DE2342268A1 - Verfahren zur katalytischen hydrierenden verarbeitung von kohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren zur katalytischen hydrierenden verarbeitung von kohlenwasserstoffenInfo
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Description
Verfahren zur katalytischen hydrierenden Verarbeitung von Kohlenwasserstoffen
Die Verarbeitung von Kohlenwasserstoffen unter Durchsatz zusammen mit Wasserstoff durch Katalysatorbetten ist in zahlreichen
Ausführungsformen bekannt. Als Beispiele seien genannt:
Die Behandlung von Einsatzmaterialien im Schwerbenzinsiedebereich zur Entfernung von Schwefel und Stickstoff und zur Sättigung von
Olefinen für die Herstellung von Ausgangsmaterialien für die katalytische
Reformierung, die Entschwefelung von Gasölfraktionen,
die hydrierende Behandlung von schweren ölen oder ölfraktionen.
Verfahren der vorgenannten Zielsetzungen sind üblicherweise unter Anwendung eines in einem oder mehreren Reaktionsgefäßen angeordneten Katalysatorfestbetts durchgeführt worden. Diese
Arbeitsmethode weist eine Reihe von Nachteilen auf. Während der Benutzung des in einem Festbett vorliegenden Katalysators nimmt
seine Aktivität ab, so daß die Produktqualität ebenfalls abnimmt, sofern nicht die Reaktionsbedingungen nachgestellt werden. Wenn
es nicht mehr möglich ist, eine hinreichende Produktqualität aufrechtzuerhalten,
muß der Katalysator ersetzt werden; hierzu muß der Strom des zu verarbeitenden Materials auf einen anderen Um-
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schaltreaktor umgeschaltet oder das Verfahren muß abgestellt werden. Die katalytische Entschwefelung von Rückstandsbrennoder
-heizölen wird besonders beeinträchtigt durch Verschmutzung des Katalysators durch Ablagerungen von Koks, aus dem öl entfernten
Metallen, Salzen, Abblätterungen und anderen aus der
Anlage herrührenden Fremdstoffen. Zusätzlich zu der Verringerung der Aktivität des Katalysators erhöht die Ablagerung derartiger
Materialien den Druckabfall im Reaktor, was zu höherem Betriebsaufwand und höheren Kosten führt und die gleichmäßige Verteilung
von Wasserstoff und öl über den Katalysator beeinträchtigt, so daß sich Kanalbildung, Heißstellen und weitere Katalysatordesaktivierung
ergeben. Betriebsstillegungen infolge solcher Schwierigkeiten sind sehr kostspielig, sowohl infolge Produktionsausfalls
als auch der Kosten eines Katalysatoraustauschs. Eine
nach dem Stand der Technik herangezogene Methode zur Vermeidung oder Verringerung dieser Schwierigkeiten besteht in der Anwendung
von Schutzreaktoren vor dem eigentlichen Hauptentschwefelungsreaktor. Diese Reaktoren werden als Umschaltreaktoren verwendet,
d.h. es befindet sich jeweils nur ein Reaktor im Verfahrensfluß, während der andere Reaktor regeneriert oder mit
neuem Katalysator gefüllt wird. Bei der Verarbeitung von Rohölen, die einen hohen Gehalt an Metallen aufweisen, stellt die
Desaktivierung des Katalysators infolge des Metallgehalts des Öls ein genauso schwerwiegendes Problem wie die Desaktivierung
infolge Kohlenstoffablagerung auf dem Katalysator dar, wenngleich sie langsamer erfolgen mag. Die Regeneration von mit
Metallen verunreinigtem Katalysator durch Abbrennen kohlenstoffhaltiger
Ablagerungen stellt nicht die ursprüngliche Aktivität wieder her, da die Metalle nicht entfernt v/erden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
verbessertes Verfahren zur katalytischer, hydrierenden. Verarbeitung
von Kohlenwasserstoffen zu schaffen, das nicht die vorstehend erläuterten und ähnliche Mängel bekannter Arbeitsmethoden
aufweist, auch und insbesondere die hydrierende Be'/?ndlung von
metallhaltigen Rückstandsrohölen in kontinuierlicher Betrie! s-
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weise gestattet, und trotzdem einfach/ betriebssicher und störungsunanfällig
durchzuführen ist.
Gegenstand der Erfindung ist hierzu ein Verfahren zur katalytischen hydrierenden Verarbeitung von Kohlenwasserstoffen,
bei dem die Kohlenwasserstoffe in Reihenfluß nacheinander durch mindestens zwei Reaktoren mit sich bewegendem Katalysatorbett
geführt werden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man
(a) ein Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial und Wasserstoff durch eine erste Reaktionszone mit sich bewegendem Katalysatorbett leitet und dieser Reaktionszone regenerierten Katalysator
zuführt,
(b) den Ausfluß aus der ersten Reaktionszone durch eine zweite
Reaktionszone mit sich bewegendem Katalysatorbett leitet
und dieser Reaktionszone frischen Katalysator zuführt,
(c) gebrauchten Katalysator vom Boden der zweiten Reaktionszone abzieht,
(d) den gebrauchten Katalysator in einer Regenerationszone mit
einem sauerstoffhaltigen Gas in Berührung bringt und hierdurch angesammelte kohlenstoffhaltige Ablagerungen von dem
Katalysator abbrennt und regenerierten Katalysator erzeugt, und
(e) mindestens einen Teil des in der Arbeitsstufe (d) gebildeten regenerierten Katalysators in die erste Reaktionszone als
den regenerierten Katalysator der Arbeitsstufe"(a) leitet.
Die hydrierende Verarbeitung erfolgt gewöhnlich in zwei Reaktoren mit sich bewegendem Katalysatorbett. Das Einsatzmaterial
fließt im Reihenfluß nacheinander durch die Reaktoren, der Katalysator fließt zweistufig in umgekehrtem Reihenfluß
zwischen den Reaktoren hin und her. Es erfolgt zunächst eine Entfernung von Metallen und Reinigung des Einsatzmaterials in
dem ersten Reaktor, der den regenerierten gebrauchten Katalysator enthält, und dann die übrige hydrierende Behandlung in dem
zweiten Reaktor, der den frischen Katalysator enthält. Das Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial
wird zusammen mit dem Wasserstoff
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durch die regenerierten Katalysator enthaltende erste Reaktionszone mit sich bewegendem Katalysatorbett geleitet, der Ausfluß
aus der ersten Reaktionszone wird durch die frischen Katalysator
enthaltende zweite Reaktionszone geführt, gleichzeitig wird, vorzugsweise periodisch, gebrauchter Katalysator vom Boden der zweiten
Reaktionszone abgezogen, vom Ausfluß der zweiten Reaktionszone getrennt und mit einem sauerstoffhaltigen Gas in Berührung
gebracht, um angesammelte kohlenstoffhaltige Ablagerungen herunterzubrennen und hierdurch den Katalysator zu regenerieren, worauf
der regenerierte Katalysator in die erste Reaktionszone geleitet wird. Aus letzterer wird verbrauchter Katalysator zu einer
Metallrückgewinnungsanlage geleitet.
Die Zeichnung zeigt eine bevorzugte Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Das Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial und Wasserstoff treten durch die Leitung 1, die zum Kopf des ersten Reaktors
2 führt, in das Verfahren ein und fließen dann abwärts durch den Reaktor. Der Reaktionsausfluß wird durch die Leitung 3 in den
zweiten Reaktor 4 geführt. Die hydrierend behandelten Produkte verlassen das Verfahren durch die Leitung 5, etwa in einen. Hochdruckabscheider
oder zu anderer im Einzelfall gewünschter Weiterverarbeitung. Frischer Katalysator wird dem Verfahren durch
die Zuführung 6 über den Schleusen- oder Sperrbehälter 7 zugeführt; der Behälter 7 dient dazu, den Katalysator vor der Einführung
in den zweiten Reaktor 4 auf den gleichen Druck zu bringen. Der Katalysator fließt dann allmählich abwärts durch den
Reaktor und wird, als gebrauchter Katalysator, vom Boden des Reaktors durch den Austrag 8 abgezogen und in den Schleusen- oder
Sperrbehälter 9 geleitet. Der abgetrennte Katalysator wird dann durch die Leitung 10 in die Regenerationszone 11 geführt, die
bei der dargestellten Ausführungsform in einem zweiten Schleusen- oder Sperrbehälter vorgesehen ist. In der Regenerationszone
wird der Katalysator mit einem sauerstoffhaltigen Gas, wie Luft, behandelt, das durch nicht dargestellte Einrichtungen zugeführt
wird. Nachdem eine hinreichende Entfernung kohlenstoffhaltiger
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Substanzen durch Oxydation in der Regenerationszone herbeigeführt
worden ist, wird der Katalysator zunächst durch die Leitung 12 in einen Behälter 13 geführt und dann unter Druckwirkung durch die
Leitung 14 in den Schleusen- oder Sperrbehälter 15 gefördert, der sich am Kopf des ersten Reaktors befindet.
Vom Sperrbehälter 15 wird der Katalysator in den ersten Reaktor 2 eingespeist. Er fließt dann abwärts durch den Reaktor,
wobei die .anfängliche Entfernung der Metalle aus dem Einsatzmaterial
erfolgt und Fremdstoffteilchen entfernt werden. Verbrauchter Katalysator wird durch den Austrag 16 in den Schleusen- oder Sperrbehälter
17 abgezogen, zur Entfernung aus dem Reaktorsystem und
überführung in eine Metallrückgewinnungsanlage.
Zur Vereinfachung und Verbesserung der Übersichtlichkeit sind Regeleinrichtungen, Ventile, Wärmeaustauscher und andere
zur Durchführung des Verfahrens erforderliche Hilfseinrichtungen in der Zeichnung nicht dargestellt. Sie können von einem Fachmann
ohne erfinderisches Zutun vorgesehen werden. Weiterhin sind die Zeichnung und ihre vorstehende Erläuterung als Ausführungsbeispiels
aufzufassen und die Erfindung ist nicht auf diese besondere Durchführungsform beschränkt. Beispielsweise kann die Regenerationszone
mit einem Wirbelschichtbett, einem Fließbett ähnlich der Reaktionszone oder einem Festbett, wie vorstehend angegeben, arbeiten.
VJe iterhin fallen Arbeitsschritte, wie Reduktion und Sulfidierung
des Katalysators vor seiner Rückführung in eine Reaktionszone, in den Rahmen der Erfindung. Eine Reduktion und Sulfidierung
kann in der Überführungsleitung 14 oder in dem Sperrbehältef 15 oder in dem zweiten Reaktionsgefäß selbst durchgeführt ·
werden.
Nachstehend werden weitere Gesichtspunkte, Ausführungsformen und Anwendungen des Verfahrens weiter erläutert.
Das breite Gebiet der hydrierenden Verarbeitung wird gewöhnlich in drei hauptsächliche Teilgebiete unterteilt. Das
erste ist die hydrierende oder Hydrobehandlung, bei der Stoffe
wie Schwefel, Stickstoff und Metalle, die in zahlreichen organischen
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Molekülen anwesend sind, bed gleichzeitig nur geringer Molekülkrackung
aus dem Einsatzmaterial entfernt werden. Das zweite Teilgebiet ist die Hydrokrackung, bei der mindestens 50 % des Einsatzmaterials
zu Komponenten geringeren Molekulargewichts gekrackt wird, z.B. die Erzeugung von Schwerbenzin aus einem schweren Destillat.
Die Hydrofinierung liegt zwischen diesen beiden Extremen und führt zu Moleküländerungen bis zu 10 % der Beschickung zusammen
mit der Entferung der Verunreinigungen. Wenngleich zahlreiche Unterschiede hinsichtlich der Verarbeitungsbedingungen oder geeigneter
Katalysatoren und Fließschemata für diese beiden verschiedenen Betriebsweisen bestehen, sind sie in den meisten Gesichtspunkten
einander im Grundsatz ähnlich. Derartige hydrierende Verarbeitungen können nach dem Verfahren der Erfindung durchgeführt werden.
Die bei derartigen Verfahren verwendeten Katalysatoren umfassen normalerweise eine Grundmetallkomponente, d.h. ein Metall
aus der Gruppe Nickel, Eisen und Kobalt,auf einem anorganischen Oxydträger. Die Herstellung und Zusammensetzung derartiger Katalysatoren
stellt ein eigenes Fachgebiet dar und die Durchführung des Verfahrens der Erfindung ist nicht direkt davon abhängig. Ein typischer
Katalysator kann z.B. etwa 0,1 bis 10 % Nickel oder eines anderen Metalls oder einer Kombination von Metallen der genannten
Grundmetallgruppe, zusammen mit anderen Metallen wie Molybdän oder Vanadium, enthalten. Das Trägermaterial des Katalysators besteht
normalerweise aus einem widerstandsfähigen anorganischen Oxyd, wie Aluminiumoxyd, Siliciumdioxyd, Zirkonoxyd, Boroxyd usw., oder
einer Kombination irgendwelcher dieser Stoffe, insbesondere Aluminiumoxyd
in Vereinigung mit einem oder mehreren der anderen Oxyde. Das Aluminiumoxyd ist gewöhnlich im Überschuß anwesend, mit einem
Gewichtsverhältnis von Aluminiumoxyd zu anderen Komponenten von etwa 1,5 : 1 bis 9:1 und vorzugsweise etwa 1,5 : 1 bis 3:1.
Die Einverleibung einer geringen Menge Silicimdioxyd ist sehr gebräuchlich, um die Gesamtkrackaktivität des Katalysators zu erhöhen.
Katalysatoren der vorgenannter. Arten werden für die Durchführung des Verfahrens der Erfindung bevorzugt.
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Die Verarbeitungsbedingungen für irgendeine bestimmte Hydrofinierungsbehandlung richten sich nach dem Einsatzmaterial,
dem Katalysator und den erwünschten Produkten. Als breiter Bereich
für die Betriebsbedingungen seien genannt: Temperaturen von 260 bis 538°C, Drücke von 14,6 bis 273 atm, und stündliche Raumströmungsgeschwindigkeiten
der Flüssigkeit, d.h. Volumina Flüssigkeit, gemessen bei 15°C, je Stunde und je Volumen Katalysator, von 0,5
bis etwa 5,0. Die im Einzelfall erforderliche genaue Reaktortemperatur hängt von der Katalysatoraktivität ab. Allgemein wird der
Betriebsdruck um so höher gewählt, je höher der Siedepunkt des zur
Verarbeitung kommenden Materials liegt. Bei allen Betriebsdurchführungen zur Hydrobehandlung betragen die Wasserstoffumwälzraten
etwa 178 bis 4460 V/V, d.h. Volumina H2, gemessen bei 15°C und
1 atm, je Volumen Öl, gemessen bei 15°C. Dies steigert die Verdampfung
und verbessert die Verarbeitungsergebnisse durch Darbietung von Wasserstoff für die Bildung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff
aus dem aus dem Einsatzmaterial abgespaltenen Stickstoff und Schwefel, und für die Sättigung von olefinischen Kohlenwasserstoffe»
UHdr öjje Krackung von großen Molekülen.
Bei der Verarbeitung von Rohölrückstandsfraktionen
ist es üblich, daß Metalle, in den meisten Fällen Nickel und Vanadium, in Konzentrationen von mehr als 100 Gewichtsteilen-je-Million
in solchen.Fraktionen anwesend sind. 3ei diesen Metallen handelt
es sich um Verunreinigungen, die vor der weiteren Verarbeitung oder der Verwendung des Rohöls entfernt werden müssen. Dies geschieht
gewöhnlich in der gleichen Behandlung, bei der Schwefel und Stickstoff entfernt, werden, und,zwar durch Hydrokrackung der
großen, metallhaltigen, thermisch stabilen Moleküle unter Herausbrechen
der einzelnen Metallatome. Die in dieser Weise freigemachten Metallanteile sammeln sich auf dem Katalysator an und verursachen
schließlich seine Desaktivierung. Die Metallvergiftung des Katalysators kann ein so .schwerwiegendes Problem wie die
durch Kohlenstoffablagerung verursachte Desaktivierung sein. In dieser Weise auf dem Katalysator abgeschiedene Metalle werden durch
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das Abbrennen des Kokses nicht entfernt und demgemäß ist es unmöglich,
den Katalysator wieder auf eine Aktivität gleich der von unbenutztem Katalysator zu regenerieren. Der schließlich erforderlich
werdende Ersatz des verbrauchten Katalysators ist eine sehr zeitraubende Maßnahme, die durch das Verfahren der Erfindung beseitigt
wird.
Die Katalysatoren werden auch durch Salze, Abblätterungen, aus der Anlage herrührende Schmutzteilchen und im Rückstand
sbrennöl vorliegende teilchenförmige Verunreinigungen verschmutzt.
Der Katalysator wirkt also nicht nur als katalytische Substanz, sondern auch als Filter für das zugeführte Material.
Dieser Vorgang verursacht Beeinträchtigungen der gleichmäßigen Verteilung von Wasserstoff und öl über das Katalysatorbett mit
daraus folgender Kanalbildung des Reaktionsteilnehmerflusses, Auftreten von Heißstellen und weiterer Katalysatordesaktivierung. Ein
zunehmender Druckabfall längs des Reaktors mit einhergehender Steigerung des Betriebs- und Kostenaufwands stellt ebenfalls ein unerwünschtes
Ergebnis dieser Filterwirkung dar. Betriebsstillegungen infolge dieser Schwierigkeiten sind sehr kostspielig, sowohl hinsichtlich der Betriebsausfallszeit als auch der Kosten des Katalysatorersatzes.
Die Angabe einer Betriebsweise zur Beseitigung dieser Nachteile bisheriger Katalysatorfestbettverfahren bildet einen
der Vorteile der Erfindung.
Bei dem Verfahren liegt Reihenfluß des Einsatzmaterials
nacheinander durch die beiden Reaktoren in Verbindung mit einer Katalysatorbewegung
in einem zweistufigen Halb-Gegenstromfluß vor, wobei
das frische Einsatzmaterial zuerst mit regeneriertem gebrauchten Katalysator in Berührung gebracht wird. Der Katalysatorfluß
erfolgt durch Schwerkraft und ist demgemäß auf Abwärtsfluß beschränkt.
Voller Gegenstromfluß der Reaktionsteilnehmer in flüssiger
Phase wird bei der hydrierenden Verarbeitung von schweren Ölen wegen der sich, ergebenden schlechten Umwandlungen und erhöhten
Katalysatordesaktivierungsraten selten angewendet. Ein Gegenstromfluß
von verdampftem öl wäre jedoch wünschenswert, ist aber mit schweren ölen kaum zu erreichen. Zu den Vorteilen des hier beschriebenen
Verfahrens mit sich bewegenden Kataiysatorbetten
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gehören längere Betriebsläufe zwischen Verfahrensabstellungen,
indem letztere nur durch mechanische Gesichtspunkte oder die periodischen
Wartungen veranlaßt werden, die Beseitigung eines Aufbaus übermäßigen Druckabfalls, die Erzeugung eines gleichmäßigeren
Produkts und die Fähigkeit zur Entfernung von Verunreinigungen bis auf ein tieferes Niveau bei gleicher Katalysatormenge.
Bei dem Verfahren der Erfindung wird regenerierter Katalysator in dem ersten Reaktor mit sich bewegendem Bett verwendet.
Dieser Reaktor ist vorzugsweise von vergleichsweise geringem Volumen und dient als ein Schutzreaktor für den ebenfalls
mit sich bewegendem Bett betriebenen Hydrobehandlungs-Hauptreaktor des Verfahrens, in dem frischer Katalysator zur Anwendung
kommt. Dabei ist für die hiesigen Erläuterungen unter einem Reaktor mit sich bewegendem Bett ein Reaktor zu verstehen, in dem ein
nicht-fluidisiertes Katalysatorbett langsam vom einen Ende des Reaktors zum anderen Ende, in einem Fluß ähnlich dem stopfenartigen
Fluß der Reaktionsteilnehmer, geführt wird, und zwar durch Zuführung von Katalysator am einen Ende und Entfernung von Katalysator
am anderen Ende. Frischer Katalysator wird am Kopf des Hauptreaktors, d.h. des zweiten Reaktors, zugeführt und nach einer
Aufenthaltsdauer, die durch die Desaktivierungswirkungen in beiden
Reaktoren bestimmt ist, vom Boden des Reaktors abgezogen und regeneriert.
Der RegenerationsVorgang dient zur Entferung von angesammelten
Koksablagerungen oder -schichten vom Katalysator. Wahlweise
Sekundärbehandlungen in Verbindung mit dieser Regeneration sind die Reduktion der im Katalysator enthaltenen Grundmetallatome,
ausgehend von dem oxydierten Zustand, der sich bei der zur Kohlenstoffentfernung
erforderlichen Verbrennung ergibt, und die Sulfidierung dieser Metallatome zwecks Verringerung des Krackvermögens
der reduzierten Metallanteile. Wenngleich eine Krackung häufig in dem Verfahren erwünscht ist, haben die frisch reduzierten Metalle
eine nahezu unkontrollierbare katalytische Aktivität, die zu schlechten Verarbeitungsergebnissen führt. Der regenerierte Katalysator
wird dann in den ersten Reaktor zu Verwendung als anfänglicher Krackkatalysator und als Filtermittel eingespeist. Ver-
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brauchter Katalysator wird vom Boden dieser ersten Reaktionszone
abgezogen und einer Metallrückgewinnungsanlage zugeführt oder sonstwie verwertet oder weiterbehandelt oder einfach verworfen.
Die Ablagerung von Kohlenstoff auf dem Katalysator kann eine raschere Desaktivierung verursachen als die Verschmutzung
des Katalysators durch Ansammlung von aus dem Einsatzmaterial entfernten
Metallen. In diesem Falle können wirtschaftliche Gesichtspunkte der Verfahrensführung und der Katalysatorkosten diktieren,
daß die Regeneration von gebrauchtem Katalysator aus dem zweiten Reaktor iri einer Rate durchgeführt werden sollte, die größer ist
als die Katalysatorzirkulation in den ersten Reaktor. Entsprechende Anteile des regenerierten Katalysators v/erden dann nicht zu dem
ersten Reaktor geführt, sondern zu dem zweiten Reaktor selbst zurückgeführt. Das Ausmaß einer solchen Katalysatorrückführung hängt
dabei ab von den relativen Desaktivierungsraten und der gewünschten mittleren Aktivität der beiden Katalysatorbetten, wobei diese durch
solche Faktoren, wie Betriebshilfsmittelkosten, Verarbeitungsbedingungen,
mittlere Katalysatorlebensdauer, Katalysatorüberführungsrate
in den ersten Reaktor und Größe der beiden Reaktoren relativ zueinander, verknüpft sind. Die Vielfalt und Verwicklung dieser. Beziehungen
macht es unmöglich, im Rahmen der vorliegenden Erläuterung eine optimale Katalysatorüberführungs- oder -rückführrate anzugeben,
jedoch kann diese von einem Fachmann ohne erfinderisches Zutun festgelegt werden, so bald für den Einzelfall der Katalysator,
das Einsatzmaterial, die Produktspezifikation und die Reaktorgrößen feststehen.
Der zum obigen umgekehrte Fall liegt vor, wenn die Katalysatorverschmutzung
durch Metal!abscheidung im Vergleich zur
Kohlenstoffablagerung sehr rasch und stark ist. Um die gewünschte Katalysatoraktivität im ersten Reaktor aufrecht zu erhalten, kann
es dann notwendig sein, frischen Katalysator sowohl dem ersten als auch dem zweiten Reaktor zuzuführen.
Eine Rückführung von Katalysator, der aus dem ersten Reaktor abgezogen worden istr zu dem ersten Reaktor nach Regeneration
kann in Sonderfällen zweckmäßig sein, etwa beim Anfahren des
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Verfahrens, wo beide Reaktoren mit frischem Katalysator beschickt
sind, oder bei sehr starker Koksbildung Im ersten Reaktor.
Die liaführung und Entfernung von Katalysator in die
bzw. aus den Reaktionszonen erfolgt zweckmäßig jeweils mittels eines Schleusen- oder Sperrbehälters, der einen umschlossenen Raum
zwischen zwei Ventilen oder Schiebern aufweist. Beim Zuführungsvorgang
wird Katalysator von oben in den Sperrbehälter hineinfallen gelassen, dann wird das obere Ventil geschlossen, der Druck im
Sperrbehalter auf den gleichen Druck wie in der Reaktlonszone gebracht und dann das Bodenventil geöffnet. In dieser Weise kann Katalysator
periodisch in jeden der Reaktoren eingeführt und aus jedem der Beaktoren entfernt werden, ohne das irgendeine Störung
des Verfahrens Infolge änderungen von Druck oder Temperatur in den
Reaktlonszoaaen eintritt.
Ein Schleusen- oder Sperrbehälter kann auch als die zwischen den beiden Reaktoren befindliche Reaktlonszone verwendet
werden. Jm. Betrieb tritt Katalysator In die Regenerationsζone ein
und diese wird dann abgedichtet. Danach wird mitgeschlepptes Öl
entfernt iaaad cLaaia wird ein sauerstoff haltiges Gas durch den Katalysator
geleitet» Infolge seiner hohen Temperatur tritt spontan
Zündung ixad Mabrennen von Kohlenwasserstoffrückstanden und Koksablageoangeaa
ein. Die Temperatur des Katalysators sollte bei der
Begeneratioaa mlcnt auf über 454 bis 4S2°C ansteigen gelassen werden.
UnerwSnsOhte Flaiamenerscheinungen und daraus folgende hohe
Temperaturen Lassen sich durch Stickstoffausspülung des Sperrbehalters
vor der Segveneration und Verdünnung der für die Regeneration
verweaasdeiben Luft mit Stickstoff oder zurückgeführten Verbremaung-sgasen
nwsoaeiden. Der Sauerstoffgehalt des zum Regenerieren des !Katalysators verwendeten Oases wird normalerweise unter
etwa 1 his 2 % geihalten.
«arena Regeuteratioaasvorgang liegt das im Katalysator
eaathaltoeaae Ketall In einem hoch oxydierten Zustand vor. Grundsätfczllcsh
Ist es möglich, öen lia.talysator In diesem Zustand direkt
2M <äen erstem Seaktox elnzuspeisea, Es Ist jedoch zweckmäßig, eine
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allmähliche Reduktion und Sulfidierung bei kontrollierten Bedingungen
und Reaktionsraten vorzunehmen, da hierdurch eine erhöhte Katalysatoraktivität im Vergleich zu der bei direkter Einführung des
Katalysators in eine Reaktionszone erzielten Aktivität erreicht wird. Die Reduktion kann durchgeführt werden, indem man ein Gas,
wie Wasserstoff oder Methan, bei erhöhter Temperatur über den Katalysator
leitet und so den an Metall gebundenen Sauerstoff durch einen Verbrennungsvorgang entfernt* Nach der Reduktionsbehandlung
wird der Katalysator zweckmäßig mit einer schwefelhaltigen Substanz, wie Schwefelwasserstoff oder einem schwefelhaltigen leichten Kreislauföl,
zur Sulfidierung in Berührung gebracht. Eine besonders bevorzugte Sulfidierungsbehandlung besteht darin, den Katalysator mit
einem leichten Kreislauföl etwa 18 Stunden lang bei einer Temperatur von etwa 150°C, einem Druck von 137 atm und einer Wasserstoffumwälzrate
von 890 V/V vorzubefeuchten und dann die Temperatur etwa 32 Stunden oder bis sich eine Gleichgewichtskonzentration an H2S
eingestellt hat, auf 232°C zu erhöhen. Dann wird die Zirkulation des leichten Kreislauföls beendet. Danach kann der Katalysator mit
dem zur hydrierenden Behandlung kommenden Einsatzmaterial beaufschlagt und auf die zur Durchführung der gewünschten Hydrobehandlung
erforderliche Temperatur gebracht werden. Natürlich wird bei dem Verfahren der Erfindung das Einsatzmaterial erst nach überführung
des Katalysators in die Reaktionszone mit dem Katalysator in Berührung gebracht. Die.im Einzelfall gewählte Sulfidierungsmethode
richtet sich nach der erzielbaren Aktivitätssteigerung im Vergleich
zu den Kosten und den relativen Desaktivierungsraten infolge von Metall- und Koksabscheidung. Die Durchführung einer Sulfidierung
wird bevorzugt, jedoch kann das Verfahren auch ohne eine gesonderte Sulfidierungsstufe ausgeführt werden.
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Claims (13)
1. Verfahren zur katalytischen hydrierenden Verarbeitung
von Kohlenwasserstoffen, bei dem die Kohlenwasserstoffe in Reihenfluß nacheinander durch mindestens zwei Reaktoren mit
sich bewegendem Katalysatorbett geführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man
(a) ein Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial und Wasserstoff durch
eine erste Reaktionszone mit sich bewegendem Katalysatorbett leitet und dieser Reaktionszone regenerierten Katalysator
zuführt,
(b) den Ausfluß aus der ersten Reaktionszone durch eine zweite
Reaktionszone mit sich bewegendem Katalysatorbett leitet
und dieser Reaktionszone frischen Katalysator zuführt,
und dieser Reaktionszone frischen Katalysator zuführt,
(c) gebrauchten Katalysator vom Boden der zweiten Reaktionszone abzieht,
(d) den gebrauchten Katalysator in einer Regenerationszone mit
einem sauerstoffhaltigen Gas in Berührung bringt und hierdurch angesammelte kohlenstoffhaltige Ablagerungen· von dem
Katalysator abbrennt und regenerierten Katalysator erzeugt, und
(e) mindestens einen Teil des in der Arbeitsstufe (d) gebildeten
regenerierten Katalysators in die erste Reaktionszone als den
regenerierten Katalysator der Arbeitsstufe (a) leitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man mindestens einen Teil des in der Arbeitsstufe (d) gebildeten regenerierten Katalysator zu der zweiten Reaktionszone mit sich bewegendem Katalysatorbett zurückführt.
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3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial,
das mindestens 200 Gewichtsteile-je-Million Schwefel und 200
Gewichtsteile-je-Million Stickstoff enthält, der ersten Reaktionszone zuführt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial, das einen Metallgehalt von über 150 Gewichtsteile-je-Million
aufweist, der ersten Reaktionszone zuführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial,
das Anteile im Siedebereich von 93 bis 26O°C umfaßt, der ersten Reaktionszone zuführt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial
mit einem Anfangssiedepunkt über 2O4°C der ersten Feaktionszone
zuführt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionszonen bei einer Temperatur
von 260 bis 454°C hält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionszonen bei einem Druck
von 14,6 bis 273 atm hält.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet, der
mindestens ein Metall aus der Gruppe Nickel, Eisen, Kobalt und Vanadium auf einem anorganischen Oxydträger enthält.
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10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Regeneration in einer Zwischenzone mit einem stationären Katalysatorbett durchführt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Regeneration in einem sich bewegenden
Katalysatorbett durchführt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Regeneration in einem Katalysatorwirbelschichtbett
durchführt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch
gekennzeichnet, daß man mindestens einen Teil des von der ersten Reaktionszone abgezogenen Katalysators regeneriert und
zu der ersten Reaktionszone zurückführt.
409812/0845
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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