DE2310013C3 - Verfahren zur Aufbewahrung von Getreide und Saatgut - Google Patents

Verfahren zur Aufbewahrung von Getreide und Saatgut

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Description

Die Lagerung und Haltbarmachung von Weizen und Getreide nach der Ernte stellt immer ein ernstes Problem dar. d:.·' auf viele verschiedene Arten /u lösen versucht wurde.
Es ist natürlich bekannt, daü nach der Ernte und dem Dreschen Getreide im allgemeinen nicht langer als 30 Tage gelagert werden kann, wenn es nicht vorher entsprechend behandelt worden ist. Jedenfalls neigt >5 man /ur Zeit dazu. Getreide in vertikalen Silos aufzubewahren aus wii ischaftlicnen Gründen. /. B. wegen der einfacheren füllung und Leerung und aus Raumersparnis.
iO
Ein derartiges Verfahren bcsit/t jedoch verschiedene Nachteile, von denen die folgenden /u erwähnen sind:
(a) Die Lagerung in del. Silos erfordert eine sehr geringe Feuchtigkeit de, Weizens·, die nicht höher sein darf als 14%. da jcnseil1 dieser Grenze in )> kurzer /eil eine reiche Pilz· und Baktcrienflora sich entwickeln kann, die die organoleptischcn Eigen schäften des silierten Getreides wesentlich veran dem kann:
(b) das Korn atmet, selbst wenn es siliert ist. leicht ίο weiter, was in den lieferen Schichten des ^ilos zu einer merklichen Temperaturerhöhung führt Auf grund dieses Phänomens verdampft Wasser von den tieferen unteren Schichten und kondensiert sich an der Oberfläche. Die am oberen Ende des 4'» Silos liegenden Körner können daher eine hohe prozentuale Feuchtigkeit annehmen, was sofort zu optimalen Bedingungen für die Entwicklung von Pilzen führt. Das fuhrt zu dem besonders schädlichen Ernteverlust (»outcrop«): ><ι
(c) wirtschaftliche Gesichtspunkte erlauben nicht die Verwendung von vollständig dichten Silos, und das führt zu einer Entwicklung und zum Wachstum von Insekten.die schwierig zu bekämpfen sind.
Um die durch die Insekten in den silierten ">> Produkten hervorgerufenen Schaden zu bcgren zen. werden zur Zeit viele verschiedene Insektizide verwendet, mil Hilfe derer es möglich ist. vor oder nach der Lagerung oder während der Lagerung eine Desinfektion durchzuführen. mi
Bs ist bekannt, daß diese Substanzen sehr toxisch sind und z.u schweren Schädigungen während der Behandlung öder durch eine1 Ansammlung in dem Getreide (Carvopsis) führen:
(d) die Lagerung in großen Silos führt zu einem deutlichen Verlust an Keimfähigkeit, was einen wesentlichen Nachteit für den Wert des Saatgutes darstellt,
Aus dem obengesagten gehl hervor, daß die Lagerung von Getreide in Silos ein komplexes Problem darstellt, da Anlagen zur Überprüfung und Regelung der Temperatur, zur Belüftung der Zellen und zum Transport und zur Durchmischung des in den Silos befindlichen Getreides erforderlich sind.
Es sind auch Verfahren zur Lagerung verderblicher Substanzen bekannt, bei denen man kunsil/che Atmosphären schafft. So ist in der DT-PS 4 87 uS4 ein Verfahren der Haltbarmachung von Früchten. Gemüsen und ähnlichen Erzeugnissen angegeben, bei dem ein Strom indifferenter Gase verwendet wird, die auf einem regelbaren dem Konservierungsgut angepaßten Feuchtigkeitsgrad gehalten werden. Dabei kann u. a. als 'ndifferentes Gas Stickstoff oder Kohlensäure verwendet werden. Dabei ist über den genauen Feuchtigkeitsgehalt und über die Reinheit des Stickstoffs nichts ausgesagt. Es ist im Gegenteil angegeben, daß S'ickstoff und Kohlensäure zur Haltbarmachung von Früchten und Gemüsen in gleicher Weise geeignet sind. In der DT-OS 14 92b72 ist ein Verfahren zur langfristigen Bewahrung von Lebensmitteln und organischen Stoffen vor Alterung durch Sauerstoffeinwirkung und Austrocknung sowie vor Schädlingen offenbart, bei dem das Lagergui unter Teilvakuum unter einem Teildruck von Wasserdampi jufbewahrt wird. Nach dieser Druckschrift können auch I onservierende Gase, wie beispielsweise Kohlendioxid oder Stickstoff, zugeführt weiden. Auch in dieser Druckschrift werden Kohlendioxid und Stickstoff als äquivalente Mittel zur Konservierung des Lagergutes angegeben. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Anwendung von Kohlendioxid zu einer starken Cjeruchsbildiing und Schädigung der Keimfähigkeit des Cietreides fuhrt. Auf den genauen I euehtigkeitsgehalt und die Reinheit des verwendeten Stickstoffs findet sich auch in dieser Druckschrift kein Hinweis.
Bei der Anwendung dieser Verfahren können ledoch entweder übliche Vorrichtungen nicht einfach angewandt werden, da diese Lagerung ei.ni:n vorübergehend dichten Verschluß der Behälter erfordert, wodurch eine Probeentnahme verhindert wird und gleichzeitig der Rest des Lagergutes der Wirkung der inerten Umgebung jusgesetz! bleibt, oder es werden andere Gase als Stickstoff, z. B. CO·, die zu wesentlichen Änderungen der K Unfähigkeit fuhren, verwendet (| Le Du. Indiistr. Ahm. Agi. »5811-821. 1968).
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbewah rung von Getreide und Saatgut in Lagersilos unter Durchleiten eines Stickstof! dasstroms geregelter Feuchtigkeit, das dadurch gekennzeichnet ist. daß man den Stickstoff, der weniger als 0.5% Sauerstoff und weniger als b% inerte Gase, wie CO und ( O.. enthalt, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge Stickstoff, mit einer feuchtigkeit von 45 bis 70% ununterbrochen von oben nach unten durch das Lagergut leitet
Durch das erfindungsgemäßc Verfahren wird das Wachstum und die Vermehrung von Parasiteninsekten und ihren Larven verhindert, ohne daß toxische Insektizide angewandt werden müssen, und es ermög licht eine einfachere Lagerung von Saatgetreide und eine leichte Überprüfung und Regelung der Feuchtigkeit und macht teure Behandlungen zur Vermeidung des Wachstums von Schimmelpilzen überflüssig, die zusanv Inen mil ihren Toxinen eliminiert werden. Tatsächlich können viele Aspergülusarten zur Bildung von Aphlatoxincri führen, Substanzen, die für ihre cancerogene Wirkung bekannt sind und die besonders für Haustiere und Menschen giftig sind.
Dus erfindungsgeniiiße Verführen ermöglicht die Lagerung von Getreide in geeigneten Behältern, wobei Stickstoff kontinuierlich durchgeleiiei wird.
Der verwendete Stickstoff kann vollständig rein sein oder kann minimale Mengen von Sauerstoff oder anderen inerten Gasen enthalten.
Besonders muß darauf geachtet werden, daß der Sauerstoffgehalt nicht über 0 5% steigen sollte und die anderen gegebenenfalls vorhandenen Gase, wie CO und COi, im Bereich von 5 bis 6%, bezogen auf die Gesamtmenge Stickstoff, liegen.
Eine höhere Sauerstoffmenge als die oben angegebene kann zu schweren Nachteilen führen, wobei manche Insekten überleben, die selbst in Gegenwai' verhältnismäßig geringer Mengen Sauerstoff aktiv bleiben.
Der angewandte Stickstof! muß ferner einen Feuchtigkeitsgehalt von 45-70% aufweisen, um die Keimfähigkeit der silierten Produkte zu erhalten, da diese Eigenschaften sehr wichtig sind, wenn die Produkte zur Aussaat bestimmt sind, und um eine Verminderung der Ausbeute bei den silierten Produkten /u '.erhindern. Diese Tatsache ist sehr wichtig, wenn Saa.jui von wertvollen Sorten oder Arten gelagert werden soll.
Außerhalb dieses Feuchtigkeitsbereichs können ernste Nachteile auftreten, wie starke Gewichtsverluste. wenn der Stickstoff sehr trocken ist. oder ein schnelles Wachstum von Schimmelpilzen in dem silierten Material, wenn der Stickstoff /u feucht ist, wenn die silierten Produkte nicht mehr unter anaeroben Bedingungen vorliegen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Getreide oder Saatgut in geeigneten Behältern siliert. /. B in Silos, die dann verschlossen werden. Die Austnttsöffnung befindet sich in dem unteren Teil. Der Gaseinlaß befindet sich in dem oberen Teil und der Gasauslaß in dem unteren Teil unter dei Säule des silierten Produktes. Die Feuchtigkeit des eintretenden Gases wird günstigerweise so geregelt, daß die silierten Produkte in den obenerwähnten Grenzen bleiben.
Die graphischen Darstellungen dienen /ur näheren Erläuterung des Verfahrens. Bei F ι g. 1 ist 1 die Einleitungsleitung für den Stickstoff, der im gcförrr.igen Zustand odei wieder verdampften Zustand (ausgehend von flussigem Stickstoff) aus Gasflaschen, aus Ableitungen von einer vorherigen Verwendung des gleichen Stickstoffs. / B. von der KühlincSustrie oder aus irgendeiner anceren Quelle, stammen kann.
Durch das Dreiwegeventil 2 wird der Stickstoff in den Befeuchter 4 geleitet, über die Leitung 3 und dann durch die Leitungen 5 und b in den Behalter 7. Das Zweiwegeventil wirkt in Abhängigkeit von dem Relais 9. das die Austrittsfeuchtigkeit überprüft und bestimmt, ob der Stickstoff durch den Befeuchter gehen soll und wie der Feuchtigkeitsgehalt des in den Behalter 7 eintretenden Stickstoffs sein soll.
Wenn das Relais eine zu hohe Feuchtigkeit angibt, geht der Stickstoff direkt durch die Leitungen 2, 5 und 6 nach 7. ohne durch den Befeuchter /u gehen. In den Stickstoffleitungen sind geeignete Vorrichtungen /ur Regulierung des Ciasslroms
Wenn niah immer die allgemeine Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens in Betracht zieht, kann seine Realisierung leicht von der Beschreibung des soeziellen Falles abgeleitet werden, wie der Lagerung von Weizen, wie in den folgenden Beispielen bcschricben wird, Es ist dann sehr leicht für den Fachmann, das Verfahren entsprechend Vd modifizieren Und es dem allgemeinen Fall anzupassen, ohne daß damit der Rahmen der Erfindung gesprengt wird.
Die bei Hmonaiiger Lagerung von Weizen in einem kleinen Behalter bei einem entsprechend angefeuchteten, kontinuierlichen Strom von Stickstoff erhaltenen
ϊ Ergebnisse zeigten, daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens keine Veränderung der Keimfähigkeil und des Proteingehalts des Weizens auftrat, wahrend natürlich alle Vorteile der Belüftung und Asphyxie auftraten und tatsächlich während der gesamten
1« Lagerungsdauer sieh keinerlei Schimmelpilze und Insekten innerhalb des Silos entwickelten.
Weitere Laboruntersuchungen haben gezeigt, daß eine simulierte Wei/eninfektion mit üblichen Schädlingsinsekten leicht und vollständig in kurzer Zeit
υ eliminiert werden konnte, aufgrund der Tatsache, daß beim Durchleiten eines kontinuierlichen Stickstoffstroms durch den Silo eine ununterbrochene Asphyxie auftrat, die eine Eliminierung irgendwelcher Schadlingsinsekten ermöglichte.
jo Die Ergebnisse haben ferner —zeigt, daß bei Belüftung des Weizens mit Gasen, ei·.* entsprechend angefeuchtet sind, es möglich ist, leicht die Feuchtigkeit des Weizens und damit sein Gew icht /u regulieren, ohne Gefahr der Schimmelbildung.
Die Erfindung wird durch du.· folgenden Beispiele naher erläutert.
Beispiel 1
Zur Untersuchung der Lagerung von Weizen in
jo geregelten Umgebungen wurden zwei kleine /vlindri sehe Silos mit einem inneren Durchmesser von 50 cm und einer inneren Hohe von 250 cm hergestellt.
Der Zylinder war aus Asbestzement (Eternit) hergestellt und besaß eine Wanddicke von 1.5 cm.
ji Die obere und untere Öffnung waren Metallflansche mit Kautschukdichtungen und Klebemitteln auf der Basis von Cellulose. In drei Höhen, und /war bei 70, 130 und 190 cm vom Boden, waren Punkte zur Entn lhmc von Weizenproben, bestehend aus Ventilen (Durchines· ser 32.5 cm, gasdicht) mit einer Kugel aus korrosionsfreie η Stahl und einem chrom-platierten Bronzekörper mit gasdichten Teflondichtungen. In der gleichen Höhe befanden sich Thermometer /ur Messung der Temperatur im Zentrum des Weizenzylinders. In dem unteren
4) Teil des Silos war die Austrittsöffnung in Form einer metallenen Schüttrinne mit einem dichten Teflonver-S'hluß Die Weizensäule wurde getragen von einem Net/ aus korrosionsfrcu-m Stahl, das sich 20 cm vom Boden des Silos entfernt befand. Die Gaseinlaßöffnung
ίο befand sich am oberen Ende des Silos. 15 cm von der Decke entfernt, und der Auslaß am unteren Ende unter der Wei/ensäule. 10 cm von dem unteren flansch entfern'.
Oie Feuchtigkeit des eintretenden Gases wurde mit
■->=> Hilfe eines System' eingestellt, bei dem en Gas mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt, das durch Durchleiten durch eine Wassersäule erhalten worden war. mit einem trockenen Gas vermischt wurde. Die Feuchtigkeit des ein- und austretenden Gases wurde kontinuierlich mit
M) einem registrierenden Thermohygromeler (Salmoiraghi S.p.A., Rom) gemessen und manuell mit Hilfe geeigneter Ventile geregelt. Die Fließgeschwindigkeit des ein- und austretenden Gases wurde mit Meßvorrichtungen für geringe Fließgeschwindigkeiten (0,5 bis 10 l/h, Asa,
κ; Mona) gemessen.
Der für die Lagerungsverstiche in einer geregelten Umgebung verwendete Weizen war ein weicher Weizen von Conle Marzollo, der in Monterotondo
gewachsen und unmiitclbiir nach dem Dreschen in Säcke gefüllt worden war, ohne daß er einer weiteren Behandlung unterworfen* würde. Die Feuchtigkeit des Weizens betrug bei der Ernte (Ö,Ö6%.
Die anschließend angefeuchteten, für die Durchspülung der beiden Silos verwendeten Gase waren die folgenden:
a) Technischer Stickstoff der Company SIÖ, Rom, in Form eines verflüssigten Gases mit einer angegebenen Sauerstoffkonzentration von weniger als 0.5%. der wieder vergast und auf Raumtemperatur aufgewärmt worden war.
b) Komprimierte Luft mit einer geringen relativen Feuchtigkeit (< 30%).
Die Silos wurden vom oberen Ende her mit Weizen gefüllt (ungefähr 450 kg/Silo) und kurz darauf verschlossen. Es wurde ein Stickstoff- bzw. Luftstrom mit einer Geschwindigkeit von 4 bis 8 l/h und einer relativen Feuchtigkeit von 45 bis 70% verwendet; dabei betrug der Mittelwert 55% (extreme Werte von 30 und 90% wurden nur für kurze Zeilen nicht über 24 Stunden zugelassen).
Neben der kontinuierlichen Registrierung der Temperatur und Feuchtigkeit sowohl der Umgebung als auch der ein- und austretenden Gase wurden periodisch (5mal pro Tag) die FlicDgcschwindigkeit am Einlaß und Auslaß und die Temperatur innerhalb der Silos in der Höhe der Probenentnahme gemessen.
In vorher bestimmten Zeiträumen (im wesentlichen 2mal pro Woche, mindestens lmal alle 3 Wochen) wurden Proben aus dem Inneren der Weizenmasse an den in drei Höhen angebrachten Probeentnahmestellen entnommen. Die Messung der Feuchtigkeit des Weizens wurde durchgeführt, indem man Proben in einem Ofen bei 150° C und in einer Trockenvorrichtung bei Raumtemperatur bis zur Gewichtskonstanz trocknete, und die Keimfähigkeit wurde in Vier-Tage-Versuchen bei Raumtemperatur untersucht, indem man die Keimfähigkeit von 100 Weizenkörnern pro Probe berücksichtigte.
Es wurde auch eine Analyse des Proteingehalts des weizens durchgeführt sowie Untersuchungen auf das Überleben von Weizenparasiteninsekten in inerter Atmosphäre. Die angewandten Prüfverfahren und die Ergebnisse sind unten angegeben.
Aus F i g. 2 ist zu ersehen, daß kein deutlicher Unterschied in der Keimfähigkeit besteht zwischen einem Weizen, der in Silos mit einem Luftstrom und einem solchen, der in Silos mit einem Strom von technischem Stickstoff." enthaltend weniger als 0,5% Sauerstoff. 8 Monate gelagert worden ist. Nach Ausgangswerten von weniger als 90% nahm die Keimfähigkeit in beiden Fällen einen Mittelwert von ungefähr 96% entsprechend der Keimfähigkeit des gleichen Weizens, der in belüfteten Säcken gelagert wurde, an. Die Figur zeigt die Werte für die Keimfähigkeit von Proben, die in einem Luftstrom (Kurve 1) und in einem Stickstoffstrom (Kurve 2) gelagert wurden. Die Keimfähigkeit ist als Ordinate angegeben und die Zeit in Wochen auf der Abszisse.
Die Feuchtigkeit des Weizens nahm während der Lagerung von einem Anfangswert von 10.06% auf einen Wert von ungefähr 11 % zu (s. F i g. 3, wo die Ordinate die Feuchtigkeit und die Abszisse die Zeit in Wochen angibt; Kurve ! bezieht sich auf einen Luftstrom und &5 Kurve 2 auf einen Stickstoffstrom).
Während der gesamten Lagerungszeit zeigte der Inhalt der Silos weder ein Wachstum von Schimmelpilzen noch markoskopische Modifikationen des Weizens. Die Schimmelbildliiig des Weizens während der Untersuchung der Keimfähigkeit ging nicht über 2% hinaus. Das zeigt eine sch'· geringe Infektion des gelagerten Weizens.
Untersuchungen fiiil kleinen Mengen Weizen in Behältern mit einem Stickstöfflüß mit einer hohen Feuchtigkeit (95%) zeigten, daß es möglich ist, die Feuchtigkeit des Weizens auf 20% zu-erhöhen, ohne daß ein Schiitimeiwachstum auftritt,- vorausgesetzt, daß sich der Weizen eine begrenzte Zeil in asphyxischcn Bedingungen befindet.
Während der gesamten Lagerung des Weizens erreichte die Temperatur in den Silos nur in einzelnen Fällen aufgrund der thermischen Trägheit maximale Werte von mehr als denjenigen der Umgebung, in der sie sich befanden (Fig.4). was eine ausreichende Belüftung des Weizens und die Abwesenheit von Überhitzungen anzeigt. In der Figur ist die Temperatur auf den Ordinaten und die Zeil in Wochen auf der Abszisse angegeben. Kurve 1 bezieht sich auf Luft und Kurve 2 auf Stickstoff. Nach 4 Monaten von Beginn der Lagerung an svurde eine Analyse des Proteingehalts des unter Luft und Stickstoff gelagerten Weizens durchgeführt. Es wurde ein elektrophorctisches. halbquantitatives Vcrfahien auf Acrylamidgel angewandt (V. SiIano.U. De Chilis. R. Deponie. A. M. D'Errico. F. P ο c c h i a r i: Ric. Sei. 38.745[1968]).
Es wurde kein Unterschied in dem Gehalt an Albuminen. Gliadinen und Globulinen in den in den beiden Silos gelagerten Weizenproben beobachtet.
Während der gesamten Lagerungszeit des Weizens wurde keine spontane Kontaminierung bzw. Infektion durch parasitische Insekten beobachtet. Um eine derartige Infektion herbeizuführen und die Wirkung der Gase, die durch die Silos flössen, zu untersuchen, wurden Versuche mit zwei Arten von Insekten, die im allgemeinen in italienischen Getreidespeichern vorhanden sind, durchgeführt, und zwar mit Sitophilus granarius und Tribolium confusum.
Die Insekten (10 pro Versuch mit einigen Weizenkörnern, um ihre Bewegung zu erleichtern) wurden in Tiolit-Glasbehälter gegeben und in einem kontinuierlichen Fluß der folgenden Gase gehalten:
a) Aus dem Silo austretende Luft mit einem Strom angefeuchteter Luft;
b) aus dem Silo austretender Stickstoff mit einem Strom von angefeuchtetem technischen Stickstoff:
c) angefeuchteter hochgereinigter Stickstoff (UPP < 5 ppm Sauerstoff).
Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
a) In der Austrittsluft aus den Silos überlebten 100% während der gesamten Versuchszeit (10 Tage) von beiden Arten.
Das Benehmen der Insekten war normal.
b) In der Anfangszeit der Behandlung mit dem aus den Silos austretenden Stickstoff wurde eine Beschleunigung der Bewegung der Insekten der beiden Arten innerhalb von ungefähr 2 Stunden beobachtet. Am Ende dieser Zeit geriet T. confusum in einen komaartigen Zustand, während S. granarius sich langsam weiterbewegte und in einen komaartigen Zustand erst nach ungefähr 24 Stunden geriet. Wie in Tabelle ! gezeigt ist, war das Überleben der Insekten der beiden Arten sehr unterschiedlich. Die LD 100 bei Raumtemperatur von 200C für T. confusum war nach 24 Stunden im Stickstoff
7 8
erreicht, während für S. grannrius I2Ö Stunden Temperatur von 200C war ähnlich demjenigen in
erforderlich waren. technischem Stickstoff, aber die Ihduktionszcit bis |
C) Das Benehmen der Insekten in vollständiger ziiifi Eintreten des kömaarligen ZUstandes und zum |
Asphyxie von hochgcreiniglem Stickstoff bei einer Erreichen der LD 100 war kürzer (Tabelle I).
Tabelle ί
Überlf^en von T. confusum und S. granarius
Atmosphäre von Gasen zur Lagerung Von Weizen in Silos und hoch gereinigtem Stickstoff (Überleben in %)
Verweilzeit T. confusum Nz tech. N2 UPP S. granarius 100 N2 tech. N2 UPP
Luft (<0,5% O2) (<5ppm O2) Luft 100 (<5% O2) (<5ppm O2)
(h) 100 100 100 100 100
2 100 60 40 inn 100 100
8 100 20 20 100 100 100
16 100 0 0 100 inn 100
24 100 0 0 100 100 80
48 100 0 0 100 60 40
72 100 0 0 20 0
96 100 0 0 0 0
120 100
Es wurde ein Versuch zur Lagerung von Weizen unter <5 ppm O2), angefeuchtet auf 95%, bei zwei Tempera^
vollständiger Asphyxie durchgeführt. Eine kleine Menge 25 türen gelagert, und zwar bei Raumtemperatur (ungefähr
Weizen wurde 3 Monate unter einem schnellen Fluß 20°C) und bei 40±2°C (Tabelle II).
(10 I pro Stunde) von hochgereinigtem Stickstoff (UPP
Tabelle II
Charakteristika von Weizen, der in vollständiger Asphyxie 3 Monate
bei zwei Temperaturen gelagert wurde (hoch gereinigter Stickstoff,
Feuchtigkeit 95%)
Temperatur Keimfähigkeit Feuchtigkeit
Nicht behandelter Vergleich 97 10,6
RT (200C) 96 19,9
40±2°C 97 9,5
Aus Tabelle II ist zu sehen, daß bei beiden Temperaturen keine Abnahme der Keimfähigkeit des Weizens zu beobachten war, während die erreichte Feuchtigkeit 19,9 bzw. 9,5% betrug und keine Schimmelbildung auftrat.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Aufbewahrung von Getreide und Saatgut in Lagersilos unter Durchlesen eines Stickstoff-Gasstroms geregelter Feuchtigkeit, d a · durch gekennzeichnet, daß man den Stickstoff, der weniger als 0,5% Sauerstoff und weniger alsb% inerte Gase, wie CO und COj, enthält, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge Stickstoff, mit einer m Feuchtigkeit von 45 bis 70% ununterbrochen von oben nach unten durch das Lagergut leitet.
DE2310013A 1972-03-01 1973-02-28 Verfahren zur Aufbewahrung von Getreide und Saatgut Expired DE2310013C3 (de)

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