DE236952C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVr 236952 KLASSE 47ä. GRUPPE

EDMUND TROOST in BERLIN-HALENSEE.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. November 1908 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung, bei der beim Arbeitshub eines Motors eine Feder gespannt wird, die bei ihrer Entspannung mit der anzutreibenden Welle gekuppelt wird. Gemäß der Erfindung enthält das Getriebe ein mehrfaches Schubwerk, bei welchem elastische Verbindungen zwischengeschaltet sind, wodurch Sperrräder entsprechend dem Widerstände selbsttätig

ίο langsamer oder schneller gedreht werden.

In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen des neuen Antriebes dargestellt.

Fig. ι zeigt die erste Ausführungsform im Längsschnitt,

Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie A-B in Fig. ι unter Weglassung des Motors;

Fig. 3 und 4 zeigen die andere Ausführungsform.

Bei der ersten Ausführungsform wird die von dem Motor 1 entwickelte Energie durch die Kurbelwelle 2 und die Kupplung 3 auf eine Welle 4 übertragen, die mit gegeneinander versetzten Nocken 5 versehen ist. Diese Nocken werden von dem schleifenartigen Teil 6 von Stangen 7 umfaßt, die durch Federn 8 abwärts gedrückt werden. Am unteren Ende ist jede Stange 7 mit einer Verzahnung 9 versehen, die in je ein auf der Hauptwelle 10 lose sitzendes Zahnrad 11 greift. Dieses vermag mittels einer federbelasteten Sperrklinke 12 und eines fest auf der Hauptwelle 10 sitzenden Sperrades 13 die Hauptwelle entgegengesetzt dem Uhrzeiger zu drehen. Bei einer Drehung des Zahnrades 11 im Sinne des Uhrzeigers gleitet die Klinke 12 über die Zähne des Sperrades 13 hinweg. Die Anfangsspannung der Federn kann durch Verschieben des Widerlagers 14 mittels der Exzenter 15 geändert werden. Bei der Drehung der Welle 4 heben die Nocken 5 nacheinander die zügehörigen Stangen 7 an, wobei die Federn 8 gespannt werden. Sobald der Nocken 5 seine höchste Lage überschritten hat, bewegt die Stange 7 sich unter dem Druck der gespannten Feder abwärts, wobei sie mittels der Verzahnung 9 das Rad 11 und damit die Hauptwelle 10 mitnimmt. Wird die Stange 7 wieder angehoben, so übt sie keinen Einfluß auf das Zahnrad 11 aus.

Bei dem Getriebe nach den Fig. 3 und 4 werden die zur Spannung der Federn 8 dienenden Stangen 7 von den Kurbelzapfen angetrieben, so daß eine besondere Welle für die Nocken fortfällt. Die Zahnstange 9 ist durch einen Bolzen drehbar mit der Stange 7 verbunden und wird durch eine Feder 15 gegen das Rad 11 gedrückt, das ebenso wie die Zahnstange mit Sperrzähnen versehen ist. Die Zahnstange treibt daher das Zahnrad nur bei der Abwärtsbewegung an.

Ein besonderer Vorteil des vorliegenden Getriebes ist der, daß eine große Übersetzung erzielt werden kann, die sich je nach der Größe des Widerstandes der anzutreibenden Maschine selbsttätig ändert. Beträgt bei- 6g spielsweise der ganze Hub der Zahnstange

ίο cm und der Umfang des Zahnrades ioo cm, so hat das Getriebe die Übersetzung ι: io. Wächst der Widerstand der anzutreibenden Maschine, so daß sie langsam läuft, so ändert sich die Übersetzung selbsttätig, da sich jetzt die Feder nicht mehr ganz zu entspannen vermag, bevor sie vom Motor wieder zusammengedrückt wird. Wird z. B. die Feder nur um Y₅ entspannt, bevor sie von neuem zu-

sammengedrückt wird, so beträgt das Übersetzungsverhältnis ι: 50.

Die Erfindung ist weder auf die hier beschriebene Anordnung der Einzelteile, noch auf deren Ausbildung, noch auf die gewählte Federform beschränkt; z. B. können statt der Federn Gewichte benutzt werden usw.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Antriebsvorrichtung, bei der beim Arbeitshub eines Motors eine Feder gespannt wird, die bei ihrer Entspannung mit der anzutreibenden Welle gekuppelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor mit einer Kurbelwelle oder einer mit ihr verbundenen Daumenwelle derartig auf eine oder mehrere von den Federn beeinflußte und die Arbeitswelle antreibende Schubstangen einwirkt, daß die Kurbel- oder Daumenwelle auf die Schubstangen nur bei der Anspannung der Federn einwirkt, dagegen bei ihrer Entspannung mit den Schubstangen außer Berührung kommen kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.