DE2405218B2 - Schweißhemmendes Produkt und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Schweißhemmendes Produkt und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein schweißhemmendes Produkt, das vorzugsweise für die Herstellung von
Aerosol-Deodorantien verwendet werden kann, sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Seit mehreren Jahren hat die Verwendung von schweißhemmenden Mitteln, die insbesondere in Aerosolform
konditioniert sind, einen großen Umfang angenommen.
Diese schweißhemmenden Zubereitungen enthalten im allgemeinen und hauptsächlich ein schweißhemmendes
Aluminiumderivat, wie beispielsweise basisches Aluminiumchlorhydrat, das fein verteilt in einem
Aerosoltreibmittel in Suspension gebracht ist und einen Duftstoff oder Riechstoff, der in der kontinuierlichen
Phase des Aerosols gelöst ist.
Die Zubereitungen können weiterhin Bakterizide, die als Deodorantien wirken, weichmachende Mittel oder
Suspendiermittel enthalten, die die Homogenität des Gemischs verbessern und den Durchlauf durch das
Verstäubungsventil erleichtern.
Alle in Aerosolform konditionierten schweißhemmenden Mittel herkömmlicher Art haben aber bedeutende
Nachteile.
Ein wesentlicher Nachteil der üblichen schweißhemmenden Mittel in Aerosolform, die gleichzeitig die in
dem Treibmittel suspendierten Mikrokristalle der schweißhemmenden Aluminiumderivate und in dem
Treibmittel gelöste Duftstoffe enthalten, besteht darin, daß häufig eine chemische Reaktion zwischen diesen
beiden Komponenten eintritt, wobei diese Reaktion eine Veränderung oder einen Abbau des Duftstoffs
während der Lagerung der Aerosolbehälter bewirkt.
Aus diesem Grund können bestimmte, gegenüber dieser zerstörenden Einwirkung besonders empfindliche,
Duftstoffe nicht verwendet werden, obwohl ihre Duftnote besonders gesucht ist.
Weiterhin bilden die Mikrokristalle des Aluminiumderivats
.nach der Anwendung auf der Haut, die sich in unmittelbarem Kontakt mit dieser befinden, im Falle der
Schweißbildung örtlich sehr konzentrierte Lösungen, die bei Personen mit empfindlicher Haut Hautreizungen
hervorrufen können.
Außerdem sind im Hinblick auf die Reizwirkungen der schweißhemmenden Aluminiumderivate bestimmte
Störungen bei Personen eingetreten, die bedeutende Mengen an ihrem Körper verwenden müssen, beson-
K) ders aber im Falle der Konditionierung der schweißhemmenden Zubereitungen in Form klassischer Aerosole.
Es wurde nunmehr gefunden, daß diese oben erwähnten Nachteile vermieden werden können, wenn
man als schweißhemmendes Produkt in Aerosolzubereitungen nicht ein feinverteiltes schweißhemmendes
Aluminiumderivat in freiem Zustand, sondern Mikrokristalle eines solchen Aluminiumderivats verwendet, die
mit einer durch Hydrolyse derart abgebauten Stärke umhüllt sind, daß die hydrolisierte Stärke bei einer
Konzentration zwischen 5 und 30%, vorzugsweise zwischen 10 und 15%, in Wasser bei einer Temperatur
von weniger als 100° C in der Weise geliert, daß sie ein
zerstäubbares Gel liefert.
Gegenstand der Erfindung ist daher das schweißhemmende Produkt gemäß Hauptanspruch.
Nach der Erfindung umhüllt man die schweißhemmenden Aluminiumderivate mit einem Material, das
durch ein Polymerisat gebildet ist, dessen Lösungsge-
to schwindigkeit in Wasser bei der menschlichen Körpertemperatur derart ist, daß das schweißhemmende Mittel
mehr oder weniger schnell nach dem Kontakt mit dem Schweiß freigegeben wird.
Wenn weiterhin das Produkt nach der Erfindung in
Wenn weiterhin das Produkt nach der Erfindung in
» Zubereitungen Verwendung findet, die in Aerosolform
konditioniert sind, ist das schwei3hemmende Aluminiumderivat gegenüber den anderen Bestandteilen des
Aerosols, die sich in Lösung oder in Suspension in dem Treibmittel befinden, isoliert.
Um die gewünschten Wirkungen zu erreichen, müssen die durch das umhüllende Material gebildeten,
die Mikrokristalle der schweißhemmenden Aluminiumderivate einschließenden Teilchen bestimmte chemische
und physikalische Eigenschaften erfüllen.
Es ist zunächst wichtig, daß das umhüllende Material keine Reaktionsfähigkeit gegenüber dem schweißhemmenden
Aluminiumderivat aufweist, was für die Mehrzahl der Polymerisate und im besonderen für
bestimmte natürliche Polymerisate, wie Polypeptide,
r>o oder Harze, wie Gummi arabicum, nicht zutrifft.
Weiterhin sollte das umhüllende Polymerisat bei Körpertemperatur in Wasser und Schweiß derart löslich
sein, daß das umhüllte schweißhemmende Aluminiumderivat freigesetzt wird.
^ Weiterhin ist es im Falle der Konditionierung als Aerosol notwendig, daß das umhüllende Polymerisat in
dem Treibmittel unlöslich ist und nicht in ihm aufquillt (wobei das Treibmittel im allgemeinen ein Gemisch von
fluorierten Kohlenwasserstoffen darstellt, und es ist
feo wünschenswert, daß es gegenüber dem Treibmittel in
der Weise undurchdringlich ist, daß kein anderer in dem Treibmittel in Lösung befindlicher Bestandteil und im
besonderen nicht Duftstoffe oder Riechstoffe mit dem schweißhemmenden Aluminiumderivat in Kontakt
hr> kommen können.
Außer diesen Bedingungen sollte das umhüllende Polymerisat kosmetische Eigenschaften aufweisen und
im besonderen hautschonend sein.
Unter den Materialien, die alle diese oben aufgeführten Bedingungen erfüllen, haben sich die oben
angegebenen Stärkehydrolysate als sehr gut geeignet erwiesen.
Von den Stärkehydrolysate^ die diesen Eigenschaften entsprechen, sind die durch Säurehydrolyse
aufgespaltenen Stärkearten zu erwähnen, insbesondere die wachshaltige Maisstärke, die durch Hydrolyse
abgebaut bzw. aufgeschlossen ist, bis man eine Fließfähigkeit nach STORMER von 85 erhält, gewöhnliche
Maisstärke, die durch Hydrolyse bis zu einer Fließfähigkeit nach STORMER von 65 aufgeschlossen
ist, und die Stärkearten verschiedener Herkunft, die
durch bis zur Bildung von Dextrin durchgeführte Hydrolyse aufgeschlossen worden sind.
Nach der Erfindung liegt das Gewichtsverhältnis des schweißhemmenden Aluminiumdsrivats/trockener
Stärke vorteilhafterweise zwischen 1/10 und 1/1.
Zu den schweißhemmenden Aluminiumderivaten, die nach der vorliegenden Erfindung verwendbar sind,
gehören ohne Einschränkung die Aluminiumhalogenide, wie im besonderen das basische Aluminiumchlorhydrat
und das basische Aluminiumbromhydrat, die Komplexe von Aluminiumhydroxychlorid mit Propylenglykol, das
Aluminiumphenolsulfonat, das Chlorhydroxyaluminiumallantoinat,
das Dihydroxyaluminiumallantoinat, die Komplexe von Chlorhydroxyaluminium mit Propylenglykol,
das Chlorhydroxyaluminiumlactat, das Aluminiumsulfamat, die 2-Chlordioxalumanderivate, wie sie in
der US-PS 34 44 226 beschrieben sind, die Dioxalumanderivate oder Dioxaluminderivate, die durch elektroanziehende
Gruppen substituiert sind, wie sie in der LU-PS 64 463 beschrieben sind, die aluminierten
Derivate von Pyridin, wie sie in der LU-PS 65 350 beschrieben sind, oder ihre Gemische.
Um seine Verwendung in den Aerosolen zu erleichtern, kann das Produkt nach der Erfindung
vorteilhafterweise in Form eines Pulvers hergestellt werden, dessen Teilchendurchmessei zwischen 10 und
50 μιη und vorzugsweise zwischen 20 und 30 um liegt.
Diese Abmessungen sind besonders günstig zum Durchlaufen des Aerosol-Zerstäubungsventils und führen
vorteilhafterweise zu einer guten Haftung auf der Haut.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin das Verfahren gemäß Anspruch 3 zur Herstellung des
definierten Produkts.
Um das Stärkegel herzustellen, das das schweißhemmende Aluminiumderivat enthält, stellt man eine
Stärkesuspension in kaltem Wasser her, das man auf eine Temperatur von 80 bis 9O0C und vorzugsweise von
etwa 85° C erhitzt, um ein flüssiges Gel zu bilden, dem
man das schweißhemmende Aluminiumderivat entweder in kristallisierter Form oder in Form einer wäßrigen
Lösung bekannter Konzentration zugibt.
Dieses Stärkegel, das das schweißhemmende Aluminiumderivat enthält, führt man bei einer Temperatur
von 80 bis 90° C in den Zerstäubungstrockner ein.
Zweckmäßigerweise hält man die Temperatur der Luft, die dem Zerstäubungstrockner zugeführt wird,
zwischen 200 und 230°C, während man die Austrittstemperatur des Trockners beispielsweise zwischen 110
und 120° C hält.
Die Menge des schweißhemmenden Aluminiumderivats, die man in das Stärkegel einführt, wird bestimmt
durch das Gewichtsverhältnis schweißhemmendes Aluminiumderivat/trockener Stärke, das man in dem
EndDrodukt zu haben wünscht.
Nach der Erfindung liegt dieses Verhältnis vorteilhafterweise zwischen 1/10 und 1/1.
Die Stärkekonzentration in dem wäßrigen Gel liegt zwischen etwa 5 und 30% und vorzugsweise zwischen
■·, 10 und 15%.
Besonders vorteilhaft können die erfindungsgemäßen Produkte in Zubereitungen in Form von Aerosolen
eingebracht werden, die außer dem Produkt nach der Erfindung ein Treibmittel enthalten, das beispielsweise
in durch ein Gemisch von fluorierten Kohlenwasserstoffen gebildet wird. Diese Zubereitungen können weiterhin
beispielsweise einen Duftstoff, ein Suspendiermittel, wie kolloidales Siliciumdioxid, einen Weichmacher, wie
IsopropylpaImitat oder -myristat, oder ein herkömmliches
deodorierendes Bakterizid oder ein Gemisch dieser kosmetischen Aerosoladditive enthalten.
Zweckmäßigerweise liegt die Gewichtskonzentration des erfindungsgemäßen schweißhemmenden Produkts
in den schweißhemmenden Zubereitungen zwischen etwa 2 und 10%, vorzugsweise 3 und 5%.
Es folgt nunmehr in beispielhafter Weise die Beschreibung der Herstellung der beiden Arten von
Produkten nach der Erfindung sowie ihre Verwendung in schweißhemmenden Aerosolformulierungen.
B e i s ρ i e 1 1
100 g gewöhnliche Maisstärke, die man einer Hydrolyse bis zur Bildung einer Viskosität nach Stormer
von 65 unterworfen hat, bringt man in 900 ml
jo destilliertem Wasser in Suspension. Die Suspension
erhitzt man unter starkem Rühren auf eine Temperatur von 85° C, das heißt auf eine Temperatur, bei der man
ein Gelieren der Stärke und eine Erhöhung der Viskosität beobachtet. Man gibt dann 25 g kristallisier-
jr> tes basisches Aluminiumchlorhydrat zu, das sich sofort
löst.
Das bei 85°C gehaltene Gel gibt man dann in einen Behälter, der über eine peristaltische Pumpe mit einem
Sprühtrockner verbunden ist. Die dem Sprühtrockner
zugeführte Luft hat eine Temperatur von 215° C
während der gesamten Zerstäubung, wobei die Abgangstemperatur der Luft U 0 bis 115° C beträgt.
Man gewinnt dann am Ende des Arbeitsverfahrens in einem Zerstäubungszyklon 120 g feines Pulver, das
v. Teilchen mit einem Durchmesser zwischen 15 und
40 μπι umfaßt und das die nachfolgende Zusammensetzung
hat:
Basisches
Aluminiumchlorhydrat: 1 Gewichtsteil
Stärke:
4 Gewichtsteile
100 g wachshaltige Maisstärke, hydrolysiert bis zur t>
Bildung einer Viskosität nach Stormer von 85, bringt man in 850 ml destilliertem Wasser in Suspension. Die
Suspension rührt man kräftig und bringt sie fortschreitend auf eine Temperatur von 85° C. Zu diesem
Zeitpunkt stellt man eine Teillösung der Stärke und eine Erhöhung der Viskosität fest.
Unter weiterem Rühren gibt man 50 g basisches Aluminiumchlorhydrat in Lösung in 100 ml Wasser zu.
Das so erhaltene Gel rührt man bei einer Temperatur von 85°C und trocknet dann mittels Zerstäubung nach
bf, denselben Bedingungen, wie sie in Beispiel 1 beschrieben
sind. Man gewinnt in dem Zerstäubungszyklon 142 g feines Pulver, dessen Partikel einen Durchmesser
zwischen 10 und 40 μιη aufweisen und das die
iachfolgende Zusammensetzung hat:
Basisches
Aluminiunichlorhydrat: 1 Gewirhtsteil
Stärke: 2 Gewichtsteile
Man stellt eine schweißhemmende Zubereitung, die in -Orm eines Aerosols konditioniert ist, aus den folgenden m
bestandteilen her:
Basisches Aluminiumchlorhydrat,
umhüllt nach Beispiel 1 der
Erfindung
Kolloidales Siliciumdioxid,
Duftstoff
Isopropylmyristat
Trichlorfluormethan
Dichlordifluormethan
4,00 g
0,30 g
0,50 g
5,20 g
45,00 g
45,00 g
100,00 g
Man stellt eine schweißhemmende Zubereitung, die in conn eines Aerosols konditioniert ist, aus den folgenden
Bestandteilen her:
Basisches Aluminiumchlorhydrat, | 4,00 g |
umhüllt nach Beispiel 2 der | 0,30 g |
Erfindung | 0,10 g |
Kolloidales Siliciumdioxid | 0,60 g |
Bakterizid | 5,00 g |
Duftstoff | 45,00 g |
Isopropylpalmitat | 45,00 g |
Trichlorfluormethan | 100,00 g |
Dichlorfluormethan | |
Die so erhaltenen Zubereitungen besitzen eine längere Lagerbeständigkeit, ohne daß man eine
chemische Reaktion zwischen den Duftstoffen und dem schweißhemmenden Produkt feststellt, und sie verursachen
nach ihrer Anwendung keine Hautreizungen.
Claims (3)
1. Schweißhemmendes Produkt, gekennzeichnet
durch ein trockenes Pulver, das Mikrokristalle eines schweißhemmenden Aluminiumderivats
enthält, wobei die Mikrokristalle mit einer durch Hydrolyse derart abgebauten Stärke
umhüllt sind, daß die hydrolysierte Stärke bei einer Konzentration zwischen 5 und 30%, vorzugsweise
zwischen !0 und 15%, in Wasser bei einer Temperatur von weniger als 100° C in der Weise
geliert, daß sie ein zerstäubbares Gel liefert.
2. Produkt gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von schweißhemmendem
Aluminiumderivat zu trockener Stärke zwischen 1/10 und 1/1 liegt.
3. Verfahren zur Herstellung des Produkts gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Stärke in kaltem Wasser suspendiert, die Suspension unter Rühren auf eine Temperatur von 80 bis 90°C,
vorzugsweise 85° C, erhitzt, dem entstandenen flüssigen Gel das Aluminiumderivat in kristalliner
Form oder in Form einer wäßrigen Lösung zusetzt und die Mischung in an sich bekannter Weise
trocknet.
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