-
Mit auswechselbarer Panzerung versehene Glocke für einen Glockengichtverschluß
Die Erfindung betrifft eine mit auswechselbarer Panzerung versehene Glocke für einen
Glockengichtverschluß, insbesondere an Hochöfen.
-
Bekanntlich sind die Glocken von Gichtverschlüssen einem sehr starken
Reibungsverschleiß unterworfen. Dies ist in besonders hohem Maße bei der oberen
Glocke von Doppelglockenverschlüssen der Fall, so da3 diese auf dann einer Ofenreise
nicht standhält, wenn sie mit einem sehr harten Schleißschutz verkleidet ist. Es
ist deshalb bereits vorgeschlagen worden, diese SohleiSschutzverkleidung auswechselbar
auszubilden, und zwar als insbesondere die obere GlockenhElftetabdeckenden Kegelmantel.
-
Damit wird die Standzeit der Glocke zwar erheblich verlängert, der
Austausch dieser Kegelmäntel erfordert aber immer noch einen relativ großen Zeitaufwand
und somit Produktionsverlust, weil dieser Austausch nicht im Ofenraum vorgenommen
Werden kann, die Glocke also ausgebaut werden muß.
-
Der Errindung liegt die Aurgabe zugrunde, eine mit einer auswechselbaren
Panzerung versehene Gichtverschlußglocke so
auszubilden, daß die
Panzerung auf möglichst einfache Weise und mit möglichst wenig Zeitaufwand ausgetauscht
werden kann.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird für eine Glocke der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, die kegelförmige Schleifschutz-Verkleidung aus
einzelnen segmentförmigen verschleißfester, Kegelmantelabschnitte bildenden Lamellen
zusammensetzbar auszubilden, deren Unter- und/oder Oberkante derart geformt ist,
daß die Lamellen selbstarretierend an der Glocke haften.
-
Damit ist auf einfache Weise ein rascher Wechsel der Glockenpanzerung
erreichbar, indem die verschlissenen Kegelmantelteile der Panzerung von Mannlöchern
des Ofenkopfes aus einfach in den Ofenraum abgeworfen und die neuen Kegelmantelteile
nachinander auf die Glocke abgesetzt werden können. Hierbei werden die lamellen
mit geringem Luftspalt nebeneinander angeordnet.
-
Zweckmäßig weisen die Lamellen an oder nahe ihrer Oberkante zumindest
eine (5se oder einen Haken für den Eingriff eines Lasthakens einer Zange oder dergleichen
auf, so daß die verbrauchten Lamellen rasch abgeworfen und die neuen Lamellen sicher
und gezielt abgesetzt werden können.
-
Vorzugsweise besitzt-die Glocke unten einen die Dichtfläche aufweisenden,
nach außen hin verstärkten Glockenrand, auf dessen Oberkante sich die Lamellen-mit
ihrer Unterkante abstützen.
-
Binde besonders zweckmäßige Ausbildung der tamellen wird erreicht,
wenn die Unterkante der Lamellen mit ihrer RUckseite einen spitzen Winkel bildet,
wobei die Spitze gebrochen oder gerundet ist, und wenn die obere Kante des die Dichtfläche
aufweisenden Glookenrzndes als Rinne mit korrespondierend spitzwinkligem Querschnitt
geformt ist.
-
Damit wird eine zuverlässige Selbstarretierung der Lamellen erreicht,
so daß diese auch bei eventuellem harten Anschlagen der Glocke beim Schließen nicht
von dieser herabglelten können, Eine noch größe Sicherheit gegen dieses Abgleiten
der Lamellen ist gewährleitstet, wenn diese außerdem oben I1-förmig nach innen umgebogen
sind und einen ringförmigen oberen Rand der Glocke hintergreifen. Das Abwerfen der
Lamellen wird durch diese Halteorgane nicht behindert.
-
Die Breite der Lamellen ist so bemessen, daß sie bei gleichmäßiger
Anordnung in einem Abstand von etwa 10 mm voneinander getrennt liegen. Dieser Spielraum
erleichtert einerseits das Verlegen der Lamellen sehr andererseits ist er so schmal,
daß die Gloclce auch an diesen freier Stellen keinem Verschleiß ausgesetzt ist,
zumal sich die Spalten sehr bald mit Abrieb zusetzen Vorzugsweise bestehen die Lamellen
aus einem verschleißfesten Gußstahl, so daß die Roheisenschmelze durch die Beimischung
der abgeworfenen Lamellen nicht verfremdet wird. Zur Erhdhung der Verschleißfestigkeit
können die Lamellen zusätzlich eine Oberflächenvergütung aufweisen.
-
Die Panzerung der Glocke gestattet eine erheblich- leichtere Ausführung
der Glocke als sonst üblich, die nunmehr aus einem einfachen GS-Grundwerkstoff gegossen
sein kann.
-
Durch die vorgeschlagene Glockenpanzerung wird eine besonders leichte
vnd zweckmäßige Bauart der Glocke ermbglicht, die im wesentlichen aus einem aus
Profil- und/oder Flachstählen geschweißten Rahmengestell besteht mit einem die Dichtfläche
tragenden kegelstumpförmigen unteren Glockenrand, auf dem sich die Lamellen abstUtzen.
Damit ist eine sehr leichte Bauart der Glocke gewonnen, durch die auch Größe und
Stärke der Gichtverschluß-Antriebsorgane beeinflußt werden.
-
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 1 eine mit Panzerlamellen versehene gegossene Glocke, zum Teil
axial geachnitten, und Fig. 2 die Draufsicht auf die gepanzerte Glocke nach Fig.
1, während Fig. 3 die Einzelheit A der Fig. 1 in größerem Maßstab darstellt.
-
Fig. 4 einen geschweißten kegelförmigen Grundkdrper, zum Teil axial
geschnitten; mit aufliegenden Panzerlamellen, Fig. 5 die Draufsicht auf die Glocke
nach Fig. 4, Fig. 6 die Einzelheit B der Fig. 4 in größerem Maßstab und Fig. 7 die
Einzelheit C der gleichen Figur.
-
Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Glocke besteht im wesentlichen aus einem
homogenen Gußstahlkörper -1 und auf ihrem Außenmantel abgesetzten Panzer-Lamellen
2, die aus einem erheblich härteren Werkstoff gegossen sind und außerdem eine versohleißfeste
Oberflächenvergütung aufweisen innen. Der Glockenkörper 1 besitzt unten einen verstärkten
Glockenrand 3, der die Dichtfläche 4 trägt, mit der die Glocke 1 in der Verschlußposition
den Beschickungstrichter 5 verschließt. Der von dem relativ schwachen Glockmantel
6 an der Oberkante 7 des Clockenrandes 3 gebildete Absatz ist zu einer Rinne 8 mit
spitzwinkligem Querschnitt geformt. Für die Glockenaufhängung sind am Glockenscheitel
9 Laschen 10 vorgesehen, die von einer Ringnut 11 umkreis sind.
-
Der Schleißschutz für die Glocke 1 besteht aus segmentartig geformten
Lamellen 2 - im Ausführungsbeispiel zwölf an der Zahl -, deren Unterkante 12 entsprechend
dem Querschnitt der Rinne 8 mit der Lamellenrückseite 13 ebenfalls einen spitzen
Winkel * bildet, wobei die Spitze etwas gebrochen oder gerundet ist. Die Dicke der
Lamellen 2 ist so gewählt, daß diese die Oberkante 7 des Glockenrandes 3 Uberragen.
-
Die obere Kante 14 der Lamellen 2 ist U-förmig nach innen umgebogen.
An dieser Kante 14 ist eine Öse 15 für den Eingriff eines lasthakens oder dergleichen
vorgesehen.
-
Die einzelnen Lamellen 2 werden durch Manmlöcher hindurch mittels
eines Tasthakens oder einer Zauge so weit abgesenkt, daß sie sich mit ihrer Unterkante
12 in der Rinne 8 des Glockenrades 3 abstützen, wobei gleichzeitig die Oberkante
14 in die Ringnut 11 mit Spiel eingreift. Hierbei muß nur darauf geachtet werden,
daX die Lamellen 2 in einem Abstand von etwa 10 mm abgesetzt werden.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 bis 7 sind die Panzer-Lamellen
2 ebenso ausgebildet wie bei dem nach Fig. 1 bis 3.
-
Dagegen ist der starre Glockenkörper 1 nunmehr ein skelettartiger
Rahmen bei dem nur der Glockenscheitel 9 von einem Gußteil gebildet wird oder auch
zwecks besserer Verschweißbarkeit im gesenk geschmiedet ist. Mit diesem Teil 9 sind
Rippen 16 verschweißt, die Kegelmantel-Linien bilden und vorzugsweise T-Profil aufweisen»
auf dessen Flansch die Lamellen mit ca. 10 mm Abstand voneinander aufliegen. Die
Rippen 16 sind unten durch den Glockenrand 3 miteinander verbunden, der bei dieser
bauart etwa 10 mm dünner ist als die beispielsweise 60 mm dick gegossenen Lamellen
2. Wie aus Fig. 6 zu erkennen ist, ist die obere Kante 17 des Glockenrandes 3 in
ähnlicher Weise stark nach innen geneigt wie die Rinne 8 in Fig. 3, so daß die Lamellen
2 mittels ihrer abgeschrägten Unterkante 12 einen sicheren Halt finden.
-
Das Glookengerippe ist mittels dreier Ringe 18, 19 und 20 noch zusätzlich
versteift, von denen der unterste Ring 20 außer mit den Rippen 16 auch mit dem Glockenrand
3 verschweißt ist.
-
Bei beiden Bauarten hintergreift die U-förmig nach hinten umgebogene
Oberkante 14 der Lamellen 2 mit Abstand den Außenrand der Rinne 11, wie in Fig.
7 dargestellt. Dadurch ist gewShrleistet, daß die Lamelle 2 bei eventuellem Herabgielten
von der Olockenrandkante 7 bzw. 17 nicht abstürzen kann, sondern aufgefangen wird.
-
Die beiden mit je einer Bohrung 21 versehenen Ohren 22 nahe dem Glockenscheitel
9 sind Teil des.Glockengrundkörpers und dienen als Montagehilfe beim Einsetzen des
Glockenkörpers.