DE2326070A1 - Entfernung von kohlendioxid aus der luft - Google Patents
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Description
Entfernung von Kohlendioxid aus der Luft
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Kohlendioxid aus Luft sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Zum Betrieb von Kraftfahrzeugen bietet sich zur Vermeidung schädlicher und giftiger Abgase der elektrische Antrieb in
Verbindung mit einer elektrochemischen Stromquelle an, wobei für derartige Elektrofahrzeuge insbesondere Metall/Luft-Batterien
in Betracht kommen. Da derartige Batterien mit einem alkalischen .Elektrolyten betrieben werden, ist es
erforderlich, aus der verwendeten Luft, bevor sie den Luftelektroden
zugeführt wird, das Kohlendioxid zu entfernen, weil sonst eine Carbonatisierung der Elektrolytflüssigkeit
erfolgen würde, uies wiederum würde eine Beeinträchtigung
bzw. Zerstörung der Metall- und Luftelektroden nach sich
ziehen. Dieselben Probleme treten auch bei anderen mit Luft betriebenen elektrochemischen Zellen auf, beispielsweise bei
Brennstoffelementen.
Die Entfernung des Kohlendioxides aus der Luft kann beispielsweise
durch Auswaschen mit Lauge in mit Raschig-Ringen gefüllten Behältern erfolgen. Zur Ausscheidung kleiner COp-Mengen
werden auch Gel-Adsorber.benutzt. Bei diesen Methoden
ergibt sich aber der Nachteil, daß die Luft unter einem größeren Überdruck stehen muß, weil bei der Reinigung ein
relativ hoher Druckverlust auftritt. Die erforderliche Druckerhöhung
wiederum macht aber einen gewissen Energieaufwand erforderlich. Dies würde sich gerade aber auf dem Gebiet der
Elektrotraktion nachteilig bemerkbar machen, da hierbei die zur Druckerhöhung der Luft erforderliche Energie der elektro-
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chemisehen Stromquelle entnommen werden müßte und damit dem
eigentlichen Verwendungszweck, nämlich für den elektrischen Antrieb, verloren ginge.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Entfernung von Kohlendioxid aus Luft, insbesondere aus zum Betrieb von
elektrochemischen Zellen dienender Luft, anzugeben,. welches nur eine geringfügige Druckerhöhung der Luft und deshalb nur
einen geringen Energieaufwand erfordert.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Luft mit geringfügig erhöhtem Druck an der Oberfläche von mit einer
Absorptionsflüssigkeit für Kohlendioxid getränkten Absorptionskörpern vorbeigeführt wird.
Vorteilhaft kann beim erfindungsgemäßen.Verfahren Luft mit
einem Überdruck von etwa 1 bis 100 N/m (ca. 0,1 bis 10 mm
Wassersäule) verwendet werden; vorzugsweise wird Luft mit einem Überdruck von etwa 10 K/m (ca. 1 mm WS) verwendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur COp-Entfernung aus der
Luft erfordert im Vergleich zu bekannten Verfahren der Luftreinigung,
welche durch Druckerhöhung (Naßwäsche) oder Temperaturerniedrigung (Luftverflüssigung) einen relativ
großen Energiebedarf haben, nur einen geringen Energieaufwand. Zur Absorption des Kohlendioxids reicht es im allgemeinen
aus, wenn die Luft einen Überdruck von etwa 1 mm WS (ca.
10 N/m ) aufweist. Es genügt deshalb, anstelle des sonst
üblichen Kompressors einen Ventilator zu verwenden. Hierbei ergibt sich der weitere Vorteil eines sehr geräuscharmen
Betriebes.
Als Absorptionsflüssigkeit kann beim erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhaft Kalilauge verwendet werden, insbesondere
etwa 10 molare Kalilauge (10 m KOH). Kalilauge der angegebenen Konzentration zeigt ein Optimum bezüglich der Absorptions-
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wirkung in Verbindung mit der Absorptionsdauer.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist vorteilhaft Absorptionskörper aus porösen,
gesinterten Platten aus Polyvinylchlorid (PVC) auf, welche
mit Abstand voneinander angeordnet sind. Absorptionskörper aus PVC weisen eine hohe Aufnahmefähigkeit für die Absorptionsflüssigkeit,
insbesondere Kalilauge, auf. Die Absorptionskörper können jedoch auch aus anderen Materialien
bestehen, beispielsweise aus Schaum^kohlenstoff.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist im Vergleich zu bekannten Vorrichtungen den weiteren Vorteil auf, daß die
Gefahr des Verstopfens, die beispielsweise bei der Naßwäsche infolge der Carbonatbildung besteht, nicht gegeben ist.
Darüber hinaus ist diese Vorrichtung auch dann funktionsfähig, wenn die Absorptionsflüssigkeit eintrocknet, was insbesondere
dann der Fall sein kann, wenn die Luft einen geringen Feuchtigkeitsgehalt aufweist..
Vorteilhaft beträgt die Volumenporosität der Absorptionskörper mehr als 30 ψ. Die Porengröße selbst liegt in einem
Bereich, der durch folgende Bedingungen festgelegt ist. Die Poren sollen nur so groß sein, daß die Absorptionsflüssigkeit
in den porösen Körpern gut haftet, und sie sollen nur so klein sein, daß die Diffusionsvorgänge in der Absorptionsflüssigkeit
nicht beeinträchtigt werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die porösen PVC-Platten
gewellt und parallel zueinander angeordnet sind, wobei dann auch die Wellen parallel zueinander verlaufen, d.h. die
Wellentäler und Wellenberge jeweils übereinander angeordnet sind. Die Luft wird dabei senkrecht zu den Wellen durch die
'zwischen den Platten befindlichen Zwischenräume geleitet.
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Dadurch ergibt sich eine größere Oberfläche, ein längerer Reaktionsweg und ein verbesserter Stoffübergang zwischen der
Luft und der Absorptionsflüssigkeit. Die gewellten Platten sind vorzugsweise in einem der Plattenstärke entsprechenden
Abstand voneinander angeordnet. Bei einer Plattenstärke von etwa 0,5 mm ergibt sich dabei eine sehr kompakte, kleine
Baueinheit.
Anhand eines Ausführungsbeispieles und einer Figur, welche eine bevorzugte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt, soll die Erfindung noch näher erläutert werden.
In- der in der Figur dargestellten Vorrichtung, welche übersichtlichkeitshalber
teilweise aufgebrochen ist, sind in einem Gehäuse 10 übereinander mehrere poröse, gewellte PVC-Platten
11 angeordnet. Die Platten sind in geeigneter Weise in gegenseitigem Abstand angeodnet, beispielsweise mitxels
Halterungen, so daß zwischen ihnen Räume 12 zum Luftdurchtritt
verbleiben. Das Gehäuse ist an seiner Vorder- und Rückseite zur Luftzuführung bzw. -abführung geöffnet.
Durch Sintern von PVC-Pulver mit einer Korngröße von etwa
25 bis 50 /um bei einer Temperatur von etwa 130 bis 17O0O
2
und einem Druck von etwa 0,2 bis 1 N/mm (ca. 2 bis 10 kp/cm ) werden beispielsweise gewellte PVC-Platten mit einer Länge
von 147 mm, einer Breite von 135 mm und einer Plattenstärke von 0,5 mm hergestellt; die Wellenhöhe beträgt etwa 2 mm.
Anschließend werden die Platten, welche eine Volumenporosität
von ca. 32 96 aufweisen, im Vakuum mit der Absorptionsflüssigkeit,
beispielsweise 10 m KOH, getränkt. Die fertigen Platten mit einem Gehalt von ca. 0,8 g KOH/g werden dann in ein
Gehäuse mit einer Länge von 300 mm, einer Breite von 135 mm und einer Höhe von 65 mm in der Weise eingebaut, daß jeweils
zwei Platten hintereinander und eine Vielzahl derartiger Plattenpaare übereinander liegen.
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Eine derartige Ausführungsform eignet sich beispielsweise zur Verwendung bei einem Elektromofa, d.h. einem elektrisch
angetriebenen Motorfahrrad. Bei einer leistung von 400 W
werden der das Elektromofa antreibenden Metall/Luft-Batterie, insbesondere einer Eisen/Luft-Batterie (vgl.: "Siemens
Porschungs- und Entwicklungsberichte" Bd. 1, Nr. 2/72, Seite 221 bis 226, sowie "Chemie-Ingenieur-Technik",
45· Jahrg., 1973, Heft 4, Seiten 203 bis 206), pro Stunde ca. 1500 1 Luft (3,5-facher Überschuß) zugeführt. Dies entspricht
einem Luftdurchsatz von 17 l/cm *h, bezogen auf die Querschnittsfläche
der Absorptionsvorrichtung. Bei diesem Luftdurchsatz liegt der Druckabfall unter 1 mm WS.
Untersuchungen haben gezeigt, daß bei einem Luftdurchtritt
von ca. 17 l/cm »h und einer Temperatur von 00C nach einem
Dauerbetrieb von 100 Stunden die (^-Absorption noch über 90 # liegt. Nach dieser Zeit war die Lauge zu etwa 70 #
verbraucht. Bei Raumtemperatur durchgeführte Versuche ergaben noch bessere Ergebnisse.
Bei einer angestrebten Fahrgeschwindigkeit für ein Elektromofa von 25 km/h würde sich demnach ein wartungsfreier
Betrieb über wenigstens 2500 km ergeben. Nach dieser Fahrstrecke können die Absorptionskörper mit Wasser ausgespült,
getrocknet und erneut mit Absorptionsflüssigkeit getränkt werden. Es hat sich gezeigt, daß auch bei mehrmaliger Wiederholung
einer derartigen Regenerierung keine Verminderung der Funktionsfähigkeit eintritt.
Wie bereits ausgeführt, können das erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die Vorrichtung vorteilhaft zur Entfernung von Kohlendioxid aus zum Betrieb von elektrochemischen Zellen, insbesondere
Metall/Luft-Batterien, dienender Luft verwendet werden. Eine Verwendungsmöglichkeit besteht aber grundsätzlich
immer dann, wenn relativ kleine Luftmengen gereinigt
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werden sollen und der zur Reinigung erforderliche Energieaufwand
gering sein soll. Beispielhaft sei hier die Verwendung COp-freier Luft bei chemischen Reaktionen im Labormaßstab
genannt.
8 Patentansprüche
1 Figur
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Claims (8)
1. Verfahren zur Entfernung von Kohlendioxid aus Luft, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft mit geringfügig
erhöhtem Druck an der Oberfläche von mit einer Absorptionsflüssigkeit für Kohlendioxid getränkten Absorptionskörpern
vorbeigeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Luft mit einem Überdruck von etwa 1 bis 100 N/m , Vorzugsweise
etwa 10 N/m , verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch f oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Absorptionsflüssigkeit Kalilauge, insbesondere etwa 10m KOH, verwendet wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß die
Absorptionskörper aus porösen, gesinterten, mit Abstand voneinander angeordneten Platten aus Polyvinylchlorid bestehen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Volumenporosität der Absorptionskörper über 30 $>
liegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Absorptionskörper gewellt und parallel zueinander angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorptionskörper in einem der
Plattenstärke entsprechenden Abstand voneinander angeordnet sind.
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8. Verwendung der Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7 zur Entfernung von Kohlendioxid aus zum
Betrieb von elektrochemischen Zellen, insbesondere Metall/ Luft-Batterien, dienender Luft.
409850/04
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