DE2411207C2 - - Google Patents
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- DE2411207C2 DE2411207C2 DE19742411207 DE2411207A DE2411207C2 DE 2411207 C2 DE2411207 C2 DE 2411207C2 DE 19742411207 DE19742411207 DE 19742411207 DE 2411207 A DE2411207 A DE 2411207A DE 2411207 C2 DE2411207 C2 DE 2411207C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C12P—FERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
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- C12P13/04—Alpha- or beta- amino acids
- C12P13/22—Tryptophan; Tyrosine; Phenylalanine; 3,4-Dihydroxyphenylalanine
- C12P13/222—Phenylalanine
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- Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)
- Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft die durch die Patentansprüche gekennzeich
neten Gegenstände.
L-Phenylalanin, das nachstehend kurz als Phenylalanin bezeich
net wird, wurde als Nahrungsmittelzusatz und in der medizini
schen Forschung verwendet.
Es ist ein fermentatives Verfahren zur Erzeugung von Phenylala
nin mit Hilfe einer auxotrophen Mutante von Micrococcus
glutamicus mit Tyrosinbedarf bekannt, mit welchem Phenylalanin
in einem Nährmedium angereichert werden kann (bekanntgemachte
Japanische Patentanmeldung 6345/1962). Es ist außerdem bekannt,
daß eine Mutante von Brevibacterium oder Corynebacterium, die
resistent gegen Phenylalanin-Analoge ist, höhere Mengen an
Phenylalanin bildet (US-PS 36 60 235). Der bei dem bekannten
Verfahren verwendete beste Stamm war eine Mutante von Coryne
bacterium, die resistent gegenüber Phenylalanin-Analoga war
und für ihr Wachstum Tyrosin benötigte. Diese Mutante bildete
1,68 g/dl Phenylalanin aus 15 g/dl Saccharose (DT-OS 21 37 071).
Es wurde nun gefunden, daß eine stark erhöhte Menge an Phenyl
alanin mit Hilfe von neu aufgefundenen Mutanten von Brevibac
terium gebildet werden kann, die resistent gegen Tryptophan-
Analoge und Phenylalanin-Analoge sind und für ihr Wachstum
Tyrosin benötigen.
Gegenstand der Erfindung sind L-Phenylalanin bildende Mutanten
Brevibacterium flavum FERM BP-1316, Brevibacterium lactofermentum
FERM BP-1317 und Brevibacterium lactofermentum FERM BP-1071.
Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Verfahren zur fermen
tativen Herstellung von L-Phenylalanin durch Züchtung einer Mu
tante von Brevibacterium unter aeroben Bedingungen in einem wäs
serigen Fermentationsmedium bis zur Anreicherung einer wesentli
chen Menge von L-Phenylalanin in dem Medium und Gewinnung des
angereicherten L-Phenylalanins aus der Fermentationsbrühe. Dieses
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine der vorstehend
definierten L-Phenylalanin bildenden Mutanten verwendet.
Den erfindungsgemäßen Mutanten ist gemeinsam, daß sie
Tyrosin-Bedarf haben, gegen 5-Methyltryptophan, d. h.
ein Tryptophan-Analoges, und gegen p-Fluorphenylalanin,
d. h., eines der bekannten Phenylalanin-Analogen, resistent
sind.
Bekanntlich haben Phenylalanin-Analoge, die als Antago
nisten zu Phenylalanin bekannt sind, folgende Eigenschaf
ten:
1. Sie sind Phenylalanin-analoge Verbindungen,
2. sie hemmen das Wachstum von Mikroorganismen und
3. diese Wachstumshemmung wird durch das Vorliegen von Phenylalanin in dem Medium mehr oder weniger beseitigt.
2. sie hemmen das Wachstum von Mikroorganismen und
3. diese Wachstumshemmung wird durch das Vorliegen von Phenylalanin in dem Medium mehr oder weniger beseitigt.
Zur Zeit bekannte Phenylalanin-Analoge, welche die vorstehend
angegebenen Eigenschaften aufweisen, sind β-Amino-β-phenyl
propionsäure, o-Fluorphenylalanin, m-Fluorphenylalanin, p-β-
Fluorphenylalanin, β-2-Thienylalanin, β-3-Thienylalanin, β-2-
Furylalanin, β-3-Furylalanin, o-Aminophenylalanin, p-Amino
phenylalanin, m-Aminophenylalanin, α-Amino-β-phenyläthan
sulfonat, β-2-Pyrrolalanin, 1-Cyclopenten-1-alanin, 1-Cyclo
hexen-1-alanin, β′-4-Pyridinylalanin, b-4-Pyrazolalanin, p-
Nitrophenylalanin, β-4-Thiazolalanin, Cyclohexylalanin, 2-Amino-
4-methyl-4-hexensäure, s-(1,2-Dichlorvinyl)-cystein, o-Chlor
phenylalanin, m-Chlorphenylalanin, p-Chlorphenylalanin, o-Brom
phenylalanin, m-Bromphenylalanin, p-Bromphenylalanin, m-Fluor
tyrosin, 3-Nitrotyrosin und 3-Jodtyrosin.
5-Methyltryptophan, gegen das die erfindungsgemäßen Mutanten
resistent sind, ist ein Tryptophan-Analoges, wie auch die fol
genden bekannten Verbindungen
6-Methyltryptophan, 4-Methyltryptophan, Naphthylalanine, Indol
acrylsäure, Naphthylacrylsäure, β-(2-Benzothienyl)-alanin,
Styrylessigsäure, α-Amino-β-3-(indazol)-propionsäure, 5-Fluor
tryptophan, 6-Fluortryptophan, 4-Fluortryptophan und 7-
Azatryptophan.
Solche Tryptophan-Analoge haben die nachstehenden allgemeinen
Merkmale und sind allgemein als Antagonisten von Tryptophan
bekannt.
1. Sie sind Verbindungen, die Tryptophan analog sind,
2. sie hemmen das Wachstum von Mikroorganismen,
3. die Hemmung wird durch das Vorliegen von Tryptophan in dem Medium mehr oder weniger beseitigt.
2. sie hemmen das Wachstum von Mikroorganismen,
3. die Hemmung wird durch das Vorliegen von Tryptophan in dem Medium mehr oder weniger beseitigt.
Gewöhnlich ist eine Mutante, die gegen eines der Phenylalanin-
Analoga resistent ist, auch gegen einige der anderen Phenylala
nin-analogen Verbindungen resistent, und eine Mutante, die re
sistent gegen eines der Tryptophan-Analoga ist, ist auch gegen
einige andere Tryptophan-Analoga resistent.
Die zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mutantenstäm
me angewendeten Mutationsmethoden sind übliche Methoden, wie Be
strahlen von Zellen der Elternstämme mit Ultraviolettlicht,
Röntgenstrahlung oder Gammastrahlung in mutagenen Dosen, oder
Behandlung mit Natriumnitrit, N-Methyl-N′-nitro-N-nitrosoguani
din oder Diäthylsulfatlösung, die als chemische mutagene Mittel
bekannt sind.
Die Methoden zur Selektion der erfindungsgemäßen Mutanten
aus den bestrahlten bzw. behandelten Elternstämmen sind
ebenfalls üblich. Das heißt, der Tyrosin-Bedarf der Mutan
ten kann mit Hilfe der Übertragungsmethode (Replica-Methode,
J. Bacteriol. 63, 399 (1952)) ausgenutzt werden. Die gegen
Phenylalanin-Analoge der Tryptophan-Analoge resistenten Mutan
ten können ausgesondert werden, indem die behandelten Stämme
auf einem Medium gezüchtet werden, das ausreichend Phenyl
alanin-Analoge oder Tryptophan-Analoge enthält, um das
Wachstum der Elternstämme zu hemmen.
Die Resistenz einer Mutante gegen die Analogen der Aminosäuren
wird bestimmt, indem das relative Wachstum der Mutante auf einem
diese Aminosäure-Analogen enthaltenden Medium mit dem des Eltern
stammes verglichen wird. Das relative Wachstum ist das Verhältnis
des Wachstums auf dem Medium, das die Analogen der Aminosäuren
enthält, zu dem Wachstum auf einem Medium, das frei von den Ana
logen der Aminosäuren ist.
Die Nährmedien, die mit Hilfe der erfindungsgemäß verwendeten
Mutanten-Stämme fermentiert werden, sind als solche üblich und
enthalten assimilierbare Quellen für Kohlenstoff und Stickstoff,
zum Wachstum der Mutanten benötigtes L-Tyrosin, anorganische
Salze und erwünschte organische Spurennährstoffe, wie Vitamine
und Aminosäuren. Zu assimilierbaren Kohlenstoffquellen gehören
beispielsweise Glucose, Fructose, Saccharose, Stärkehydrolysate,
Melassen, Äthanol, Propanol, Glycerin, Essigsäure, Benzoesäure,
Propionsäure und höhere Fettsäuren.
Zu assimilierbaren Stickstoffquellen gehören organische und an
organische stickstoffhaltige Substanzen, wie Nitrate, Ammonium
salze, gasförmiges Ammoniak, Ammoniumhydroxidlösung und Harn
stoff.
Zum Erzielen einer guten Ausbeute an Phenylalanin wird die Fer
mentation aerob unter Belüftung und/oder Rühren durchgeführt.
Die besten Ausbeuten werden bei einer Regelung des pH-Wertes
innerhalb des Bereiches von 5 bis 9 erzielt. Der gewünschte
pH-Wert kann aufrechterhalten werden, indem gasförmiges oder
wäßriges Ammoniak oder organische Säuren dem Medium von Zeit
zu Zeit zugesetzt werden. Einige dieser Verbindungen können auch
zur Zuführung von assimilierbarem Stickstoff dienen. Wenn die
Fermentation bei 24 bis 37°C durchgeführt wird, hat die Konzen
tration an Phenylalanin in der Kulturbrühe innerhalb 2 bis 7
Tagen ihren Maximalwert erreicht.
Das in der Fermentationsbrühe angereicherte Phenylalanin kann
durch übliche Methoden gewonnen werden, wie durch Entfernen der
Zellen durch Filtration oder Zentrifugieren, Leiten der Brühe
über ein Ionenaustauscherharz und Ausfällen am isoelektrischen
Punkt von Phenylalanin. Das in der Brühe vorliegende Phenyl
alanin wird durch biologischen Test unter Verwendung von
Leuconostoc citrovorum bestimmt.
Die folgenden Mutanten wurden aus Brevibacterium lactofermentum
Nr. 2256, ATCC 13869, mit 250 γ/ml N-Methyl-N′-nitro-N-nitroso
guanidin erzeugt:
AJ 3437 (FERM P-1914): Tyr-, PFPR, MTR
AJ 3699 (FERM P-2476): Tyr-, Trp-, Met-, PFPR, MTR
AJ 3699 (FERM P-2476): Tyr-, Trp-, Met-, PFPR, MTR
Die erfindungsgemäßen Stämme AJ 3437 und AJ 3699 sind bei der In
ternationalen Hinterlegungsstelle des Fermentation Research Insti
tute in Japan unter den Bedingungen des Budapester Vertrags hinter
legt. Ihre Hinterlegungsnummern sind:
AJ 3437 = FERM BP-1071;
AJ 3699 = FERM BP-1317.
AJ 3699 = FERM BP-1317.
Tyr-: benötigt Tyrosin
Trp-: benötigt Tryptophan
Met-: benötigt Methionin
PFPR: resistent gegen p-Fluorphenylalanin
MTR: resistent gegen 5-Methyltryptophan
Trp-: benötigt Tryptophan
Met-: benötigt Methionin
PFPR: resistent gegen p-Fluorphenylalanin
MTR: resistent gegen 5-Methyltryptophan
Ein wäßriges Kulturmedium wurde hergestellt, das 20 g/l Glu
cose, 2,0 g/l Harnstoff, 1,5 g/l (NH₄)₂SO₄, 1,0 g/l KH₂PO₄,
3,0 g/l K₂HPO₄, 0,1 g/l MgSO₄ · 7H₂O, 50 µg/l Biotin, 100 µg/l
Thiamin · HCl, 1,5 g/l L-Tyrosin, 0,3 g/l L-Methionin, 10 mg/l
FeSO₄ · 7H₂O, 10 mg/l MnSO₄ · 7H₂O und 0,1 g/l L-Tryptophan ent
hielt, und dessen pH-Wert auf 7,0 eingestellt war. 3 Proben
des wäßrigen Mediums von je 3 ml wurden zusammen mit den in
Tabelle 1 angegebenen Mengen p-Fluorphenylalanin in 10 ml-Re
agenzgläser gegeben. Das Medium wurde mit 15 × 10⁷ Zellen des
Mikroorganismus angeimpft, der vorher in dem Grundmedium suspen
diert worden war, und die Züchtung wurde 24 Stunden bei 30°C
durchgeführt.
Das relative Wachstum der Mutanten ist in Tabelle 1 gezeigt.
Die Resistenz jedes der Stämme Nr. 2256, AJ 3437 und
AJ 3699 gegenüber 5-Methyltryptophan wurde in analoger Weise
bestimmt, wie vorstehend angegeben. Die dabei erhaltenen Er
gebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
Die Resistenz (das relative Wachstum) jedes der Stämme Nr. 2256
und AJ 3437 gegenüber dem in Tabelle 3 gezeigten Phenylalanin-
Analogen oder Tryptophan-Analogen wurde in gleicher Weise wie
vorstehend bestimmt.
Die nachstehende Mutante wurde aus Brevibacterium flavum Nr.
2247, ATCC 14067, mit Hilfe von 250 µg/ml N-Methyl-N′-nitro-N-
nitrosoguanidin erhalten:
AJ 3698 (FERM P-2475): Tyr-, MTR, PFPR
Die Mutante AJ 3698 gemäß der Erfindung ist beim Fermentation
Research Institute, Japan unter der Nummer FERM BP-1316 interna
tional hinterlegt.
Die Resistenz des Stammes Nr. 2247 und der Mutante gegenüber
p-Fluorphenylalanin und 5-Methyltryptophan wurde in gleicher
Weise wie in Beispiel 1 bestimmt. Die Ergebnisse sind in Ta
bellen 4 und 5 gezeigt.
Ein wäßriges Kulturmedium wurde hergestellt, das pro 100 ml
13 g Glucose, 1,0 g (NH₄)₂SO₄, 0,15 g KH₂PO₄, 0,4 g MgSO₄ · 7H₂O,
5,0 µg Biotin, 20 µg Thiamin · HCl, 1,0 mg FeSO₄ · 7H₂O, 1,0 mg
MnSO₄ · 7H₂O, 40 mg L-Tyrosin, 40 mg DL-Methionin, 3,0 ml Soja
protein-Säurehydrolysat, 1,2 g Fumarsäure, 0,3 ml Essigsäure,
5,0 g Calciumcarbonat und 0,1 g/l L-Tryptophan enthielt, und
auf einen pH-Wert von 7,0 eingestellt. 20 ml-Proben des wäßri
gen Kulturmediums wurden in 500 ml-Kolben gegeben, mit vorher
gezüchteten Mutanten gemäß Tabelle 6 angeimpft und unter Schüt
teln 72 Stunden bei 30°C gezüchtet.
Stamm | |
angereichertes Phenylalanin | |
(g/100 ml) | |
Nr. 2256 | |
0,00 | |
AJ 3437 | 2,20 |
AJ 3699 | 2,31 |
Aus den Kulturen von Brevibacterium lactofermentum AJ 3437 und
AJ 3699 wurde Phenylalanin in kristalliner Form durch Zentrifu
gieren jeder Kulturbrühe zur Entfernung von Zellen und anderen
Feststoffen, Leiten der zellfreien Flüssigkeit über ein Ionen
austauscherharz Diaion SK-1, Eluieren des adsorbierten Phenyl
alanins mit NH₄OH und Einstellen des pH-Werts des Eluats auf
den isoelektrischen Punkt von Phenylalanin, pH 5,5, in an sich
bekannter Weise erhalten. Die Ausbeute betrug 65% des ur
sprünglich in der Kulturbrühe vorhandenen Phenylalanins.
Brevibacterium lactofermentum AJ 3437 wurde 16
Stunden unter Schütteln bei 31,5°C in einem wäßrigen Kultur
medium gezüchtet, das pro 100 ml 3 g Glucose, 0,1 g KH₂PO₄,
0,04 g MgSO₄ · 7H₂O, 1 mg FeSO₄ · 7H₂O, 1 mg MnSO₄ · 4H₂O · 4H₂O, 40 mg L-
Tyrosin, 40 mg DL-Methionin, 5 ml Sojaprotein-Säurehydrolysat,
10 µg Biotin, 30 µg Thiamin · HCl und 0,2 g Harnstoff enthielt.
Dann wurde ein wäßriges Kulturmedium hergestellt, das pro 100 ml
0,4 g Ammoniumacetat, 0,4 g Natriumacetat, 0,1 g KH₂PO₄,
0,04 g MgSO₄ · 7H₂O, 1 mg FeSO₄ · 7H₂O, 1 mg MnSO₄ · 4H₂O, 40 mg
L-Tyrosin, 40 mg DL-Methionin, 5 ml Sojaprotein-Säurehydroly
sat, 10 µg Biotin, 30 µg Thiamin · HCl und 0,2 g Harnstoff enthielt,
und der pH-Wert des Mediums wurde auf 7,0 eingestellt. 300 ml-
Proben des wäßrigen Mediums wurden in einen 1-Liter-Fermenter
gegeben, mit Dampf sterilisiert und mit 15 ml der vorstehend
angegebenen Kulturbrühe angeimpft.
Die Fermentation wurde bei 31,5°C unter Rühren mit 1200 Upm
und mit einer Belüftung mit 300 ml/min durchgeführt. Nach
3stündiger Züchtung wurden 70%ige Essigsäure und gasförmiges
Ammoniak zugeführt, so daß der pH-Wert im Bereich von 7,0 bis
7,7 eingestellt wurde. Nach 48stündiger Züchtung hatte AJ 3437
57 g Essigsäure verbraucht und 2,01 g/100 ml (g/dl) Phenylalanin
gebildet.
Die in Beispiel 2 beschriebenen Mikroorganismen werden in glei
cher Weise wie in Beispiel 3 gezüchtet. Dabei reicherten sich in
der Fermentationsbrühe die in Tabelle 7 gezeigten Mengen an
Phenylalanin an.
Stamm | |
angereichertes Phenylalanin | |
(g/100 ml) | |
Nr. 2247 | |
0,00 | |
AJ 3698 | 2,01 |
Brevibacterium lactofermentum AJ 3436 und AJ 3437 wurde bei
30°C während 18 Stunden unter Schütteln in einem wäßrigen
Kulturmedium gezüchtet, das pro 100 ml (dl) 3 g Glucose, 0,1 g
KH₂PO₄, 0,04 g MgSO₄ · 7H₂O, 1 mg FeSO₄ · 7H₂O, 1 mg MnSO₄ · 4H₂O,
5 ml Sojaprotein-Säurehydrolysat, 20 µg Biotin, 30 µg Thiamin · HCl
und 0,3 Harnstoff enthielt.
Dann wurde ein wäßriges Kulturmedium hergestellt, das pro
100 ml (dl) 1,5 Äthylalkohol, 0,5 g (NH₄)₂SO₄, 0,1 g KH₂PO₄,
0,04 g MgSO₄ · 7H₂O, 1 mg FeSO₄ · 7H₂O, 2 ml Sojaprotein-Säurehy
drolysat, 40 mg L-Tyrosin, 40 mg DL-Methionin, 20 µg Biotin,
30 µg Thiamin-HCl enthielt, und dessen pH-Wert auf 7,2 einge
stellt wurde.
300 ml des wäßrigen Kulturmediums wurden in einen 1-Liter-Fer
menter gegeben und mit 15 ml der vorstehend angegebenen Kultur
brühe angeimpft und unter Rühren und Belüftung bei 31°C gehal
ten.
Während der so durchgeführten Fermentation wurde der pH-
Wert des Mediums mit gasförmigem Ammoniak auf 7,0 bis 7,5 ein
gestellt, und die Konzentration von Äthanol in dem Medium wur
de bei 0,1 g/dl gehalten, indem von Zeit zu Zeit Äthanol zuge
führt wurde.
Nach 48stündiger Züchtung hatte AJ 3437 1,95 g/dl Phenylala
nin in der Fermentationsbrühe angereichert.
Claims (2)
1. L-Phenylalanin bildende Mutanten Brevibacterium
flavum FERM BP-1316, Brevibacterium lactofermentum
FERM BP-1317 und Brevibacterium lactofermentum FERM
BP-1071.
2. Verfahren zur fermentativen Herstellung von L-Phenyl
alanin durch Züchtung einer Mutante von Brevibacterium
unter aeroben Bedingungen in einem wässerigen Fermen
tationsmedium bis zur Anreicherung einer wesentlichen
Menge von L-Phenylalanin in dem Medium und Gewinnung des
angereicherten L-Phenylalanins aus der Fermentations
brühe, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
L-Phenylalanin bildende Mutante gemäß Anspruch 1 verwen
det.
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-
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