DE2363023B2 - Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen auftragen einer behandlungsfluessigkeit auf ein textilgut - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen auftragen einer behandlungsfluessigkeit auf ein textilgutInfo
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Description
35
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum kontinuierlichen Auftragen einer Behandlungsflüssigkeit
auf ein Textilgut, bei dem die Behandlungsflüssigkeit zunächst auf ein endloses Band aufgesprüht und
anschließend durch Kontakt auf das Textilgut übertragen wird. Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Aus der US-PS 31 35 039 ist es bereits bekannt, kontinuierlich eine Behandlungsflüssigkeit auf ein
Fasermaterial dadurch aufzutragen, daß diese Behandlungsflüssigkeit zunächst auf ein endloses Band aufgebracht,
beispielsweise aufgesprüht wird, und anschließend durch Kontakt auf das Fasermaterial übertragen
wird. Bei dem Fasermaterial handelt es sich jedoch um ein gepacktes Garn, und bei der Behandlungsflüssigkeit
um eine Färbeflotte, wobei außerdem eine ungleichmäßige Färbung des Garr.s (space dyeing) angestrebt wird.
Im Gegensatz dazu lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, auf ein bedrucktes oder geklotztes
bahnförmiges Textilmaterial in einem Zweiphasenverfahren die Fixierflotte möglichst gleichmäßig aufzubringen.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß das Textilgut vor dem Kontakt mit dem Band bedruckt oder geklotzt
wird, als Behandlungsflüssigkeit eine Fixierflotte beim Fixieren von Drucken und Klotzfärbungen nach einem
Zweiphasenverfahren und als Band eine Gummidecke verwendet werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die alkalische Fixierflotte zunächst mit einer
üblichen Sprühvorrichtung auf die endlose Gummidekke eesDriiht. Nachdem sich die Tröpfchen des
Sprühstrahls auf der festen Oberfläche vereinigt und zu einem Flüssigkeitsfilm egalisiert haben, wird das
bedruckte Textilgut mil der besprühten Gummidecke unter geringem Druck in Kontakt gebracht, wobei der
Flüssigkeitsfilm dann von dem Textilgut vollkommen aufgenommen wird.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist eine endlos umlaufende Gummidecke, in Laufrichtung
hintereinander angeordnet mehrere Sprühdüsen, die auf die Gummidecke gerichtet sind, sowie Walzen'
die den Kontakt zwischen der Gummidecke und dem bedruckten oder geklotzten Textilgut bewirken, auf.
Solche endlosen Gummidecken sind an allen praxisüblichen Film- und Rouleaux-Druckmaschinen vorhanden
und für den vorgenannten Zweck nutzbar. Bei den hohen Laufgeschwindigkeiten dieser Aggregate reicht
die von nur einer nebeneinandergeschalteten Düsenreihe versprühte Flüssigkeitsmenge jedoch nicht aus, um
mehr als 20% Fixierflotte gleichmäßig zu übertragen. In Abhängigkeit von der gewünschten Geschwindigkeit
und Auftragsmenge müssen dann mehrere Düsenreihen in Laufrichtung des Gummibandes hintereinandergeschaltet
werden.
Die hydroph ausgerüstete Oberfläche der üblichen Gu.nrriidecken erschwert aber eine gleichmäßige
Benetzung. Deshalb ist es vorteilhaft, zunächst auf eine 1000- Punkt walze zu sprühen, mit der die Gummidecke
vorbenetzt werden kann, bevor auf die so angefeuchtete Decke hinter der 1000-Punkt walze die benötigte
Flüssigkeitsmenge dosiert aufgesprüht wird. Wenn keine Gummidecke oiner Druckmaschine benutzt
werden kann oder zur Verfügung steht, so kann eine Gummidecke eigens zum Fixieren aufgebaut und
angetrieben werden. Solche Anordnungen lassen sich auch hintereinanderschalten, um größere Mengen
Fixierlösung auftragen zu können.
Um zu verhindern, daß der Flüssigkeitsfilm auf der endlosen Decke reißt oder nicht schnell genug egalisiert,
kann man der Fixierflotte als Netzmittel ein oxäthyliertes Fettamin, in Konzentrationen von 0,1 bis 1%
zusetzen.
Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung nachstehend erläutert.
Bei der Vorrichtung nach F i g. 1 wird das bedruckte oder geklotzte Textilgut zwischen zwei Umlenkrollen 2
vertikal geführt. Gegen dieses Textilgut 1 wird eine endlos umlaufende Gummidecke 3 angedrückt, die
ebenfalls über Umlenkroilen 4 läuft. Auf diese Gummidecke 3 wird beim Lauf über eine Walze 5 aus
den Düsen 6 eine Fixierflotte aufgesprüht, wobei ein Teil dieser Fixierflotte zuerst auf eine sogenannte Tausend-Punkt-Walze
7 gesprüht wird, die dann ihrerseits die aufgesprühte Fixierflotte an die Gummidecke 3 abgibt.
F i g. 2 zeigt eine Vorrichtung, bei der eine über zwei Rollen 8 und 9 endlos umlaufende Gummidecke 3 aus
mehreren, hintereinander angeordneten Reihen von Sprühdüsen 6 mit einer Fixierflotte besprüht wird. Das
bedruckte Textilgut 1, auf das die Fixierflotte übertra gen wird, wird mit Hilfe der Umlenkrolle 10 gegen die
über die Rolle 8 laufende Gummidecke 3 gedrückt, wobei die auf der Gummidecke 3 befindliche Fixierflotte
auf das bedruckte Textilgut übergeht.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für die Fixierung sämtlicher Arten von Küpen-, Leukoesterküpen-
und insbesondere Reaktivfarbstoffen auf Textilmaterial, das ganz oder zum überwiegenden Teil aus
Cellulosefasern besteht. Als Farbstoffe kommen alle
bekannten Vertreter der genannten Klassen in Frage, wie sie beispielsweise im Coluor Index aufgeführt sind.
Das Bedrucken und Klotzen dieses Textilmaterial erfolgt nach allgemein bekannten Methoden. Die
Farbstoffe werden abschließend auf der Faser nach einer bei Zweiphasen-Verfahren üblichen Methode
fixiert, beispielsweise durch längeres Verweilenlassen bei Raumtemperatur oder durch kurzzeitiges Einwirken
von Hitze.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen Zweiphasen-Fixierverfahren,
wo man das bedruckte Textilgut mit einer Fixierflotte klotzt oder pflatscht, die neben dem für die
Fixierung notwendigen Alkali noch beträchtliche Mengen an Neutralsalzen enthält, kann bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren dieser Zusatz an Neutralsalzen entfallen. Dies hat zur Folge, daß nur etwa
10% der bei den bekannten Zweiphasei.-Naßfixierverfahren
anfallenden Salzmenge in das Abwasser gelangen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet außerdem den Vorteil, daß man damit eine Flottenaufnahme von
unter 30% erreichen kann, ohne daß dabei unbenetzte Stellen auf dem Textilmaterial auftreten.
Die in den folgenden Beispielen für die verwendeten Farbstoffe angegebenen Coluor-Index-Nummern wurden
der 3. Auflage von 1971 entnommen.
Ein Zellwollgewebe wird mit einer Druckpaste, die einen Reaktivfarbstoff enthält, bedruckt und getrocknet.
Anschließend wird dieses Textilgut m der Vorrichtung nach F i g. 1 mit einer Fixierflotte, bestehend aus
100 g Natronlauge 38° Be (32,5%)
50 g Kochsalz
1 g Netzmittel (Cocosfettaminpentoxäthylat)
50 g Kochsalz
1 g Netzmittel (Cocosfettaminpentoxäthylat)
und
849 g Wasser
849 g Wasser
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besprüht wobei 3 Düsen hintereinander angeordnet sind. Der Flüssigkeitsdruck in den Düsen beträgt 0,4 atü,
der Sprühluftdruck 1,8 atü, die Warengeschwindigkeit 10 m/min. Der Fixierflottenauftrag liegt dann bei 18%.
Abschließend wird das Textilgut zur Fixierung des Farbstoffes etwa 30 see bei 12O0C gedämpft und wie
üblich nachbehandelt.
Nach dieser Arbeitsweise erhält man ein rotes Druckmuster von einwandfreier Egalität und optimaler
Farbausbeute mit guten Echtheitseigenschaften.
Eine Baumwollwirkware wird mit einer Druckpaste,
die einen Küpenfarbstoff enthält, bedruckt und danach getrocknet. Anschließend wird das Textilgut in der
Vorrichtung nach F i g. 1 mit einer Fixierflotte aus
80 g Natronlauge 38° Be (32,5%),
50 g Natriumdithionit
40 g kristallisiertes Natriumsulfat
2 g Netzmittel (Oleylamindekaoxaethylat)
50 g Natriumdithionit
40 g kristallisiertes Natriumsulfat
2 g Netzmittel (Oleylamindekaoxaethylat)
und
828 g Wasser
828 g Wasser
iooog
bedruckt und getrocknet.
Die Fixierflotte wird hierbei in einem Abstand von 2 m von der Stelle, an der die Umlenkrolle das Textilgut
an die Gummidecke drückt, auf die Gummidecke gesprüht. Zwei Düsen besprühen nebeneinander eine
1000-Punkt-Walze. Dadurch wird die Gummidecke
vorbenetzt. Dahinter sind 5 Düsen hintereinander im Abstand von 20 cm angeordnet Die Düsenöffnung ist
0,8 mm, der Flüssigkeitsdruck beträgt 0,6 atü, der Sprühluftdruck 2,0 atü, die Warengeschwindigkeit
28 m/min. Die Baumwollwirkware nimmt 25% Fixierfiotte auf und wird danach einem Dämpfaggregat
zugeführt und dort 20 see mit Dampf von 1000C
behandelt. Nach dem Sprühen, Oxidieren und Waschen erhält man einen leuchtenden, orangen Druck auf
weißem Grund.
Eine Baumwollware wird wie im Beispiel 1 bedruckt und danach getrocknet Die Fixierflotte ist ebenfalls
zusammengesetzt wie in Beispiel 1. Diese Fixierflotte wird mit einer Vorrichtung gemäß F i g. 1 auf die
Gummidecke einer Druckmaschine gesprüht, indem zwei Düsen auf die 1000-Punktwalze und in Laufrichtung
der Gummidecke dahinter zwei Düsenreihen zu je 5 Stück direkt auf die Gummidecke gerichtet sind. Der
Abstand vom Ort der Besprühung zur Kontaktstelle der Gummidecke mit der Baumwollware beträgt 4 m. Die
Einstellung der einzelnen Düsen ist wie im Beispiel 2. Bei einer Warengeschwindigkeit von 48 m/min, beträgt
die gleichmäßige Flottenaufnahme 30%.
Nachdem der Farbstoff im Dämpfer fixiert und die Baumwollware ausgewaschen wird, erhält man ein
kräftiges Blau mit scharfen Konturen auf weißem Grund.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Auftragen einer Behandlungsflüssigkeit auf ein Textilgut be:
dem die Behandlungsflüssigkeit zunächst auf ein endloses Band aufgesprüht und anschließend durch
Kontakt auf das Textilgut übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut
vor dem Kontakt mit dem Band bedruckt oder geklotzt wird, als Behandlungsflüssigkeit eine
Fixierflotte beim Fixieren von Drucken und Klotzfärbungen nach einem Zweiphasenverfahren
und als Band eine Gummidecke verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil der Fixierflotte zunächst auf eine Tausend-Punkt-Walze aufgesprüht wird, mit
der die Gummidecke vorbenetzt wird und anschließend die notwendige Fixierflotte dosiert auf die
Gummidecke aufgesprüht wird. *o
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß der Fixierflotte ein oxäthyliertes
Fettamin in Konzentrationen von 0,1 bis 1% als Netzmittel zugesetzt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung eine endlos umlaufende Gummidecke (3), mehrere in Laufrichtung hintereinander angeordnete
Sprühdüsen (6), die auf die Gummidecke (3) gerichtet sind, sowie Walzen (2,4,8, tO), die den
Kontakt zwischen der Gummidecke (3) und dem bedruckten oder geklotzten Textilgut (1) bewirken,
aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732363023 DE2363023B2 (de) | 1973-12-19 | 1973-12-19 | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen auftragen einer behandlungsfluessigkeit auf ein textilgut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732363023 DE2363023B2 (de) | 1973-12-19 | 1973-12-19 | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen auftragen einer behandlungsfluessigkeit auf ein textilgut |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2363023A1 DE2363023A1 (de) | 1975-06-26 |
DE2363023B2 true DE2363023B2 (de) | 1977-02-03 |
Family
ID=5901161
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732363023 Pending DE2363023B2 (de) | 1973-12-19 | 1973-12-19 | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen auftragen einer behandlungsfluessigkeit auf ein textilgut |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2363023B2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2802020A1 (de) * | 1978-01-18 | 1979-07-19 | Artos Meier Windhorst Kg | Anordnung zum fixieren von drucken mit reaktiv- und kuepenfarbstoffen |
-
1973
- 1973-12-19 DE DE19732363023 patent/DE2363023B2/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2363023A1 (de) | 1975-06-26 |
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