DE2325037A1 - Verfahren zur herstellung von reaktiven hochmolekularen organischen verbindungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von reaktiven hochmolekularen organischen verbindungenInfo
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Description
"Verfahren zur Herstellung von reaktiven hochmolekularen organischen
Verbindungen"
Priorität: 17. Mai 1972, Japan, Nr. 49 381/72
Die Erfindung betrifft ein' Verfahren zur Herstellung von reaktiven
hochmolekularen organischen Verbindungen unter Bestrahlung mit UV-Lieht in Gegenwart von Carbony!verbindungen.
Es ist bekannt, daß synthetisch hergestellte hochmolekulare Verbindungen, die Carbonylgruppen oder·Mehrfachbindungen enthalten,
eine ausgezeichnete Reaktivität aufweisen. Deshalb wurden ver-
■30 98 49/0913
schiedene Verfahren zur Einführung dieser reaktiven Gruppen in -\
synthetisch hergestellte hochmolekulare Verbindungen, die Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen enthalten, vorgeschlagen. Beispielsweise können ungesättigte Carbonylverbindungen oder stark ungesättigte
Verbindungen mit Vinylverbindungen, z.B. Äthylen und Vinylchlorid, ^polymerisiert werden. Eih weiteres Verfahren ber
steht darin, synthetisch hergestellte hochmolekulare Verbindungen unter Ausbildung von ungesättigten Bindungen zu erhitzen und
anschließend zu oxidieren. Schließlich können synthetisch hergestellte
hochmolekulare Verbindungen unter Erhitzen in Gegenwart
eines Peroxids und einer Mehrfachbindungen enthaltenden Verbindung der Pfropfpolymerisation unterworfen werden.
Das erstgenannte Verfahren hat den Nachteil, daß man Copolymerisate
mit gegenüber den Homopolymerisaten verschlechterten mechanischen
und physikalischen Eigenschaften erhält, da die reaktiven Verbindungen praktisch nicht einheitlich in die Hauptkette des Co-Polymerisats
eingeführt werden können. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß die Polymerisationsgeschwindigkeit
und der Polymerisationpgrad abnehmen. Daher sind die nach diesem
Verfahren hergestellten Produkte nur beschränkt verwendungsfähig. Der Nachteil des zweiten Verfahrens besteht darin, daß
sein Ablauf relativ kompliziert ist und teure-Verbandungen eingesetzt
werden müssen. Deshalb ist dieses Verfahren nur von theoretischem Interesse. Das dritte Verfahren hat den Nachteil, daß
in reproduzierbarer V.rei~se
es äußerst schwierig ist, danach/hochmolekulare Substanzen mit
hoher Reaktivität herzustellen. Dies ist auf unerwünschte Neben-
309849/0913
reaktionen zurückzuführen, z.B. Zersetzung und Oxidation der
hochmolekularen Verbindungen und der Pfropf mittel, sowie Umlagerungsund Additionsreaktionen des Pfropfmittels. Ein anderer Nachteil
dieses Verfahrens besteht in der geringen Pfropfwirksamkeit.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, hochmolekulare organische
Verbindungen durch Einführung von Carbonylgruppen und/oder Mehrfachbindungen
reaktiv zu machen, wobei .die Nachteile der vorgenannten Verfahren vermieden werden. Diese Aufgabe wird durch die
Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung
von reaktiven hochmolekularen organischen Verbindungen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man hochmolekulare Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen
enthaltende organische Verbindungen im wesentlichen unter SäuerstoffausSchluß und. in Gegenwart mindestens
einer Carbony!verbindung der allgemeinen Formel
I!
R-C-R1
in der R und R1 jeweils ein Wasserstoff- oder Halogenatom oder
einen gegebenenfalls halogensubstituiertenj, gesättigten oder
ungesättigten Kohlenwasserstoff- oder Acylrest mit höchstens
10 Kohlenstoffatomen oder R und R' zusammen mit dem Carbony1-Kohlenstoffatom
einen gegebenenfalls halogensubstituierten, gesättigten oder ungesättigten cyclischen Kohlenwasserstoffrest
3ÖS849/QS13
mit höchstens 10 Kohlenstoffatomen bedeuten, mit UV-Licht bestrahlt«
Die Reaktivität der hochmolekularen Verbindungen läßt sich weiter steigern, wenn im erfindungsgemäßen Verfahren zusätzlich zur vorgenannten
Carbonylverbindung eine ungesättigte organische Verbindung
mit mindestens einer Dreifachbindung oder zwei Doppelbindungen pro Molekül vorhanden ist, - _
Die Menge der in die reaktiven hochmolekularen Verbindungen eingeführten
Carbony!gruppen oder Mehrfachbindungen läßt sich durch
TR-Spektroskopie bestimmen,, Dabei werden die. Absorptionsbanden
der Carboxylgruppen, Dreifachbindungen,, trans-Vinylen-, terminalen
Vinyl- und Vinylidengruppen bei 1700 bis 178Q,332OS 965, 908 bzw.
888 cm bestimmt. Die Menge der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingeführten Garbony!gruppen und Mehrfachbindungen hängt
von der Art der Ausgangsverbindungen und den Reaktionsbedingungen
ab. Im allgemeinen liegt sie im Bereich von 0,5 bis einige Dutzend
pro 1000 Kohlenstoffatome.
Vorzugsweise bedeuten R und R! niedere Alkylreste mit 1 bis 65
insbesondere 1 bis 2 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls substituierte
Phenylreste., Alkenylreste mit 2 bis 6«, insbesondere 2 oder.
3 Kohlenstoffatomen, Phenylalkenylreste s Halogenalkylreste,
Acylreste mit 2 bis 6«, insbesondere 2 oder 3 Kohlenstoff atomen s
Phenylacylreste oder"Halogenacylreste, oder R und R1 bilden zusammen
mit dem Cärbonyl-Kohlenstoffatom einen Cycloalkanone oder
309849/09Ί3
Cycloalkenonrest mit 5 bis 7» insbesondere 6 Kohlenstoffatomen. Vorzugsweise bedeutet nur einer der Reste R und R1 ein Wasserstoff-
oder Halogenatonio Unter Halogenatomen sind Fluor-s Brom-,
Chlor- oder Jodatome zu verstehens
Beispiele für Carbony!verbindungens die sich im erfindungsgemäßen
Verfahren einsetzen lassen,, sind aliphatische oder aromatische
gesättigte Carbony!verbindungen der Formeln;
0.0 0
Il SI ti
C2H5-C-H - CH-.-C-CH-.,,
c ->
. nnfr· 3 3Ί
° ·■-■ <
>■ °
oder /=v J^^ '
aliphatische oder aromatische ungesättigte Carbony!verbindungen
der Formeln ' .
0 0 0 . 0
■I " - it - ; « ^ Ii
CH2=CH-C-H, CH2=CH-C-CH3, ^^-C=CH-G-H, .^>-CH= CH-C-CH3,
.0 .
oder /"Vc=C-C-CH-,,
aliphatische oder aromatische Diketone der Formeln.
00 00
ä! Ii _ «i il
CH.-C-C-CH. oder
3 3
3 3
gesättigte oder ungesättigte cyclische Carbonylverbindungen der
30Ü49/0913
Formeln
oder
= Vj
äirch Halogenatome substituierte Carb ony !verb indungen, der Formeln
·
0 0 0 0 0
j]
Il S! V
"
CF3-C-CF3, CCl^-C-CCl3, CH3C-CH2Cl, CH2ClC-CH2Cl, CHClgO-
.■ . " .0 0 .. 0 0
n F η ί P F err -C-H /""V-C-CH Br oder CHU-C-CH,
2 "^ 3 ' ^p7 3 N=' ^ -J c
und Säurehalogenide der Formeln
0 0 0 0
CCl3-C-I, CH3-C-I, ^3-C-21" oder CH3-C-Er.
Die Reste R und R' weisen jeweils höchstens 10 Kohlenstoffatome
auf5 da bei einer größeren Kohlenstoffanzahl nur eine ungenügende
Reaktivität erreicht wird.
Die gegebenenfalls zusammen mit den Carbony!verbindungen eingesetzten
ungesättigten organischen Verbindungen mit mindestens einer Dreifachbindung oder zwei Doppelbindungen weisen vorzugsweise
zwei bis acht, insbesondere awei bis sechs Kohlenstoffatome
auf. Beispiele für Verbindungen mit einer Dreifachbindung sind
3 Q a 8 4 9 / 0'9 1 3
Acetylen, Methy!acetylen und Äthylaeetylen bzw* deren Derivate,
wie Propargylalkohols Propiolsäure und Propiolsäureester. Beispiele
für Kohlenwasserstoffe mit einer Dreifachbindung und einer Doppelbindung pro Molekül sind Vinylacetylene, 2-Methyl-lbuten°~3-in
und l-Hexen-5=in bzw» deren Derivate s wie Methacrylsäure^
Propargylester» Beispiele für Kohlenwasserstoffe mit zwei
Dreifachbindungen pro Molekül-sind'ls5=Hexadin und deren Derivate,
wie Maleinsäuredipropargylestero Beispiele für Verbindungen mit zwei Doppelbindungen sind Allen5 Methylallens konjugierte oder
nicht-konjugierte Diene,, wie Butadien und !^«Pentadien,
Die Carbony!verbindungen bzw. deren Gemische mit den vorgenannten
ungesättigten Verbindungen werden flüssig oder vorzugsweise dampfförmig
unter vermindertem Druck s Normaldruck oder erhöhtem Druck
eingesetzt. Während der Bestrahlung der" hochmolekularen organischen Verbindungen mit UV~Licht ist'es notwendig,) den Sauerstoff
im wesentlichen zu entfernen,, Würde die Umsetzung unter einer
Atmosphäre9 die größere Mengen Sauerstoff enthälts oder in Luft
durchgeführtj so würde keine ausreichende Anzahl von Carbony 1-gruppen
und/oder Mehrfachbindungen in die hochmolekularen Ver
bindungen eingeführt werden und es entstünden hochmolekulare organische
Substanzen mit verschlechterten physikalischen Eigenschaften und verschlechterter Verarbeitbarkeit0 Der Grund dafür
liegt möglicherweise darin„ daß bei der Durchführung der ,Reaktion
in Gegenwart von Sauerstoff Oxidationsreaktionen an den ungesättigten Verbindungen und an.den hochmolekularen Verbindungen".
2325Q37
eintreten, wodurch die Hauptketten der hochmolekularen Verbindungen
gespalten werden. Peroxide gebildet werden und Vernetzungsreaktionen
zwischen den Hauptketten eintreten. Sehr geringe Mengen Sauerstoff haben nur einen geringen Einfluß auf die physikalischen
Eigenschaften der hochmolekularen Verbindungen, aber wirken störend auf die Einführung der reaktiven Gruppen, bevor er
vollständig verbraucht ist. Aus diesem Grunde wird der Sauerstoffgehalt möglichst gering gehalten.
Im erfindungsgemäßen Verfahren ist die Anwesenheit der vorgenannten
Carbony!verbindungen unerläßlich. Mehrfachbindungen werden zwar -auch dann in hochmolekulare Verbindungen eingeführt,
wenn während der UV-Bestrahlung lediglich ungesättigte Verbindungen in der Atmosphäre vorhanden sind, aber in diesem Fall ist die
Menge der eingeführten Mehrfachbindungen geringer und die Reaktivität der erhaltenen hochmolekularen Verbindungen niedriger
als bei Verbindungen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden sind.
Bezüglich des Mechanismus der Einführung von Carbony!gruppen und/
oder Mehrfachbindungen in die hochmolekularen Verbindungen nimmt
man an, daß durch die Bestrahlung der Carbonylverbindungen mit
.UV-Licht Radikale entstehen, die die 'Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen
der hochmolekularen Substanzen angreifen und deren Stelle einnehmen. Dabei können durch Abspaltung von Wasserstoff-.atomen
Mehrfachbindungen entstehen. In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, daß bei Verwendung von halogensubstituierten
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Carbony!verbindungenj Säurehalogeniden oder ungesättigten Carbony
!verbindungen mehr Carbony!gruppen und Mehrfachbindungen eingeführt
werden, so daß hochmolekulare organische Verbindungen mit größerer Aktivität gebildet werden« Daraus läßt sich schließen,
daß diese Verbindungen einen starken Einfluß auf die Einführung von Carbonylgruppen und Mehrfachbindungen haben. Außerdem wurde
festgestellt, daß bei Bestrahlung der hochmolekularen Verbindungen in Gegenwart von Carbony!verbindungen und ungesättigten Verbindungen -mehr Carbony!gruppen und Mehrfachbindungen eingeführt und
dabei Verbindungen mit höherer Aktivität gebildet werden. Man nimmt an, daß in diesem Fall die Carbony!verbindungen und die
ungesättigten Verbindungen gemeinsam die hochmolekularen Verbindungen
angreifen«
Durch das erfiiidungsgemäße Verfahren kann die Reaktivität von
allen hochmolekularen organischen Verbindungens die Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen
im Molekül enthalten, verbessert werden. Insbesondere eignet sich das Verfahren für synthetisch hergestellte
hochmolekulare Verbindungen mit geringer Reaktivität oder Additionspolymerisate, die im allgemeinen keine aktiven
Gruppen aufweisen und chemisch sehr stabil sind. Beispiele sind
Polyolefine, wie Polyäthylen, Polypropylen und Polybutylen, hochmolekulare Verbindungen, wie halogenierte Polyolefine,
Polybutylene und Polyvinylchlorid» Im erfindungsgemäßen Verfahren
können hochmolekulare Verbindungen beliebiger Form eingesetzt werden. Je nachdem, ob lediglich eine Oberflächenbehandlung
oder eine gleichmäßige Behandlung gewünscht wird, werden
- - ίο -
Formstücke bzw. Pulver, Folien oder Fasern eingesetzt. Das
erfindungsgemäße Verfahren findet bei aus hochmolekularen Additionspolymerisaten
bestehenden Pulvern ein weites Anwendungsgebiet, da reaktive Formstücke aus Gemischen von nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bestrahlten Pulvern mit unbehandelten
Pulvern hergestellt werden können,
kamm
Im erfindungsgemäßen Verfahren/W-Licht mit Wellenlängen von 1000 bis 4200 A verwendet werden. UV-Licht mit Wellenlängen von 1845 bis 4200 $ ist besonders wirksam und daher bevorzugt. Die Strahlungsintensität der Lichtquelle wird je nach den Reaktionsbedingungen festgesetzt. Im allgemeinen v/erden Lichtquellen von mehreren KV/bis einige 10 JW verwendet.. Die Temperatur, bei der die Bestrahlung durchgeführt wird, kann im Bereich von -78 bis 200°c liegen". Auf jeden Fall wird die Bestrahlungstemperatur .so'gewählt, daß die zu bestrahlenden Gegenstände nicht beeinträchtigt werden. Bevorzugt v/erden gemäßigte Temperaturen von Raumtemperatur bis etwa 10O0C angewendet. Die Bestrahlungsdauer beträgt im allgemeinen einige Minuten* bis einige hundert Minuten. Die Bestrahlungsbedingungen hängen von den. Eigenschaften der zu bestrahlenden Verbindungen und dem gewünschten Verbesserungsgrad ab. ,
Im erfindungsgemäßen Verfahren/W-Licht mit Wellenlängen von 1000 bis 4200 A verwendet werden. UV-Licht mit Wellenlängen von 1845 bis 4200 $ ist besonders wirksam und daher bevorzugt. Die Strahlungsintensität der Lichtquelle wird je nach den Reaktionsbedingungen festgesetzt. Im allgemeinen v/erden Lichtquellen von mehreren KV/bis einige 10 JW verwendet.. Die Temperatur, bei der die Bestrahlung durchgeführt wird, kann im Bereich von -78 bis 200°c liegen". Auf jeden Fall wird die Bestrahlungstemperatur .so'gewählt, daß die zu bestrahlenden Gegenstände nicht beeinträchtigt werden. Bevorzugt v/erden gemäßigte Temperaturen von Raumtemperatur bis etwa 10O0C angewendet. Die Bestrahlungsdauer beträgt im allgemeinen einige Minuten* bis einige hundert Minuten. Die Bestrahlungsbedingungen hängen von den. Eigenschaften der zu bestrahlenden Verbindungen und dem gewünschten Verbesserungsgrad ab. ,
Wenn die für das erfindungsgemäße Verfahren notwendigen Bedingun- gen
eingehalten werden, kann-es leicht auf verschiedene Weise ausgeführt
werden. Beispielswelse werden die synthetisch hergestellten
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nochmolekülaren Verbindungen in einen mit einer UV-Strahlungsquelle
versehenen Behälter gegeben. Anschließend wird die Luft im Behälter durch Evakuieren entfernt oder durch ein inertes
Gas, wie„Stickstoff, ersetzt. Schließlich werden die reaktiven
Verbindungen eingebracht und die UV-Bestrahlung vorgenommen. Bei einer anderen Ausführungsform werden die synthetisch hergestellten
hochmolekularen Substanzen über eine Fördervorrichtung kontinuierlich dem Behälter zugeführt s und gleichzeitig wird
ein reaktives Gas zusammen mit Stickstoff als Trägergas eingeleitet.
Bei einer weiteren Aus_füh rungs form werden die hochmolekularen
Verbindungen im Behälter in Wasser oder in einem inerten Gas suspendiert .oder in Wirbelschicht gehalten, mit einem eingeblasenen
reaktiven Gas in Kontakt gebracht und anschließend mit UV-Licht bestrahlt.
' - .
Da die erfindungsgemäß hergestellten reaktiven hochmolekularen
organischen Verbindungen Carbony!gruppen und/oder Mehrfachbindungen
enthalten^ können sie verschiedenen Umsetzungen unterzogen
werden, die für diese reaktiven Gruppen typisch sindo Auf diese Weise können die reaktiven hochmolekularen Verbindungen mit ver- '
schiedenen vorteilhaften Eigenschaften ausgerüstet werden. Beispielsweise können sie flammhemmend, antistatisch^ oder färbbar
gemacht werden. Die bemerkenswerteste Eigenschafts die die nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten hochmolekularen Verbindungen aufweisen, besteht darinfl daß sie in" üegenwart von
Luft durch UV-Strahlung leicht-durch Photooxidation abgebaut
werden. Die Beseitigung von Kunst stoff ab fällen aus Polyvinylchlorid.,
Polyolefinen^ wie Polyäthylen,, Polypropylen und Polystyrol und
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ähnlichen Kunststoffen, die keinen photooxidativen Abbau erleiden,
stellt in letzter Zeit ein großes Problem dar. Das erfindungsgemäße
Verfahren bietet eine Lösung dieses Problems, da die erfindungsgemäß hergestellten hochmolekularen Verbindungen Carbonylgruppen
und Mehrfachbindungen enthalten, die leicht oxidativ abgebaut werden, was auf die"Spaltung der Molekülketten bei der
Bestrahlung mit UV-Lieht in Gegenwart von Sauerstoff zurückzuführen
ist. Diese Verbindungen werden also bei Aufbewahrung an der Luft durch die Einwirkung von Luftsauerstoff und die
UV-Strahlung des Sonnenlichts abgebaut.
Bei Einhaltung von entsprechend ausgewählten Reaktionsbedingungen
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen organischen Verbindungen, die bei Aufbewahrung
an der offenen Luft über eine bestimmte Zeitdauer die notwendige Festigkeit aufweisen und anschließend zerfallen. Die Erfindung
ist deshalb von großer Bedeutung für den Umweltschutz.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
■ ' B e' j' s' ρ' i' e' 1 1
-In'ein 1 Liter fassendes Reakt ions gefäß«, das in der Mitte mit einer.
100 W Quarz-Quecksilberdampf-Hochdrucklampe versehen ist, werden handelsübliches, nach dem Hochdruckverfahren hergestellte Polyäthylenfilme
von 0,01 bis 0s2 mm Stärke gegeben« Das Reaktionsge-
faß wird jeweils evakuiert s und O825 ml der in Tabelle I angegebenen
Carbony!verbindungen werden zugesetzt. Anschließend werden
die Polyäthylenfilme jeweils 100 Minuten bei 250C mit der UV-Lampe
bestrahlt« Schließlich werden die Filme aus den Gefäßen genommen und 20 Stunden bei Raumtemperatur in Tetrahydrofuran
eingetaucht. Dabei werden nicht umgesetzte Carbony!verbindungen
bzw. Homopolymerisate der Carbony!verbindungen entfernt. Sodann
werden die Filme unter/vermindertem Druck bis zur Gewichtskonstanz
getrocknet, und die Anzahl der Carbonylgruppen und der Mehrfachbindungen
pro 1000 Kohlenstoffatome im Polyäthylen wird IR-spektroskopiseh
bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I wiedergegeben.
Die so behandelten Filme werden anschließend in 50 cm Abstand mit
einer 1,2 KW Quecksilberdampf-Hochdrucklampe 24 Stunden bei 43°C
bestrahlt. Die Differenz der Gesamtzahl der-Carbonylbindungen
im Polyäthylen vor und nach der Bestrahlung wird aufgrund der IR-Spektreh bestimmt. Anschließend wird die Phptooxidationsgeschxvindigkeit
(V), d.h. die Anzahl der pro Stunde zusätzlich eingeführten Carbonylbindungen pro 1000 Kohlenstoffatome, bestimmt. Die Ergebnisse
sind ebenfalls in Tabelle I aufgeführt. '
Die Gesamtzahl der Carbonylbindungen setzt sich aus den folgenden
drei Arten von Carbonylgruppen zusammen;
Anzahl der Carbonsäure-CarbonyIbindungen = Os26 K (1712 cm ")}
— 1 Anzahl der Keton-Carbonylbindungen = Os66 K (1721 crn )
und Anzahl der Aldehyd-Carbonylbindungen = 0s8j K;
wobei K =
1θ%0(Ι0/]Ε)
d: Dichte (g/ml)
t: Stärke (ram)
log10(I0/I): optische Dichte'
In der Tabelle I ist die Anzahl der Carboxylgruppen sowie die auf
ähnliche Weise bestimmte Anzahl der Mehrfachbindungen angegeben. Zu-Vergleichszwecken sind auch die entsprechenden Werte angegeben,
die bei unbestrahlten und bei unter vermindertem Druck'und unter Lüftatmosphäre bestrahlten Polyäthy-lenfilmen erhalten wurden.
Atmosphäre
Anzahl der pro 1000 Kohlenstoffatome eingeführten funktioneilen Gruppen
Garbonylgrupp'en
Mehrfachbindungen Photooxidationsgeschwindigkeit
VxIO2
keine Bestrahlung 0,05
Bestrahlung unter
vermindertem Druck 0,05
Bestrahlung unter
Luftatmosphäre 0,20
Aceton 0,23
Cyclohexanon 0,22
Diacetyl 0,88
Acetaldehyd 0,9-1
Acrolein 0,97
Acetylchlorid 0,83
' 0,48 0,50
0,53 0,48 0,66 0,50
0,47 0,30 0,42
309849709 1*09
1,05
0,80 2,01 2,81 3,49 3,97 2,67 2,39'
Fortsetzung Tabelle T-
Acetyljodiä Acetylbromid
0,07
1,91
0s 16
2370 6,50
Daraus geht hervor, daß bei Bestrahlung unter Luftatmosphäre
die Anzahl der funktioneilen Gruppen größer ist als bei Nichtbestrahlung
oder Bestrahlung unter vermindertem Druck3 während die
entsprechenden Zahlen für die Photooxidation-: kleiner sind.
Diese Tatsache deutet darauf hin, daß die Bestrahlung unter Luftatmosphäre
eine negative Wirkung auf die Reaktivität der zu untersuchenden Polyäthylenfilme ausübt« Weiter läßt sich feststellen,
daß das erfxndungsgemäße Verfahren in allen Fällen zu einer·
Reaktivitätssteigerung führts wobei je nach verwendeten Carbonylverbindungeh
die Art und Anzahl der eingeführten Carbonylgruppen unterschiedlich ist. ·
' Bje_l_jB__p i e T \__2_ _ '
Ein Polyäthylenfilm von 0,2 mm Stärke wird 24 Stunden in flüssigem
Hexachloraceton eingeweicht,, Anschließend wird der Film gemäß
Beispiel 1 und gemäß den Zeitangaben in- Tabelle II'mit
UV-Licht bestrahlt. Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
3QS.S49/Ö91
Bestrah1ungs- dauer (min) |
Anzahl der eingeführten funktio- nellen Gruppen pro 1000 Kohlen- stoffatome |
Mehrfachbindungen |
Carbonylgruppen | 2,1 1,0 · . |
|
100 400 |
1,0 · 3,6 |
Beispiel 1 wird unter Verwendung von Methylvinylketon und/oder Hexaehloraceton in den in Tabelle III angegebenen Mengenverhältnissen
als Carbonylverbindung wiederholt. Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
Atmosphäre | ^ Methyl vinyl keton |
Anzahl der eingeführten funk- tionellen Gruppen pro 1000 Kohlenstoffatome |
Mehrfach bindungen |
Photooxidations- ges chwindigkeit |
Hexaehlor aceton |
0 | Carbonyl- gruppen |
0,74 | V χ 102 |
100 | 30 | 0,33' | 1,12 | 7,15 |
70 | 50 | 0,73 | 0,68 | 8,27 |
50 | 70 | 1,41 | 0,58 | 4,77 |
30 | 100 | H,06 | 0,39 | ■ 6,52 |
0 | 1,11 | 3,97 | ||
309849/0913
Daraus geht hervor, daß in Gegenwart von halogenierten Carbonylverbindungen
die Anzahl.der eingeführten Carbonylgruppen sowie der Mehrfachbindungen zunimmt. Insbesondere steigt die Anzahl
der eingeführten Carbonylgruppen und Mehrfachbindungen bei gemeinsamer Anwesenheit von halogenierten und nicht halogenierten
Verbindungen. Die Menge der eingeführten funktionellen Gruppen
läßt sich also durch eine Veränderung in der Zusammensetzung
der Carbonylverbindungen kontrollieren. Die erhaltenen reaktiven hochmolekularen Verbindungen weisen aufgrund ihrer hohen Photooxidationsgeschwindigkeit
ausgezeichnete Zerfallseigenschaften auf.
Beispiel 1 wird wiederholt mit der Ausnahme., daß nach der Zugabe
von 0,25 ml einer Garbonylverbindung eine ungesättigte Verbindung
in solchen Mengen zugeführt wird, daß der Druck im Reaktionsgefäß etwas über den Normaldruck ansteigt. Die Ergebnisse sind
in Tabelle IV zusammengestellt.
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r 18 -
Carbonyl- verbindungen |
ungesättigte Verbindungen |
Anzahl der einge führten funktio- ne'llen Gruppen pro 1000 Kohlen stoffatome |
Mehrfach- bindungen |
Photooxi- dationsge- schwindig- |
Carbonyl- gruppen |
0,74 | keit V χ 102 |
||
Hexachloraceton | Acetylen | 0,23 | 0,56 | 7,6 |
Hexachloraceton | Methylacetylen | 0,16 | 1,20 | 8,6 |
Hexachloraceton | Allen | 0,22 | 0,66 2,74 |
12,1 |
Hexachloracet on Hexachloraceton |
Isopropenyl- acetylen 'Butadien |
0,51 0,39 |
1,25 | 12,5 16,1 |
Aceton | Acetylen | 0,77 | 1,22 | .3,6 |
Aceton | Methylacetylen | 0,55 | 1,44" * | 4,3 |
Aceton | Allen | 0,46 | 3,88 | 9,5 |
Aceton | Butadien | . 1,00 | 1,17 | 10,5 |
Cyclohexanon | Butadien | 0,12 | 2,86 | 1,2 |
Acrolein | Butadien ' | 4,05 | 1,37 | 31,4. |
Diacetyl | Butadien | 0,59 | 8,45 | 5,9 |
Benzyliden-
chlorid |
Butadien | 0,41 | " 2,74 | 35,4 |
Hexachloraceton | Butadien | 0,22 | 16,1 | |
Verglei chs versuch e | 0,70 | |||
kein Zusatz | Acetylen | 0,23 | 0,67 | 1,5 |
kein Zusatz | Methylacetylen | 0,08 | 0,74 | 1,5 |
kein Zusatz | Allen | 0,14. | 0,66 . 0,81 |
1,4 |
kein Zusatz kein Zusatz |
Isopropenyl- acetylen Butadien |
0,00 0,32 |
- |
♦) O35 ml eingesetzt (flüssig)
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B te' 1 ε' ρ 1 te 1 5
Dieses Beispiel wird gemäß Beispiel 1 bzw. Beispiel 4 durchgeführt,
mit der Ausnahme, daß anstelle eines Polyäthylenfilmes eine handelsübliche weiche Vinylfolie von 0,1 mm Stärke verwendet wird. Zur
Bestimmung der Gesamtzahl der eingeführten funktioneilen Gruppen wird die Folie 24 Stunden in Diäthylather eingeweicht, .um darin
enthaltene Weichmacher und Stabilisatoren zu entfernen. Anschließend
wi'rd die Bestimmung IR-spektroskopisch vorgenommen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle V.zusammengestellt.
Atmosphäre | Anzahl der.Carbonyl- gruppen pro lOOO Kohlenstoffatome . |
Photooxidationsge schwindigkeit YxIO2 . |
keine Bestrahlung | O8O | ι,ο |
Bestrahlung unter ver mindertem Druck *) |
3,0 | 7,4 |
Bestrahlung unter Luft atmosphäre |
.4,4 | - |
Hexaehloraceton | 6,1 | 17,5 |
Methylvinylketon | 16,2 | > 12 92 |
Methylvinylketon + Hexaehloraceton |
Os87\ | I8a9 |
Hexachloraeeton + Butadien |
5,07 | • 35,7 |
Bendylidenchlorid + Butadien |
; 3s8O . | 26,7' |
Diacetyl + Butadien |
'* 12,80 | 13,6 |
*) Dabei können im Weichmacher enthaltene Carbonylgruppen
gebunden werden.
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Beispiel 6
Beispiel 1 wird wiederholt, mit der Ausnahme, daß anstelle eines Polyäthylenfilms ein handelsüblicher Polypropylenfilm von 0,03 mm
Stärke bzw. ein Polystyrolfilm von 0,08 mm Stärke verwendet wird. Die Ergebnisse sind in Tabelle VI zusammengestellt.
. . Tabelle VI
Atmosphäre | Polypropylen ' | 0,2 | Photo- oxidations- geschwin- digkeitp V χ 10 |
Polystyrol | +ο . ■ |
Anzahl der Carbonyl- gruppen pro 1000 Kohlen stoff atome |
= 0 | Anzahl der Carbonyl- gruppen pro 1000 Kohlen stoff atome |
Photo- oxidations- geschwin- digkeitp V χ 10 |
||
keine Bestrahlur | ig 0 · | = 0 | 0 - | = 0 | |
Bestrahlung unte Luf'tatmosphäre |
» ο ., | " = 0 24,4 |
0,3 | = 0 | |
Bestrahlung unte vermindertem Dn Acrolein |
- Ick0 6,0 |
8,5 | 0 5,6 |
= 0 4,1 |
|
Methylvinylketon 5,0 | 0,5 | 2,8 | 3,0 | ||
Aceton | 1,3 | 0,8 |
+) Die bestimmten Werte wurden korrigiert, da sich die Absorptionsbanden
des Stabilisators mit den Carbonylbanden überlagern«
++) Die bestimmten Werte wurden korrigiert, da sich die Absorptionsbanden
von Polystyrol mit den Carbonylbanden überlagern.
3Q3849/0S13
Beispiel 7
Beispiel 1J wird wiederholt mit der Ausnahme, daß anstelle eines
Polyäthylenfilms ein Polypropylenfilm von 0,O]J mm Stärke bzw. ein chlorierter Polyäthylenfilm verwendet wird. Außerdem werden
die Carbony!verbindungen und die ungesättigten Kohlenwasserstoffe
nicht hintereinander, sondern gleichzeitig als Gemisch zugesetzt. Die Ergebnisse sind in Tabelle VII aufgeführt.
Atmosphäre
Polypropylen
Anzahl der Carbony1-gruppen pro 1000 Kohlenstoff
atome
Photooxidations· geschwindigkeit. V χ 10^
chloriertes Polyäthylen
Anzahl der
Carb ony 1-gruppen pro
1000 Kohlenstoffatome
Carb ony 1-gruppen pro
1000 Kohlenstoffatome
Photooxidationsges chwindigkeitp
V χ 10^
keine Bestrahlung nur Butadien
Butadien + Hexachloraceton
Butadien + Acrolein
0 0
0 I9O
0,86
1*38
1*38
3,65
54,6
21390
5,2 9,5
12,6
>30,0
In einen llitcr fassenden Glaszylinder vom Innendurchmesser 5 cm,
der mit einer 100 W Quecksilberdampf-Hochdrucklampe versehen ist,
301849/0913
werden reines Wasser und 500 g pulverförmiges Polyvinylchlorid vom durchschnittlichen Polymerisationsgrad 800 (Produkt der
Fa. Shinetsu Kagaku Kogyo) gegeben. Das Gemisch wird unter Verwendung eines Magnetrührers gründlich dispergiert. Anschließend
wird das dispergierte wäßrige Gemisch mit 1 g einer Carbony1-verbindung
versetzt. Sodann wird das wäßrige Gemisch 5 Stunden bei Raumtemperatur bestrahlt, wobei gegebenenfalls Butadien
eingeblasen wird. Nach der Bestrahlung wird das Produkt mit Wasser und Methanol gewaschen und unter vermindertem Druck getrocknet.
Das getrocknete Produkt wird in Cyclohexanon gelöst und nach dem Gießverfahren zu einem Film verarbeitet. Die Anzahl der eingeführten
Carbonylgruppen wird IR-spektroskopisch bestimmt. Anschließend wird der Film unter Luftatmosphäre gemäß Beispiel 1
zur Bestimmung der Photooxidationsgeschwindigkeit weiter mit UV-Licht
bestrahlt. Die Ergebnisse sind in Tabelle VIII wiedergegeben.
Tabelle | reaktive Verbindungen |
VIII | 0,06 | Aldehyd- ippen |
Ge samt |
Photοoxi dations ge schwind ig" |
|
Atmosphäre | 0,70 | 0,04 | 0,13 ■ | keit V χ 10* |
|||
keine Bestrah lung |
3,65 | 0,78 | 1,77 | 1,1 | |||
- | Hexachlor- aceton |
Anzahl der eingeführten Carbonylgruppen pro 1000 Kohlenstoffatome |
2,54 | 3,38 | 8,68 | 1,0 | |
Sauerstoff | Acrolein + Hexachlor- aceton+Buta- dien |
Säure-j Keton typ- I Carbonylgri |
1,78 | 5,08 | 16,7 | ||
stickstoff | Acrolein+Buta- dien |
0,03 | 10,8 | ||||
Stickstoff | 0,28 | ||||||
1,61 | |||||||
0,76 |
Anmerkung: Das in Gegenwart von Sauerstoff mit UV-Licht bestrahlte
Produkt ergibt keine einheitliche Lösung in Cyclohexanon.,
309849/0913
B e i s ρ i e 1 9
Gemäß Beispiel 8 wird pulverförmiges Polyvinylchlorid in Wasser
suspendiert. Während der Bestrahlung der entstandenen Suspension wird kontinuierlich eine Carbonylverbindung eingetropft und
gegebenenfalls kontinuierlich Butadien eingeblasen« Diese -Arbeitsgänge
werden gegebenenfalls unter Rühren vorgenommen.
Anschließend werden 80 Teile unbehandeltes pulverförmiges Polyvinylchlorid.zu
20 Teilen des behandelten pulverförmigen Polyvinylchlorids gegeben. Dieses Gemisch wird mit- 1 Teil Calcium-
stearat und 2 Teilen Zinlcstearat versetzt» Das erhaltene Gemisch
wird auf übliche V/eise unter Verwendung einer Strangpresse von
20 mm innerem Durchmesser (L/D der Schraube? 18) zu einer Folie der Stärke 0,5 mm verarbeitet. Alle Produkte können wie übliches
Polyvinylchlorid behandelt werden^ mit der Ausnahmes daß bei Verwendung
von in Gegenwart von Sauerstoff bestrahltem Polyvinylchlorid
keine hochwertige Folie erhalten wird« Die Anzahl der in die Folie eingeführten Polyviny!gruppen wird gemäß Beispiel 5
bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle IX zusammengestellt·.
Anschließend werden die Pollen in luft Wi W 1 ^6 lh Ahefö
Abstand von 50 cm mit einer 1,2 KW Quecksilberdampflampe bestrahlt.
Die Zeit, nach der die Folien sich leicht von Hand brechen lassen (Bruchzeit) wird bestimmt. Die Ergebnisse sind in
Tabelle IX zusammengestellt. ■
3Ö884S/ÖS1
Nr. | Reaktive Ver bindungen bzw. mit |
■ Tabelle IX | . Keton iony lgn. |
Carb ony1verb in- 1000 Kohlen- |
Gesamt- | Photo- oxida- tionsge |
Bruchzeit (Tage) |
20 | |
untersuchtes Material |
diesen Verbindun gen behandelte Folien |
Anzahl der düngen pro stoffatome |
Aldehyd- tppen |
schwindig keit ο V χ ICT |
etwa 5-7. | ||||
Teststück | Säure- Ca] |
0,70 | 1,69 | etwa' 3-1P | |||||
behandeltes | 1 | Hexachloraceton (in Gegenwart von Sauer stoff) |
7,30 | 0,78 | 17,70 | ||||
Polyvinyl chlorid |
2 | Acrolein + Butadien | 0,21 | 6,98 | 7,06 | . 3,30 | 43,7 | ro -ΕΞ |
|
- behandeltes Polyvinyl chlorid |
3 | Methylisopropylketon | 3,34 | 0,12 | 0,74 | 0,50 | 5,3 | Ι | |
behandeltes Polyvinyl chlorid |
1 | unbehandeltes PVC allein | 1,58 | 1,38 | 0,35 | 3,46 | |||
• Folie | 2 | behandeltes PVC 2 | 0,03 | 0,47 | 1,53 ' | 2,15 | |||
Folie | 3 | behandeltes PVC 3 | 0,56 | 8,10 | |||||
Folie I |
1,57 | ||||||||
CJl O OJ
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Verfahren zur Herstellung von reaktiven hochmolekularen organischen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man hochmolekulare, Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungen enthaltende organische Verbindungen im wesentlichen unter Säuerstoffausschluß und in Gegenwart mindestens einer Carbonylverbindung der allgemeinen Formel.0Il R-C-R1in. der R und R1 jeweils Wasserstoff-oder Halogenatome oder einen gegebenenfalls halogensubstituierten, gesättigten oder ungesättigten Kohlenwasserstoff- oder Acylrest mit höchstens 10 Kohlenstoffatomen oder R. und. R1 zusammen mit dem Carbonyl-Kohlenstoffatom einen gegebenenfalls halogensubstituierten, gesättigten oder ungesättigten cyclischen Kohlenwasserstoffrest mit höchstens 10 Kohlenstoffatomen bedeuten, mit UV-Licht bestrahlt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die UV-Bestrahlung in Gegenwart von zusätzlich mindestens einer ungesättigten organischen Verbindung mit mindestens einer Dreifachbindung oder mindestens zwei Doppelbindunge'n pro Molekül durchführt.3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß309849/0913man mindestens eine ungesättigte Carbonylverbindung verwendet.^. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens eine halogenierte Carbonylverbindung verwendet.5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens ein Säurehalogenid verwendet.6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als hochmolekulare organische Verbindungen hochmolekulare Additionspolymerisate verwendet.7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet3 daß man als hochmolekulare organische Verbindungen Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Polypropylen, Polybutylen, Polystyrol oder Polychloräthylen verwendet.8. Verfahren nach Anspruch 7$ dadurch gekennzeichnet, daß man die hochmolekularen organischen Verbindungen in Pulverform verwendet und in Suspension oder Wirbelschicht mit UV-Licht bestrahlt.9. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß man die hochmolekularen organischen Verbindungen in Form von Pasern, Folien oder Filmen verwendet.10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die309849/0913hochmolekularen organischen.Verbindungen in Form-von Formstücken verwendet s deren Oberflächen zu behandeln sind«11; Verwendung der gemäß Anspruch 8 hergestellten hochmolekularen organischen Verbindungen in Pulverform zusammen mit unbehandelten hochmolekularen Verbindungen zur Herstellung"von Formstücken»4 9/09-1
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