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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, wobei die Behandlungsräume
vorzugsweise Gebäuderäume, Zelte,
Silo, Folienkäfige
oder Sackstapel und die zu bekämpfenden
pilzlichen oder tierischen Schädlinge insbesondere
Bauholzpilze, Schimmelpilze, Insekten, Nager, Nematoden oder Mikroorganismen
sind.
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In
der
DE 41 38 321 C2 ist
ein Verfahren und eine Anlage zur Rückgewinnung eines Sterilisiergases
beschrieben, das insbesondere Ethylenoxid ist. Der Behandlungsraum
ist eine druckfeste Sterilisierkammer, in die Luft nicht eintreten
soll und darf. Als Behandlungsgasatmosphäre wird Ethylenoxid und ein
Inertgas, insbesondere Stickstoff, verwendet. Luftsauerstoff darf
nicht eintreten, weil Ethylenoxid mit Sauerstoff schnell ein explosives
Gemisch bildet.
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In
der
DE 33 26 927 A1 ist
ein Verfahren beschrieben, bei dem Vorratsschädlinge durch Phosphorwasserstoff
abgetötet
werden. Das wirksame Begasungsmittel wird dabei erst nach der Reaktion von
Phosphiden mit Luftfeuchtigkeit erzeugt und freigesetzt und die
Einwirkzeiten sind insgesamt sehr lange, so daß sich das Verfahren langwierig
gestaltet.
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Begasungsmittel,
wie Phosphorwasserstoff, sind in der Regel sehr giftig und die Verfahren
nach dem Stand der Technik zielen darauf ab, die Begasungsmittel-Konzentrationen
immer weiter zu erniedrigen, da damit das Emissionsrisiko und somit
die Gefährdung
der Nachbarschaft begaster Objekte immer mehr reduziert wird. Durch
die verhältnismäßig niedrigeren
Begasungsmittelkonzentrationen ergeben sich Wirksamkeitseinbußen, und
zum Ausgleich müssen
entweder die Einwirkzeiten wesentlich verlängert oder die Raumtemperatur
muß erhöht werden
bzw. es werden Respirationsbeschleuniger, wie Kohlendioxid, zugesetzt.
Erhöhung
der Raumtemperatur bedeutet jedoch Energiebedarf und somit höhere Kosten.
Eine Verlängerung
der Einwirkzeit würde bei
einer Mühlen-Begasung
einen verlängerten
Produktionsausfall und damit Unwirtschaftlichkeit bedeuten.
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Begasungsmittel,
wie Methylbromid (Brommethan), stehen noch dazu im Verdacht, die
Ozonschicht zu schädigen.
Während
der Einwirkzeit von Methylbromid bzw. bei der Lüftung eines unter Methylbromid-stehenden
Gebäudes
gelangt nämlich dieses
eingesetzte Begasungsmittel in die Atmosphäre, was unerwünscht ist.
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In
der
DE 42 05 459 C2 ist
ein Verfahren beschrieben, bei dem zwei Abdichtschalen und ein Gasfilter
dafür sorgen,
daß kein
Begasungsmittel in die Umgebung gelangt. Das Überstülpen der Zeltplanen ist dabei
allerdings sehr aufwendig.
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Aufgabe
der Erfindung war es deshalb, ein Verfahren vorzuschlagen, bei dem
der Verlust an Begasungsmittel in die Umwelt minimiert wird oder
bei dem nahezu kein Begasungsmittel in die Umwelt gelangt, insbesondere
auch nicht bei der Lüftung.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch
das kontinuierliche Absaugen entsteht im Behandlungsraum ein permanenter
Durchfluß, der
Luft von außerhalb über Undichtigkeiten
ansaugt, wodurch kein Behandlungsgas/-Luft-Gemisch nach außen gelangt.
Werden die Begasungsmittel-Konzentrationen anfänglich ausreichend hoch gewählt, braucht
während
der Einwirkzeit nicht nachdosiert werden, und es ergeben sich an
keiner Stelle im Behandlungsraum lokale Unterdosierungen, die stellenweise,
insbesondere an undichten Stellen, an der/den Absaugstelle/n und
an der/den Begasungsmittel-Eintrittsstel le/n, zu einem Überleben
von Insekten führen
würden.
Insekten wandern bzw. migrieren nämlich während Begasungen zu Stellen
im Behandlungsraum mit günstigeren
Bedingungen für ein Überleben.
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Der
Apparat kann ein Adsorber oder Verdichter mit Gasspeicher oder eine
Druckwechselabsorptionsanlage sein. Der Behandlungsraum kann ein Raum,
ein Gebäude,
insbesondere Mühle,
Lager, Kirche, oder ein Sackstapel, eine Folienblase, ein Zelt,
ein Folienkäfig,
ein Behälter,
ein Container, eine Kammer, ein Schiff, ein Flugzeug oder ein sonstiges Fortbewegungsmittel
sowie ein Bodenentseuchungszwischenraum zwischen der Flächen-Abdichtung und der
zu entkeimenden Erde sein.
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Während der
Einwirkzeit des Begasungsmittels kann auch bei Bedarf Begasungsmittel
in den Behandlungsraum nachdosiert werden, vorallem dann wenn die
Konzentration des Begasungsmittels zur Abtötung der Schädlinge innerhalb
der vorgesehenen Einwirkzeit nicht ausreicht.
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Der
aus dem Behandlungsraum abgesaugte Volumenstrom zum Apparat hin
ist bevorzugt größer als
der Strom des nachdosierten Begasungsmittels. Dadurch strömt Luft
von außerhalb über Raumundichtigkeiten
in den Behandlungsraum, wodurch die Undichtigkeiten für den Austritt
von Begasungsmittel in die Umwelt blockiert sind. Da kein Begasungsmittel nach
außen
in die Umwelt verloren geht, können
sehr hohe Begasungsmittelkonzentrationen im Behandlungsraum herrschen,
ohne dass eine Gefahr für
die Nachbarschaft oder die Umgebung des Behandlungsraums resultiert.
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Üblicherweise
werden z. B. bei Begasungen mit Sulfurylfluorid, Phosphorwasserstoff,
Blausäure, Methylbromid
oder Ethylenoxid Konzentrationen von maximal 50 g/m3,
bei Silos bis zu 70 g/m3, eingesetzt. Als
Begasungsmittel werden bevorzugt eingesetzt: Cyanwasserstoff und/oder
Phosphorwasserstoff und/oder Methylphosphin und/oder Sulfurylfluorid und/oder
Methansulfonylfluorid und/oder Brommethan und/oder Formaldehyd und/oder
Carbonylsulfid und/oder Methylisothiocyanat und/oder Chlorpikrin und/oder
Trichloracetonitril und/oder Acetonitril und/oder Acrylnitril und/oder
Ester, wie Ameisensäuremethylester
und/oder Ameisensäureethylester, und/oder
Schwefelkohlenstoff und/oder Schwefeldioxid und/oder halogenierte
Kohlenwasserstoffe und/oder Trichlorameisensäuremethylester und/oder Senföle, bei
Bedarf auch im Gemisch mit einem Inertgas, wie Kohlendioxid.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
nunmehr allerdings problemlos die Begasungsmittelkonzentrationen
auf 80 bis 200 g/m3 erhöht werden, wenn sowohl während der
Einwirkzeit als auch während
der Lüftung
das Behandlungsgas/Luftgemisch über
den Apparat geleitet wird, da durch das permanente Absaugen ständig Luft
von außerhalb über unvermeidbare
Undichtigkeiten nachströmt
und dadurch große
Begasungsmittelmengen nicht über diese
Undichtigkeiten – wie
sonst üblich
bei diesen enorm hohen Konzentrationen – austreten können. Durch
die hohen Begasungsmittelkonzentrationen werden Einwirkzeiten von
2 bis 48 Stunden, bevorzugt von 12 bis 36 Stunden möglich, da
durch die relativ hohe Begasungsmittelkonzentration die zum Abtöten der
Schadorganismen zu erreichenden ct-Produkte in dieser kurzen Zeit
akkumuliert werden, d. h. alle Insektenstadien im Befallsraum inkl.
der Eier rasch abgetötet
werden. Da während
einer Begasung die Produktion, z. B. in einer Mühle oder in einem lebensmittelverarbeitenden
Betrieb, stillsteht, bedeutet eine Verkürzung der Einwirkzeit einen
Gewinn zudem an Wirtschaftlichkeit.
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Es
ist jedoch auch möglich,
die Gaskonzentrationen zu reduzieren und die Einwirkzeiten zu verlängern, ins besondere
auf 48 bis 335 Stunden. Es ist auch möglich, an einer oder mehreren
Stellen des Behandlungsraums den Apparat anzuschließen und in
den Behandlungsraum eine sehr hohe, bisher nach dem Stand der Technik
nicht einsetzbare, extrem schnell die Insekten und Pilze abtötende Begasungsmittel-Konzentration
einzudosieren und diese in dem Maße nachzugasen bzw. nachzudosieren
wie sie sich durch Betreiben des Apparats verringert. Dadurch entsteht
ein Gleichgewicht konstant hoher Behandlungsgas-Konzentration ohne
Begasungsmittel-Verlust in die Umwelt. Da das Begasungsmittel im Apparat
wieder zurückgewonnen
wird, ist das Verfahren sehr wirtschaftlich und die Kosten belaufen
sich in erster Linie nur auf die des Betreibens des Apparats. Es
ist auch möglich,
das zurückgewonnene
Begasungsmittel im Laufe des Verfahrens gleich wieder in den Behandlungsraum
zurückzuführen. Es
entsteht ein Kreislaufsystem. Bei den bisherigen Kreislaufbegasungen
nach dem Stand der Technik, insbesondere bei Silozellen, tritt jedoch
unvermeidbarer Gasverlust auf, da dort das Gasgemisch nur "umgewälzt" wird.
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Es
ist jedoch auch möglich,
den Apparat so auszubilden, daß er
einen Verdichter bzw. Kompressor enthält, der das abgesaugte Behandlungsgas/Luft-Gemisch
verdichtet und dann in eine Pressure-Swing-Adsorptionsanlage (PSA-Anlage)
hineinpreßt,
in der das Behandlungsgas/Luft-Gemisch durch einen Chromathographie-Effekt
an einem Adsorbens, z. B. Kohlepartikel oder Aluminiumoxidpartikel,
aufgetrennt wird. Die Behandlungsgasfraktion wird dann abgetrennt
und bevorzugt über
einen weiteren Verdichter verdichtet und bevorzugt in einen Druckbehälter oder
eine Druckflasche abgefüllt.
Die Behandlungsraumluft bzw. die Behandlungsraum-Luft-Fraktionen
werden, befreit vom Begasungsmittel, in die Umgebung entlassen.
Das Behandlungsgas kann aus dem Druckbehälter erneut in den Behandlungsraum
entlassen werden oder kann in diesem gespeichert, transportiert
oder zum nächsten
Einsatzort verbracht und dort zu einer weiteren Schädlingsbehandlung
in einen Behandlungsraum entlassen werden.
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Wird
als Behandlungsraum ein relativ kleines Volumen verwendet, z. B.
ein Folienkäfig,
ein Zelt oder Folienblase oder Foliensack, zur Begasung z. B. von
Kunstwerken, Skulpturen, Figuren, Altären oder sonstigen Kirchenausstattungen
oder Möbeln
oder von abgepackten Vorratsgütern,
wie Getreidesäcke, Kakaosäcke, Tabakballen
etc., dann kann bevorzugt während
der Lüftung
dieser Behältnisse
am Ende der Einwirkzeit des Begasungsmittels das Behandlungsgas/Luft-Gemisch
aus dem Behandlungsraum (4) herausgesaugt, verdichtet
und in einen Druckbehälter
gespeichert werden. Das Behandlungsas läßt sich dann aus den Druckbehältern wieder entnehmen,
z. B. für
eine weitere Schädlingsbekämpfung an
einem anderen Ort. Das Behandlungsgas/Luft-Gemisch läßt sich
dann erneut zur Schädlingsbekämpfung einsetzen.
Es kann von Vorteil sein, am Ende der Lüftungsphase den Behandlungsraum etwas
zu öffnen,
so daß über die Öffnung Frischluft vom
Verdichter angesaugt wird, um die restliche im Behandlungsraum sich
befindende Begasungsmittelmenge zu verdichten und abzuspeichern.
Beim Absaugen zieht sich nämlich
in der Regel der Behandlungsraum zusammen, wenn er aus einem Zelt
oder Folienblase mit einer flexiblen Hülle besteht, und die Hülle liegt
an den Behandlungsgütern
nach einiger Zeit an. Sind die Behandlungsgüter wertvolle Kunstgüter, so
kann durch das Anliegen und durch den weiteren Zusammenzieh-Effekt der Folie
bzw. den Schrumpfungs-Effekt der Folie oder des Hüllenstoffs filigranes
Kunstgut beschädigt
werden. Dies wird durch eine Öffnung
in der Hülle
vermieden, auch wenn dadurch eine größere Verdünnung des Behandlungsgases
und eine größere zu
speichernde Behandlungsgas-/Luft-Menge resultieren.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Figuren sowie aus den Unteransprüchen:
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Beschreibung von 1
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In
einem Kirchenraum (1) sind von Schädlingen befallene Kunstgüter (2)
eingebracht. Zur Reduzierung des Raumvolumens ist im Kircheninnenraum ein
Hohlkörper
(4) aufgeblasen. Zur Gleichverteilung der Atmosphäre im Behandlungsraum
(1) ist wenigstens ein Ventilator (3) oder eine
Umwälzeinheit
(3) aufgestellt. Das Begasungsmittel ist im Vorratsbehälter (15)
gespeichert und kann nach Öffnen
des Ventils (13) über
die Zuführleitungen
(17) und (12) zu Begasungsbeginn in den Behandlungsraum
(1), – auch nach
Verdampfen in einem nicht eingezeichneten Verdampfer –, eingeleitet
werden. Aus dem Vorratsbehälter
(18) nach Öffnen
des Ventils (14) und über die
Zuführleitung
(14) kann zusätzlich
bei Bedarf ein Hilfsgas, wie z. B. Kohlendioxid, dem Behandlungsraum
(1) zugeführt
werden oder dem Begasungsmittel definiert zudosiert werden. Das
Zumischen voll Kohlendioxid ist nicht immer notwendig, so daß auf die
Einrichtungen (18), (14) und (16) unter
bestimmten Umständen
verzichtet werden könnte.
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Die
Ventile (6) und (13) können sich bevorzugt auch über ein
Steuergerät
automatisch steuern lassen, wobei das Steuergerät auch über ein Konzentrationsmeßgerät Für das Begasungsmittel
verfügen
kann.
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Aus
dem Behandlungsraum (1) führt eine Abluftleitung (5)
ins Freie, wobei in die Abluftleitung (5) ein Ventil (6)
eingebaut ist. Nach dem Ventil (6) mündet die Abluftleitung (5)
in eine Kondensationsanlage oder Adsorptionsanlage (7),
in der das Begasungsmittel von der Luft getrennt wird, entweder
adsorptiv oder kondensativ. Im Falle einer Adsorptionsanlage (7)
kann diese Aktivkohle oder ein handelsübliches Adsorbens, bevorzugt
gekühlt,
enthalten.
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Die
vom Begasungsmittel gereinigte Luft strömt über den Stutzen (8') ins Freie
und wenn der Trennapparat (7) ein Kondensor (= Wärmetauscher) ist,
dann tropft das verflüssigte
Begasungsmittel bzw. das feste Begasungsmittel nach einem nachgeschalteten
Schmelzvorgang über
die Leitung (9')
in den Vorratsbehälter
(10), bevorzugt nach Öffnen
des Ventils (11). Von dort aus kann es flüssig oder
nach Verdampfen gasförmig
dem Behandlungsraum (1) auch wieder zugeführt werden.
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Das
Begasungsmittel strömt
aus dem Vorratsbehälter
(15) über
die Leitung (12) in den Behandlungsraum (1) flüssig oder
gasförmig
bzw. verdampft im Behandlungsraum (1). Die Leitung (12) kann
auch als Verteilersystem (z. B. perforierter Schlauch) ausgebildet
sein und sich im Behandlungsraum (1) zur besseren Verteilung
verzweigen. Der Vorratsbehälter/die
Vorratsbehälter
(15) kann können
auch im Behandlungsraum (1) aufgestellt sein oder das Begasungsmittel
kann aus Verdampferschalen oder aus Verdampfergefäßen oder
aus sonstigen Verdampfereinrichtungen heraus in den oder im Behandlungsraum
(1) verdampft oder verdunstet werden. Es wird durch die
Fördereinheit
bzw. den Ventilator (3) im Behandlungsraum (1)
gleichverteilt, so daß überall im
Behandlungsraum (1) eine gleiche Konzentration an Begasungsmittel
vorliegt. Gleichzeitig mit der Begasungsmittel-Einleitung oder nach
Gleichverteilung des Begasungsmittels im Behandlungsraum (1)
nach Erreichen der gewünschten Konzentration
wird Behandlungsgas/Luft-Gemisch aus dem Behandlungsraum (1) über den
Apparat (7), der bevorzugt eine Fördereinheit enthält, abgezogen. Besonders
günstig
hat sich erwiesen, mit Beginn des Einleitens von Begasungsmittel
in den Behandlungsraum (1), den Hohlkörper (4) ins Freie über einen Stutzen
zu entleeren, wodurch ein Unterdruck im Behandlungsraum (1)
entsteht und kein Begasungsmittel bzw. Behandlungsgas-/Luft-Gemisch in
die Umgebung entweicht. Sobald der Hohlkörper (4) entleert
ist oder kurz bevor der Hohlkörper
(4) vollständig
entleert ist, wird mit dem Absaugen des Behandlungsgas/Luft-Gemisches über den
Apparat (7) begonnen, wodurch wieder ein Unterdruck im
Behandlungsraum (1) entsteht und somit kein Behandlungsgas/Luft-Gemisch
in die Umgebung entweicht. Jetzt hat das Begasungsmittel bevorzugt
seine höchste,
gewünschte Konzentration
im Behandlungsraum (1), z. B. 120 g/cbm. Die Behandlungsgas-Atmosphäre im Behandlungsraum
(1) wird im übrigen
ständig
mit dem Ventilator (3) umgewälzt. Im Apparat (7)
wird das Begasungsmittel des nun ständig abgesaugten Behandlungsgasstroms
von der Luft abgetrennt und die gereinigte Luft über den Stutzen (8') ständig ins
Freie geführt.
Der Apparat (7) kann noch einen Wasser-Vorabscheider für die in
der Behandlungsgasatmosphäre
enthaltene Luftfeuchtigkeit enthalten. Dies kann ebenfalls ein Kondensator,
mit bevorzugt höherer
Temperatur als der für
das Auskondensieren des Begasungsmittels, sein, abhängig vom
Schmelzpunkt des jeweiligen Begasungsmittels. Der Apparat (7)
kann noch einen Staubabscheider (insbesondere bei Mühlenbegasungen)
enthalten.
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Im
Laufe der Einwirkzeit des Begasungsmittels wird bevorzugt ständig Begasungsmittel
in den Behandlungsraum (1) nachdosiert und bevorzugt ständig Behandlungsgas-/Luft-Gemisch über den Apparat
(7) geführt.
Nach der Einwirkzeit des Begasungsmittels von z. B. 36 Stunden,
wenn alle Schädlinge
in den Behandlungsgütern
(2) abgetötet
sind, oder noch vor Ablauf der vorgesehenen Einwirkzeit, wird kein
Behandlungsgas mehr in den Behandlungsraum (1) nachdosiert.
Es wird zur Entlüftung des
Behandlungsraum (1) jetzt nur noch die Absaugung des Behandlungsgas-/Luft-Gemisches über den
Apparat (7) und die darin stattfindende Trennung des Begasungsmittels
von der Luft betrieben. Sobald im Behandlungsraum (1) kein
Begasungsmittel mehr vorhanden ist bzw. eine Konzentration unter
dem MAK-Wert des Begasungsmittels vorliegt, wird das Absaugen über den
Apparat (7) eingestellt. Das gesamte, in den Behandlungsraum
(1) eindosierte Begasungsmittel wurde zurückgewonnen
bzw. recycelt, ohne daß Begasungsmittel
in die Umwelt gelangte. Alle Schädlinge
im Behandlungsraum sind tot.
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2
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In
einem Mühlenraum
als Behandlungsraum (1) sind in den einzelnen Stockwerken
von Schädlingen
befallene Behandlungsgüter
(2) untergebracht. In jedem Stockwerk sind zur schnellen
und homogenen Gasverteilung Ventiliereinheiten (3) aufgestellt. Das
Behandlungsgas ist im Vorratsbehälter
(15) gespeichert und wird nach Öffnen des Ventils (13) über die
Zufuhrleitung (12) in den Behandlungsraum (1) eingeleitet.
Wenn das Behandlungsgas schwerer als Luft ist, empfiehlt sich das
Einleiten in die oberen Stockwerke, bevorzugt in das oberste Stockwerk
der Mühle.
Das Behandlungsgas wird durch die Ventiliereinheiten (3)
gleichmäßig in der
Mühle verteilt
und strömt
nach unten in die unteren Stockwerke, um auch dort die Schädlinge in
Mauern, Ritzen, Zwischenböden
als auch in den Behandlungsgütern
(2) abzutöten.
Gleichzeitig mit der Einleitung des Begasungsmittels in die Mühle wird
die Absaugung oder Fördereinheit
im Apparat (7) aktiviert. Über die Abluftleitung (5)
strömt
dabei das Behandlungsgas-Luftgemisch nach Öffnen des Ventils (6)
in den Trennapparat (7), in dem das Behandlungsgas von
der Luft abgetrennt wird, und die abgetrennte Luft bzw. die vom Behandlungsgas
befreite Luft strömt über den
Abluftstutzen (8')
ins Freie in die Umgebung.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung kann über einen Vorratsbehälter (17)
noch ein Hilfsgas, wie Kohlendioxid, in die Zufuhrleitung (12)
zugeführt
werden bzw. zum Behandlungsgas zugemischt werden. Hierzu fördert eine
Ventiliereinheit (18) z. B. Kohlendioxid aus dem Vorratsbehälter (17) über die Zufuhrleitungen
(16) und (14) in die Dosierleitung (12).
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In
weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfin dung wird zuerst über den
Trennapparat (7), der eine Fördereinheit enthält, Luft
aus dem Behandlungsraum (1) abgesaugt und sobald dadurch
im Behandlungsraum (1) eine Luftströmung zu verzeichnen ist, wird
das Behandlungsgas aus dem Vorratsbehälter (15) in den Behandlungsraum
(1) eindosiert. Somit gelangt kein Behandlungsgas in die
Umgebung, da es sofort nach dem Einleiten in den Behandlungsraum
(1) über
den Trennapparat (7) wieder abgesaugt und entfernt wird.
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Vom
Gaseintrittsstutzen (12) bis zum Austrittstutzen (5)
ist das Begasungsmittel auf diesem Weg wirksam gegen die Schädlinge und
es läßt sich im
Behandlungsraum (1) immer eine konstante Begasungsmittelkonzentration
aufrechterhalten, vorallem wenn die über die Zufuhrleitung (12)
zudosierte Behandlungsgas-Menge pro Zeiteinheit gleich ist. Es entsteht
somit ein während
der Einwirkzeit permanent vorhandenes Fließgleichgewicht des Begasungsmittels.
Das Begasungsmittel entfaltet während es
durch den Behandlungsraum (1) "gasförmig
fließt" seine Wirksamkeit,
indem die im Fließgleichgewicht vorhandene
Begasungsmittelkonzentration über
die Verfahrensdauer das ct-Produkt zur 100%igen Insektenmortalität akkumuliert.
Nach Ablauf der ausreichenden Einwirkzeit wird die Zudosierung von
Begasungsmittel abgestellt und es wird nur noch das im Behandlungsraum
anwesende Behandlungsgas/-Luft-Gemisch über den Apparat (7)
geführt
bis die Konzentration des Begasungsmittels im Behandlungsraum (1)
auf einen gewünscht
niedrigen Wen, bevorzugt MAK-Wert, bevorzugt an allen Stellen im Behandlungsraum
(1), gefallen ist. Die Absaugung über den Apparat (7)
wird abgestellt und die Mühle gelüftet durch
Entfernung der Abdichtung. Alle Schädlinge sind tot. Das abgetrennte,
im Kondensator des Apparats (7) fest vorliegende Begasungsmittel
wird nach dem Schmelzen und Öffnen
des Ventils (11) über
die Zufuhrleitung (9')
dem Vorratsspeicher (10) zugeführt. Es kann für weitere
Begasungen eingesetzt werden.
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3
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In
einem Behandlungsraum (1), wie Folienkäfig, sind von Insekten befallene
Kunstgüter
(2) eingebracht bzw. aufgestellt bzw. vorhanden. Im Behandlungsraum
(1) ist zur Raumvolumenreduktion ein Hohlkörper (4)
aufgeblasen. Zur Gleichverteilung der Gasatmosphäre im Behandlungsraum (1)
ist wenigstens eine Ventiliereinheit (3) eingebracht. Über den
Kompressor (6), der über
die Abluftleitung (5) mit dem Behandlungsraum (1)
verbünden
ist, wird Luft aus dem Behandlungsraum (1) mittels der
Zufuhrleitung (7')
zu einer Membran-Trennanlage bzw. PSA-Anlage (8) (PSA =
Pressure-Swing-Adsorption) transportiert und die Luft über die
Leitung (14) in die Umgebung wieder abgegeben. Sobald im
Behandlungsraum (1) ein Unterdruck entsteht, wird Behandlungsgas
aus dem Vorratsbehälter
(15) und der Zufuhrleitung (16) in den Behandlungsraum
(1) eindosiert. Durch den Unterdruck, der während der
Verfahrensdauer permanent aufrechterhalten wird, strömt kein
Behandlungsgas in die Umgebung, sondern verteilt sich durch das
Betreiben der Ventiliereinheit (3) gleichmäßig im Behandlungsraum
(1). Das Behandlungsgas/-Luft-Gemisch wird über den
Abluftstutzen (5) abgesaugt, im Kompressor oder Verdichter
(6) verdichtet und unter Druck im Gemisch mit Luft in den Membran-
oder PSA-Trennapparat (8) eingeleitet. Die vorhandenen
Adsorptionsmittel im Falle einer PSA-Anlage trennen das Begasungsmittel
von der Luft ab, und die abgetrennte Luft verläßt den Apparat (8) über den
Stutzen (14) ins Freie. Das abgetrennte Begasungsmittel
strömt über den
Stutzen (9')
in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung zu einem weiteren Verdichter
(10'),
der das Begasungsmittel noch weiter verdichtet und über die
Zufuhrleitung (11) nach Öffnen des Ventils (12)
in den Vorratsbehälter
(13) pumpt. Insgesamt ergibt sich ein Fließgleichgewicht, wobei
permanent aus dem Vorratsbehälter
(15) Behandlungsgas in den Behandlungsraum (1)
nachströmt
und auf der anderen Seite über
den Verdichter (6) bzw. die Trennanlage (8) das
Begasungsmittel wieder unzersetzt zurückgewonnen wird und im Vorratsspeicher
(13) aufgefangen wird. Nach Ablauf der vorgesehenen Einwirkzeit
wird die Begasungsmittel-Zufuhr in den Behandlungsraum (1)
abgestellt, des Ballon (4) in den Behandlungsraum (1)
entleert und dann nach seiner Entleerung bzw. bevorzugt nach Anbringung
einer Lüftungsöffnung an
der Hülle des
Folienkäfigs
(1) auch die Absaugung über
den Apparat (8) eingestellt, da die Begasungsmittel-Konzentration im
Behandlungsraum (1) mittlerweile auf einen gewünschten
Wert abgefallen ist. Der Folienkäfig
kann jetzt vollständig
geöffnet
werden und alle Schädlinge
sind tot. Das gesamte eingesetzte Begasungsmittel ist im Vorratsbehälter (13)
gespeichert und ging an die Umwelt nicht verloren.
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4
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In
einem mobilen Zelt oder in einer zerlegbaren Kammer (1)
sind von Schädlingen
befallene Kunstgüter
(2) eingebracht. Das Zelt oder die mobile Kammer (1)
können
dabei auch um die befallenen Kunstwerke (2) aufgebaut werden.
Der so gebildete Behandlungsraum (1) beinhaltet in bevorzugter
Ausgestaltung der Erfindung eine Ventiliereinheit (3) und falls
erforderlich ein Raumvolumenreduktionselement (4). Aus
dem Vorratsbehälter
(15) wird über
die Zufuhrleitung (21) Behandlungsgas in den Behandlungsraum
(1) eingeleitet. Nachdem dieses wirksam war, wird das Behandlungsgas/Luft-Gemisch über die
Leitung (5) in den Verdichter (6) wieder aus dem Behandlungsraum
(1) abgepumpt und in verdichteter Form wird es mittels
der Zufuhrleitung (7')
nach Öffnen
des Ventils (8')
in den Vorratsbehälter
(10) unter Druck gespeichert. Es kann notwendig werden,
am Behandlungsraum (1) eine Lüftungsöffnung vorzuschen, über die
Frischluft einströmt.
Das Zelt oder die Kammer (1) können geöffnet werden, die Schädlinge in
den Gütern
(2) sind tot und bei der Schädlingsbekämpfung ging kein Begasungsmittel
in die Umwelt verloren; es wurde zu 100% zurückgewonnen.