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Verfahren zur Herstellung von 1,3,5-trisubstituierten Adamantan-Verbindungen
Die Erfindung betrifft ein Verwahren zur Herstellung voll 1,3,5-trisubstituierten
Adamantan-Verbindungen. Insbesondero betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von 1,3,5-trisubstituierten Adamantan-Verbindungen mit folgeuder Strukturformel
wobei die Reste R1 und R2 niedere geradkettige oder verzweigte Alkylreste bedeuten;
der Rest R3 Wasserstoff, einen niederen geradkettigen oder verzweigten, oder cyclischen
Alkylrest und der Rest R4 Wasserstoff, oder die Methylgruppe
bedeutet;
und/oder deren Salze. Derartige Verbindungen eignen sich gut als Arzneiuiittel zur
Beeinflussung des zentralen Nervensystems. Besonders gut sind Verbindungen der oben
bezeichneten Art zur Behandlung der Parkinsonschen Krankheit geeignet.
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Es ist bekannt,' daß 1-Amino-adamantan auf das zentrale Nervensystem
von Mensch und Tieren wirken kann, und zur Behandlung der Parkinson'schen Krankheit
herangezogen wird.
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Es ist ferner bekannt, i-Amino-adamantan und dessen N-Alkyl-bzw. N-Cyclohexylderivate
durch Umsetzung von 1-Halogen-adamantan mit dem entsprechenden Harnstoff bei erhohter
Temperatur herzustellen.Die dabei erhaltenen Verbindungen sind wertvolle Pharmazeutika
zur Prophylaxe gegen Influenza-Virus-Infektionen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur erstellung von 1,3,5-trisubstituierten
Adamantan-Verbindungen mit folgender StruXturformel:
wobei die Reste R1 und R2 niedere geradkettige oder verzweigte
Alkylreste bedeuten; der Rest R3 Wasserstoff, einen niederen geradkettigen oder
verzweigten, odex cyclischen Alkylrest und der Rest R4 Wasserstoff, oder die Methylgruppe
bedeutet; und/oder die Herstellung von Salzen dieser Verbindungen. Verbindungen
der oben bezeichnenden Art besitzen wertvolle pharmazeutische Eigenschaften zur
Eeeinflussung des zentralen Nervensystems bei Mensch und Tier. Verbindungen der
oben bezeichneten Art sind insbesondere gut geeignet zur Behandlung der Parkinson'schen
Krankheit.
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Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren zur Eerstellung 1,3, 5-trisubstituierter
Adamantan-Verbindungen der oben bezeichneten Art.
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Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe besteht darin, daß a) ein
1-Halogen,3,5-dialkyl-adamantan folgender Strukturformel
CE2 |
R2-0»/ - |
| bH2 C |
H2C gH .CH2 |
Y |
C |
Rj |
mit einem Harnstoff folgende Strukturformel
nach einem an sich bekannten Verfahren ei erhöhter Temperatur umgesetzt wird; b)
zur Überführung in das tertiäre Amin das Veriahrensprodukt nach Stufe a) init Formaldehyd
und Ameisonsäure bei erhöhter Temperatur umgesetzt wird;und c) gegebenenfalls die
freien Basen aus inerter Lösung durch Ansäuern als Salze ausgefällt werden; wobei
die Reste R1, R2 und R3 die Obe angegebene Bedeutung haben.
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Als Ausgangsslaterial für die erfindungsgemäße Herstellung von 1,3,
5-trisubsti tuierten Ädamantan-Verbindungen haben sich 1-Halogen,3,5-dialkyl-dialkyl-adamantane
bewährt. Gut geeignet sind 1-Chlor, 3,5-dialkyl-adamantane oder 1-Brom,3,5-dialkyl-adamantane,
wobei letztere besonders bevorzugt werden. Derartige Ausgangsmaterialien sind durch
Halogenierung, insbesondere durch Bromierung, dialkyl-substituierter Adamantane
gut zugänglich. Besonders bequem kann 1-Brom,3,5-dimethyl-adamantan eingesetzt werden,
das kommerziell erhältlich ist4 andere erfindungsgemäß geeignete Ausgangsmaterialien
sind beispielsweise 1-Chlor,3,5-dimethyl-adamantan; 1-Brom,3-methyl,5-äthyl-adamantan;
1-Brom,3,5-diäthyl-adamantan;
1-Brom,3,5-diisopropyl-adamantan; 1-Brom,3,5-di-n-butyl-adamantan und andere.
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Die zur Einführung der Amin- bzw, Alkylamin-Gruppe herangezogenen
flarnstoffe sind bekannte Verbindungen. Zur Einführung der unsubstituierten Aminogruppe
wird unsubstituierter Harnstoff Verwendet; zur Einführung der sekundären Aminogruppe
werden N,N'-disubstituierte Harnstoffe verwendet. Neben Harnstoff werden u.a. N,N'-dimethyl-harnstoff;
N,N'-diäthyl-harnstoff; N,N'-di-n-propyl-harnstoff; N,N'-diisopropyl-harnstoff;
N,N1-dibutyl-harnstoff; N,N'-dicyclohexyl-harnstoff und weitere Harnstoffe verwendet.
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Erfindungsgemäß wird 1-Halogen,3,5-dialkyl-adamantan mit einem entsprechenden
Harnstoff bei erhöhter Temperatur umgesetzt.
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Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Umsetzung mit einem molmäßigon
Überschuß an Harnstoff durchzuführen; bevorzugt kommen auf einen Anteil Ausgangsmaterial
1,3 bis 2,0 Anteile Harnstoff; nach ciner besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird i Anteil 1-Halogen,3,5-dialkyladamantan mit 1,5
Anteilen des entsprechenden Harnstoffs umgesetzt.
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Die Umsetung erfolgt bei erhöhter Temperatur. Werden bei Raumt'e;m'jier'atur
feste Reaktionspartner umgesetzt, wie etwa t-Brom, 3,5-dimethyl-adamantan mit harnstoff,
so werden die Reaktionspartner zweckmäßigerweise zumindest bis auf die Schmelztemperatw
des Gemisches erwärmt. Eine obere Temperaturgrenze iiir die Umsetzung ergibt sich
in der Praxis daraus? daß bei zu hohen Temperaturen eine übermäßige Sublimat.ìon
der Reaktionspartner eintreten kann. Mit ausreichender Geschwindigkeit und
ohne
besondere Ausbeuteverluste verlauft die Reaktion im Bereich von 120 bis 2600C; besonders
bevorzugt werden Temperaturen im Bereich von 140 bis 18 C, wobei jedoch ohne Bedenken
auch höhere Temperaturen angewendet werden können.
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Die Umsetzung zwischen den Reaktionspartnern erfolgt im wesentlichen
vollständig. Da bei der Umsetzung Wärme freigesetzt wird, kann es in einigen Fällen
vorteilhaft sein, den Reaktionspartnern ein indifferentes Verdünnungsmittel zuzusetzen,
um die. bei der Reaktion freigesetzte Wärme leichter abzufahren. Insbesondere bei
größeren Ansätzen, etwa im 10- bls 100-g-Maßstab hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
die Umsetzung in Gegenwart der 3- bis 10-fachen Gewichtsmenge (bezogen auf die Summe
der Reaktionspartner) eines inerten Verdünnungsmittels durchzuführen. Besonders
bewahrt haben sich solche inerten Verdünnungsmittel, die sich in Wasser nicht lösen.
Bevorzugt werden Diphenyläther (C12H10O) oder Diphenylenoxyd (C12H8O) eingesetzt.
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Die Reaktion kann unter Normaldruck in einem offenen Gefäß durchgeführt
werden. Besonders bei höheren Reaktionstemperaturen ist es jedoch zweckmäßig, die
Reaktion in einem geschlossenen Gefäß durchzuführen, um Verluste an wegsublimierenden
Reaktionspartnern gering zu halten, Die Reaktion verläuft im allgemeinen glatt,
ohne daß besonders lange Reaktionszeiten erforderlich sind. Bei höheren Temperaturen
sind die Reaktionszeiten kürzer, während umgekehrt bei niedrigen Temperaturen längere
Reaktionszeiten erforderlich sind. Die Reaktionszeiten hängen von dem eingesetzten
1-Halogen, 3,5-dialkyl-adamantan und von dem eingesetzten Harnstoff ab; in allgemeinen
sind Reaktionszeiten zwischen etwa 8 und 250 Minuten
ausreichend,
obwohl auch längere Reaktionszeiten möglich sind, die jedoch in der Regel zu keiner
Ausbeutesteigerung führen. Nach der Umsetzung wird das Reaktionsprodukt auf Rallmtemperatur
abgekühlt und mit einem großen Überschuß von Wasser behandelt, ds durch Säurezusatz
auf einen pH-Wert zwischen 3 und 5 gebracht wurde. Vorteilhaft wird das abgekühlte
Reaktionsprodukt mit einem großen Überschub neutralem Wasser behandelt und anschließend
tropfenweise konzentri@rte Salzsäure zugegeben, bis ein pH-Wert zwischen 3 und 5
erreicht ist, und wobei die gewünschte Base in Lösung geht. Unlösliche anteile werden
abfi'ltriert und die wässrige Phase anschließend wenigstens zweimal mit Äther extraniert.
Bevorzugt erfolgt die Extrakt mit 12 bis 25 Volumenprozent Äther, bezogen auf die
wässrige Phase.
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Nach der Ätherextraktion wird der pH-Wert der wässrigen Lösung auf
einen Wert von zumindest 10 gebracht, zweckmäßigerweise durch tropfenweise Zugabe
von Natronlauge, etwa 5 Minuten gerührt und anschließend zumindest dreimal mit einem
inerten Lösungsmittel extrahiert. Als inerte Lösungsmittel eignen sich gut Benzol
oder Äther Die Extrakte werden vereinigt und über Kaliumhydroxyd oder geglühtem
Kaliumsulfat getrocknet. Aus dem getrockneten Extrakt kann die Base nach Abziehen
des Lösungsmittels isoliert werdene Andererseits kann die Base auch aus dem inerten
Lösungsmittel als Salz gefällt werden; zweckmäßigerweise wird hierzu getrocknetes
Salzsäuregas oder getrockneter Bromwasserstoff durch das inerte Lösungsmittel geleitet.
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Um die sekundäre Aminbase in das gewünschte tertiäre. Amin überzuführen,
wird das sekundäre Amin mit wässriger Formaldehyd-1ösung, und mit konzentrierter
Ameisensäure bei erböhter Temperatur behandelt. Zweckmäßigerweise wird jeweils
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bia 12 Stunden unter Rückfluss gekocht. Die wässrige Formandehydlösung besteht vorzugsweise
aus einer 32%igen Formaldehydlösung, wobei die 4- bis 8-fache Menge, bezogen auf
das Gewicht des eingesetzten sekundären Amins verwendet wird.
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Nach Abschluss der Rückflussbehandlung kann das Reaktionsprodukt einige
Zeit bei Raumtemperatur stehen, zweckmäßig titer Nacht; anschließend wird das organische
Lösungsmittel ab-
gezogen und der Rückstand in Natronlauge aufgenommen; vorzugsweise eignet sich hierzu
etwa 30 fi.ge Natronlauge, obwohl auch andere Laugen mit anderen Konzentrationen
verwendet werden können. Gegebenenfalls wird von unlöslichen Anteilen abfiltriert
und die alkalische Flüssigkeit zumindest dreimal mit einem inerten Lösungsmittel
wie etwa Äther oder Benzol extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden über Kaliumhydroxyd
oder geglühtem Kaliumsulfat getrocknet und anschließend die freie Base oder deren
SaZz isoliert.
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Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfiiidungsgemäßen
Verfahrens, und schränken die Erfindung keinesfalls ein.
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Beispiel 1 1-Amin,3,5-dimethyl-adamantan-hydrochlorid 1,99 g 1-Chlor,3,5-dimethyl-adamantan
werden mit 0,9 g Harnstoff für etwa 40 Minuten auf 2200C erwärmt. Die Erwärmung
erfolgt in einem geschlossenen Gefäß auf einem thermostati-
sierten ölbad. Nach dem Erkalten wird das Reaktionsprodukt zerkleinert
in 50 ml Wasser aufgeschlämmt und die wässrige Phase durch tropfenweise Zugabe von
konzentrierter Salzsäure auf einen pH-Wert zwischen 3 und 5 gebracht. Die angesäuerte
wässrige Phase wird zweimal mit je 10 ml Äther extrahiert.
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Anschließend wird die wässrige Phase durch Zugabe von Natroniauge
auf einen pH-Wert zwischen 12 und 13 gebracht und für 5 Minuten gerührt. Nach dem
Rühren wird die wässrige alkalische Phase viermal mit je 10 ml Äther extrahiert,
die vereinigten Ätherextrakte über Kaliumhydroxyd getrocknet, und durch Einleiten
von trockenem Chlorwasserstoffgas, das 1-Amin,3,5-dimethyl-adamantan-hydrochlorid
gefällt. Es ergibt sich eine Ausbeute von 1,7 g (-78 % der Th.); das Produkt schmilzt
nicht bis 3000C.
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1-Amin,3,5-dimethyl-adamantan-hydrobromid In die getrocknete ätherische
Lösung von 1-Amin,3,5-dimethyladamantan wird getrockneter gasförmiger Bromwas.serstoff
singeleitet und das 1-Amin,3,5-dimethyl-adamantan-hydrobromid ausgefällt.
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1-Amin,3,5-dimethyl-adamantan-sulfat Die getrocknete ätherische Lösung
von 1-Amin,3,5-dimethyladamantan wird unter Eiskühlung mit 0,5 gkonzentrierter Schwefelsäure
(H2SO4) versetzt, umgeschiittelt, und der Äther an Luft abgedunstet; der erhaltene
schmierige est wird aus, heißem Wasser umkristallisiert.
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Ausbeute: 1,81 g (80 % der Theorie).
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Beispiel 2 s ethylamin,3,5-dimethyl-adamantan-hydrochlorid 2,43 g
1-Brom,3,5-dimethyl-adamantan werden mit 1,36 g N,N'-Dimethylharnstoff für 35 Minuten
auf 1600C erwärmt. Das Erwärmen erfolgt in einem geschlossenen Gefäß auf einem thermostatisierten
Ölbad. Das abgektihlte Raktionsprodukt wird mit Wasser behandelt und das 1-N-Methylamin,3,5-dimethyl-adamantan
hydrochlorid wie in Beispiel 1 angegeben isoliert, Ausbeute: 1,41 g (72 % der Theorie);
Schmelzpunkt: 257°C.
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Beispiel 3 t-Amin,3-methyl,5-ät-hyl-adamantan-hydrochlorid 2,57 g
i-Brom,3-methyl,5-äthyl-adamantan.werden mit 1,0 g Harnstoff für 20 Minuten auf
1900C erwärmt. Die Erwärmung erfolgt in einem geschlossenen Gefäß auf einem thermostatisierten
01--bad. Nach dem Abkühlen wird das Reaktionsprodukt wie in Beispiel 1 angegeben
aufgearbeitet. Es ergeben sich 1,67 g 1-Amin,3-methyl,5-äthyl-adamantan-hydrochlorid
(73 % der Theorie).
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Beispiel 4 1-Amin,3,5-di-isopropyl-adamantan-hydrochlorid 3,0 g 1-Brom-3,5-di-isopropyl-adamantan
werdden mit 1,0 g Harnstoff in einem geschlossenen Gefäß für etwa 120 Minuten auf
150°C erwärmt. Nach dem Erkalten wird das fteaktionsprodukt wie in Beispiel 1 beschrieben,aufgearbeitet.
Es ergeben sich 2,0 g 1-Amin,3,5-di-isopropyl-adamantan-hydrochlorid (72 % der Theorie).
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Beispiel 5 1-Amin,3,5-di-n-butyl-adamantan-hydrochlorid 3,27 g 1-Brom,S,5-di-n-butyl-adaluan-tan
werden mit 1,2 g Harnstoff für 160 Minuten auf 1650C erwärmt. Das Erwärmen erfolgt
in. einem geschlossenen Gefäß auf einem thermostatisierten Ölbad.-Nach dem Erkalten
des Reaktionsproduktes wird dieses in 50 ml Wasser aufgeschlämmt, die wässri.ge
Phase durch tropfenweise Zugabe von konzentrierter Salzsäure auf einen p-Wert von
etwa 4 gebracht, die wässrige Phase zweimal mit 10 ml Äther extrahiert und anschließend
durch tropfenweise Zugabe von Natronlauge die wässrige Phase auf einen pH-Wert von
etwa 13 gebracht. Die alkalische Lösung wird für etwa 10 Minuten gerührt; die alkalische
wässrige Phase wird nach dem Rühren viermal mit je 10 ml Benzol estrahiert. Die
benzolischen Extrakte werden über geglühtem Kaliumsulfat getrocknet und das 1-Amin,3,5-di-n-butyl-adamantan-hydrochlorid
durch Einleiten von gasiormigem trockenem Chlorwasserstoff ausgefällt; Ausbeute:
1,86 g (62 % der Theorie).
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Beispiel 6 1- ( N, N-Dimethylaniin) 3' 5-dimethyl-adamantan-hydrochl
orid 1;79 g der nach Beispiel 1 nach Verdampfen des Äthers erhaltenen, freien, sekundären
Ämin-Base werden mit 4 ml 33 %iger Formaldehyd-Lösung für 6 Stunden unter Rückfluß
gekocht. Anschließend werden 4 ml konzentrierter Ameisensäure zugesetzt und erneut
für 4 Stunden unter Rückfluß gekocht. Nach einigem Stehen werden aus dem Reaktionsprodukt
die flüchtigen Anteile im Vakuum entfernt und der trockene Ritckstand in Natronlauge
aufgenommen. Der pH-Wert der alkalischen Lösung liegt zwischen 12 und 13. Die wässrige
alkalische Phase wird viermal mit
Benzol extrahiert, die vereinigten
Benzol-Extrakte über geglühtem Kaliulusulfat getrocknet und das 1-(N,N-Dimethylamin),
3,5-dimethyl-adamantan-hydrochlorid durch Einleiten von trockenem Chlorwasserstoffgas
ausgefällt. Ausbeute: 1,87 g (77 % -der Theorie).
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Beispiel 7 1-(N-Methyl,N-isopropylamin),3,5-dimethyl-adamantan-hydrochlorid
2,43 gr i-Brom, 3,5-dimethyl-adamantan werden mit 2,8 g N,N1-Diisopropyl-J-Iarnstoff
in einem geschlossenen Gefäß für 40 Minuten auf 1800C erwärmt. Nach dem Erkalten
wird das Reaktionsprodukt in 50 ml Wasser aufgeschlämmt, angesäuert und zweimal
mit je 10 ml Äther extrahiert, Anschließend wird die wässrige Phase mit Natronlauge
auf einen pH-Wert von 12 - 13 gebracht, 10 Minuten gerührt und die alkalische wässrige
Phase viermal mit je 10 ml Benzol extrahiert. Die benzolischen Extrakte werden vereinigt,
das Benzol weitgehend abgezogen, der Rückstand mit 4 ml 32%iger Formaldehyd-Lösung
und 4 ml konzentrierte Ameisensäure versetzt und für 10 Stunden unter Rückfluss
gekocht. Nach dem Erkalten und einigem Stehen wird gemäß Beispiel 6 aufgearbeitet,
und es werden 1,04 gr 1- (N-Methyl, N-isopropylamin),3,5-dimethyl-adamantan-hydrochbrid
isoliert (38% der Theorie).
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Beispiel 8 1-N-Cyclohexyl,3,5-dimethyl-adamantan-hydrochlorid 2,43
g l-Brom,3,5-dimethyl-adamantan und i,86 g N,N'-Dicyclohexyl-Harnstoff werden für
45 Minuten in einem geschlossenen Gefäß auf 190°C erwärmt. Das erkaltete Produkt
wird gemäß Beispiel 5 aufgearbeitet. Es werden 1,52 g 1-N-Cyclohexylamin,
3,5-Dimethyl-adamantan-hydrochlorid
isoliert (51 der Theorie).
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Die Substanz schmilzt nicht bis 300°c.
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Erfindungsgemäß hergestellte 1,3,5-trisubstituierte Adamantan-Verbindungen
sind gut geeignet zur Beeinflussung des zentralen Nervensystems. Ohne darauf festgelegt
zu sein, wird angenommen, dass 1,3,5-trisubstituierte Adamantan-Verbindungen der
oben bezeichneten Art den Katacholamin-Metabolismus beeinflussen, z.B. Dopamin freisetzen
oder die Rezeptoren stimulieren@können.
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Erfindungsgemäß hergestellte Amino-adamantan-Verbindungen stelle somit
wertvolle Arzneimittel dar. Diese Verbindungen können als solche, oder im Gemisch
mit anderen Präparaten eingesetzt werden.
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Es wurde gefunden, daß erfindungsgemäß hergestellte 1,3,5-trisubstituierte
Adamantan-Verbindungen gut geeignet sind zur Behandlung von Parkinsonismus, weiter.
zur Behandlung von andersartigen Hyperkinesen, einschließlich Kopftremor, thalamischen
Spannungszuständell und spastischen Zuständen, ferner auch zur Aktivierung von cerebralorganisch
akinetischen Zuständen. Erfindungsgemäß hergestellte, das zentrale Nervensystem
bee@@ flußen@e 1,3 ,5-trisubstituierte Adamantan-Verbindungen können oral oder parenteral
verabreicht werden, beispielsweise in Form,von Lösungen in isotonischer Salzlösung,
in Form von Tabletten, Dragees, Gelatinekapseln und dergleichen. In einigen Zellen
empfiehlt cs sich Salze zu verwenden, die schwer löslich sind, um die Resorptionsgeschwindigkeit
zu beeinflussen.
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Wie bereits eingangs festgestellt, ist die Wirkung von Aminoadamantan-hydrochlorid
zur Beeinflussung des zentralen Nervensystems bekannt. Die folgenden Versuche belegen
die Überlegenheit
des aus den erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen
herausgegriffenen 1-Amin,3,5-dimethyl-adamantan-hydrochlorid über das bekannte Amino-adamantan-hydrochlorid.
Untersucht wurde 1. die Beeinflussung der Spiroperidol-Katalepsie, und 2. der Antagonismus
gegen die Reserpin-Sedation (Hemmung der Motilität).
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In den folgenden Tabellen steht D 1 für Amino-adamantanhydrochlorid
und D 145 für 1-Amin,3,5-dimethyl-adamantanhydrochlorid.
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1. Spiroperidol-Katalepsie Die Katalepsie-Untersuchungen wurden an
Wistar-Ratten durchgeführt, die Spiroperidol 0,4 mg/kg i.p. erhielten. 30.Minuten
später wurden die untersuchten Substanzen i.p. gespritzt.
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Dosis Katalepsi@+) Präparat mg/kg i.p. x # Sx P Antagouismus Kontrolle
-- 30,0 # 0,0 -- 0,0 D i 10 20,1 + 1,7 <0,001 33,0 20 18,9 # 1,7 <0,001 37,0
D 145 5 27,0 + 1,3 <0,05 10>0 10 9,2 # 2,0 <0,001 69,3 20 0,4 + 0,3 <0,001
98,7 +) Mittelwerte von je 8-10 Ratten
Wie aus den Versuchsergebnissen
hervorgeht, wird bei Applizierung von 10 (20) mg/kp 3,5-Dimethyl-adamantyl-1-aminhydrochlorid
die Spiroperidol-Katalepsie zu 69,3 % (98,7 %) aufgehoben, während bei Verabreichung
der entsprechenden Mengen Amino-adamantan-hydrochlorid diese Katalepsie nur zu 33,0
% (37,0%) %) beseitigt wird.
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2. Reserpin-Sedation Der Antagonismus gegen Reserpin wurde an Albino
Sviss-Mäusen geprüft. iteserpin (5 mg/kg s.c.) wurde 18 Stunden vor dem Test verabreicht.
Die Motilität wurde mit Animexgerät gemessen.
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Dosis Motilität+) Präparat mg/kg tp. X + Sx P D 1 20 16,5 + 4,7 <0,01
40 30,1 # 7,1 <0,01 D 145 10 29,8 + 20,0 > 0,2 20 50,4 + 39,6 >0,2 40 111,9
# 44,5 <0,05 +)Anzahl der Impulse - Mittelwerte von je 10 Mäusen Wie aus den
Untersuchungen zur Überwindung der Reserpin-Sedation hervorgeht, wurde unter standardisierten
Bedingungen nach Applizierung von 40 mg/kp 3,5-Dimethyl-adamantan-1-aminhydrochlorid
eine Beweglichkeit von 111,9 + 44,5 Impulsen gemessen, während bei Verabreichung
der gleichen Menge Amino-adamantan-hydrochlorid lediglich eine Beweglichkeit von
30,1 + 7,1 Impulsen gemessen wurde.
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Die Untersuchungsergebnisse belegen eindeutig, daß 3,5-Dimethyladamantyl-1-amin-hydrochlorid
eine stärkere Wirkung auf das zentrale Nervensystem ausübt,als Amino-adamantan-hydrochlorid.