DE19607053C1 - Verfahren und Einrichtung zur Begasung eines Raumes mit schrumpfendem Hohlkörper - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Begasung eines Raumes mit schrumpfendem Hohlkörper

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DE19607053C1 DE1996107053 DE19607053A DE19607053C1 DE 19607053 C1 DE19607053 C1 DE 19607053C1 DE 1996107053 DE1996107053 DE 1996107053 DE 19607053 A DE19607053 A DE 19607053A DE 19607053 C1 DE19607053 C1 DE 19607053C1
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    • A01M13/003Enclosures for fumigation, e.g. containers, bags or housings

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 19.
In dem Artikel "Hilfe für Maria Hilf" Bausubstanz, 7-8, Seite 50-53, 1992 ist ein Begasungs­ verfahren zur Holzschädlingsbekämpfung in einem Kircheninnenraum mit Methylbromid be­ schrieben. Dabei wird der gesamte zu begasende Kircheninnenraum mit 50 g/m³ Methylbromid angefüllt und nach der Einwirkzeit das Methylbromid/Luft-Gemisch ins Freie entlassen. Nach­ dem Methylbromid sich als krebserregend und stark ozonschädlich erwiesen hat, ist dieses Verfahren nach neuesten Erkenntnissen stark umweltschädigend und wegen des hohen Bega­ sungsmitteleinsatzes zudem unwirtschaftlich.
In der deutschen Offenlegungsschrift DE 41 34 093 A1 ist ein Verfahren zur Begasung eines Behandlungsraumes beschrieben, bei dem ein Hohlkörper zur Raumvolumenreduktion vor Einleiten des Begasungsmittels mit Luft aufgeblasen wird, so daß sich insgesamt gesehen ein geringerer Gasmengeneinsatz an toxischem Behandlungsgas ergibt. Dieses Verfahren läßt je­ doch nur eine begrenzte Erniedrigung des Emissionsrisikos und begrenzte Gaseinsparung zu. Dieses Verfahren sieht außerdem eine Entleerung des Hohlkörpers erst am Ende der Einwirk­ zeit vor und es erfolgt kein zusätzlicher Zugewinn am ct-Produkt beim Behandlungsgaseinsatz.
In der deutschen Offenlegungsschrift DE 43 16 572 A1 ist ein Verfahren zum Bekämpfen von Schädlingen angegeben, bei dem in den zu behandelnden Raum ein Inertgas eingeleitet wird und zur Raumvolumenreduktion ein Hohlkörper aufgeblasen wird, wobei der Hohlkörper mit dem gleichen Behandlungsgas wie das Restvolumen gefüllt wird und der Hohlkörper erst ge­ gen Ende der Einwirkdauer des Behandlungsgases in das Restvolumen entleert wird. Dieses Verfahren ist für toxische Behandlungsgase ungeeignet.
Aufgabe der Erfindung war es deshalb, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Begasen eines Behandlungsraumes gegen Schädlinge vorzuschlagen, bei dem wesentlich geringere Behandlungsgasmengen einge­ setzt werden und sich zudem die Wirksamkeit des Verfahrens erhöht.
Die Aufgabe der Erfindung kann bei einem gattungsgemäßen Verfahren durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 und bei einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 19 gelöst werden, wobei im Behandlungsraum während der Entleerung ein geringer Unterdruck, meßbar als Differenzdruck zwischen Behandlungsraum und Umgebung, aufrecht­ erhalten bleibt, so daß praktisch kein Gasverlust an Behandlungsgas in die Umgebung erfolgt, sondern das gesamte bzw. nahezu das gesamte Behandlungsgas im Behandlungsraum wirksam bleibt. Der besondere Vorteil der Erfindung liegt darin, daß zu Begasungsbeginn oder in der Anfangsphase der Behandlungsgas-Einwirkung, also zu dem Zeitpunkt, an dem die größte Be­ handlungsgaskonzentration vorliegt, praktisch kein Behandlungsgasverlust nach außen in die Umgebung stattfindet und somit das Emissionsrisiko entscheidend vermindert wird und da somit über längere Zeit höhere Gaskonzentrationen an Behandlungsgas auf die Schädlinge im Behandlungsraum einwirken, auch die Wirksamkeit entscheidend erhöht wird. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens und der Ein­ richtung sind Gegenstand der Unteransprüche. Das Verfahren und die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens eignet sich zur Begasung von Behandlungsräumen, wie Kirchen- und Museumsräumen, Lagerhallen, Vorratshallen, Mühlen und anderen Gebäuden und Räu­ men, jedoch auch für die Begasung von Folienkäfigen, Zelten und sonstigen Behältnissen, in denen von Schädlingen befallene Güter untergebracht sind, die von den Schädlingen befreit werden sollen. An toxischen Behandlungsgasen lassen sich dabei die konventionellen Bega­ sungsmittel wie Blausäure, Phosphorwasserstoff, Ethylenoxid, Schwefelkohlenstoff, Acrylni­ tril, Sulfuryfluorid, Carbonylsulfid, Methylbromid, Methyliodid bzw. Kombinationen aus die­ sen Gasen, auch in Verbindung mit Kohlendioxid, einsetzen.
Um Schädlinge, wie Insekten, Pilze und Bakterien, die sich z. B. in/an Kunstwerken oder in Vorratsgütern befinden, wobei es sich hierbei überwiegend um Insekten handelt, mit toxischen Gasen abzutöten, ist es erforderlich, daß alle Insektenstadien durch das Begasungsmittel ver­ nichtet werden. An Insektenstadien treten überwiegend Eier, Larven, Puppen und Imagines (z. B. Käfer) auf. Damit das Begasungsmittel alle Stadien abtötet, ist es erforderlich, das resi­ stenteste Stadium zu vernichten. Wird das resistenteste Stadium der Insekten vernichtet, so sind auch die empfindlicheren Stadien sicher abgetötet. Damit das resistenteste Stadium abge­ tötet wird, muß das Behandlungsgas in entsprechend hoher Konzentration über einen bestimm­ ten Zeitraum einwirken. Dies bedeutet, daß eine gewisse Konzentration des Begasungsmittels über eine gewisse Zeit auf das resistenteste Insektenstadium einwirken muß, gemessen als ct- Produkt in (g/m³)h. Bei einer bestimmten Temperatur, die in erster Linie die Atemfrequenz der Insekten steuert, ist das Erreichen des sogenannten ct-Produktes für jedes Insektenstadium erforderlich, damit das Begasungsverfahren wirksam ist. Die ct-Produkte für die verschiedenen Insektenstadien hängen unter anderem von der Temperatur ab: Je höher die Temperatur ist um so kleiner wird das benötigte ct-Produkt. Für eine wirksame Begasung ist somit entscheidend, daß das resistenteste Insektenstadium, also das Stadium mit dem größten ct-Produkt, abgetötet wird und somit dessen ct-Produkt (das größte ct-Produkt im Vergleich zu den empfindlicheren Stadien) am Ende der Einwirkdauer mindestens erreicht wird. Da bei Behandlungsräumen, insbesondere Gebäuden oder Gebäuderäumen, an den Begrenzungsflächen (Mauerwerk etc.) trotz Abdichtung Undichtigkeiten vorhanden sind, die sich nicht durch Abdichtung beseitigen lassen, kommt es zu einem praktisch nicht beeinflußbaren Gasverlust. Je höher der Gasverlust ist, um so schwieriger ist es, das geforderte ct-Produkt des resistentesten Stadiums zur errei­ chen.
Neben der Temperatur hängt das benötigte ct-Produkt noch von der Anfangskonzentration c₀, der Einwirkzeit tex und der Luftwechselrate n des Gebäudes oder Raumes ab, so daß sich das ct-Produkt hauptsächlich durch folgende Manipulationen erhöhen läßt (vorausgesetzt die Temperatur bleibt konstant):
  • 1. Erhöhung der Anfangskonzentration c₀
  • 2. Verlängerung der Einwirkzeit tex
  • 3. Verbesserung der Dichtigkeit, ausgedrückt durch n
In der Regel läßt sich Punkt 3 nicht beliebig steigern, da trotz entsprechender fachgerechter Abdichtung eine gewisse Restundichtigkeit des Behandlungsraumes unvermeidbar ist (unbeeinflußbare Undichtigkeit).
Auch Punkt 2, die Verlängerung der Einwirkzeit, ist nur innerhalb bestimmter Grenzen mög­ lich.
Die vorliegende Erfindung nutzt deshalb die Erhöhung der Anfangskonzentration c₀ aus, wobei nun überraschenderweise gefunden werden konnte, daß sich durch die Erhöhung der Anfangs­ konzentration nicht automatisch eine Erhöhung des Emissionsrisikos ergibt. Unter Emissions­ risiko versteht man die Gefahr, daß Begasungsmittel, vor allem wenn sie in hoher Konzentrati­ on eingesetzt werden, durch Gasverlust wegen der Restundichtigkeit des Gebäudes in die Nachbarschaft begaster Gebäude gelangen und dort die Bewohner gesundheitlich schädigen können. Durch die Erfindung wird die erhöhte Anfangskonzentration des Begasungsmittels und das damit verbundene Emissionsrisiko dadurch gemindert, daß im Behandlungsraum vor Einleiten des Behandlungsgases ein Hohlkörper mit Luft aufgeblasen wird und dieser nach Einleiten des Behandlungsgases definiert wieder ins Freie, also nicht in den Behandlungsraum, entleert wird, wodurch sich im Behandlungsraum ein Unterdruck (gemessen als Differenzdruck zwischen Behandlungsraum und Umgebung) erzeugen läßt. Durch den geringen Unterdruck im Behandlungsraum kommt es nicht zu Behandlungsgasverlust nach außen in die Umgebung, sondern vielmehr zu einem Einströmen von Luft von außerhalb in den Behandlungsraum über die Gebäudeundichtigkeiten bzw. Undichtigkeiten in den Grenzflächen des Behandlungsrau­ mes. Dadurch, daß etwas mehr Luft aus dem Hohlkörper ins Freie geleitet wird als Luft in den Behandlungsraum über die Undichtigkeiten einströmt, wird ein geringer Unterdruck im Be­ handlungsraum aufrechterhalten, so daß praktisch kein Gasverlust an Behandlungsgas nach außen in die Umgebung stattfindet. Dadurch ist das Emissionsrisiko einerseits entscheidend reduziert und andererseits bleibt die gesamte Menge an Behandlungsgas im Behandlungsraum wirksam, wodurch sich das ct-Produkt des resistentesten vorhandenen Schädlingsstadiums im Behandlungsraum rascher erreichen oder sogar übertreffen läßt. Wenn der Hohlkörper im Be­ handlungsraum vollständig entleert ist, muß in der Regel das Behandlungsgas, das mittlerweile durch die über unvermeidbare Undichtigkeiten einströmende Luft verdünnt wurde, noch eine gewisse Zeit einwirken, um das ct-Produkt des resistentesten Schädlings zu erreichen oder zu übertreffen. Die Begasung läuft jetzt völlig konventionell ab, also wie eine Begasung ohne Hohlkörper bzw. wie eine Begasung mit dauerhaft aufgeblasenem Hohlkörper, jedoch ist im Unterschied hierzu nun die Behandlungsgaskonzentration im erfindungsgemäßen Verfahren durch Verdünnung mittlerweile so niedrig, daß kein bzw. kein erhöhtes Emissionsrisiko mehr auftritt.
Das definierte Entleeren des Hohlkörpers (durch z. B. Absaugen der Luft des Hohlkörpers), bevorzugt zu Beginn der Einwirkzeit und nicht wie beim Stand der Technik am Ende der Ein­ wirkzeit, kann auch anhand eines definierten Unterdrucks im Behandlungsraum, gemessen als Differenzdruck, erfolgen. Die Absaugrate kann dabei z. B. an der Gebäudedichtigkeit festgelegt sein oder kann druckgesteuert sein, d. h. es wird soviel Luft aus dem Hohlkörper ins Freie ab­ gesaugt, daß im Behandlungsraum ein definierter Unterdruck oder Unterdruckbereich eingehal­ ten wird.
Um das ct-Produkt des resistentesten Schädlings zu erreichen, kann zusätzlich der Behand­ lungsraum noch erwärmt werden. Bei Anwesenheit von Kunstwerken, kann während der Er­ wärmung zusätzlich noch befeuchtet werden, um z. B. die Holzfeuchte von Kunstwerken nicht zu ändern.
Die Erfindung und die erzielbaren Vorteile sollen anhand von 3 Beispielsrechnungen dargelegt werden, wobei das 1. und 2. Beispiel den Stand der Technik darstellen.
1. Beispiel "Konventioneller Begasungsfall ohne Ballon" (Stand der Technik)
Eine Kirche weist eine Luftwechselrate nach Abdichtung von n = 0,014 h-1 und eine Halb­ wertszeit von t1/2 = 50 h auf. Die Halbwertszeit ergibt sich aus der Luftwechselrate und gibt die Zeit an, innerhalb der die Konzentration eines beliebigen Gases im Behandlungsraum durch Gasverlust über Undichtigkeiten auf die Hälfte der Anfangskonzentration abgefallen ist. Nimmt man an, daß in der Kirche als zu begasender Behandlungsraum (darin sind von Holzschädlin­ gen befallene Kunstwerke aufgestellt) eine bestimmte Temperatur vorherrscht und somit zum Abtöten von Insekteneiern als resistentestes Schädlingsstadium ein ct-Produkt von 1182 (g/m³)h erreicht werden muß, dann bedeutet dies, daß zur Sicherung des Begasungserfolgs in einer vorgegebenen Begasungsdauer von z. B. 84 h eine Anfangskonzentration von 23,9 g/m³ von z. B. Sulfurylfluorid als Begasungsmittel vorhanden sein muß. Nimmt man im Modellfall eine zu begasende Kirche mit einem Volumen von 1500 m³ an, dann benötigt man 35,9 kg Sulfurylfluorid, um die benötigte Anfangskonzentration zu erreichen. Am Ende der Begasung, also nach einer Einwirkzeit von 84 h, sind dann im Kircheninnenraum bei der angegebenen Luftwechselrate noch 7,4 g/m³ Sulfurylfluorid in der Kirche vorhanden, d. h. 11,1 kg Sulfuryl­ fluorid müssen bei der Lüftung der begasten Kirche ins Freie entlassen werden oder müssen mit einem Gaswäscher oder auf sonstige Weise herausgefiltert werden, wenn verhindert werden soll, daß das vor der Lüftung noch in der Kirche vorhandene Behandlungsgas, z. B. Sulfurylflu­ orid, nicht in die Umgebung entweicht.
Bei diesem Beispiel ergibt sich folgende Bilanz:
Gesamteinsatz: 35,9 kg Sulfurylfluorid
Anfangskonzentration: 23,9 g/m³ Sulfurylfluorid in Luft
Erreichtes ct-Produkt: 1182 (g/m³)h
Gefiltertes Sulfurylfluorid (das simple Ableiten des Sulfuryl­ fluorids bei der Lüftung in die Umgebungsluft ist unerwünscht): 11,1 kg Sulfurylfluorid (gelangt nicht in die Atmosphäre)
Umweltbelastung: 24,8 kg Sulfurylfluorid (gelangt während Gas­ einwirkung in die Atmosphäre)
2. Beispiel "Begasung mit aufgeblasenem Hohlkörper" (Stand der Technik)
Es wird die gleiche Modellkirche mit dem gleichen Volumen von 1500 m³ betrachtet. Der ein­ gebrachte Hohlkörper hat ein Volumen von 500 m³, so daß effektiv noch 1000 m³ der Kirche zu begasen sind. Da die Verringerung des Volumens die Luftwechselrate n beeinflußt, ergibt sich eine korrigierte Luftwechselzahl von nunmehr n = 0,021 h-1. Es ergibt sich folgende Bilanz für das Erreichen des ct-Produktes von 1182 (g/m³)h:
Gesamteinsatz: 30 kg Sulfurylfluorid
Anfangskonzentration: 30 g/m³ Sulfurylfluorid in Luft
Erreichtes ct-Produkt: 1182 (g/m³)h
Gefiltertes Sulfurylfluorid (das simple Ableiten des Sulfuryl­ fluorids bei der Lüftung in die Umgebungsluft ist unerwünscht): 5 kg Sulfurylfluorid (gelangt nicht in die Atmosphäre)
Umweltbelastung: 25 kg Sulfurylfluorid (gelangt während Gas­ einwirkung in die Atmosphäre)
Gasersparnis an SO₂F₂ (im Vergleich zu Bsp. 1): 5,7 kg Sulfurylfluorid
3. Begasung mit aufgeblasenem Hohlkörper, der definiert entleert wird (erfindungsgemäßes Verfahren)
Zu Beginn der Begasung wird vor dem Eindosieren der Ballon (Hohlkörper) mit Luft aufgebla­ sen, wobei der Ballon ein Volumen von 500 m³ verdrängt und bei der gleichen Modellkirche von 1500 m³ ist dann noch ein Anfangsrestvolumen von 1000 m³ zu begasen (wie im Bsp. 2). Nach Aufblasen des Ballons wird Sulfurylfluorid eindosiert. Um die bessere Wirksamkeit des Verfahrens gegenüber Beispiel 1 zu dokumentieren, sollen auch hier 35,9 kg Sulfurylfluorid eingebracht werden. Der Ballon oder Hohlkörper wird jetzt allerdings erfindungsgemäß (was zunächst paradox klingt) noch während der Einwirkzeit, bevorzugt zu Beginn der Einwirkzeit, definiert leergesaugt [z. B. am Unterdruck im Behandlungsraum (= zu begasendes Restvolu­ men) geregelt], so daß in der Kirche ein geringer Unterdruck entsteht. Dadurch wird verhin­ dert, daß Sulfurylfluoridgas in die Umgebung entweicht. Vielmehr wird durch den während des Entleerens des Ballons permanent vorhandenen Unterdruck Luft von außen durch die Undich­ tigkeiten in die zu begasende Kirche gesaugt und so die Anfangskonzentration von 35,9 g/m³ Sulfurylfluorid kontinuierlich oder diskontinuierlich auf 23,9 g/m³ verdünnt. Ab dem Zeitpunkt, ab dem der Ballon bzw. der Hohlkörper leer ist, läuft die Begasung wie im Beispiel 1 zu Ende, d. h. mit einer Luftwechselrate n = 0,014 h-1. Saugt man den Hohlkörper erfindungsgemäß mit z. B. einem konstanten Durchfluß von z. B. 25 m³/h ab, so dauert die Entleerung des Ballons (Volumen 500 m³) genau 20 h. Damit erhält man 2 Beiträge zum ct-Produkt:
  • 1. Phase des Absaugens des Ballons (20 h): 598 (g/m³)h
  • 2. Phase ab leerem Hohlkörper bis Begasungsende (84 h - 20 h = 64 h): 1010 (g/m³)h
Insgesamt ergibt sich ein erreichtes ct-Produkt von: 598 + 1010 (g/m³)h = 1608 (g/m³)h
Wie man sieht, kann man, wenn man die gleiche Menge an Gas wie im Fall 1 einsetzt, durch das Entleeren des Ballons ein ct-Produkt von 1608 (g/m³)h erzielen, obwohl nur 1182 (g/m³)h erforderlich gewesen wären, d. h. das Verfahren ist wesentlich wirksamer.
Betrachtet man nun die Bilanz, so ergibt sich:
Gesamteinsatz: 35,9 kg Sulfurylfluorid
Anfangskonzentration c₁ (Konzentration nach Einleiten des Sulfu­ rylfluorids): 35,9 g/m³ Sulfurylfluorid in Luft
Anfangskonzentration c₂ (Konzentration an Sulfurylfluorid im Behandlungsraum unmittelbar nach vollständiger Entleerung des Bal­ lons ins Freie): 23,9 g/m³ Sulfurylfluorid in Luft
Erreichtes ct-Produkt: 1608 (g/m³)h
Gefiltertes Sulfurylfluorid (das simple Ableiten des Sulfuryl­ fluorids bei der Lüftung in die Umgebungsluft ist unerwünscht): 14,6 kg Sulfurylfluorid (gelangt nicht in die At­ mosphäre)
Umweltbelastung: 21,3 kg Sulfurylfluorid (gelangt während Gas­ einwirkung in die Atmosphäre)
Wie man aus dem Beispiel 3 und der Bilanz sieht, ergibt sich beim erfindungsgemäßen Verfah­ ren im Vergleich zu den Beispielen 1 und 2, die den Stand der Technik darstellen, nicht nur eine höhere Effizienz des Begasungsverfahrens (ein höheres ct-Produkt wird erreicht), sondern auch eine geringere Umweltbelastung. Es gehen nur 21,3 kg Sulfurylfluorid während der Ein­ wirkzeit in die Umgebung verloren und zwar erst dann, wenn der Ballon bzw. Hohlkörper vollständig entleert ist und die Konzentration an Sulfurylfluorid im Behandlungsraum schon sehr stark abgesunken ist. Dies bedeutet, daß auch das Emissionsrisiko vermindert wird. Im Vergleich zu den Beispielen des Stands der Technik 1 und 2 geht bei der Erfindung weniger Sulfurylfluorid während der Begasung in die Umgebung verloren, das erfindungsgemäße Ver­ fähren ist umweltschonender.
Die Erfindung läßt sich noch umweltschonender gestalten, wenn auf die Erhöhung des ct- Produkts und damit auf den Sicherheitszuschlag zur Wirksamkeit verzichtet wird. Dann wird insgesamt weniger Sulfurylfluorid mengenmäßig eingesetzt und zwar nur so viel, daß am Ende der Einwirkzeit das geforderte ct-Produkt von 1182 (g/m³)h erreicht wird. Es ergibt sich dann für diese bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung folgende Bilanz:
Gesamteinsatz: 26,4 kg Sulfurylfluorid
Anfangskonzentration c₁ (Konzentration nach Einleiten des Sulfu­ rylfluorids): 26,4 g/m³ Sulfurylfluorid in Luft
Anfangskonzentration c₂ (Konzentration an Sulfurylfluorid im Behandlungsraum unmittelbar nach vollständiger Entleerung des Bal­ lons ins Freie): 17,6 g/m³ Sulfurylfluorid in Luft
Erreichtes ct-Produkt: 1182 (g/m³)h
Gefiltertes Sulfurylfluorid (das simple Ableiten des Sulfuryl­ fluorids bei der Lüftung in die Umgebungsluft ist unerwünscht): 11 kg Sulfurylfluorid (gelangt nicht in die Atmo­ sphäre
Umweltbelastung: 15,4 kg Sulfurylfluorid (gelangt während Gas­ einwirkung in die Atmosphäre)
Gasersparnis an SO₂F₂ (im Vergleich zu Bsp. 1 und 2): 9,3 kg Sulfurylfluorid
Man sieht also, daß bei gleicher Wirksamkeit wie bei den beiden Beispielen 1 und 2 (Stand der Technik) die Gesamtmenge an einzusetzendem Sulfurylfluorid und die Umweltbelastung am geringsten sind (siehe Tabelle):
Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Dauer der Entleerungsphase des Hohlkörpers innerhalb gewisser Grenzen frei wählbar ist und bevorzugt zwischen 1-100 h, insbesondere zwischen 10-72 h und besonders bevorzugt zwischen 10-40 h liegt. Die Entleerung des Hohl­ körpers kann über ein regelbares Gebläse oder eine regelbare Fördereinheit stattfinden, die über eine Leitung oder sonstige Verbindung mit dem Hohlkörper verbunden ist. Die För­ dereinheit ist gasdicht abschließbar d. h., daß aus dem Hohlkörper keine Luft entweichen kann, sofern die Fördereinheit nicht in Betrieb ist. Die Fördereinheit läßt sich über ein Steuergerät mittels einer Steuerleitung steuern, d. h. die z. B. Drehzahl des Gebläses läßt sich verändern bzw. die Absaug- oder Förderrate lassen sich einstellen. Die Einstellung der Entleerungsrate des Hohlkörpers kann vom Druck des zu begasenden Innenraums abhängen, insbesondere vom Unterdruck, der als Differenzdruck zwischen Innenraum und Umgebung gemessen wird. Dies bedeutet, daß der Hohlkörper mit einer Entleerungsrate, durch z. B. Absaugen der Luft ins Freie, verkleinert werden kann, so daß im Innenraum dadurch ein Unterdruck entsteht, der als Differenzdruck zwischen Innenraum und Umgebung gemessen werden kann. Bevorzugt wird eine solche Entleerungsrate des Hohlkörpers gewählt, die die Abdichtung der Innenraumöff­ nungen, wie Fenster und Türen, nicht beschädigt, vor allem durch zu hohen entstehenden Un­ terdruck, und daß verhindert wird, daß Behandlungsgas in die Umgebung gelangt. Wird z. B. ein Differenzdruck von 0,1-100 Pascal (als Unterdruck), bevorzugt 5-20 Pascal, eingestellt, so wird verhindert, daß toxisches Behandlungsgas in die Umgebung entweicht. Je größer in der Regel der Differenzdruck, als Unterdruck, im Innenraum ist, um so schneller wird der Hohl­ körper über die geregelte Fördereinheit entleert. Erwünscht ist, daß der Hohlkörper möglichst langsam entleert wird, damit im Innenraum möglichst hohe Konzentrationen des toxischen Be­ handlungsgases einwirken und das Behandlungsgas nur wenig durch die von der Umgebung in den Innenraum nachströmende Luft verdünnt wird. Insofern werden bevorzugt niedrige Diffe­ renzdrücke, d. h. ein relativ geringer Unterdruck im Innenraum, eingestellt, bevorzugt zwischen 5-20 Pascal. Es ist auch möglich, mehrere Hohlkörper im Innenraum einzubringen, wobei jeder Hohlkörper entweder über die gleiche Fördereinheit oder über separate Fördereinheiten ent­ leerbar ist. Die Hohlkörper werden im Innenraum so zu Verfahrensbeginn mit Luft aufgebla­ sen, daß sie dabei bzw. während der Einwirkzeit des toxischen Behandlungsgases keinen me­ chanischen Schaden, z. B. durch Bewegung, im Innenraum an z. B. den Kunstwerken anrichten. Im Hinblick auf die Größe des Behandlungsraums werden vorzugsweise mehrere Füllkörper verwendet, wobei bei kleineren Räumen jedoch ein Hohlkörper genügt. Bevorzugt wird ein reißfestes, behandlungsgasdichtes, flexibles Hohlkörpermaterial verwendet; vorzugsweise ist der Hohlkörper aufblasbar. In Weiterbildung der Erfindung wird der Hohl- oder Füllkörper als aufblasbares ballonartiges Gebilde im noch nicht aufgeblasenen Zustand in den Behandlungs­ raum eingebracht und dann, bevorzugt mit einem Gebläse, mit Umgebungsluft ganz oder teil­ weise aufgeblasen bzw. soweit aufgeblasen, bis er die vorgesehene Form annimmt, in der er den z. B. Gebäudeinnenraum teilweise ausfüllt. Der Füllkörper kann jede geometrische Form haben, bevorzugt quaderförmig, würfelförmig oder kugelförmig.
Es ist auch möglich, in Weiterführung der Erfindung, während des Schrumpfungsvorgangs des Hohlkörpers toxisches Behandlungsgas in den Innenraum nachzudosieren, bevorzugt die An­ fangskonzentration konstant zu halten. Dieses Verfahren soll kurz wieder an dem Beispiel der Modellkirche mit 1.500 cbm demonstriert werden. Zu Beginn der Begasung wird vor dem Ein­ dosieren der Hohlkörper mit Luft aufgeblasen, wobei der Ballon ein Volumen von 500 cbm verdrängt und sich dann bei einem Anfangsvolumen von 1.500 cbm ein Restvolumen von 1.000 cbm ergibt, das nun zu begasen ist. Es wird so lange toxisches Behandlungsgas nach Volumen­ reduktion und vollständiger Abdichtung in den Innenraum eingeleitet, bis sich bevorzugt nach Gleichverteilung des Behandlungsgases eine Konzentration von beispielsweise 23,9 g/cbm im Innenraum einstellt. Es wird dann nach Gleichverteilung des Behandlungsgases mit dem defi­ nierten Entleervorgang des Hohlkörpers begonnen. Die Verhältnisse sind in Fig. 8 wiederge­ geben. Im Zeitpunkt t₀ wird mit der Einleitung des Behandlungsgases begonnen und im Punkt t₁ ist die Anfangskonzentration des Behandlungsgases von 23,9 g/cbm erreicht bzw. die Gleichverteilung liegt nun vor. Dieser Einleitvorgang ist mit A in Fig. 8 gekennzeichnet. Im Punkt t₁ wird dann begonnen den Hohlkörper durch Abpumpen von Luft zu verkleinern bzw. zu schrumpfen und gleichzeitig wird Behandlungsgas so in den Innenraum nachdosiert, daß die Anfangskonzentration von 23,9 g/cbm möglichst konstant bleibt. Im Punkt t₂ ist dann der Hohlkörper vollständig entleert, er wurde also im Zeitbereich B verkleinert bzw. vollständig entleert. Im Punkt t₂ wird dann das Nachdosieren von Behandlungsgas beendet und die Bega­ sung läuft dann wie eine konventionelle Begasung ohne Ballon zu Ende. Im Punkt t₃ wird dann gelüftet und im Punkt t₄ kann die Kirche wieder gefahrlos betreten werden. Es ergibt sich dann für diese Ausgestaltung der Erfindung folgende Bilanz:
Gesamteinsatz: 35,9 kg Sulfurylfluorid
Anfangskonzentration c₁ (Konzentration nach Einleiten des Sulfu­ rylfluorids): 23,9 g/m³ Sulfurylfluorid in Luft
Anfangskonzentration c₂ (Konzentration an Sulfurylfluorid im Behandlungsraum unmittelbar nach vollständiger Entleerung des Bal­ lons ins Freie): 23,9 g/m³ Sulfurylfluorid in Luft
Erreichtes ct-Produkt: 478+ 110 = 1488 (g/m³)h
Gefiltertes Sulfurylfluorid (das simple Ableiten des Sulfuryl­ fluorids bei der Lüftung in die Umgebungsluft ist unerwünscht): 14,6 kg Sulfurylfluorid (gelangt nicht in die Atmosphäre
Umweltbelastung: 21,3 kg Sulfurylfluorid (gelangt während Gas­ einwirkung in die Atmosphäre)
Der Vorteil dieser Ausführungsvariante liegt in der relativ niedrigen Anfangskonzentration an toxischem Behandlungsgas, wenn vor allem bei Begasungen mit toxischen Behandlungsgasen verhindert werden soll, daß hohe Konzentrationen aus Sicherheitsgründen eingesetzt werden. Je niedriger die Behandlungsgaskonzentrationen sind, um so geringer ist auch die Wahrschein­ lichkeit von Veränderungen der Oberflächen der Kunstwerke etc., vor allem bei Kircheninnen­ raumbegasungen.
Diese Variante läßt sich auch so durchführen, daß das geforderte ct-Produkt von 1182 (g/m³)h nicht wie im vorherigen Fall überschritten wird (1488 (g/m³)h)), sondern genau erreicht wird.
Es kann dann dafür im Vergleich zur vorgenannten Variante die Anfangskonzentration c₁ bzw. c₂ von 23,9 g/m³ auf 19 g/m³ gesenkt werden. Die Bilanz sieht dann wie folgt aus:
Gesamteinsatz: 28,5 kg Sulfurylfluorid
Anfangskonzentration c₁ (Konzentration nach Einleiten des Sulfu­ rylfluorids): 19,0 g/m³ Sulfurylfluorid in Luft
Anfangskonzentration c₂ (Konzentration an Sulfurylfluorid im Behandlungsraum unmittelbar nach vollständiger Entleerung des Bal­ lons ins Freie): 19,0 g/m³ Sulfurylfluorid in Luft
Erreichtes ct-Produkt: 1182 (g/m³)h
Gefiltertes Sulfurylfluorid (das simple Ableiten des Sulfuryl­ fluorids bei der Lüftung in die Umgebungsluft ist unerwünscht): 11,6 kg Sulfurylfluorid (gelangt nicht in die Atmosphäre
Umweltbelastung: 16,9 kg Sulfurylfluorid (gelangt während Gas­ einwirkung in die Atmosphäre)
Wie man sieht, ist jetzt die Umweltbelastung im Vergleich zum 1. Beispiel "Konv. Begasungs­ fall ohne Ballon" geringer sowie auch die Anfangskonzentrationen bzw. der Gesamteinsatz an toxischem Begasungsmittel.
Diese Beispiele lassen sich natürlich auf alle ct-Produkte und Begasungsfälle sowie Volumina von Hohlkörpern und Innenräume übertragen; die genannten Beispiele sind eben nur Beispiele zur Verdeutlichung der Erfindung.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß während des Schrumpf- oder Verkleinerungs- oder Entleervorgangs des Hohlkörpers, also wenn dessen Luft z. B. über die Fördereinheit ins Freie befördert wird, Kohlendioxid in den Innenraum (= Restvolumen) zum partiellen Druckaus­ gleich auf einen bestimmten Unterdruckgrenzwert nachdosiert wird. Das Einleiten von Koh­ lendioxid hat den Vorteil, daß der Unterdruck bzw. die meßbare Druckdifferenz zwischen In­ nenraum und Umgebung nicht zu groß wird, sondern innerhalb der gewünschten Grenzen, be­ vorzugt zwischen 0,1 bis 30 Pascal, gehalten werden kann und daß Kohlendioxid zusätzlich die Atemfrequenz der Schädlinge erhöht, wodurch die Schädlinge rascher absterben. Zusätzlich wird Kohlendioxid als Schutzgas zum Herabsetzen der Entflammbarkeit von brennbaren toxischen Gasen und zum Schutz von Pigmenten verwendet. Durch das Einleiten von Kohlen­ dioxid, das selbst sehr trocken ist, kann es erforderlich werden, vor allem zum Schutz von Kunstwerken, daß die entstehende Atmosphäre, bestehend aus toxischem Behandlungsgas, Kohlendioxid und Luft im Innenraum geregelt, angefeuchtet oder temperiert werden muß. Die Temperaturerhöhung im Innenraum hat zusätzlich den Vorteil, daß die Insekten schneller at­ men und daher rascher abgetötet werden. Durch den eingebrachten Hohlkörper ist es wesent­ lich einfacher, das Restvolumen aufzuwärmen, vor allem dann, wenn der Hohlkörper eine Wärmeschutzschicht bzw. wärmeisolierende Schicht aufweist. Die Erfindung ist nicht auf be­ stimmte toxische Behandlungsgase angewiesen, sondern es eignen sich alle herkömmlich ver­ wendeten toxischen Behandlungsgase, insbesondere Sulfurylfluorid, Carbonylsulfid, haloge­ nierte Kohlenwasserstoffe, wie Methylbromid oder Methyliodid, Blausäure, Ethylenoxid, Schwefeldioxid und Acrylnitril sowie Phosphorwasserstoff.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend aufgeführ­ ten Fig. 1-8 bzw. Anwendungsbeispielen 1-8 und aus den Unteransprüchen.
Anwendungsbeispiel 1 (siehe Fig. 1)
In einem Kircheninnenraum (1) sind von Schädlingen befallene Kunstwerke (2) aufgestellt. Nach möglichst gasdichter Versiegelung des Innenraums, durch z. B. Abdichten von Türen, Fenstern und sonstigen Gebäudeöffnungen werden bevorzugt vor dem Abdichten der letzten Gebäudetür ein oder mehrere Hohlkörper (5′ bzw. 5′′) im Innenraum (1) mit Luft aufgeblasen, je nach Gebäudevolumen. Bevorzugt wird ein links- oder rechtsläufiges Gebläse oder eine sonstige Fördereinheit (10′ bzw. 10′′) verwendet, die über ein Anschlußstück (11′ bzw. 11′′) bzw. eine Abluftleitung (11′ bzw. 11′′) mit den Hohlkörpern (5′ bzw. 5′′) verbunden sind und über den Stutzen (13′ bzw. 13′′) ins Freie führen. Der oder die Hohlkörper (5′ bzw. 5′′) wer­ den mit Luft so aufgeblasen und im Innenraum (1) so postiert, daß sie das Volumen des Innen­ raums (1) auf ein möglichst kleines Restvolumen verkleinern und an den Kunstwerken etc. keinen mechanischen Schaden verursachen. Nach vollständiger Abdichtung des Innenraums (1) wird dann aus der Gasquelle (3) toxisches Behandlungsgas in den Innenraum (1) eingeleitet. Nach Einleiten und Gleichverteilung des toxischen Behandlungsgases, ggf. mit Hilfe des Venti­ lators (12), wird der Hohlkörper (5′ bzw. 5′′) entleert, bevorzugt mit Hilfe der Fördereinheit (10′ bzw. 10′′), wobei seine Inhaltsluft in die Umgebung gefördert wird. Durch dieses Ver­ kleinern des Hohlkörpers (5′ bzw. 5′′) entsteht im Innenraum (1) ein Unterdruck. Bevorzugt wird ein Unterdruck, gemessen als Differenzdruck zwischen Innenraum und Umgebung, von 5 - ca. 30 Pascal eingestellt, wobei sich dieser Differenzdruck über die Förderleistung der För­ dereinheiten (10′ bzw. 10′′) einstellen läßt. Durch den Unterdruck dürfen die Abdichtungen an Fenstern, Türen etc. nicht beschädigt werden, so daß ein Differenzdruck von ca. 30 Pascal nicht überschritten werden sollte. Je langsamer der oder die Hohlkörper (5′ bzw. 5′′) entleert werden, um so geringer ist der meßbare Differenzdruck (hier Unterdruck). Je höher der Diffe­ renzdruck (hier Unterdruck) ist, um so unwahrscheinlicher ist es, daß toxisches Behandlungs­ gas aus dem Innenraum (1) in die Umgebung gelangt. Als besonders geeignet hat sich eine Absaugrate des Hohlkörpers von 10-50 m³/h ergeben. Das Absaugen bzw. Leersaugen des Hohlkörpers bzw. der Hohlkörper (5′ und 5′′) erfolgt in bevorzugter Ausgestaltung der Erfin­ dung über ein Steuergerät (8), das auch den Differenzdruck zwischen Innenraum (1) und der Umgebung mißt (gemessen über die Meßleitung (6) und (7)). Dem Steuergerät (8) läßt sich z. B. der gewünschte, aufrechtzuerhaltende Differenzdruck vorgeben, so daß das Steuergerät (8) die Fördereinheit oder die Fördereinheiten (10′ bzw. 10′′) so steuert bzw. regelt, daß die­ ser Differenzdruck eingehalten wird. Die Entleerungsphase des oder der Hohlkörper (5′ bzw. 5′′) erfolgt bevorzugt ca. während des ersten Drittels bzw. ersten Viertels der Gesamteinwirk­ zeit des toxischen Behandlungsgases. Wenn der Hohlkörper oder die Hohlkörper (5′ bzw. 5′′) vollständig entleert sind, dann läuft die Behandlung wie jede konventionelle Begasung ohne Hohlkörper ab, d. h. Behandlungsgas entweicht aus dem Innenraum (1) über Undichtigkeiten ins Freie. Das Behandlungsgas ist nun aber aufgrund der Erfindung vorteilhafterweise soweit verdünnt, daß keine Gefahr mehr für die Umgebung des begasten Objektes bzw. Innenraumes besteht. Auch wurde ein Großteil des ct-Produktes akkumuliert, so daß für die verbleibende restliche Einwirkzeit bis zur Lüftung noch der restliche erforderliche ct-Anteil zum Erreichen des ct-Produktes oder der zusätzliche ct-Überhang akkumuliert wird. Am Ende der Einwirkzeit wird dann der Innenraum (1) gelüftet, indem z. B. das in die Abluftleitung (11′ bzw. 11′′) ein­ gebrachte Ventil (19′ bzw. 19′′) so gestellt wird, daß die Atmosphäre des Innenraums (1) über den Stutzen (20′ bzw. 20′′) bevorzugt mittels der Fördereinheit (10′ bzw. 10′′) ins Freie über den Stutzen (13′ bzw. 13′′) abgesaugt wird. Vorteilhafterweise läßt sich das Ventil (19′ bzw. 19′′) ebenfalls über das Steuergerät (8) steuern. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung befindet sich zumindest der Abluftstutzen (13′ bzw. 13′′) in möglichst großer Höhe, um die mit toxischem Behandlungsgas kontaminierte Abluft des Innenraums (1) möglichst kaminartig ins Freie zu fördern, bevorzugt das toxische Behandlungsgas aus der Abluft herauszufiltern. Die Abdichtung an Türen und Fenstern kann nach erfolgter Lüftung entfernt werden und der Innenraum nach Freigabe wieder betreten werden.
Anwendungsbeispiel 2 (siehe Fig. 2)
Das Volumen des Innenraums (1) ist durch den Hohlkörper (5) verkleinert und der Innenraum (1) hinreichend gasdicht versiegelt durch Abdichten von Türen, Fenstern und sonstigen Gebäu­ deöffnungen. Nach Einleiten des toxischen Behandlungsgases über die Gasquelle (3) mit Hilfe der Gasleitung (4) und Gleichverteilung des toxischen Behandlungsgases im Innenraum (1) durch z. B. den Ventilator (12) beginnt die Einwirkphase des toxischen Behandlungsgases auf die Schädlinge in den befallenen Kunstwerken (2) und der Hohlkörper (5) wird geregelt und gesteuert mittels der Fördereinheit (10) über die Abluftleitung (11) und den Stutzen (13) ins Freie entleert. Das Verkleinern des Hohlkörpers (5) kann in Abhängigkeit des Unterdrucks im Innenraum (1), gemessen als Differenzdruck zwischen Innenraum und Umgebung, mittels des Steuergerätes (8) und über die Steuerleitung (9) gesteuert werden. Der Differenzdruck wird dabei über die Meßleitung (6), die in den Innenraum (1) mündet, und über die Meßleitung (7), die ins Freie mündet, gemessen. Im gleichen Maße, wie Luft aus dem Hohlkörper (5) ins Freie gesaugt wird, wird Kohlendioxid aus der Gasquelle (18) mittels z. B. der Wärmetauscher (17) vom z. B. flüssigen in den gasförmigen Zustand überführt und in den Innenraum (1) über die Gasleitung (14) eingeleitet. Das Ventil (15) ist dabei geöffnet und dieses kann über die Steuer­ leitung (16) vom Steuergerät (8) geöffnet oder geschlossen oder durchflußmäßig reguliert wer­ den. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird gerade soviel Kohlendioxid in den In­ nenraum (1) eingeleitet, daß ein geringer, gewünschter Unterdruck im Innenraum (1), gemes­ sen als Differenzdruck zwischen Innenraum (1) und Umgebung, aufrechterhalten wird. Das Kohlendioxid kann zusätzlich über den Ventilator (12) mit der Behandlungsatmosphäre ver­ mischt werden, so daß Gleichverteilung im Innenraum (1) eintritt. Sobald der Hohlkörper (5) leergesaugt oder seine Luft abgelassen wurde, sprich wenn in der Abluftleitung (11) kein Gas­ fluß bzw. keine Strömung mehr festgestellt wird (dies kann ebenfalls vom Steuergerät (8) er­ faßt werden), dann kann das Ventil (15) geschlossen werden, so daß kein Kohlendioxid mehr in den Innenraum (1) einströmt. Die Begasung wird dann wie eine konventionelle Mischbega­ sung (= toxisches Gas + Kohlendioxid ) ohne Hohlkörper zu Ende geführt.
Anwendungsbeispiel 3 (siehe Fig. 3.)
Die Fig. 3 zeigt den Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei die Konzentration des toxischen Behandlungsgases, gemessen in g/m³ gegen die Einwirkdauer bzw. Zeit, gemessen in Stunden, aufgetragen ist. Zum Zeitpunkt t₀ wird mit dem Einleiten des toxischen Behandlungs­ gases in den Innenraum (1) über die Zeitspanne A begonnen und im Punkt t₁ ist die Einleitung des toxischen Behandlungsgases beendet. Bevorzugt nach Gleichverteilung des toxischen Be­ handlungsgases im Innenraum (1) wird dann im Laufe der Entleerungsphase B des Hohlkör­ pers (5) dieser bzw. seine Luftfüllung ins Freie entleert und diese Entleerung ist im Zeitpunkt t₂ beendet. Während des Zeitraums B sinkt die Gaskonzentration des toxischen Behandlungsga­ ses im Innenraum (1) kontinuierlich durch Verdünnung durch in den Innenraum (1) einströ­ mende Luft aus der Umgebung ab. Im Zeitraum C wirkt die sich ständig erniedrigende Kon­ zentration des toxischen Behandlungsgases weiter auf die Schädlinge ein und im Punkt t₃, wenn die Konzentration des toxischen Behandlungsgases praktisch auf 0 g/m³ abgefallen ist bzw. im Innenraum (1) kein toxisches Behandlungsgas mehr nachweisbar ist, wird der Innen­ raum (1) entlüftet. Wie man aus der Fig. 3 entnimmt, findet im Zeitraum B, also wenn die Be­ handlungsgaskonzentration am größten ist, keine Emission ist Freie statt, da der Hohlkörper (5) entleert wird. Erst ab Zeitpunkt t₂ innerhalb des Zeitraums C, wenn die Behandlungsgas­ konzentration schon sehr stark abgefallen ist und praktisch kein Emissionsrisiko mehr besteht, tritt Gasverlust an Behandlungsgas in die Umgebung auf. Im Zeitraum B findet also die Er­ niedrigung der Gaskonzentration des toxischen Behandlungsgases durch Einströmen von Luft in den Innenraum (1) statt und im Zeitraum C erniedrigt sich die Gaskonzentration des toxischen Behandlungsgases einerseits durch Gasverlust ins Freie und andererseits durch Ein­ strömung von Luft von außerhalb.
Anwendungsbeispiel 4 (siehe Fig. 4)
Fig. 4 unterscheidet sich von Fig. 3 dadurch, daß im Punkt t₃, wenn im Innenraum noch toxisches Behandlungsgas vorhanden ist, aktiv mit der Lüftung des Innenraums (1) begonnen wird, bevorzugt über die Fördereinheit (10) bzw. das Ventil (19) bzw. Stutzen (20). Im Zeit­ punkt t₄ ist der Innenraum (1) von toxischen Behandlungsgas vollständig befreit.
Anwendungsbeispiel 5 (siehe Fig. 5)
In Fig. 5 ist die Konzentration des toxischen Behandlungsgases in g/m³ gegen die Einwirkzeit, gemessen in Stunden, aufgetragen. Im Punkt t₀ wird mit dem Einleiten des toxischen Behand­ lungsgases begonnen, nachdem im Innenraum (1) ein Hohlkörper (5) mit Luft aufgeblasen und der Innenraum (1) abgedichtet wurde. In t₁ ist das Einleiten des toxischen Behandlungsgases beendet und es wird begonnen, den Hohlkörper (5) leerzupumpen bzw. seine Inhaltsluft abzu­ pumpen. Gleichzeitig wird begonnen, Kohlendioxid in den Innenraum (1) einzuleiten. Im Punkt t₂ ist der Hohlkörper (5) vollständig entleert und das Einleiten von Kohlendioxid wird beendet. Von t₂ bis t₃, also im Zeitraum C wirkt dann das toxische Behandlungsgas in Verbindung mit Kohlendioxid wie bei einer konventionellen Mischbegasung ohne Hohlkörper ein. In Punkt t₃ wird mit der Lüftung des Innenraums begonnen und der Innenraum kann im Punkt t₄, wenn kein Behandlungsgas mehr meßbar ist, wieder betreten werden.
Beispiel 6 (siehe hierzu Fig. 6)
Vergleich des Konzentrationsverlaufs einer Begasung mit toxischem Behandlungsgas nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem Verfahren nach dem Stand der Technik bei jeweils gleicher Gesamtmenge an verwendetem toxischem Behandlungsgas. Bei gleicher Einsatzmenge an toxischem Behandlungsgas zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren durch seine deut­ lich höhere Wirksamkeit - ausgedrückt durch das höhere ct-Produkt - aus.
Beispiel 7 (siehe hierzu Fig. 7
Vergleich des Konzentrationsverlaufs einer Begasung mit toxischem Behandlungsgas nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem Verfahren nach dem Stand der Technik bei jeweils gleicher Wirksamkeit, ausgedrückt durch gleiche akkumulierte ct-Produkte. Bei gleicher Wirk­ samkeit (gleiches erreichtes ct-Produkt) zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren durch seinen geringeren Gasverbrauch und eine wesentlich geringere Umweltbelastung aus, da der Konzentrationsabfall während der Entleerungsphase des Hohlkörpers nicht durch Gasverlust nach außen sondern durch reines Verdünnen durch zuströmende Luft verursacht ist - das Gas, das in den Behandlungsraum eingebracht wurde, bleibt somit für den Zeitraum dieser Entlee­ rungsphase voll wirksam.
Beispiel 8 (siehe hierzu Fig. 8
t₁: Beginn der Nachdosierung von toxischem Gas und Beginn der Hohlkörperentleerung
t₂: Ende der Nachdosierung von toxischem Gas und Ende der Hohlkörperentleerung
t₁-t₂: Entleerungsphase des Hohlkörpers
t₃: Innenraum wird gelüftet

Claims (22)

1. Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen in Kunstwer­ ken, Kunstgütern, Gegenständen aus Holz, Textilien und Papier oder in Vorräten, die in einem hinreichend gas­ dicht versiegelten Innenraum eines Gebäudes, beispiels­ weise Kirche, Museum, Pinakothek oder Bibliothek oder Lagerraum oder Mühle aufgestellt oder gelagert sind, durch Einleiten eines während einer Einwirkzeit wirksamen Behandlungsgases, wie eines toxischen Behandlungsgases oder einer Mischung toxischer Behandlungsgase oder einer Mischung aus einem toxischen Behandlungsgas und Kohlen­ dioxid oder einer Mischung aus toxischen Behandlungsgasen und Kohlendioxid, in den Innenraum, der der Behandlungs­ raum ist, wobei vor dem Einleiten des Behandlungsgases wenigstens ein mit Luft oder einem Füllgas mit deren Bestandteilen aufblasbarer oder ein mit Luft oder einem Füllgas mit deren Bestandteilen gefüllter Hohlkörper in den Innenraum eingebracht wird, der das das Behandlungs­ gas aufnehmende Volumen des Innenraums auf ein Restvolu­ men verkleinert, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft oder das Füllgas des Hohlkörpers (5) nach dem Einleiten von Behandlungsgas in den Innenraum (1) und noch während der Einwirkzeit in die Umgebung außerhalb des Innenraums (1) abgeleitet wird, so daß während des Ableitens ständig oder überwiegend ein Unterdruck zwischen dem Innenraum (1) und der Umgebung entsteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft oder das Füllgas des Hohlkörpers (5) nach dem Einleiten des Behandlungsgases, bevorzugt nach der Gleichverteilung des Behandlungsgases im Innenraum (1), mit konstanter oder wechselnder Ableitrate ins Freie entleert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (5) mittels einer Fördereinheit (10) entleert wird oder sich selbsttätig ent­ leert, bevorzugt mit einer regelbaren Fördereinheit (10) entleert wird.
4. Verfahren nach Anspruch oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Entleerungsphase des Hohlkörpers (5) 1-100 Stunden bevorzugt 10-72 Stunden, mehr bevorzugt 10-40 Stunden dauert.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während der Entleerungsphase des Hohlkörpers (5) im Innenraum (1) ein Unterdruck ge­ messen als Differenzdruck zwischen Innenraum (1) und Umgebung, von 0,1-100 Pascal, be­ vorzugt 5-20 Pascal herrscht.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den Innenraum (1) zwei oder mehr Hohlkörper (5′, 5′′ . . .) eingebracht werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunst- und Kulturgüter (2) im Kircheninnenraum (1) vor mechanischer Beschädigung durch den Hohlkörper oder die Hohlkörper (5′, 5′′ . . .) geschützt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Entleerungsrate des Hohlkörpers (5) druckgesteuert, bevorzugt so gesteuert wird, daß im Innenraum (1) ein Unterdruck, gemessen als Differenzdruck zwischen Innenraum (1) und Umgebung bevorzugt zwischen 0,1-100 Pascal mehr bevorzugt zwischen 5-20 Pascal einge­ stellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinheit (10) immer soviel Luft aus dem Hohlkörper (5) fördert, daß im Innen­ raum (1) ein wählbarer Unterdruck gemessen als Differenzdruck zwischen Innenraum (1) und Umgebung, von 0,1-100 Pascal, bevorzugt von 5-20 Pascal eingestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Hohlkörper (5) dann Luft ins Freie abgeleitet wird, wenn ein Unterdruckgrenz­ wert im Innenraum (1), gemessen als Differenzdruck zwischen Innenraum (1) und Umgebung, unterschritten wird oder wenn der Unterdruckistwert kleiner als der Unterdrucksollwert ist oder wenn der Unterdruckistwert einen Unterdrucksollwertbereich unterschreitet.
11. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Beginn und/oder das Ende und/oder die Dauer der Entleerungsphase des Hohlkörpers (5) unabhängig vom Differenzdruck zwischen Innenraum (1) und Umgebung frei wählbar ist, bevorzugt sich die Entleerungsphase zeitlich innerhalb des ersten Drittels oder ersten Viertels der Einwirkzeit des Behandlungsgases befindet.
12. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit Beginn der Entleerungsphase des Hohlkörpers (5) Kohlendioxid in den Innenraum (1) eingeleitet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlendioxid mit dem gleichen oder bevorzugt einem kleineren Volumenstrom in den Innenraum (1) eingeleitet wird, als Luft aus dem Hohlkörper (5) ins Freie geleitet wird und/oder das Kohlendioxid unter Einhaltung eines Unterdruck-Sollwertes bzw. -Sollwertbereichs im Innenraum (1), bevorzugt gemessen als Druckdifferenz zwischen Restvolumen und Umgebung, in den Innenraum (1) eingeleitet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Einleiten von Kohlendioxid gestoppt wird, wenn der Hohlkörper (5) vollständig entleert ist und/oder wenn im Innenraum (1) eine gewünschte Kohlendioxid-Konzentration vorliegt bevorzugt 5-30 Vol.-%, und/oder wenn vom Steuergerät (8) in der Abluftleitung (11) keine Strömung oder kein Gasfluß mehr registriert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als toxisches Behandlungsgas Sulfurylfluorid, Carbonylsulfid, halogenierte Kohlenwasser­ stoffe, wie Methylbromid oder Methyliodid, Cyanwasserstoff, Ethylenoxid, Schwefeldioxid, Acrylnitril und Phosphorwasserstoff verwendet werden oder Mischungen hieraus oder im Ge­ misch mit Kohlendioxid oder Mischungen aus toxischen Behandlungsgasen im Gemisch mit Kohlendioxid verwendet werden.
16. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Atemfrequenz der Insekten der Innenraum (1) vor und/oder während des Einleitens des Behandlungsgases und/oder während der Einwirkung des Behandlungsgases zusätzlich erwärmt wird, bevorzugt auf 37°C, mehr bevorzugt auf 22-27°C.
17. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Entleerungsrate des Hohlkörpers (5) 5-150 m³/h, bevorzugt 10-100 m³/h, mehr bevor­ zugt 10-50 m³/h beträgt.
18. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß während des Entleerens des Hohlkörpers (5) gleichzeitig Behandlungsgas in den Innen­ raum (1) nachdosiert wird und dabei die Anfangskonzentration des Behandlungsgases über- oder unterschritten wird oder aufrechterhalten wird und dabei bevorzugt der Unterdruck­ grenzwert im Innenraum (1) eingehalten wird.
19. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steuergerät (8) über Meßleitungen (6,7) den Differenzdruck zwischen dem Innenraum (1) und der Umgebung mißt, daß von dem Steuergerät (8) eine Steuerleitung (9) zu einer Fördereinheit (10) führt, die in eine mit dem Hohl­ körper (5) verbundene Abluftleitung (11) oder in deren in die Umgebung mündenden Stutzen (13) eingebaut ist und daß mittels der Fördereinheit (10) die Luft oder das Füllgas aus dem Hohlkörper (5) in die Umgebung ableitbar ist.
20. Einrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß ein Steuergerät (8) über dessen Meßleitungen (6 u. 7) den Differenzdruck zwischen Innen­ raum (1) und Umgebung mißt daß vom Steuergerät (8) eine Steuerleitung (9) zu einer För­ dereinheit (10) führt und die Fördereinheit (10) in eine Abluftleitung (11) eingebaut ist und die Abluftleitung (11) zum Hohlkörper (5) führt und daß eine Steuerleitung (16) vom Steuergerät (8) zu einem Ventil (15) führt, das in die Gasleitung (14) eingebaut ist und die Gasleitung (14) von der Gasquelle (18) und ggf. Wärmetauscher (17) in den Innenraum (1) führt.
21. Einrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergerät (8) über eine Steuerleitung (21) das Ventil (22) der Gasquelle (3) des toxischen Behandlungsgases steuert und/oder die Temperatur und/oder die relative Luftfeuchte bzw. Atmosphärenfeuchte im Innenraum (1) regelt.
22. Einrichtung nach den Ansprüchen 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluftleitung (11) ein Ventil (19) enthält, mit dem wahlweise Luft aus dem Hohlkörper (5) oder Atmosphäre aus dem Innenraum (1) ins Freie geführt werden kann, bevorzugt mit Hilfe der Fördereinheit (10) und daß bevorzugt das Ventil (19), bevorzugt über das Steuerge­ rät (8) geregelt wird.
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