DE2310013B2 - Verfahren zur aufbewahrung von getreide und saatgut - Google Patents
Verfahren zur aufbewahrung von getreide und saatgutInfo
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Description
15
Die Lagerung und Haltbarmachung von Weizen und
Getreide nach der Ernte stellt immer ein ernstes Problem dar, das auf viele verschiedene Arten zu lösen
versucht wurde.
Es ist natürlich bekannt, daß nach der Ernte und dem Dreschen Getreide im allgemeinen nicht langer als 30
Tage gelagert werden kann, wenn es nicht vorher entsprechend behandelt worden ist. Jedenfalls neigt
man zur Zeit dazu, Getreide in vertikalen Silos aufzubewahren aus wirtschaftlichen Gründen, z. B.
wegen der einfacheren Füllung und Leerung und aus Raumersparnis.
30
Ein derartiges Verfahren besitzt jedoch verschiedene Nachteile, von denen die folgenden zu erwähnen sind:
(a) Die Lagerung in den Silos erfordert eine sehr geringe Feuchtigkeit des Weizens, die nicht höher
sein darf als 14%, da jenseits dieser Grenze in kurzer Zeit eine reiche Pilz- und Bakterien flora sich
entwickeln kann, die die organoleptischen Eigenschaften des silierten Getreides wesentlich verändern
kann;
(b) das Korn atmet, selbst wenn es siliert ist, leicht weiter, was in den tieferen Schichten des Silos zu
einer merklichen Temperaturerhöhung führt. Aufgrund dieses Phänomens verdampft Wasser von
den tieferen unteren Schichten und kondensiert sich an der Oberfläche. Die am oberen Ende des
Silos liegenden Körner können daher eine hohe prozentuale Feuchtigkeit annehmen, was sofort zu
optimalen Bedingungen für die Entwicklung von Pilzen führt. Das führt zu dem besonders
schädlichen Ernteverlust (»outcrop«); so
(c) wirtschaftliche Gesichtspunkte erlauben nicht die Verwendung von vollständig dichten Silos, und das
führt zu einer Entwicklung und zum Wachstum von Insekten, die schwierig zu bekämpfen sind.
Um die durch die Insekten in den silierten Produkten hervorgerufenen Schaden zu begrenzen,
werden zur Zeit viele verschiedene Insekticide verwendet, mit Hilfe derer es möglich ist, vor oder
nach der Lagerung oder während der Lagerung eine Desinfektion durchzuführen.
Es ist bekannt, daß diese Substanzen sehr toxisch sind und zu schweren Schädigungen während der
Behandlung oder durch eine Ansammlung in dem Getreide (Caryopsis) führen:
(d) die Lagerung in großen Silos führt zu einem fa5
deutlichen Verlust an Keimfähigkeit, was einen wesentlichen Nachteil für den Wert des Saatgutes
darstellt.
Aus dem obengesagten geht hervor, daß die Lagerung von Getreide in Silos ein komplexes Problem
darstellt, da Anlagen zur Überprüfung und Regelung der Temperatur, zur Belüftung der Zellen und zum
Transport und zur Durchmischung des in den Silos befindlichen Getreides erforderlich sind.
Es sind auch Verfahren zur Lagerung verderblicher Substanzen bekannt, bei denen man künstliche Atmosphären
schafft. So ist in der DT-PS 4 87 684 ein Verfahren der Haltbarmachung von Früchten, Gemüsen
und ähnlichen Erzeugnissen angegeben, bei dem ein Strom indifferenter Gase verwendet wird, die auf einem
regelbaren dem Konservierungsgut angepaßten Feuchtigkeitsgrad gehalten werden. Dabei kann u. a. als
indifferentes Gas Stickstoff oder Kohlensäure verwendet werden. Dabei ist über den genauen Feuchtigkeitsgehalt
und über die Reinheit des Stickstoffs nichts ausgesagt. Es ist im Gegenteil angegeben, daß Stickstoff
und Kohlensäure zur Haltbarmachung von Früchten und Gemüsen in gleicher Weise geeignet sind, In der
DT-OS 14 92 672 ist ein Verfahren zur langfristigen Bewahrung von Lebensmitteln und organischen Stoffen
vor Alterurig durch Sauerstoffeinwirkung und Austrocknung sowie vor Schädlingen offenbart, bei dem das
Lagergut unter Teilvakuum unter einem Teildruck von Wasserdampf aufbewahrt wird. Nach dieser Druckschrift
können auch konservierende Gase, wie beispielsweise Kohlendioxid oder Stickstoff, zugeführt werden.
Auch in dieser Druckschrift werden Kohlendioxid und Stickstoff als äquivalente Mittel zur Konservierung des
Lagergutes angegeben. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Anwendung von Kohlendioxid zu einer starken
Geruchsbildung und Schädigung der Keimfähigkeit des Getreides führt. Auf den genauen Feuchtigkeitsgehalt
und die Reinheit des verwendeten Stickstoffs findet sich auch in dieser Druckschrift kein Hinweis.
Bei der Anwendung dieser Verfahren können jedoch entweder übliche Vorrichtungen nicht einfach angewandt
werden, da diese Lagerung einen vorübergehend dichten Verschluß der Behälter erfordert, wodurch eine
Probeentnahme verhindert wird und gleichzeitig der Rest des Lagergutes der Wirkung der inerten
Umgebung ausgesetzt bleibt, oder es werden andere Gase als Stickstoff, z. B. CO2, die zu wesentlichen
Änderungen der Keimfähigkeit führen, verwendet (j. Le Du, Industr. Alim. Agr. 85811-821,1968).
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbewahrung von Getreide und Saatgut in Lagersilos unter
Durchleiten eines Stickstoff-Gasstroms geregelter Feuchtigkeit, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
den Stickstoff, der weniger als 0,5% Sauerstoff und weniger als 6% inerte Gase, wie CO und CO2, enthält,
jeweils bezogen auf die Gesamtmenge Stickstoff, mit einer Feuchtigkeit von 45 bis 70% ununterbrochen von
oben nach unten durch das Lagergut leitet.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird das Wachstum und die Vermehrung von Parasiteninsekten
und ihren Larven verhindert, ohne daß toxische Insekticide angewandt werden müssen, und es ermöglicht
eine einfachere Lagerung von Saatgetreide und eine leichte Überprüfung und Regelung der Feuchtigkeit
und macht teure Behandlungen zur Vermeidung des Wachstums von Schimmelpilzen überflüssig, die zusammen
mit ihren Toxinen eliminiert werden. Tatsächlich können viele Aspergillusarten zur Bildung von Aphlatoxinen
führen, Substanzen, die für ihre cancerogene Wirkung bekannt sind und die besonders für Haustiere
und Menschen giftig sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Lagerung von Getreide in geeigneten Behältern, wobei
Stickstoff kontinuierlich durchgeleitet wird.
Der verwendete Stickstoff kann vollständig rein sein oder kann minimale Mengen von Sauerstoff oder
anderen inerten Gasen enthalten.
Besonders muß darauf geachtet werden, daß der Sauerstoffgehalt nicht über 0,5% steigen sollt« und die
anderen gegebenenfalls vorhandenen Gase, wie CO und CO2, im Bereich von 5 bis 6%, bezogen auf die
Gesamtmenge Stickstoff, liegen.
Eine höhere Sauerstoffmenge als die oben angegebene kann zu schweren Nachteilen führen, wobei manche
Insekten überleben, die selbst in Gegenwart verhältnismäßig geringer Mengen Sauerstoff aktiv bleiben.
Der angewandte Stickstoff muß ferner einen Feuchtigkeitsgehalt von 45 - 70% aufweisen, um die Keimfähigkeit
der silierten Produkte zu erhalten, da diese Eigenschaften sehr wichtig sind, wenn die Produkte zur
Aussaat bestimmt sind, und um eine Verminderung der Ausbeute bei den silierten Produkten zu verhindern.
Diese Tatsache ist sehr wichtig, wenn Saatgut von wertvollen Sorten oder Arten gelagert werden soll.
Außerhalb dieses Feuchtigkeitsbereichs können ernste Nachteile auftreten, wie starke Gewichtsverluste,
wenn der Stickstoff sehr trocken ist, oder ein schnelles Wachstum von Schimmelpilzen in dem silierten
Material, wenn der Stickstoff zu feucht ist, wenn die silierten Produkte nicht mehr unter anaeroben Bedingungen
vorliegen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Getreide oder Saatgut in geeigneten Behältern siliert,
z. B. in Silos, die dann verschlossen werden. Die Austrittsöffnung befindet sich in dem unteren Teil. Der
Gaseinlaß befindet sich in dem oberen Teil und der Gasauslaß in dem unteren Teil unter der Säule des
silierten Produktes. Die Feuchtigkeit des eintretenden Gases wird günstigerweise so geregelt, daß die silierten
Produkte in den obenerwähnten Grenzen bleiben.
Die graphischen Darstellungen dienen zur näheren Erläuterung des Verfahrens. Bei F i g. 1 ist 1 die
Einleitungsleitung für den Stickstoff, der im gasförmigen Zustand oder wieder verdampften Zustand (ausgehend
von flüssigem Stickstoff) aus Gasflaschen, aus Ableitungen von einer vorherigen Verwendung des gleichen
Stickstoffs, z. B. von der Kühlindustrie oder aus irgendeiner anderen Quelle, stammen kann.
Durch das Dreiwegeventil 2 wird der Stickstoff in den Befeuchter 4 geleitet, über die Leitung 3 und dann durch
die Leitungen 5 und 6 in den Behälter 7. Das Zweiwegeventil wirkt in Abhängigkeit von dem Relais
9, das die Austrittsfeuchtigkeit überprüft und bestimmt, ob der Stickstoff durch den Befeuchter gehen soll und
wie der Feuchtigkeitsgehalt des in den Behälter 7 eintretenden Stickstoffs sein soll.
Wenn das Relais eine zu hohe Feuchtigkeit angibt, geht der Stickstoff direkt durch die Leitungen 2,5 und 6
nach 7, ohne durch den Befeuchter zu gehen. In den Stickstoffleitungen sind geeignete Vorrichtungen zur
Regulierung des Gasstroms.
Wenn man immer die allgemeine Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens in Betracht zieht, kann
seine Realisierung leicht von der Beschreibung des speziellen Falles abgeleitet werden, wie der Lagerung
von Weizen, wie in den folgenden Beispielen beschrieben wird. Es ist dann sehr leicht für den Fachmann, das
Verfahren entsprechend zu modifizieren und es dem allgemeinen Fall anzupassen, ohne daß damit der
Rahmen der Erfindung gesprengt wird.
Die bei Bmonaliger Lagerung von Weizen in einem
kleinen Behälter bei einem entsprechend angefeuchte ten, kontinuierlichen Strom von Stickstoff erhaltenen
Ergebnisse zeigten, daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens keine Veränderung der Keimfähigkeit
und des Proteingehalts des Weizens auftrat, während natürlich alle Vorteile der Belüftung und Asphyxie
auftraten und tatsächlich während der gesamten
lu Lagerungsdauer sich keinerlei Schimmelpilze und
Insekten innerhalb des Silos entwickelten.
Weitere Laboruntersuchungen haben gezeigt, daß eine simulierte Weizeninfektion mit üblichen Schädlingsinsekten
leicht und vollständig in kurzer Zeit eliminiert werden konnte, aufgrund der Tatsache, daß
beim Durchleiten eines kontinuierlichen Stickstoffstroms durch den Silo eine ununterbrochene Asphyxie
auftrat, die eine Eliminierung irgendwelcher Schädlingsinsekten ermöglichte.
Die Ergebnisse haben ferner gezeigt, daß bei Belüftung des Weizens mit Gaser., die entsprechend
angefeuchtet sind, es möglich ist, leicht die Feuchtigkeit des Weizens und damit sein Gewicht zu regulieren, ohne
Gefahr der Schimmelbildung.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Zur Untersuchung der Lagerung von Weizen in geregelten Umgebungen wurden zwei kleine zylindrische
Silos mit einem inneren Durchmesser von 50 cm und einer inneren Höhe von 250 cm hergestellt.
Der Zylinder war aus Asbestzement (Eternit) hergestellt und besaß eine Wanddicke von 1,5 cm.
Die obere und untere öffnung waren Melallflansche mit Kautschukdichtungen und Klebemitteln auf der
Basis von Cellulose. In drei Höhen, und zwar bei 70,130
und 190 cm vom Boden, waren Punkte zur Entnahm^ von Weizenproben, bestehend aus Ventilen (Durchmesser
32,5 cm, gasdicht) mit einer Kugel aus korrosionsfreiem Stahl und einem chrom-platierten Bronzekörper
mit gasdichten Teflondichtungen. In der gleichen Höhe befanden sich Thermometer zur Messung der Temperatur
im Zentrum des Weizenzylinders. In dem unteren Teil des Silos war die Austrittsöffnung in Form einer
metallenen Schüttrinne mit eii.^m dichten Teflonverschluß.
Die Weizensäule wurde getragen von einem Netz aus korrosionsfreiem Stahl, das sich 20 cm vom
Boden des Silos entfernt befand. Die Gaseinlaßöffnung befand sich am oberen Ende des Silos, 15 cm von der
Decke entfernt, und der Auslaß am unteren Ende unter der Weizensäule, 10 cm von dem unteren Flansch
entfernt.
Die Feuchtigkeit des eintretenden Gases wurde mit Hilfe eines Systems eingestellt, bei dem ein Gas mit
einem hohen Feuchtigkeitsgehalt, das durch Durchleiten durch eine Wassersäule erhalten worden war, mit einem
trockenen Gas vermischt wurde. Die Feuchtigkeit des ein- und austretenden Gases wurde kontinuierlich mit
einem registrierenden Thermohygrometer (Salmoiraghi S.p.A., Rom) gemessen und manuell mit Hilfe geeigneter
Ventile geregelt. Die Fließgeschwindigkeit des ein- und austretenden Gases wurde mit Meövorrichtungen für
geringe Fließgeschwindigkeiten (0,5 bis 10 l/h, Asa, Mona) gemessen.
Der für die Lagerungsversuche in einer geregelten Umgebung verwendete Weizen war ein weicher
Weizen von Conte Marzotto. der in Monterotondo
gewachsen und unmittelbar nach dem Dreschen in Säcke gefüllt worden war, ohne daß er einer weiteren
Behandlung unterworfen wurde. Die Feuchtigkeit des Weizens betrug bei der Ernte 10,06%.
Die anschließend angefeuchteten, für die Durchspülung der beiden Silos verwendeten Gase waren die
folgenden:
a) Technischer Stickstoff der Company SIO, Rom, in Form eines verflüssigten Gases mit einer angegebenen
Sauerstoffkonzentration von weniger als 0,5%, der wieder vergast und auf Raumtemperatur
aufgewärmt worden war.
b) Komprimierte Luft mit einer geringen relativen Feuchtigkeit (<
30%).
Die Silos wurden vom oberen Ende her mit Weizen gefüllt (ungefähr 450 kg/Silo) und kurz darauf verschlossen.
Es wurde ein Stickstoff- bzw. Luftstrom mit einer Geschwindigkeit von 4 bis 8 l/h und einer relativen
Feuchtigkeit von 45 bis 70% verwendet; dabei betrug der Mittelwert 55% (extreme Werte von 30 und 90%
wurden nur für kurze Zeiten nicht über 24 Stunden zugelassen).
Neben der kontinuierlichen Registrierung der Temperatur und Feuchtigkeit sowohl der Umgebung als
auch der ein- und austretenden Gase wurden periodisch (5mal pro Tag) die Fließgeschwindigkeit am Einlaß und
Auslaß und die Temperatur innerhalb der Silos in der Höhe der Probenentnahme gemessen.
In vorher bestimmten Zeiträumen (im wesentlichen 2mal pro Woche, mindestens Imal alle 3 Wochen) Jf)
wurden Proben aus dem Inneren der Weizenmasse an den in drei Höhen angebrachten Probeentnahmestellen
entnommen. Die Messung der Feuchtigkeit des Weizens wurde durchgeführt, indem man Proben in einem Ofen
bei 150°C und in einer Trockenvorrichtung bei
Raumtemperatur bis zur Gewichtskonstanz trocknete, und die Keimfähigkeit wurde in Vier-Tage-Versuchen
bei Raumtemperatur untersucht, indem man die Keimfähigkeit von 100 Weizenkörnern pro Probe
berücksichtigte.
Es wurde auch eine Analyse des Proteingehalts des Weizens durchgeführt sowie Untersuchungen auf das
Überleben von Weizenparasiteninsekten in inerter Atmosphäre. Die angewandten Prüfverfahren und die
Ergebnisse sind unten angegeben.
Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß kein deutlicher Unterschied in der Keimfähigkeit besteht zwischen
einem Weizen, der in Silos mit einem Luftstrom und einem solchen, der in Silos mit einem Strom von
technischem Stickstoff' enthaltend weniger als 0,5% Sauerstoff, 8 Monate gelagert worden ist. Nach
Ausgangswerten von weniger als 90% nahm die Keimfähigkeit in beiden Fällen einen Mittelwert von
ungefähr 96% entsprechend der Keimfähigkeit des gleichen Weizens, der in belüfteten Säcken gelagert
wurde, an. Die Figur zeigt die Werte für die Keimfähigkeit von Proben, die in einem Luftstrom
(Kurve 1) und in einem Stickstoffstrom (Kurve 2) gelagert wurden. Die Keimfähigkeit ist als Ordinate
angegeben und die Zeit in Wochen auf der Abszisse. t>o
Die Feuchtigkeit des Weizens nahm während der
Lagerung von einem Anfangswert von 10,06% auf einen Wert von ungefähr 11% zu (s. Fig. 3, wo die Ordinate
die Feuchtigkeit und die Abszisse die Zeit in Wochen angibt; Kurve 1 bezieht sich auf einen Luftstrom und t>r>
Kurve 2 auf einen Stickstoffstrom).
Während der gesamten Lagcrungszeit zeigte der
InHuIt der Silos weder ein Wachstum von Schimmelpilzen
noch markoskopische Modifikationen des Weizens Die Schimmelbildung des Weizens während dei
Untersuchung der Keimfähigkeit ging nicht über 2°/c hinaus. Das zeigt eine sehr geringe Infektion de;
gelagerten Weizens.
Untersuchungen mit kleinen Mengen Weizen ir Behältern mit einem Stickstoffluß mit einer hoher
Feuchtigkeit (95%) zeigten, daß es möglich ist, die Feuchtigkeit des Weizens auf 20% zu erhöhen, ohne daC
ein Schimmelwachstum auftritt, vorausgesetzt, daß sich der Weizen eine begrenzte Zeit in asphyxischer
Bedingungen befindet.
Während der gesamten Lagerung des Weizen: erreichte die Temperatur in den Silos nur in einzelner
Fällen aufgrund der thermischen Trägheit maximal« Werte von mehr als denjenigen der Umgebung, in dei
sie sich befanden (F i g. 4), was eine ausreichend« Belüftung des Weizens und die Abwesenheit vor
Überhitzungen anzeigt. In der Figur ist die Temperatui auf den Ordinaten und die Zeit in Wochen auf dei
Abszisse angegeben. Kurve 1 bezieht sich auf Luft unc Kurve 2 auf Stickstoff. Nach 4 Monaten von Beginn dei
Lagerung an wurde eine Analyse des Proteingehalts de; unter Luft und Stickstoff gelagerten Weizens durchge
führt. Es wurde ein elektrophoretisches, halbquantitati ves Verfahren auf Acrylamidgel angewandt (V. SiIa
no, U. De CeIMs1R. Deponte.A. M. D'Errico
F.Pocchiari: Ric. Sei. 38,745 [1968]).
Es wurde kein Unterschied in dem Gehalt ar Albuminen, Gliadinen und Globulinen in den in der
beiden Silos gelagerten Weizenproben beobachtet.
Während der gesamten Lagerungszeit des Weizen: wurde keine spontane Konlaminierung bzw. Infektior
durch parasitische Insekten beobachtet. Um ein« derartige Infektion herbeizuführen und die Wirkung dei
Gase, die durch die Silos flössen, zu untersuchen, wurder Versuche mit zwei Arten von Insekten, die in
allgemeinen in italienischen Getreidespeichern vorhan den sind, durchgeführt, und zwar mit Sitophilu:
granarius und Tribolium confusum.
Die Insekten (10 pro Versuch mit einigen Weizenkör nern, um ihre Bewegung zu erleichtern) wurden ir
Tiolit-Glasbehälter gegeben und in einem kontinuierli chen Fluß der folgenden Gase gehalten:
a) Aus dem Silo austretende Luft mit einem Stron angefeuchteter Luft;
b) aus dem Silo austretender Stickstoff mit einen Strom von angefeuchtetem technischen Stickstoff;
c) angefeuchteter hochgereinigter Stickstoff (UPF <
5 ppm Sauerstoff).
Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
a) In der Austrittsluft aus den Silos überlebten 100°/<
während der gesamten Versuchszeit (10 Tage) vor beiden Arten.
Das Benehmen der Insekten war normal.
b) In der Anfangszeit der Behandlung mit dem aus der Silos austretenden Stickstoff wurde eine Beschleu
nigung der Bewegung der Insekten der beider Arten innerhalb von ungefähr 2 Stunden beobach
tet. Am Ende dieser Zeit geriet T. confusum in einet komaartigen Zustand, während S. granarius siel
langsam weiterbewegte und in einen komaartiger Zustand erst nach ungefähr 24 Stunden geriet. Wi<
in Tabelle I gezeigt ist, war das Überleben de Insekten der beiden Arten sehr unterschiedlich. Dii
LDlOO bei Raumtemperatur von 200C für Ί
confusum war nach 24 Stunden im Stickstof
erreicht, während für S. granarius 120 Stunden erforderlich waren.
c) Das Benehmen der Insekten in vollständiger Asphyxie von hochgereinigtem Stickstoff bei einer
Temperatur von 200C war ähnlich demjenigen in
technischem Stickstoff, aber die Induktionszeit bis zum Eintreten des komaartigen Zustandes und zum
Erreichender LD 100 war kürzer (Tabelle I).
Verweilzeit | 2 | T. confusum | N2 tech. | N2 UPP | S. granarius | N2 tech. | N2 UPP |
8 | Luft | (<0,5% O2) | (< 5 ppm O2) | Luft | (<5%O2) | (<5 ppm O2) | |
(h) | 16 | 100 | 100 | 100 | 100 | ||
24 | 100 | 60 | 40 | 100 | 100 | 100 | |
48 | 100 | 20 | 20 | 100 | 100 | 100 | |
72 | 100 | 0 | 0 | 100 | 100 | 100 | |
96 | 100 | 0 | 0 | 100 | 100 | 80 | |
120 | 100 | 0 | 0 | 100 | 60 | 40 | |
100 | 0 | 0 | 100 | 20 | 0 | ||
100 | 0 | 0 | 100 | 0 | 0 | ||
100 | 100 | ||||||
Es wurde ein Versuch zur Lagerung von Weizen unter <
5 ppm O2). angefeuchtet auf 95%, bei zwei Temperavollständiger
Asphyxie durchgeführt. Eine kleine Menge 2ri türen gelagert, und zwar bei Raumtemperatur (ungefähr
Weizen wurde 3 Monate unter einem schnellen Fluß 20°C)und bei 40±2°C(Tabelle II).
(10 I pro Stunde) von hochgereinigtcm Stickstoff (UPP
Charakteristika von Weizen, der in vollständiger Asphyxie 3 Monate
bei zwei Temperaturen gelagert wurde (hoch gereinigter Stickstoff, Feuchtigkeit 95%)
Temperatur
Keimfähigkeit
Feuchtigkeit
Nicht behandelter Vergleich | 97 | 10,8 |
RT (200C) | 96 | 19,9 |
40±2°C | 97 | 9,5 |
Aus Tabelle II ist zu sehen, daß bei beiden Temperaturen keine Abnahme der Keimfähigkeit des Weizens
zu beobachten war, während die erreichte Feuchtigkeit 19,9 bzw. 9,5% betrug und keine Schimmelbildung auftrat.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Aufbewahrung von Getreide und Saatgut in Lagersilos unter Durchleiten eines Stickstoff-Gasstroms geregelter Feuchtigkeit, d a durch gekennzeichnet, daß man den Stickstoff, der weniger als 0,5% Sauerstoff und weniger als 6% inerte Gase, wie CO und CO2, enthält, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge Stickstoff, mit einer Feuchtigkeit von 45 bis 70% ununterbrochen von oben nach unten durch das Lagergut leitet.
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