester/Baumwolle (50/50) mit einem
2
Flächengewicht von 120 g/m wird auf die gleiche Art wie in Beispiel 1 beschrieben vorbehandelt. Die Imprägnierflotte setzt sich wie folgt zusammen:
Flächengewicht von 120 g/m wird auf die gleiche Art wie in Beispiel 1 beschrieben vorbehandelt. Die Imprägnierflotte setzt sich wie folgt zusammen:
100 g/l einer Verbindung der Formel
9
CH2CH2-O - P -CH2CH2OH
CH3
Q300U/0269
80 g/l einer 5O %igen Lösung von Hexamethylolmelamin-
pentamethylether
10 g/l Magnesiumchlorid-hexahydrat
Auch hier wird nach dem gleichen Druckverfahren ein brillanter, farbstarker Druck erhalten, das Gewebe bleibt
trotz Melaminharzanteil sehr weich. Das Druckmuster ist nach mehreren Maschinenfeinwäschen bei 60 C unverändert.
Ein Gewirk aus 100 % Baumwolle (Trikot) wird wie in Beispiel 1 beschrieben mit einer Flotte der folgenden
Zusammensetzung imprägniert:
150 g/l einer Verbindung der Formel
NH2COO-CH2-CH2-C
Il
- P -OCHCH0O
I 2
C3H7
100 g/l einer 4 5 %igen Lösung von Dimethyloldihydroxi-
ethylenharnstoff 12 g/l Ammonchlorid
2b Das so vorausgerüstete Material zeigt nach dem Thermotransferverfahren
bedruckt einen starken, scharf detaillierten Druck, der auch nach mehreren Maschinenfeinwäschen
keinen Abfall zeigt.
Es wird das gleiche Gewebe wie in Beispiel 2 nach Beispiel 1 ausgerüstet. Die Tauchflotte besteht aus:
100 g/l einer Verbindung der Formel
. 9
Ch2CH2-O-P-CH2CH2O H
CH3
0 3 0014/0269
· δ-
80 g/l einer 50 %igen Lösung von Hexamethylolmelamin-
pentamethylether
1O g/l Magnesiumchlorid-hexahydrat.
1O g/l Magnesiumchlorid-hexahydrat.
Man erzielt mit dieser Zusammensetzung gleichgute Effekte wie in Beispiel 2.
Ein Mischvlies mit 70 g/m Flächengewicht bestehend aus 80 Gew.-Teilen Zellwolle und 20 Gew.-Teilen Polyester-Stapelfasern
wird mit einer wäßrigen Lösung aus
300 Gew.-Teilen Hydroxi-ethylcarbamat 100 Gew.-Teilen einer 75 %igen Lösung von
Trimethylolmelamindimethylether 45 Gew.-Teilen Ammonchlorid
beidseitig besprüht, so daß hinterher eine Trockenauflage
von 30 Gew. %, bezogen auf Fasern, resultiert. Nach dem Sprühen wird vorsichtig bei 100°C getrocknet.
Dann wird mit Hilfe einer mit Dispersionsfarbstoffen
bedruckten Papierbahn das Vlies wie in Beispiel 1 beschrieben bedruckt, wodurch gleichzeitig das als Bindemittel
fungierende Melaminharz auskondensiert wird, so daß man einen waschfesten Druck und Verbund auf dem
Vlies erhält.
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Claims (2)
- Patentansprüche: κ-—■·. i
1., Verfahren zur Vorbehandlung von Textilmaterial, das~ ganz oder teilweise aus Cellulosefasern besteht und das nach dem Thermotransferverfahren bedruckt wird, wobei man das Textilmaterial mit einer Lösung oder Dispersion imprägniert, diea) eine Verbindung der Formel INH2-CO-Y-R (I)wobei R eine Gruppe der Formel R , R, oder Ra .ο c-CH-CH=CHo, (R )£* * Cl-CH„-CH„-O) -R., oder15 -CHR-CH2-O-P -X-CHR_-CHRo-0t Η (R )3 3η cR1 Wasserstoff oder C1-C4-AIkYl, R9 C1-C-R-Wasserstoff oder Methyl, η eine ganze Zahl von 1 bis 6, m eine ganze Zahl von 1 bis 10, X CH„ oder 0 und Y im Falle R=R oder R, ein Sauerstoffatom und ima bFalle R=R ein Sauerstoffatom oder eine Iminogruppe (NH) bedeutet,b) ein Glyoxal- oder Melaminformaldehyd-Harz und c) einen Säurekatalysator enthält, und das Textilmaterial anschließend trocknet und einer Hitzebehandlung unterwirft. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung oder Dispersion zusätzlich noch ein PoIyglykol mittlerer Kettenlänge enthält.0300U/0269
Priority Applications (4)
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CA336,103A CA1128707A (en) | 1978-09-22 | 1979-09-21 | Process for the pretreatment of cellulose fibers to be printed according to the thermotransfer printing method |
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