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BESCHRELBUNG
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Die Erfindung betrifft stabile Gelmassen, die ein wasserlösliches
Salz von Carboxymethylcellulose (nachstehend als "CMC" abgekürzt) enthalten. Die
Erfindung betrifft insbesondere gleichförmige und stabile Gelmassen, die CMC enthalten
und die für viele Zwecke mit Einschluß der Herstellung von Arzneimitteln, Kosmetika
und dergleichen geeignet sind. Die Erfindung betrifft schließlich auch ein Verfahren
zur Herstellung solcher Massen.
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Es ist bereits bekannt, daß CMC durch die meisten Salze mehrwertiger
Metalle prompt ausgefällt oder geliert wird.
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In vielen Fällen werden als Produkt jedoch nur faserförmige oder kornförmige
Niederschläge oder feste massive Niederschläge erhalten, so daß kein gleichförmiges
Gel erhalten wird. Vielmehr ist das erhaltene Produkt weit von einem gleichförmigen
Gel, wie zum Beispiel Pudding, entfernt.
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Zur Bildung eines gleichförmigen Gels aus synthetischen makromolekularen
Produkten ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dem man ein kaum in Wasser lösliches
Gelierungsmittel, wie zum Beispiel basisches Aluminiumacetat, verwendet (JA-OS 54-106
598). Jedoch wird bei Anwendung dieses bekannten Verfahrens auf CMC die CMC auf
der Oberfläche des Gelierungsmittels ausgeliert, wodurch ein voluminöses massives
Gel gebildet wird. In vielen Fällen kann daher kein gleichförmiges System erhalten
werden. Es gibt auch nicht so viele Arten von solchen Salzen mehrwertiger Metalle,
die kaum in Wasser löslich sind. Es ist auch denkbar, das Rühren beim Vermischen
des Gelierungsmittels zu verstärken, wozu aber eine Hochleistungsspezialrührvorrichtung
erforderlich ist. Das durch ein derartiges Hochleistungsrühren erhaltene Produkt
stellt aber, mikroskopisch gesehen, ein ziemlich ungleichmäßiges Produkt dar, bei
dem
feste massive Niederschläge in Form von feinen Körnern aufgeteilt
und dispergiert sind.
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Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung eines sehr gleichförmigen
stabilen CMC-Gels ohne Anwendung einer speziellen Hochleistungsrührvorrichtung aufgefunden.
Erfindungsgemäß wird CMC mit verschiedenen wasserlöslichen Salzen mehrwertiger Metalle
umgesetzt. Das so erhaltene CMC-Gel ist für viele praktische Zwecke mit Einschluß
der Herstellung von Arzneimitteln, Kosmetika und dergleichen einsetzbar.
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Somit gelingt es erfindungsgemäß, ein sehr gleichförmiges und stabiles
CMC-Gel zu erhalten, das von festen Massen oder Niederschlägen bzw. Ausfällungen
frei ist, indem man CMC, die von einer mit Wasser verträglichen hydrophilen organischen
Flüssigkeit befeuchtet bzw. benetzt ist oder die darin dispergiert ist, zu einer
wäßrigen Lösung gibt, welche ein wasserlösliches Salz einer mehrwertigen Säure enthält.
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Man geht davon aus, daß die Gelierung von CMC durch ein Salz eines
mehrwertigen Metalls dem Wesen nach eine Vernetzungsreaktion durch ionische Bindungen
zwischen den Carboxylgruppen in dem CMC-Molekül und den Ionen der mehrwertigen Metalle
ist. In einer durch vorhergehendes Auflösen von CMC in Wasser hergestellten Lösung
sind fast alle CMC-Moleküle in dem Wasser gleichförmig dispergiert oder aufgelöst,
so daß die Carboxylgruppen der CMC sich durch Dissoziierung von beispielsweise Natriumionen
in einem sehr reaktiven Zustand befinden. Wenn daher ein wasserlösliches Salz eines
mehrwertigen Metalls, gelöst in Wasser oder in Form eines Pulvers, zu einer solchen
wäßrigen CMC-Lösung zugesetzt wird, werden zum Teil feste massive Ausfällungen gebildet,
und das erhaltene Gel ist nicht gleichförmig, da die Gelierungsgeschwindigkeit der
CMC mit dem
Metallsalz erheblich höher ist als die Diffusionsgeschwindigkeit
des Metallsalzes. Aus dem gleichen Grund ist die Gelierung auch dann nicht gleichförmig,
wenn eine wäßrige Lösung von CMC zu der wäßrigen Lösung eines Salzes eines mehrwertigen
Metalls zugesetzt wird.
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Andererseits erfolgt überhaupt keine Ausfällung oder Gelierung, wenn
die CMC und das wasserlösliche Salz eines mehrwertigen Metalls zu einer hydrophilen
organischen Flüssigkeit gegeben werden. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die
CMC nicht aufgelöst wird und nicht zu salzbildenden Ionen dissoziiert. Nur bei Zugabe
von Wasser zu einem solchen Mischsystem wird die CMC aufgelöst, und sie setzt sich
mit dem Metallsalz unter Bildung eines Gels um. Aber auch in diesem Fall ist das
erhaltene Gel nicht gleichförmig.
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Es wurde in Betracht gezogen, daß es notwendig ist, die Diffusionsgeschwindigkeit
der CMC und des Metallsalzes in dem System gegenüber der Auflösungsgeschwindigkeit
der CMC in dem Wasser und der Reaktionsgeschwindigkeit der CMC mit dem Metallsalz
zu erhöhen. Es wurde festgestellt, daß organische Flüssigkeiten als Mittel zur Verzögerung
der Auflösung und Gelierung von CMC zur Verfügung stehen.
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CMC-Teilchen, deren Oberfläche mit einer hydrophilen organischen Flüssigkeit
bedeckt ist, werden nämlich nicht rasch aufgelöst oder geliert, wenn sie zu einer
wäßrigen Lösung gegeben werden, die ein Metallsalz enthält. In diesem Fall erfolgt
zuerst eine Substitution der organischen Flüssigkeit durch Wasser, was mehrere bis
mehrere 10 Sekunden dauert. Hierauf werden die mit Wasser bedeckten CMC-Teilchen
dispergiert und in Wasser von ihrer Oberfläche angelöst. Auf diese Weise werden
die CMC-Moleküle aufgelöst.
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Die so aufgelösten CMC-Moleküle setzen sich sofort mit den Ionen des
mehrwertigen Metalls um, und es erfolgt eine Ge-
lierung. Nach der
Zugabe der in der hydrophilen organischen Flüssigkeit dispergierten CMC zu der wäßrigen
Lösung des mehrwertigen Metallsalzes dauert es daher einen Zeitraum von mehreren
10 Sekunden oder mehr, bis eine Gelierung auftritt. Demgemäß wird es möglich, eine
gleichförmige Dispergierung und Vermischung für eine solche Zeitperiode zu bewirken,
ohne daß eine Hochleistungsspezialrührvorrichtung angewendet werden muß, um ein
gleichförmiges und stabiles Gel zu erhalten.
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Durch die Erfindung werden stabile Gelmassen zur Verfügung gestellt,
die ein wasserlösliches Salz von Carboxymethylcellulose, das durch eine hydrophile
organische Flüssigkeit befeuchtet ist oder darin dispergiert ist, und eine ein wasserlösliches
Salz eines mehrwertigen Metalls enthaltende wäßrige Lösung enthält. Die Erfindung
stellt weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von stabilen Gelmassen zur Verfügung,
bei dem ein wasserlösliches Salz von Carboxymethylcellulose, das von einer hydrophilen
organischen Flüssigkeit befeuchtet ist oder darin dispergiert ist, zu einer wäßrigen
Lösung gegeben wird, welche ein wasserlösliches Salz eines mehrwertigen Metalls
enthält, wodurch eine gleichförmige Gelmasse erhalten wird.
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Die erfindungsgemäßen stabilen Gelmassen sind für viele Zwecke mit
Einschluß der Herstellung von Arzneimitteln, Kosmetika und dergleichen einsetzbar.
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Die vier Komponenten, Wasser, das wasserlösliche Salz eines mehrwertigen
Metalls, die hydrophile organische Flüssigkeit und das wasserlösliche Salz von Carboxymethylcellulose
sind für die erfindungsgemäßen Massen wesentlich.
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Neben diesen vier wesentlichen Komponenten können ein, zwei oder mehrere
Bestandteile, die zur Anwendung jeder Komponente notwendig oder zweckmäßig sind,
d.h. der Hauptbestandteil und/oder der Hilfsbestandteil, zu den erfindungsgemäßen
Massen gegeben werden.
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Als Beispiele für wasserlösliche Salze der Carboxymethylcellulose
(CMC), die erfindungsgemäß verwendet werden können, können Natriumcarboxymethylcellulose,
Kaliumcarboxymethylcellulose, Ammoniumcarboxymethylcellulose und dergleichen genannt
werden. Hinsichtlich des Substitutionsgrads der Carboxymethylgruppen (DS) und der
Viskosität (Polymerisationsgrad) der CMC bestehen keine speziellen Beschränkungen,
solange das Produkt in Wasser löslich ist.
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Die CMC kann aus solchen mit einem Substitutionsgrad im Bereich von
0,3 bis 2,8 und einer Viskosität im Bereich von ungefähr 500 cps pro bzw. in 10%iger
wäßriger Lösung bis ungefähr 5000 cps pro bzw. in 1titer wäßriger Lösung je nach
dem Anwendungszweck ausgewählt werden. Auch hinsichtlich der Korngröße der CMC bestehen
keine speziellen Beschränkungen. So kann beispielsweise ein im Handel erhältliches
feines Pulver, das durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,6 mm hindurchgeht,
oder ein grobes Granulat mit 180 Am bis 0,6 mm verwendet werden.
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Als Beispiele für wasserlösliche Salze mehrwertiger Metalle, die erfindungsgemäß
verwendet werden können, können Aluminiumsalze, wie Aluminiumacetat (löslich oder
basisch), Aluminiumsulfat, Kaliumalaun, Aluminiumchlorid etc., Eisensalze, wie Eisen(II)-Chlorid,
Eisen(III)-Chlorid, Eisen-(III)-Sulfat etc., Kupfer(II)-Salze, wie Kupfer(II)-Chlorid,
Kupfer(II)-Sulfat etc., und andere anorganische oder organische Magnesiumsalze,
Bariumsalze, Calciumsalze, Mangansalze, Cadmiumsalze, Chromate, Titanate, Antimonate
und dergleichen genannt werden. Diese wasserlöslichen Salze mehrwertiger Metalle
werden einzeln oder im Gemisch von zwei oder mehreren gemäß dem angestrebten Endzweck
der erhaltenen Masse ausgewählt. Es ist zweckmäßig, ein nichttoxisches Salz auszuwählen,
wenn die Masse als Arzneimittel verwendet werden soll.
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Beispiele für hydrophile organische Flüssigkeiten, die erfindungsgemäß
verwendet werden können, sind aliphatische Polyole, wie Glycerin, 1,3-Butandiol,
1,4-Butandiol, Propandiol, Ethylenglykol, Polyethylenglykol etc., aliphatische Alkohole,
wie Methylalkohol, Ethylalkohol, Propylalkohol, Butylalkohol etc., aliphatische
Ketone, wie Aceton, Methylethylketon etc., Ester aliphatischer Säuren, wie Methylacetat,
Ethylformiat, Ethylpropionat etc., und andere organische Flüssigkeiten, die mit
Wasser verträglich bzw.
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mischbar sind. Die hydrophile organische Flüssigkeit kann entweder
für sich oder im Gemisch von zwei oder mehreren verwendet werden.
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Bezüglich des Verhältnisses der einzelnen Komponenten in der erfindungsgemäßen
Gelmasse bestehen keine speziellen Beschränkungen. Das Verhältnis kann entsprechend
dem Endzweck der Masse variieren. Jedoch liegt dieses Verhältnis im allgemeinen
im folgenden Bereich: Der Anteil des wasserlöslichen Salzes des mehrwertigen Metalls
beträgt 0,01 bis 50 Gewichtsteile, und derjenige des wasserlöslichen Salzes der
Carboxymethylcellulose (CMC) beträgt 0,01 bis 50 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile
Wasser. Das Gewichtsverhältnis von hydrophiler organischer Flüssigkeit/CMC liegt
im Bereich von 0,2 bis 100.
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Wenn die Menge des zu 100 Gewichtsteilen Wasser zugesetzten wasserlöslichen
Salzes des mehrwertigen Metalls weniger als 0,01 Gewichtsteile beträgt, dann ist
die Gelierung nicht ausreichend. Die Obergrenze liegt gewöhnlich bei etwa 50 Gewichtsteilen,
obgleich sie von der Löslichkeit des wasserlöslichen Salzes des mehrwertigen Metalls
in Wasser abhängt. Die Gelierung ist auch dann nicht ausreichend, wenn die Menge
der CMC weniger als 0,01 Gewichtsteile pro 100 Gewichtsteile Wasser beträgt, während
Mengen von mehr als 50 Gewichtsteile CMC kein gleichförmiges Gel ergeben.
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Wenn das Gewichtsverhältnis von hydrophiler organischer
Flüssigkeit/CMC
weniger als 0,2 beträgt, dann kann es sein, daß das resultierende Gel keine gleichförmige
Gestalt aufweist, während umgekehrt bei einem Verhältnis von mehr als 100 kein Gel
mit gewünschter Härte erhalten wird.
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Die erfindungsgemäßen Gelmassen können für eine weite Vielzahl von
Anwendungszwecken verwendet werden, beispielsweise für Arzneimittel, wie Grundlagen
für Umschläge, Grundlagen für Kataplasmen, Grundlagen für äußerlich anzuwendende
analgetische/antiphlogistische/krampflösende Gele, Grundlagen für aromatische Massen
etc., Kosmetika, wie Grundcremes für Kosmetika, Hautkonditionierungscremes, Tagescremes,
Kaltcremes, Grundlagen für Schönheitspackungen, Zahnpasten, Rasiercremes, Mittel
für Dauerwellen, Manikürmittel, Pastenpulver, Wangenrouge, Haarfärbstoffe, Eyeliner,
Haarfestiger-Lotionen etc., Additive für Nahrungsmittel, wie Pudding, Gelees etc.,
SchlammfluBkonservierungsmittel für das Bauwesen oder für das Bohren von blbrunnen,
Gelelektrolyte für Batterien, Beschichtungsmittel für Drähte und Kabel und dergleichen.
Bei allen diesen Anwendungszwekken kann erfindungsgemäß ein sehr gleichförmiges
Gel gebildet werden.
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Bei der praktischen Anwendung der erfindungsgemäßen Gelmassen werden
der Hauptbestandteil und/oder der Hilfsbestandteil, der für den betreffenden Anwendungszweck
notwendig ist, zu der Masse zugesetzt. So können beispielsweise im Falle von Kataplasmen
Kaolinpulver als Hauptbestandteil und Borsäure, Methylsalicylat, Pfefferminzöl und
Thymol als Hilfsbestandteile verwendet werden, wobei es zweckmäßig ist, Glycerin
als hydrophile organische Flüssigkeit zu verwenden. Im Falle von äußerlich anzuwendenden
Medizinalgelen können Arzneimittel mit analgetischer, antiphlogistischer oder krampflösender
Aktivität als Hauptbestandteil und ein Hilfsbestandteil, wie ein Aromatisierungsmittel,
zugesetzt werden.
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Im Falle von Schönheitspackungen können Zinkweiß, Kaolin, flüssiges
Paraffin, Polyvinylalkohol etc. als Hauptbestandteil und Duftstoffe, Konservierungsmittel
etc. als Hilfsbestandteil verwendet werden.
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Obgleich vorstehend einige repräsentative Beispiele genannt wurden,
können alle beliebigen, für das einschlägige Gebiet bekannten Hauptbestandteile
und Hilfsbestandteile in geeigneter Weise ausgewählt und in dem für das jeweilige
Gebiet bekannten Verhältnis angewendet werden.
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Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
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Beispiel 1 Kaliumalaun [K2Al2(SO4)4.24H2Oj (0,05 g) wurde in Wasser
(200 g) aufgelöst. Natriumcarboxymethylcellulose (DS = 0,85, Viskosität in 1titer
wäßriger Lösung t = 100 cps) (2 g) wurde mit Glycerin (spezifisches Gewicht = 1,252)
(10 g) befeuchtet und sodann unter mäßigem Rühren mit einem Glasstab zu der oben
genannten wäßrigen Kaliumalaunlösung zugesetzt.
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Es bildete sich keinerlei teilweise verfestigte Masse, und die Viskosität
nahm beim Stehenlassen des Systems glatt zu, wie es in Tabelle I gezeigt wird. Die
Gelierung schritt fort, während der Lösungszustand aufrechterhalten wurde. Nach
dem Stehenlassen über Nacht zeigte das gebildete Gel keinerlei Ausschwitzungserscheinungen,
und es besaß einen gleichförmigen elastischen Zustand.
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Zum Vergleich der Gleichförmigkeit der Gele wurde eine andere Zubereitung
bei den gleichen Bedingungen, wie vorstehend beschrieben, hergestellt. Nach 5 Minuten
wurde die Zubereitung mit einem Sieb mit einer lichten Maschenweite
von
2,4 mm filtriert. Hierbei blieben nur 6 g auf dem Siebzurück, während 205 g hindurchgingen.
Das auf dem Sieb mit einer lichten Maschenweite von 2,4 mm zurückbleibende Gel war
kein festes massives Gel sondern ein sehr gleichförmig gequollenes Produkt.
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Tabelle I
Dauer des Stehenlassens 1 0,25 1 1 2 3 20 |
nach der Herstellung (h) |
Viskosität des Systems ; 320 | 660 2300 2950 13500 |
(cps, 250C) |
Vergleichsbeispiel 1 Natriumcarboxymethylcellulose (DS =0,35, ri, = 100 cps) (2
g) wurde in Wasser (190 g) aufgelöst. Zu der erhaltenen wäßrigen Lösung wurde Kaliumalaun
(0,5 g), gelöst in Wasser (10 g), unter mäßigem Rühren wie in Beispiel 1 zugesetzt.
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Nach der Zugabe bildete sich eine große Menge eines teilweise verfestigten
massiven Gels, und es wurde kein gleichförmiges Gel erhalten. Obgleich die Viskosität
des Systems beim Stehenlassen zunahm, blieb das bei der Herstellung gebildete massive
Gel so wie es war, und das ganze System war nach einer Nacht immer noch kein gleichförmiges
Gel mit einem inselartigen Muster.
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Zum Vergleich der Gleichförmigekeit der Gele wurde die Zubereitung
durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 2,4 mm (5 Minuten nach der Herstellung)
filtriert. Auf dem Sieb blieb ein festes massives Gel in einer Menge von 60 g zurück.
Das resultierende Gel war daher kein gleichförmiges Produkt, und es unterschied
sich erheblich von dem in Beispiel 1 erhaltenen Produkt.
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B e i s p i e 1 e 2 bis 4 Nach der Verfahrensweise des Beispiels
1 wurden andere Arten von Natriumcarboxymethylcellulose untersucht. In den einzelnen
Beispielen wurde die folgende Natriumcarboxymethylcellulose verwendet:
CMC |
Bei- DS |
Viskosität der 1%igen wäßr. Lösung |
3 1,35 | 150 cps |
4 4 2,47 25 cps |
Auch im Falle dieser drei Natriumcarboxymethylcellulose-Sorten waren die Mengen,
die 5 Minuten nach der Herstellung auf einem Sieb mit einer lichten Maschenweite
von 2,4 mm zurückgeblieben waren, sehr gering, wie aus der folgenden Tabelle II
hervorgeht. Das bedeutet, daß eine sehr gleichförmige Gelierung stattgefunden hatte.
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Tabelle II
Beispiel Nr. 2 3 4 |
Gelmenge auf dem Sieb (g) 3 1 4 0,5 |
Beispiel 5 Nach der Verfahrensweise des Beispiels 1 wurde 1,3-Butandiol anstelle
von Glycerin verwendet.
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Auch in diesem Fall wurde, wie in Beispiel 1, keinerlei feste Masse
nach der Herstellung gebildet. Wie in Tabelle III gezeigt, nahm die Viskosität glatt
zu, und das gebildete Gel stellte ein gleichförmiges Produkt ohne Ausschwitzungserscheinungen
dar.
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Tabelle III
1 |
Dauer des Stehenlassens g 0,25 1 2 3 96 |
nach der Herstellung (h) |
Viskosität des Systems 11150 7930 12300j14900 1 18000 |
(cps, 250C) 1 |
B e i s p i e 1 e 6 bis 15 Nach der Verfahrensweise des Beispiels 5 wurden weitere
hydrophile organische Flüssigkeiten untersucht. In Tabelle IV sind die verwendeten
Lösungsmittel und die die Gelierung begleitenden Veränderungen der Viskosität zusammengestellt.
Auch in allen diesen Fällen erfolgte eine gleichförmige Gelierung.
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Tabelle IV
Bei- verwendete hydro- Viskosität (cps) nach dem Ste- |
spiel phile organische henlassen der Zubereitung (h) |
Nr. Flüssigkeit |
0,25 1 2 3 24 96 |
6 : l,4-Butandiol 790 4450 10100 11600 - 17000 |
7 : Ethylenglykol 830 5600 10140 11100 14960 - |
8 : Polyethylengly- |
kol # 200 :1160 5900 10300 10800 15100 - |
9 Polyethylengly- |
kol # 400 880 2700 7500 9500 15000 - |
10 Polyethylengly- |
kol # 600 980 6650 10200 11880 15000 - |
11 Methylalkoho 560 330 1750 3550 13000 - |
12 Isopropylalkohol 630 2580 3540 5100 15000 - |
13 Aceton 540 790 1380 2800 - 16000 |
1 4 Methylethylketon 600 870 2500 5500 - 15750 |
15 Methylacetat 560 1160 3800 6800 14100 - |
B e i s p i e 1 16 Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch lösliches Aluminiumacetat
anstelle von Kaliumalaun verwendet.
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Die Menge des 5 Minuten nach der Herstellung auf einem Sieb mit einer
lichten Maschenweite von 2,4 mm zurückbleibenden Gels betrug nur 7 g. Es handelte
sich nicht um ein festes massives Produkt sondern um ein gleichförmig gequollenes
Produkt. In Tabelle V sind die Veränderungen der Viskosität des Systems, die den
Gelierungsprozeß begleiten, zusammengestellt.
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Tabelle V
Dauer des Stehenlassens 0,25 1 2 3 96 |
nach der Herstellung (h) |
Viskosität des Systems 620 2450 10500 1240018500 |
(cps, 250C) |
B e i s p i e 1 e 17 bis 19 Kupfer(II)-Chlorid (CuCl2.2H2O) (0,5 g) wurde in Wasser
(100 g) aufgelöst. Zu dieser wäßrigen Lösung von Kupfer(II)-Chlorid wurden die folgenden
drei Natriumcarboxymethylcellulosesorten mit unterschiedlichen Viskositäten (2,5
g), dispergiert in Glycerin (10 g), unter mäßigem Rühren der Lösung zugesetzt.
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Es bildete sich keinerlei teilweise feste Masse, und es erfolgte eine
gleichförmige Gelierung. In Tabelle VI sind die Veränderungen der Viskosität des
Systems zusammengestellt, die den Fortschritt der Gelierung begleiteten.
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Tabelle VI
Natriumcarboxymethylcellu- Viskosität (cps) |
Bei- Lose nach d. Herstellung |
spiel |
DS Viskosität der 0,25 h 48 h |
Nr. |
17 1 0,96 24 cps i 730 9000 |
i cps |
18 0,97 550 cps 950 31000 |
19 1 0,97 1830 cps |
1890 35000 |
B e i s p i e 1 20 Es wurde wie in Beispiel 18 verfahren, mit
der Ausnahme, daß Eisen(III)-Chlorid (FeCl3. 6H2O) anstelle von Kupfer(II)-Chlorid
verwendet wurde.
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Auch in diesem Fall wurde bestätigt, daß sich keinerlei feste Masse
gebildet hatte und daß eine gleichförmige Gelierung erfolgt war.
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B e i s p i e 1 21 Kaolin (10 g) und Kaliumalaun (1 g) wurden zu
Wasser (119 g) gegeben und damit vermischt. Zu der erhaltenen Suspension wurde unter
mäßigem Rühren Natriumcarboxymethylcellulose (DS = 1,25, 9= 35 cps) (10 g), dispergiert
in Glycerin (60 g), zugesetzt.
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Es bildete sich keinerlei festes massives Gel, und es wurde ein gleichförmiges
Gel mit sehr glatter Oberfläche und glattem Querschnitt erhalten. In Tabelle VII
sind die den Gelierungsprozeß begleitenden Viskositätsveränderungen des Systems
zusammengestellt.
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Tabelle VII
Dauer des Stehen- |
lassens nach der 0,25 1 2,5 5 7,5 24 96 |
Herstellung (h) |
Viskosität des |
Systems (cps, 21000 46000 72000 120000 195000 710000 1750000 |
250C) |
Vergleichsbeispie 1 2 Es wurde wie in Beispiel 21 verfahren, wobei
die gleichen Komponenten in den gleichen Mengen verwendet wurden, jedoch die Reihenfolge
der Zugabe variiert wurde. Die Natriumcarboxymethylcellulose (10 g) wurde in Wasser
(119 g) aufgelöst, und zu der erhaltenen wäßrigen Lösung wurde ein Gemisch aus Kaolin
(10 g), Glycerin (60 g) und Kaliumalaun (1 g) unter mäßigem Rühren zugesetzt.
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Sofort nach der Herstellung bildete sich eine große Menge eines festen
massiven Gels mit 5 bis 10 mm 0, und es erfolgte keine gleichförmige Gelierung.
In Tabelle VIII sind die Veränderungen der Viskosität dargestellt, die den Verlauf
der Gelierung begleiteten. Die scheinbaren Viskositäten waren erheblich niedriger
im Vergleich zu denjenigen des Beispiels 21. Das erhaltene Gel war ziemlich ungleichmäßig
und hatte ein inselförmiges Muster.
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Tabelle VIII
Dauer des |
Stehenlas- |
sens nach |
der Her- 0,25 1 2,5 5 7,5 24 96 |
stellung |
(h) |
Viskosi- |
tät des |
Systems |
(cps, 25000 24000 25000 26000 27000 47000 110000 |
25°C) |
B e i s p i e 1 22 Natriumcarboxymethylcellulose (1 g) wurde in
Glycerin (5 g) dispergiert, und die Dispersion wurde zu Wasser (84 g), das Natriumcetylsulfat
(0,1 g) und Calciumhydroxid (0,5 g) enthielt, unter Rühren zugesetzt. Weiterhin
wurde eine Tinktur aus Benzoin (5 g), Ethylalkohol (5 g), Phenol (0,05 g) und Duftstoff
(0,5 g) zu dem Gemisch gegeben. Es wurde eine kosmetische milchartige Lotion mit
gleichförmiger Gelstruktur erhalten.
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B e i s p i e 1 23 Ein schwarzer Farbstoff (1 g) (der Blei enthielt)
und Zitronensäure (1 g) wurden in Wasser (65 g) aufgelöst. Zu der Lösung wurde Natriumcarboxymethylcellulose
(5 g), dispergiert in Isopropylalkohol (20 g) und Benzylalkohol (5 g), zugesetzt.
Es wurde ein klebender guter Haarfarbstoff erhalten.
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B e i s p 1 e 1 24 Natriumcarboxymethylcellulose (3 g) und Polyvinylalkohol
(7 g) wurden in Glycerin (10 g) und Ethylalkohol (10 g) dispergiert, und die Dispersion
wurde zu Wasser (60 g), das Alaun (0,1 g) und Duftstoff (0,5 g) enthielt, unter
Rühren gegeben. Es wurde eine gute Schönheitspackung erhalten, die beim Ausbreiten
auf einer Glasplatte einen gleichförmigen überzug mit glatter Oberfläche ergab.
Der Uberzug konnte beim Trocknen leicht abgezogen werden.
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B e i s p i e 1 25 Calciumphosphat (Dihydrat) (45 g), Sorbit (10
g), Natriumlaurylsulfat (2 g), Kieselsäureanhydrid (2 g), Aluminiumhydroxid (0,2
g) und Duftstoff (1 g) wurden zu Wasser (30 cj) gegeben. Zu dem Gemisch wurde weiterhin
eine Dispersion aus Natriumcarboxymethylcellulose (1 g) in Glycerin (10 g) gegeben.
Das so erhaltene Produkt hatte eine gute Qualität für Zahnpasten. Es wies eine sehr
glatte und glänzende Oberfläche und einen glatten und glänzenden Querschnitt auf.