DE236758C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 236758 -■ KLASSE 21 a. GRUPPE
Die Erledigung der ankommenden Teilnehmeranrufe in einem Fernsprechamt wird
selbst bei Vielfachschaltung der Teilnehmerleitungen in hohem Grade dadurch beeinflußt,
daß zeitweilig erhebliche Schwankungen in der Häufigkeit der Anrufe1 auftreten, welche
durch die in die Leitungen eingeschalteten . Verteilereinrichtungen (Haupt- und Zwischenverteiler)
nicht völlig beseitigt werden
ίο können. Insbesondere wird bei plötzlicher
starker Belastung eines Arbeitsplatzes mit Anrufen die Antwort des Amtes unter Umständen
erheblich.verzögert, da es nicht möglich ist, mehr als die normale Zahl von Beamten
an den Platz zu setzen, wenn nicht von vornherein eine schlechte Ausnutzung der Betriebsmittel
stattfinden soll.
Zur Beseitigung dieses Mißstandes sind neue Systeme für die Bedienung vorgeschlagen
worden, deren Merkmal darin besteht, daß vor der eigentlichen Beantwortung der Anrufe
eine Verteilung derselben entweder von Hand durch besondere Beamte oder auf selbsttätigem
Wege stattfindet. Doch eignet sich diese Betriebsart teils nur für größere Ämter,
wo die Vermehrung des Personals zulässig erscheint, teils muß wegen derStörungsempfindlichkeit
der selbsttätigen Mechanismen von. der Verwendung' Abstand genommen werden.
Dasselbe gilt von denjenigen selbsttätigen Schaltungen, welche einen überzähligen Anruf
von dem betreffenden Arbeitsplatz auf den nächsten zur Zeit freien Arbeitsplatz weiterschalten.
Man hat außerdem die sogenannten Aushülfsschaltungen geschaffen, welche ermöglichen,
die erfahrungsgemäß leicht überlasteten Plätze dadurch zu entlasten, daß eine Anzahl
Teilnehmerleitungen von ihren Anrufzeichen, die sie auf diesen Plätzen besitzen,
abgeschaltet und vermittels einer nach Bedarf benützten — festen oder beweglichen ·—
Hülsfleitung auf Reserveanrufzeichen eines Aushülfsplatzes, z. B. eines zu derselben Zeit
wenig beschäftigten Arbeitsplatzes, weitergeschaltet werden. Der Anruf des betreffenden
Teilnehmers erscheint dann nicht- auf dem Platz, wo er gewöhnlich beantwortet wird,
sondern auf dem Aushülfsplatz, der beispielsweise auch besonders für diese Aushülfsarbeit
vorgesehen werden kann, um Reserveapparate auf den regulären Arbeitsplätzen zu vermeiden.
Die Anschaltung der Hülfsleitung wird zweckmäßig dem Aufsichtsbeamten übertragen,
der die Anschaltung entweder auf dem betreffenden überlasteten Platz, sofern derselbe
die nötigen Verbindungsorgane in Gestalt von Klinken oder Schaltern besitzt, oder
auf einen besonderen Schaltplatz, wo diese \Terbindungsorgane sämtlich angeordnet sind,
ausführt.
An Stelle der früher benutzten beweglichen Hülfsleitungen, welche durch den Saal gezogen
werden mußten, ist in neuerer Zeit die feste Verlegung der Hülfsleitungen als geeigneter
erkannt worden. Dieselbe wurde in der Weise ausgeführt, daß durch Umschalter, die
auf den zu entlastenden Arbeitsplätzen vorge-
sehen wurden, das reguläre Rufzeichen des betreffenden Teilnehmers auf diesem Platz
vom Anker des Anrufrelais abgeschaltet und über die Hilfsleitung auf ein Reserverufzeichen
des Hülfsplatzes geschaltet wurde.
Bei dieser Anordnung kann jede Hülfsleitung nur für einen bestimmten, und zwar stets
denselben Teilnehmer benutzt werden, da es nicht möglich ist, von demselben Umschalter
ίο die Anrufzeichen mehrerer Teilnehmer abhängig zu machen.
Gemäß vorliegender Erfindung wird nun, um dieselbe Hülfsleitung für beliebige Teilnehmer
bzw. beliebige Arbeitsplätze benutzen zu können, die Anordnung so getroffen, daß
jede Hülfsleitung einerseits in Vielfachklinken auf den zu entlastenden Arbeitsplätzen
und anderseits auf dem Hülfsplatz in einem vollständigen Relaissatz, der zur Hervorbring'ung"
des Teilnehmeranrufes und zur Abschaltung des Anrufes dient, also in einem vollsiändigen
Anruf- und Trennsystem sowie einer zugehörigen Abfrageklinke endigt. Die Hülfsleitung wird mit der betreffenden Teiles
nehmerleitung, deren Anruf anstatt auf dem regulären Arbeitsplatz auf dem Hülfsplatz erscheinen
soll, nach Bedarf verbunden, indem . die auf dem betreffenden Arbeitsplatz befindliche
Vielfachklinke der Hülfsleitung durch eine Hülfsstöpselschnur mit der Vielfachoder
Abfrageklinke des Teilnehmers verbunden wird. Dadurch gelangt das Apparatsystem des Hülfsplatzes parallel zu dem Anruf-
und Trennsystem der Teilnehmerleitung", welches diese auf dem regulären Arbeitsplatz
besitzt. Des weiteren ist diese Parallelschaltung derart, daß der sonst auf dem regulären
Platz erscheinende Anruf des Teilnehmers nach Anschaltung der Hülfsleitung entweder
dadurch verhindert wird, daß dem regulären Anrufrelais der Strom zum Ansprechen durch
das parallel geschaltete Anrufrelais des Hülfsplatzes entzogen wird, also nur das letztere
Anrufrelais erregt wird und das Rufzeichen des Hülfsplatzes einschaltet, oder dadurch,
daß das Trennrelais des regulären Arbeitsplatzes über den Anker des ansprechenden
Anrufrelais des Hülfsplatzes erregt wird, also zugleich mit dem Erscheinen des Anrufes auf
dem Hülfsplatz das Anrufzeichen des regulären Platzes abgeschaltet wird.
Wird dagegen der Teilnehmer, dessen Leitung mit beiden Apparatsystemen (auf regulärem
Platz und Hülfsplatz) verbunden ist, in dem Vielfachfeld eines anderen regulären Arbeitsplatzes
durch dessen Stöpselschnur an einen anderen, rufenden Teilnehmer angeschlossen, so wirkt diese Schnurverbindung
derart auf die beiden Apparatsysteme, daß bei beiden das Anrufzeichen am Erscheinen verhindert
wird.
Auf den Zeichnungen sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht,
wobei verschiedene Amtssysteme zugrunde gelegt sind.
Fig. ι zeigt die Anordnung bei dem bekannten Ericsson-System, bei welchem jede
Teilnehmerleitung 1, 2 über ein Anrufrelais a dauernd mit der Amtsbatterie B verbunden
ist und ein über eine dritte Stöpselschnurader 6 und eine lokale Buchsenleitung 3 erregtes
Trennrelais t nur die Anruflampe 2 abschaltet, ferner die Schlußzeichengabe durch
Parallelschaltung eines Widerstandes w zum
Trennrelais beim Anhängen des Teilnehmerhörers und Stromloswerden des Anrufrelais
geschieht, indem hierbei den Schlußzeichenrelais oder -lampen e der dritten Stöpselschnurader
verstärkter Strom zum Ansprechen zugeführt wird.
Mit RP ist der reguläre, zu entlastende Arbeitsplatz, mit HP der Aushülfsplatz bezeichnet
und beide durch die gestrichelte Linie voneinander getrennt. Durch die Klinke kv
auf dem Platz RP ist das Vielfachfeld desselben angedeutet, während ka die Abfrageklinke
eines Teilnehmers darstellt. Durch die Klinken k ist das Vielfachfeld des Aushülfsplatzes
HP angedeutet.
Erfindungsgemäß sind auf dem Platz RP eine Anzahl Hülfsklinken kh angeordnet,
welche mit je einer dreiadrigen Leitung 7, 8, 9 verbunden sind. An jede Leitung" 7, 8, 9 ist
auf anderen Plätzen RP ,eine weitere Klinke, wie durch kh' angedeutet, in Vielfachschaltung
angeschlossen. Die Buchsen dieser Klinken sind zum Zwecke der Besetztprüfung miteinander
verbunden.
Die Leitung 7, 8, 9, welche auf dem Platz RP in der Klinke kh endigt, führt zu einer
Klinke ak auf dem Aushülfsplatz HP und einem Anrufrelais a', welches von gleicher
Art wie das reguläre Anrufrelais a des Platzes RP ist und ebenso wie α mit einer Anruflampe
z', einem TrennrelaisΎ und einem
Widerstand w' zusammenwirkt. Jedoch ist das Relais a' mit einem zweiten Anker 10 versehen,
an dem die dritte Ader 9 der Aushülfsleitung liegt.
Zum Zwecke der Aushülfe wird durch eine dreiadrige Stöpselschnur s' - s' die Abfrageklinke
ka oder eine Verbindungsklinke kv der Teilnehmerleitung 1, 2 mit der Klinke kh und
über diese durch die Leitung 7, 8, 9 mit der Klinke ak und dem Relais a' des Aushülfeplatzes
HP verbunden. Durch Schließung eines Kontaktes 11 erhalten hierbei die sämtlichen
Buchsen der Leitung 7, 8, 9 ein Besetztpotential. Hebt der Teilnehmer zum Zwecke
des Anrufes seinen Hörer ab, so ziehen α und a' ihre Anker an; das Relais a' schaltet
einerseits die Ruflampe z' und andererseits
durch den Anker io über Leitung 9 und die Stöpselschnur s'-s' das reguläre Trennrelais t
ein. Letzteres schaltet die reguläre Anruflampe ζ aus, so daß der Platz RP kein Anrufsignal
erhält, trotzdem das reguläre Anrufrelais α miterregt wird. (Die Anordnung"
könnte statt dessen auch so sein, daß durch die Parallelschaltung von a' und α dem letzteren
von vornherein der Strom zum Ansprechen entzogen wird, in welchem Falle der Anker 10
entbehrlich ist.) Ferner wird über den Arbeitskontakt am Anker 10 die Buchsenleitung
sämtlicher Vielfachklinken kv des Teilnehmers mit einem Besetztpotential versehen, als
wenn die Aushülfsverbindung nicht bestünde und die Bedienung auf dem regulären Platz
erfolgte. Die Bedienung des Anrufes geschieht auf dem Platz//P in derselben Art wie
auf den regulären Plätzen. Durch Stöpseln der Klinke ak wird dabei das Trennrelais t'
über die Schlußlampe e' erregt und schaltet die Ruf lampe ζ' ab, wobei e' . selbst dunkel
bleibt, da das Anrufrelais a' noch erregt und deshalb der Widerstand w' von f abgeschaltet
ist. Nach Schluß des Gespräches wird durch Anhängen des Teilnehmerhörers der Widerstand
w' parallel zum Trennrelais t' gelegt und erscheint infolgedessen das Schlußsignal
durch Aufleuchten der Lampe e''.
Die Ausprüfung der freien Leitungen 7,8,9 kann unmittelbar durch den Verbindungsstöpsel
der regulären Schnur j - j mit Hülfe des Kopfhörers h in der üblichen Weise
geschehen.
Wird der Teilnehmer im Vielfachfeld eines anderen regulären Arbeitsplatzes, weil von
einem anderen Teilnehmer gewünscht, verbunden, so erhalten über die hierbei leuchtende
Schlußlampe e der betreffenden verwendeten Stöpselschnur sowohl das reguläre Trennrelais
t wie auch — über den ruhenden Anker 10 des Relais a' — ein Trennrelais t" des Aushülfsplatzes
Strom, wobei ersteres die Anruflampe s am Aufleuchten verhindert und letzteres
das Anrufrelais a' abschaltet. Hängt hierauf der Teilnehmer seinen Hörer ab, so spricht
nur noch Relais α an und gibt auf die beschriebene Art durch Verlöschen der erwähnten
Lampe e dem Beamten das Signal, daß der Teilnehmer den Anruf aufgenommen hat. Ein
falscher Anruf des Aushülfsplatzes ist durch die Abschaltung des Relais a' verhindert. Die
ohmischen Widerstände der parallel liegenden Relais t und t" müssen natürlich so bemessen
sein, daß die beschriebene Wirkung auf die Lampe e, eintritt. Das Relais t" bleibt wirkungslos,
wenn der Teilnehmer selbst den Aushülfsplatz anruft, da hierbei das Relais a'
den Anker 10, wie beschrieben, anzieht und das Relais t" abschaltet.
Fig. 2 zeigt die Anwendung der Erfindung bei der Western-Schaltung, bei welcher das
Anrufrelais α des Teilnehmers beim Stöpseln der Abfrageklinke ka oder einer Vielfachklinke kv durch ein Trennrela.is t abgeschaltet
wird, welches über eine dritte Ader 6 der Stöpselschnur und die Buchsenleitung 3 erregt
wird. Der Speisestrom für das Teilnehmermikrophon fließt hierbei über die Stöpselschnur
und ein in der Sprechader 5 dieser Schnur liegendes Schlußzeichenrelais e. Es
sind wieder, wie in Fig. 1, Hülfsklinken kh für eine Hülfsstöpselschnur s'-s', mit Prüfpotentialkontakten
11, und eine Aushülfslei- ■ tung 7, 8, 9 auf dem regulären Platz RP vorgesehen,
zu welcher eine Klinke ak auf dem Aushülfsplatz HP gehört. Die Stöpelschnur
des letzteren entspricht der regulären Schnur s-s und ebenso das Anrufsystem a', 2', t' dem
regulären Anrufsystem a, z, t. Jedoch ist auch hier das Anrufrelais a' mit einem zweiten Anker
10 zu demselben Zweck wie in Fig. 1 ausgerüstet.
Ruft der Teilnehmer an, so erhält entweder das reguläre Anrufrelais α keinen ausreichenden
Strom oder es wird durch Erregung von t über den angezogenen Anker 10 von a' und
Leitung 20 abgeschaltet, so daß auf Platz RP kein Anrufsignal erscheint. Beim Stöpseln
der Klinke ak wird das Relais a' seinerseits durch das Relais V abgeschaltet, welches über
Leitung 19 erregt wird, doch wird die Abschaltung von α trotz des abgefallenen Ankers
10 durch die Parallelschaltung von t und t' an der Buchse von ak aufrechterhalten. Da eine
gleiche Parallelschaltung auch in der Ruhelage des Systems — an den Leitungen 3, 9 —
besteht, so wird das Anrufsignal ordnungsgemäß auf beiden Plätzen RP und HP verhindert,
wenn der Teilnehmer im Vielfachfeld eines anderen regulären Arbeitsplatzes (oder
eines Hülfsplatzes) verbunden wird.
Die punktiert gezeichnete Nebenfigur bezieht sich auf eine Vereinigung der Ericssonuhd
der Western-Schaltung derart, daß beispielsweise des Anrufsystem AE der ersteren
Schaltung auf den regulären Arbeitsplätzen RP, dagegen das Anrufsystem der letzteren
.Schaltung auf den Hülfsplätzen HP angewendet ist. (Die Anordnung kann auch umgekehrt
sein.) Die Wirkungsweise ist nach dem vorstehenden ohne weiteres verständlich. Zur
Bedienung der Anrufe auf dem regulären Platz RP und dem Hülfsplatz HP kann entweder
eine Schnur wie s-s der Fig. 1 oder die auf Platz HP dargestellte Schnur SE (die
eigentliche Ericssonschnur) benutzt werden, und zwar sind die Plätze in dieser Hinsicht
unabhängig voneinander.
Fig. 3 zeigt die Erfindung in Anwendung beim Siemens-System, dessen Kennzeichen
das Anrufrelais α mit Kippanker ist. Die Teil-
nehmerklinken sind bei diesem System nur zweiteilig und dementsprechend die reguläre
Schnur j-j sowie die Aushiilfsschnur s'-s' und
die Aushalfsleitungen 7, 8 zweiadrig". Die Hilfsklinken kh sind drei- statt vierteilig, besitzen
jedoch wieder den Prüfpotentialkontakt 11. Zur Bedienung" der Anrufe auf dem
Hülfsplatz HP dient eine besondere Schnur S1-S1, deren Abfragestöpsel dreiteilig ist.
Mit der Leitung 7,8 ist hier auf dem Hülfsplatz HP ein Relaissystem verbunden,
welches nach erfolgtem Anruf des Teilneh-• mers eine Nachbildung des regulären Schnursystems
s-s darstellt, so daß das reguläre Anlufsystem sofort in gleicher Art beeinflußt
wird, als wenn die Stöpselung auf dem regulären Arbeitsplatz ausgeführt worden wäre.
Das Relaissystem auf dem Hülfsplatz besteht aus einem Anrufrelais a', welches parallel zur
Anzugwicklung I des Kipprelais α liegt, einem Trennrelais t zur Abschaltung des Relais a'
während des Gespräches bzw. bei Stöpselung der Klinke ak, ferner einem Hülfsrelais r parallel
zur Haltewicklung II des Kipprelais a, welches, wie später gezeigt wird, die Einschaltung
des Trennrelais t bewirkt, in dem Falle, daß der Teilnehmer im Vielfachfeld
eines anderen regulären oder Hülfsplatzes verbunden wird, und noch einem zweiten
Hülfsrelais b, welches bei Stöpselung von ak in Wirkung tritt. Drosselspulen d, f und ein
Kondensator c dienen zur Erzielung einer induktiven Symmetrie der Leitung gegen Erde.
Ruft der Teilnehmer an, so erhält die Wicklung I des Kipprelais keinen ausreichenden
Strom zufolge der Parallelschaltung des Relais a'', so daß nur das letztere anspricht und
die Ruf lampe s' des Hülfsplatzes einschaltet. Durch den Anker 17 von a' wird zugleich die
Drosselspule d, welche bis dahin parallel zur Wicklung II des Kipprelais lag, umgeschaltet,
so daß über diese Spule nunmehr der Wicklung II Strom im Ortsstromkreis B-16-iy-d-
J-s'-2-B zugeführt und eine weitere Sicherheit gegen Erscheinen des Anrufes auf
Platz RP geschaffen wird. (Gegebenenfalls könnte diese Umschaltung fortfallen und Leitung
7 dauernd über d mit dem Minuspol der Batterie B verbunden sein.)
Das Hülfsrelais r sprach hierbei nicht an, da es durch den Anker 18 des Relais a' abgeschaltet
wurde. Wird dagegen.der Teilnehmer im Vielfachfeld eines anderen regulären oder
Hülfsplatzes verbunden, also angerufen, so ist' a' nicht erregt und spricht das Relais r an.
(Stromkreis 14.-1^-1 jj-r-y-kv-s-g.) Infolgedessen
wird das Relais t erregt, welches das Relais a' ausschaltet, und somit das Rufsignal
auf Platz HP verhindert, während zugleich das Rufsignal auf Platz RP durch direkte Erregung
der Wicklung II des Kipprelais über die Drosselspule g der benutzten Schnur ebenfalls
verhindert wird.
Wird nach dem Anruf durch z' die Klinke ak gestöpselt, so fließt Strom vom
Minuspol der Batterie B über Leitung" 12, Widerstand 21, den dritten Teil des Stöpsels
J1 und einerseits die Buchse der Klinke ak
zum Trennrelais t, andererseits über die dritte Feder der Klinke ak zum Hülfsrelais b. Das
Relais t schaltet das Relais a' und dadurch die Lampe 2' sowie auch die Drosselspule d ab (da
der Anker 17 von a' abfällt). . Die Haltewicklung II von α wird .weiter durch den über
Drosselspule g' fließenden Strom erregt gehalten. Über den Anker 18 von a' würde das
Relais r Strom erhalten und seinerseits das Trennrelais t einschalten, doch wird es — um
überflüssige Brücken in der Sprechleitung zu vermeiden ■— durch das Relais b, welches
ebenfalls über 18 Strom erhält, sowohl von der Leitung 8 wie auch von der Leitung 7 abgeschaltet.
Bei der erwähnten Erregung des Trennrelais t von außen her (mittels r) bildet das
Relais r zusammen mit der Drosselspule / über die Anker und Ruhekontakte des Relais b
eine Brücke zur Sprechleitung, deren Teilwiderstände symmetrisch zur Erdverbindung
13, 14 liegen.
Während des Gespräches fließt der Speisestrom zum Teilnehmermikrophon von der
Amtsbatterie B über das Kipprelais a, wobei das Schlußrelais e' der Schnur J1-J1 zusammen
mit der Drosselspule g' in Brücke zur Sprechleitung liegt. Auch diese Brücke ist symmetrisch
zu ihrer Erdverbindung 12-B, welche dem Schlußrelais e' während des Gespräches
Strom vom Minuspol der Batterie B über Leitungen 8, j'-j', I, die Teilnehmerstelle, Leitung
2 und Wicklung II des Kipprelais sowie Spule d zuführt.
Nach dem Anruf des Hülfsplatzes HP liegt einerseits zwischen der Leitung 8 (bzw. 1)
und Erde — außer Wicklung I des Kipprelais a — nur das Anrufrelais a'', andererseits
zwischen Leitung 7 (bzw. 2) und Erde.— außer der Wicklung II des Kipprelais — nur
die Drosselspule d über den angezogenen Anker von a' und die Batterie B. Es bilden mithin
a' und d zusammen das gleiche Wicklungssystem an der Teilnehmerleitung, wie die
Wicklungen e und g der Stöpselschnur j-j an
der regulären Sprechverbindung. Das Hülfsrelaissystem des Platzes HP wirkt also selbsttätig
ebenso, als wenn eine Schnur j-j auf einem regulären Platz gestöpselt wäre. Infolgedessen
wird auch das Prüfpotential der Teilnehmerklinken in der erforderlichen Weise geregelt.
Das Trennrelais t ist entbehrlich, wenn das Relais r noch durch die punktiert angedeutete
Leitung 15 mit der Buchse von ak verbunden wird und die Anker von t dem Relais r zugeordnet
werden.
An Hand der Fig. 1 bis 3 läßt sich die Anwendung der Erfindung bei allen ähnlichen
Amtsschaltungssystemen leicht finden.
Soll ein besonderer Vermittlungsplatz zur Herstellung der Aushülfsverbindungen benutzt
werden, so ist es nur nötig, Klinken wie kv auf diesem Vermittlungsplatz anzuordnen,
der dann auch noch sämtliche Hülfsklinken kh, kh' und Stöpselschnüre s'-s' erhält. Bei dieser
Anordnung eines besonderen Vermittlungsplatzes, der zweckmäßig von dem aufsichtführenden
Beamten bedient wird, kann die Außerwirkungsetzung des Anrufsystems auf dem regulären — entlasteten — Platz
schon sofort beim Stöpseln der betreffenden Klinke kv des Vermittlungsplatzes erfolgen,
indem über eine besondere Feder derselben ein besonderes Trennrelais oder eine besondere
Wicklung des regulären Trennrelais bzw. des Kipprelais eingeschaltet wird. Das reguläre
Trennrelais bzw. die reguläre. Haltewicklung des Kipprelais darf nicht unmittelbar
auf diesem Wege erregt werden, da sonst die Teilnehmerklinken fälschlicherweise ein Besetztpotential
erhalten würden.
Claims (3)
1.. Aushülfsschaltung zur Entlastung" der Arbeitsplätze in einem mit ·Vielfachklinkenfeldern
der Teilnehmer ausgerüsteten Fernsprechamt, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu dem Anruf- und
Trennsystem (α, ζ, t, Fig. ι und 2 bzw. a,
Fig. 3) der Teilnehmerleitung (1, 2), welches sich auf dem regulären Arbeitsplatz
(R P) befindet, ein vollständiges Anruf- und Trennsystem (V, ζ', t') eines Aushülfsplatzes
(HP) durch eine in Vielfachklinken (kh, kh ) auf den regulären Arbeitsplätzen
endigende Hülfsverbindungsleitung (7, 8, 9, Fig. ι und 2 bzw. 7, 8,
Fig. 3) derart geschaltet wird, daß einerseits beim Anruf des Amtes durch den Teilnehmer der Anruf auf dem regulären
Platz (RP) entweder durch Nichterregung des regulären Anrufrelais (a) infolge
Stromentziehung durch das parallel geschaltete Anrufrelais (a') des Hülfsplatzes
(HP) oder durch Erregung des Trennrelais (t) des regulären Platzes (RP) über
den Anker des ansprechenden Anrufrelais (a') des Hülfsplatzes (HP) verhindert
wird, so daß der Anruf des Teilnehmers nur auf dem Hülfsplatz erscheint, während
bei Verbindung des Teilnehmers in einem anderen Vielfachfeld sein Anruf sowohl auf dem regulären wie auf dem Hülfsplatz
durch Zusammenwirken der Trennrelais (t, V) beider Plätze mit dem an ihre
Verbindungsleitung angeschalteten Teil (6, Fig. ι und 2, g, Fig. 3) der Ortsverbindungsschnur
(s-s) verhindert wird.
2. Schaltung nach Anspruch 1 für ein Amt mit Rufabschaltung durch eine Wicklung
des Anrufsystems, dadurch gekennzeichnet, daß das Anrufsystem auf dem Aushülfsplatz (HP in Fig. 3) dem regulären
Schnursystem (s, e, g, s) nachgebildet ist, derart, daß beispielsweise das die
Anzugwicklung (I) des regulären Anrufsystems (a) überbrückende Schlußrelais
(e) des Schnursystems durch ein Anrufrelais (a') des Aushülfsplatzes, und die
symmetrische Spule (g) des regulären Schnursystems durch eine Drosselspule
(d) des Aushülfsplatzes ersetzt wird, welch letztere zweckmäßig erst durch den
Anker (17) des Anrufrelais (VJ derart umgeschaltet wird, daß die Abschaltewicklung
(II) des Anruf systems (α) auf dem regulären Arbeitsplatz (RP) erregt wird,
während die Abschaltung des Anrufes auf dem Aushülfsplatz durch ein Trennrelaissystem
(V, t) erfolgt, welches bei ungestöpselter Klinke (ak) des Aushülfsplatzes
gemeinsam mit der Abschaltewicklung· (II) des regulären Anruf systems (a) er- go
regt wird.
3. Schaltung nach Anspruch 1 und 2 mit Vermittlungsplatz für die Aushülfsverbindungen,
dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Anrufverhinderung auf dem regulären Arbeitsplatz (RP) beim Herstellen
der Aushülfsverbindungen auf dem Vermittlungsplatz geeignete Abschaltemittel (z. B. eine Gegenwicklung des Anrufsystems
oder eine zweite Wicklung des Trennrelais oder ein besonderes zweites
Trennrelais u. dgl.) unter Umgehung der Buchsenleitung in Wirkung gesetzt werden,
zum Zwecke, das Freipotential der Buchsenleitung bis zum Anruf des Teilnehmers aufrecht zu erhalten.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE236758C true DE236758C (de) |
Family
ID=496419
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT236758D Active DE236758C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE236758C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6513435B2 (en) | 2000-04-20 | 2003-02-04 | Isimat Gmbh Seibdruckmaschinen | Process for modifying and printing on the surface of a compact substrate |
-
0
- DE DENDAT236758D patent/DE236758C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6513435B2 (en) | 2000-04-20 | 2003-02-04 | Isimat Gmbh Seibdruckmaschinen | Process for modifying and printing on the surface of a compact substrate |
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