DE2730159C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G65/00—Treatment of hydrocarbon oils by two or more hydrotreatment processes only
- C10G65/14—Treatment of hydrocarbon oils by two or more hydrotreatment processes only plural parallel stages only
- C10G65/16—Treatment of hydrocarbon oils by two or more hydrotreatment processes only plural parallel stages only including only refining steps
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren
zur hydrierenden Behandlung sowohl eines schweren als auch eines
leichten Kohlenwasserstofföls unter abwechselndem Kontaktieren
jeder Ölart mit einem Katalysator mit Hydrieraktivität in An
wesenheit von Wasserstoff.
Im großtechnischen Maßstab wird die Hydrierbehandlung von
schweren Ölen für die verschiedensten Zwecke durchgeführt, bei
spielsweise für die hydrierende Entschwefelung, für die hydrierende
Entmetallisierung oder für das Hydrokracken. Eine solche
Hydrierbehandlung wird im allgemeinen bei erhöhten Temperaturen
und erhöhten Wasserstoffdrücken mittels eines Katalysators
durchgeführt, der Hydriereigenschaften aufweist. Infolge der
Ablagerung von Koks auf der Katalysatoroberfläche nimmt die
Katalysatoraktivität im Verlauf der Hydrierbehandlung ab.
Wenn die Katalysatoraktivität einen nicht mehr zulässigen
niedrigen Wert erreicht
hat, kann man den Katalysator regenerieren, beispielsweise
durch Abbrennnen des Koks mit z. B. einem sauerstoffhaltigen
Gas. Eine solche Regenerierbehandlung verbraucht jedoch wertvolle
Betriebszeit, und daher muß die Häufigkeit, mit der eine solche
Regenerierbehandlung durchzuführen ist, so weit als möglich er
niedrigt werden und am besten muß ein Katalysator überhaupt nicht
regeneriert werden. Die Geschwindigkeit der Kohlenstoffablagerung
und daher die Desaktivierungsgeschwindigkeit des Katalysators
kann dadurch vermindert werden, daß man hohe Wasserstoff
drücke anwendet, beispielsweise Wasserstoffpartialdrücke von
98,1 bar und höher. Aus wirtschaftlicher Sicht ist jedoch die
Anwendung solcher hohen Drücke nicht besonders attraktiv, da
dann kostspielige hochdruckbeständige Vorrichtungen verwendet
werden müssen.
Es ist an sich auch möglich, einen durch Kontaktieren mit einem
schweren Öl mindestens teilweise desaktivierten Katalysator da
durch zu regeneriern, daß man ihn mit einem leichten Öl in
Anwesenheit von Wasserstoff unter identischen Bedingungen wie
bei der Hydrierbehandlung des schweren Öls kontaktiert. Während
der Hydrierbehandlung des leichten Öls wird dann mindestens ein
Teil des auf dem Katalysator niedergeschlagenen Kohlenstoffs
entfernt. Daher ist es an sich möglich, einen Katalysator da
durch zu regenerieren, indem man die Schwerölzufuhr zu dem be
treffenden Reaktor durch eine Leichtölzufuhr ersetzt. Nachdem
der auf dem Katalysator niedergeschlagene Kohlenstoff in aus
reichendem Ausmaß entfernt worden ist, wird die Leichtölzufuhr
wiederum durch eine Schwerölzufuhr ersetzt. Eine solche Maßnah
me ermöglicht es auch, unter relativ niedrigen Wasserstoff
drücken zu arbeiten. Ein Nachteil einer solchen Arbeitsweise
besteht jedoch darin, daß das Schweröl Teile des Leichtöls auf
nimmt, so daß dann nachfolgend besondere Trennstufen erforder
lich sind.
Aufgabe der Erfindung war es daher, die vorstehend erläuterten
Nachteile zu beheben und ein Verfahren zur Verfügung zu stellen,
bei dem der Hydrierkatalysator nicht durch Kohlenieder
schlag frühzeitig desaktiviert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur hydrierenden Behandlung so
wohl eines schweren als auch eines leichten Kohlenwasserstofföls,
wobei der Conradson-Wert des Schweröls gemäß ASTM-Norm D 189
mindestens doppelt so groß wie derjenige des leichten Öls ist,
in Anwesenheit von Wasserstoff unter abwechselndem Kontaktieren
jeder Ölart mit einem Katalysator mit Hydrieraktivität ist da
durch gekennzeichnet, daß die Hydrierbehandlung in getrennten Re
aktoren erfolgt und der Katalysator im Kreislauf durch beide Re
aktoren geführt wird.
Das erfindungsgemäße Arbeiten mit getrennten Reaktoren bietet
den zusätzlichen Vorteil, daß die Qualität des behandelten leich
ten Öls verbessert wird und daß daher Hydrierprodukte erhalten
werden, die sich sehr gut als Kraft- oder Brennstoffe eignen,
beispielsweise als Dieselbrennstoff oder als Brennstoff für
Heizsysteme.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch sehr gut in ein
Verarbeitungsschema einer Raffinerie einbauen, bei welchem eine
Krackstufe oder Hydrokrackstufe durchgeführt wird und gemäß wel
chem Verarbeitungsschema ein atmosphärischer Rückstand eines
Mineralrohöls in die verschiedenartigsten Typen von Brennstoffen
umgewandelt wird, beispielsweise leichte Kohlenwasserstoffölde
stillate und ein Heizöl.
Im allgemeinen haben mindestens ein Teil der Kohlenwasserstoffe
eines schweren Öls bei Atmosphärendruck einen Siedepunkt von
mehr als 371°C. Beispiele für geeignete schwere Öle sind Mine
ralrohöle und daraus gewonnene Produkte, wie getoppte Mineral
rohöle, lange Rückstände, kurze Rückstände, abgeflashte Destil
late, Vakuumdestillate, entasphaltierte Öle und Bitumina. Andere
geeignete schwere Öle können durch Hydrierbehandlung und/oder
Extraktionsbehandlung von Kohle erhalten werden oder es handelt
sich beispielsweise um schwere Fraktionen, die bei der Pyrolyse
von Kohle, von bituminösem Schiefer oder Teersanden anfallen.
Ein leichtes Öl besteht im allgemeinen aus einer Mischung von
Kohlenwasserstoffen, von denen mindestens ein Teil einen Siede
punkt aufweist, der unter dem Anfangssiedepunkt des entsprechenden
schweren Öls liegt.
Die Art des einzusetzenden Katalysators mit Hydriereigenschaften
hängt ab von der Art der durchzuführenden Hydrierbehandlung. In
vielen Fällen wird man einen auf einem Träger aufgebrachten Katalysator
verwenden, und die erforderlichen Hydriereigenschaften
werden dann von Metallen oder Metallverbindungen zur Verfügung
gestellt, die auf dem Trägermaterial niedergeschlagen sind.
Als Trägermaterialien für diesen Zweck eignen sich feuerfeste
Substanzen, wie Aluminiumoxid, Siliciumoxid und Kombinationen
aus Siliciumoxid und Aluminiumoxid. Sehr gut geeignete Metalle mit
Hydrieraktivität sind Metalle der Gruppen VI und VIII des Perioden
systems der Elemente, wie Molybdän, Wolfram, Kobalt und
Nickel. Vorzugsweise werden im Rahmen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens Katalysatoren eingesetzt, welche mindestens ein Metall
der Gruppe VI und mindestens ein Metall der Gruppe VIII des Perioden
systems der Elemente enthalten, beispielsweise Katalysatoren,
welche Kobalt und/oder Nickel in Kombination mit Molybdän
und/oder Wolfram enthalten. Die Metalle mit Hydrieraktivität
können in den betreffenden Katalysatoren als solche und/oder in
Form von Verbindungen vorliegen, beispielsweise in Form der
Oxide, Sulfide oder in Form anderer Salze. Gewünschtenfalls können
die Katalysatoren auch noch andere Elemente enthalten, bei
spielsweise Phosphor und/oder Halogene, wie Fluor oder Chlor.
Die hier gegebene Erläuterung für sehr gut geeignete Katalysator
komponenten soll nicht beschränkt aufgefaßt werden. In jedem ein
zelnen Fall wird die spezielle Zusammensetzung des Katalysators
in Abhängigkeit von der durchzuführenden Hydrierbehandlung
ausgewählt werden.
Die Reaktortemperaturen können innerhalb weiter Bereiche variie
ren. Sie brauchen auch nicht in den beiden Reaktoren identisch
zu sein. Im allgemeinen wird man Temperaturen im Bereich von 200
bis 600°C anwenden, wobei Temperaturen im Bereich von 300 bis
450°C bevorzugt sind.
Auch die anzuwendenden Drücke können innerhalb weiter Bereiche
variieren, und es können Drücke bis zu 196,1 bar zur Anwendung
kommen. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht jedoch darin, daß man mit relativ niedrigen Wasserstoff
drücken arbeiten kann. Wasserstoffdrücke unterhalb 98,1 bar
und insbesondere Wasserstoffdrücke im Bereich von 19,6 bis 58,8 bar
sind daher bevorzugt.
Man kann für die Hydrierbehandlung reinen Wasserstoff verwenden,
doch ist dieses nicht ein unbedingtes Erfordernis. Sehr geeignet
ist beispielsweise ein Gas mit einem Wasserstoffgehalt von 70
Volumenprozent oder mehr. Mit Vorteil kann man daher ein aus einer
katalytischen Reformierungsanlage stammendes wasserstoffhaltiges
Gas verwenden.
Obwohl man Katalysatorbetten in Form von kochenden oder brodeln
den Wirbelschichten verwenden kann, wobei dann das Öl von unten
nach oben durch die Reaktoren geleitet wird, ist es doch vorzu
ziehen, einen Festbettkatalysator oder ein sich fortbewegendes
festes Katalysatorbett zu verwenden und dann das zu behandelnde
Öl von oben nach unten durch den Reaktor zu leiten.
Falls man feste Katalysatorbetten verwendet, wird das schwere Öl
im ersten Reaktor zusammen mit Wasserstoff über den Katalysator
geleitet, bis die Hydrieraktivität des Katalysators auf einen
nicht mehr annehmbaren Wert gesunken ist. Anschließend wird der
Katalysator aus dem ersten Reaktor abgezogen und in den zweiten
Reaktor eingespeist. Zu diesem Zweck muß zuerst der im zweiten
Reaktor vorhandene Katalysator daraus abgezogen werden, und
dieser aus dem zweiten Reaktor abgezogene Katalysator wird dann
in den ersten Reaktor eingespeist.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur Durch
führung in einem aus zwei Reaktoren bestehenden System, wobei
jeder Reaktor ein sogenanntes sich fortbewegendes Katalysator
festbett enthält, worunter verstanden wird, daß der Katalysator
in einem praktisch festen Bett vorliegt, welches sich jedoch
langsam durch die Reaktoren hindurchbewegt, indem kontinuierlich
oder in Zeitabständen am Kopf des Reaktors Katalysator zugeführt
und kontinuierlich oder in Zeitabständen Katalysatorteilchen am
unteren Ende der Reaktoren abgezogen werden.
Unter einem Festbettkatalysator wird daher im Rahmen der erfindungsgemäßen
Lehre ein Katalysatorbett verstanden, dessen Volu
men sich während des Betriebes um weniger als 10 Prozent durch
Kontraktion oder Ausdehnung verändert, was davon abhängt, ob man
im Abstrom (vorzugsweise Ausführungsform) oder im Aufstrom arbei
tet. Diese 10prozentige Änderung durch Kontraktion oder Ausdehnung
des Katalysatorbetts bezieht sich auf das Bettvolumen wäh
rend des Betriebes, verglichen mit dem Volumen des lose gepackten
Katalysators in einem Öl, während sich kein Öl durch das Bett
hindurchbewegt. Ein solches sich fortbewegendes Festbett und die
Arbeitsweise mit einem solchen Bett werden in der britischen
Patentschrift Nr. 13 31 935 beschrieben.
Der Katalysator kann an sich in beliebiger Weise von einem Reak
tor in den anderen überführt werden. Sehr geeignet für diesen
Zweck ist das Umpumpen einer Katalysatoraufschlämmung in einem
Öl. Gewünschtenfalls kann der Katalysator von mitgerissenen Öl
anteilen befreit werden, indem man ihn mit einem geeigneten Öl
auswäscht, wobei es sich bei dem Waschöl um die Zufuhr von dem
jenigen Reaktor handeln kann, in welchen der Katalysator neu ein
gespeist wird.
Die Erfindung wird anhand von Fig. 1 näher erläutert, welche
ein Fließdiagramm zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens wiedergibt. Ein Schweröl wird über Leitung 3 in den ersten
Reaktor 1 eingespeist und das hydrierend behandelte schwere Öl
wird über Leitung 4 aus diesem Reaktor abgezogen. Über Leitung 5
wird in Zeitabständen regenerierter Katalysator in diesen Reak
tor 1 eingespeist. Desaktivierter Katalysator wird in Zeitab
ständen aus dem Reaktor 1 abgezogen und über Leitung 6 in den
zweiten Reaktor 2 eingespeist. Leichtes Öl wird über Leitung 7
in den Reaktor 2 eingespeist und hydrierend behandeltes leichtes
Öl wird aus diesem Reaktor 2 über Leitung 8 abgezogen. Der regenerierte
Katalysator wird in Zeitabständen aus dem Reaktor 2 ab
gezogen und über Leitung 5 wieder in den Reaktor 1 zurückgeführt.
Zwei Reaktoren gemäß Fig. 1 werden zum hydrierenden Entschwefeln
eines langen Rückstandes eines Mittelost-Rohöls verwendet.
Beide Reaktoren werden mit einem Katalysator beschickt, der eine
Schüttdichte von 0,67 kg/l aufweist und 4 Gewichtsteile Nickel
sowie 11 Gewichtsteile Molybdän je 100 Gewichtsteile Aluminium
oxidträgermaterial enthält. Beide Reaktoren enthalten diesen
Katalysator in Form eines sich fortbewegenden Festbettes, und
der Katalysatorstrom von einem Reaktor zum anderen Reaktor über
die Leitungen 5 und 6 liegt bei 0,45 Tonnen je Stunde. Im übrigen
ergeben sich die in jedem Reaktor angewendeten Bedingungen aus
der nachstehenden Tabelle I.
Über die Leitung 3 wird der zu entschwefelnde lange Rückstand des
Mittelost-Rohöls mit einer Geschwindigkeit von 100 Tonnen je
Stunde in den Reaktor 1 eingespeist. Die Eigenschaften dieses
Ausgangsöls sind in Spalte A von Tabelle II aufgeführt. Das
entschwefelte Öl wird aus diesem ersten Reaktor über Leitung 4
abgezogen. Die Eigenschaften dieses entschwefelten Öls sind in
Spalte B der Tabelle II angegeben.
Das in den Reaktor 2 über Leitung 7 mit einer Geschwindigkeit
von 50 Tonnen je Stunde eingespeiste leichte Öl bestand aus einer
Mischung eines geflashten Destillats eines Mittelost-Rohöls und
einem mittels Butan entasphaltierten Öls. Das hydrierend behandel
te Öl wurde über Leitung 8 aus diesem Reaktor entnommen. Die Ei
genschaften der Zufuhr zu diesem Reaktor 2 und die Eigenschaften
des Hydrierproduktes sind in den Spalten A und B von Tabelle III
aufgeführt.
Der zusammen mit den flüssigen Hydrierprodukten aus den beiden
Reaktoren abgezogene Wasserstoff wurde im Kreislauf zurückgeführt
und außerdem wurde frischer Wasserstoff zugesetzt, um den während
der Reaktion verbrauchten Wasserstoff zu ersetzen.
Dieses Reaktorsystem arbeitete ohne Beanstandung, und es wurde
praktisch keine Desaktivierung des Katalysators infolge Kohle
niederschlag beobachtet. Da jedoch die Aktivität des Katalysators
in bezug auf die Entfernung von Vanadium im Verlauf des
Betriebes durch sich auf dem Katalysator niederschlagende Vana
diummengen abnahm, wurde in Zeitabständen frischer Katalysator
zugesetzt und verbrauchter Katalysator abgezogen.
In Fig. 2 ist ein Fließschema für eine Arbeitsweise zur Umwand
lung von unter Atmosphärendruck gewonnenen Kohlenwasserstoff
rückständen in leichte Kohlenwasserstofföldestillate und ein
Heizöl beschrieben.
Das Gesamtverfahren wird in einer Anlage durchgeführt, welche
in Stromrichtung gesehen einen Abschnitt 101 für die Vakuum
destillation, einen Abschnitt 102 zum Entasphaltieren, einen
Abschnitt 103 für eine erste katalytische hydrierende Behandlung,
einen Abschnitt 104 für eine erste, bei Atmosphärendruck durch
geführte Destillation, einen Abschnitt 105 für eine zweite ka
talytische hydrierende Behandlung, einen Abschnitt 106 für eine
katalytische Krackung und einen Abschnitt 107 für eine zweite
unter Atmosphärendruck durchgeführte Destillation umfaßt. Die
beiden Abschnitte für die hydrierende Behandlung enthalten je
weils ein sich fortbewegendes Katalysatorfestbett. Desaktivier
ter Katalysator wird in Leitung 108 und regenerierter Katalysator
in Leitung 109 transportiert. Ein durch Atmosphärendestilla
tion gewonnener Kohlenwasserstoffölrückstand wird über Leitung
110 zugespeist und mittels Vakuumdestillation in ein Vakuum
destillat (Leitung 111) und einen Vakuumrückstand (Leitung 112)
aufgetrennt. Der Vakuumrückstand (112) wird entasphaltiert und
dadurch wird ein entasphaltiertes Öl (Leitung 113) sowie ein
Bitumen (Leitung 114) gewonnen. Das Vakuumdestillat (Leitung 111)
wird mit dem entasphaltierten Öl aus Leitung 113 vermischt, und
diese Mischung wird über Leitung 115 zusammen mit einem über
Leitung 116 zugeführten Wasserstoffstrom katalytisch hydriert.
Aus der katalytischen Hydrieranlage (105) wird über Leitung 117
ein Gasstrom abgezogen, der im wesentlichen aus Kohlenwasserstoffen
mit höchstens 4 Kohlenstoffatomen (nachstehend als C₄--Kohlenwasserstoffe
bezeichnet) und H₂S besteht. Das flüssige Hydrierprodukt
wird über Leitung 118 abgezogen und mit einem über Lei
tung 119 zugespeisten Mitteldestillat vermischt. Diese Mischung
wird dann in der Krackanlage 106 katalytisch gekrackt. Bei dem
Regenerieren des Katalysators der katalytischen Krackanlage ent
steht ein Abgas, welches über Leitung 120 abgezogen wird und im
wesentlichen aus Kohlenmonoxid und Kohlendioxid besteht. Das
katalytisch gekrackte Produkt wird über Leitung 121 einer An
lage für Atmosphärendestillation 107 zugeführt, in welcher eine
C₄--Kohlenwasserstofffraktion (Leitung 122), eine Benzinfraktion
(Leitung 123), eine Mitteldestillatfraktion (Leitung 129) und
ein Rückstand (124) erhalten werden. Bei dem Rückstand (124)
handelt es sich um eine Mischung aus einem schweren Kreislauföl
und Schlammöl. Das in der Entasphaltierungsanlage (102) gewon
nene Bitumen wird über Leitung 114 zusammen mit einem Wasserstoff
strom (Leitung 125) in die katalytische Hydrieranlage 103
eingespeist. Aus dieser Anlage wird ein Gasstrom über Leitung
126 abgezogen, welcher im wesentlichen aus C₄--Kohlenwasserstoffen
und H₂S besteht, und das flüssige Reaktionsprodukt wird über
Leitung 127 in die Anlage für Atmosphärendestillation 104 einge
speist, wo eine Benzinfraktion (128), eine Mitteldestillatfrak
tion (129) und ein Rückstand (Leitung 130) gewonnen werden.
Dieses Verfahrensschema wird auf einen Rückstand angewendet, der
bei der Atmosphärendestillation eines Mittelost-Rohöls gewonnen
wird. Dieser Destillationsrückstand hat einen Anfangssiedepunkt
von 370°C, einen Schwefelgehalt von 4,1 Gewichtsprozent, einen
Vanadiumgehalt von 56 TpM, einen Conradson-Wert CCT von 10%
und eine kinematische Viskosität bei 98,9°C von 67 mm²/s. Die
Gesamtbehandlung wird gemäß dem Fließdiagramm von Fig. 2 durchge
führt, wobei in den einzelnen Abschnitten folgende Bedingungen
angewendet werden:
Das katalytische Kracken erfolgt in Anwesenheit eines Zeolith
katalysators bei einer Temperatur von 490°C, einem Druck von
2,2 bar und einer Raumgeschwindigkeit von 2 kg · kg-1 · h-1.
Die katalytische hydrierende Behandlung wurde in Anwesenheit
eines Ni/Mo/Al₂O₃-Katalysators mit einem Gehalt von 4 Gewichts
teilen Nickel und 11 Gewichtsteilen Molybdän je 100 Gewichtsteile
Aluminiumoxidträgermaterial durchgeführt. Die katalytische Hydrier
behandlung in Abschnitt 103 erfolgte bei einer Temperatur
von 410°C, einem Wasserstoffpartialdruck von 50 bar, einer Raum
geschwindigkeit von 0,25 kg · 1-1 · h-1 und einem Verhältnis von
Wasserstoff zu Zufuhr von 500 Nl · kg-1. Die Durchschnittsverweil
zeit des Katalysators im Abschnitt 103 betrug 300 Stunden. Die
katalytische Hydrierbehandlung im Abschnitt 105 wurde bei einer
Temperatur von 375°C, einem Wasserstoffpartialdruck von 35 bar,
einer Raumgeschwindigkeit von 1,0 kg · 1-1 · h-1 und einem Verhältnis
von Wasserstoff zu Zufuhr von 500 Nl · kg-1 durchgeführt. Die mitt
lere Katalysatorverweilzeit in diesem Abschnitt 105 betrug 240
Stunden.
Die Entasphaltierungsbehandlung erfolgte bei 145°C und 41 bar
mittels Butan als Lösungsmittel unter Anwendung eines Verhält
nisses von Lösungsmittel zu Öl wie 4 : 1.
Bezogen auf 100 Gewichtsteile des über Leitung 110 zugespeisten
370°C⁺-Atmosphärendestillationsrückstandes als Ausgangsmaterial
wurden die folgenden Produktströme erhalten:
49,2 Gewichtsteile370-520°C Vakuumdestillat (111)
50,8 Gewichtsteile520°C⁺-Vakuumdestillat (112)
26,8 Gewichtsteileentasphaltiertes Öl (113)
24,0 GewichtsteileBitumen (114) mit einem Schwefelgehalt von
6,7 Gewichtsprozent, einem Vanadiumgehalt von
210 TpM, einem Conradson-Wert CCT von 34%
und einem Erweichungspunkt (RuK) von 110°C
76,0 GewichtsteileMischung in Leitung 115 mit einem Schwefel
gehalt von 3,3 Gewichtsprozent, einem Vanadium
gehalt von 3,1 TpM, einem Nickelgehalt von
0,5 TpM, einem Conradson-Wert CCT von 2,7%
und einem Stickstoffgehalt von 1190 TpM,
0,5 GewichtsteileWasserstoff (116),
2,3 GewichtsteileC₄--Fraktion + H₂S (117),
74,2 Gewichtsteileflüssiges Produkt in Leitung 118 mit einem
Schwefelgehalt von 0,45 Gewichtsprozent, einem
Vanadiumgehalt von 0,2 TpM, einem Nickelgehalt
von 0,1 TpM und einem Stickstoffgehalt von
950 TpM,
15,2 GewichtsteileC₄--Fraktion (122),
41,7 GewichtsteileC₅-200°C-Benzinfraktion (123),
11,7 Gewichtsteile200-370°C-Mitteldestillatfraktion (119),
12,1 Gewichtsteile370°C⁺-Rückstand (124),
0,34 GewichtsteileWasserstoff (125),
1,8 GewichtsteileC₄--Fraktion + H₂S (126),
1,4 GewichtsteileC₅-200°C-Benzinfraktion (128),
3,4 Gewichtsteile200-370°C-Mitteldestillatfraktion (129),
17,7 Gewichtsteile370°C⁺-Heizöl mit einem Schwefelgehalt von
4,7 Gewichtsprozent, einem Vanadiumgehalt von
89 TpM und einer kinematischen Viskosität bei
98,9°C von 1500 mm²/s (130).
Claims (9)
1. Verfahren zur hydrierenden Behandlung sowohl eines schweren
als auch eines leichten Kohlenwasserstofföls, wobei der Conrad
son-Wert des Schweröls gemäß ASTM-Norm D 189 mindestens doppelt
so groß wie derjenige des leichten Öls ist, in Anwesenheit von
Wasserstoff unter abwechselndem Kontaktieren jeder Ölart mit
einem Katalysator mit Hydrieraktivität, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hydrierbehandlung in getrenn
ten Reaktoren erfolgt und der Katalysator im Kreislauf durch
beide Reaktoren geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
auf einem Trägermaterial aufgebrachter Katalysator verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Katalysator mit Hydrieraktivität mindestens ein Element
der Gruppe VI in Kombination mit mindestens einem Element der
Gruppe VIII des Periodensystems der Elemente verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Katalysator Kobalt und/oder Nickel in Kombination mit Molybdän
und/oder Wolfram enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Reaktortemperaturen im Bereich von 300 bis 450°C gear
beitet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Wasserstoffdrücken unterhalb 98,1 bar gearbeitet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Wasserstoffdrücken im Bereich von 19,6 bis 58,8 bar gearbeitet
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Reaktor ein sich fortbewegendes Katalysatorfestbett
enthält und das zu behandelnde Öl von oben nach unten durch den
jeweiligen Reaktor geschickt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Katalysator in Form einer Aufschlämmung in Öl von einem
Reaktor in den anderen gepumpt wird.
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