DE2754653A1

DE2754653A1 - Verfahren zum kombinierten faerben und bedrucken von textilen flaechengebilden

Info

Publication number: DE2754653A1
Application number: DE19772754653
Authority: DE
Inventors: Robert Daul
Original assignee: Schloss Holte Druck Epping & S
Current assignee: Schloss Holte Druck Epping & S
Priority date: 1977-12-08
Filing date: 1977-12-08
Publication date: 1979-06-13

Description

"Verfahren zum kombinierten Färben und Bedrucken
von textilen Flächengebilden" Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kombinierten Färben und Bedrucken von ganz oder teilweise aus Zellulosefasern bestehenden textilen Flächengebilden.
Textile Fläschengebilde aus vollsynthetischen Fasern werden gegenwärtig sowohl nach dem Direktdruckverfahren als auch nach dem Transferdruckverfahren bedruckt. Beim Transferdruckverfahren wird auf einem Hilfsträger sich befindlicher Farbstoff mittels Hitze kontinuierlich oder diskontinuierlich auf ein zur Färbung mit diesen sublimierbaren Farbstoffen geeignetes Textilmaterial übertragen.
Das nach dem Transferdruckverfahren behandelte Textilgut weist gegenüber demjenigen, das nach dem herkömmlichen Direktdruckverfahren behandelt worden ist, kein« oder nur praktisch keinen Unterschied auf.
Aufgrund der Affinitätsverhältnisse zwischen sublimierbaren Farbstoffen einerseits und masern andererseits ist es es bislang nicht möglich gewesen, native Fasern, also Zellulosefasern oder Zellulose enthaltende Fasern,nach dem gleichen Verfahrensschema zu bedrucken wie Textilgut aus vollsynthetischen Fasern.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zum Bedrucken auch von Textilgut aus nativen Faserstoffen mit einem anbgewandelten Transferdruckverfahren behandelt.
Bei einer bekannten Lösung wird die native Faser, zum Beispiel Baumwollfaser, mit einem Kunstharzfilm umhüllt, der seinerseits Affinität zu Dispersionsfarbstoffen hat. Bei Anwendung dieser Verfahrensweise ist es möglich, jede Art von Faser nach dem Transferdruckverfahren zu bedrucken. Ein wesentlicher Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht jedoch darin, daß man vorteilhafte Charaktereigenschaften der nativen Faser durch den angelagerten Kunstharzfilm in unerwünschtcr Weise beeinträchtigt.
Es gehen beispielsweise der gute Griff und der hydrophile Charakter der Faser weitgehend verloren. Der erzielbaren Echtheiten sind bei dem bekannten Verfahren abhängig davon, wie fest der Kunstharzfilm an der Oberfläche der Faser verankert ist.
Es ist ferner auch bereits bekanntgeworden (DT-AS 24 36 783), textile Flächengebilde vor dem Transferdruckvorgang mit der wässerigen Lösung eines Vernetzungsmittels für die Zellulose zu behandeln. Ein solches Verfahren arbeitet nach dem Prinzip der Quervernetzung. Dabei werden übertransferierte Farbstoffe beispielsweise durch Verwendung von Isocyanattals Vernetzungsmittel an die Faser gebunden. Die Verwendung solch stark aktiver Komponenten hat den Nachteil, daß die Lagerfähigkeit des ausgerüsteten Fasermaterials beschränkt und deshalb nicht für alle Bedarfsfälle geeignet ist.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei dem die Nachteile der bekannten Transferdruckverfahren zum Bedrucken von Zellulosefasern enthaltenden textilen Flächengebilden vermieden werden. Das Verfahren soll die Eigenschaften des zu bedruckenden Stoffs praktisch nicht beeinträchtigen und vorbehandelte textile Flachengebilde sollen praktisch unbegrenztlagerfähig sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung vorgeschlagen, daß das Textilgut mit Vorkondensaten oder aus Vorkondensaten und Alkylenoxydadukten vorbehandelt und anschließend das vorbehandelte Textilgut nach dem Transferdruckverfahren mit geeigneten Dispersionsfarbstoffen bedruckt wird.
Vorzugsweise werden solche Dispersionsfarbstoffe verwendet, die zur Ausbildung starker van der Waal'scheKräfte zur Zellulosefaser befähigt sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auf das zu bedruckende Material vor dem Transferdruckschritt eine Substanz aufgebracht, die als Lösungsmittel für den Farbstoff fungiert.
Der übersublimierende Farbstoff geht in der aufgebrachten Substanz in Lösung und kann infolgedessen in Faserhohlräume hineinwandern. Die Fixierung des Farbstoffs an der Faser selbst erfolgt hauptsächlich über van der Waal'sche Kräfte. Der Farbstoff ist durch Adhäsion an die Faser gebunden. Bei der Erfindung ist es nicht erforderlich, daß die Lösungsmittel für den Farbstoff nach dem Transferieren auf der Faser verbleiben, sie können vielmehr entfernt werden, ohne die Echtheit der erzielten Anfärbung zu verschlechtern.
Bei der Auswahl von Dispersionsfarbstoffen, die im Sinne der späteren beabsichtigten starken Bindung vorteilhaft reagieren erreicht man Echtheiten, die absolut vergleichbar sind mit der Anfärbung der nativen Faser mit beispielsweise substantiven Farbstoffen. Die Echtheit kann darüberhinaus mit dem Fachmann bekannten Verfahren, z. B. Vernetzung, zusätzlich verbessert werden.
Nachstehend wird das Verfahren anhand von Beispielen erläutert: Beispiel 1: Ein handelsüblich vorgebleichtes Baumwollgewebe wird auf dem Foulard mit einer wässrigen Lösung, die je Liter 150 g Polyäthylengkol / Molekulargewicht 3000 20 g Dimethyloläthylenharnstoff und 3 g Magnesiumchlorid enthält, appretiert, Flottenaufnahme 80 - 100 % und bei 100 - 120ob getricknet.
Anschließend wird das so vorbehandelte Material nach dem Transferdruckverfahren bedruckt, wobei das zum Fransferieren benützte Papier z. B.
Colour-Index Dispers-Yellow 54 Colour-Index Dispers-red 60 Colour-Index Dispers-blue 72 oder Kombinationen daraus bedruckt worden ist.
Es resultiert gegenüber nicht vorbehandeltem Material eine deutlich brillantere, tiefere und echtere Anfärbung der Zellulosefaser.
Beispiel 2: Ein handelsüblich vorbehandeltes Gewirk aus Polyester-Zellwolle wird auf dem Foulard mit einer Lösung bestehend aus 150 g Fettsureamidthoxylat Ä0 20 100 g Polypropy lenglykol/rloleku largewicht 180-1800 10 - 25 g Polymethylolverbindung des Acetylendlharnstoffs 1 - 3 g Ammoniumchlorid 739 -722 g Wasser imprägniert und abgequetscht auf ca. 50 %.
Sodann wird das noch feuchte Substrat ohne Zwischentrocknung dem Transferierprozeß zugeführt. Das hierzu benutzte Papier entspricht dem Papier aus Beispiel 1. Es resultiert ein brillantes, echtfarbiges Mischgewirk.

Claims

Patentansprüche 1. Verfahren zum kombinierten Färben und Bedrucken von ganz oder teilweise aus Zellulosefasern bestehenden textilen Flächengebilden, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Textilgut mit Vorkondensaten oder mit Vorkondensaten und Alkylenoxydadukten vorbehandelt und anschließend das vorbehandelte Textilgut nach dem Transferdruckverfahren mit Dispersionsfarbstoffen bedruckt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n nz e i c h n e t, daß solche Dispersionsfarbstoffe verwendet werden, die zur Ausbildung starker van der Waa'lscher Kräfte zur Zellulosefaser geeignet sind.