DE23967C - Neuerungen an dem unter Nr. 19306 geschützten Verfahren zur Darstellung rother Farbstoffe aus Pyridin- und Chinolinbasen - Google Patents

Neuerungen an dem unter Nr. 19306 geschützten Verfahren zur Darstellung rother Farbstoffe aus Pyridin- und Chinolinbasen

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DE23967C
DE23967C DENDAT23967D DE23967DA DE23967C DE 23967 C DE23967 C DE 23967C DE NDAT23967 D DENDAT23967 D DE NDAT23967D DE 23967D A DE23967D A DE 23967DA DE 23967 C DE23967 C DE 23967C
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Dr. E. jacobsen in Berlin N., Müllerstr. 171
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D215/00Heterocyclic compounds containing quinoline or hydrogenated quinoline ring systems
    • C07D215/02Heterocyclic compounds containing quinoline or hydrogenated quinoline ring systems having no bond between the ring nitrogen atom and a non-ring member or having only hydrogen atoms or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom
    • C07D215/12Heterocyclic compounds containing quinoline or hydrogenated quinoline ring systems having no bond between the ring nitrogen atom and a non-ring member or having only hydrogen atoms or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom with substituted hydrocarbon radicals attached to ring carbon atoms

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Description

KAISERLICHES
ΡΑΤΕΝΤΑΜΤΥ|
aus Pyridin- und Chinolinbasen.
Bei der Darstellung rother Farbstoffe aus Pyridin- und Chinolinbasen, nach dem D. R. P. No. 19306, kann das Benzotrichlorid ersetzt werden durch Benzalchlorid, Benzalbromid oder Benzalchlorobromid. Während die meisten tertiären aromatischen Amine bei Behandlung mit Benzalchlorid farblose Körper (Leukobasen) liefern, welche erst bei der Oxydation Farbstoffe geben, verhalten sich die Pyridin- und Chinolinbasen anders, indem sie unter diesen Umständen sofort in Farbstoffe übergehen. Die so erhaltenen Farbstoffe sind in ihrer Nuance den mit Benzotrichlorid dargestellten sehr ähnlich, indessen nicht damit identisch, indem sie schwerer löslich in Wasser sind und weniger Neigung zur Krystallisation besitzen.
Die Darstellung geschieht am besten durch Erhitzen von einem Molecül Benzalchlorid mit ■ zwei Molecülen der betreffenden Base und etwas Chlorzink auf 1500. Nach 4 bis 5 Stunden unterbricht man die Erhitzung, destillirt das unangegriffene Benzalchlorid mit Wasserdampf ab, macht die Flüssigkeit schwach alkalisch und treibt die nicht in Reaction getretene Base ebenfalls mit Wasserdampf über. Von dem rückständigen, sehr schwer löslichen Farbstoff wird die wässerige Flüssigkeit abgegossen; der Farbstoff wird aus1 Alkohol bezw. siedendem Wasser umkrystallisirt.
Die so erhaltenen Farbstoffe sind zinkhaltig und von ihrem Zinkgehalt sehr schwer zu befreien. Ihre Bildung erfolgt anscheinend nach der Gleichung:
Cq fiu, · CH Cl% —|— 2 H H= Uq H$ * C HJt?
+ 2 HCl,
wo R H eine Pyridin- oder Chinolinbase bedeutet.
Da die Zinkdoppelsalze der Farbstoffe wegen ihrer Schwerlöslichkeit zum Färben wenig geeignet sind, so führt man dieselben, um sie löslicher zu machen, vortheilhaft in Sulfosäuren über, was durch Erhitzen mit Chlorsulfosäure oder rauchender Schwefelsäure auf ioo° leicht gelingt. Beim Ausgiefsen der Lösung in Wasser scheiden sich die schwer löslichen Sulfosäuren gröfstentheils aus. Ihre Alkalisalze sind dagegen in Wasser leicht löslich.
Was die Einwirkung von Benzotrichlorid bezw. Benzalchlorid auf Chinolin betrifft, so haben weitere Untersuchungen ergeben, dafs reines Chinolin, wie man es nach Skr au ρ's Methode aus Anilin, Nitrobenzol, Glycerin und Schwefelsäure erhält, keinen violetrothen, gelb fluorescirenden Farbstoff liefert, sondern einen gelbrothen mit grüner Fluorescenz; ebenso verhält sich das aus Cinchonin dargestellte Chinolin. Dagegen entstehen aus Steinkohlentheerchinolin mit Benzotrichlorid sowohl wie mit Benzalchlorid mit grofser Leichtigkeit schöne, gelb fluorescirende Farbstoffe. Die Ursache dieses verschiedenen Verhaltens beruht in dem Gehalt
des Steinkohlentheerchinolins an einer zweiten Base, welche sich als identisch mit dem von Döbner und von Miller aus Anilin und Aldehyd dargestellten Chinaldin erwiesen hat. Identisch mit dieser Base ist ferner das bei der Reduction von Orthonitrobenzylidenaceton mit Zinnchlorür entstehende Methylchinolin (Patent No. 22138, Farbwerke vorm. Meister, Lucius und Brüning). Ich bezeichne daher alle diese auf verschiedenen Wegen dargestellten Basen in folgendem einfach als Chinaldin. Weder das Chinolin, noch das Chinaldin vermögen in reinem Zustande mit Benzotrichlorid violetrothe Farbstoffe zu liefern, erhitzt man aber ein Gemenge der beiden Basen mit Benzotrichlorid, so erhält man sofort den im Haupt-Patent beschriebenen violetrothen, gelb fluorescirenden Farbstoff. Die Bildung dieses Farbstoffes geschieht daher voraussichtlich nach folgender Gleichung:
Q H5. C Cl3 +QB7N+ C10 B9 N = C6 Bb CCl(C, Be N))C10 Bs N)+ 2 BCl.
Bei dieser Reaction kann das Chinaldin vertreten werden durch Methylchinaldin oder Dimethylchinaldin, andererseits kann das Chinolin ersetzt werden durch im Benzolkern methylirte Chinoline, z. B. Toluchinolin,
C6 B3 - CB3 : C3 B% N.
Ich beanspruche daher die Darstellung rother Farbstoffe durch Einwirkung je eines der in folgender Tabelle links stehenden Körper mit einem der rechts stehenden Körper auf Benzotrichlorid, Benzalchlorid etc.:
Chinolin, Chinaldin,
Toluchinolin, Methylchinaldin,
Dimethylchinolin, Dimethylchinaldin.
(C, B2 (CB3), : C3 B3 N).
Da der bei 230 bis 2400 siedende Antheil des Theerchinolins durchschnittlich nur 20 bis 25 pCt. Chinaldin enthält, so liefert er nur eine verhältnifsmäfsig geringe Ausbeute an Chinolinroth. Um eine möglichst grofse Ausbeute -zu erhalten, ist es daher zweckmäfsig, dem Theerchinolin einen gewissen Procentsatz Chinaldin zuzusetzen, so dafs die Mischung ein Molecül Chinaldin auf ein Molecül Chinolin enthält. In ähnlicher Weise kann man die höher siedenden Chinolmbasen des Steinkohlentheers, welche vermuthlich neben den Homolögen des Chiriolins (Lepidin, Kryptidin) auch in geringerer Menge dem Chinaldin homologe Basen enthalten, da sie gleichfalls mit Benzotrichlorid etc. rothe Farbstoffe liefern, durch Zusatz von Chinaldin bezw. homologen Chinaldinen zur Farbstoffbildung geeigneter machen.
Behandelt man das Steinkohlentheerchinolin oder synthetisches Chinolin mit nascirendem Wasserstoff, so erhält man Hydrochinoline, welche mit Benzotrichlorid grüne Farbstoffe liefern.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    Aufser der, schon im Haupt-Patent angeführten Behandlung von Pyridinbasen, Chinolin, Lepidin und Kryptidin oder Gemischen dieser Basen mit Benzotrichlorid oder den ihm entsprechenden Bromiden auch die Darstellung von Farbstoffen durch Einwirkung von Benzotrichlorid etc. auf Gemische von Chinolin, Lepidin undKryptidin beliebigen Ursprunges mit Chinaldin, Methylchinaldin oder Dimethylchinaldin.
    Die Ersetzung des Benzotrichlorids bei den im Haupt-Patent sowie im Patent-Anspruch 1. dieses Zusatz-Patentes angeführten Processen durch Benzalchlorid, Benzalchlorobromid oder Benzalbromid.
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