DE231461C

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Publication number: DE231461C
Application number: DENDAT231461D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Jig 231461 KLASSE 42 c. GRUPPE

OPTISCHE ANSTALT C. P. GOERZ AKT-GES. in FRIEDENAU b. BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Februar 1910 ab.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Basisentfernungsmesser mit wesentlich parallel zur Ebene des Meßdreiecks liegender Trennungslinie im Bildfeld und bezweckt eine solche Aus- gestaltung des Messers, daß derselbe sowohl für die Beobachtung von auf dem Erdboden ruhenden, nach oben hin wesentlich in Spitzen o. dgl. auslaufenden Gegenständen als auch zur Beobachtung von frei im Luftraum schwebenden

ίο Gegenständen, wie z. B- Luftschiffen, geeignet ist, welche der Regel nach in ihrer- Massenverteilung so orientiert sind, daß ihre am markantesten erscheinenden Teile nach unten gekehrt sind.

Zur genauen Einstellung auf Gegenstände mit nach oben gerichteten Spitzen sind erfahrungsgemäß Entfernungsmesser besonders geeignet, deren Prismensysteme so eingerichtet sind, daß die Bilder, welche unterhalb der Trennungslinie erscheinen, aufrechtstehen, während die Bilder oberhalb der Trennungslinie verkehrt stehen, da in diesem Falle die spitzen Ausläufer der Gegenstände gegeneinander gekehrt sind, so daß dieselben besonders leicht zur Deckung miteinander gebracht werden . können.

Bei Gegenständen, deren markanteste Teile nach unten gekehrt sind, würde es daher erforderlich sein, die Prismensysteme des Entfernungsmessers so einzurichten, daß die Bilder unterhalb der Trennungslinie verkehrt, stehend erscheinen, dagegen die Bilder oberhalb der Trennungslinie aufrecht stehend, damit wiederum die markantesten Spitzen der Gegenstände zur Deckung miteinander gebracht werden können.

Beiden Bedingungen wird gemäß vorliegender Erfindung dadurch gleichzeitig genügt, daß der Entfernungsmesser mit einer Okularanordnung ausgerüstet wird, welche gestattet, die die Trennungslinie bildende Reflektionsfläche von entgegengesetzten Seiten in einen Winkel zueinander bildenden Richtungen zu beobachten, so daß je nach der Betrachtung der die Trennungslinie bildenden Reflektionsfläche von der einen oder von der anderen Seite diese Reflektionsfläche für das untere oder für das obere Bild umkehrend wirkt.

Die Okularanordnung kann sowohl so getroffen werden, daß gleichzeitig zwei im Winkel zueinander stehende Okulare vorgesehen wer- 5^l; den, oder daß ein einziges Okular drehbar angeordnet wird.

Wenn bei geradsichtigem Instrument das aufrechte Bild unterhalb der Trennungslinie erscheint und das verkehrte oberhalb, so bietet die Möglichkeit, bei geneigtem Einblick in der oben erwähnten Weise eine Vertauschung in der Anordnung der Bilder herbeizuführen, zugleich für die Beobachtung von Luftschiffen o. dgl. den Vorteil, daß der Einblick bei gegen das Luftschiff gerichtetem Instrument erleichtert wird.

Die neue Entfernungsmesseranordnung ist auf der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht.

Fig. ι ist ein Schnitt durch die Achse des Okularsystems eines Entfernungsmessers mit

zwei im Winkel zueinander stehenden Okularen.

Fig..2 und 3 veranschaulichen Bilder eines Luftschiffes je nach dem Einblick durch das eine oder das andere der beiden Okulare des Instruments.

Fig. 4 ist eine schematische Darstellung der Gesamtentfernungsmesserkonstruktion.
Auf der Zeichnung sind die beiden Okulare

ίο mit a, b bezeichnet, wobei angenommen ist, daß das Okular α eine geradsichtige Beobachtung gestattet, wobei also die Okularachse wesentlich parallel zur Ebene des Meßdreiecks liegt. -Im Okular ist in bekannter Weise eine Kombination zweier sich kreuzender Prismen c, d angeordnet, von denen das Prisma d als Dachkantenprisma ausgebildet ist. Diese beiden sich kreuzenden Prismen c, d dienen dazu, die von den Endpunkten der Basis des Instruments herkommenden Strahlen dem aus einem Rhomböederprisma e und einem rechtwinklig gleichschenkligen Prisma f zusammengesetzten Okularprisma zuzuführen. In der Grenzschicht zwischen den beiden Prismen e, /"befindet sich ein doppelseitig reflektierender Belag g, dessen Grenze die Trennungskante k bildet.

Bei der Gesamtdarstellung des Instrumentes in Fig. 4 sind die an den Enden der Basis angeordneten Pentaprismen, welche die eintreten-

■30 den Strahlen in die Richtung der Längsachse des Instruments ablenken, bei * angedeutet. k sind die beiden Objektive und I Abschlußplatten an den Eintrittsöffnungen des Instruments vor den Pentaprismen i. m bezeichnet einen verstellbaren Meßkeil und η die Ableseskala.

Bei Betrachtung eines entfernten Gegenstandes durch das geradsichtige Okular α erfahren die oberhalb der Trennungslinie h erscheinenden Bilder eine Reflexion an der doppelseitig reflektierenden Fläche g und werden dadurch umgekehrt,, wenn sie ohne diese Reflexion aufrecht erschienen wären. Bei Betrachtung durch das Okular b bleiben die oberhalb der Trennungslinie h erschienenen Bilder so, wie sie durch die der reflektierenden Fläche g vorgelagerte Prismenfläche reflektiert werden. Sie erscheinen somit aufrecht, während die unterhalb der Trennungslinie erscheinenden Bilder infolge der Reflexion an der doppelseitig reflektierenden Fläche g umgekehrt werden, im Gegensatz zu dem Fall der Betrachtung durch das Okular a, wo sie dem Einfluß der reflektierenden Fläche g entrückt sind.

Fig. 2 stellt somit das Bild eines Luftschiffes dar bei Betrachtung durch das Okular b, während Fig. 3 das Bild bei Betrachtung durch das Okular α veranschaulicht. Ein Vergleich der Fig. 2 und 3 läßt erkennen, daß der Einblick durch das Okular 5 eine sichere Einstellung ermöglicht als der Einblick durch das Okular a.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Basisentfernungsmesser mit wesentlich parallel zur Ebene des Meßdreiecks liegender Trennungslinie im Bildfelde, gekennzeichnet durch eine Okularanordnung, welche die Betrachtung der die Trennungslinie bildenden Reflexionsfläche von entgegengesetzten Seiten in einen Winkel miteinander einschließenden Richtungen gestattet.

2. Basisentfernungsmesser nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennungslinie die Grenze einer zweiseitig reflektierenden spiegelnden Fläche bildet, vor welcher beiderseitig im Winkel zueinander stehende Okulare angeordnet sind.

3. Basisentfernungsmesser nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Prismensystem desselben so eingerichtet ist, daß bei geradsichtiger Beobachtung das Bild unterhalb der Trennungslinie aufrecht, das oberhalb der Trennungslinie befindliche Bild dagegen verkehrt erscheint, während bei die Meßebene kreuzendem Einblick das aufrechte Bild oberhalb, das verkehrte dagegen unterhalb der Trennungslinie erscheint.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.