DE231795C - - Google Patents
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- DE231795C DE231795C DENDAT231795D DE231795DA DE231795C DE 231795 C DE231795 C DE 231795C DE NDAT231795 D DENDAT231795 D DE NDAT231795D DE 231795D A DE231795D A DE 231795DA DE 231795 C DE231795 C DE 231795C
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10K—SOUND-PRODUCING DEVICES; METHODS OR DEVICES FOR PROTECTING AGAINST, OR FOR DAMPING, NOISE OR OTHER ACOUSTIC WAVES IN GENERAL; ACOUSTICS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- G10K1/00—Devices in which sound is produced by striking a resonating body, e.g. bells, chimes or gongs
- G10K1/28—Bells for towers or the like
- G10K1/30—Details or accessories
- G10K1/34—Operating mechanisms
- G10K1/347—Operating mechanisms for an oscillating bell which is driven twice per cycle
- G10K1/348—Operating mechanisms for an oscillating bell which is driven twice per cycle electrically operated
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KURT MIRAM und LOTHAR SEIDEL in AACHEN.
Die vorliegende Vorrichtung zum Läuten von Kirchenglocken wird von einem in gleichbleibender
Drehrichtung umlaufenden Motor (ζ. Β. Elektro-, Benzin- oder Wassermotor) angetrieben,
indem eine mit der Glockenachse verbundene Steuerwelle durch Wechselgetriebe und
Kupplungen mit der Motorwelle abwechselnd in der einen und anderen Drehrichtung gekuppelt
wird. Die Neuerung besteht in der
ίο Anwendung von elektromagnetischen Kupplungen
für beiderseitigen Antrieb, welche von der Glockenachse aus durch einen in an sich
bekannter Weise von einer Schleif kupplung gesteuerten gemeinsamen Umschalter und durch
in ebenfalls bekannter Weise von der Glockenachse aus durch Nocken bewegte Ausschalter
derart ein- und ausgeschaltet werden, daß jeder Antrieb nach Zurücklegung eines bestimmten
Winkels vom Schwingungsumkehrpunkt einsetzt und unmittelbar nach Durchschwingen
der Mittellage aufhört.
Gegenüber dem Glockenantrieb durch einen umgesteuerten Elektromotor, der ständig mit
der Glockenachse in Verbindung ist, hat der Antrieb gemäß vorliegender Erfindung den Vorteil,
daß die mit der Glockenachse bei freiem Ausschwingen verbundene mitschwingende Masse
wesentlich vermindert, außerdem der überflüssige Kraftaufwand vermieden wird, der von
der Glocke durch Mitschleppen des leer laufenden, aber infolge des zurückbleibenden Magnetismus
einen Widerstand ausübenden und elektromotorische Gegenkraft erzeugenden Ankers aufgewandt werden muß.
Gegenüber den bekannten Antrieben unter Zuhilfenahme mechanischer Umsteuerkupplungen
bietet die Verwendung der elektrischen Kupplung den Vorteil, daß sich das Ein- und
Ausschalten zu den günstigsten Antriebszeiten unter Vermeidung der bei ersteren nötigen,
starkem Verschleiß ausgesetzten umständlichen Klink- und Sperrwerke erreichen läßt. Es ist
zwar auch schon die Anwendung einer elektromagnetischen Kupplung für den Antrieb von
Glocken vorgeschlagen worden, aber nur bei Bewegung der Glocke in einer Schwingungsrichtung und bei freiem Rückschwingen. Das
hat den Nachteil, daß man eine große Antriebskraft, daher einen größeren Motor und
längere Zeit zum Anlaufen benötigt. Wollte man die für solche einseitigen Antriebe vorgeschlagenen
Steuerungseinrichtungen zwecks Antriebes in jeder · Drehrichtung verdoppeln, so erhielte man umständliche, mit vielen Teilen
ausgerüstete Steuerungsmechanismen, die daher teuer und unsicher ausfallen.
Die beiliegende Zeichnung stellt in Fig. 1 eine Ausführungsform der neuen Antriebsvorrichtung
schematisch für Gleichstromelektromagnetkupplungen dar, deren Aufbau sinngemaß
auch für ein- oder mehrphasige AVechselstromkupplungen Geltung hat.
Von einer Motorwelle α aus werden mittels
Rades b die Wechselräder c, d, die als Losscheiben auf der Steuerwelle i oder auch zweckmäßig
auf Leerlaufbüchsen sitzen, ständig in entgegengesetzter Richtung angetrieben. Mit
jedem Rad c und d ist der elektromagnetische
Teil einer Elektromagnetkupplung β bzw. f verbunden, welche eine Doppelscheibe k, die
auf der Welle i verschiebbar, aber nicht verdrehbar sitzt, anziehen können. Wird durch
Erregung der Magnetkupplung e die Doppelscheibe k an diese angezogen, so dreht sich die
Welle i rechtsherum, wird sie von Kupplung f angezogen, so dreht sie sich linksherum. Auf
der Welle i sitzt fest einerseits die Seilscheibe I,
ίο welche durch Seil m die Glocke mitnimmt,
andererseits eine Scheibe g, welche zu gewissen Zeiten durch die Feder p und die Schleppscheibe
ο die lose* Seilscheibe ■ q mitnimmt, die ihrerseits durch das Zugorgan u den elekirischen
Umschalter r verstellt. Je nach der Stellung des Umschalters wird Kontakt s oder
Kontakt t geschlossen und dadurch .mittels der Schleifringe 3, 4 bzw. 1, 2 die elektromagnetische
Kupplung e oder f in Wirkung gesetzt.
Mit der Glockenachse sind in bekannter Weise Nocken 13, 14 verbunden, deren ersterer durch
Anschlagen an den Hebel 5, 6 den Strom bei 7, 8 für Kupplung e, deren letzterer durch Anschlagen
an den Hebel 9, 10 den Strom bei 11, 12 für Kupplung f unterbricht.
Die Wirkung der ganzen Anordnung ist die folgende: Unmittelbar nach jeder Schwingungsumkehr der Glocke, womit ja auch eine Drehungsumkehr
der Steuerwelle i verbunden ist, wird durch den von dieser mitgenommenen elektrischen Umschalter r der Kontakt s oder t
geschlossen, wodurch diejenige elektrische Kupplung Strom erhält, welche die Steuerwelle im
Sinne der soeben begonnenen Drehung mitnimmt. Und zwar ist der Umschaltweg des
Umschalters r- so groß bemessen, daß der Stromschluß erst nach Erlangung einer gewissen
Geschwindigkeit der Welle i entsprechend einem gewissen Winkel der Glocke nach
der Schwingungsumkehr erfolgt. Unmittelbar nach Durchschwingen der Mittellage wird durch
den Anschlag 13 oder 14 der Strom der betreffenden elektrischen Kupplung unterbrochen,
und die Glocke schwingt nun frei weiter, nur die Steuerwelle mit den Scheiben k, I, g, 0 mitnehmend.
Die Scheibe q, welche beim Beginn der Schwingung den Umschalter umgelegt hatte,
'wird, sobald dieser auf einen der Anschläge s oder t aufschlägt, durch diesen in ihrer Bewegung
gehemmt und schleift alsdann gegen die weitergedrehte Scheibe 0. Um die dadurch
entstehende Reibung auf ein möglichst kleines Maß zurückzuführen, ist gemäß vorliegender
Ausführungsform ein Schwungkugelregler h angewandt, welcher in bekannter Weise bei anwachsender
Umdrehungszahl der Welle i die Scheibe 0 von der Scheibe q entfernt, was jedoch
auf die Bewegung, des Schalters r von keinem Einfluß ist — wenigstens bei normaler
Schwingungsweite —, da die Aufhebung der Friktion durch den Regler h erst erfolgt, nachdem
die Umlegung stattgefunden hat und die Wiedereinschaltung der Schleppkupplung 0, q
erst vor erneuter Umkehr der Welle i erfolgt, nachdem sie ihre Umlaufgeschwindigkeit auf
ein bestimmtes Maß vermindert hat. Ist die Glocke auf ihrem Ausschlagwinkel angekommen
und kehrt wieder um, so wird gleichzeitig auch wieder der Umschalter r umgelegt, der
nunmehr die andere Kupplung erregt, wodurch die Glocke jetzt einen erneuten Antriebsimpuls
erhält, bis sie von der Maschine wieder nach Überschreitung ihrer Mittellage durch den anderen
Endausschalter (6 oder 10) abgeschaltet wird. Hierdurch ist erreicht, daß die Glocke
auch von ihrem Stillstand aus selbsttätig anzieht und rasch zum Läuten kommt, denn
kurz nach dem ersten Antriebsimpuls wird dieser bereits durch den betreffenden Endausschalter
wieder ausgeschaltet, die Glocke j schwingt noch etwas frei nach, kehrt dann um,
legt hiermit auch den Umschalter r um, erhält jetzt vor ihrer Mittellage einen neuen
Antriebsimpuls, der nach Überschreitung der Mittellage wieder abgeschaltet wird. Die Glocke
schwingt jetzt jedoch durch ihren längeren, mit Antriebskraft zurückgelegten Weg bereits etwas
weiter aus, bis sie ihre Bewegungsrichtung ändert und hiermit nach Umlegen des Umschalters
r sofort einen neuen Antriebsimpuls erhält. Die Glocke schwingt so weiter, bis sie
ihren vollen Ausschlagwinkel erreicht hat, der zu allererst geregelt werden kann durch ein
entsprechendes Übersetzungsverhältnis zvvischen Motorwelle α und Steuerachse i bzw. . Achse
und Glocke.
Damit jedoch die Glocke keinesfalls über einen bestimmten Winkel.ausschwingt, sind bei
der vorliegenden Ausführungsform die Daumen 15 und 16 in bekannter Weise auf der entgegengesetzten
Seite der Ausschalterdaumen 13 und 14 angebracht. Diese Daumen 15 und 16
bewirken, daß bei vollem Schwingen der Glocke der Strom nach Umlegen des Schalters r noch
nicht direkt auf die Kupplungen geschaltet wird, vielmehr erst dann, wenn die Glocke
innerhalb eines bestimmten Schwingungswinkels, von der Mittelstellung gemessen, eintritt.
Auch .der Regler h kann dazu benutzt werden, um einem Überschwingen der Glocke über
einen bestimmten Winkel entgegenzuwirken. Je stärker nämlich die Glocke ausschwingt,
desto schneller wird bei der Welle i nach jedesmaliger Bewegungsumkehr diejenige Geschwindigkeit
erreicht werden, bei welcher der Regler die Verbindung zwischen 0 und q unterbricht.
Bei entsprechender Bemessung kann man erreichen, daß bei sehr weitem Ausschlag der
Glocke dieses Ausrücken schon stattfindet, bevor der Umschalter ganz umgelegt ist, also
den Strom für die neue Bewegungsrichtung geschlossen hat; alsdann fällt der Antrieb für
diese Schwingung ganz aus, und er tritt auch bei den nächsten Schwingungen erst ein, wenn
der Regler infolge der verminderten Umlaufgeschwindigkeit der Welle i die Schleppkupplung
ο, q erst nach vollendeter Umlegung des Hebels r ausschaltet.
Zusammenfassend seien die Vorgänge der Schaltungen an dem Diagramm der Fig. 2,
welches die Ausschläge der Glocke in Abhängigkeit von der Zeit darstellt, nochmals erläutert.
Die Kurve entsteht dadurch, daß von links nach rechts auf der Wagerechten die Zeit, von
der Mittellinie nach oben und unten die Ausschlagwinkel der Glocke nach rechts und links
aufgezeichnet sind, so daß also z. B. in der Zeit t die Glocke nach rechts um den Winkel w
abgelenkt ist. Im Punkt A erfolgt der erste Stromimpuls; die Glocke schwingt nach links,
und es wird der Strom durch den Linksausschalter ausgeschaltet, sobald die Glocke den
bestimmten Winkel b erreicht hat. Sie schwingt bis zum höchsten Punkt B links ohne Strom
und kehrt ohne Strom um; erst nach Zurücklegung eines bestimmten Winkels α gibt der
Umschalter Strom im Sinne einer Rechtsschwingung. Der Strom wird unterbrochen, sobald die Mitte um b überschritten ist. Nun
wiederholt sich das Spiel auf der rechten und wieder auf der linken Seite, wobei die Schwingungsweiten
immer größer und dementsprechend die Stromimpulse immer länger werden,
bis bei der Rechtsschwingung im Punkt C derjenige Ausschlag erreicht ist, bei welchem der
entgegengesetzte Ausschalter, also hier der Linksausschalter, unterbrochen wird. Die Folge
davon ist, daß nicht schon im Punkt D, nämlieh nach Überschreitung des Totpunktes um
den Winkel a, sondern erst im Punkt E, nämlich nach Erreichung derselben Glockenstellung
wie im Punkt C, also im Abstand c von der Mitte, der Linksstrom zutreten kann, weil bis
dahin der Linksausschalter geöffnet war. Von nun an steigern sich die Stromimpulszeiten
nicht mehr; sie haben ihr Maximum entsprechend dem Winkel c plus b erreicht, und es ist
damit (unter richtiger Berücksichtigung der Massenverhältnisse) einem Überschwingen der
Glocke vorgebeugt.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Vorrichtung zum Läuten von Kirchen- und ähnlichen Glocken, bei welcher eine in gleichbleibender Richtung umlaufende Antriebswelle zeitweise die Glockenachse unter Vermittlung einer elektrischen Kupplung bewegt, dadurch gekennzeichnet, daß, zum Zweck, in jeder Schwingungsrichtung der Glocke einen Antrieb zu erteilen, der nach Zurücklegung eines bestimmten Winkels nach jeder Schwingungsumkehr beginnt und unmittelbar nach Durchschwingen der Mittellage aufhört, eine elektromagnetische Reversierkupplung angewandt wird, die in den entsprechenden Zeitpunkten in der richtigen Weise gesteuert wird durch einen in an sich bekannter Weise von der Glockenachse aus mittels Schleifkupplung bewegten Stromumschalter sowie durch ebenfalls an sich bekannte Stromausschalter, die von. mit der Glockenachse verbundenen Anschlägen umgelegt werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE231795C true DE231795C (de) |
Family
ID=491872
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
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