DE232365C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 21 e. GRUPPE
GIACOMO BERARDI in GENUA.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Februar 1909 ab.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Elektrizitätszählern zum Verhindern von Betrug
und unbefugter Stromentnahme durch Annäherung eines Magneten an den Zähler. Wenn man nämlich einen Magneten, ein Solenoid
oder einen Elektromagneten einem Zähler nähert, so wird der Zähler sofort stehen bleiben
oder langsamer gehen, während der Strom weiter durchfließt und verbraucht wird, ohne
ίο daß der auf diese Weise lahmgelegte Apparat ihn zählen könnte.
Die Erfindung hilft diesem Übelstande dadurch ab, daß innen oder außen am Zähler
eine Vorrichtung angebracht wird, welche den Hauptstromkreis selbsttätig unterbricht, so oft
dem Zähler ein. Magnet genähert wird. Es geschieht das durch ein System von einem oder
mehreren Kontaktstücken, welche infolge einer auf Eisen ausgeübten Anziehung in Tätigkeit
treten. Diese Kontaktstücke dienen, indem sie ' einen Stromkreis schließen, dazu, einen selbsttätigen
Stromunterbrecher in Tätigkeit zu setzen.
Auf diese Weise wird zum Schütze der Zähler gerade diejenige Kraft verwertet, welche man
zu betrügerischen Zwecken und zur unbefugten Entnahme von elektrischer Energie in Anwendung
bringt.
Sowohl das System von Kontaktstücken als auch der selbsttätige Stromunterbrecher können
in verschiedener Weise gebaut und innerhalb oder außerhalb des Zählers angebracht sein.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Fig. i, 2 und 3
stellen in Vorderansicht und in Schnitten nach X-X und Y-Y eine der Erfindung gemäß gebaute
Vorrichtung zum mechanischen Unterbrechen des Stromkreises dar.
Fig. 4, 5 und 6 sind Vorderansicht, Oberansicht und Seitenansicht einer Vorrichtung,
welche durch' Abschmelzen eines . Drahtes in Tätigkeit tritt.
Fig. 7 zeigt eine Sondereinrichtung, welche an Zählern angebracht wird, um das Zurückdrehen
von Räderwerken zu hindern.
Die durch Fig. 1 bis 3 dargestellte Vorrichtung besteht aus zwei Teilen 1 und 2, von welchen
der erstere bestimmt ist, durch einen Kontakt einen Stromkreis zu schließen, welcher
einen Elektromagneten enthält. Sobald dieser genügende Kraft erlangt, bringt er den anderen
Teil 2, welcher zum Unterbrechen des Stromes bestimmt ist, in Tätigkeit, was eine Folge des
stattgehabten Kontaktes ist.
Der Teil 1 wird am Zähler in solcher Stellung
angebracht, daß er bei Annäherung eines Magneten in Tätigkeit tritt. Er besteht aus
einer nicht magnetischen Metallstange 3, an deren Enden zwei Blöcke 4 aus Isölierungsmaterial
(vulkanisierte Fiber, Hartgummi) befestigt sind und, wenn nötig, auch eine Klemmschraube
oder ein Träger 5.
In dem am unteren Ende angebrachten Isolierungsmaterialblock ist ein Silber- oder Platindraht
6 von gekrümmter oder U-Form befestigt. An dem Isolierungsmaterialblock am oberen Ende ist dagegen eine leichte, nicht
magnetische Schraubenfeder 7 befestigt, an
welche ein Stäbchen oder ein Draht 8 aus w'eichem
Eisen gelötet ist. Derselbe ist an der Stelle, wo er durch Berühren des Platin- oder
Silberdrahtes 6 den Stromkreis schließen kann, mit Silber- oder Platinfolie 9 bewickelt.
Die Windungen der Schraubenfeder 7 sind mit einem Leitungsdraht verbunden, welcher
seinerseits an der mit den stromverbrauchenden Vorrichtungen (des betreffenden Stromabonnenten)
leitend verbundenen Klemmschraube b befestigt ist. Die gekrümmten oder U-förmigen
Silberdrähte sind mit einem Leitungsdraht verbunden, welcher dann an eine der Spulen des
Elektromagneten 26 (im Teile 2 der Vorrichtung) angeschlossen ist und durch den anderen
Pol austretend einen Widerstand 24 passiert, um sich endlich an eine der Polklemmen d der
Linienleitung, anzuschließen.
Der Teil 2 ist weiter nichts als ein selbsttätiger Unterbrecher, gebildet aus einer nicht
magnetischen Metallstange 10, welche in zwei nicht magnetischen Ständern 11 und 12 beweglich
ist, und aus einer nicht magnetischen Schiene 13, welche auf einer Unterlagsplatte 14
aus nicht magnetischem Metalle befestigt ist. An der Stange 10 ist ein Würfel 15 aus nicht
magnetischem Metalle befestigt, welcher längs der Schiene 13 geführt ist und zwei nicht magnetische
Flügel 16 trägt, von welchen nicht magnetische Schraubenfedern 17 nach dem
Ständer 12 reichen. An der Stange 10 ist noch ein anderer nicht magnetischer Block 18 befestigt,
welcher oben einen Zahn 19 besitzt. An einem Ende der Stange 10 ist eine Art Knopf
20 angebracht und am anderen Ende ein Schraubengewinde zum Anschrauben eines prismatischen Kopfes 21 aus Isoliermasse, an
welchem eine doppelte Feder 22 aus nicht magnetischem Metall (Kupfer oder Alpaka) befestigt
ist. Diese Feder ist so gekrümmt, daß sie mit zwei Klemmschrauben 23 und 56 aus nicht
magnetischem Metalle Kontakt machen kann, wenn die Federn 22 gespannt sind. Die Enden
dieser Federn sind krallenartig eingebogen.
Die Drahtklemmen 23 und 56 sind auf einer entsprechend dicken Unterlagsplatte aus Isoliermasse
befestigt. Auf der Unterlagsplatte 14 ist der Widerstand 24 befestigt und mittels
eines nicht magnetischen Ständers .25 der Elektromagnet 26, dessen Eisenkern aus Weicheisenlamellen
und dessen Anker 27 aus Weicheisen besteht und an einem angelenkten Arm 28 befestigt ist.
Die Drahtklemme 56 ist mit einer der Klemmen α des Zählers leitend verbunden. Die andere
Drahtklemme 23 ist an die Solenoide des Zählers angeschlossen, welche mit der Drahtklemme
b des Zählers verbunden sind. Im Innern des Kästchens, welches den Apparat 2
enthält, und in der Richtung der Stange 10 des Unterbrechers ist eine kurze Röhre 29
angebracht und außen eine Platte 30, deren Befestigungsschrauben durchbohrt sind, um
einen Draht mit Plombe durchziehen zu können.
Die Vorrichtung wirkt in nachstehender Weise : Nähert man dem Zähler von außen einen
Magneten (Solenoid, Elektromagnet oder permanenter Magnet), so wird die Eisenstange 8
angezogen und berührt mit dem Teil 9 den Silber- oder Platindraht 6, wodurch der Stromkreis
des Elektromagneten 26 geschlossen, der Anker 27 angezogen und der Sperrzahn 19 ausgelöst
wird. Die Stange 10 schnellt zurück, und die Federn 22 werden von den Drahtklemmen 23 und 56 entfernt, so daß der Stromkreis
unterbrochen und dem Abonnenten die Stromzufuhr abgeschnitten wird. Um den Abonnenten
wieder mit Strom zu versehen, muß man die Platte 30 abnehmen, welche durch plombierte
Schrauben festgehalten ist, und dann mit einem Stäbchen den Kopf 20 zurückdrücken, bis der
Anker 27 wieder in seine ursprüngliche Lage zurückkehrt.
Der durch Fig. 4 bis 6 dargestellte Teil 1 und 2 der Vorrichtung kann auch in ein Kästchen
eingeschlossen sein, welches man außerhalb des Zählers anbringt. Der selbsttätige
Unterbrecher, welcher nicht auf mechanischem Wege, sondern durch Abschmelzen eines
Drahtes wirkt, besitzt eine Unterlagsplatte 31 aus Isoliermaterial (Schiefer, Porzellan, Glas),
auf welcher eine Platte 32 aus nicht magnetischem Metall befestigt ist. Auf dieser ist ein
Elektromagnet 33 angebracht, welcher davon isoliert ist, und ein zweiarmiger Hebel 34 aus
nicht magnetischem Metall, welcher um die nicht magnetische Achse 35 drehbar ist. An
dem dem Elektromagneten zugewendeten Ende des Hebels. 34 ist ein kurzer Eisenzylinder 36
und am anderen Ende ein Sperrzahn 37 angebracht, welcher hinter einen anderen Hebel 38
aus nicht magnetischem Metalle greift., Dieser Hebel 38 hat L-Form, ist um 39 drehbar und
endet in einen Kohlenblock 40. Der Hebel 34 wird einerseits durch einen Anschlagstift 41 und
andererseits durch eine Schraubenfeder 42 aus nicht magnetischem Metall in seiner Lage gehalten.
Ein Polende der Bewicklung des Elektro-' magneten 33 ist bei 55 mit der Platte 32 verbunden
und das andere mit der Polklemme 43. Die beiden Platten 44 und 57 aus nicht magnetischem
Metalle tragen Ständer mit Drahtklemmen aus nicht magnetischem Metalle. Der Ständer 45 wird von einer Stange 47 aus nicht
magnetischem Metalle durchkreuzt, welche an einem Ende eine Schraubenfeder und am anderen
Ende eine Drahtklemme 48 trägt, zur Aufnahme eines schmelzbaren Drahtes 49 bestimmt, von
welchem das andere Ende an der Drahtklemme 46 befestigt ist. Im Mittelpunkte der isolierenden
Unterlagsplatte ist ein Stift 50 aus nicht
magnetischem Metalle angebracht; welcher eine Platte 51 aus gleichfalls nicht magnetischem
Metalle trägt, und an dieser Platte ist das Kästchen 52 aus nicht magnetischem Metalle
mittels zweier Schrauben 53 mit durchbohrtem Kopf befestigt, welche durch einen Draht 54
mit Plombenverschluß miteinander verbunden sind. Die Schraubenfeder 7 des Pendels im
Teil ι der Vorrichtung ist mit der Drahtklemme 43 leitend verbunden und' der Silberdraht 6
mit der Drahtklemme 44. Ein Ende der Drahtbewicklung des Elektromagneten 33 ist mittels
der Drahtklemme 55 an die Metallplatte 32 angeschlossen und das andere an die Drahtklemme
43. Ein Draht der Linienleitung endet an der Polklemme 43, welche auf der Metallplatte
32 befestigt ist, und ein Draht der Nutzleitung (Lampen, Motoren) läuft zur Polklemme
57.
Wird ein Magnet von außen dem Zähler genähert, so zieht er die Metallstange 8 des Pendels
an, und dadurch wird ein Kontakt veranlaßt, welcher den Stromkreis des Elektromagneten
33 schließt. Der Elektromagnet zieht nun die Eisenscheibe 36 an. und verstellt dadurch
den zweiarmigen Hebel 34, welcher den Hebel 38 freigibt, so daß der den Kohlenblock 40 enthaltende
Zylinder auf den schmelzbaren Draht 49 fällt. Der Kohlenblock verursacht so einen
Kurzschluß, infolge welches der Draht 49 geschmolzen und die Leitung unterbrochen wird.
Bei sehr vielen Zählern wird man außer der Kontaktvorrichtung und dem selbsttätigen Unterbrecher
mit Vorteil noch an einem der Räder des Laufwerks eine Sperrklinke anbringen, wie
Fig. 7 zeigt, um zu verhindern, daß durch magnetische Einwirkung von außen das Laufwerk
des Zählers zurückgedreht werde.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Vorrichtung an Elektrizitätszählern zum Verhindern von Betrug durch äußere magnetische Beeinflussung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Nebenstromkreis, welcher in bekannter Weise unter der Einwirkung eines dem Zähler genäherten magnetischen Flusses geschlossen wird, einen selbsttätigen Unterbrecher zur Wirkung bringt und dadurch den Betriebsstrom abschaltet.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE232365C true DE232365C (de) |
Family
ID=492396
Family Applications (1)
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Country Status (1)
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DE (1) | DE232365C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE941080C (de) * | 1952-04-06 | 1956-04-05 | Siemens Ag | Einrichtung zur Anzeige einer missbraeuchlichen Betaetigung von Tarifumschalteinrichtungen oder Steuerschaltern fuer verbilligten Strom durch aeussere Eingriffe |
ITNA20120068A1 (it) * | 2012-11-21 | 2014-05-22 | Silvio Chioni | Schermatura magnetica per strumenti di misura. |
-
0
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE941080C (de) * | 1952-04-06 | 1956-04-05 | Siemens Ag | Einrichtung zur Anzeige einer missbraeuchlichen Betaetigung von Tarifumschalteinrichtungen oder Steuerschaltern fuer verbilligten Strom durch aeussere Eingriffe |
ITNA20120068A1 (it) * | 2012-11-21 | 2014-05-22 | Silvio Chioni | Schermatura magnetica per strumenti di misura. |
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