-
Transferdruckverfahren für cellulosehaltiges Textil-
-
material Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Bedrucken
von cellulosehaltigen, textilen Flächengebilden nach dem Transferdruckverfahren,
dadurch gekennzeichnet, dass man die Flächengebilde mit mindestens (a) einem neutralen,
wasserunlbslichen, in Wasser dispergierbaren linearen Polyester mit einem mittleren
Molekulargewicht von höchstens 15'000, welcher der Formel
entspricht, worin A und E je Alkylen oder Arylen, wobei die einzel.-nen A- und E-Reste
alle gleich oder voneinander verschieden sind, n und m je 1 oder 2 und s eine ganze
Zahl von 1 bis 150 bedeuten, und
(b) gegebenenfalls einem Polyol
mit mindestens 2 gegebenenfalls substituierten alkoholischen Hydroxylgruppen, behandelt,
die Flächengebilde trocknet und nach dem Thermotransferdruckverfahren mit transferierbaren
Farbstoffen oder optischen Aufhellern bedruckt und (c) gegebenenfalls noch einer
Nachbehandlung mit einem Vernetzungsmittel unterzieht.
-
Vorzugsweise wird beim erfindungsgemässen Verfahren die Komponente
(b) mitverwendet und/oder die Nachbehandlung (c) durchgeführt.
-
Bei der Komponente (a) handelt es sich um niedrig- bis höhermolekulare
lineare Polyester, wobei Polyester, deren mittleres Molekulargewicht im Bereicht
von 500 bis 15'000, insbesondere 700 bis 500 besonders geeignet sind.
-
Bevorzugte Komponenten (a) entsprechen der Formel
worin A1 verzweigtes oder unverzweigtes Alkylen mit 2 bis 12 Kohlens.toffatomen,
E1 Alkylen oder Alkenylen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder Phenylen und m und
n je 1 oder 2 und eine ganze Zahl von 2 bis 100 bedeuten.
-
Sofern in den Formeln (1) und (2) m = 1 ist, handelt es sich bei
dem Polyester um ein Polycarbonat, d.h.
-
einen Polyester der sich von der Kohlensäure ableitet.
-
Sofern m = 2 ist, handelt es sich um einen Polyester einer normalen
Dicarbonsäure.
-
Alkylen in der Definition von A und A1 kann sowohl cyclisch wie-acyclisch
sein, wobei cyclische Reste vorzugsweise aus Alkylcn-Cycloalkylen-Alkylen aufgebaut
sind.
-
Cyclische Reste enthalten in der Regel 5 oder vor allem 6 Ringkohlenstoffatome.
-
Von besonderem Interesse sind Polyester der Formel
worin A2 lineares Alkylen mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, E2 Alkylen oder Alkenylen
mit 2 bis 12 Sohlenstoffatomen und sl eine ganze Zahl von 2 bis 100 bedeuten.
-
Die Polyester der Formeln (1) bis (3) sind bekannt und werden nach
üblichen Methoden hergestellt.
-
Bei den Dicarbonsäuren, von denen sich die Polyester ableiten können,
handelt es sich vorzugsweise um aliphatische, gesättigte oder ungesättigte Dicarbonsäuren
mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, Kohlensäure oder Benzoldicarbonsäuren. Vertreter
socher Säuren sind z.B. die Oxal-, Bernstein-, Glutar-, Adipin-, Kork-, Sebacin-,
Malein-, Fumar-, Terephthal- oder Isophthalsäure.
-
Bei den Diolen von denen sich die Polyester ableiten könn handelt
es sich vorzugsweise um lineare oder verzweigte Alkandiole mit 2 bis 12, insbesondere
2 bis 6 Kohlenstoffatomen. Beispiele solcher Dio sind Aethylenglykol, 1,2- und 1,3-Propandiol,
1,2-, 1,3- und 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 2,2-Dimethylpropandiol, 1,3, 1-Hydroxymethyl-npropanol,
l-Hydroxymethylaethanol, Diäthylenglykol, 1,8-Octandiol, 1,12-Dodecandiol. Als cyclisches
Diol sei ferner das 1,4-Bis(hydroxymethyl)-cyclohexan erwähnt.
-
Als Beispiele geeigneter Polyester seien erwähnt:
Monomere |
Poly- Molverhältnis mittleres |
es- Diol Dicarbonsäure Molekular- |
ter a b c d a b c d gewicht |
A Butandiol-1,4 - Adipinsäure - 6 - 5 - 2075 |
B Hexandiol-1,6 - Kohlensäure - |
(Diäthylcar- 18 - 19 - 4000 |
bonat) |
C Aethylenglykol - Terephthal- 16 - 15 - 3000 |
säure |
D Dipropylen- - Phthalsäure- - 4 - 3 - 900 |
glykol anhydrid |
E Dipropylen- - Phthalsäure- - 9 - 8 - 2160 |
glykol anhydrid |
F Dipropylen- - Phthalsäure- Adipin- 7 - 5,5 0,5 1800 |
glykol anhydrid säure |
G Dipropylen- Diäthylen- Phthalsäure- ~ 4 1 4 - - 1240 |
glykol glykol anhydrid |
11 1,4-Bishydro- |
xymethyl)- Aethylen- Phthalsäure- -Adipin- 3 2 3 1 1330 |
cyclohexan glykol anhydrid säure |
I Propandiol-1,2 Dipropy- Phthalsäure- Adipin- 4 4 6 1 1750 |
lenglykol anhydrid säure |
K Aethylenglykol Dipropy- Phthalsäure- ~ 2 2 3 ~ 730 |
lenglykol anhydrid |
L Aethylenglykol Dipropy- Phthalsäure- Bernstein 3 4 5 1 1420 |
lenglykol anhydrid säureanh. |
M Propandiol-l,2 Diäthylen- Phthalsäure- ~ 3 5 7 - 1630 |
glykol anhydrid |
Weitere geeignete Polyester werden z.B. in Ilouben Weyl Bd XIV/2
auf Seiten 7, 17, 20 und 49 oder in den DT-AS 1 802 183, 1 805 190, 1 805 192, 1
805 193 oder 1 805 199 beschrieben.
-
Bei der Komponente (b) handelt es sich vorzugsweise um ein Diol.
Die alkoholischen llydroxylgruppen des Polyols oder Diols können auch substituiert,
insbesondere veräthert oder acyliert sein. Die Komponente (b) ist ein Quellmittel
für die Cellulose und hat in der Regel einen Siedepunkt oberhalb 1500C. Als besonders
geeignete Polyole haben sich Alkandiole mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, po-lyalkylenglykole
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen pro Alkylenrest und einem mittleren Molekulargewicht
von 200 bis 1000, Aether solcher Polyalkylenglykole mit gegebenenfalls substituierten
Phenolen oder Alkanolen mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, Ester solcher Polyalkylenglykole
mit Mono-oder Dicarbonsäure mit höchstens 20 Kohlenstoffatomen, Addukte von Alkylenoxyden
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen an Polyalkohole mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen oder
Anlagerungsprodukte aus verschiedenen Alkylenoxyden mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen.
Substituenten für die Phenole sind vor allem Alkyl mit l bis 12 Kohlenstoffatomen.
-
Als Beispiel von als Quellmittel für die Cellulose dienenden Komponenten
(b) seien folgenden Alkohole und ihre Derivate erwähnt: Alkylenglykole, wie Aethylenglykol,
Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol,
Butandiol, Pentandiol, Hexylenglykol, Octylenglykol und dergleichen; Alkylenglykolmono-
und -diäther, wie Aethylenglykolmonomethyläther. Aethylenglykolmonoäthyläther, Aethylenglykolmonobutyl
Scher, Diäthylenglykolmonoäthyläther, Diäthylenglykolmonobutyläther, Diäthylenglykolkoldimethyläther,
Diäthylenglykoldiäthyläther
Diäthylenglykoldibutyläther, Aethylenglykoldibutyläther,
Athylenglykolisoamyläther, Aethylengiykolmonophenyläther, Triäthylenglykolmonomethyläther,
Triäthylenglykolmonoäthyläther, Propylenglykolmonobutyläther, Dipropylenglykolmono
methyläther, Dipropylenglykolmonoäthyläther, Tetrapropylenglykolmonomethyläther
und dergleichen; Alkylenglykolmono- und -diester, wie Aethylenglykolmonoacetat,
Aethylenglykoldiacetat, Aethylenglykolameinsensäuremonoester, Aethylenglykolameinsensäurediester,
Aethylenglykolmilchsäuremonoester, Aethylenglykolpropionsäurediester, Diäthylenglykolmonoacetat,
Diäthylenglykoldiacetat, Propylenglykolmonoacetat, Propylenglykoldiacetat und dergleichen;
Alkylenglykolätherester, wie AethYlenglykolmonomethylätheracetat, Aethylenglykolmonoäthylätheracetat,
Diäthylenglykolmonomethylätheracetat, Diäthylenglykolmonoäthylätheracetat, Diäthylenglykolmonophenylätheracetat,
Aethylenglykolmonohexylätheracetat und dergleichen; Polyalkylenglykole, wie Polyäthylenglykol
vom I)urchschnittsmolekulargewicht 200 bis 4000, Polypropylenglykol vom Durchschnittsmolekulargewicht
400 bis 5000, Polyäthylenglykol/Polypropylen glykolblockcopolymere vom Durchschnittsmolekulargewicht
400 bis 5000 und dergleichen; Polyalkylenglykolmono- und -diäther, wie Polyäthylenglykol
- (Durchschnit tsmolekulargewicht 200 bis 4000) und Polypropylenglykol- (Durchschnittsmolekulargewicht
400 bis 5000) -monomethyläther, -dimethyläther, -monoäthyläther, -diäthyläther,
-monophenyläther, -monobenzyläther, -monoglycidyläther, -diglycidyläther und dergleichen;
Polyalkylenglykolmono-und -diester, wie Polyäthylenglykol-(Durchschnittsmolekulargewicht
200 bis 4000) und Polypropylenglykol-(Durchschnittsmolekulargewicht 400 bis 5000)-monoacetat,
-diacetat und dergleichen; substituierte Alkohole, wie Methoxymethoxyäthanol, l-Butoxyäthoxypropanol,
und dergleichen; mehrwertige Alkohole, wie Glycerin, Trimethylolpropan, Polyglycerin
(Glycidol/Glycerinadditonsprodukt); mehrwertige Alkoholmono-, di-> -triester,
wie
Glycerinmonoacetat, -diacetat und -triacetat; Additionsprodukte von mehrwertigen
Alkoholen und Alkylenoxiden, wie Alkylenoxyd-Glycerin, -Pentaerythrit oder -Sorbit-Additonsprodukte;
Diäthylenglykoldiamid oder Alkylenoxydaddukte an o-Phenylphenol oder 2-Aethylhexanol.
-
Im Vordergrund des Interesses stehen als Komponente (b) gegebenenfalls
mit einem Alkanol mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen verätherte Polyaddukte aus Aethylenoxyd,
1,2-Propylen oxyd und/oder l,4-Butylenoxyd. Neben sogenannten reinen Polyalkylenglykolen
können auch sogenannte gemischte, d.h.
-
solche, welche aus verschiedenen Alkylenoxyden hergestellt.
-
worden sind, verwendet erden, z.B. aus 1,2-Propylenoxyd und Aethylenoxyd.
Polyäthylenglykole mit einem mittleren Molekulargewicht von 300 bis 600 und Aethylenoxydaddukte
an o-Phenylphenol haben sich besonders vorteilhaft erwiesen.
-
Die auch als Vorbehandlung bezeichnete Behandlung der textilen Flächengebilde
mit den Komponenten (a) und gegebenfalls (b) erfolgt vorzugsweise mit wässerige
Zubereltungen, welche 10 bis 100 g/l, vorzugsweise 30 bis 80 g/l der Komponente
(a) und 0 bis 200 g/l, vorzugsweise 50 bis 150 g/l der Komponente (b) enthalten.
-
Diese wässerigen Zubereitungen können auch noch in der Farbstoff-
und Textilindustrie Ubliche Dispergatoren enthalten, was vor allem dann empfehlenswert
ist, wenn die Komponente (a) nicht selbstdispergierend oder selbstemulgierend ist
oder wenn die Komponente (b) nicht als Dispergator wirkt. Als Beispiele seien genannt:
Ligninsulfonate, aromatische Sulfonsäuren, gesättigt-aliphatische, mit längeren
Alkylresten substituierte Dicarbonsäuren, Kondensationsprodukte aus aromatischen
Sulfonsäuren und Formaldehyd, Alkylphenol-Aethylenoxydaddukte, Fettsäure-, Fettamin-oder
Fettalkohol-Aethylenoxydaddukte, sulfierte, substituierte Benzimidazole, sulfonierte
Fettsäureamide. Gute Resultate werden vor allem mit Ligninsulfonaten, mit Aethylenoxydaddukten
aus Alkylphenolen, wie ein Anlagerungsprodukt von 8 Mol Aethylenoxyd an 1 Mol 2-Phenylphenol,
Fettaminen, Fettalkoholen oder Fettsäuren, wie ein Anlagerungsprodukt von 40 Mol
Aethylenoxyd an Rizinusoel und mit substituierten Benzimidazolen oder mit Kondensationsprodukten
aus aromatisehen Sulfonsäuren und Formaldehyd erzielt.
-
Die eingesetzte Dispergatormenge liegt zwischen 1 und 30 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Komponente (a). Die Herstellung der Dispersionen erfolgt auf Ubliche
Weise, z.B. durch Verrühren im Wasser oder durch Nassmahlung.
-
Neben den Komponenten (a) und (b) und einem Dispergator können diese
Zubereitungen noch übliche Zusätze wie Basen zur Einstellung des gewUnschten pH-Wertes,
weicher vorzugsweise 5 bis -12, insbesondere 6,5 bis 7,5 beträgt, oder Weichgriffmittel,
optische Aufheller oder Faserquellmittel enthalten. Da die em findungsgemäss verwendeten
Komponenten (a) und (b) den Griff nicht nachteilig beeinflussen, ist der Zusatz
von Weichgriffmitteln jedoch meist nicht notwendig.
-
Die Behandlung der textilen Flächengebilde erfolgt nach üblichen
Methoden, z.B. durch Besprühen, durch Aufpflatschen oder vorzugsweise durch Imprägnieren
nach dem Foulardierverfahren.
-
Als textile Flächengebilde kommen vor allem Gewebe und Gewirke, aber
auch Vliese aus cellulosehaltigem Fasermaterial in Frage. Es kann sich hierbei sowohl
um reine Cellulosefasermaterialien als auch um iischungen von Cellulosefasern mit
Synthesefasern handeln. Bei den Cellulosefasern handelt es sich z.B. um Fasern aus
Leinen, Sisal, Ramiet oder vor allem Baumwolle. Das erfindungsgemässe Verfahren
ist jedoch besonders geeignet zum Bedrucken von Cellulose-Synthese faser-Mischungen,
z.B. aus Cellulose und Polyacrylnitril oder Polyamid oder vor allem aus Cellulose
und Polyester, insbesondere Baumwolle-Polyester.
-
Die zum Transferdruck erforderlichen Zwischen- oder liilfsdruckträger
kannen beliebiges vorzugsweise nichttextile Gebilde, vorzugsweise Flächengebilde
auf Cellulosebasis, vor allem Papier, aber auch Folien aus regenerierter Cellulose,
sein, die mit wässerigen oder vorzugsweise mindestens teilweise organischen, insbesondere
praktisch wasserfreien organischen Drucktinten, im gewünschten Muster bedruckt werden.
-
Als weitere Hilfsdruckträger kommen Metallfolien, wie Aluminiumfolien,
sowie Bleche, insbesondere solche aus rostfreiem Stahl, in Frage. Diese können als
Bahnen sowie in endloser Form verwendet werden.
-
Die Farbstoffe können drucktechnisch, mittels Spritzvorrichtungen,
durch Imprägnieren, mittels Schablonen oder mit einem Pinsel auf die Hilfsträger
aufgebracht werden, die anschliessend getrocknet werden.
-
Bedruckt man die Hilfsträger, kann man die verschiedensten Drucktechniken
anwenden, z.B. Flachdruckverfahren (z.B.
-
Offset), llodidruckverfahren (z.B. Buchdruck, Flexodruck} Reliefdruck),
Tiefdruckverfahren (z.B. Rouleauxdruck), Aetz- und Stichtiefdruck (z.B. Rotationstiefdruclc),
Siebdruck (z.B.
-
FlachEilmdruck, Rotationsflachdruck> Serigraphie) oder elektrostatische
Druckverfahren. Der Druck kann ganzflächig oder vor allem musterförmig erfolgen.
-
Eine besondere Ausführungsform des Transferdruckes besteht darin,
dass man statt einer geschlossenen Eahn nur Schnitzel, beispielsweise in Form von
Buchstaben, des Druckträgers auf den zu bedruckenden Stoff aufbringt.
-
Die Herstellung der Druckfarben ist z.B. in der GB-PS 1 211 149 beschrieben.
-
Der Transferdruck wird in üblicher Weise ausgeführt. Hierzu werden
die Druckträger mit den erfindungsgemäss vorbehandelten textilen Flächengebilden,
vorzugsweise in Form von Warenbahnen, in Kontakt gebracht und so lange auf Temperatur
gehalten, bis die auf dem Hilfsträger aufgebrachten Farbstoff auf das Textilmaterial
Ubertragen sind. Dazu genügt in der Regel eine kurze (10 bis 60 Sekunden) Erwärmung
auf 120 bis 24000. Der Transferdruck kann ununterbrochen auf einer geheizten Walze
oder auch mittels einer geheizten Platte (BU-geleisen oder warme Presse) bzw. unter
Verwendung von trockener warmer Luft unter atmosphärischem Druck oder im Vakuum
durchgeführt werden.
-
Das erfindungsgemässe VErfahren ermöglicht es.
-
Cellulosefasern mit transferierbaren, insbesondere sublimierbaren
Farbstoffen, die eine Affinität zu Synthesefasern, insbesondere Polyesterfasern
besitzen zu färben bzw. zu bedrucken.
-
Für die DurchfUhrung des Verfahrens geeignete Farbstoffe sind solche,
die zwischen 160 bis 220°C in den Dampfzustand übergeben, d.h. Farbstoffe, deren
Dampfdruck bei 200°C höher als 10-5 Torr ist.
-
Für das erfindungsgemässe Verfahren eignen sich somit die üblicherweise
für den Transferdruck auf Polyester verwendeten, im Colour Index unter der Rubrik
"Dispersionsfarbstoffe" aufgeführten Farbstoffe. Beispiele solcher Farbstoffe finden
sich z.B in: FR-PS 1 223 330, GB-PS 959 315, GB-PS 1 189 026, US-PS 3 632 291, US-PS
3 846 069 und US-PS 3 792 968.
-
Färbungen mit besonders guten Echtheiten erhält man jedoch, wenn
man Farbstoffe verwendet die im Colour Index unter der Rubrik Küpen- und/oder organische
Pigmentfarbstoffe aufgeführt sind. Es handelt sich dabei um Farbstoffe geringerer
Wasserlöslichkeit als diejenigen der Dispersionsfarbstoffe, die deshalb nicht oder
nur in ungenügendem Ausmass, d.h. weniger als 50%, aus einer wässerigen Dispersion
auf Synthesefasern aufziehen.
-
Solche Farbstoffe besitzen im allgemeinen ein Molekulargewicht von
unter 700, vorzugsweise unter 300-400. Die Farbstoffe enthalten vorzugsweise Methoxy-,
Methylthio-, Aethoxy-, Isopropoxy-, Phenylthio-, Acetylamino-, Aethoxycarbonylamino-,
Benzoylaminogruppe, itro-, Cyan- oder C1-C4-Alkylreste.
-
Die Farbstoffe können z.B. den folgenden Klassen angehören: indigoide,
thiondigoide, anthrachinoide, Azo-, Azomethin- oder Stilben-Pigmentfarbstoffe.
-
Als Beispiele seien aufgefUhrt: l-Benzoylaminoanthrachinon und dessen
Substitutionsprodukte wie l-Benzoylamino-4-chloranthrachinon und l-Benzoylamino-4-hydroxyanthrachinon;
4-Nitroacridone mit einer substituierten Merkaptorgruppe wie l-Naphthylthio-4-nitroacridon
oder andere der in der US-PS 3 541 099 und US-PS 3 624 255 beschriebenen Beispiele
dieser Verbindungsklasse: Thioindigo oder Anthranthron.
-
Erfindungsgemäss wird das bedruckte, textile Flächengebilde vorzugsweise
mit (c) einem Vernetzungsmittel nachbehandelt und in Gegenwart eines Katalysators
das Vernetzungsmittel fixiert.
-
Durch diese Nachbehandlung, welche vorzugsweise durchgeführt wird,
werden insbesondere die Nassechtheiten der bebedruckten, textilen Flächengebilde
verbessert.
-
Als Vernetzungsmittel kommen die Ublichen z.B. für die Kunstharzausrüstung
von cellulosehaltigera Textilmaterial geeigneten Kunstharze in Frage. Im Vordergrund
des Interesses stellal-jedoch die sogenannten Aminoplastvorkondensate. Im vor liegenden
Fall werden darunter Additionsprodukte von Formaldehyd an methylolierbare Stickstoffverbindungen
verstanden.
-
Als methylolierbare Stickstoffverbindungen seien genannt: 1,3,5-Aminotriazine
wie N-substituierte Melamine, z.B.
-
N-Butylmelamin, N-Trihalogenmethylmelamine, Triazone sowie Guanamine,
z.B. Benzoguanamine,: Acetoguanamine oder auch -Diguanamine. Weiter kommen in Frage:
Cyanamid, Acrylamid, Alkyl- oder Arylharnstoffe und - thioharnstoffe, Alkylenharnstoffe
oder -diharnstoffe, z.B. Harnstoff, Thioharnstoff, Urone, Aethylenharnstoff>
Propylenharnstoff, Acetylendiharnstoff oder 4,5-Dihydroxyimidazolidon-2 und Derivate
davon, z.B. das in 4-Stellung an der Hydroxygruppe mit dem Rest -CH2CH2-CO-NH-CH2OH
substituierte 4,5-Dihydroxyimidazolidon-2, Carbamate niedriger Alkanole, wie die
Carbaminsäure-methyl-, äthyl- oder hydroxyäthylester.
-
Wertvolle Produkte liefern im allgemeinen möglichst hoch, insbesondere
aber auch nieder-methylolierte Produkte, z.B. verätherte oder unverätherte Methylolmelamine,
wie das Di-, Tri- oder Hexamethylolmelamin, bzw. dessen entsprechende Aether. Vorteilhaft
sind z.B. die wasserlöslichen Aether von Alkanolen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
wie Aethanol, n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol oder insbesondere Methanol.
-
Als Aminoplastvorkondensate eignen sich sowohl vorwiegend monomolekulare
als auch homer vorkondensierte Aminoplaste.
-
Bevorzugt setzt man als Vernetzungsmittel ein Methylolmelamin, einen
Methylolharnstoff, einen cyclischen Methylolharnstoff oder deren wasserlöslichen
Aether ein.
-
Als besonders geeignet hat sich hierbei der Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff
erwiesen.
-
Als Vernetzungsmittel sind aber ferner auch brauchbar: Dimethylolharnstoff,
Dimethyloläthylenharnstoff, Dimethylolpropylenharnstoff, teilweise methoxylierter
Dimethyloldihydroxy-äthylenharnstoff, Dimethyloluron, Trimethylolmelamin, Trimethoxymethylmelamin,
Hexamethoxymethylmelamin, Dimethylolmethyltriazon, Dimethyloläthyltriazon, Dimethylolhydroxyäthyltriazon,
Dimethylolmethylcarbamat, Dimethylolä thylcarbamat, Dimethylolhydroxyäthylcarbamat,
N-Methylolacrylamid, 4-Methoxy-5-dimethyldimethylolpropylenharnstoff, Glyoxal, Formaldehyd,
Tetraoxan, Glutaraldehyd, Epoxyverbindungen und dgl.
-
Die vorstehenden Vernetzungsmittel können gemäss irgendeiner der
üblichen Methoden, wie sie für die Vernetzungs behandlung von Cellulose bekannt
sind, angewandt werden. In jedem Fall muss ein Katalysator mitverwendet werden.
-
Die Fixierung des Vernetzungsmittels wird in Gegens7art z.B.
-
eins sauren, eines potentiell sauren oder eines basischen Katalysators
durchgeführt. Als Beispiele solcher Härtungskatalysatoren seien erwähnt: Ammoniumchlorid,
Ammoniumdihydrogenphosphat, Magnesiumchlorid, Zinknitrat, Zinkchlorid, Phosphorsäure,
die Sulfate, Phosphate oder das Chlorid des 2-Amino-2-methylpropanol- 1 oder Natriurnfluorborat.
Als vorteilhaft haben sich auch Mischungen solcher Katalysatoren mit aliphatischen
Hydroxycarbonsäuren, wie Zitronensäure, Weinsäure, Glykolsäure oder Gluconsäure
eflijesen Als spezifisches Beispiel seien die Mischungen von Magnesiumchlorid mit
Zitronensäure oder Zinkchlorid mit Weinsäure erhält. Solche mischungen werden vor
allem für das Härten bei tieferen Temperaturen verwendet.
-
Die Nachbehandlung kann in üblicher Weise durchgeführt werden. So
kann beispielsweise ein Vernetzungsmittel auf das Textilgut in einer Menge von 1
bis 20 Gew. -%, vorzugsweise 2 bis 15 Gew.-X (berechnet als Feststoff), bezogen
auf das Textilgut aufgebracht werden. Die Menge an Ratalysator kann 0,1 bis 5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,2 bis 3 Gew.-% (als Feststoff),bezogen auf das Gewicht des Textilgutes,
betragen.
-
In der Regel wird so verfahren, dass das Vernetzungsmittel zusammen
mit dem Katalysator im Anschluss an das Bedrucken, gegebenenfalls nach einer Wäsche
oder nach dem SpUlen, vorzugsweise ohne zwischentrocknung, , auf das-Textilgut auifoulardiert
und anschliessend nach üblichen Methoden fertig gestcllt wird. Die Härtung des Vernetzungsmittels
kann z.B. nach dem Nass-, Feucht- oder vorzugsweise dem Thermofixierverfahren erfolgen.
-
Beim bevorzugten Thermofixierverfahren wird das imprägnierte, textile
Flächengebilde getrocknet und einer Wärmebehandlung unterzogen.
-
Zweckmässig wird bei Temperaturen bis 100°C, z.B. 40 bis 100°C, getrocknet.
Hierauf wird das material einer Wärmebehandlung bei Temperaturen oberhalb 100°C,
z.B. 100 bis 150°C, vorzugsweise 120 bis 140°C unterworfen, deren Dauer umso kürzer
sein kann, je höher die Temperatur ist.
-
Diese Dauer des Erwärmens beträgt z.B. 30 Sekunden bis 5 Minuten.
-
Verfährt man nach dem Feuchtfixierverfahren, so wird das Gewebe zuerst
auf eine Restfeuchtigkeit von etwa 5 bis 20 % getrocknet und hierauf während 12
bis 48 Stunden bei etwa 40 bis 60°C gelagert, gesplllt, gewaschen und getrocknet.
Beim Nassfixierverfahren geht man ähnlich vor, mit dem Unterschied, dass man das
vollständig nasse Fasermaterial lagert.
-
In einer bevorzugten AusfUhrungsform wird das textile Flächengebilde
nach dem Bedrucken gewaschen oder gesp+lt und ohne Zwischentrocknung mit dem Vernetzungsmittel
imprägniert und vorzugsweise nach dem Thermofixierverfahr en fertig gestellt.
-
Neben dem Vernetzungsmittel und dem Katalysator können die Nachbehandlungsbader
noch weitere übliche Zusätze enthalten, wie Weichgriffmittel, optische Aufheller
oder Puffersubstanzen wie Natriumbicarbonat, Di- unff Trinatriumphos -phat, Triäthanolamin
oder Natriumacetat.
-
Eine Nachwäsche mit einem säurebindenden Mittel, vorzugsweise mit
wässeriger natriumcarbonatlösung, kann bei stark saurem Reaktionsmedium zweckmässig
sein.
-
iit dem erfindungsgemässen Verfahren werden auf Textilmaterialien
aus Fasermischungen gute und egale Umdrucke beider Faseranteile erhalten, welche
auch nach der Nachwäsche bestehen bleiben. Bei den bedruckten Textilmaterialen ist
ferner keine Vergilbung des Weissfonds zu beobachten.
-
Im Unterschied zu bekannten Verfahren entsteht während des Umdruckens
keine unangenehme Geruchsbelästigung. Die Echtheit, wie Waschechtheit, Lichtechtheit
und Reissfestigkeit der erhaltenen Drucke sind durchwegs gut. Durch die Behandlung
mit den Komponenten (a) und gegebenenfalls (b) wird auch eine etwaige gewtlnschte
spätere Ausrüstung der Textilen oder die Nachbehandlung mit Komponente (c) nicht
präjudiziert, da die verwendeten Präparate keinen AusrUsteffekt ergeben oder den
Watengriff nachteilig beeinflussen.
-
Teile und Prozentein den nachfolgenden Beispielen beziehen sich auf
das Gewicht.
-
Beispiel 1 a) Man bedruckt einen Papierstreifen mit Hilfe von Drucktinten,
die aus einem Teil Farbstoff, Teilen Aethylcellulose und 85 Teilen einer Mischung
aus 50 % Aethanol und 50 % Methyläthylketon hergestellt worden sind. Die ViskositNt
der Druckfarben wird vor dem Druck durch Zugabe von Isopropanol eingestellt.
-
Es werden gelbe Farbstoffe der Formeln
rote Farbstoffe der Formeln
und blaue Farbstoffe der Formeln
verwendet.
-
Gegebenenfalls können die Drucktinten auch einen optischen Aufheller,
z.B. der Formel
enthaltend, wodurch man gut aufgehellte Substrate erhält.
-
b) Ein Mischgewebe aus 50% Polyester und 50% Baumwolle wird mit einer
nachstehenden Flotte bei Raumtemperatur auf dem Foulard imprägniert, auf eine Flottenaufnahme
von 75% abgequetscht und bei 80 bis 90"C getrocknet.
-
Die Flotten haben folgende Zusamensetzung: 50 g/l Polyester A, 100
g/l Polyäthylenglykol MG 400.
-
c) Auf einer Bügelpresse transferiert man nun ohne jegliche Geruchsbelästigung
während 30 Sekunden bei 220"C den Farbstoff von den gemäss a) erhaltenen Zwischenträgerpapieren
auf das gemäss b) vorbehandelte Polyester-Baumwoll-Gewebe. Anschliessend wäscht
man die einzelnen Gewebe während 10 Minuten bei 600C in einem Bad, welches 2 g/l
eines Adduktes von 15 Mol Aethylenoxyd an 1 Mol Ricinusoel enthält.
-
Man erhält Drucke die durchwegs gute bis sehr gute und gleichmässige
Andrucke beider Faseranteile zeigen und keine Vergilbung des Weissfonds zeigen.
Die Drucke zeichnen sich ferner durch gute Waschechtheit und Lichtechtheit und keine
nachteilig verringerte Reissfestigkeit aus.
-
Beispiel 2 Ein PES/CO-Mischgewebe 50/50 wird mit einer Flotte nachstehender
Zusammensetzung bei Raumtemperatur auf dem Foulard mit ca. 70% Flottenaufnahme imprägniert
und bei 80 bis 90°C getrocknet.
-
50 g/l eines der Polyester A bis M, 100 g/l Polyäthylenglykol (MG
400) Auf einer BUgelpresse werden von einem Hilfsträger (Papier) die 3 Farbstoffe
der Formel (101), (104) und (110) auf das vorbehandelte Gewebe während 30 Sekunden
bei 220"C umgedruckt.
-
Nach dem Umdrucken wird mit kaltem Wasser während 5 Minuten nachgespUlt,
auf 60% Wasser-Aufnahme abgequetscht und nass in nass mit einer Flotte nachstehender
Zusammensetzung bei Raumtemperatur imprägniert, wobei weitere 15 % Flotte aufgenommen
werden.
-
200 g/l Dimethyloidihydroxyäthylenharnstoff (50%ige wässerige Lösung)
2 g/l Zitronensäure 2 g/l MgCl.6H20 Die so ausgerüsteten Gewebe werden bei 70 bis
800C -getrocknet und während 3 Minuten bei 140°C kondensiert. Die brillanten sehr
ausgiebigen Drucke werden dem Waschtest 2 nach SNV 195812/1961 unterzogen. Die Veränderung
des Druckes (Graumaßstab), das Anbluten des Polyester- und des Cellulose-Begleitgewebes
sind nur sehr gering.
-
Beispiel 3 Ein Polyester-Baumçoll-Mischgewebe 50/50 wird mit einer
Flotte nachstehender Zusammensetzung bei Raumtemperatur auf dem Foulard mit 70%
Flottenaufnahme imprägniert und bei 80 - 90"C getrocknet.
-
a) 200 g/l des Polyesters A (25%ige wässerige Dispersion) 100 g/l
PEG 400 b) 75, g/l des Polyesters B 751 g/l Additionsprodukt von 8 Mol Aethylenoxyd
an 1 Mol 2-Phenylphenol.
-
Auf einer Bügelpresse werden von einem Hilfsträger (Papier) die Farbstoffe
der Formeln (104) und (110) auf die vorbehandelten Gewebe während 30 Sekunden bei
220°C umgedruckt.
-
Anschliessend wird mit kaltem Wasser gespült. Man erhält Drucke die
durchwegs gute bis sehr gute Andrucke beider Faseranteile zeigen. Die Drucke zeichnen
sich durch gute Wasch-und Lichtechtheit aus.