DE2165157C3 - Durch Lichteinwirkung zersetzbare thermoplastische Formmassen - Google Patents
Durch Lichteinwirkung zersetzbare thermoplastische FormmassenInfo
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Description
C C
C R1
Il ο
r.
21)
worin Ri. R» und Ri, die gleich oder
verschieden sein können, Wasserstoffatome, Methylgruppen oder Phenylgruppen bedeuten,
und
b) bis zu 50 Gewichts % eines von dem Mischpolymerisat
verschiedenen thermoplastischen synthetischen Polymeren
und gegebenenfalls zusätzlich einem Schäummittel
und bzw. oder üblichen Zusatzstoffen.
2. Verwendung der durch Lichteinwirkung zersetzbaren thermoplastischen Formmassen gemäß
Anspruch I zur Herstellung von gegebenenfalls geschäumten Folien, Blättern oder Behältern.
Die Erfindung betriff] durch Licht zersclzbare bzw. abbaubare thermoplastische Formmassen und daraus
hergestellte Gegenstände. Sie betrifft insbesondere Formmassen, die durch die Kinwirkung von Sonnenlicht
oder Ullraviolettlichtstrahlen zersetzt und abgebaut
werden, sowie daraus hergestellte geformte Gcgcnstän de.
Im allgemeinen werden synthetische Polymerisate,
wenn man sie der Finwirkung der Atmosphäre aussctzi.
kaum durch Vcrwitterungscinwirkungcn. wie Oxydation oder Ozonisierung, oder durch Fäulnis durch F.inwir
kung von Mikroorganismen /ersetzt bzw. abgebaut. Dementsprechend behalten synihciischc Polymerisate,
die zu Gegenständen, wie Behältern, Tüten. Folien. Schäumen u. dgl., geformt sind, ihre ursprüngliche Form
auch nach ihrer eigentlichen /weckbestimmten Verwcn dung bei. was deren Beseitigung in umständlicher Weise
erforderlich macht. Im gegenwärtigen »Kunststoff/eil
aller« werden Gegenstände aus synthetischen Polymerisaten in breilem Maße verwendet, so daß die
Vernichtung derartiger gebrauchter Kunststoffgegen stände ein erhebliches Umwcltschtitzproblcm darstellt.
Zum Beispiel werden als Abfall anfallende Kunststoffe
gegenstände zusammen mit anderen l-laushaltsabfällcn
gesammelt und in Flüsse versenkt, auf Abfallhalden abgelagert oder verbrannt. Diese als Abfall anfallenden
Gegenstände aus synthetischem Polymerisaf, die in großer Zahl in Abfällen vorhanden sind, behalten ihre
ursprüngliche Form selbst dann noch, wenn andere Abfallmaterialien einschließlich organischer Abfallmaterialien
längst zersetzt oder abgebaut worden sind. Es ist ersichtlich, daß dieses Phänomen immer mehr zu
einem erheblichen Problem des Umweltschutzes führt.
Wenn Abfallgegenstände aus synthetischen Polymerisaten von anderen Abfällen getrennt gesammelt und
nur Kunststoffgegenstände in irgendeiner Form vernichtet werden, ergeben sich weitere Schwierigkeiten.
Zum Beispiel erfordert das Sammeln derartiger Abfallgegenstände aus synthetischen Polymerisaten
einen erheblichen Arbeits- und Zeitaufwand. Wenn diese Abfälle in Müllverbrennungsanlagen verbrannt
werden, bilden sich unvermeidlich Rauch und giftige Gase. Weiterhin führen gewisse synthetische Polymerisate
beim Verbrennen zu hohen Temperaturen, was zu einer erheblichen Verkürzung der Lebensdauer der
Verbrennungsanlagen führt.
Es ist demzufolge Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine thermoplastische Formmasse, die durch
Lichteinwirkung zersetzt und abgebaut wird, zur Verfügung zu stellen, die, wenn sie nach Gebrauch im
Freien belassen wird, nicht zu den obenerwähnten Umweltverschmutzungs-Schwierigkeiten führt. Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, geformte Gegenstände bereitzustellen, die aus
derartigen Formmassen hergestellt sind, die durch die Einwirkung von Licht abgebaut werden.
Erfindungsgemäß werden durch Lichteinwirkung zersetzbare thermoplastische Formmassen geschaffen,
bestehend aus
a) 50 bis 100 Gewichts-% eines Mischpolymerisats aus
i) 95,0 bis 99.0 Gewichts-% Styrol und/oder
Mcthylmclhacrylat.
ii) 4.0 bis 0,5 Gewichts-% eines Dienmonomcrcn und
ii) 4.0 bis 0,5 Gewichts-% eines Dienmonomcrcn und
iii) 4.0 bis 03 Gewichts-% eines ungesättigten
Ketons der allgemeinen Formel
R,
C C
C R,
worin R,. R> und Ri. die gleichartig oder
verschieden sein können. Wassersloffatomc.
Methylgruppen oder Phcnylpruppen bedeuten.
und
b) bis /u 50 CJeWiChIs0Zo eines von diesem Mischpolymerisat
verschiedenen thermoplastischen synthetischen Polymeren
und gegebenenfalls zusätzlich einem .Schäummittel und
b/w. oder üblichen Zusatzstoffen.
Die Literaturstellen llouben We y I, »Methoden
Jcr organischen Chemie«. Bd. XIV/1. S. 1095. 1096.
1097 (1961), G. Thicmc· Verlag: H. Oh linger.
»Polystyrol« (1955). S. 117. Springer Verlag: |. Sc hei
b e r. »Chemie und Technologie der künstlichen Harze« (1961), Bd. I, 8,526, Wissenschaftliche Vcrlagsgesellschaft,
Stuttgart, und DL-PS 72 908 betreffen Styrol/Vinylkcton-Copolymerisate
und Styrol/DienOopolymcrisate; da es bislang völlig unbekannt war, daß die
erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen durch Lichteinwirkung zersetzbar sind, geben somit
diese Literaturstcllcn keinen Hinweis auf die vorliegende Erfindung. Der erfindungsgemäß erzielte technische
Fortschritt geht ζ. B. aus der nachstehenden Tabelle I hervor.
Die Erfindung beruht auf der Tatsache, daß ein Terpolymerisat aus Styrol oder Methylmethacrylat mit
einem geringen Anteil eines Dienmonomeren und eines ■>
ungesättigten Ketons sich unter der Einwirkung von Sonnenlicht- und Ultraviolettlicht-Strahlen leicht zersetzt
und dabei abgebaut wird und daß, wenn das Terpolymerisat mit anderen thermoplastischen synthetischen
Polymeren vermischt wird, die Stabilität der in Mischung gegen die Einwirkung von Sonnenlicht und
Ultraviolettlicht erheblich vermindert wird, wodurch dieses Material leicht zersetzt und abgebaut wird.
Das erfindungsgemäß zu verwendende Terpolymerisal
ist durch einen Gehalt an Dienmonomerem von r> vorzugsweise 1 bis 3 Gewichts-%, bezogen auf das
Terpolymerisatgewicht, charakterisiert. Bei einem derartigen
bevorzugten Dienmonomeren-Gehall ist die Eigenschaft des Terpolymerisats, sich durch Lichteiiiwirkung
zu zersci^en, besonders ausgeprägt. 2»
Es ist bekannt, daß man Styrol oder Methylmethacrylat
mit einem Dienmonomeren, wie Butadien, zu einem Mischpolymerisat mischpolymerisieren kann. Diese
übliche Mischpolymerisation wurde jedoch durchgeführt, um kautschukartige elcastische Materialien >-,
herzustellen, die aus einem Styrol/Butadien-Mischpolymcrisat
oder einem Methylmethacrylat/Butadien-Mischpolymerisat bestehen, wobei diese elastischen
Materialien im allgemeinen einen Buladiengehalt von mindestens IO Gewichts-% aufweisen. Somit wurde ein m
Mischpolymerisat mit einem erfindungsgemäß angestrebten geringen Dienmonomercngehalt von 0,5 bis 4,0
Gewichts-% nicht in Betracht gezogen. Im Gegensatz zu üblichen Styrol/Butadien-lvii'-chpolvmcrisalen und
Methylmcthacrylat/Butadien-Mischpoiymerisaten zei- η
gen die erfindungsgemäßen Terpolymerisate mit einem derart niedrigen Dienmonomcrengehalt keine Kaulschukelaslizität,
besitzen jedoch die ausgezeichneten Polystyrol oder Polymcthylmethacrylal innewohnenden
Eigenschaften, wie Feslikcit. Steifheit. Härte, Transpa- .κι
renz eic.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Terpolymcrisale können leicht durch übliche Polymerisationsverfahren,
wie Suspcnsionspolymerisalionsverfahren, Emulsionspolymerisationsvcrfahren,
Polymcrisationsvcrfah· 4-, ren in der Masse eic. hergestellt werden.
Als bei der Hersicllung der Terpolymerisate /u
mischpolymcrisierendc Dicnmonomere verwendet man beispielsweise Butadien. Isopren. Chloropren, 2,3-Dichlorbutadien
oder 2.3-Dimethylbuiadieii. Die Verwen- -,»
dung von Butadien und Isopren ist besonders bevorzugt.
Frfindungsgcmäß werden Einheiten, die sich von einem ungesättigten Keton der folgenden allgemeinen
Formel
R1 Il
R,
C R1
O
O
ableiten, worin Ri, R.2 und Rj, die gleichartig oder
Verschieden sein können, Wässcrstoffatome, Methylgruppen oder Phcnylgruppcn bedeuten, als dritte (,'S
Mischpolymerisat*Einheiten eingeführt.
Beispiele für derartige ungesättigte Ketone sind Methylvinylketon, Phenylvinylkelon, Phenylpropenylketon
und Benzalacetophenon. Die Verwendung von Methylvinylketon ist dabei besonders bevorzugt. Diese
ungesättigten Ketone werden in Mengen von bevorzugt 1 bis 3 Gewichts-%, bezogen auf das Mischpolymerisatgewicht,
verwendet.
Es ist erfindungsgemäß wichtig, daß die Gesamtmenge des Dienmonomeren und des ungesättigten Ketonmonomeren
bis zu 5 Gewichts-%, bezogen auf das Gewicht des Mischpolymerisats, beträgt. Dadurch, daß
man die Gesamtmenge des Dienmonomeren und des ungesättigten Ketons in diesem Bereich hält, kann
bewirkt werden, daß das sich ergebende Mischpolymerisat die dem Polystyrol oder dem Polymethylmethacrylat
innewohnenden wünschenswerten Eigenschaften be:hehält.
Wenn man die Styrol/Dien/ungesättigtes Keton- oder Methylmethacrylat/Dien/ungesättigtes Keton-Mischpolymerisate
allein verwendet, ist es erfiniJungsgemäß
möglich, eine Harzzusammensetzung bereitzustellen, die eine zufriedenstellende Eigenschaft hinsichtlich
des Abbaus durch l.iehteinwirkung aufweist. Es ist jedoch weiter möglich, derartige Mischpolymerisate mit
anderen thermoplastischen synthetischen Polymeren zu vermischen. Auch in diesem lall können thermoplastische
Formmassen erhalten werden, die ausgezeichnete Eigenschaften in bezug auf die Zersevung durch
Lichteinwirkung besitzen.
Die Art der mit den Terpolymerisaten zu vermischenden thermoplastischen Polymeren ist nicht besonders
kritisch, und es können irgendwelche üblicherweise verwendeten thermoplastischen Polymere eingesetzt
werden. Besonders bevorzugte Beispiele dafür sind Polystyrol,.Polyäthylen, Polymethylmethacrylat, Polyvinylchlorid
etc. Insbesondere bei der Verwendung von Polystyrol werden die wünschenswerten Eigenschaften
von Polystyrol, wie hohe Festigkeit, Steifheit, Härte und Transparenz, kaum überdeckt und werden in der sich
ergebenden Zusammensetzung beibehalten, wodurch diese Zusammensetzungen für ähnlicht Anwendungsarten
angewandt werden können, für die bislang Polystyrol verwendet wurde. Es ist demzufolge besonders
bevorzugt, die Terpolymerisate mit Polystyrol zu vermischen.
Es ist wichtig, daß derartige thermoplastische Polymeren in derartigen Mengen in die erfindungsge
maß zu verwendenden Terpolymerisate eingearbeitet werden, daß die Eigenschaft der Mischpolymerisate,
durch Licht /ersetzt zu werden, durch diese Zumischung nicht beeinträchtigt wird. Das thermoplastische Harz
wird in einer Menge von bis zu 50 CJcwichts-%.
vorzugsweise in einer Menge von weniger als etwa 30 Gewichts-0/», bezogen auf das Gewicht der sich
ergebenden thermoplastischen Formmasse, cingearbei
tet.
Die erfindtingsgemaßcn Formmassen aus den erfin
dungsgemäß zu verwendenden Terpolymerisaten und anderen thermoplastischen Polymeren können herge
stellt werden, indem man die Mischpolymerisate mn einem thermoplastischen Polymeren vermischt und (!ic
Mischung durch Schmelzvermischcn mit Hilfe geeigneter
Mischeinrichtungen, wie Mischwalzcn, Bunbury-Mischer, Extrusionskneteinrichtungen etc., in eine homogene
Zusammensetzung überführt. Es ist ferner möglich, ein Verfahren anzuwenden, das darin besteht, daß man
eine Monomerenmischung aus Styrol oder Methylmelhacrylat,
einem Dienmonomeren und einem ungesättigten Keton mit einem geeigneten thermoplastischen
Polymeren, wie Polystyrol, imprägniert oder das
thermoplastische Polymere in der Monomerenmischung löst und die Polymerisation durchführt.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können zusätzlich zu den oben angegebenen Bestandteilen übliche, zu
derartigen Formmassen zugegebene Additive enthalten. ■ Zum Beispiel können Hitzestabilisatoren, Schmiermittel,
Füllstoffe, Pigmente, Weichmacher, verschiedene hochmolekulare Substanzen und andere Additive in die
erfindui.gsgemäßen Zusammensetzungen eingearbeitet werden. Weiterhin können übliche Schäummittel für in
Harze oder schäumbare Substanzen in die erfindungsgemäßen' Zusammensetzungen, je nach Erfordernis,
eingearbeitet werden. Derartige Substanzen sind beispielsweise Propan, Butan, n-Hexan, Pentan, Dichlordifluormethan,
Azobisisobutyronitril und Azodicarbo- π namid. Durch Einarbeiten derartiger Substanzen wird es
möglich, Schaumprodukte mit einer vielzelligen Strukturherzustellen.
Die obenerwähnten Additive und Schäummittel können unter Anwendung üblicher Verfahren in die _'»
erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen eingearbeitet werden. Zum Beispiel können sie direkt in
die Harzzusammensetzung eingebracht werden oder können zuvor in das Ter polymerisat oder das
thermoplastische Harz eingebracht werden, worauf r, man das Terpolymerisat mil dem thermoplastischen
Harz vermischt.
Die erfindungsgemäßen Har/zusammensetzungen
können leicht zu durch Lichteinwirkung zersetzbaren Gegenständen, wie Platten, Blätter. Folien, Gefäße, jn
Behälter, Röhren etc.. durch Spritzverformung, Extrusionsverformung.
Kalanderwalzen, Blasverformung, Pressen oder Gießen geformt werden.
In dieser Weise erhält man eine thermoplastische Formmasse, die durch Lichteinwirkung in hervorragen- j->
der Weise abgebaut wird, und einen daraus hergestellten Gegenstand. Thermoplastische Polymere, die
üblicherweise als Kunststoffe verwendet werden, besitzen einen Polymerisationsgrad, der sich von etwa
800 bis 5000 erstreckt. Zum Beispiel wird im Fall von 4n Polystyrol, wenn der Polymerisationsgrad auf etwa 500
oder weniger vermindert wird, das Polymere brüchig und spröde und kann leicht zerbrochen und zerstört
werden. Die erfindungsgemäße Harzzusammensetzung wird, wenn sie der Einwirkung von Sonneniicht- oder ·»-.
Ullraviolettlicht-Strahlen unterworfen wird, unter Verminderung
des Molekulargewichtes zersetzt. Insbesondere werden die erfindungsgemäßen thermoplastischen
Formmassen, wenn man sie während Zeilen von etwa I Woche bis zu mehreren Monaten, üblicherweise
wahrend Zeiträumen von 1 bis 5 Monaten, im Freien beläßt, in einem derartigen Ausmaß abgebaut, daß eine
spontane Zersetzung in der Zusammensetzung eintritt.
Demzufolge können die erfindungsgemäßen Formmassen
und die daraus geformten Gegenstände für übliche Einweg-Verwendungszwecke benutzt werden.
Zum Beispiel können sie zur Herstellung von Verpakkungsblättern, Verpackungsfolien, einfachen Tischwaren,
wie Wegwerf-Tellern, -Untertassen und -Tassen, für in der Landwirtschaft einzusetzende Folien u. dgl.,
verwendet werden. Wenn diese Gegenstände zusammen mit anderen Abfällen weggeworfen werden,
verunreinigen oder verschmutzen sie die Umgebung im Gegensatz zu anderen üblichen Kunststoffgegenständen
nicht, sondern werden spontan unter dem Einfluß von Sonnenlicht und Ultraviolettlicht zersetzt und
abgebaut. Demzufolge sind weder Arbeitskräfte noch Arbeitszeit erforderlich, um öse Abfälle zu sammeln
und zu verbrennen.
Anhand der folgenden Beispiele soll die vorliegende Erfindung weiter erläutert werden.
Die in der nachstehenden Tabelle I angegebenen Mischpolymerisate wurden dadurch hergestellt, daß
man die Monomeren in wechselüder Zusammensetzung in Gegenwart von 0,06 g Benzoylperoxyd in einer
verschlossenen Glasampulle mit einem Fassungsvermögen von 30 ecm 15 Stunden bei 9O0C polymerisiert,
wonach das Polymerisat in Benzol gelöst wurde und dann Methanol unter Ausfällung zugegeben wurde,
worauf der Niederschlag abfiltriert, mit Methanol gewaschen und im Vakuum 24 Stunden bei 500C
getrocknet wurde. Diese Mischpolymerisate (jeweils 10g) wurden jeweils in 100g Toluol gelöst, und die
Lösungen wurden unter Anwendung eines Gießverfahrens zu Folien mit einer Dicke von 0,1 mm verformt. Die
Folien wurden dann mit Hochdruck-Quecksilberdampflampen (400 W), die in einem Abstand von 15 cm von
der Probe angeordnet waren, bestrahlt, und die Veränderung im Polymerisationsgrad, die sich durch die
Bestrahlung wahrend der vorher bestimmten Zeitdauer ergab, wurde untersucht. Die Ergebnisse sind in der
nachfolgenden Tabelle I zusammengefaßt, worin auch die Ergebnisse von Vcrgleichspmben enthalten sind.
Ansät/ Nr Mischpolymerisatzusammenselzung Polymerisations Polymcnsationsgrad nach der
(Gewichtsverhällnis)
1 (Vergl.) Styrol/Butadien (97.6 : 2.4}
2 (Vergl,) Styrol/Butadien/Methyl-
methacrylat (97,8 :1,1 :1,1)
3 Styrol/Butadien/Benzalacetophenon (96,0 :2,0 :2,0)
4 Styrol/Isopren/Phenylvinylkelon (96,0 : 2,0 : 2,0)
5 (Vergl,) Polystyrol
grad vor der Bestrahlung |
Bestrahlung 16 Stunden nach der Bestrahlung |
32 Stunden nach der Bestrahlung |
1040 | 435 | |
1030 | 237 | — |
1750 | — | 320 |
1440 | 340 | - |
1120 | 1010 |
Eine Mischung aus 19,5 g Melhylmethacrylat, 0,4 g Butadien, 0,1 g Methylvinylketon und 0,1 g Benzoylperoxyd
wurde in eine Glasampulle mit einem Fassungsvermögen von 30 ecm eingebracht, worauf die Ampulle
verschlossen wurde. Dann wurde die Polymerisation durch Erhitzen der Mischung während 6 Stunden auf
90°C durchgeführt. Das erhaltene Polymerisat wurde aus der Ampulle entnommen und in Methylethylketon
gelöst. Dann gab man Methanol zu der Lösung, um das Polymerisat auszufällen. Der Niederschlag wurde
.abfiltriert, mit Methanol gewaschen und im Vakuum während 24 Stunden bei 500G getrocknet, wobei man
das Mischpolymerisat des Ansatzes 8 der Tabelle H
10 erhielt.
In gleicher Weise wie oben beschrieben, jedoch unter
Veränderung der Menge und der Art der mit Melhylmelhacrylat zu misehpolymerisierenden Monomeren,
wurden die Mischpolymerisate der Ansätze 6 und 7 (vgl. Tabelle II) hergestellt. Es wurde auch ein
Polymethylmethacrylat mit einem Polymerisationsgrad von 1560 hergestellt (Ansatz 9).
Diese Polymerisate wurden zu Folien verformt und in gleicher Weise wie in Beispiel 1 beschrieben, untersucht.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II zusammengefaßt.
15
Tabelle Il | Mischpolymerisatzusammensetzung (Gewiehls-%) | Butadien | Isopren | Methylvinyl | Polymeri | Polymerisationsgrad | 50 Stunden |
Ansatz Nr. | keton | sationsgrad | nach der Bestrahlung | nach der | |||
Methylmeth- | vor der | Bestrahlung | |||||
acrylat | Bestrahlung | 20 Stunden | 350 | ||||
2.2 | nach der | 320 | |||||
— | 1,9 | — | Bestrahlung | 280 | |||
97,8 | 2,0 | — | 0,5 | 1540 | 550 | 1170 | |
6 (Vergi.) | 98,1 | — | — | — | 1710 | 660 | |
7 (Vergi.) | 97,5 | Beispiel 3 | 2030 | 440 | |||
8 | 100 | 1560 | 1300 | ||||
9 (Vergi.) | |||||||
Die gemäß Beispiel 2 hergestellten Mischpolymerisate der Ansätze 6,7 und 8 (jeweils 9 g) würden jeweils mit
1 g Polymethylmethacrylat (Ansatz 9) vermischt, und die Mischungen wurden jeweils in 100 g Toluol gelöst. Dann
wurden aus diesen Lösungen mit Hilfe eines Gießverfahrens Folien mit einer Dicke von 0,1 mm hergestellt.
Diese Folien wurden mit einer Hochdrückquecksilber-Tabelle III
35 dampflampe (400 W), die in eitlem Abcland von 15 cm
von den Folienproben angeordnet war, belichtet. Nach der Durchführung der Belichtung während der vorher
bestimmten Zeitdauer wurde der Polymerisationsgrad bestimmt, wobei die erhaltenen Ergebnisse in der
folgenden Tabelle III zusammengefaßt sind.
Ansatz Nr.
Mischpolymerisat
Art
Art
Gehalt
(Gew.-I
(Gew.-I
Polymethylmethacrylat Art
Polymerisationsgrad
Gehalt
(Gew.-»;
(Gew.-»;
vor der
Belichtung
Belichtung
nach 20-stündiger
Belichtung
Belichtung
nach 50-stündiger
Belichtung
Belichtung
10(VgI.) | Produkt des | 90 | Produkt des | 10 | 1540 | 780 | 510 |
Ansatzes 6 | Ansatzes 9 | ||||||
ti (Vgl.) | Produkt des | 90 | Produkt des | 10 | 1680 | 860 | 480 |
Ansatzes 7 | Ansatzes 9 | ||||||
12 | Produkt des | 90 | Produkt des | 10 | 1980 | 590 | 410 |
Ansatzes 8 | Ansatzes 9 | ||||||
Betspiel | 4 |
Eine Mischung aus 6 g eines Mischpolymerisats mit einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad von
3240, das aus 95,8 Gewichts-% Methylmethacrylat, 2,2
Gewichts-% Butadien und 2 Gewichts-% Methylvinylketon bestand, und 4 g Polyvinylchlorid mit einem
durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 1100 wurde
in Tetrahydrofuran gelöst, und die Lösung wurde unter Anwendung eines Gießverfahrens zur Herstellung einer
Folie mit einer Dicke von 0,1 mm verwendet Die so hergestellte Folie wurde 85 Stunden mit einer
Hochdruckquecksilberdampflampe (400 W), die in einem Abstand von 30 cm von der Folienprobe
angeordnet war, belichtet. Die Folie wurde dabei sehr brüchig und zerbrach beim Verbiegen.
In gleicher Weise wie oben beschrieben, wurde zum Vergleich aus einer Mischung von 6 g Polymethylmethacrylat
mit einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 3240 und 4 g Polyvinylchlorid mit einem
durchschnittlichen Polymerisationsgrad von 1100 eine Folie mit einer Dicke von 0,1 mm hergestellt. Die Folie
wurde in gleicher Weise, wie oben beschrieben, untersucht. Damit diese Folie eine ähnliche Zersetzung,
wie die oben beschriebene erfindungsgemäße Folie, aufwies, mußte die Belichtung während mehr als 200
Stunden durchgeführt werden.
Claims (1)
1. Durch üchteinwirkung zersetzbare thermoplastische
Formmassen, bestehend aus ί a) 50 bis 100 Gewichts-% eines Mischpolymerisats
aus
i) 95,0 bis 99,0 Gewichts-% Styrol und/oder
i) 95,0 bis 99,0 Gewichts-% Styrol und/oder
Melhylmethacrylat,
ii) 4,0 bis 0,5 Gewichts-% eines Dienmonome- in
ii) 4,0 bis 0,5 Gewichts-% eines Dienmonome- in
ren und
iii) 4,0 bis 0,5 Gewichts-% eines ungesättigten Ketons der allgemeinen Formel
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FR (1) | FR2121004A5 (de) |
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