DE4316572C2 - Verfahren zum Bekämpfen von Schädlingen - Google Patents

Verfahren zum Bekämpfen von Schädlingen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bekämpfen von Schädlingen in Gegenständen aus Holz oder Textilien oder in Vorräten, die in einem Innenraum eines Gebäudes, beispielsweise Kirche, Museum, Pinakothek oder Bibliothek oder Lagerraum, aufgestellt bzw. gelagert sind, durch Einleiten eines inerten Gases, wie Kohlendioxid, Stickstoff oder einem Gemisch hieraus in den Innenraum, wobei vor dem Einleiten des Behandlungsgases wenigstens ein aufblasbarer Hohlkörper in den Innenraum eingebracht wird, der das Behandlungsgas aufnehmende Volumen des Innenraums auf ein Restvolumen verkleinert.
Ein derartiges Verfahren ist in der DE 41 34 093 A1 beschrieben. Dabei befinden sich die Gegenstände bzw. Vorräte in dem nicht vom Hohlkörper aufgefüllten Restvolumen des Innenraums.
In der Zeitschrift "Bausubstanz 7/92" ist ein Verfahren zur Schädlingsbekämpfung in Kirchen beschrieben. Als Behandlungsgas wird Brommethan verwendet. Wegen der Toxizität dieses Gases sind bei der Verfahrensdurchführung zahlreiche Bestimmungen zu beachten, die das Verfahren aufwendig machen. Beim Verfahren der eingangs genannten Art wird im Gegensatz hierzu ein inertes Gas, wie Kohlendioxid oder Stickstoff oder eine Mischung hieraus verwendet. Der Einsatz eines solchen Behandlungsgases ist auch ohne aufwendige Sicherungsmaßnahmen kaum umweltbelastend.
Ein weiterer Vorteil bei der Verwendung solcher inerter Gase besteht darin, daß die Gefahr der Schädigung der Gegenstände, beispielsweise deren Fassungen, wesentlich kleiner ist als beim Einsatz toxischer Behandlungsgase. Nachteilig ist bei der Verwendung inerter Behandlungsgase allerdings, daß die Behandlungsdauer zur Schädlingsbekämpfung wesentlich länger sein muß, beispielsweise einige Wochen beträgt, als beim Einsatz von toxischen Behandlungsgasen.
In der Zeitschrift "Restauro 4/91", S. 246 bis 251 ist ein Verfahren zum Bekämpfen von holzzerstörenden Insekten in Kunstwerken beschrieben, bei dem Stickstoff als Behandlungsgas verwendet wird. Bei diesem Verfahren werden zu behandelnde Kunstgegenstände in eine Folie eingeschweißt, die dann unter Verdrängung des Sauerstoffs mit Stickstoff gefüllt wird. Ein Eindringen von Sauerstoff durch Undichtigkeiten oder durch die Folie selbst ist dadurch verhindert, daß durch Nachdosieren von Stickstoff ständig ein gewisser Überdruck in der Folie aufrechterhalten bleibt. Wenn ein gesamter Innenraum eines Gebäudes begast werden soll, ist dieses Verfahren praktisch nicht durchführbar, weil der Druck im Innenraum sehr stark von den Umgebungsbedingungen, beispielsweise Windbelastungen des Gebäudes, abhängt.
In der DE 39 29 637 C1 ist ein Verfahren zum Entwesen von Gebäuden für die Lagerung und/oder Verarbeitung von organischen Produkten, insbesondere von Mühlen, beschrieben. Bei diesem Verfahren wird zunächst die Luft im Gebäude auf eine Temperatur zwischen 35°C und 50°C gebracht, bis die Wände eine Temperatur von wenigstens 27°C haben. Danach wird die Luft durch eine Kohlendioxidatmosphäre mit einer Temperatur zwischen 30°C und 40°C ersetzt. Für Innenräume in Kirchen, Museen, Pinakotheken oder Bibliotheken, die Kunstgegenstände aus Holz oder Textilien, wie beispielsweise Einbauteile oder Ausstattungsteile oder Bücher, enthalten, ist dieses Verfahren nicht geeignet, da die genannten Temperaturen an solchen Gegenständen zu Beschädigungen führen können und deshalb aus denkmalschützerischer Sicht nicht zugelassen werden können. Hinzu kommt dabei, daß das Behandlungsgas nicht nur die von den Schädlingen befallenen Gegenstände, sondern auch andere Ausstattungsteile, wie beispielsweise gefaßte Stuckelemente, nicht schadigen darf.
In Anbetracht der Tatsachen, daß die genannten Räume großvolumig sind und die Hohlkörper, um wirkungsvoll sein zu können, entsprechend großvolumig sein sollen, und daß die Einwirkungsdauer des Behandlungsgases lang sein muß, ist mit einer volumenmäßig erheblichen Gasdiffusion zwischen dem Restvolumen des Gebäudeinnenraums und dem Innern des Hohlkörpers zu rechnen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einer Gasdiffusion zwischen dem Restvolumen des Gebäudeinnenraums und dem Hohlkörper entgegenzuwirken.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch ist erreicht, daß im Restvolumen des Gebäudeinnenraums e in im wesentlichen gleicher Partialdruck des Behandlungsgases besteht. Die Partialdruckdifferenz zwischen dem Restvolumen des Innenraums und dem Innern des Hohlkörpers ist also klein, in Idealfall gleich null. Es wird also auch über eine lange Einwirkungsdauer gesehen praktisch kein Behandlungsgas aus dem Restvolumen in das Innere des Hohlkörpers und umgekehrt diffundieren, selbst wenn die Wandung des Hohlkörpers aus einer Folie besteht, deren Dichtigkeit für das Behandlungsgas nicht sehr hoch ist. Jedenfalls wird weniger Behandlungsgas durch die Wandung des Hohlkörpers diffundieren, als in dem Fall, in dem nur das Restvolumen des Innenraums mit Behandlungsgas gefüllt wird und der Hohlkörper mit Luft gefüllt wird.
Wäre der Hohlkörper mit Luft gefüllt und würde deren Sauerstoff in das mit Behandlungsgas gefüllte Restvolumen diffundieren, dann müßte dieser Sauerstoffanteil durch zusätzliches Nachdosieren von Behandlungsgas in das Restvolumen aus diesem ausgetrieben werden, um die zur Schädlingsbekämpfung nötige Behandlungsgaskonzentration im Restvolumen des Gebäudeinnenraums aufrechtzuerhalten.
Trotz der Füllung auch des Innern des Hohlkörpers mit Behandlungsgas ist über die Einwirkungsdauer gesehen der Behandlungsgasverbrauch gegenüber dem Fall, in dem kein Hohlkörper verwendet wird, reduziert, weil das Behandlungsgas im Innern des Hohlkörpers während der Einwirkungsdauer im wesentlichen verbleibt und deshalb nur der zwangsläufig auftretende Behandlungsgasverbrauch des Restvolumens, der trotz Abdichtung des Gebäuderaums nach außen auftritt, gedeckt werden muß.
Eine andere Lösung obiger Aufgabe besteht bei einem Verfahren der eingangs genannten Art in den Merkmalen des Anspruchs 3. Durch die Verwendung einer solchen aluminiumbeschichteten Kunststoffolie für die Wandung des Hohlkörpers wird einer Gasdiffusion zwischen dem Restvolumen des Gebäudeinnenraums und dem Innern des Hohlkörpers entgegengewirkt, weil eine derart beschichtete Kunststoffolie wesentlich dichter ist als eine unbeschichtete Kunststoffolie. Es ist in diesem Fall möglich, den Hohlkörper mit Umgebungsluft zu füllen. Der Sauerstoffanteil der Umgebungsluft im Hohlkörperinnern dringt nicht in das Restvolumen des Innenraums des Gebäudes, so daß nicht ein zusätzlicher Sauerstoffanteil aus dem Restvolumen ausgetrieben werden muß, was den Gasverbrauch während der Einwirkungsdauer wesentlich erhöhen würde.
In bevorzugter Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 1 wird zunächst der Hohlkörper gefüllt bzw. aufgeblasen und anschließend wird dann die Luft in Restvolumen des Gebäudeinnenraums durch Behandlungsgas ersetzt.
In Ausgestaltung der Erfindung wird der aufgeblasene Hohlkörper unter einem Überdruck gegenüber dem Restvolumen des Innenraums des Gebäudes gehalten. Dadurch ist erreicht, daß der aufgeblasene Hohlkörper durch den im Restvolumen herrschenden Druck nicht zusammengedrückt wird. Außerdem ist dadurch erreicht, daß Behandlungsgas eher aus dem Innern des Hohlkörpers in das Restvolumen eintritt als umgekehrt.
In Ausgestaltung der Erfindung wird die Konzentration des Behandlungsgases oder die Rest-Sauerstoffkonzentration im Restvolumen des Innenraums gemessen und durch Nachdosieren von Behandlungsgas während der Einwirkungsdauer nahe bei einem Sollwert gehalten. Bei der Verwendung von Kohlendioxid liegt der Sollwert der Kohlendioxid-Konzentration zwischen 40 Vol.% und 90 Vol.%. Bei einer Verwendung von Stickstoff liegt der Sollwert der Stickstoff-Konzentration über 96 Vol.%. Diese Werte haben sich in der Praxis als für die Bekämpfung der Schädlinge günstig erwiesen.
In Ausgestaltung der Erfindung wird vor dem Aufblasen des Hohlkörpers die Temperatur im Innenraum gemessen und die Temperatur wird während der Einwirkungsdauer bei der vorher gemessenen Temperatur oder zwischen der vorher gemessenen Temperatur und 26°C gehalten. Dadurch ist erreicht, daß die zu behandelnden Gegenstände keinen unerwünschten Temperaturunterschieden unterworfen werden und durch das Behandlungsverfahren nicht einer Temperatur über 26°C ausgesetzt werden, die zu Schädigungen führen könnte.
Vorzugsweise wird vor dem Aufblasen der Hohlkörper die Feuchtigkeit der Atmosphäre im Innenraum gemessen und sie wird danach etwa bei diesem Meßwert gehalten. Dadurch ist erreicht, daß durch das Verfahren die zu behandelnden Gegenstände keiner sich stark ändernden Atmosphärenfeuchtigkeit ausgesetzt sind, weil solche Änderungen ebenfalls zu Schädigungen der Gegenstände führen könnten.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Gebäudequerschnitt mit aufgeblasenem Hohlkörper und Stickstoffüllung,
Fig. 2 schematisch einen Gebäudequerschnitt mit aufgeblasenem Hohlkörper und Kohlendioxidfüllung und
Fig. 3 schematisch einen Gebäudequerschnitt mit mit Luft aufgeblasenem Hohlkörper.
In einem Innenraum (1) eines Gebäudes (2), beispielsweise eine Kirche, sind Kunstgegenstände (3) aus Holz aufgestellt bzw. angebracht. Diese können von Schädlingen befallen sein. In der Praxis sind in einem solchen Innenraum sehr viele Holzgegenstände, wie Altäre, Kanzeln, Gestühl, Emporen o. ä. vorgesehen, die alle befallen sein können.
Zur Bekämpfung der Schädlinge werden zunächst Öffnungen, wie Fensteröffnungen (4) und Türen der Gebäudewand (5) u. a. mittels Folien abgedichtet. Anschließend wird wenigstens ein ballonartiger, aufblasbarer Hohlkörper (6) im noch nicht aufgeblasenen, zusammengefalteten Zustand in den Innenraum (1) eingebracht und dann im Innenraum (1) in der weiter unten näher beschriebenen Weise aufgeblasen. Der aufgeblasene Hohlkörper (6) (vgl. Fig. 1 bis Fig. 3) füllt einen Großteil des Volumens des Innenraums (1) aus, so daß zwischen dem Hohlkörper (6) und den Wänden (5) nur ein Restvolumen (7) des Innenraums (1) verbleibt. In dem Restvolumen (7) befinden sich die Gegenstände (3). Das Innere des aufgeblasenen Hohlkörpers (6) ist mit (8) bezeichnet.
Außerhalb des Innenraums (1) wird eine Einrichtung (9) installiert, von der über eine Leitung (10) dem Restvolumen (7) Behandlungsgas zuführbar ist. Meß- und Regeleinrichtungen, die die Behandlungsgaskonzentration im Restvolumen (7) und die dortige Temperatur und Atmosphärenfeuchtigkeit überwachen und steuern, sind nicht näher dargestellt.
Bei den Beispielen nach den Fig. 1 und 2 ist der Hohlkörper (6) über eine Leitung (11) mit der Einrichtung (9) verbunden, über die der Hohlkörper (6) mit dem in der Einrichtung (9) zur Verfügung gehaltenen Behandlungsgas aufblasbar ist. Die Wandung (12) des Hohlkörpers (6) besteht bei den Ausführungen nach den Fig. 1 und 2 aus einer Kunststoffolie, die preisgünstiger, jedoch im Prinzip gasdurchlässiger für Luft ist als beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist das Innere (8) des Hohlkörpers (6) über ein Gebläse (13) an die Umgebungsluft angeschlossen. Die Wandung (12) des Hohlkörpers (6) besteht aus einer aluminiumbeschichteten Kunststoffolie, die äußerst luftundurchlässig ist.
Ist als Behandlungsgas zur Bekämpfung der Schädlinge Stickstoff (N₂) vorgesehen, dann wird zunächst über die Leitung (11) der Hohlkörper (6) mit Stickstoff aufgeblasen. Dabei wird ein Teil des Luftvolumens aus dem Innenraums (1) verdrängt. Dieses Verdrängen der Luft in die Umgebung kann allein durch die Undichtigkeiten der Wandungen (5) erfolgen, oder dadurch beschleunigt werden, daß eine Öffnung des Innenraums (1) geöffnet wird. Anschließend wird dann das Restvolumen (7) mit Stickstoff gefüllt, wobei die Luft aus dem Restvolumen (7) verdrängt wird, was über die genannte Öffnung erfolgen kann. Diese wird geschlossen, wenn im Restvolumen (7) der gewünschte Sollwert der Stickstoff-Konzentration, der über 96 Vol.% liegt, erreicht ist.
Während der zum Abtöten der Schädlinge nötigen Einwirkungsdauer, die im Vergleich zur Einwirkungsdauer bei der Verwendung von toxischen Gasen, sehr lange, beispielsweise 2 bis 6 Wochen, dauert, wird wegen des im Innern (8) und des im Restvolumen (7) im wesentlichen gleichen Stickstoff-Partialdruckes praktisch kein Stickstoff aus dem Restvolumen (7) in das Innere (8) oder umgekehrt diffundieren. Insbesondere kann aus dem Innern (8) des Hohlkörpers (6) kein Sauerstoff in das Restvolumen (7) gelangen, weil Sauerstoff im Innern (8) praktisch nicht vorhanden ist, so daß ein solcher die Bekämpfung der Schädlinge behindernder Sauerstoffanteil auch nicht aus dem Restvolumen (7) ausgetrieben werden muß.
Während der Einwirkungsdauer kann die Stickstoffkonzentration im Restvolumen (7) sinken bzw. Luftsauerstoff aufgrund der nicht vermeidbaren Gasdurchlässigkeit der Wände (5) in das Restvolumen (7) eindringen. Um die zur Schädlingsbekämpfung nötige Stickstoff-Konzentration aufrechtzuerhalten, wird von der Einrichtung (9) über die Leitung (10) entsprechend Stickstoff in das Restvolumen (7) nachdosiert. Die hierzu über die Einwirkungsdauer gesehen nötige Stickstoffmenge ist wesentlich kleiner als in dem Fall, in dem der Hohlkörper (6) nicht vorgesehen wäre, weil das Restvolumen (7) wesentlich kleiner ist als das Gesamtvolumen des Innenraums (1).
Wird als Behandlungsgas Kohlendioxid (CO₂) verwendet (vgl. Fig. 2), dann wird in der beschriebenen Weise verfahren. Auch hier ergeben sich die genannten Vorteile.
Nach der Einwirkungsdauer kann das Behandlungsgas aus dem Restvolumen (7) in die Umgebung, beispielsweise durch öffnen der Fenster (4) entlassen werden. Der Stickstoff aus dem Hohlkörper (6) kann ebenfalls durch Entlüften oder durch Absaugen durch die Leitung (11) mittels der Einrichtung (9) entfernt werden, so daß der Hohlkörper (6) in sich zusammenfällt. Statt dessen kann gegen Ende der Einwirkungsdauer das Behandlungsgas aus dem Hohlkörper (6) in das Restvolumen (7) entlassen werden. Dadurch wird die Behandlungsgaskonzentration im Restvolumen (7) ansteigen, so daß ein zusätzlicher Abtötungseffekt - ohne zusätzlichen Einsatz von Behandlungsgas - erreicht wird. Dies gestattet es, die Einwirkungsdauer, beispielsweise um einige Tage, zu verkürzen.
Die Konzentration des Behandlungsgases im Innern (8) des Hohlkörpers (6) ist während der Einwirkungsdauer höher als die Konzentration des Behandlungsgases im Restvolumen (7), weil die Wandung (12) des Hohlkörpers (6) gasdichter ist als der Innenraum (1) des Gebäudes (2) nach außen.
Bei der Verwendung von Kohlendioxid als Behandlungsgas beträgt die Kohlendioxid-Konzentration im Hohlkörper (6) etwa 100 Vol.%, wogegen sie im Restvolumen (7) beispielsweise bei 60 Vol.% liegt. Dadurch besteht die Tendenz, daß Kohlendioxid aus dem Hohlkörper (6) in das Restvolumen (7) und umgekehrt Luftsauerstoff und Luftstickstoff aus dem Restvolumen (7) in den Hohlkörper (6) diffundieren. Dieser Effekt ist erwünscht, weil sich dadurch die Kohlendioxid-Konzentration im Restvolumen (7) erhöht und der Rest-Sauerstoffgehalt im Restvolumen (7) sinkt.
Bei der Verwendung von Stickstoff als Behandlungsgas beträgt die Stickstoff-Konzentration im Hohlkörper (6) etwa 100 Vol.%, wogegen sie im Restvolumen (7) bei wenigstens 96 Vol.% liegen soll. Die Konzentrationsunterschiede sind hier zwar geringer als bei der Verwendung von Kohlendioxid als Behandlungsgas. Jedoch besteht auch hier die gewünschte Tendenz, daß Stickstoff aus dem Hohlkörper (6) in das Restvolumen (7) diffundiert und aus dem Restvolumen (7) Rest-Sauerstoff abgezogen wird.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist trotz des Füllens des Hohlkörpers (6) mit Behandlungsgas der Gasverbrauch über die Einwirkungsdauer gesehen kleiner als ohne Verwendung des aufblasbaren Hohlkörpers (6), weil ohne den ausblasbaren Hohlkörper (6) das im Lauf der Einwirkungsdauer nachzufüllende Volumen wesentlich größer wäre.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist die von einer aluminiumbeschichteten Kunststoffolie gebildete Wandung (12) äußerst luftdicht. Nach dem Aufblasen des Hohlkörpers (6) wird dabei während der Einwirkungsdauer kaum Luft aus dem Innern (8) in das Restvolumen (7) diffundieren. Das Restvolumen (7) wird mit Stickstoff oder Kohlendioxid, wie oben beschrieben, gefüllt. Im übrigen gleicht das Verfahren dem oben beschriebenen. Nach der Einwirkungsdauer kann die Luft aus dem Innern (8) des Hohlkörpers (6) mittels des Gebläses (13) abgesaugt werden.
Bei allen Ausführungsbeispielen ist es möglich, während der Einwirkungsdauer Behandlungsgas aus dem Hohlkörper (6) abzusaugen, ihm in der Einrichtung (9) Sauerstoff zu entziehen und es danach über die Leitung (10) in das Restvolumen (7) zurückzuführen. Nach der Einwirkungsdauer kann das Kohlendioxid, wenn es nicht direkt in die Umgebung entlassen werden soll, aus dem Restvolumen (7) und dem Innern (8) des Hohlkörpers (6) abgesaugt und über einen Wäscher geleitet werden.
Bei weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung kann als Behandlungsgas auch ein Gemisch von Stickstoff und Kohlendioxid verwendet werden, das zur Schädlingsbekämpfung geeignet ist.
Die beschriebenen Verfahren lassen sich auch anwenden, wenn im Gebäude (2) nicht Schädlinge in Kunstgegenständen, sondern Schädlinge in Vorräten bekämpft werden müssen.

Claims (8)

1. Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen in Gegenständen aus Holz oder Textilien oder in Vorräten, die in einem Innenraum eines Gebäudes, insbes. Kirche, Museum, Pinakothek oder Bibliothek oder Lagerraum, aufgestellt bzw. gelagert sind, durch Einleiten eines inerten Gases, insbes. Kohlendioxid, Stickstoff oder ein Gemisch hieraus, in den Innenraum, wobei vor dem Einleiten des Behandlungsgases wenigstens ein aufblasbarer Hohlkörper in den Innenraum eingebracht wird, der das das Behandlungsgas aufnehmende Volumen des Innenraums auf ein Restvolumen verkleinert, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (6) mit dem gleichen Behandlungsgas wie das Restvolumen (7) des Innenraums (1) gefüllt wird und daß die Behandlungsgaskonzentration im Hohlkörper (6) höher als die Behandlungsgaskonzentration im Restvolumen (7) ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst der Hohlkörper (6) gefüllt und dadurch auf geblasen wird und anschließend die Luft im Restvolumen (7) durch Behandlungsgas ersetzt wird.
3. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (6) mit Umgebungsluft aufgeblasen wird und daß die Wandung (12) des Hohlkörpers (6) aus einer aluminiumbeschichteten Kunststoffolie besteht, die für Umgebungsluft und das Behandlungsgas weitgehend undurchlässig ist, wobei zuerst der Hohlkörper (6) aufgeblasen und anschließend die Luft im Restvolumen (7) durch Behandlungsgas ersetzt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der aufgeblasene Hohlkörper (6) unter einem Überdruck gegenüber dem Restvolumen (7) des Innenraums (1) gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Behandlungsgases oder die Rest- Sauerstoffkonzentration im Restvolumen (7) des Innenraums (1) gemessen und durch Nachdosieren von Behandlungsgas während der Einwirkungsdauer nahe bei einem Sollwert gehalten wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufblasen des Hohlkörpers (6) die Temperatur im Innenraum (1) gemessen wird und die Temperatur während der Einwirkungsdauer bei der vorher gemessenen Temperatur oder zwischen der vorher gemessenen Temperatur und 26°C gehalten wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufblasen des Hohlkörpers (6) die Feuchtigkeit der Atmosphäre im Innenraum (1) gemessen wird und sie danach etwa bei diesem Meßwert gehalten wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß gegen Ende der Einwirkungsdauer das Behandlungsgas des Hohlkörpers (6) in das Restvolumen (7) entlassen wird.
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