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Bildumkehrendes Prisma. Porroidprismen sollen solche fotalrefektierenden
Prismen heißen, welche mit den bekannten Porroprismen- i. und 2. Art folgende Eigenschaften
_ gemein . haben bezüglich der geometrischen Form: außer den zwei zur optischen
Achse senkrechten Endflächen haben sie vier totalreflektierende Flächen, von welchen
die I. und IV. einerseits, die TI. und III. anderseits je ein zusammengehöriges
Paar bilden. Die beiden Flächen je eines Paares sind gegen eine auf der optischen
Achse senkrechte Äquator- oder Grundebene entgegengesetzt gleichgeneigt, und die
auf der Grundebene senkrecht stehenden Normalebenen jeder Fläche eines Paares sind
auch entgegengesetzt gleich geneigt gegen eine bestimmte; auf der Grundebene senkrecht
stehende, also mit der optischen Achse parallele Meridian- oder Bezugsebene. Denkt
man sich auf jeder Fläche nach der Spiegelseite hin die Normale errichtet und durch
den gleichen Flächenpunkt eine Parallele mit der optischen Achse gezogen, so nennt
man den Winkel zwischen optischer Achse und Flächennormale die. Zenitdistanz der
Fläche und den Winkel zwischen der Normalebene und der Meridianebene das Azimut
der Fläche. Die Zenitdistanzen des ersten und zweiten Flächenpaares werden im folgenden
mit j und j1, ihre Azimute mit P und P1 bezeichnet. Die Zenitdistanzen und Azimute
der vier Flächen sind dann für I j, P, für II il, P1, für III 18o°-il,
-P1, für IV i8o°-i, -P.. Bei der einen Art dieser Prismen. ist j1 ein spitzer, bei
der anderen ein stumpfer Winkel, so daß bei der ersteren die II., bei der letzteren
die III. Fläche ihre Spiegelseite dem eintretenden Licht zukehrt. j wird immer als
spitzer Winkel angenommen.
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In optischer Beziehung: Die Prismen haben eine optische Achse d. h.
jede Eintritts- und die dazugehörige Austrittsrichtung, im Sinne der Lichtbewegung
positiv gezählt, sind gegen eine bestimmte Richtung, diejenige der optischen Achse
gleichgeneigt, und zwar derart; daß; wenn man durch einen Punkt Parallelen zur Eintrittsrichtung,
Austrittsrichtung und Richtung der optischen Achse zieht, die letztere Parallele
mit den beiden ersten in einer Ebene liegt und ihren Winkel halbiert. Dadurch wird
die vollständige Umkehrung des Bildes bewirkt, dieses wird in seiner Ebene um 18o°
gedreht, und die Bildebene selbst wird um i8ö° umgewendet. Ferner fallen von den
vier Einfallsebenen, welche von einem parallel der optischen Achse eintretenden
schmalen Lichtbüschel an den vier sFiegelnden Flächen gebildet werden, keine zwei
aufeinanderfolgenden zusammen. Infolgedessen werden die beiden Aufgaben der Bildumkehrung,
nämlich Drehung in der Ebene und Umwen-. dung der Bildebene auf die zwei Flächenpaare,
gleichmäßig verteilt ,was bei den übrigen bekannten Prismen mit vollständiger Bildumkehr
meistens nicht der Fäll ist. Der Einfallswinkel, welcher zu einer. vor dem Eintritt
ins Prisma mit der optischen Achse parallelen Lichtrichtung an der I. und IV. Fläche
gehört, ist - y, an der II. und III. Fläche soll er mit E bezeichnet werden. Bei
den Porroprismen ist y --_ E - 45 °. Dagegen soll beim Porroidprisma der Fall j
- 45' ausgeschlossen sein. Die Zenitdistänzen und Azimute der
Flächen
je, P, P, sind vollständig bestimmt, wenn j und E gegeben sind, und ändern
ihren Wert bei einer anderen Wahl von j und E. Dagegen sind beim Porroprisma erster
Art ii = q5°, P,. = I35°, P =-45°, b°im Porroprisma zweiter Art ist j1 - go°, P
- o°, P1 - i8o °. Für die Wahl von j und E ist die Rücksicht auf die Brechbarkeit
der Glassorte, auf die Form und auf das Volumen des Prismas maßgebend, es stehen
dafür ziemlich weite Grenzen, von 45° bis etwa 7o°, zur Verfügung.
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Trotz der bedeutenden Vorzüge, welche die Porroprismen gegenüber anderen
bekannten Umkehrprismen aufweisen, - nämlich einfache Form und Kürze des Lichtwegs
im Glase im Verhältnis zum. Durchmesser des Eintrittskreises, also Größe des geometrischen
Gesichtsfeldes, leiden sie doch an zwei Übelständen. Die Herstellung aus einem einzigen
Stück Glas ist schwierig, besonders bei denen der 2. Art, weil hier die I. und IV.
Fläche einander so nahe stehen, daß ihre reflektierenden Teile sich in einem Punkt
berühren, währenddie Ebenere selbst senkrecht zueinander gerichtet sind. Ferner
liegt der Einfallswinkel von 45° bei gewöhnlichem Glase nur verhältnismäßig wenig
über dem Grenzwinkel der totalen Reflexion, beim Einbau in ein Instrument von kleinem
Gesichtsfeld muß folglich das viel größere geometrische Gesichtsfeld des Prismas
durch Abschleifen der Außenteile oder Auseinanderrücken der spiegelnden Flächen
wesentlich verkleinert werden, bei Anwendung eines größeren Gesichtsfeldes muß man
zu Glassorten mit höherem Brechungsindex greifen. Bei den Porroidprismen läßt sich
diese Schwierigkeit durch passende Wahl der Winkel j und E heben.
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Für ein gegebenes Paar von Einfallswinkeln j und E erhält man im allgemeinen
zwei verschiedene Porroidprismen. Charakteristisch ist für alle die Form des Weges,
den die Achse eines durch die kreisrunde Eintrittsfläche eindringenden und aus der
gleich großen Austrittsfläche wieder austretenden, zylindrisch begrenzten Lichtraumes
im Prisma von Fläche zu Fläche zurücklegt. Bei vertikal gestellter optischer Achse
fällt dieser Weg A1, A2, A 3, A4 (s. Fig. i bis 3) treppenartig von Fläche I bis
zur Fläche IV derart. daß A1, A2 gegen A2 hin und A3, A4 gegen A4 hin die gleiche
Neigung 2 j - go° haben, und daß das Stück A2, A3 in einer zur Meridian- und Äquatorebene
senkrechten Ebene liegt. Das letztere Stück ist bei demjenigen Prisma, bei dem die
Fläche 1I ihre Rückseite gegen oben wendet, stets abwärts geneigt, kann aber bei
dem anderen der beiden Prismen, bei welchem Fläche II die Spiegelseite der Eintrittsrichtung
zuwendet, je nach Wahl von j und E auch ansteigen. Im ganzen findet von A1 -bis
A4 fast stets ein Absteigen -statt. Der lichtdurchflossene Raum im Prisma besteht
aus einzelnen Zylinderstücken vom Querschnitt der Eintrittsfläche, welche einander
auf den spiegelnden Flächen nach den Reflexionsellipsen All Al, A3,
A4 schneiden. Ist r der Halbmesser der Eintrittsfläche, so sind die Halbachsen der
Reflexionsellipsen auf I und IV Projektion des Lichtachsenweges
Al, A2, A3,
und y, auf II und III und y. Die A4 auf die Äquatorebene bildet ein Trapez mit den
Parallelseiten A1, A4 und A2, A3. Ist E größer als j, oder ist zwar E kleiner als
j, aber 2 cos zE kle_ner als sing z j, so wird in den beiden Prismen, die sich aus
denselben Werten von j und E ergeben, die Grundlinie A1, A4 dieses Trapezes -größer
als A2, A3, so daß die beiden äußeren Treppenflügel der Prismenform gegen die Endflächen
hin divergieren wie die Backen einer offenen Zange (s. Fig. i bis 3). Im einen-
der bellen Prismen desselben Paares j, E wird diese Divergenz sehr stark, im andern
bilden die Backen der -Zange einen -spitzen Winkel. Ist dagegen j größer als E und
gleichzeitig 2 cos2 E größer als sing 2 j, so wird im letzteren der beiden vorhin
beschriebenen Prismen die Grundlinie Al, A4 des Trapezes kleiner. als A2, A3, die
äußeren Prismenflügel konvergieren vom Mittelteil gegen die Endflächen zu. Dann
läßt sich durch passende -Wahl von j und E sowie durch, Parallelverschiebung der
spiegelnden Flächen erreichen, daß die Mittelpunkte der I. und IV. Reflexionsellipse
in derselben zur optischen Achse parallelen Geraden liegen, ohne däß die Ellipsen
selbst einander schneiden (s. Fig. 7, 8, g). Dadurch wird dieses Prisma zu einem
geradsichtigen Prisma mit vollständiger Bildumkehr und zur optischen Achse senkrechten
Endflächen.
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Ist aber 2 cos2E - sing 2 j., so wird in demjenigen der beiden einem
gegebenen j entsprechenden Prismen, welche sonst die kleinere Divergenz hat, P --
o°, P1= gö°: die Zange ist geschlossen " (s: Fig. 4, 5, 6).
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Da im letzteren Fälle die Kante zwischen Fläche II und III auf der
Äquatorebene senkrecht steht und die Flächen selbst einen rechten Winkel miteinander
bilden, so läßt sich diese Form noch weiter abändern, -indem man die Kante zwischen
Fläche II und III der Mitte der Reflexionsellipse Az gegenüberstellt.- Dann kommt
auch die Mitte der IV. Reflexionsellipse in dieselbe Vertikalebene, und bei genügend
großem Wert von j schneiden die I. und IV. Reflexionsellipse einander nicht. Die
Flächen 1I und III wirken als Dachprisma. Da aber bei einem Dachprisma die Dachkante
bekanntlich nur dann. nicht als
schwarzer Strich im Bild erscheint, wenn der |
Einfallswinkel eines in der Mittelebene ve_- |
laufenden Lichtstrahls in bezug auf eine zur |
Mittelebene senkrechte und zur Dachkante |
parallele Spiegelebene. über dem Gäenzwinkel |
für totale Reflexion bleibt, also mindestens |
45° betiägt, so muß der Winkel E in diesem |
Falle mindestens 6o°, j also 671/2° betragen; |
man würde hieraus das bekannte geradsich- |
tige Umkehrprisma von Abbe (Fig. io) er- |
halten. Wegen der Kleinheit des Gesichts- |
feldes und den sonstigen Nachteilen von- |
Dachprismen soll auf die. Einbeziehung dieser |
Form unter die Porroidprismen verzichtet wer- |
den. . |
Im folgenden werden für einige Zusammen- |
stellungen der Einfallswinkel j und E die |
berechneten Konstruktionsdaten P, P1, il und |
der Verlauf des Lichtachsenwegs sowie einige |
Zeichnungen solcher Prismen im Grundriß |
(auf die Äquatorebene), Aufriß (auf die Meri- |
dianebene) und Seitenriß_(auf die zur Äquator- |
ebene und Meridianebene senkrechte Ebene |
mit Blick gegen die I. und IV. Fläche) gegeben. |
Die Äquatorebene ist dabei stets horizontal |
und das einfallende Licht von oben kommend |
vorausgesetzt. |
Fig. i (Gxundriß), Fig. 2 (Aufriß), Fig. 3 (Seiten- |
riß) stellen das eine der beiden Prismen für j =48 ° |
und E = 48 ° dar. Es wird P - -5 ° o' 38,5*"; |
P1 = 222 ° 7' 59,4""' il = 93' 22'.o" ; - die |
IL Fläche kehrt also ihre Rückseite nach |
oben. Die Lichtachse fällt von I bis II um |
6', von II bis II I um 10' 37', von III bis IV |
um 6°. In den Zeichnungen ist die Eintritts- |
fläche I-2-3-4-9 -mit Eintrittskreis A, Fläche I: |
=-2-5'-6'-==1-=o1 mit Reflexionsellipse Al, die |
Fläche 1I: 7-71-=01-81-=2-I3 mit Reflexions- |
ellipse A2, die Fläche 11I: 71-7-10 8-=21-I31 |
mit Reflexionsellipse A3, die Fläche IV: il- |
a1-5-6-io-ii-io-8 mit Reflexionsellipse A4, die |
Austrittsfläche 1i-21-31-41-91 mit Austritts- |
kreis A5. Außer diesen Flächen sind noch |
nicht polierte Begrenzungsflächen vorgesehen, |
und zwar. senkrecht zur Meridianebene als |
Berührungsebenen an den Lichtzylindern zwi- |
schen I und II und zwischen III und IV d-*e |
Flächen: 13-14-11-1o-7 und i31=141-ril-71; als |
vertikale Berührungsebenen an dem Eintritts- |
und dem Austrittszylinder zwischen I und 11 |
und zwischen III- und IV: i-g-i2-81 und 2-51- |
6-XI-I4-3 Sowie 11-91-T21-8 und 21-5-61-i11-141- |
31, vertikale Berührungsebene an dem Licht- |
zylinder zwischen II und 11I: 5-6-51-6'. D:e |
einspringenden Kanten werden in der prak- |
tischen Ausführung durch Hohlkehlen. ersetzt |
und die vorspringenden Ecken und Kanten, |
soweit sie außerhalb des vom Licht durch- |
flossenen Raumes liegen, in. üblicher Weise |
durch Abrunden entfernt. |
Das zweite der Kombination j =48°, E=48 ° |
entsprechende Prisma hätte P ! 50° o' 38,5", P1 - 217 ° 23'1o,0'.', ji
= 37 ° 55' 3.5", die II. Fläche kehrt ihre Spiegelseite nach oben, infolgedessen
steigt der Lichtweg zwischen II und III um 47'51', während er auf den Strecken A1,
A2, und A3, A4 je um 6° fällt. Im Grundriß würde die Reihenfolge gegen den Uhrzeiger
- verlaufen. Das erste der beiden Prismen ähnelt dem Porroprisma i. Art, aber jedesmal
unter Vergrößerung der Parallelverschiebung Eintritts- und Austrittsachse - und
mit Tieferlegung der Austrittsfläche gegenüber den Porröprismen. Das Auseinanderrücken
der I. und IV. Fläche ermöglicht die Herstellung aus einem Glasstück.-' Vor den
Porroprismen hat dieser Typ der Porroidprismen außer der Sicherheit der totalen
Reflexion im ganzen Gesichtsfeld noch den weiteren Vorzug; daß die Parallelverschiebung
der Eintritts-und der Austrittsachse (zum Zweck erhöhter Plastik bei Doppelfernrohren)
beliebig'geändert werden kann.
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-Ein weiteres Beispiel ist das in Fig. 4 (Grundriß), 5 (Aufriß) und
6 (Seitenriß) gezeichnete erste der beiden aus j = 65 °, E ._-_ 45 ° berechneten
Prismen. Es wird P = 17' T3'27,9", P1 = 237° 58' 3I,5", j1 = 77
° 20'I4,2". Die zweite Fläche kehrt alsö die Spiegelseite nach oben, trotzdem
fällt der Lichtachsenweg auf der ganzen Strecke von A1 bis A4, und zwar auf A1,
A2 und A3, A4 je um 40°, auf A2, A3 um i9° 24'. Das Trapez Al, A2,
A3, A4 des Grundrisses hat Al, A4 als kürzere Parallelseite. Die Zange gleicht
also einem fast geschlossenen Greifzirkel. Die Entfernung A2, A3 wird so. gewählt,
daß die Reflexionsellipsen A2 und A3 einander in der durch die Mitte von A2, A3
gelegten Grundebene berühren. Die Entfernungen A1, A2 und A3, A4 werden so gewählt,
daß aus dem Trapez A1, A2, A3, A4 des Grundrisses ein Dreieck wird, dann
fallen die Punkte A,- und A4 übereinander, die Achsen Ap, A1 und A4,
Ab des eintretenden und des austretenden Lichtzylinders fallen in eine gerade
Linie, die Parallelverschiebung der Lichtachsen verschwindet: das Prisma ist ein
geradsichtiges Umkehrprisma. In den Fig. 4 bis 6 ist die- Eintrittsfläche: 1-2-3-4
mit Eintrittskreis Ao, die Fläche I: 1-2-8-81-91 mit Reflexionsellipse Al, die Fläche
II: iii-ii-io-91-81-71-61 mit Reflexionsellipse A2, die Fläche III:ir-iil-iol-9-8-7-6
mit Reflexionsellipse A3, 'die Fläche IV: 11-21-81-8-9 mit Reflexionsellipse
A, die Austrittsfläche: i1-2'-31-41 mit Austrittskreis A5. Außerdem sind
noch als nicht polierte Begrenzungsflächen vorgesehen: Vertikalebenen als Berührungsebenen
. an dem Eintritts- und dem Austrittszylinder 4-5-6-7-3 und 41-51-61-71-31, vertikale
Berührungsebenen an dem Lichtzylinder zwischen I und IV: 1-91-1o-5-4 und 2-3-7,
vertikale
Berührungsebenen an dem Lichtzylinder zwischen II und
IV: 11-9-1o1-51-41 und 21-31-7l, ferner senkrecht zur Meridianebene als Berührungsebene
an den Zylindern zwischen I und Il und zwischen III und IV: 5-6-1I-Io und 51-61-1=1-1o
1.
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Bezogen auf den Durchmesser des Eintrittskreises als Einheit, wird
der Abstand der Endflächen 4,29, die Breite des Prismas, in der Meridianebene gemessen,
2,12 und die Breite, senkrecht zur Meridianebene gemessen, 1,56. Die Länge des Lichtweges
im Glase ist 5,93. Zum Vergleich sollen die entsprechenden Maße für das Abbesche
geradsichtige Umkehrprisma (Fig. Io) in fünfmal kleinerem Maßstab angeführt werden:
Abstand der Endflächen 4,83, Breite 3,41, Dicke I, Lichtweg 5,83.
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Selbstverständlich können auch bei diesem Porroidprisma alle einspringenden
Kanten bequem durch. Hohlkehlen ersetzt werden; insbesondere läßt sich zwischen
die reflektierenden Teile der Flächen I und IV statt der Kante 8-81 eine Hohlkehle'
einlegen und dadurch das Schleifen aus einem Glasstück ermöglichen. Beim Ab b e-Prisma
muß eine solche Hohlkehle zur Herstellung -aus einem Stück gleichfalls angebracht
werden, dadurch erhöhen sich aber alle seine Maße entsprechend. Solche geradsicl:tigen
Prismen dienen bei monokularen Instrumenten (z. B. Zielfernro_.ren) sowohl zur Verkürzung
der Tubuslänge als zum Ersatz des terrestrischen Okulars durch das vollkommenere
astronomische Okular.
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Das 2. Prisma mit denselben Einfallswinkeln j = 65' und E:=
45' würde P - 53'77", ' P1 -- 166° 25' 2,8", il= 1g° 32' 20" aufweisen.
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Der Fall auf der Strecke AZ, A3 würde 4x° 21' betragen. Das Prisma
würde ziemlich langgestreckt sein und große Parallelverschiebung aufweisen; es würde
sich wie die meisten Prismen mit großer Differenz von j und E, wenn dabei P größer
als '45 ° ist, wegen dieser langgestreckten Form hauptsächlich zur Verwendung .in
Doppelfernrohren für stereoskopische Entfernungsmessung eignen. -Drittes Beispiel:
j = 54°, cos E = 2 sin= j cos=i, also E - 47 ° 44' 23,3". Hier wird für das eine
der beiden möglichen Prismen P:= o P1 = 225', il = 9o°. Die Neigung des Lichtweges
A, A3 beträgt x8°, gerade so wie bei Al, AZ und A3, A4. Das Prisma ist in
Fig. 7 (Grundriß), 8 (Aufriß) und 9 (Seitenriß) in kleinerem Maßstab gezeichnet.
Eintrittsfläche mit Eintrittskreis A, ist 1-2-3, Austrittsfläche mit Austrittskreis
A5: I1-21-31, Fläche I mit Reflexionsellipse Al : I-2-91-81-To, Fläche II mit Reflexionsellipse
A2: 6-7-71-81-Io, Fläche Ill mit ReflexionsellipseA3: 61-71-7-8-Iol, Fläche IV mit
Reflexionsellipse A4: 11-21-9-8-1o'; nicht polierte Begrenzungsflächen tangentiell
an; dem Eintritts- und dem Austrittszylinder.3-4-5 und 31-41-51, tangentiell an
den Lichtzylindern zwischen I und II sowie zwischen III und IV I-3-5-6-Io und 2-3-4-9-11
sowie 11-31-51-61-1o1 und 21-31-41-91-11l, - außerdem senkrecht zur Meridianebene
und tangentiell an den Zylinder zwischen I und II sowie zwischen II I und IV 8-9-4-5-7
und 81-9l-41-51-71. Die Punkte A1 und A4 sind so weit von A2 und A3 abzurücken,
daß-die über die Reflexionsellipsen Al und A4 hinaus verlängerten Flächen I und
IV den Lichtzylinder zwischen Fläche II und III mit ihren in die Meridianebene fallenden
Kanten berühren. Dadurch fallen die reflektierenden Teile der Flächen I und IV ganz
auf die Backenflächen der Zange und können leicht an ein Glasstück angeschliffen
werden, bei dem die einspringenden Kanten durch Hohlkehlen ersetzt sind.
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Das 2. Prisma für die gleiche Kombination von j undEhatP=52°37'2x",
P1=205°II'9", il = 28° 19' 13,8", die 1I. Fläche kehrt ihre Spiegelseite
nach oben. Die Neigung der Licl.tstrecke A2, A3 beträgt 6x° x'. Das Prisma ist ebenfalls
ziemlich lang gestreckt.