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Transferdruckverfahren fUr cellulosehaltiges Textil-
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material Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zum Bedrucken von cellulosehaltigen, textilen Flächengebilden nach dem Transferdruckverfahren,
dadurch gekennzeichnet, dass man diese Flächengebilde mit mindestens (a) einem Carbonsäure-Amin-Umsetzungsprodukt
und/oder einem gegebenenfalls substituierten Ammoniumsalz einer Carbonsäure, wobei
es sich bei dieser Carbonsäure um eine aliphatische, aromatische oder araliphatische
Carbonsäure mit höchstens 22 Kohlenstoffatomen und bei diesem Amin oder dem Amin
vondem sich das Ammoniumion ableitet um Ammoniak ein aliphatisches, aromatisches
oder araliphatisches Monoamin mit höchstens 22 Kohlenstoffatomen handelt, und gegebenenfalls
(b) einem gegebenenfalls substituierten polyol, insbesondedere Polyglycol behandelt,
die Flächengebilde trocknet
und nach dem trockenen Thermotransferdruckverfahren
mit transferierbaren Farbstoffen und/oder optischen Aufhellern bedruckt und gegebenenfalls
mit (C) einem Vernetzungsmittel nachbehandelt.
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Bei der Komponente (a) handelt es sich also entweder um Umsetzungsprodukte,
d.h. vor allem Carbonsäureamide oder um Ammoniumsalze. Vorzugsweise wird die Komponente
Cb)> welche als Quellmittel wirkt, mitverwendet, doch kann diese Aufgabe gegebenenfalls
auch durch die Komponente Ca)> d.h. durch den vom Amin abgeleiteten Rest übernommen
werden.
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Bei der Carbonsäure der Komponente (a) kann es sich um Mono-, Di-
oder Tricarbonsäurenhandeln, welche verzweigt oder unverzweigt sind. Gegebene falls
substituierte gesättigte oder ungesättigte aliphatische Tri-, Di- oder insbesondere
Monocarbonsäurenmit höchstens 22 Kohlenstoffatomen oder eine gegebenefalls substituierte
Benzoesäure werden bevorzugt. Unter diesen Carbonsäuren stehen Fettsäuren mit 4
bis 20 Kohlenstoffatomen, eine aliphatische Di- oder Tricarbonsäure mit 4 bis 16
Kohlenstoffatomen, eine gegebenenfalls mit Phenyl, Phenoxy, Halogen oder nieder
Alkoxy substituierte Alkancarbonsäure mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder eine gegebenenfalls
mit nieder Alkyl, nieder Alkoxy, Phenyl, Benzoyl, Halogen oder -CONH2 substituierte
Benzoesäure im Vordergrund des Interesses. Als besonders geeignet haben sich die
Fettsäuren oder Gemische natUrlicher Fettsäuren mit 4 bis 20 Kohlenstdfatomen oder
eine Alkancarbonsäure mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen erwiesen.
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Beispiele geeigneter Carbonsäuren sind die 2-Aethylhexansäure, die
Capryl-,'Caprin-, Laurin-, Myristin-, Palmitin-, Stearin-, Olein- oder Linolsäure,
ferner Adipinsäure, Azelainsäure, Sebazinsäure, Zitronensäure, Milchs<tre oder
Tricarballylsäure.
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Als besonders geeignet haben sich natUrliche Gemische solcher Fettsäuren,
wie z.B. die Kokosfettsäure, erwiesen. Ferner kommen auch aromatische oder araliphatische
Säuren wie die Benzoesäure, 2- oder 4-Chlor-, 2- oder 4-Methoxy-, 2- oder 4-Methyl-,
4-Phenyl- oder 2-Benzoylbenzoesäure, Phthalsäure, Phenyl- oder Phenoxyessigsäure,
Phthalamidsäure in Frage.
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Die Amine von denen sich die Komponenten (a) ableiten, entsprechen
vorzugsweise der Formel
worin R1 und R2 je Wasserstoff, Alkyl oder Hydroxyalkyl und R3 Wasserstoff, PhenyL,
Benzyl, Alkyl oder Hydroxyalkyl bedeuten, wobei im Falle von Umsetzungsprodukten
mindestens einer der Reste RL, R2 und R3 Wasserstoff ist, oder wobei zwei der Reste
R1, R2 und R3 mit dem Aminstickstoffatom einen 5-bis 7-gliedrigen heterocyclischen
Ring bilden können.
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Unter diesen Aminen werden soche der Formel
bevorzugt, worin R4, R5 und R6 je Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
oder Hydroxyalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, wobei im Falle von Umsetzungsprodukten
ebenfalls mindestens einer der Reste R4, R5 und R6 Wasserstoff ist.
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Im Falle, dass es sich bei der Komponente (a) um ein Carbonsäure-Amin-Umsetzungsprodukt
bzw. ein Carbonsäureamid handelt, leiten sich diese von Ammoniak, primären oder
sekundären Aminen ab und sofern es sich um ein Ammoniumsalz handelt, leiten sich
diese von primären, sekundären oder tertiären Aminen oder Ammoniak ab.
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Typische Vertreter geeigneter Amine sind neben dem Ammoniak z.B. tIono-,
Di- oder Triäthanolamin, Mono-, Di- oder Triisopropanolamin, Methyläthanolamin,
Phenyläthanolamin, Benzylamin, Laurylamin, Stearylamin, Tributylamin, Dimethylanilin,
Dimethylbenzylamin, Dimethyllaurylamin. Als cyclische Amine seien z.B. Piperidin,
Pyrrolidin, Morpholin oder Hexamethylenimin erwähnt.
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Als besonders vorteilhaft haben sich die Alkanolamine, insbesondere
das Diäthanolamin erwiesen.
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Von besonderem Interesse sind Komponenten (a) der Formel (3) A - (CO
-worin n 1, 2 oder 3, A Alkyl oder Alkenyl mit höchstens 22 Kohlenstoffatomen oder
gegebenenfalls substituiertes Phenyl-und X einen Rest der Formel
bedeuten, wobei
R1 und R2 je Wasserstoff, Alkyl oder Hydroxyalkyl,
R3 Wasserstoff, Phenyl, Benzyl, Alkyl oder Hydroxyalkyl und Phenyl, Benzyl, Alkyl
oder Hydroxyalkyl darstellenloder wobei zwei der Reste R1, R2 und R3 mit dem Aminstickstoffatom
einen 5- bis 7-gliedrigen heterocyclischen Ring bilden können.
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Gut geeignete Komponenten (a) entsprechen hierbei der Formel (6) A1
- CO-X1 worin A1 Alkyl mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder Alkenyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
und xi. einen Rest der Formel
bedeuten, wobei R4, R5 und R6 je Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
oder Hydroxyalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R51 Alkyl mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
oder Hydroxyalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen.
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Unter Niederalkyl wird im Zusammenhang mit den vorangehenden Definitionen
in der Regel Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen verstanden und als Halogen kommen
z.B. Jod, Brom und vor allem Chlor in Frage.
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Die Komponenten (a) sind bekannte Produkte und werden nach Ublichen
Methoden hegestellt.
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Vorzugsweise wird die Komponente (b) mitverwendet und ist ein Polyol
mit mindestens 2 alkoholischen Hydroxylgruppen. Bei substituierten Polyolen handelt
es sich in der Regel um verätherte oder acylierte Polyole. Die Aether leiten sich
z.B.
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von Alkanolen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Phenolen und die
Ester bzw. acylierten Produkte von Alkancarbonsäuren mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
ab. Die Phenole können auch substituiert sein.
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Bei der Komponente (b) handelt es sich vorzugsweise um ein Alkandiol
mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, ein gegebenenfalls mit einem Alkanol mit 1 bis 20
Kohlenstoffatomen oder einem Phenol veräthertes oder ein acyliertes Polyalkylenglycol
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen pro wiederkehrende Einheit und einem mittleren Molekulargewicht
von 200 bis 1000 oder einem Ester aus 1 Mol einer aliphatischen oder aromatischen
Dicarbonsäure und 2 bis 10 Mol eines Alkylenoxyds mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen.
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Ferner können aber auch Polyole wie z.B. Anlagerungsprodukte von Alkylenoxyden
mit 1 bis 4 Kohlenstoffen an Polyalkohole mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen z.B. Glycerin,
Pentaerythrit oder Sorbit, Verwendung finden.
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Als weitere Beispiel von als Quellmittel fUr die Cellulose dienende
Komponenten (b) seien folgende Alkohole und ihre Derivate erwähnt: Alkylenglykole,
wie Aethylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol, Dipropylenglykol,
Tripropylenglykol, Butandiol, Pentandiol, Hexylenglykol, Octylenglykol und dergleichen;
Alkylenglykolmono- und -diäther, wie Aethylenglykolmonomethyläther, Aethylenglykolmonoäthyläther,
Aethylenglykolmonobutyläther, Diäthylenglykolmonoäthyläther, Diäthylenglykolmonobutyläther,
Diäthylenglykoldimethyläther, Diäthylenglykoldiäthyläther,
Diäthylenglykoldibutyläther,
Aethylenglykoldibutyläther, Athylenglykolisoamyläther, Aethylenglykolmonophenyläther,
Triäthylenglykolmonomethyläther, Triäthylenglykolmonoäthyl äther, Propylenglykolmonobutyläther,
Dipropylenglykolmonomethyläther, Dipropylenglykolmonoäthyläther, Tetrapropylenglykolmonomethyläther
und dergleichen; Alkylenglykolmono- und -diester, wie Aethylenglykolmonoacetat,
Aethylenglykoldiacetat, Aethylenglykolameisensäuremonoester, Aethylenglykolameisensäurediester,
Aethylenglykolmilchsäuremonoester, Aethylenglykolpropionsäurediester, Diäthylenglykolmonoacetat,
Diäthylenglykoldiacetat, Propylenglykolmonoacetat, Propylenglykoldiacetat und dergleichen;
Alkylenglykolätheres ter, wie Aethylenglykolmonomethylätheracetat, Aethylenglykolmonoäthylätheracetat,
Diäthylenglykolmonomethylätheracetat, Diäthylenglykolmonoäthylätheracetat, Diäthylenglykolmonophenylätheracetat,
Aethylenglykolmonohexylätheracetat und dergleichen; Polyalkylenglykole, wie Polyäthylenglykol
vom Durchschnittsmolekulargewicht 200 bis 4000, Polypropylenglykol vom Durchschnittsmolekulargewicht
400 bis 5000, Polyäthylenglykol/Polypropylenglykolblockcopolymere vom Durchschnittsmolekulargewicht
400 bis 5000 und dergleichen; Polyalkylenglykolmono- und -diäther, wie Polyäthylenglykol-(Durchschnittsmolekulargewicht
200 bis 4000) und Polypropylenglykol-(Durchschnittsmolekulargewicht 400 bis 5000)
-monomethyläther, -dimethyläther, -monoäthyläther, -diäthyläther, -monophenyläther,
-monobenzyläther, -monoglycidyläther, -diglycidyläther und dergleichen; Polyalkylenglykolmono-und
-diester, wie Polyäthylenglykol-(Durchschnittsmolekulargewicht 200 bis 4000) und
Polypropylenglykol-(Durchschnittsmolekulargewicht 400 bis 5000)-monoacetat, -diacetat
und dergleichen; substituierte Alkohole, wie Methoxymethoxyäthanol, l-Butoxyäthoxypropanol,
und dergleichen; mehrwertige Alkohole, wie Glycerin, Trimethylolpropan, Polyglycerin
(Glycidol/Glycerinadditonsprodukt); mehrwertige Alkoholmono-, di-, -triester,
wie
Glycerinmonoacetat, -diacetat und -triacetat; Additonsprodukte von mehrwertigen
Alkoholen und Alkylenoxiden; Additionsprodukte von mehrwertigen Alkoholen und Lactonen
und dergleichen.
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Im Vordergrund des Interesses stehen als Komponente (b) gegebenenfalls
mit einem Alkanol mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen verätherte Polyaddukte aus Aethylenoxyd,
1,2-Propylenoxyd und/oder l,4-Butylenoxyd. Neben sogenannten reinen Polyalkylenglycolen
können auch sogenannte gemischte, d.h.
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solche, welche aus verschiedenen Alkylenoxyde hergestellt worden sind,
verwendet werden, z.B. aus 1,2-Propylenoxyd und Aethylenoxyd. Polyäthylenglykole
mit einem mittleren Molekulargewicht von 300 bis 600 haben sich als besonders vorteilhaft
erwiesen. Weiter geeignete Komponenten (b) sind z.B. Methoxypolyäthylenglykol, 2-Phenoxyäthanol,
Methoxypolypropylenglykol, Diäthylenglykoldiamid oder ein Aethylenoxyd-Addukt an
Orthophenylphenol oder 2-Aethylhexanol.
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-Die auch als Vorbehandlung bezeichnete Behandlung der textilen FlXchengebilde
mit den Komponenten (a) und gegebenenfalls (b) erfolgt vorzugsweise mit wässerigen
Zubereitungen, welche 10 bis 100 g/l, vorzugsweise' 30 bis 80 g/l der Komponente
(a) und 0 bis 200 g/l, vorzugsweise 50 bis 150 g1 der Komponente (b) enthalten.
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Neben den Komponenten (a) und (b) können diese Zubereitungen noch
Ubliche Zusätze wie Basen zur Einstellung des gewUnschten pH-Wertes, welcher vorzugsweise
7 bis 12, insbesondere 7,5 bis 8,5 beträgt, oder Weichgriffmittel, optische Aufheller
oder Faserquellmittel enthalten. Da die erfindungsgemass verwendeten Komponenten
(a) und (b) keine Vergilbung bewirken und den Griff nicht nachteilig beeinflussen,
ist der Zusatz von Aufhell-und Weichgriffmitteln jedoch meist nicht-notwendig.
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Die Behandlung der textilen Flächengebilde erfolgt nach Ublichen
Methoden, z.B. durch Besprühen, durch Aufpflatschen oder vorzugsweise durch ImprSgnieren
nach dem Foulardierverfahren.
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Als textile Flächengebilde kommen vor allem Gewebe und Gewirke, aber
auch Vliese aus cellulosehaltigem Fasermaterial in Frage. Es kann sich hierbei sowohl
um reine Cellulosefasermaterialien als auch um Mischungen von Cellulosefasern mit
Synthesefasern handeln. Bei den Cellulose fasern handelt es sich z.B. um Fasern
aus Leinen, Sisal, Ramie, oder vor allem Baumwolle. Das erfindungsgemässe Verfahren
ist jedoch besonders geeignet zum Bedrucken von Cellulose-Synthesefaser-Mischungen,
z.B. aus Cellulose und Polyacrylnitril oder Polyamid oder vor allem aus Cellulose
und Polyester, insbesondere Baumwolle-Polyester.
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Die zum Transferdruck erforderlichen Zwischen- oder.
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HiSfsdruckträger können beliebige, vorzugsweise nichttextile Gebilde,
vorzugsweise Flächengebilde auf Cellulosebasis, vor allem Papier, aber auch Folien
aus regenerierter Cellulose, sein, die mit wässerigen oder vorzugsweise mindestens
teilweise organischen, insbesondere praktisch wasserfreien organischen Drucktinten,
im gewUnschten Muster bedruckt werden.
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Als weitere Hilfsdruckträger kommen Metallfolien, wie Aluminiumfolien,
sowie Bleche, insbesondere solche aus rostfreiem Stahl, in Frage. Diese kennen als
Bahnen sowie in endloser Form verwendet werden.
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Die Farbstoffe können drucktechnisch, mittels Spritzvorrichtungen,
durch Imprägnieren, mittels Schablonen oder mit einem Pinsel auf die Hilfsträger
aufgebracht werden, die anschliessend getrocknet werden.
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Bedruckt man die HilEstrUger, kann man die verschiedensten Drucktechniken
anwenden, z.B. Flachdruckverfahren (z.B.
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Offset), Hochdruckverfahren (z.B. Buchdruck, Flexodruck, Reliefdruck),
Tiefdruckverfahren (z.B. Rouleauxdruck), Aetz- und Stichtiefdruck (z.B, Rotationstiefdruck),
Siebdruck (z.B.
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Flachfilmdruck, Rotationsflachdruck, Serigraphie) oder elektrostatische
Druckverfahren. Der Druck kann ganzflächig oder vor allem musterförmig erfolgen.
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Eine besondere Aus fUhrungs form des Transferdalekes besteht darin,
dass man statt einer geschlossenen Bahn nur Schnitzel, beispielsweise in Form von
Buchstaben, des Druckträgers auf den zu bedruckenden Stoff aufbringt.
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Die Herstellung der Druckfarben ist z.B. in der GB-PS 1 211 149 beschrieben.
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Der Transferdruck wird in Ublicher Weise ausgefuhrt. Hierzu werden
die Druckträger mit den erfindungsgemäss vorbehandelten textilen Flächengebilden,
vorzugsweise in Form von Warenbahnen, in Kontakt gebracht und so lange auf Temperatur
gehalten, bis die auf dem Hilfsträger aufgebrachten Farbstoff auf das Textilmaterial
Ubertragen sind. Dazu genügt in der Regel eine kurze (10 bis 60 Sekunden) ErwSrmung
auf 120 bis 2400C. Der Transferdruck kann ununterbrochen auf einer geheizten Walze
oder auch mittels einer geheizten Platte (BU-geleisen oder warme Presse) bzw. unter
Verwendung von trockener warmer Luft unter atmosphSrischem Druck oder im Vakuum
durchgeführt werden.
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Das erfindungsgemasse Verfahren ermöglicht es, Cellulosefasern mit
transferierbaren, insbesondere sublimierbaren Farbstoffen, die eine Affinität zu
Synthesefasern, insbesondere Polyesterfasern besitzen zu färben bzw. zu bedrucken.
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FUr die DurchfUhrung des Verfahrens geeignete Farbstoffe sind solche,
die zwischen 160 bis 22000 in den Dampfzustand Ubergeben, d.h. Farbstoffe, deren
Dampfdruck bei 200°C höher als 10 -5 Torr ist.
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-FUrdas das-erfindungsgemässe Verfahren eignen sich somit die Ublicherweise
fUr den Transferdruck auf Polyester verwendeten, im Colour Index unter der Rubrik
"Dispersionsfarbstoffe "aufgeführten Farbstoffe. Beispiele solcher Farbstoffe finden
sich z.B in: FR-PS 1 223 330, GB-PS 959 315, GB-PS 1 189 026, US-PS 3 632 291, US-PS
3 846 069 und US-PS 3 792 968.
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Furbungen mit besonders guten Echtheiten erhält man jedoch, wenn
man Farbstoffe verwendet die im Colour Index unter der Rubrik Ktipen- und/oder organische
Pigmentfarbstoffe aufgefUhrt sind. Es handelt sich dabei um Farbstoffe geringerer
Wasserlöslichkeit als diejenigen der Dispersionsfarbstoffe, die deshalb nicht oder
nur in ungenugendem Ausmass, d.h. weniger als 50%, aus einer wässerigen Dispersion
auf Synthesefasern aufziehen.
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Solche Farbstoffe besitzen im allgemeinen ein Molekulargewicht von
unter 700, vorzugsweise unter 300-400. Die Farbstoffe enthalten vorzugsweise Methoxy-,
MethylthLo-, Aethoxy-, Isopropoxy-, Phenylthio-, Acetylamino-, Aethoxycarbonylamino-,
Benzoylaminogruppen, Nitro-, Cyan- oder ClC4-Alkylreste.
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Die Farbstoffe können z.B. den folgenden Klassen angehören: indigoide,
thioindigoide, anthrachinoide, Azo-, Azomethin- oder Stilben-Pigmentfarbstoffe.
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Als Beispiele seien aufgeführt: l-Benzoylaminoanthrachinon und dessen
Substitutionsprodukte wie l-Benzoylamino-4-chloranthrachinon und l-Benzoylamino-4-hydroxyanthrachinon;
4-Nitroacridone mit einer substituierten Merkaptorgruppe wie l-Naphthylthio -4-nitroacridon
oder andere der in der US-PS 3 541 099 und US-PS 3 624 255 beschriebenen Beispiele
dieser Verbindungsklasse: Thioindigo oder Anthranthron Erfindungsgemäss wird das
bedruckte, textile Flächengebilde vorzugsweise mit (c) einem Vernetzungsmittel nachbehandelt
und in Gegenwart eines Katalysators das Vernetzungsmittel fixiert.
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Durch diese Nachbehandlung, welche vorzugsweise durchgefUhrt wird,
werden insbesondere die Nassechtheiten der bedruckten, textilen Flächengebilde verbessert.
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Als Vernetzungsmittel kommen die Ublichen z.B. fUr die KunstharzausrUstung
von cellulosehaltigem Textilmaterial geeigneten Kunstharze in Frage. Im Vordergrund
des Interesses stehenjedoch die sogenannten Aminoplastvorkondensate. Im vorliegenden
Fall werden darunter Additionsprodukte von Formaldehyd an methylolierbare Stickstoffverbindungen
verstanden.
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Als methylolierbare Stickstoffverbindungen seien genannt: 1,3,5-Aminotriazine
wie N-substituierte Melamine, z.B.
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N-Butylmelamin, N-Trihalogenmethylmelamine, Triazone sowie Guanamine,
z.B. Benzoguanamine, Acetoguanamine oder auch Diguanamine. Weiter kommen in Frage:
Cyanamid, Acrylamid, Alkyl- oder Arylharnstoffe und - thioharnstoffe, Alkylenharnstoffe
oder -diharnstoffe, z.B. Harnstoff, Thioharnstoff, Urone, Aethylenharnstoff, Propylenharnstoff,
Acetylendiharnstoff oder 4,5-Dihydroxyimidazolidon-2 und Derivate davon, z.B. das
in 4-Stellung an der Hydroxygruppe mit dem Rest -CH2CH2-CO-NE-CH20H substituierte
,5-Dihydroxyimidazolidon-2, Carbamate niedriger Alkanole, -wie die Carbaminsäur(c
-methyl - , äthyl- oder hydroxyäthyl es ter.
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Wertvolle Produkte liefern im allgemeinen möglichst hoch, insbesondere
aber auch nieder-methylolierte Produkte, z.B. verätherte oder unverätherte Methylolmelamine,
wie das Di-, Tri- oder Hexamethylolmelamin, bzw. dessen entsprechende Aether. Vorteilhaft
sind z.B. die wasserlöslichen Aether von Alkanolen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
wie Aethanol, n-P.ropanol, Isopropanol, n-Butanol oder insbesondere Methanol.
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Als Aminoplastvorkondensate eignen sich sowohl von7iegend monomolekulare
als auch hÖher vorkondensierte Aminoplaste.
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Bevorzugt setzt man als Vernetzungsmittel ein Methylolmelamin, einen
Methylolharnstoff, einen cyclischen thylolha,rnstoff oder deren wasserlöslichen
Aether ein.
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Als besonders geeignet hat sich hierbei der Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff
erwiesen.
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Als Vernetzungsmittel sind aber ferner auch brauchbar: Dimethylolharnstofr,
Dimethyloläthylenharnstoff, Dimethylolpropylenharnstoff, teilweise methoxylierter
Dim.ethyloldihydroxy-äthylenharnstoff, Dimethyloluron, Trimethylolmelamin, Trimethowymethylmelamin,
Hexamethoxy--methylmelamin, Dimethylolmethyltriazon, Dimethyloläthyltriazon, Dimethylolhydroxyäthyltriazon,
Dimethylolmethylcarbamat, Dimethyloläthylcarbamat, Dimethylolhydroxyäthylcarbamat,
N-Methylolacrylamid, 4-Methoxy-5 -dimethyldimethylolpropylenharnstoff, Glyoxal,
Formaldehyd, Tetraoxan, Glutaraldehyd, Epoxyverbindungen und dgl.
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Die vorstehenden Vernetzungsmittel können gemäss irgendeiner der
Ublichen Methoden, wie sie fUr die Vernetzungsbehandlung von Cellulose bekannt sind,
angewandt werden. In jedem Fall muss ein Katalysator mitverwendet werden.
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Die Fixierung des Vernetzungsmittels wird in Gegenwart z,B.
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eins sauren, eines potentiell sauren oder eines basischen Katalysators
durchgefUhrt. Als Beispiele solcher Härtungskatalysatoren seien erwähnt: Ammoniumchlorid,
Ammoniumdihydrogenphosphat, , Magnesiumchlorid, Zinknitrat, Zinkchlorid, Phosphorsäure,
die Sulfate, Phosphate oder das Chlorid des 2-Amino-2-methylpropanol- 1 oder Natriumfluorborat.
Als vorteilhaft haben sich auch Mischungen solcher Eatalysatoren mit aliphatischen
Hydroxycarbonsäuren , wie Zitronensäure, Weinsäure, Glykolsaure oder Gluconsäure
er iesen.
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Als spezifisches Beispiel seien die Mischur.gen von tEgnesiunchlorid
mit Zitronensäure oder Zinkchlorid mit Weinsäure erwähnt. Solche Mischungen werden
vor allem fUr das Härten bei tieferen Temperaturen verwendet.
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Die Nachbehandlung kann in Ublicher Weise durchgeführt werden. So
kann beispielsweise ein Vernetzungsmittel auf das Textilgut in einer Menge von 1
bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 15 Gew.-e: (berechnet als Feststoff), bezogen
auf das Textilgut aufgebracht werden. Die ziege an Katalysator kann 0,1 bis 5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,2 bis 3 Gew.-% (als Feststoff),bezogen auf das Gewicht des Textilgutes,
betragen.
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In der Regel wird so verfahren, dass das Vernetzungsmittel zusammen
mit dem Katalysator im Anschluss an das Bedrucken, gegebenenfalls nach einer Wäsche
oder nach dem Spülen, vorzugsweise ohne Zwischentrocknung, auf das Textilgut auffoulardiert
und anschliessend nach Ublichen Methoden fertig gestellt wird. Die Härtung des Vernetzungsmittels
kann z.B. nach dem Nass-, Feucht- oder vorzugsweise dem Thermofixierverfahren erfolgen.
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Beim bevorzugten Thermofixierverfahren wird das imprägnierte,te\tile
Flächengebilde getrocknet und einer Wärmebehandlung unterzogen.
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Zweckmässig wird bei Temperaturen bis 100°C, z.B. 40 bis lOQ°C, getrocknet.
Hierauf wird das material einer Wermebehandlung be Temperaturen oberhalb 1000C,
z.B. 100 bis - -1500G, vorzugsweise 120 bis 1400C unterworfen, deren Dauer umso
kürzer sein kann, je höher die Temperatur ist.
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Diese Dauer des Erwärmens beträgt z.B. 30 Sekunden bis 5 Minuten.
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Verfährt man nach dem Feuchtfixierverfahren, so wird das Gewebe zuerst
auf eine Restfeuchtigkeit von etwa 5 bis 20 a/O getrocknet und hierauf während 12
bis 48 Stunden bei etwa 40 bis 600C gelagert, gespUlt, gewaschen und getrocknet.
Beim Nassfixierverfahren geht man ähnlich vor, mit dem Unterschied, dass man das
vollständig nasse Faser--materiaL lagert.
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In einer bevorzugten Ausfuhrungsform wird das textile Flächengebilde
nach dem Bedrucken gewaschen oder gespült und ohne Zwischentrocknung mit dem Vernetzungsmittel
imprägniert und vorzugsweise nach dem ThermofixienTerfahren fertig - gestellt.
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Neben dem Vernetzungsmittel und dem Katalysator können die Wachbehandlungsbäder
noch weitere Ubliche Zusätze enthalten, wieWejchgriffmi?ttei?, -optischeAufheller
oder Puffersubstanzen wie Natriumbicarbonat,-Di- und Trinatriumphosphat, Triathanolamin.
oderNatriumacetat.
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Eine Nachwäsche mit einem säurebindenden Mittel, vorzugsweise mit
wässeriger Natriumcarbonatlösung, kann bei stark saurem Reaktionsmedium zweckmässig
sein.
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SIit dem erfindungsgemässen Verfahren werden auf Textilmaterialien
aus Fasermischungen gute und egale Umdrucke beider Faseranteile erhalten, welche
auch nach der Nachwäsche bestehen bleiben. Bei den bedruckten Textilmaterialen ist
ferner keine Vergilbung des Weissfonds zu beobachten
Im Unterschied
zu bekannten Verfahren entsteht während des Umdruckens keine unangenehme Geruchsbelästigung.
Die Echtheit, wie Waschechtheit, Lichtechtheit und Reissfestigkeit der erhaltenen
Drucke sind durchwegs gut. Durch die Behandlung mit den Komponenten (a) und gegebenenfalls
(b) wird auch eine etwaige gewünschte spätere AusrUstung der Textilen oder die Nachbehandlung
mit Komponente (c) nicht prajudiziert, da die verwendeten Präparate keinen AusrUsteffekt
ergeben oder den Warengriff nachteilig beeinflussen.
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Teile und Prozentein den nachfolgenden- Beispielen beziehen sich
auf das Gewicht.
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Beispiel a) Man bedruckt einen Papierstreifen mit Hilfe von Drucktinten,
die aus einem Teil Farbstoff, 10 Teilen Aethylcellulose und 85 Teilen einer Mischung
aus 50 % Aethanol und 50 % Methyläthyleton hergestellt worden sind. Die Viskosität
der Druckfarben wird vor dem Druck durch Zugabe von Isopropanol eingestellt.
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Es werden gelbe Farbstoffe der Formeln
rote Farbstoffe der Formeln
und blaue Farbstoffe der Formeln
verwendet.
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Gegebenenfalls können die Drucktinten auch einen optischen Aufheller,
z.B. der Formel
enthalten, wodurch man gut aufgehellte Substrate erhält.
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b) Ein Mischgewebe aus 50% Polyester und 50% Baumwolle wird mit einer
Flotte nachstehender Zusammensetzung bei Raumtemperatur auf dem Foulard imprägniert,
auf eine Flottenaufnahme von ca. 70% abgequetscht und bei 80 bis 90°C getrocknet.
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Die Flotten haben folgende Zusammensetzungen:
Flotte Komponete Komponente |
(a) (b) |
A 50 g/l Umsetzungsprodukt lOOg/l Polyäthylenglycol |
- aus 1 Mol Kokosfett- MG 400 |
säure und 2 Mol |
Diäthanolamin |
B 200g/l Benzoesäure-2-hydroxy- lOOg/l Polyäthylenglycol |
äthyl-ammoniumsalz MG 400 |
(25%ig) |
C 150g/l Caprylsäure-bis 75g/l Additionsprodukt |
(2-hydroxyäthyl)- von 8 Mol Aethylen |
ammoniumsalz oxyd an 1 Mol |
(50%ig) 2 -Phenylphenol |
D 50g/1 Ameisensäure-bis lOOg/I Polyäthylenglycol |
(2-hydroxyäthyl)- MG 400 |
ammoniumsalz |
E 300g/l Caprinsäure-bis 75g/1 Additionsprodukt |
(2-hydroxyäthyl)- wie in Flotte C |
ammoniumsalz |
(20%ig) |
F 300g/l Myristinsäure-bis 75g/1 Additionsprodukt |
(-2 hydroxyäthyl)- wie in Flotte C |
ammoniumsalz |
G 300g/l Benzoesäure-bis 75g/l Additonsprodukt |
(2-hydroxyäthyl)- wie in Flotte C |
ammoniumsalz |
In 300gel Rokosfettsäure-bis 75g/l Additionsprodukt |
(2-hydroxyäthyl)- wie in Flotte C |
ammoniumsalz |
(20%ig) |
Flotte Komponente Komponente |
(a) (b) |
I 300g/l Kokosfettsäure-bis 75 gil Additionsprodukt |
(2-hydroxypropyl)- wie in Flotte C |
ammoniumsalz |
(20%ig) |
J 300g/l Kokosfettsäure-tris |
(2-hydroxypropyl)- |
ammoniumsalz |
(20%ig) |
K 300g/l Caprylsäure-bis 75 gil Additionsprodukt |
(2-hydroxypropyl)- wie in Flotte C |
ammoniumsalz |
(20%ig) |
L 300g/1 Propionsäure-bis 100 gil Polyäthylenglycol |
(2-hydroxyäthyl)- MG 400 |
ammoniumsalz |
M 300g/l Sebacinsäure-mono- 75 g/l Additionsprodukt |
ammonium-mono-tris- wie in Flotte C |
- (2-hydroxypropyl)- |
ammoniumsalz |
(25%ig) |
c) Auf einer BUgelpresse werden nun von den gemäss a) erhaltenen Hilfsträgern die
Farbstoffe auf das gemäss b) vorbehandelte Gewebe während 30 Sekunden bei 220°C
umgedruckt. Nach dem Umdrucken werden die Gewebe mit kaltem Wasser während 5 Minuten
nachgespUlt und getrocknet.
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Man erhält durchwegs brillante, gute bis sehr gute Drucke bei denen
beide Faseranteile Ton in Ton angedruckt sind. Die Drucke zeichnen sich durch gute
Waschechtheit Clx Wäsche 2 gemäss SEXV 195812/1961) und Lichtechtheit aus.