DE4126280C2 - - Google Patents

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DE4126280C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Transportkon­ servierung einer Großkomponente, zum Beispiel Turbine, Generator und dergleichen, mit wenigstens einem inneren Hohlraum, der aufgrund unbestimmter Leckageöffnungen mit der Umgebungsluft in Verbindung steht.
Von Großkomponenten, wie Turbinen und Generatoren, ist bekannt, daß sie aus einem Gehäuse und einem Rotor zu­ sammengesetzt sind. Für Transportzwecke wird üblicher­ weise eine Zerlegung der Großkomponente in ihre einzel­ nen Bestandteile vorgenommen, wobei jeweils der Rotor für sich sowie die Gehäuseschalen für sich transportfer­ tig verpackt werden. Da es sich bei derartigen Bauteilen um hochwertige Metallteile handelt, die durch Korrosi­ onseffekte in ihrer Funktion wesentlich beeinträchtigt werden können, wird bei der Verpackung im allgemeinen streng darauf geachtet, daß jeglicher Zutritt von Korro­ sionsmedium, zum Beispiel feuchte Luft, verhindert ist. Zu diesem Zwecke ist es üblich, die jeweiligen Komponenten mit Plastikfolien zu umhüllen und in die Hülle jeweils Trock­ nungsmittel zur Adsorption von Feuchtigkeit aus der Luft beizugeben. Derart geschützt werden die einzelnen Teile der Großkomponente zum jeweiligen Zielort transportiert und dort erneut zusammengebaut.
Diese Vorgehensweise verursacht nicht unerhebliche Kosten dadurch, daß, abgesehen von einer zweifachen Montage der Großkomponente, jeweils eine Montagemannschaft am Her­ stellort wie auch am Zielort erforderlich ist, um den funk­ tionssicheren Zusammenbau der Komponente zu gewährleisten. Hinzu kommt der nicht unbeträchtliche Zeitaufwand für die Montagearbeiten selbst.
Eine Möglichkeit zur Trocknung von Hohlkörpern ist im Firmen­ prospekt "Adsormat" der Süd-Chemie AG beschrieben, wobei die hier gezeigten Anwendungsfälle ausschließlich die Trocknung von Ein- und Mehrweggebinden, d. h. Klein- und Kleinstbehältern, betreffen, um chemische Reaktionen bei der Entleerung dieser Behältnisse zu verhindern, was jedoch für Großkomponenten nicht zutrifft.
Aus der DE-OS 37 27 270 ist ein Verfahren und eine Vorrich­ tung zur natürlichen Belüftung von Packungen bekannt, in welchen die jeweiligen Komponenten untergebracht sind. Hierbei geht es um den Schutz von Waren, die nicht-demon­ tiert zum Versand kommen und hierzu eigenschaftsbedingt in Kisten versandt werden müssen.
Gemäß dieser Lehre sind in den Verpackungen Lüftungsfenster vorgesehen, die abhängig von der jeweiligen Luftfeuchtig­ keit geöffnet oder geschlossen sind. Dieses bekannte Ver­ fahren ist jedoch aus Handhabungsgründen auf Komponenten kleinerer Abmessungen, die in Kisten verpackbar sind, be­ schränkt und somit für Großkomponenten nicht anwendbar.
Um den Zeitaufwand für die Montage am Bestimmungsort sowie die hieraus resultierenden Kosten zu verringern, wurde überlegt, Großkomponenten en bloc, das heißt im unzerlegten Zustand, vom Herstellerwerk zum jeweiligen Einsatzort zu transportieren. Allerdings blieb bei dieser Überlegung das Problem der Transportkonservierung ungelöst, da gerade bei Großkomponenten mit Rotoren, wie Turbinen und Generatoren, welche das sie aufnehmende Gehäuse ein- oder beidendig durchgreifen und durch die hierbei infolge nicht zu vermei­ dender Spalte zwischen Gehäuse und Rotor entstehenden Un­ dichtigkeiten eine nicht quantifizierbare Beaufschlagung mit korrosivem Medium, zum Beispiel feuchte Luft, resul­ tiert.
Maßnahmen zur vollständigen Umhüllung solcher kompletter Großkomponenten erweisen sich im Vergleich zur herkömm­ lichen Vorgehensweise als sehr aufwendig und hinsicht­ lich ihrer Wirksamkeit als unzureichend, da selbst bei unbeschädigter Umhüllung mit einer Wasserdampfdurchläs­ sigkeit von Verpackungsfolien zu rechnen ist.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, das einfach und kostengünstig durchführbar ist und dabei einen ausreichenden Korrosionsschutz si­ cherstellt.
Die Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß in den kennzeichenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Danach ist vorgesehen, daß der durch das Gehäuse der Großkomponente umschlossene innere Hohlraum, der, wie bekannt, über die zwischen den Rotorwellen und der vom Gehäuse getragenen Rotorlagerung befindlichen Lagerspal­ te mit der Außenatmosphäre verbunden ist, über eine At­ mungsöffnung vorgegebener Größe zusätzlich mit der Umge­ bungsluft verbunden wird, so daß sich ein definierter Leckstrom einstellt, gegenüber welchem die sonstigen Leckagen aus Lagerspalten und so weiter vernachlässigbar sind, und daß die erforderliche Menge an Trocknungsmit­ tel unter Zugrundelegung dieses definierten Leckstroms bestimmt und im Hohlraum deponiert wird.
Das erfindungsgemäße Vorgehen gestattet es, auf zusätz­ liche Abdichtmaßnahmen, insbesondere im Bereich der Wel­ lendurchführungen der Rotoren, wobei deren Wirksamkeit nicht restlos sichergestellt werden kann, zu verzichten.
Die Größe der Atmungsöffnung, die zweckmäßigerweise in dem Bereich des Gehäuses angeordnet ist, der bei einge­ legtem Rotor den örtlich größten inneren Hohlraum um­ schließt, ist so bemessen, daß sie die Summe aller son­ stigen Leckagen deutlich überschreitet.
In zweckmäßiger Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens ist vorgesehen, die Wirksamkeit der Konservie­ rung mit Hilfe von Feuchtigkeitsindikatoren zu überwa­ chen, welche an geeigneten Stellen der Großkomponente, vorzugsweise dort wo Trocknungsmittel deponiert ist, angeordnet sind.
Vorzugsweise werden wenigstens zwei Feuchtigkeitsindika­ toren an jeder Großkomponente so angebracht, daß ihre Anzeige außerhalb problemlos ablesbar ist. Hierzu ist es gegebenenfalls erforderlich, besondere Öffnungen an Ver­ schlußprovisorien vorzusehen, an denen die Feuchtig­ keitsindikatoren befestigt werden. Diese stehen mit dem Innenraum der Großkomponente in Verbindung, um so den aktuellen Feuchtigkeitsgehalt der im Innenraum befindli­ chen Atmosphäre zu erfassen und zur Anzeige zu bringen.
In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung ist vorgese­ hen, daß die Atmungsöffnung so angeordnet wird, daß sich innerhalb der Großkomponente eine gewisse Strömung ein­ stellt. Dabei wird das zur Adsorption der Luftfeuchtig­ keit im Inneren der Großkomponente vorgesehene Trock­ nungsmittel so angeordnet, daß es von dieser Strömung erfaßt wird, um so den Feuchtigkeitsanteil der Luft wei­ testmöglich aufzunehmen.
Zweckmäßigerweise wird hierbei das Trocknungsmittel in luftdurchlässigen Behältnissen, zum Beispiel Jutesäcke, aufgehängt, so daß es vollumfänglich von der Innenluft umströmt wird. Dabei müssen die Behältnisse nahe der Atmungsöffnung angeordnet sein, um auf diese Weise den durch Temperaturunterschiede bedingten Luftaustausch und damit mögliche Feuchtigkeitszufuhr weitgehend zu kon­ trollieren.
Zusätzlich zu dem Einbringen von Sorptionsmittel zur Aufnahme von Luftfeuchtigkeit kann in weiterer Verbesse­ rung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein, besondere Bereiche der Großkomponente mit Stickstoff zu füllen, um so Luft von diesen Bereichen fernzuhalten.
Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Er­ findung sind in den Unteransprüchen näher gekennzeich­ net.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs­ beispieles sollen die Erfindung sowie wesentliche Vor­ teile und Verbesserungen der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigt die einzige Figur:
Einen Längsschnitt durch einen schematisch dargestellten Generator.
In der einzigen Figur ist ein Generator 10 schematisch im Längsschnitt gezeigt, wobei es vor allem darum geht, dessen Gehäuse 12 sowie den vom Gehäuse umschlossenen Innenraum 14 mit dem darin befindlichen Rotor 16 darzu­ stellen.
Wie auch aus der schematischen Darstellung erkennbar ist, bleibt auch bei eingelegtem Rotor 16 innerhalb des Gehäuses 12 auch bei nicht durch sonstige Einbauten, wie zum Beispiel Feldwicklung 18, beanspruchter freier Raum.
Das annähernd zylindrisch gestaltete Gehäuse 12 weist an dem in der einzigen Figur rechts gezeigten Ende eine domartige Erweiterung 20 auf, in welcher der Stroman­ schluß 22 für die Feldwicklungen 18 angeordnet ist.
An beiden Stirnseiten des Gehäuses 12 befinden sich La­ gerungen 24, 26 für die hier jeweils durchtretenden Wel­ lenenden 25, 27 des Rotors 16.
Das Generatorgehäuse 12 selbst stützt sich über soge­ nannte Transportsockel 28 auf dem ebenen Untergrund 29 ab.
In dem luftgefüllten Innenraum 14, der nicht durch Ein­ bauten des Generators 10 ausgefüllt ist, ist Trocknungs­ mittel 30 in unterschiedlicher Höhe und Menge deponiert, um die in der im Inneren 14 des Generators 10 befindli­ che Luftfeuchtigkeit zu adsorbieren. Vorzugsweise wird als Sorptions- oder Trocknungsmittel Silikagel verwen­ det, welches zweckmäßigerweise in unterschiedlich großen Portionen in atmungsaktive, das heißt luftdurchlässige, Behältnisse - im gezeigten Beispiel zum Beispiel Jute­ säcke - eingefüllt ist. Diese werden, wie schematisch dargestellt, nach Möglichkeit aufgehängt, um so einen allseitigen Luftzutritt zu gewähren.
Die Lagerungen 24, 26 für die Wellenenden 25, 27 des Rotors 16 sind im Hinblick auf die Betriebssituation, so ausgebildet, daß im Ruhezustand Spalte 32 resultieren, durch welche ein ständiger Luftaustausch erfolgt, der bei Temperaturunterschieden zwischen Innen- und Außenat­ mosphäre verstärkt wird. Hinzu kommen weitere nicht nä­ her gezeigte Gehäuseöffnungen für Durchführungen von Steuerleitungen, Versorgungsleitungen und ähnliches, welche sich nicht mit vertretbarem Aufwand gasdicht ver­ schließen lassen. Aus diesen unvermeidbaren Leckagen resultiert ein kaum abschätzbarer Luftaustausch, der im Hinblick auf die mit der eintretenden Luft mitgeführten Feuchtigkeit ein erhebliches Korrosionsproblem für den Generator 10 bedeutet.
Abhilfe bietet hier eine stirnseitig im Bereich der do­ martigen Erweiterung 20 angeordnete sogenannte Atmungs­ öffnung 34 mit einem vorgegebenen Luftaustauschquer­ schnitt, dessen Größe die der Einzelleckagen deutlich überschreitet, und so eine definierte Luftströmung er­ zeugt, in welche das Trocknungsmittel 30 gezielt pla­ ziert werden kann.
Um die Wirksamkeit der Entfeuchtungsmaßnahmen durch Ein­ bringung von Trocknungsmittel 30 in den Innenraum 14 des Generators 10 sicherzustellen, sind Feuchteindikatoren 36 vorgesehen, die von außerhalb des Generators 10 ab­ lesbar sind. Mit dieser Überwachung wird bezweckt, eine Zunahme der im Inneren 14 des Generators 10 herrschenden Luftfeuchtigkeit, die gleichbedeutend mit einer Abnahme des Adsorptionsvermögens des Trocknungsmittels 30 sein kann, rechtzeitig zu erkennen und ein Überschreiten des kritischen Wertes von 50% relativer Luftfeuchte auszuschließen.
Die Plazierung der Atmungsöffnung 34 ist so gewählt, daß korrosionsproblematische Bereiche im Inneren 14 des Ge­ nerators 10 nach Möglichkeit nicht von der hierdurch bedingten Luftströmung beaufschlagt werden, sondern im Gegenteil ist beabsichtigt, daß sich eine Strömung ein­ stellt, welche solche Bereiche ausspart.

Claims (10)

1. Verfahren zur Transportkonservierung einer Groß­ komponente (10), zum Beispiel Turbine, Generator und der­ gleichen, mit wenigstens einem inneren Hohlraum (14), der aufgrund unbestimmter Leckageöffnungen, wie Ringspalte (32) der Wellendurchführungen im Gehäuse (12), mit der Umge­ bungsluft in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Hohlraum (14) zusätzlich über eine Atmungsöff­ nung (34) mit der Umgebungsluft verbunden wird, deren Größe so bemessen ist, daß sie die Summe aller sonstigen Leckagen deutlich überschreitet, so daß sich ein definierter Leck­ strom einstellt, gegenüber welchem sonstige Leckagen ver­ nachlässigbar sind, und daß die erforderliche Menge an Trocknungsmittel (30) unter Zugrundelegung dieses Leck­ stroms bestimmt und im Hohlraum (14) deponiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirksamkeit der Trocknungsmaßnahmen mit Indikatoren (36) überprüft wird, welche die relative Feuchte im Inneren (14) der Großkomponente (10) erfassen und von außerhalb ab­ lesbar sind.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß Teilmengen des Trocknungsmittels (30) an verschiedenen Stellen im Inneren (14) der Großkom­ ponente (10) angeordnet werden.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß das Trocknungsmittel (30) jeweils in luftdurchlässigen Behältnissen, vorzugsweise aus tex­ tilem Gewebe, ins Innere (14) der Großkomponente (10) ein­ gebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Behältnisse mit dem Trocknungsmittel (30) im Inne­ ren (14) der Großkomponente (10) aufgehängt werden und so eine allseitige Berührung mit der Innenluft ermöglichen.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Atmungsöffnung (34) örtlich so angeordnet wird, daß sich eine Strömung einstellt, die korrosionsproblematische Bereiche im Inneren ausspart.
7. Verfahren nach Anspruch 6 für die Konservierung von Generatoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Atmungsöff­ nung (34) auf der Antriebsseite des Generators (10) ange­ ordnet wird.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß nahe der Atmungsöffnung (34) eine Teilmenge des Trocknungsmittels (30) so deponiert wird, daß sie von der Strömung erfaßt wird.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß unterschiedlich große Teilmengen an Trocknungsmittel (30) vorgesehen sind.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die größere Teilmenge an Trocknungsmittel (30) nahe der Atmungsöffnung (34) deponiert wird.
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