DE2310013A1 - Verfahren zur aufbewahrung und haltbarmachung verderblicher substanzen - Google Patents
Verfahren zur aufbewahrung und haltbarmachung verderblicher substanzenInfo
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Description
SlTAM PROGETTI S.p.A., Mailand, Corso Venezia, 16, ITALIEN
betreffend:
"Verfahren zur Aufbewahrung und Haltbarmachung verderblicher
Substanzen"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbewahrung bzw.
Haltbarmachung verderblicher Substanzen sowie eine dazu geeignete Vorrichtung. Die Erfindung betrifft besonders
ein Verfahren zur Aufbewahrung und Haltbarmachung von Nahrungsmitteln, besonders Getreide und wertvollem Saatgut
durch Lagerung in geeigneten Behältern unter kontinuierlichem Stickstoffstrom.
Die Lagerung und Haltbarmachung von Weizen und Ge tr aide nach der Ernte stellte immer ein ernstes Problem dar, das auf
viele verschiedene Arten zu lösen versucht wurde.
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ORIGINAL INSPECTED
Es ist natürlich bekannt, daß nach der Ernte und dem Dreschen
Getreide im allgemeinen nicht länger als 30 Tage gelagert
werden kann, wenn es nicht vorher entsprechend behandelt worden ist. Jedenfalls neigt man zur Zeit dazu, Getreide in
vertikalen Silos aufzubewahren aus wirtschaftlichen Gründen, z.B. wegen der einfacheren Füllung und Leerung, und aus
Raumersparnis.
Ein derartiges Verfahren besitzt jedoch verschiedene Nachteile, von denen die folgenden zu erwähnen sind:
(a) Die Lagerung in den Silos erfordert eine sehr geringe Feuchtigkeit des Weizens, die nicht höher sein darf als
14 %, da jenseits dieser Grenze in kurzer Zeit eine reiche Pilz- und Bakterienflora sich entwickeln kann,
die die organoleptischen Eigenschaften des silierten
Getreides wesentlich verändern kann;
(b) das Korn atmet, selbst wenn es siliert ist leicht weiter, was in den tieferen Schichten des Silos zu einer merklichen
Temperaturerhöhung führt. Aufgrund dieses Phänomens verdampft Wasser von den tieferen unteren Schichten und
kondensiert sich an der Oberfläche. Die am oberen Ende des Silos liegenden Körner können daher eine hohe prozentuale
Feuchtigkeit annehmen, was sofort zu optimalen Bedingungen für die Entwicklung von Pilzen führt. Das
führt zu dem besonders schädlichen Ernteverlust ("Qutcrop");
wirtschaftliche Ge-
(c) Sichtspunkte erlauben nicht die Verwendung von vollständig dichten Silos und das führt zu einer Entwicklung
und zum Wachstum von Insekten, die schwierig zu bekämpfen sind.
- - 3 309837/0864
Um die durch die Insekten in den silierten Produkten
hervorgerufenen Schaden zu begrenzen, werden zur Zeit
viele verschiedene Insekticide verwendet, mit Hilfe derer es möglich ist, vor oder nach der Lagerung oder
während der Lagerung eine Lesinfektion durchzuführen.
Es ist bekannt, daß diese Substanzen sehr toxisch sind und zu schweren Schädigungen während der Behandlung oder
durch eine Ansammlung in dem Getreide (Caryopsis) führen;
(d) die Lagerung in großen Silos führt zu einem deutlichen Verlust an Keimfähigkeit, was einen wesentlichen Nachteil
für den Wert des Saatgutes darstellt.
Aus dem oben Gesagten geht hervor, daß die Lagerung von Getreide in Silos ein komplexes Problem darstellt, da Anlagen
zur Überprüfung und Regelung der Temperatur, zur Belüftung der Zellen und zum Transport und zur Durchmischung des
in den Silos befindlichen Getreides erforderlich sind.
Es sind auch Verfahren zur Lagerung verderblicher Substanzen bekannt, bei denen man künstliche Umgebungen schafft, ähnlich
denen z.B. bei der Lagerung von frischen Früchten und Gemüsen.
Bei der Anwendung dieser Verfahren können jedoch entweder übliche Vorrichtungen nicht einfach angewandt werden, da diese
Lagerung einen vorübergehend dichten Verschluß der Behälter erfordert, wodurch eine Probeentnahme verhindert wird und
gleichzeitig der Rest der Wirkung der inerten Umgebung ausgesetzt bleibt oder sie verwenden andere Gase als Stickstoff,
z.B. CO2, die zu wesentlichen Änderung der Keimfähigkeit
führen (J. Le Du, Industr. Alim. Agr. 85 811 - 821, 1968).
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Die Erfindung betrifft ein neues und billiges Verfahren
zur Lagerung verderblicher Materialien, bei dem Stickstoff kontinuierlich in geeigneten Behältern fließt,
wobei es möglich ist, Proben zu entnehmen, ohne daß von dem Rest die inerte Atmosphäre entfernt wird.
zur Lagerung verderblicher Materialien, bei dem Stickstoff kontinuierlich in geeigneten Behältern fließt,
wobei es möglich ist, Proben zu entnehmen, ohne daß von dem Rest die inerte Atmosphäre entfernt wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird das Wachstum und
die Vermehrung von Parasiteninsekten und ihren Larven
verhindert, ohne daß toxische Insekticide angewandt werden müssen und es ermöglicht eine einfachere Lagerung von Saatgetreide und eine leichte Überprüfung und Regelung
der Feuchtigkeit und macht teuere Behandlungen zur Vermeidung des Wachstums von Schimmelpilzen überflüssig, die zusammen mit ihren Toxinen eliminiert werden. Tatsächlich können viele Aspergillusarten zur Bildung von Aphlatoxinen führen, Substanzen, die für ihre cancerogene Wirkung bekannt sind und die besonders für Haustiere und Menschen giftig sind.
verhindert, ohne daß toxische Insekticide angewandt werden müssen und es ermöglicht eine einfachere Lagerung von Saatgetreide und eine leichte Überprüfung und Regelung
der Feuchtigkeit und macht teuere Behandlungen zur Vermeidung des Wachstums von Schimmelpilzen überflüssig, die zusammen mit ihren Toxinen eliminiert werden. Tatsächlich können viele Aspergillusarten zur Bildung von Aphlatoxinen führen, Substanzen, die für ihre cancerogene Wirkung bekannt sind und die besonders für Haustiere und Menschen giftig sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Lagerung von verderblichen Substanzen in geeigneten Behältern, wobei
Stickstoff kontinuierlich durchgeleitet wird.
Stickstoff kontinuierlich durchgeleitet wird.
Der verwendete Stickstoff Jcann vollständig rein sein oder
kann Mengen von Sauerstoff oder anderen inerten Gasen
enthalten.
kann Mengen von Sauerstoff oder anderen inerten Gasen
enthalten.
Besonders muß darauf geachtet werden, daß der Sauerstoffgehalt
nicht über 2 % steigen sollte und die anderen gegebenenfalls
vorhandenen Gase, wie CO und CC^ im Bereich von 5 bis
6 %, bezogen auf die Gesamtmenge Stickstoff, liegen.
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Eine höhere Sauerstoffmenge als die oben angegebene kann
zu schweren Nachteilen führen, wobei manche Insekten überleben, die selbst in Gegenwart verhältnismäßig geringer
Mengen Sauerstoff aktiv bleiben.
Der angewandte Stickstoff muß ferner günstigerweise feucht sein, um die Keimfähigkeit der silierten Produkte zu
erhalten, da diese Eigenschaften sehr wichtig sind, wenn die Produkte zur Aussaat bestimmt sind und um eine Verminderung
der Ausbeute bei den silierten Produkten zu verhindern. Diese Tatsache ist sehr wichtig, wenn Saatgut von
wertvollen Sorten oder Arten gelagert werden soll.
Die Feuchtigkeit muß im Bereich von 45 bis 70 °/° liegen.
Außerhalb dieses Bereichs können ernste Nachteile auftreten, wie starke Gewichtsverluste, wenn der Stickstoff sehr
trocken ist oder ein schnelles Wachstum von Schimmelpilzen in dem silierten Material, wenn der Stickstoff zu feucht
ist, wenn die silierten Produkte nicht mehr unter anaeroben Bedingungen vorliegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann allgemein angewandt werden, d.h. es kann vorteilhaft angewandt werden zur Lagerung
verderblicher Materialien jeder Art, besonders von Getreide und wertvollem Saatgut.
Nach einem derartigen Verfahren werden die zuletzt genannten
Produkte in geeigneten Behältern siliert, z.B. in Silos, die dann verschlossen werden. Die Austrittsöffnung befindet
sich in dem unteren Teil. Der Gaseinlaß befindet sich in dem oberen Teil und der Gasauslaß in dem unteren Teil,
unter der Säule des silierten Produktes. Die Feuchtigkeit des
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eintretenden Gases wird günstigerweise so geregelt, daß
die silierten Produkte in den oben erwähnten Grenzen bleiben.
Die beiliegenden graphischen Darstellungen dienen zur näheren Erläuterung des Verfahrens·. Bei Fig. 1 ist 1 die
Einleitungsleitung für den Stickstoff, der im gasförmigen Zustand oder wieder verdampften Zustand (ausgehend von
flüssigen Stickstoff) aus Gasflaschen, aus Ableitungen von einer vorherigen Verwendung des gleichen Stickstoffs, z.B.
von der Kühlindustrie oder aus irgend einer anderen Quelle stammen kann.
Durch das Dreiwegeventil 2 wird der Stickstoff in den Befeuchtern 4 geleitet, über die Leitung 3 und dann durch die
Leitungen 5 und 6 in den Behälter 7· Das Zweiwegeventil
wirkt in Abhängigkeit von dem Relais 9» das die Austrittsfeuchtigkeit überprüft und bestimmt, ob der Stickstoff
durch den Befeuchter gehen soll und wie der Feuchtigkeitsgehalt des in den Behälter 7 eintretenden Stickstoffs sein
soll.
Wenn das Relais eine zu hohe Feuchtigkeit angibt, geht der Stickstoff direkt durch die Leitungen 2, 5 und 6 nach 7»
ohne durch den Befeuchter zu gehen. In den Stickstoffleitungen
sind geeignete Vorrichtungen zur Regulierung des Gasstroms.
Wenn man immer die allgemeine Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens in Betracht zieht, kann seine Realisierung
leicht von der Beschreibung des speziellen Falles abgeleitet werden, wie der Lagerung von Weizen, wie in den fol-
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genden Beispielen beschrieben wird. Es ist dann sehr leicht für den Fachmann, das Verfahren entsprechend zu
modifizieren und es dem allgemeinen Fall anzupassen, ohne daß damit der Eahmen der Erfindung gesprengt wird.
Die bei 8monatiger Lagerung von Weizen in einem kleinen Behälter bei einem entsprechend angefeuchteten, kontinuierlichen
Strom von Stickstoff erhaltenen Ergebnisse, zeigten, daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens keine Veränderung
der Keimfähigkeit und des Proteingehalts des Weizens auftrat, während natürlich alle Vorteile der Belüftung und Asphyxie
auftraten und tatsächlich während der gesamten Lagerungsdauer sich keinerlei Schimmelpilze und Insekte innerhalb
des Silos entwickelten.
Weitere Laboruntersuchungen haben gezeigt, daß eine simulierte Weizeninfektion mit üblichen Schädlingsinsekten leicht
und vollständig in kurzer Zeit eliminiert werden konnte, aufgrund der Tatsache, daß beim Durchleiten eines kontinuierlichen
Stickstoffstroms durch den Silo eine ununterbrochene
Asphyxie auftrat, die eine Eliminierung irgend welcher Schädlingsinsekten ermöglichte.
Die Ergebnisse haben ferner gezeigt, daß bei Belüftung des Weizens mit Gasen,die entsprechend angefeuchtet sind,
es möglich ist, leicht die Feuchtigkeit des Weizens und damit sein Gewicht zu regulieren, ohne Gefahr der Schimmelbildung.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
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Beispiel 1
Zur Untersuchung der Lagerung von Weizen in geregelten
Umgebungen wurden zwei kleine zylindrische Silos mit einem inneren Durchmesser von 50 cm und einer inneren
Höhe von 250 cm hergestellt.
Der Zylinder war aus Asbestzement (Eternit) hergestellt
und besaß eine Wanddicke von 1,5 cm«
Die obere und untere Öffnung waren Metallflansche mit
Kautschukdichtungen und Klebemitteln auf der Basis von Cellulose (Indes). In drei Höhen und zwar bei 7O1 130 und
190 cm vom Boden waren Punkte zur Entnahme von Weizenproben,
bestehend aus Ventilen (Durchmesser 32,5 cm ( 15 /,
Gasgemisch) mit einer Kugel aus kerrosionsfreiem Stahl und
einem chrom-platierten Bronzekörper mit gasdichten Teflondichtungen.
In der gleichen Höhe befanden sich Thermometer zur Messung der Temperatur im Zentrum des Wcizensylinders.
In dem unteren Teil des Silos war die Austrittsöffnung in
Form einer metallenen Schüttrinne mit einem dichten Teflonverschluß. Die Weizensäuia wurde getragen von einem
Netz aus korrosionsfreiem Stahl, das sich 20 ca vom Boden des Silos entfernt befand. Die Gaseinlaßöffnung befand
sich am oberen Efcide des Silos, 15 es von der Backe entfernt
und der Auslaß am unteren Ende unter der Weisensäule, 10 cm von dem unteren Flansch entfernt» Der Zein ent sy linder und
die A-CO-Eiseni'lansche waren mit einem synthetischen
Ol und einem synthetischen Lack überzogen.
Die Feuchtigkeit des eintretenden Gases wurde mit Hilfe eines Systems eingestellt, bei dem ein Gas mit einem hohen
Feuchtigkeitsgehalt, das durch Durchleiten durch eine Wassersäule erhalten worden war, mit einem trockenen Gas vermischt
309837/0864 " 9 "
wurde. Die Feuchtigkeit des ein- und austretenden Gases wurde kontinuierlich mit einem registrierenden Thermohygrometer
(Salmoiraghi S.p.A., Rom) gemessen und manuell mit
Hilfe geeigneter Ventile geregelt. Die Fließgeschwindigkeit des ein- und austretenden Gases wurde mit Meßvorrichtungen
für geringe Fließgeschwindigkeiten (0,5 "bis 10 l/h, Asa,
Mona) gemessen.
Der für die Lagerungsversuche in einer geregelten Umgebung
verwendete Weizen war ein weicher Weizen von Oonte Marsotto, der in Monterotondo gewachsen und unmittelbar nach dem
Dreschen in Säcke gefüllt worden war, ohne daß er einer weiteren Behandlung unterworfen wurde. Die Feuchtigkeit
des Weizens betrug ?-?ei der Ernte 10,06 %,
Die anschließend angefeuchteten, für die Durchspülung
der beiden Siloa verwendeten Gase waren die folgenden:
a) Technischer Stickstoff, dar Company SIO, Horn, in Form eines
verflüssigten Gases mit einer angegebenen Sauerstoffkonzentration von weniger als 0,5 %, der wieder vergast und auf
Raumtemperatur aufgewärmt worden war.
b) Komprimierte Luft mit einer geringen relativen Feuchtigkeit ( OO %).
Die Silos wurden vom oberen Ende her mit Weizengefüllt (ungefähr 450 kg/Silo) und kurz darauf verschlossen. Es
wurde ein Stickstoff-bzw. Luftstrom mit einer Geschwindigkeit
von 4 bis 8 l/h,einer relativen Feuchtigkeit von 45 bis
70 % verwendet; dabei betrug der Mittelwert 55 % (extreme
Werte von JO und 90 % wurden nur für kurze Zeiten nicht
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- ίο -
über 24· Stunden zugelassen).
Neben der kontinuierlichen Registrierung der Temperatur und
Feuchtigkeit sowohl der Umgebung a 1.3 auch der ein- und
austretenden Gase wurden periodisch (5 χ pro Tag) die Fließgeschwindigkeit
am Einlaß und Au;-:laß und die Temperatur
innerhalb der Silos in der Höhe cUr Probenentnahme gemessen.
In vorher bestimmten Zeiträumen (im wesentlichen 2 χ pro Woche,
mindestens 1 χ alle 3 Wochen) wurden Proben aus dem Inneren
der Weizenmasse an den in drei Illhen angebrachten Probeentnahmestellen entnommen. Die Messung der .Feuchtigkeit des
Weizens wurde durchgeführt, indem man Proben in einem Ofen
bei 15O0C und in einer Trockenvorrichtung bei Raumtemperatur
zur Gewichtskonstanz trocknete und die Keimfähigkeit wurde in Vier-Tage-Versuchen bei Raumtemperatur untersucht,
indem man die Keimfähigkeit von 100 Weizenkörnern pro Probe berücksichtigte.
Es wurde auch, eine Analyse des Proteingehalts des Weizens
durchgeführt sowie Untersuchungen auf das überleben von Weizenparasiteninsekten in inerter Atmosphäre. Die
angewandten Prüfverfahren und dio Ergebnisse sind unten
angegeben.
Aus Pig. 2 ist zu ersehen, daß kein deutlicher Unterschied
in der Keimfähigkeit besteht zwischen einem Weizen, der in Silos mit einem Luftstrom und einem solchen, der in Silos
Bit einem Strom von technischem Stickstoff, enthaltend weniger als 0,5 % Sauerstoff, 8 Monate gelagert worden
ist. Nach Ausgangs wer ten von weniger als 50 % nahm die
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fähigkeit in beiden Fällen einen Mittelwert von ungefähr
96 % entsprechend der Keimfähigkeit des gleichen Weize'ns,
der in belüfteten Säcken gelagert wux-de, an. Die Figur
zeigt die Werte für die Keimfähigkeit von Proben, die in einem Luftstrom (Kurve 1) und in einem Stickstoffstrom
(Kurve 2) gelagert wurden. Die Keimfähigkeit ist als Ordinate angegeben und die Zeit in Wochen auf der Abszisse.
Die Feuchtigkeit des Weisens nahm während der Lagerung
von einem Anfangswert von 10,06 % aal einen Wert von ungefähr
11 % (s. Fig. 3» wo die Ordinate die Feuchtigkeit und die Abszisse die Zeit in Wochen angibt, Kurve 1 bezieht sich auf
einen Luftstrom und Kurve 2 auf einen Stickstoffstroa) au.
Während der gesamten Lagen ing s zeit zeigten die Silos weder
ein Wachstum von Schimmelpilzen noch markoskopisehe
Modifikationen des Weizens« Die Schimmelbildung des Weizens
während der Untersuchung der Keimfähigkeit ging nicht über 2 % hinaus. Das zeigt eine sehr geringe Infektion des
gelagerten Weizens.
Untersuchungen mit kleinen Mengen Weizen in Behältern
mit einem Stickstoffluß mit einer hohen Feuchtigkeit
(95 %) zeigten, daß es möglich ist, die Feuchtigkeit des
Weizens auf 20 % zu erhöhen, ohne daß ein Schimmel wachs tun
auftritt, vorausgesetzt, daß sich der Weisen eine begrenzte Zeit in asphyxischen Bedingungen befindet.
Während der gesamten Lagerung des Weizens erreichte die
Temperatur in den Silos nur in einzelnen Fallen aufgrund der thermischen Trägheit maximale Warte von mehr als denjenigen
der Umgebung, in der sie sich befanden (Fig. 4-), was
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eine, ausreichende Belüftung des Weizens und die Abwesenheit
von Überhitzungen anzeigt. In der Figur ist die Temperatur auf den Ordinaten und die Zeit in Wochen auf der Abszisse
angegeben. Kurve 1 bezieht sich auf Luft und Kurve 2 auf Stickstoff. Nach 4· Monaten von Beginn der Lagerung an
wurde eine Analyse des Proteingehalts des unter Luft und
Stickstoff gelagerten Weizens durchgeführt. Es wurde ein elektrophoretisches, halbquantitatives Verfahren auf Acrylamidgel
angewandt (V. Silano, U. De Cellis, R. Deponte, A.M. D'erri co, P. Pocchiari: Eic. Sei. 58, 745 (1968).
Es wurde kein Unterschied in dem Gehalt an Albuminen, Gliadinen und Globulinen in den in den beiden Silos gelagerten
Weizenproben beobachtet.
Während der gesamten Lagerungszeit des Weizens wurde keine spontane Kontaminierung bzw. Infektion von parasitischen
Insekten beobachtet. Um eine derartige Infektion herbeizuführen und die Wirkung der Gase, die duich die Silos
flössen, zu untersuchen, wurden Versuche mit zwei Arten von Insekten, die im allgemeinen in italienischen Getreidespeichern
vorhanden sind, durchgeführt und zwar mit Sitophilus granarius und Tribolium confusum.
Die Insekten (10 pro Versuch mit einigen Weizenkörnern, üb lore Bewegung zu erleichtern) wurden in Tiolit-Glasbehälter
gegeben und in einem kontinuierlichen 31uß der folgenden Gase gehalten:
a) Aue dem Silo austretende Luft mit einem Strom angefeuchteter
Luft;
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b) aus dem Silo austretender Stickstoff mit einem Strom von angefeuchtetem technischen Stickstoff;
c) angefeuchteter hochgereinigter Stickstoff (UPP < 5 ppm
Sauerstoff).
Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
a) In. der Austrittsluft aus den Silos überlebten 100 % während der gesamten Versuchszeit
(10 Tage) von beiden Arten.
Das Benehmen der Insekten war normal.
b) In der Anfangszeit der Behandlung mit dem aus den Silos
austretenden Stickstoff wurde eine Beschleunigung der Bewegung der Insekten der beiden Arten innerhalb von
ungefähr 2 Stunden beobachtet. Am Ende dieser Zeit geriet T. confusum in einen komaartigen Zustand, während
S. granarius sich langsam weiterbewegte und in einen komaartigen Zustand erst nach ungefähr 24 Stunden geriet.
Vie in Tabelle I gezeigt ist, war das Überleben der Insekten der beiden Arten sehr unterschiedlich. Die
LD 100 bei Raumtemperatur von 200O für T. confusum war nach 24 Stunden im Stickstoff erreicht, während für
S. granarius 120 Stunden erforderlich waren.
c) Das Benehmen der Insekten in vollständiger Asphyxie von
hoch gereinigtem Stickstoff bei einer Temperatur von 20°0 war ähnlich demjenigen in technischem Stickstoff,
aber die Induktionszeit bis zum Eintreten des koma-
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artigen Zustandes und zum Erreichen der LD 100 war
kürzer (Tabelle I).
Es wurde ein Versuch zur Lagerung von Weizen unter vollständiger Asphyxie, Feuchtigkeit und Temperatur durchgeführt·
Eine kleine Menge Weizen wurde 3 Monate unter einem schnellen Fluß (10 1 pro Stunde) von hoch gereinigtem
Stickstoff (UPP < 5 ppm 02)f angefeuchtet auf 95 % "bei
zwei Temperaturen gelagert und zwar bei Eaumt emperatur (ungefähr 2O°C) und bei 40 ± 2°C.
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TABELLE I
Überleben von T. confusum und S. granarius
Oberleben (#)
Verweilzeit | Luft (< | T. oonfusum | N2 UPP | • Luft | S. granarius | N2 UPP | |
100 | Np tech. | "5 ppm O2) | 100 | N2 tech. | (T5 ppm O2) | ||
(h) | 100 | 100 | 100 | (x5> % O2) | 100 | ||
LO O |
2 | 100 | 100 | 40 | 100 | 100 | 100 |
CO OO |
8 | 100 | 60 | 20 | 100 | 100 | 100 |
LO | 16 | 100 | 20 | 0 | 100 | 100 | 100 |
24 | 100 | o · | 0 | 100 | 100 | 80 | |
O OO |
48 | 100 | 0 | 0 | 100 | 100 | 40 |
co | 72 | 100 | 0 | 0 | 100 | 60 | 0 |
96 | 0 | 0 | 20 | 0 | |||
120 | 0 | 0 | |||||
II
Charakteristik^ von Weizen, der in vollständiger Asphyxie
3 Monate "bei zwei Temperaturen gelagert wurde (hoch gereinigter
Stickstoff , Feuchtigkeit 95 %).
Temperatur | Keimfähigkeit | Feuchtigkeit |
Nicht behandelter Vergleich | 97 | 10,6 |
HT (200C) | 96 | 19,9 |
40 ± 2 0C | 97 | 9,5 |
Aus Tabelle II ist zu sehen, daß bei beiden Temperaturen keine Abnahme der Keimfähigkeit des Weizens zu beobachten
war, während die erreichte Feuchtigkeit 19,9 bzw. 9,5 % betrug und keine Schimmelbildung auftrat.
PATENTANSPRÜCHE:
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Claims (6)
1. Verfahren zur Aufbewahrung verderblicher Substanzen, durch Lagerung der verderblichen Substanzen vorzugsweise von Getreide und wertvollem Saatgut in geeigneten
Behältern, dadurch gekennzeichnet, daß man Stickstoff mit einer Feuchtigkeit von 45 bis 70 $>
ununterbrochen durch den Behälter strömen läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man hoch gereinigten Stickstoff
verwendet.
3· Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einenStickstoff verwendet,
der .weniger als 2# Sauerstoff bezogen auf die Gesamtmenge Stickstoff enthält.
4* Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Stickstoff verwendet,
der weniger"- als 5 bis 6 $ inerte Gase, wie CO und COp
bezogen auf die Gesamtmenge Stickstoff enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die aufzubewahrenden Substanzen
in Silos lagert, diese Silos dicht verschließt den Stickstoff von dem oberen Teil durch die Säule der gelagerten Substanzen leitet, und unterhalb austreten läßt
und die Feuchtigkeit der gelagerten Substanzen durch geeignete Vorrichtungen regelt.
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- τ-
6. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5 auf
Getreide.
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Leerseite
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DE2310013C3 DE2310013C3 (de) | 1980-10-02 |
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