DE2411207A1 - Verfahren zur fermentativen herstellung von l-phenylalanin - Google Patents
Verfahren zur fermentativen herstellung von l-phenylalaninInfo
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Description
Priorität: 12. März 1973, Japan, Nr. 28 728/1973
Verfahren zur fermentativem iiei)stellung_von L-Phen^rlalanin
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von L-Phenylalanin
durch Fermentation.
L-Phenylalanin, das nachstehend kurz als Phenylalanin bezeichnet
wird) wurde als Nahrungsmittelzusatz und in der medizinischen. Forschung verwendet.
Es ist ein fermentatives Verfahren zur Erzeugung von Phenylalanin
mit Hilfe einer auxotrophen Mutante von Hicrococcus glutamious mit Tyrosinbedarf bekannt, mit welchem Phenylalanin
in einem Währmedium angereichert werden kann (bekanntgemachte Japanische Patentanmeldung 634-5/1962). Es ist außerdem bekannt,
daß eine Mutante von ßrevibacterium oder Corynobacterium, die
resistent gegen Phenylalanin-Analoge ist, höhere Mengen an Phenylalanin bildet (US-PS 3 66o 235). lter bei dem bekannten
Verfahren verwendete beste Stamm war eine Mutante von Corynebacterium, die resistent gegenüber Phenylalanin-Analoga war
und für ihr Wachstum Tyrosin benötigte. Diese Mutante bildete 1,68· g/dl Phenylalanin aus 15 g/dl Saccharose (DT-OS 2 137 o71),
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Es wurde nun gefunden, daß eine stark erhöhte Menge an Phenylalanin
mit Hilfe einer neu aufgefundenen Mutante von Brevibacterium
gebildet werden kann, die resistent gegen Tryptophan-Analoge und Phenylalanin-Analoge ist und für ihr Wachstum Tyrosin
benötigt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur fermentativen
Herstellung von L-Phenylalanin durch Züchtung einer L-Fhenylalanin-bildenden
tiutante eines Elternstammes von Brevibacterium,
die Resistenz gegen Phenylalanin-Analoge hat, unter aeroben Bedingungen
in einem wässrigen Permentationsmedium bis zur Anreicherung einer wesentlichen Menge an L-Phenylalanin in dem Medium
und Gewinnen des angereicherten L-Phonylalanins aus dem Permentati
onsmedium. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man einen Mutantenstamm von Brevibacterium verwendet, der befähigt
ist, auf einem Kulturmedium zu wachsen, das die zur Hemmung des Wachstums des Elternstamme3 ausreichende Menge an
Tryptophan-Analogen enthält und der befähigt ist, auf einem Kulturmedium
zu wachsen, das ausreichend Phenylalanin-Analoge enthält,
um das Wachstum des Elternstammes zu hemmen, und der für
sein Wachstum L-Tyrosin benötigt.
Die zur Herstellung der erfindungsgemäß geeigneten Mutantenstämme
angewendeten Mutationsmethoden sind übliche Methoden, wie Bestrahlen
von Zellen der Elternstämme mit Ultraviolettlicht, Röntgenstrahlung oder Gammastrahlung in mutagenen Dosen, oder
Behandlung mit Natriumnitrit, N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin
oder Diäthylsulfatlösung, die als chemische mutagene Mittel
bekannt sind.
Die Methoden zur Selektion der erfindungsgemäß geeigneten Mutanten
aus den bestrahlten bzw. behandelten Elternstämmen sind •ebenfalls üblich* Das heißt, die Tyrosin benötigende Mutante
kann mit Hilfe der Übertragungsmethode (lieplica-Methode,
J. Bacteriol. ££, 399 (1952)) isoliert werden. Gegen Phenylalanin-Analöge
oder Tryptophan-Analoge resistente Mutanten können ausgeeondert werden, Indem die behandelten Stämme auf einem Me-
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diura gezüchtet werden, das auareichend Phenylalanin-Analoge oder
Tryptophan-Analoge enthält, um das Wachstum der Elternstämme zu
hemmen.
Die Resistenz einer Mutante gegen die .analogen der Aminosäuren
wird bestimmt, indem das relative Wachstum der Mutante auf einem diese Aminosäure-Analogen enthaltenden Medium mit dem des Elternstammes
verglichen wird. Das relative w'achstum ist das Verhältnis des Wachstums auf dem Medium, das die Analogen der Aminosäuren
enthält, zu dem Wachstum auf einem Medium, das frei von den Analogen der Aminosäuren ist.
Die Analoga von Phenylalanin, gegen welche die erfindungsgemäß verwendeten Stämme resistent üind, haben folgende allgemeine
Eigenschaften und sind allgemein als Antagoni£3ten zu Phenylalanin
bekannt:
1. Sie sind Phenylalanin-analoge Verbindungen.
2* Sie hemmen das Wachstum von Mikroorganismen. 3. Die Hemmung wird durch das Vorliegen von Phenylalanin
in dem Medium mehr oder weniger beseitigt.
Zur Zeit bekannte Phenylalanin-Analoge, welche die vorstehend
angegebenen Eigenschaften aufweisen, sind β-Amino-ß-phenylpropioneaure,
o-Fluorphenylalanin, m-Pluorphenylalanin, p-ß
Fluorphenylalanin, ß-2-Thienylalanin, ß-3-Thienylalanin, ß-2-Furylalanin,
ß-J-^urylalanin, o-Aminophenylalanin, p-Aminophenylaianin,
m-Aminophenylalanin, oL-Amino-ß-phenyläthansulfonat,
ß-2-Pyrrolalanin, 1-Cyclopenten-i-alanin, 1-Cyclohexen~1-älanin,
ß-4-Pyridinylalanin, ß-4-Pyrazolalanin, p-Nitrophenylalanin,
ß-4-Thiazolalanin, Cyclohexylalanin, 2-Amino-4-methyl-4-hexensäure,
s-(1,2*-Dichlorvinyl)-cystein, o-Chlorphenylalanin,
m-Chlorphenylalanin, p-Ohlorphenylalanin, o-Bromphenylälanin,
m-Bromphenylalanin, p-Bromphenylalanin, m-Fluortyrosin,
3-Nitrotyrosin und 3-Jodtyroisin.
Zur Zeit bekannte Tryptophan-Analoge sind folgende Verbindungen:
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6-Methyltryptophan, 4—Methyltryptophan, Naphthylalanine, Indolacrylsäure,
Naphthylacrylsäure, ß -(2-Benzothienyl)-alanin,
Styrylessigsäure, <x-Aiaino-β-5-(indazol)-propionsäure, 5-Fluortryptophan,
6-Fluortryptophan, ^--l'luortryptophan und 7-Azatryptophan.
Solche Tryptophan-Analoge haben die nachstehenden allgemeinen
Merkmale und sind allgemein als Antagonisten von Tryptophan bekannt
.
1. Sie sind Verbindungen, die Tryptophan analog sind.
2. Sie hemmen das Wachstum von Mikroorganismen.
3. Die Hemmung wird durch das Vorliegen von Tryptophan in dem Medium mehr oder weniger beseitigt.
Gewöhnlich ist eine Mutante, die gegen eines der Phenylalanin-Analoga
resistent ist, auch gegen einige der anderen Phenylalanin-analogen
Verbindungen resistent, und eine Mutante, die resistent gegen eines der Tryptophan-Analoga ist, ist auch gegen
einige andere Tryptophan-Analoga resistent.
Die Nährmedien, die mit Hilfe der erfindungsgemäß verwendeten
Mutanten-Stamme fermentiert werden, sind als solche üblich und
enthalten assimilierbare Quellen für Kohlenstoff und !Stickstoff,
zum Wachstum der Mutanten benötigtes L-Tyrosin, anorganische Salze und erwünschte organische Spurennährstoffe, wie Vitamine
und Aminosäuren. Zu assimilierbaren Kohlenstoffquellen gehören beispielsweise Glucose, Fructose, Saccharose,Stärkehydrolysate,
Melassen, Äthanol, Propanol, Glycerin, Essigsäure, Benzoesäure, Propionsäure und höhere Fettsäuren.
Zu assimilierbaren Stickstoffquellen gehören organische und anorganische
stickstoffhaltige Substanzen, wie Nitrate, Ammoniumsalze, gasförmiges Ammoniak, Ammoniumhydroxidlösung und Harnstoff.
Zum Erzielen einer guten Ausbeute an Phenylalanin wird die Fer-
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mentation, aerob unter Belüftung und/oder Rühren durchgeführt.
Die besten Ausbeuten werden bei einer Regelung des pH-Wertes innerhalb des Bereiches von 5 bis 9 erzielt. Der gewünschte
pH-Wert kann aufrechterhalten werden, indem gasförmiges oder
wässriges Ammoniak oder organische öäuren dem Medium von Zeit zu Zeit zugesetzt werden. Einige dieser Verbindungen können auch
zur Zuführung von assimilierbarem Stickstoff dienen. Wenn die Fermentation bei 24- bis 37°C durchgeführt wird, hat die Konzentration
an Phenylalanin in der Kulturbrühe innerhalb 2 bis ? Tagen ihren Maximalwert erreicht.
Das in der Fermentationsbrühe angereicherte Phenylalanin kann
durch übliche Methoden gewonnen werden, wie durch Entfernen der Zellen durch Filtration oder Zentrifugieren, Leiten der Brühe
über ein Ionenaustauscherharz und Ausfällen am isoelektrischen Punkt von Phenylalanin. Das in der Brühe vorliegende Phenylalanin
wird durch biologischen Test unter Verwendung von Leuconostoc citrovorum bestimmt.
Die folgenden Mutanten wurden aus Brevibacterium lactofermentum Nr. 2256, ATGG 13869, mit 2^o f/ml N-Aiethyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin
erzeugt:
AJ 3435 (FM P-1912) : Tyr~,
AJ 3436 (FERM P-1913) : Tyr", PFPR
AJ 3432'(FERM P-1844) : Tyr", MTß
AJ 3437 (FEM Ρ-19Ί4) : Tyr"*, PFPR, MTR
AJ 3699 (FERM P-24-76) : Tyr*", Trp", Met", PFP11, MTß
Tyr~": benötigt Tyrosin
Trp""i benötigt Tryptophan
Met"": benötigt Methionin
PFP : resistent gegen p-Fluorphenylalanin
MT : resistent gegen 5-Methyltryptophan
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Ein wässriges Kulturmedium wurde hergestellt, das 2o g/l Glucose,
2,o g/l Harnstoff, 1,5 g/l (NH^)2SO4, 1,o g/l KH2PO4,
3,0 g/l K2IIPO4, o,1 g/l MgSO4-7H2O, 50/^g/l Biotin, 100 ^ig/l
Thiamin.HCl, 1,5 g/l L-Tyrosin, o,3 g/l L-Methionin, 1o mg/1 FeGO4.7Ho0,
1o mg/1 MnSU4.7H2O und o,1 g/l L-Tryptophan enthielt,
und dessen pH-Wert auf 7,ο eingestellt war. 3 Proben
des wässrigen Mediums von je 3 ml wurden zusammen mit den in
Tabelle 1 angegebenen Mengen p-Fluorphenylalanin in 1o ml-Re-
n agenzgläser gegeben. Das Medium wurde mit I5 x Ιο' Zellen des
Mikroorganismus angeimpft, der vorher in dem Grundmedium suspendiert
worden war, und die Züchtung wurde 24- Stunden bei 3o°C durchgeführt.
Das relative V/achstum der Mutanten ist in Tabelle 1 gezeigt.
zugesetztes p-F-luor- | relatives | AJ3436 | Wachstum | AJ3699 |
phenylalanin Xp g/ml) |
Nr. 2256 | 100 | AJ 34-37 | I00 |
0 | I00 | 100 | I00 | I00 |
I00 | 98 | 98 | I00 | I00 |
2oo | 96 | 95 | 98 | 93 |
4oo | 95 | 9o | 9o | 87 |
600 | 45 | 83 | 9o | 80 |
800 | 0 | 80 | 80 | 75 |
I000 | 0 | 78 | ||
Die Resistenz jedes der Stämme Nr. 2256, AJ 3432, AJ 34-37 und
AJ 3699 gegenüber 5-Methyltryptophan wurde in analoger Weise
bestimmt, wie vorstehend angegeben. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Tabelle 2
zugesetztes 5-iJiet'. | relatives | 1oo | Wachstum | AJ 3699 |
\ tryptophan i (jig/ml) |
- Nr. 2256;AJ 34-32 | 1oo | AJ 3437 | loo |
1 ο | 1oo | ; 98 | loo | loo |
I 50 | ; 85 | i 95 | loo | 98 |
1oo | 0 | j 9o | loo | 94 |
2oo | 0 | j 9o | 95 | 92 |
3oo | O | 95 | 9o | |
4oo | O | 9o | ||
Die Resistenz (das relative Wachstum) jedes der Stämme Nr. 2256
und AJ 3437 gegenüber dem in Tabelle 3 gezeigten Phenylalanin-Analogen
oder Tryptophan-Analogen wurde in gleicher V/eise wie vorstehend bestimmt.
UMD | p-Fluorphenylalanin | SAJ 3437 | AJ 3437 | ; | m-Fluorphenyl- alanin |
B-Phenyl serin '■_ | 33 | AJ 3437 | loo | AJ 3437 | 3437 |
0 | 2256 | I00 | I00 | • | 2256 Lj 3437 f |
2256 | 26 | I00 | loo | loo | loo |
5o | loo | I00 | I00 | I t loo I00 i I00 |
2o | I00 | loo | 98 ; | loo | ||
2oo | loo | i 98 | 98 54 36 17 14 |
50 j 80 | 3-Nitrotyrosin | I00 I00 I00 86 71 |
loo | 80 j | 98 95 95 86 77 |
||
5oo | 96 | 9o | O j 65 | 2256 | 9 | 90 ? | |||||
I000 | 65 | 78 | 0 I 4o | I00 | 0 | 9o | |||||
3ooo | O | 4o | 0 | 98 | 60 { | ||||||
5000 | 0 | 2o | 0 | 80 • 7o 3o 0 0 |
45 | ||||||
(y7ml) | 0 | m-Fluortyrosin | 0 | 3-Jodtyrosin ( | |||||||
2256 | 2256 IAJ | ||||||||||
O | I00 | I00 | |||||||||
5o | 98 | 9o | |||||||||
2oo 5oo I000 3O00 5000 |
3o 0 0 0 0 |
5o 1o 0 0 |
|||||||||
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[ I
( Ϋ7τΤΐ1 ^\ _ |
5-Methyl tryptophan | AJ 34-37 | 6-Fluortryptophan | AJ 34-37 | 5-Fluortryp- | ] AJ |
. (. l/ml; ,- | 2256 j | loo | 2256 | loo | topiiai 2256 |
|
O \ | loo | loo | loo | 9o | loo | |
'. 5o | 85 | 95 | 5o | 85 | 4-5 | |
i 2oo j | 0 i | 88' i | 0 | 57 | O | |
5oo j | 0 ■ | 2o I | 0 | 4-3 | O | |
I 1ooo I |
0 | 0 i | O | 29 | 0 | |
3ooo | i | O | 23 | O | ||
5ooo j | 0 i | O | O | "34-37 | ||
loo | ||||||
85 | ||||||
50 | ||||||
14- | ||||||
15 | ||||||
7 | ||||||
O |
Die nachstehenden Mutanten wurden aus Brevibacterium flavum Nr.
224-7, ATGC 14-Ο67, mit Hilfe von 25ο Υ/Ίαΐ N-Methyl-N' -nitro-N-nitrosoguanidin
erhalten:
AJ 3695 (FEEM P-24-72)
AJ 3696 (FEEM P-24-73)
AJ 3697 (FEEM P-24-74-)
AJ 3698 (FEBM P-24-75)
Tyr"
PFP
MT
Tyr", MT , PF
Die Eesistenz des Stammes Nr. 224-7 und der Mutanten gegenüber
p-Fluorphenylalanin und 5-Methyltryptophan wurde in gleicher
Weise wie in Beispiel 1 bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabellen 4- und 5 gezeigt.
zugesetztes p-Fluor- | 4098 | relatives Wachstum | AJ 3696 | 9 | AJ 3698 |
phenylalanin ty<g/ml) |
Nr. 2256 | I00 | loo | ||
O | I00 | m I00 |
I00 | ||
loo | I00 | I00 | 97 | ||
2oo | 98 | 95 | 95 | ||
4-00 | 84· | 98 | 9o | ||
600 | 41 | 83 | 88 | ||
800 | 0 | 85 | 75 | ||
Ί000 | 0 | ||||
38/081! |
— Q —.
zugesetztes 5-fdethyltryptophan
(üg/ml)
5o
1oo
2oo
4oo
5oo
5oo
Wachstum
Hr. 2247 AJ 3697
1oo
1oo
1oo
95 83 75
28
1oo
95 83 75
28
AJ 3698
1oo 98 94 8o 68 3o 12
B_e_i_s_2_i_e_l 3
Ein wässriges Kulturmedium wurde hergestellt, das pro 1oo ml 13 g Glucose, 1,o g (WH4)2304, o,15 g KH3PO4, o,4 g MgSO4^H2O,
5,o ^g Biotin, 2o^(g Thiamin'HCl, 1,o mg ]?eS04«7H20, 1,o mg
MnS04»7H20, 4o mg L-Tyrosin, 4o mg DL-Methionin, 3,0 ml Sojaprotein-Säurehydrolysat,
1,2 g Fumarsäure, o,3 ml Essigsäure, 5,o g Galciumcarbonat und o,1 g/l L-Tryptophan enthielt, und
auf einen pH-Wert von 7,ο eingestellt. 2o ml-Proben des wässrigen
Kulturmediums wurden in 5oo ml-Kolben gegeben, mit vorher
gezüchteten Mutanten gemäß Tabelle 6 angeimpft und unter Schütteln 72 Stunden bei 3o°C gezüchtet.
Stamm | angereichertes Phenyl |
alanin (g/100 ml) | |
Nr. 2256 | 0,00 |
AJ 3435 | o,42 |
AJ 3436 | o,71 |
AJ 3432 | 1,74 |
AJ 3437 | 2,2o |
AJ 3699 | 2,31 |
•Aus den Kulturen von Brevibacterium lactofermentum AJ 3437 und
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AJ 3699 wurde Phenylalanin in kristalliner Form durch Zentrifugieren
Jeder Kulturbrühe zur Entfernung von Zellen und anderen Feststoffen, Leiten der zellfreien Flüssigkeit über ein Ionenaus
tausche rhar ζ Diaion GK-1, Eluieren des adsorbierten Phenylalanine mit IiH^OH und Einstellen des pH-;,Verts des Eluats auf
den isoelektrischen Punkt von Phenylalanin, pH 5»5>
in an sich. bekannter Weise erhalten. Lie Ausbeute betrug 65 % des ursprünglich
in der Kulturbrühe vorhandenen Phenylalanine.
Brevibacterium lactofermentum AJ 3436 und AJ 34-37 wurden 16
Stunden unter Schütteln bei 31,5°C in einem wässrigen Kulturmedium gezüchtet, das pro 1oo ml 3 g Glucose, o,1 g
o,o4 g HgSO^·7Η20, 1 mg FeSO4^H2O, 1 mg HnSO^·4Η20, 4o mg L-Tyrosin,
4o mg DL-Methionin, 5 nil Sojaprotein-Säurehydrolysat,
1o TBiotin, 3o JTThiamin»HCl und o,2 g Harnstoff enthielt.
Dann wurde ein wässriges Kulturmedium hergestellt, das pro I00
ml 0,4 g Ammoniumacetat, o,^ g Natriumacetat, o,1 g KHpPO^,,
o,o4g MgSO^.7H2O, 1 mg FeSO^·7H3O, 1 mg MnSO4'4-H2O, 4-o mg
L-Tyrosin, 4-o mg DL-Methionin, 5 ml Sojaprotein-Säurehydrolysat,
1o Γ Biotin, 3o t Thiamin'HGl und o,2 g Harnstoff enthielt,
und der pH-V/ert des Mediums wurde auf 7*ο eingestellt. 3oo ml-Proben
des wässrigen Mediums wurden in einen 1-Liter-Jermenter
gegeben, mit Dampf sterilisiert und mit 15 ml der vorstehend
angegebenen Kulturbrühe angeimpft.
Die Fermentation wurde bei 31»5°G unter Rühren mit 1.2oo Upm
und mit einer Belüftung mit 3oo ml/min, durchgeführt. Nach. 3-stündiger
Züchtung wurden 7o %-ige Essigsäure und gasförmiges
Ammoniak zugeführt, so daß der pH-Wert im Bereich von 7»ο bis 7,7 eingestellt wurde. Nach 4-8-stündiger Züchtung hatte AJ 3437
,57 g Essigsäure verbraucht und 2,o1 g/1oo ml (g/dl) Phenylalanin verbraucht. In der gleichen Zeit verbrauchte AJ 3436 3o g Essigsäure
und reicherte o,75 g/100 ml Phenylalanin an.
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Die in Beispiel 2 beschriebenen Mikroorganismen werden in gleicher
Weise wie in Beispiel 3 gezüchtet. Dabei reichern sich in der Fermentationsbrühe die in Tabelle 7 gezeigten Mengen an
Phenylalanin an.
Tabel. Ie 7
. 224-7 | angereichertes | Phenyl- | |
ot | 3695 | alanin (g/1oo | ml) |
Nr | 3696 | 0,00 | |
AJ | 3697 | o,23 | |
AJ | 3698 | 1,2ο | |
AJ | 1,4·ο | ||
AJ | 2,o1 | ||
Brevibacterium lactofermentum AJ 34-36 und AJ 34-37 wurden bei
3o°C während 18 Stunden unter Schütteln in einem wässrigen Kulturmedium gezüchtet, das pro 1oo ml (dl) 3 6 Glucose, o,1 g
IiH2PO4, o,o4- g MgSO4·7H2O, 1 mg FeSO4^H2O, 1 mg MnSO4-4-H2O,
5 ml Sojaprotein-Säurehydrolysat, 2οΓ Biotin, 3οΓ Thiamin'HGl
und o,3 Harnstoff enthielt.
Dann wurde ein wässriges Kulturmedium hergestellt, das pro 1oo ml (dl) 1,5g Äthylalkohol, o,5 g (NH^)2SO4, o,1 g
o,o4· g MgSO4^H2O, 1 mg FeSO^·7H2O, 2 ml Sojaprotein-Säurehydrolysat,
4-o mg L-Tyrosin, 4-o mg DL-Iviethionin, 2o Γ Biotin,
3o T Thiamin-HCl enthielt, und dessen pH-Y/ert auf 7»2 eingestellt
wurde.
3oo ml des wässrigen Kulturmediums wurden in einen 1-Liter-Fermenter
gegeben und mit 15 ml der vorstehend angegebenen Kulturbrühe angeimpft und unter Rühren und Belüftung bei 310G gehalten.
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V/ährend der so durchgeführten Fermentation wurde der pH-Wert
dos Mediums mit gasförmigem Ammoniak auf 7,0 bis 7»5 eingestellt,
und die Konzentration von Äthanol in dem Medium wurde bei o,1 g/dl gehalten, indem von Zeit zu Zeit Äthanol zugeführt
wurde.
Nach 4-8-stündiger Züchtung hatte AJ 34-37 1,95 g/dl Phenylalanin
in der Fermentationsbrühe angereichert, während AJ 34-36
°>83 g/dl Phenylalanin angereichert' hatte.
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Claims (6)
- /"T) Verfahren zur fermentativen Herstellung von L-Phenylalanin durch Züchtung einer' Mutante von Brevibacterium unter aeroben Bedingungen in einem wässrigen Fermentationsmedium bis zur Anreicherung einer wesentlichen Menge von L-Phenylalanin in dem Medium und Gewinnung des angereicherten L-Phenylalanins aus der Fermentationsbrühe, dadurch gekennzeichnet, daß man eine L-Phenylalanin-bildende Mutante von Brevibacterium verwendet, die resistent gegen die Wachstumshemmung durch Tryptophan-Analoge und/oder Phenylalanin- Analoge ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mutante von Brevibacterium lactofermentum oder Brevibacterium flavum verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mutante von Brevibacterium verwendet, die resistent gegenüber 5-Methyltryptophan ist.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch g ekennzeichnet, daß man eine Mutante von Brevibacterium verwendet, die resistent gegen p-Fluorphenylalanin ist.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4-, dadurch gekennzeich.net, daß man eine Mutante verwendet, die außerdem für ihr Wachstum L-Tryptophan benötigt«-■ 409838/0819
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mutante Brevibacterium lactofermentum FEHM F-1914, Brevibacterium lactof ermentum FERM P-24-76 oder Brevibacterium flavum FEIM P-2475 verwendet.409838/0819
Applications Claiming Priority (1)
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DE2411207C2 DE2411207C2 (de) | 1989-07-20 |
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Patent Citations (2)
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