DE19708669C2 - Umweltschonendes Begasungsverfahren - Google Patents

Umweltschonendes Begasungsverfahren

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DE19708669C2 DE1997108669 DE19708669A DE19708669C2 DE 19708669 C2 DE19708669 C2 DE 19708669C2 DE 1997108669 DE1997108669 DE 1997108669 DE 19708669 A DE19708669 A DE 19708669A DE 19708669 C2 DE19708669 C2 DE 19708669C2
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01MCATCHING, TRAPPING OR SCARING OF ANIMALS; APPARATUS FOR THE DESTRUCTION OF NOXIOUS ANIMALS OR NOXIOUS PLANTS
    • A01M17/00Apparatus for the destruction of vermin in soil or in foodstuffs
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01MCATCHING, TRAPPING OR SCARING OF ANIMALS; APPARATUS FOR THE DESTRUCTION OF NOXIOUS ANIMALS OR NOXIOUS PLANTS
    • A01M13/00Fumigators; Apparatus for distributing gases
    • A01M13/003Enclosures for fumigation, e.g. containers, bags or housings

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patent­ anspruchs 1, wobei die Behandlungsräume vorzugsweise Gebäuderäume, Zelte, Silo, Folienkäfige oder Sackstapel und die zu bekämpfenden pilz­ lichen oder tierischen Schädlinge insbesondere Bauholzpilze, Schim­ melpilze, Insekten, Nager, Nematoden oder Mikroorganismen sind.
In der DE 41 38 321 C2 ist ein Verfahren und eine Anlage zur Rückge­ winnung eines Sterilisiergases beschrieben, das insbesondere Ethylenoxid ist. Der Behandlungsraum ist eine druckfeste Sterilisierkammer, in die Luft nicht eintreten soll und darf. Als Behandlungsgasatmosphäre wird Ethylenoxid und ein Inertgas, insbesondere Stickstoff, verwendet. Luft­ sauerstoff darf nicht eintreten, weil Ethylenoxid mit Sauerstoff schnell ein explosives Gemisch bildet.
In der DE 33 26 927 A1 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem Vorratsschädlinge durch Phos­ phorwasserstoff abgetötet werden. Das wirksame Begasungsmittel wird dabei erst nach der Reaktion von Phosphiden mit Luftfeuchtigkeit erzeugt und freigesetzt und die Einwirkzeiten sind insgesamt sehr lange, so daß sich das Verfahren langwierig gestaltet.
Begasungsmittel, wie Phosphorwasserstoff, sind in der Regel sehr giftig und die Verfahren nach dem Stand der Technik zielen darauf ab, die Begasungsmittel-Konzentrationen immer weiter zu erniedrigen, da damit das Emissionsrisiko und somit die Gefährdung der Nachbar­ schaft begaster Objekte immer mehr reduziert wird. Durch die verhältnismäßig niedrigeren Begasungsmittelkonzentrationen ergeben sich Wirksamkeitseinbußen, und zum Ausgleich müs­ sen entweder die Einwirkzeiten wesentlich verlängert oder die Raumtemperatur muß erhöht werden bzw. es werden Respirationsbeschleuniger, wie Kohlendioxid, zugesetzt. Erhöhung der Raumtemperatur bedeutet jedoch Energiebedarf und somit höhere Kosten. Eine Verlängerung der Einwirkzeit würde bei einer Mühlen-Begasung einen verlängerten Produktionsausfall und damit Unwirtschaftlichkeit bedeuten.
Begasungsmittel, wie Methylbromid (Brommethan), stehen noch dazu im Verdacht, die Ozon­ schicht zu schädigen. Während der Einwirkzeit von Methylbromid bzw. bei der Lüftung eines unter Methylbromid-stehenden Gebäudes gelangt nämlich dieses eingesetzte Begasungsmittel in die Atmosphäre, was unerwünscht ist.
In der DE 42 05 459 C2 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem zwei Abdichtschalen und ein Gastfilter dafür sorgen, daß kein Begasungsmittel in die Umgebung gelangt. Das Überstülpen der Zeltplanen ist dabei allerdings sehr aufwendig.
Aufgabe der Erfindung war es deshalb, ein Verfahren vorzuschlagen, bei dem der Verlust an Begasungsmittel in die Umwelt minimiert wird oder bei dem nahezu kein Begasungsmittel in die Umwelt gelangt, insbesondere auch nicht bei der Lüftung.
Die erfindungsgemäße Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch das kontinuierliche Absaugen entsteht im Behandlungsraum ein permanenter Durchfluß, der Luft von außerhalb über Undichtigkeiten ansaugt, wodurch kein Behandlungsgas/-Luft- Gemisch nach außen gelangt. Werden die Begasungsmittel-Konzentrationen anfänglich ausrei­ chend hoch gewählt, braucht während der Einwirkzeit nicht nachdosiert werden, und es erge­ ben sich an keiner Stelle im Behandlungsraum lokale Unterdosierungen, die stellenweise, insbe­ sondere an undichten Stellen, an der/den Absaugstelle/n und an der/den Begasungsmit­ tel-Eintrittsstelle/n, zu einem Überleben von Insekten führen würden. Insekten wandern bzw. migrieren nämlich während Begasungen zu Stellen im Behandlungsraum mit günstigeren Be­ dingungen für ein Überleben.
Der Apparat kann ein Adsorber oder ein Kondenser (Kondensator) oder Verdichter mit Gas­ speicher oder eine Druckwechselabsorptionsanlage oder eine Hohlmembrantrennanlage sein. Der Behandlungsraum kann ein Raum, ein Gebäude, insbesondere Mühle, Lager, Kirche, oder ein Sackstapel, eine Folienblase, ein Zelt, ein Folienkäfig, ein Behälter, ein Container, eine Kammer, ein Schiff, ein Flugzeug oder ein sonstiges Fortbewegungsmittel sowie ein Bodenentseu­ chungszwischenraum zwischen der Flächen-Abdichtung und der zu entkeimenden Erde sein.
Während der Einwirkzeit des Begasungsmittels kann auch bei Bedarf Begasungsmittel in den Behandlungsraum nachdosiert werden, vorallem dann wenn die Konzentration des Begasungsmittels zur Abtötung der Schädlinge innerhalb der vorgesehenen Einwirkzeit nicht ausreicht.
Der aus dem Behandlungsraum abgesaugte Volumenstrom zum Apparat hin ist bevorzugt größer als der Strom des nachdosierten Begasungsmit­ tels. Dadurch strömt Luft von außerhalb über Raumundichtigkeiten in den Behandlungsraum, wodurch die Undichtigkeiten für den Austritt von Begasungsmittel in die Umwelt blockiert sind. Da kein Begasungs­ mittel nach außen in die Umwelt verloren geht, können sehr hohe Begasungsmittelkonzentrationen im Behandlungsraum herrschen, ohne dass eine Gefahr für die Nachbarschaft oder die Umgebung des Behand­ lungsraums resultiert.
Üblicherweise werden z. B. bei Begasungen mit Sulfurylfluorid, Phos­ phorwasserstoff, Blausäure, Methylbromid oder Ethylenoxid Konzentra­ tionen von maximal 50 g/m3, bei Silos bis zu 70 g/m3, eingesetzt. Als Begasungsmittel werden bevorzugt eingesetzt: Cyanwasserstoff und/oder Phosphorwasserstoff und/oder Methylphosphin und/oder Sulfurylfluorid und/oder Methansulfonylfluorid und/oder Brommethan und/oder Formaldehyd und/oder Carbonylsulfid und/oder Methyliso­ thiocyanat und/oder Chlorpikrin und/oder Trichloracetonitril und/oder Acetonitril und/oder Acrylnitril und/oder Ester, wie Ameisensäure­ methylester und/oder Ameisensäureethylester, und/oder Schwefelkoh­ lenstoff und/oder Schwefeldioxid und/oder halogenierte Kohlenwasser­ stoffe und/oder Trichlorameisensäuremethylester und/oder Senföle, bei Bedarf auch im Gemisch mit einem Inertgas, wie Kohlendioxid.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können nunmehr allerdings problem­ los die Begasungsmittelkonzentrationen auf 80 bis 200 g/m3 erhöht werden, wenn sowohl wäh­ rend der Einwirkzeit als auch während der Lüftung das Behandlungsgas/Luftgemisch über den Apparat geleitet wird, da durch das permanente Absaugen ständig Luft von außerhalb über unvermeidbare Undichtigkeiten nachströmt und dadurch große Begasungsmittelmengen nicht über diese Undichtigkeiten - wie sonst üblich bei diesen enorm hohen Konzentrationen - austre­ ten können. Durch die hohen Begasungsmittelkonzentrationen werden Einwirkzeiten von 2 bis 48 Stunden, bevorzugt von 12 bis 36 Stunden möglich, da durch die relativ hohe Begasungs­ mittelkonzentration die zum Abtöten der Schadorganismen zu erreichenden ct-Produkte in dieser kurzen Zeit akkumuliert werden, d. h. alle Insektenstadien im Befallsraum inkl. der Eier rasch abgetötet werden. Da während einer Begasung die Produktion, z. B. in einer Mühle oder in einem lebensmittelverarbeitenden Betrieb, stillsteht, bedeutet eine Verkürzung der Einwirk­ zeit einen Gewinn zudem an Wirtschaftlichkeit.
Es ist jedoch auch möglich, die Gaskonzentrationen zu reduzieren und die Einwirkzeiten zu verlängern, insbesondere auf 48 bis 335 Stunden. Es ist auch möglich, an einer oder mehreren Stellen des Behandlungsraums den Apparat anzuschließen und in den Behandlungsraum eine sehr hohe, bisher nach dem Stand der Technik nicht einsetzbare, extrem schnell die Insekten und Pilze abtötende Begasungsmittel-Konzentration einzudosieren und diese in dem Maße nachzugasen bzw. nachzudosieren wie sie sich durch Betreiben des Apparats verringert. Da­ durch entsteht ein Gleichgewicht konstant hoher Behandlungsgas-Konzentration ohne Bega­ sungsmittel-Verlust in die Umwelt. Da das Begasungsmittel im Apparat wieder zurückgewon­ nen wird, ist das Verfahren sehr wirtschaftlich und die Kosten belaufen sich in erster Linie nur auf die des Betreibens des Apparats. Es ist auch möglich, das zurückgewonnene Begasungs­ mittel im Laufe des Verfahrens gleich wieder in den Behandlungsraum zurückzuführen. Es entsteht ein Kreislaufsystem. Bei den bisherigen Kreislaufbegasungen nach dem Stand der Technik, insbesondere bei Silozellen, tritt jedoch unvermeidbarer Gasverlust auf, da dort das Gasgemisch nur "umgewälzt" wird.
Der Apparat enthält z. B. einen Kondenser mit Fördereinheit, in dem das Behandlungsgas/Luft- Gemisch soweit abgekühlt wird, daß nahezu das gesamte oder das gesamte Begasungsmittel aus der Behandlungsraumluft auskondensiert bzw. verflüssigt bzw. verfestigt wird. Die vom Begasungsmittel-befreite Luft wird gasförmig ins Freie geleitet.
Die Abkühlung des Behandlungsgas/-Luft-Gemisches erfolgt bevorzugt mit flüssigem Stick­ stoff, da dieser beim Abkühlen des Behandlungsgas/-Luft-Gemisches verdampft und in die Umwelt gelangt. Stickstoff ist jedoch ein umweltneutrales und nicht umweltschädigendes Gas. Die Abkühlung des Behandlungsgas/Luft-Gemisches muß in der Regel je nach Siedepunkt des Behandlungsgases bzw. Dampfdruck des Behandlungsgases auf -30 bis -180°C oder noch tie­ fer erfolgen: Diese Methode hat den Vorteil, daß das Behandlungsgas/Luft-Gemisch soweit abgekühlt werden kann, daß die in die Umwelt dann entlassenen Luft eine Begasungsmittel­ konzentration von unter 100 ppm, teilweise je nach Auslegung der Verfahrensparameter unter 0,01 ppm liegt. Das auskondensierte Begasungsmittel kann bei redundanter, d. h. über das nötige Maß hinausgehender Auslegung des Apparats in einem Vorratsbehälter aufgefangen werden und von dort direkt wieder bei Bedarf in den Behandlungsraum verdampft werden. Die Redundanz, d. h. Verwendung von zwei Wärmetauschern, hat den Vorteil, daß beim "Vereisen" eines Kondensers (= Wärmetauscher) ein zweiter aktiviert werden kann, während der Vereiste aufgetaut wird. Durch den Auskondensiervorgang wird einerseits verhindert, daß das Begasungsmittel in die Umwelt gelangt und andererseits wird das Begasungsmittel aus Wirtschaftlichkeitsgründen wieder zurückgewonnen und kann sogar noch während der Verfah­ rensdauer in den Behandlungsraum erneut eingespeist werden oder bei einer neuen Begasung wieder Verwendung finden.
Es ist jedoch auch möglich, den Apparat so auszubilden, daß er einen Verdichter bzw. Kom­ pressor enthält, der das abgesaugte Behandlungsgas/Luft-Gemisch verdichtet und dann entwe­ der in eine Pressure-Swing-Adsorptionsanlage (PSA-Anlage) hineinpreßt, in der das Behand­ lungsgas/Luft-Gemisch durch einen Chromathographie-Effekt an einem Adsorbens, z. B. Kohlepartikel oder Aluminiumoxidpartikel, aufgetrennt wird. Die Behandlungsgasfraktion wird dann abgetrennt und bevorzugt über einen weiteren Verdichter verdichtet und bevorzugt in einen Druckbehälter oder eine Druckflasche abgefüllt. Die Behandlungsraumluft bzw. die Be­ handlungsraum-Luft-Fraktionen werden, befreit vom Begasungsmittel, in die Umgebung ent­ lassen. Das Behandlungsgas kann aus dem Druckbehälter erneut in den Behandlungsraum ent­ lassen werden oder kann in diesem gespeichert, transportiert oder zum nächsten Einsatzort verbracht und dort zu einer weiteren Schädlingsbehandlung in einen Behandlungsraum entlas­ sen werden.
Anstelle der PSA-Anlage läßt sich auch eine Permeationsanlage einsetzen. Hierbei wird bevor­ zugt über Hohlfasern das Behandlungsgas/Luft-Gemisch aufgetrennt und die Begasungsmittel­ fraktion abgetrennt. Das Verfahren macht sich die Eigenart der verschiedenen Gase zunutze, Hohlfasern unterschiedlich schnell zu durchdringen. Dieser Permeationsprozeß bzw. die Schnelligkeit der Permeation ist u. a. abhängig von den chemischen Eigenschaften der unter­ schiedlichen Gase. Nach der Auftrennung kann die Begasungsmittelfraktion bevorzugt noch weiter verdichtet werden und in einen Vorratsbehälter abgefüllt werden.
Wird als Behandlungsraum ein relativ kleines Volumen verwendet, z. B. ein Folienkäfig, ein Zelt oder Folienblase oder Foliensack, zur Begasung z. B. von Kunstwerken, Skulpturen, Figuren, Altären oder sonstigen Kirchenausstattungen oder Möbeln oder von abgepackten Vorratsgü­ tern, wie Getreidesäcke, Kakaosäcke, Tabakballen etc., dann kann bevorzugt während der Lüftung dieser Behältnisse am Ende der Einwirkzeit des Begasungsmittels das Behandlungs­ gas/Luft-Gemisch aus dem Behandlungsraum herausgesaugt, verdichtet und in einen Druckbe­ hälter gespeichert werden. Das Behandlungsas läßt sich dann aus den Druckbehältern wieder entnehmen, z. B. für eine weitere Schädlingsbekämpfung an einem anderen Ort. Das Behand­ lungsgas/Luft-Gemisch läßt sich dann erneut zur Schädlingsbekämpfung einsetzen. Es kann von Vorteil sein, am Ende der Lüftungsphase den Behandlungsraum etwas zu öffnen, so daß über die Öffnung Frischluft vom Verdichter angesaugt wird, um die restliche im Behandlungs­ raum sich befindende Begasungsmittelmenge zu verdichten und abzuspeichern. Beim Absaugen zieht sich nämlich in der Regel der Behandlungsraum zusammen, wenn er aus einem Zelt oder Folienblase mit einer flexiblen Hülle besteht, und die Hülle liegt an den Behandlungsgütern nach einiger Zeit an. Sind die Behandlungsgüter wertvolle Kunstgüter, so kann durch das Anliegen und durch den weiteren Zusammenzieh-Effekt der Folie bzw. den Schrumpfungs-Effekt der Folie oder des Hüllenstoffs filigranes Kunstgut beschädigt werden. Dies wird durch eine Öffnung in der Hülle vermieden, auch wenn dadurch eine größere Verdünnung des Behandlungs­ gases und eine größere zu speichernde Behandlungsgas-/Luft-Menge resultieren.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Fi­ guren sowie aus den Unteransprüchen:
Beschreibung von Fig. 1
In einem Kirchenraum (1) sind von Schädlingen befallene Kunstgüter (2) eingebracht. Zur Re­ duzierung des Raumvolumens ist im Kircheninnenraum ein Hohlkörper (4) aufgeblasen. Zur Gleichverteilung der Atmosphäre im Behandlungsraum (1) ist wenigstens ein Ventilator (3) oder eine Umwälzeinheit (3) aufgestellt. Das Begasungsmittel ist im Vorratsbehälter (15) ge­ speichert und kann nach Öffnen des Ventils (13) über die Zuführleitungen (17) und (12) zu Begasungsbeginn in den Behandlungsraum (1), - auch nach Verdampfen in einem nicht einge­ zeichneten Verdampfer -, eingeleitet werden. Aus dem Vorratsbehälter (18) nach Öffnen des Ventils (14) und über die Zuführleitung (14) kann zusätzlich bei Bedarf ein Hilfsgas, wie z. B. Kohlendioxid, dem Behandlungsraum (1) zugeführt werden oder dem Begasungsmittel defi­ niert zudosiert werden. Das Zumischen voll Kohlendioxid ist nicht immer notwendig, so daß auf die Einrichtungen (18), (14) und (16) unter bestimmten Umständen verzichtet werden könnte.
Die Ventile (6) und (13) können sich bevorzugt auch über ein Steuergerät automatisch steuern lassen, wobei das Steuergerät auch über ein Konzentrationsmeßgerät für das Begasungsmittel verfügen kann.
Aus dem Behandlungsraum (1) führt eine Abluftleitung (5) ins Freie, wobei in die Abluftleitung (5) ein Ventil (6) eingebaut ist. Nach dem Ventil (6) mündet die Abluftleitung (5) in eine Kon­ densationsanlage oder Adsorptionsanlage (7), in der das Begasungsmittel von der Luft getrennt wird, entweder adsorptiv oder kondensativ. Im Falle einer Adsorptionsanlage (7) kann diese Aktivkohle oder ein handelsübliches Adsorbens, bevorzugt gekühlt, enthalten.
Die vom Begasungsmittel gereinigte Luft strömt über den Stutzen (8') ins Freie und wenn der Trennapparat (7) ein Kondensor (= Wärmetauscher) ist, dann tropft das verflüssigte Bega­ sungsmittel bzw. das feste Begasungsmittel nach einem nachgeschalteten Schmelzvorgang über die Leitung (9') in den Vorratsbehälter (10), bevorzugt nach Öffnen des Ventils (11). Von dort aus kann es flüssig oder nach Verdampfen gasförmig dem Behandlungsraum (1) auch wieder zugeführt werden.
Das Begasungsmittel strömt aus dem Vorratsbehälter (15) über die Leitung (12) in den Be­ handlungsraum (1) flüssig oder gasförmig bzw. verdampft im Behandlungsraum (1). Die Lei­ tung (12) kann auch als Verteilersystem (z. B. perforierter Schlauch) ausgebildet sein und sich im Behandlungsraum (1) zur besseren Verteilung verzweigen. Der Vorratsbehälter/die Vor­ ratsbehälter (15) kann/können auch im Behandlungsraum (1) aufgestellt sein oder das Bega­ sungsmittel kann aus Verdampferschalen oder aus Verdampfergefäßen oder aus sonstigen Verdampfereinrichtungen heraus in den oder im Behandlungsraum (1) verdampft oder verdun­ stet werden. Es wird durch die Fördereinheit bzw. den Ventilator (3) im Behandlungsraum (1) gleichverteilt, so daß überall im Behandlungsraum (1) eine gleiche Konzentration an Bega­ sungsmittel vorliegt. Gleichzeitig mit der Begasungsmittel-Einleitung oder nach Gleichvertei­ lung des Begasungsmittels im Behandlungsraum (1) nach Erreichen der gewünschten Konzen­ tration wird Behandlungsgas-/Luft-Gemisch aus dem Behandlungsraum (1) über den Apparat (7), der bevorzugt eine Fördereinheit enthält, abgezogen. Besonders günstig hat sich erwiesen, mit Beginn des Einleitens von Begasungsmittel in den Behandlungsraum (1), den Hohlkörper (4) ins Freie über einen Stutzen zu entleeren, wodurch ein Unterdruck im Behandlungsraum (1) entsteht und kein Begasungsmittel bzw. Behandlungsgas-/Luft-Gemisch in die Umgebung entweicht. Sobald der Hohlkörper (4) entleert ist oder kurz bevor der Hohlkörper (4) voll­ ständig entleert ist, wird mit dem Absaugen des Behandlungsgas/Luft-Gemisches über den Apparat (7) begonnen, wodurch wieder ein Unterdruck im Behandlungsraum (1) entsteht und somit kein Behandlungsgas/Luft-Gemisch in die Umgebung entweicht. Jetzt hat das Bega­ sungsmittel bevorzugt seine höchste, gewünschte Konzentration im Behandlungsraum (1), z. B. 120 g/cbm. Die Behandlungsgas-Atmosphäre im Behandlungsraum (1) wird im übrigen ständig mit dem Ventilator (3) umgewälzt. Im Apparat (7), der bevorzugt ein Kryogener Kondensator/­ Kryogener Wärmetauscher auf Flüssigstickstoff-Basis ist, wird das Begasungsmittel des nun ständig abgesaugten Behandlungsgasstroms von der Luft abgetrennt und die gereinigte Luft über den Stutzen (8') ständig ins Freie geführt. Das abgetrennte Begasungsmittel wird im Appa­ rat (7) fest und verbleibt darin. Der Apparat (7) kann noch einen Wasser-Vorabscheider für die in der Behandlungsgasatmosphäre enthaltene Luftfeuchtigkeit enthalten. Dies kann ebenfalls ein Kondensator, mit bevorzugt höherer Temperatur als der für das Auskondensieren des Be­ gasungsmittels, sein, abhängig vom Schmelzpunkt des jeweiligen Begasungsmittels. Der Appa­ rat (7) kann noch einen Staubabscheider (insbesondere bei Mühlenbegasungen) enthalten.
Im Laufe der Einwirkzeit des Begasungsmittels wird bevorzugt ständig Begasungsmittel in den Behandlungsraum (1) nachdosiert und bevorzugt ständig Behandlungsgas-/Luft-Gemisch über den Apparat (7) geführt. Nach der Einwirkzeit des Begasungsmittels von z. B. 36 Stunden, wenn alle Schädlinge in den Behandlungsgütern (2) abgetötet sind, oder noch vor Ablauf der vorgesehenen Einwirkzeit, wird kein Behandlungsgas mehr in den Behandlungsraum (1) nach­ dosiert. Es wird zur Entlüftung des Behandlungsraum (1) jetzt nur noch die Absaugung des Behandlungsgas-/Luft-Gemisches über den Apparat (7) und die darin stattfindende Trennung des Begasungsmittels von der Luft betrieben. Sobald im Behandlungsraum (1) kein Bega­ sungsmittel mehr vorhanden ist bzw. eine Konzentration unter dem MAK-Wert des Bega­ sungsmittels vorliegt, wird das Absaugen über den Apparat (7) und die Flüssigstickstoff- Zufuhr eingestellt und die Wärmetauscher des Kondensators des Apparat (7) werden abgetaut; dabei schmilzt das feste Begasungsmittel und tropft nach Öffnen des Ventils (11) in den Vor­ ratsbehälter (10). Nach vollständiger Abtauung wurde das gesamte, in den Behandlungsraum (1) eindosierte Begasungsmittel zurückgewonnen bzw. recycelt, ohne daß Begasungsmittel in die Umwelt gelangte. Alle Schädlinge im Behandlungsraum sind tot.
Fig. 2
In einem Mühlenraum als Behandlungsraum (1) sind in den einzelnen Stockwerken von Schäd­ lingen befallene Behandlungsgüter (2) untergebracht. In jedem Stockwerk sind zur schnellen und homogenen Gasverteilung Ventiliereinheiten (3) aufgestellt. Das Behandlungsgas ist im Vorratsbehälter (15) gespeichert und wird nach Öffnen des Ventils (13) über die Zufuhrleitung (12) in den Behandlungsraum (1) eingeleitet. Wenn das Behandlungsgas schwerer als Luft ist, empfiehlt sich das Einleiten in die oberen Stockwerke, bevorzugt in das oberste Stockwerk der Mühle. Das Behandlungsgas wird durch die Ventiliereinheiten (3) gleichmäßig in der Mühle verteilt und strömt nach unten in die unteren Stockwerke, um auch dort die Schädlinge in Mauern, Ritzen, Zwischenböden als auch in den Behandlungsgütern (2) abzutöten. Gleichzeitig mit der Einleitung des Begasungsmittels in die Mühle wird die Absaugung oder Fördereinheit im Apparat (7) aktiviert. Sobald Begasungsmittel im Apparat (7) ankommt oder in bestimmten Fällen auch etwas früher wird der Kondensator (Kühler = Wärmetauscher) im Apparat (7) ak­ tiviert und das ankommende Begasungsmittel ausgefroren. Über die Abluftleitung (5) strömt dabei das Behandlungsgas-Luftgemisch nach Öffnen des Ventils (6) in den Trennapparat (7), in dem das Behandlungsgas von der Luft abgetrennt wird, und die abgetrennte Luft bzw. die vom Behandlungsgas befreite Luft strömt über den Abluftstutzen (8') ins Freie in die Umgebung.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung kann über einen Vorratsbehälter (17) noch ein Hilfsgas, wie Kohlendioxid, in die Zufuhrleitung (12) zugeführt werden bzw. zum Behand­ lungsgas zugemischt werden. Hierzu fördert eine Ventiliereinheit (18) z. B. Kohlendioxid aus dem Vorratsbehälter (17) über die Zufuhrleitungen (16) und (14) in die Dosierleitung (12).
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird zuerst über den Trennapparat (7), der eine Fördereinheit enthält, Luft aus dem Behandlungsraum (1) abgesaugt und sobald da­ durch im Behandlungsraum (1) eine Luftströmung zu verzeichnen ist, wird das Behandlungs­ gas aus dem Vorratsbehälter (15) in den Behandlungsraum (1) eindosiert. Somit gelangt kein Behandlungsgas in die Umgebung, da es sofort nach dem Einleiten in den Behandlungsraum (1) über den Trennapparat (7) wieder abgesaugt und entfernt wird.
Vom Gaseintrittsstutzen (12) bis zum Austrittstutzen (5) ist das Begasungsmittel auf diesem Weg wirksam gegen die Schädlinge und es läßt sich im Behandlungsraum (1) immer eine kon­ stante Begasungsmittelkonzentration aufrechterhalten, vorallem wenn die über die Zufuhrlei­ tung (12) zudosierte Behandlungsgas-Menge pro Zeiteinheit gleich ist. Es entsteht somit ein während der Einwirkzeit permanent vorhandenes Fließgleichgewicht des Begasungsmittels. Das Begasungsmittel entfaltet während es durch den Behandlungsraum (1) "gasförmig fließt" seine Wirksamkeit, indem die im Fließgleichgewicht vorhandene Begasungsmittelkonzentration über die Verfahrensdauer das ct-Produkt zur 100%igen Insektenmortalität akkumuliert. Nach Ablauf der ausreichenden Einwirkzeit wird die Zudosierung von Begasungsmittel abgestellt und es wird nur noch das im Behandlungsraum anwesende Behandlungsgas/-Luft-Gemisch über den Apparat (7) geführt bis die Konzentration des Begasungsmittels im Behandlungsraum (1) auf einen gewünscht niedrigen Wert, bevorzugt MAK-Wert, bevorzugt an allen Stellen im Behandlungsraum (1), gefallen ist. Die Absaugung über den Apparat (7) wird abgestellt und die Mühle gelüftet durch Entfernung der Abdichtung. Alle Schädlinge sind tot. Das abgetrenn­ te, im Kondensator des Apparats (7) fest vorliegende Begasungsmittel wird nach dem Schmel­ zen und Öffnen des Ventils (11) über die Zufuhrleitung (9') dem Vorratsspeicher (10) zuge­ führt. Es kann für weitere Begasungen eingesetzt werden.
Fig. 3
In einem Behandlungsraum (1), wie Folienkäfig, sind von Insekten befallene Kunstgüter (2) eingebracht bzw. aufgestellt bzw. vorhanden. Im Behandlungsraum (1) ist zur Raumvolumen­ reduktion ein Hohlkörper (4) aufgeblasen. Zur Gleichverteilung der Gasatmosphäre im Be­ handlungsraum (1) ist wenigstens eine Ventiliereinheit (3) eingebracht. Über den Kompressor (6), der über die Abluftleitung (5) mit dem Behandlungsraum (1) verbunden ist, wird Luft aus dem Behandlungsraum (1) mittels der Zufuhrleitung (7') zu einer Membran-Trennanlage bzw. PSA-Anlage (8) (PSA = Pressure-Swing-Adsorption) transportiert und die Luft über die Lei­ tung (14) in die Umgebung wieder abgegeben. Sobald im Behandlungsraum (1) ein Unterdruck entsteht, wird Behandlungsgas aus dem Vorratsbehälter (15) und der Zufuhrleitung (16) in den Behandlungsraum (1) eindosiert. Durch den Unterdruck, der während der Verfahrensdauer permanent aufrechterhalten wird, strömt kein Behandlungsgas in die Umgebung, sondern ver­ teilt sich durch das Betreiben der Ventiliereinheit (3) gleichmäßig im Behandlungsraum (1). Das Behandlungsgas/-Luft-Gemisch wird über den Abluftstutzen (5) abgesaugt, im Kompressor oder Verdichter (6) verdichtet und unter Druck im Gemisch mit Luft in den Membran- oder PSA-Trennapparat (8) eingeleitet. Die vorhandenen Adsorptionsmittel im Falle einer PSA- Anlage bzw. Hohlfasern im Falle einer Membran-Anlage trennen das Begasungsmittel von der Luft ab, und die abgetrennte Luft verläßt den Apparat (8) über den Stutzen (14) ins Freie. Das abgetrennte Begasungsmittel strömt über den Stutzen (9') in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung zu einem weiteren Verdichter (10'), der das Begasungsmittel noch weiter verdichtet und über die Zufuhrleitung (11) nach Öffnen des Ventils (12) in den Vorratsbehälter (13) pumpt. Insgesamt ergibt sich ein Fließgleichgewicht, wobei permanent aus dem Vorratsbehäl­ ter (15) Behandlungsgas in den Behandlungsraum (1) nachströmt und auf der anderen Seite über den Verdichter (6) bzw. die Trennanlage (8) das Begasungsmittel wieder unzersetzt zu­ rückgewonnen wird und im Vorratsspeicher (13) aufgefangen wird. Nach Ablauf der vorgese­ henen Einwirkzeit wird die Begasungsmittel-Zufuhr in den Behandlungsraum (1) abgestellt, der Ballon (4) in den Behandlungsraum (1) entleert und dann nach seiner Entleerung bzw. bevor­ zugt nach Anbringung einer Lüftungsöffnung an der Hülle des Folienkäfigs (1) auch die Ab­ saugung über den Apparat (8) eingestellt, da die Begasungsmittel-Konzentration im Behand­ lungsraum (1) mittlerweile auf einen gewünschten Wert abgefallen ist. Der Folienkäfig kann jetzt vollständig geöffnet werden und alle Schädlinge sind tot. Das gesamte eingesetzte Bega­ sungsmittel ist im Vorratsbehälter (13) gespeichert und ging an die Umwelt nicht verloren.
Fig. 4
In einem mobilen Zelt oder in einer zerlegbaren Kammer (1) sind von Schädlingen befallene Kunstgüter (2) eingebracht. Das Zelt oder die mobile Kammer (1) können dabei auch um die befallenen Kunstwerke (2) aufgebaut werden. Der so gebildete Behandlungsraum (1) beinhaltet in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung eine Ventiliereinheit (3) und falls erforderlich ein Raumvolumenreduktionselement (4). Aus dem Vorratsbehälter (15) wird über die Zufuhrlei­ tung (11) Behandlungsgas in den Behandlungsraum (1) eingeleitet. Nachdem dieses wirksam war, wird das Behandlungsgas/Luft-Gemisch über die Leitung (5) in den Verdichter (6) wieder aus dem Behandlungsraum (1) abgepumpt und in verdichteter Form wird es mittels der Zufuhr­ leitung (7') nach Öffnen des Ventils (8') in den Vorratsbehälter (10) unter Druck gespeichert. Es kann notwendig werden, am Behandlungsraum (1) eine Lüftungsöffnung vorzusehen, über die Frischluft einströmt. Das Zelt oder die Kammer (1) können geöffnet werden, die Schädlinge in den Gütern (2) sind tot und bei der Schädlingsbekämpfung ging kein Begasungsmittel in die Umwelt verloren; es wurde zu 100% zurückgewonnen.

Claims (24)

1. Verfahren zur Begasung von abgedichteten Behandlungsräumen, insbesondere Mühlen, Läger, Kirchen, Museen, oder von Zwischen­ räumen zwischen einer Bodenfolie und Erdreich, die von pilzlichen oder tierischen Schädlingen befallen sind oder von diesen Schädlingen befallene Güter enthalten, durch Einleiten eines Begasungsmittels, insbesondere eines toxischen oder umweltschädlichen Begasungsmittels - außer Ethylenoxid - in den Behandlungsraum oder Zwischenraum unter Bildung einer Behandlungsgasatmosphäre, die innerhalb einer Einwirkzeit die Schädlinge abtötet, und anschließender Lüftung des Behand­ lungsraumes oder Zwischenraumes, wobei während der Einwirkzeit und/oder der Lüftung Behandlungsgasatmosphäre aus dem Behand­ lungsraum oder Zwischenraum abgeleitet wird und das Begasungsmittel daraus zurückgewonnen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsgasatmosphäre aus dem Begasungsmittel und Luft besteht, dass das Begasungsmittel über einen Apparat (7, 8) zum Auftrennen der Behandlungsgasatmosphäre von der Luft abgetrennt wird, wonach das Begasungsmittel vollständig oder teilweise in den Behandlungsraum zurückgeleitet oder gespeichert wird und die Luft in die Umgebung entlassen wird, oder dass die Behandlungsgasatmosphäre verdichtet und in einem Vorratsbehälter (10) gespeichert wird und dass durch das Ableiten der Behandlungsgasatmosphäre im Behandlungsraum oder Zwischenraum ein Unterdruck entsteht, so dass Umgebungsluft in den Behandlungsraum oder Zwischenraum einströmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Begasungsmittel Cyanwasserstoff und/oder Phosphorwasser­ stoff und/oder Methylphosphin und/oder Sulfurylfluorid und/oder Methansulfonylfluorid und/oder Brommethan und/oder Formaldehyd und/oder Carbonylsulfid und/oder Methylisothiocyanat und/oder Chlorpikrin und/oder Trichloracetonitril und/oder Acetonitril und/oder Acrylnitril und/oder Ester und/oder Schwefelkohlenstoff und/oder Schwefeldioxid und/oder halogenierte Kohlenwasserstoffe und/oder Trichlorameisensäuremethylester und/oder Senföle, auch im Gemisch mit einem Inertgas, eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Begasungsmittel in Konzentration von 1 ppm bis 400 g/m3 im Behandlungsraum vorliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Begasungsmittel in Konzentrationen von 20 bis 130 g/m3 vorliegt.
5. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsraumatmosphäre mit einem Volumenstrom von 1 Liter pro Minute bis 10000 Kubikmetern pro Stunde aus dem Behandlungsraum abgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mittels eines den Apparat bildenden Absorbers abgetrennte Begasungsmittel durch Erwärmen oder Druckentspannung von diesem wieder abgelöst wird und bei Bedarf wieder in den Behand­ lungsraum ganz oder teilweise zurückgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Behandlungsraum ein Hohlkörper mit Luft aufgeblasen ist und mit seinem Entleeren ins Freie dann begonnen wird, wenn mit dem Einleiten von Behandlungsgas in den Behandlungsraum begon­ nen wird, und sobald der Hohlkörper entleert ist, begonnen wird, Behandlungsgas/Luft-Gemisch über den Apparat zu führen.
8. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Verfahrensbeginn zuerst mit dem Ableiten von Behand­ lungsraumatmosphäre aus dem Behandlungsraum in den Apparat begonnen wird und dann Begasungsmittel in den Behandlungsraum eingeleitet wird.
9. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Verfahrensende zuerst das Einleiten von Begasungsmittel in den Behandlungsraum beendet wird und dann nach Absinken der Begasungsmittel-Konzentration auf einen gewünscht niedrigen Wert das Ableiten von Behandlungsraumatmosphäre in den Apparat beendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Apparat (7, 8) ein Adsorber oder Absorber oder Kondensator verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Apparat (8) eine Druck-Wechsel-Adsorption-Anlage oder eine Hohlfaser- oder Membrantrennanlage verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass vor den Apparat (8) ein Kompressor (6) oder Verdichter geschaltet ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass nach den Apparat (8) zusätzlich ein Kompressor oder Verdichter (10') geschaltet ist.
14. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Apparat (7, 8) ein Speicherbehälter (10, 13) für das abge­ trennte Begasungsmittel nachgeschaltet ist.
15. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Kondensator ein kryogen arbeitender Kondensator verwendet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass als Kondensator eine Flüssigkeit-Stickstoff-Kondensations­ anlage verwendet wird.
17. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Apparat (7, 8) mobil oder tragbar ist.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Apparat (7, 8) auf einem Anhänger oder LKW untergebracht ist.
19. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Adsorber zusätzlich gekühlt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Apparat (7, 8) eine Lösungsmittel-Rückgewinnungsanlage verwendet wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösungsmittel-Rückgewinnungsanlage eine kryogene Lösungsmittel-Rückgewinnungsanlage verwendet wird.
22. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche 10 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Apparat (7, 8) einen Staubfilter und/oder einen Luftfeuchte- Abscheider enthält oder diese ihm vorgeschaltet sind.
23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftfeuchte-Abscheider und/oder die Lösungsmittel- Rückgewinnungsanlage kryogen arbeiten.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftfeuchte-Abscheider und/oder die Lösungsmittel- Rückgewinnungsanlage auf Basis von flüssigem Stickstoff arbeiten.
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