DE2303631B2 - Verfahren zur Herstellung eines verbesserten segmentierten thermoplastischen Mischpolyester-Elastomeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines verbesserten segmentierten thermoplastischen Mischpolyester-ElastomerenInfo
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Description
Lineare Mischpolyester oder Mischpolyätherester sind bisher für verschiedene Zwecke hergestellt worden,
insbesondere für die Erzeugung von Filmen und Fasern; die bekannten Polymerisate dieses Typs waren jedoch
nicht so überzeugend, wie man es sich für bestimmte Anwendungen gewünscht hätte. Insbesondere müssen
bestimmte Polymerisate dieses Typs, die sehr wünschenswerte Eigenschaften, wie hervorragende Zerreißfestigkeit,
Zugfestigkeit, Dauerbiegefestigkeit und Abriebfestigkeit, besitzen, für spezielle Zwecke bezüglich
einer Eigenschaft, wie der Schmelzstabilität, verbessert werden. Schmelzstabilität kann man definieren als
Beständigkeit gegenüber Polymerisatabbau bei der Verarbeitung im geschmolzenen Zustand. Man benötigt
eine verbesserte Schmelzstabilität, wenn die Verarbeitungstemperaturen deutlich über die Schmelztemperatur
des Polymerisates steigen und/oder wenn es bei der Verarbeitung nötig ist, daß das Polymerisat für längere
Zeit bei Temperaturen oberhalb seines Schmelzpunktes gehalten wird. Beim Füllen großer Formen durch
Spritzguß oder Schleuderguß werden hohe Verarbeitungstemperaturen (bis zu 30 bis 500C über den
-, normalerweise empfohlenen Temperaturen) benötigt,
um die Viskosität der Polymerisatschmelze zu erniedrigen. Unter diesen Bedingungen zersetzen sich übliche
Mischpolyätherester-Polymerisate relativ stark. Der
Abbau kommt in einer niedrigeren inhärenten Viskosi-
M) tat und höherem Schmelzindex zum Ausdruck und führt
zu einer Verschlechterung von physikalischen Eigenschaften, wie der Zerreiß- und Zugfestigkeit sowie der
Dauerbiegefestigkeit, des Polymerisates. Für Zwecke wie das Formpressen eines großen Objektes, z. B. eines
ι ί Flugzeugreifens, ist daher eine bessere Schmelzstabilität
erforderlich.
Außerdem gibt es Fälle, wo die Erhöhung des Molekulargewichtes eines Michpolyätheresters erwünscht
ist, um seine physikalischen Eigenschaften zu verbessern. Obwohl es im allgemeinen möglich ist,
Mischpolyätherester von hohem Molekulargewicht nach bekannten Verfahren herzustellen, benötigt man
teure kontinuierliche Polykondensationsanlagen, in denen Polymerisatschmelzen von hoher Viskosität
_>-i gehandhabt werden können. Der Ausstoß derartiger
Anlagen ist begrenzt. Durch Erzeugung von Polymerisaten mit mittlerem Molekulargewicht können weniger
teure Anlagen, wie Reaktionsgefäße für Einzelansätze, verwendet werden und/oder der Ausstoß kann erhöht
«ι werden. Die niedrige Schmelzviskosität von Polymerisaten
mit mittlerem Molekulargewicht kann auch bei Gelegenheitsverarbeitung einen Vorteil darstellen, es
müssen jedoch Mittel für die eventuelle Erhöhung des Molekulargewichtes des Polymerisates zur Verfügung
r> stehen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten thermoplastischen Mischpolyester-Elastomeren
mit verbesserter Schmelzstabilität, dessen Molekulargewicht gegebenenfalls erhöht werden kann.
κι Diese Aufgabe wird durch das im vorstehenden Patentanspruch definierte Verfahren gelöst, das den
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet.
In dem erfindungsgemäß zu verbessernden thermoplastischen
Mischpolyester werden die Iangkettigen
r> Estereinheiten durch die folgende Struktur repräsentiert:
O O
-„ (KiO -CRC - <">
imcldiekurzketlmen b'slcrcinhci ten hubciulic Struktur:
ODC)-CRC
worin G einen divalenten Rest darstellt, der übrigbleibt nach Entfernung endständiger Hydroxylgruppen oder
von Hydroxylgruppen, die so nahe wie möglich endständig sind, von Poly(alkylenoxid)-glykolen, die ein
Verhältnis der Anzahl der Kohlenstoff- zu den Sauerstoffatomen von 2,0 bis 4,3 und ein Molekulargewicht
zwischen 400 und 6000 haben,
R einen divalenten Rest bedeutet, der übrigbleibt nach Entfernung von Carboxylgruppen von einer Dicarbonsäure, die ein Molekulargewicht von weniger als 3(JO hat und
R einen divalenten Rest bedeutet, der übrigbleibt nach Entfernung von Carboxylgruppen von einer Dicarbonsäure, die ein Molekulargewicht von weniger als 3(JO hat und
D einen divaleiiten Rest bedeutet, der übrigbleibt nach
Entfernung von Hydroxylgruppen von einem Diol von niedrigem Molekulargewicht, das ein Molekulargewicht
von weniger als; 250 hat,
wobei die kurzkettigen Estereinheiten 15—95 Gew.-% des Mischpolyesters und ergo die langkettigen Estereinheiten
5 — 85 Gew.-% des Mischpolyesters ausmachen müssen.
Das erfindungsgemäß zum Modifizieren des Mischpolyesters nach seiner Herstellung zugesetzte Polyepoxid
hat ein Epoxidäquivalent von 50—2000 und kann durch die foigende allgemeine Formel dargestellt
werden:
R.' | \ | C | / | — | O | / | R"" |
\ | |||||||
R | |||||||
worin η einen Wert von 2-15 hat, R', R"' und R"" unabhängig voneinander Wasserstoffatome oder niedere
Alkylreste, z. B. mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, bedeuten und R" einen polyvalenten Rest darstellt, der
nur die Elemente C, H und O enthält, mit der Ausnahme,
daß in R" enthaltene carbocyclische aromatische Kerne mit Cl oder Br substituiert sein können. R' und R"
können auch unter Bildung eines 5- oder 6gliedrigen carbocyclischen Ringes miteinander verbunden sein.
Im Rahmen einer Ausführungsform der Erfindung kann auch ein Epoxi-Katalysator dem Mischpolyester
zugesetzt werden.
Vertreter langkettiger Poly(alkylenoxid)-glykole sind Poly(äthylenoxid)-glykol, Poly(l,2- und 1,3-propylenoxid)-glykol,
Poly-(tetramethylenoxid)-glykol, Random- oder Block-Mischpolymerisate von Äthylenoxid und
1,2-Propylenoxid, und Random- oder Block-Mischpolymerisate
von Tetrahydrofuran mit kleineren Mengen eines zweiten Monomeren, wie 3-Methyltetrahydrofuran
(das in solchen Anteilen verwendet wird, daß das Kohlenstoff zu Sauerstoff-Atomverhältnis im Glykol 4,3
nicht übersteigt).
Zu den Diolen von niedrigem Molekulargewicht, die unter Bildung kurzkettiger Estereinheiten reagieren,
gehören acyclische, alicyclische und aromatische Dihydroxyverbindungen. Bevorzugt sind Diole mit 2—15
Kohlenstoffatomen, wie Äthylen-, Propylen-, Tetramethylen-, Pentamethylen-, 2,2-Dimethyltrimethylen-, Hexamethylen-
und Decamethylenglykole, Dihydroxycyclohexane, Cyclohexandimethanole, Resorcin, Hydrochinon
und 1,5-Dihydroxynaphthalin. Besonders bevorzugt sind aliphatische Diole, die 2 —8 Kohlenstoffatome
enthalten. Zu den Bisphenolen, die verwendet werden können, gehören Bis-(p-hydroxy)-diphenyl, Bis-(p-hydroxyphenyl)-methan
und Bis-(p-hydroxyphenyl)-propan. Äquivalente esterbildende Derivate von Diolen
sind ebenfalls brauchbar (beispielsweise kann Äthylenoxid oder Äthylencarbonat anstelle von Äthylenglykol
verwendet werden). Der hier verwendete Begriff »Diole von niedrigem Molekulargewicht« soll derartige äquivalente
esterbildende Derivate einschließen; vorausgesetzt jedoch, das zur Bedingung gemachte Molekulargewicht
gehört nur zu dem Diol und nicht zu seinen Derivaten.
Dicarbonsäuren, die mit den vorstehend genannten langkettigen Poly(alkylenoxid)-glykolen und Diolen von
niedrigem Molekulargewicht umgesetzt werden, sind aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Dicarbensäuren
mit einem Molekulargewicht von weniger als 300. Der hier verwendete Begriff »Dicarbonsäuren«
schließt esterbildende Derivate von Dicarbonsäuren ein, die sich bei der Umsetzung mit den anderen
Reaktionsteilnehmern im wesentlichen wie Dicarbonsäuren verhalten. Zu diesen Derivaten gehören Ester,
Säurehalogenide und Anhydride. Das zur Bedingung gemachte Molekulargewicht gehört zur Dicarbonsäure
und nicht zu ihrem äquivalenten esterbildenden Derivat. Ein Ester einer Dicarbonsäure mit einem Molekulargewicht
größer als 300 oder ein Säurederivat einer Dicarbonsäure mit einem Molekulargewicht größer als
300 sind daher in die Erfindung einbezogen, vorausgesetzt, die Säure hat ein Molekulargewicht unter 300.
Vertreter aliphatischer und cycloaliphatischer Dicar-
>(i bonsäuren, die im Rahmen der Erfindung verwendet
werden können, sind Sebacinsäure, 1,3-Cyclohexan-dicarbonsäure,
M-Cyclohexan-dicarbonsäure, Adipinsäure, Glutarsäure, Bernsteinsäure, Kohlensäure, Oxalsäure,
Azelainsäure, Diäthylmalonsäure, Allylmalonsäure,
r> 4-Cyclohexen-l,2-dicarbonsäure, 2-Äthylkorksäure,
2,2,3,3-Tetramethylbernsteinsäure, Cyclopentandicarbonsäure, Decahydro-1,5-naphthaIin-dicarbonsäure,
4,4'-Bicyclohexyl-dicarbonsäure, Decahydro-2,6-naphthalin-dicarbonsäure, 4,4'-Methylen-bis-(cyclohexancar-
iii bonsäure) und l.l-Cyclobutan-dicarbonsäure. Bevorzugte
aliphatische Säuren sind Cyclohexan-dicarbonsäuren und Adipinsäure sowie Malonsäure.
Zu Vertretern aromatischer Dicarbonsäuren, die verwendet werden können, gehören Terephthalsäure,
r> Phthalsäure und Isophthalsäure, Bi-benzoesäure, substituierte
Dicarboxyverbindungen mit zwei Benzolkernen, wie Bis-(p-carboxyphenyl)-methan, p-Oxy-(p-carboxyphenyl)-benzoesäure,
Äthylen-bis-(p-oxybenzoesäure), 1,5-Naphthalin-dicarbonsäure, 2,6-Naphthalin-dicar-
4(i bonsäure, 2,7-Naphthalin-dicarbonsäure, Phenanthrendicarbonsäuren
und Anthracen-dicarbonsäuren sowie deren Ci-Ci2-Alkyl- und weitere Ringsubstitutionsderivate,
wie Halogen-, Alkoxy- und Arylderivate.
Aromatische Dicarbonsäuren, besonders diejenigen
Aromatische Dicarbonsäuren, besonders diejenigen
■r> mit 8—16 Kohlenstoffatomen, insbesondere Phthalsäure,
Terephthalsäure und Isophthalsäure und ihre Dimethylderivate werden bevorzugt.
Es ist wesentlich, daß wenigstens 50% der kurzkettigen Estereinheiten identisch sind und daß die identi-
w sehen Segmente ein Homopolymerisat im faserbildenden
Molekulargewichtsbereich (Molekulargewicht >5000) bilden, das einen Schmelzpunkt von wenigstens
15O0C, vorzugsweise von mehr als 2000C, hat.
Polymerisate, die diese Bedingungen erfüllen, weisen
Ti brauchbare Eigenschaften auf, wie eine genügend hohe
Zugfestigkeit und Zerreißfestigkeit. Die Schmelzpunkte des Polymerisates werden zweckdienlich durch Differentialabtastkalorimetrie
bestimmt.
Der Carboxylgruppengehalt des Polymerisates be-
wi trägt maxiaml 100 Milliäquivalente pro kg, vorzugsweise
etwa 15-75 Milliäquivalente pro kg.
Der Mischpolyester wird durch die Anwesenheit eines Polyepoxides, das wenigstens zwei Epoxidringe
besitzt, modifiziert; gegebenenfalls kann in einer
hi erfindungsgemäßen Ausführungsform ein Epoxi-Katalysator
zum modifizierten Mischpolyester zugegeben werden, um die Geschwindigkeit der Umsetzung der
Epoxigruppen mit den Carboxylgruppen des Mischpoly-
esters zu erhöhen. Die Katalysatorzugabe ist besonders günstig in denjenigen Fällen, wo es erwünscht ist, das
Molekulargewicht eines Polyesters durch Kettenverlängerung oder Vernetzung deutlich zu erhöhen.
Das Polyepoxid gibt man vorzugsweise in einer Menge von 1,0 — 5,0 Äquivalen!cn pro Äquivalent
Carboxylgruppe und am bevorzugtesten in einer Menge von 1,5 —4,0 Äquivalenten pro Carboxylgruppenäquivalent
zu dem Mischpolyester.
Jedes Polyepoxid mit mindestens zwei Epoxidringen kann verwendet werden. Vorzugsweise verwendet man
jedoch Polyepoxide der folgenden allgemeinen Formel:
Aus Epihalohydrinen und Verbindungen mit aktivem Wasserstoff hergestellte Polyglycidylverbindungen sind
bevorzugt. Diese Polyepoxide können durch die folgende allgemeine Formel dargestellt werden:
/H
CH,O
\
R"
R"
H H
C C.
IV O
/ Pl
worin η = 2 — 1 θ und R' und R" die obengenannten
Bedeutungen haben, und das Polyepoxid hat ein Epoxid-Äquivalent von 75—1000.
Zu repräsentativen Polyepoxiden, die durch Epoxidation erhalten werden, gehören Vinylcyclohexen-dioxid,
Bis(2,3-epoxicyclopentyl)-äther, 3,4-Epoxicyclohexylmethyl-S^-epoxicyclohexancarboxylat,
Bis(3,4-epoxi-6-methylcyclohexylmethyl)-adipat, J-(3,4-Epoxicyclohexan)-8,9-epoxi-dioxaspiro/5,5/-undecan
und epoxidiertes Butadien.
j<> worin π=2—10 und R" die obengenannten Bedeutungen
besitzt, das Polyepoxid hat ein Epoxydäquivalent von 75 — 750. Zu Vertretern von Polyepoxiden dieses
Typs gehören diejenigen, die durch Umsetzung von Epichlorhydrin mit mehrwertigen Phenolen wie4,4'-Isopropyliden-diphenol
(Bisphenol A), Tetrabrom-bisphenol A, Resorcin, Hydrochinon, Pyrogallol, 4,4"-Methylen-bis(phenol)
und Polyphenole, die von Phenol oder o-Cresol und einem Aldehyd stammen (Novolake). Zu
anderen geeigneten Polyepoxiden gehören Reaktionsprodukte von Epichlorhydrin und aliphatischen Verbindungen,
die 2 —6 alkoholische Hydroxylgruppen enthalten, wie Äthylenglycol, Butandiol-1,4, Poly(alkylenoxyd)-glycole
und Glyzerin, 1,2,6-Hexantriol, Pentaaerythrit
und Sorbit. Polyglycidylester von Polycarbonsäuren, wie Adipinsäure, Bernsteinsäure, Phthalsäure
und Mellithsäure, sind ebenfalls Vertreter geeigneter Polyepoxide.
Besonders bevorzugt sind Diglycidyläther von Bisphenol
A der folgenden Struktur:
CH, -■ CH-CH-,--
CH,
OH OCH2-CH-CH,
CH,
-c-
CH,
> OC H,- C H CH,
worin ν = 0 5, sowie die Polyglyeidylälher von Phenol-formaldehyd-Novolaken der folgenden Struktur:
/ \
CH, — CHCH,—O
CH, — CHCH,—O
worin ν --■
■ft.
OCH,CH CH,
CH,-
Das Polyepoxid gibt man zum Mischpolyester durch Vermischen bei erhöhten Temperaturen in der Nähe des
Erweichungspunktes oder des Schmelzpunktes des Mischpolyätheresters in einer Vorrichtung wie einer
Kautschukmühle, in Extrudern oder Innenmischern.
Im Rahmen einer erfindungsgemäßen Ausführungsform können auch 0,05-0,5 Gew.-% eines Epoxi-Katalysators,
bezogen auf das Gewicht des Mischpolyesters, zugegeben werden. Vorzugsweise gibt man 0,1 -0,3
Gew.-% Epoxi-Katalysatorzum Mischpolyester.
Zu geeigneten Epoxi-Katalysatoren, die verwendet werden können, gehören sekundäre aliphatische Amine,
OCH-.CH
CH,
wie Dibutylamin, N-Methylcyclohexylamin, N-Methylpiperazin,
Piperidin, Pyrrolidin und 4,4'-Dipiperidin; tertiäre aliphatische Amine, wie Ν,Ν-Dimethylbenzylamin,
Ν,Ν-Dimethylcyclohexylamin, N,N'-Dimethylpiperazin,
N-Äthylmorpholin, N-Methylpiperidin und
Triethylendiamin; Metallsalze organischer Säuren, wie Calciumstearat, Zinknaphthenat, Natriumacetat,
Zinn(ll)-octoat und Bleinaphthenat; und Metallhalogenid-Lewissäuren
und ihre Komplexe, wie Bortrifluorid, Zinkchlorid, Zinn(IV)-chlorid, Bortrifluorid-Piperidinkomplex
und Bortrifluorid-Monoäthanolaminkomplex.
Von diesen Katalvsatoren sind die sekundären
Von diesen Katalvsatoren sind die sekundären
aliphatischen Amine bevorzugt und höhersiedende sekundäre Amine mit Siedepunkten, die in der Nähe des
Schmelzpunktes des Mischpolyesters liegen oder ihn übersteigen sind besonders bevorzugt, da sie beim
Vermischen mit den Mischpolyätherestern weitgehend erhalten bleiben. 4,4'-Trimethylendipiperidin hat sich als
besonders wirksam und zweckdienlich erwiesen.
Die Anwesenheit des Epoxikatalysators dient zur Erhöhung der Geschwindigkeit der Kettenverlängerung und/oder Vernetzung, von der man annimmt, daß ι ο
sie sich aus der Umsetzung von Epoxidgruppen mit im Mischpolyester vorhandenen Carboxylgruppen ergibt
In Abwesenheit eines Katalysators reagieren der Mischpolyester und das Polyepoxid miteinander bei
Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes des Mischpolyesters mit einer Geschwindigkeit, die im allgemeinen an die Geschwindigkeit des Abbaus des Mischpolyesters herankommt oder ihr in etwa entspricht.
Demzufolge erhöht sich der Schmelzindex des Mischpolyesters mit dem Polyepoxid langsam mit der Zeit oder
bleibt in etwa unverändert In Anwesenheit eines Katalysators kann die Geschwindigkeit der Umsetzung
des Epoxides mit dem geschmolzenen Mischpolyester bedeutend erhöht werden im Vergleich zur Geschwindigkeit des Mischpolyesterabbaus, was zur Folge hat,
daß der Schmelzindex als Funktion der Zeit abnimmt
Da die Reaktion des Polyepoxides mit dem Mischpolyester relativ langsam ist, ist es möglich, das
Polyepoxyd und den Mischpolyester in der Schmelze zu vermischen, selbst in Anwesenheit eines Katalysators,
und die Mischung durch Formpressen oder Extrudieren z. B. zu fertigen Gegenständen zu formen und die
erhaltenen Gegenstände bei Temperaturen von 100-1500C weiter zu härten (Kettenverlängerung
und/oder Vernetzung). Wenn Epoxyde mit einer höheren Funktionalität verwendet werden, kann die
Härtung zur Bildung von hochvernetzten Mischpolyestern führen, die hitzehärtbar sind und für eine
gegebene Härte hervorragend hohe Modul-Charakteristiken besitzen.
Die bevorzugtesten segmentierten Mischpolyester für das erfindungsgemäße Verfahren sind diejenigen, die
aus Dimethylterephthalat, 1,4-Butandiol und Poly(tetramethylenoxyd)-glykol mit einem Molekulargewicht von
600-2000 oder Poly(äthylenoxyd)-glykol mit einem Molekulargewicht von etwa 600-1500 hergestellt
werden. Gegebenenfalls können bis zu etwa 30 Mol-% und vorzugsweise 5—20 Mol-% des Dimethylterephthalates in diesen Polymerisaten durch Dimethylphthalat oder Dimethylisophthalat ersetzt werden, so
Andere bevorzugte Mischpolyester sind diejenigen, die aus Dimethylterephthalat, 1,4-Butandiol und Poly(propylenoxyd)-glykol mit einem Molekulargewicht von
600-1600 hergestellt werden. Bis zu 30 Mol-%, vorzugsweise 10—25 Mol-%, des Dimethylterephthalates können durch Dimethylisophthalat ersetzt werden
oder Butandiol kann durch Neopentylglykol ersetzt werden, bis etwa 30%, vorzugsweise 10-25%, der
kurzkettigen Estereinheiten in diesen Poly(propylenoxyd)-glykol-Polymerisaten können von Neopentylgly-
kol stammen. Die Polymerisate auf der Basis von Poly(tetramethylenoxyd)-glykol sind besonders bevorzugt da sie sich leicht herstellen lassen, insgesamt
bessere physikalische Eigenschaften haben und besonders beständig gegenüber Wasser sind.
Die Dicarbonsäuren oder ihre Derivate und das Poly(alkylenoxid)-glykol werden dem Endprodukt in
den gleichen molaren Proportionen einverleibt, in
denen sie im Reaktionsgemisch vorliegen. Die tatsächlich einverleibte Menge an Diol von niedrigem
Molekulargewicht entspricht der Differenz zwischen den in der Reaktionsmischung vorliegenden Molen
Dicarbonsäure und Poly(alkylenoxid)-glykol. Werden Diolgemische von niedrigem Molekulargewicht verwendet so sind die einverleibten jeweiligen Diolmengen
weitgehend eine Funktion der vorhandenen Diolmengen, ihrer Siedepunkte und ihrer relativen Reaktivität.
Die insgesamt einverleibte Glykolmenge ist dennoch die Differenz zwischen den Molen Dicarbonsäure und
Poly(alkylenoxid)-glykol.
Die hier beschriebenen Polymerisate können bequem mit Hilfe mehrerer verschiedener Methoden hergestellt
werden. Zuerst muß der Esteraustausch zwischen dem Dicarbonsäureester und dem Diol von niedrigem
Molekulargewicht und Poly(alkylenoxyd)-glykol stattfinden. Im Anschluß an diesen Austausch, der zu dem
Mischpolyesterprodukt führt, gibt man das Polyepoxid zum Mischpolyätherester. Vor der Beendigung des
Esteraustausches kann das Polyepoxid nicht zugegeben werden, da bei den sehr hohen Temperaturen, die in dei
Endstufe des Austausches in Anwesenheit eines Esteraustausch-Katalysators auftreten, das Polyepoxid
rasch den Mischpolyester vernetzt und seine Schmelzviskosität auf Werte erhöht die die Anlage stören odei
den Betrieb der Anlage lahmlegen. Polyepoxide verhalten sich unter diesen Bedingungen wie Polyole
und jede Epoxidfunktion entspricht zwei Hydroxylgruppen.
Das Polyepoxid kann zu dem fertigen Mischpolyester gegeben werden und während er sich noch im
geschmolzenen Zustand befindet und vor dem Abkühlen oder Abschrecken kann es mit Hilfe einei
Mischschnecke z. B. in der Schmelze damit vermischi
werden. Alternativ kann das Polyepoxid später zugegeben werden, indem man den fertigen Mischpolyestei
wieder aufschmilzt Eine besonders bequeme Maßnahme der Zugabe des festen Polyepoxides ist die trockene
Vermischung des Polyepoxides mit Mischpolyester-Pellets und der Durchgang des trockenen Gemisches durcr
einen Extruder oder eine Spritzgußmaschine. Auf diese Weise kann das Vermischen in der Schmelze mi
formgebenden Extrudier- oder Spritzguß-Stufen kombi niert werden.
Falls ein Epoxi-Katalysator zugegeben wird, kann ei
mit dem Polyepoxid zugefügt werden, er wird abei vorzugsweise zugegeben nachdem das Polyepoxic
zumindest teilweise mit dem Mischpolyester in dei Schmelze vermischt worden ist Der Katalysator sollt«
nicht in Abwesenheit des Polyepoxides zu den Mischpolyester gegeben werden, da dies einen Abbat
des Mischpolyesters verursachen kann. In Fällen wo da! Epoxid zu geschmolzenem Mischpolyester gegebei
wird, der aus dem Mischpolyesterprozeß kommt ist ei gewöhnlich wünschenswert keinen Katalysator ai
dieser Stelle zuzugeben. Statt dessen kann dei Katalysator bequem mit dem Mischpolyester bei dei
Verwendung in Operationen wie dem Spritzguß ode: dem Extrudieren vermischt werden.
Genauer gesagt, die hier beschriebenen Polymerisat«
können bequem hergestellt werden, indem man mi einer üblichen Esteraustauschreaktion beginnt Eii
bevorzugtes Verfahren bedient sich des Erhitzens de Dimethylesters der Terephthalsäure mit dem Poly(alky
lenoxidjhglykol und einem molaren Überschuß voi
1,4-Butandiol in Anwesenheit eines Katalysators be 150-260° C, wobei das durch den Esteraustauscl
gebildete Methanol abdestilliert wird. Diese Reaktion
kann in einigen Minuten bis einigen Stunden beendet sein. Dieses Verfahren führt zu einem Prepolymerisat
von niedrigem Molekulargewicht, das mit Hilfe des unten beschriebenen Verfahrens in einen Mischpolyester
von hohem Molekulargewicht überführt werden kann.
Das resultierende Prepolymerisat wird dann durch Abdestillation des überschüssigen kurzkettigen Dioles
auf hohes Molekulargewicht gebracht Dieses Verfahren ist als »Polykondensation« bekannt.
Während dieser Polykondensation oder Destillation Findet weiterer Esteraustausch statt; die Destillation
dient zur Erhöhung des Molekulargewichtes und dazu, die Mischpolyestereinheiten willkürlich anzuordnen
(Randomisieren). Beste Ergebnisse erzielt man gewöhnlich, wenn diese abschließende Destillation oder
Polykondensation bei weniger als 1-mm-Hg-Druck und bei 240 bis 260° C im Verlaufe von weniger als 2
Stunden, z.B. 0,5—1,5 Stunden, in Anwesenheit von Antioxydantien, wie Sym.-di-li-naphthyl-p-phenyldiamin
und l,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris[3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl]-benzol,
durchgeführt wird. Um zu lange Verweilzeiten bei hohen Temperaturen mit möglichem
irreversiblem thermischem Abbau zu vermeiden, sollte ein Katalysator für die Esteraustauschreaktion verwendet
werden. Organische Titanate, wie Tetrabutyltitanat, alleine oder in Kombination mit Magnesium- oder
Calciumacetat sind bevorzugt. Komplexe Titanate, wie Mg[HTi(OR)6]?, die von Alkali- oder Erdalkalimetall- so
koholen und Titanatestern stammen, sind ebenfalls sehr wirkungsvoll. Anorganische Titanate, wie Lanthantitanat,
Calciumacetat/Antimontrioxyd-Gemische und Lithium-
und Magnesiumalkoholate sind Vertreter anderer Katalysatoren, die verwendet werden können.
Esteraustausch-Polymerisationen werden im allgemeinen in der Schmelze ohne zugesetztes Lösungsmittel
durchgeführt, es können aber auch inerte Lösungsmittel verwendet werden, um die Entfernung von flüchtigen
Komponenten aus der Masse bei niedrigen Temperaturen zu erleichtern. Diese Technik ist besonders wertvoll
beispielsweise bei der Herstellung des Prepolymensates durch direkte Veresterung. Bestimmte Diole von
niedrigem Molekulargewicht, z. B. Butandiol in Terphenyl, werden jedoch bequem durch azeotrope Destilla- 4-,
tion bei der Hochpolymerisation entfernt Die Prepo-Iymerisat-Polykondensation
kann auch in der festen Phase durch Erhitzen von zerteiltem festem Prepolymerisat
in einem Vakuum oder in einem Strom von Inertgas zur Entfernung des freigesetzten Dioles von >o
niedrigem Molekulargewicht durchgeführt werden. Diese Methode hat den Vorteil, daß der Abbau geringer
ist, da sie bei Temperaturen unter dem Erweichungspunkt des Prepolymerisates angewendet werden muß.
Im Anschluß an die Bildung des Mischpolyesters und v, während er sich noch im geschmolzenen Zustand
befindet, der bei einer Temperatur von etwa 150-2750C aufrechterhalten wird, werden 0,5-10,0
Äquivalente, vorzugsweise 1,0-5,0 Äquivalente, pro Äquivalent Carboxylgruppe des Polyesters, eines m>
Polyepoxides mit mindestens zwei Epoxidringen zu dem Mischpolyester gegeben. Man beachte, daß an diesem
Punkt das Mischpolyesterpolymerisat ein Molekulargewicht hat daß einer inhärenten Viskosität von 1,0-1,5
entspricht. Das Polyepoxyd kann zugegeben werden, μ indem man es und den geschmolzenen Mischpolyester
in eine Mischschnecke eindosiert, wonach die resultierende Mischung abgekühlt oder abgeschreckt wird. Wie
oben bereits erwähnt kann der fertige Mischpolyester abgeschreckt werden, und das Epoxid kann zu einem
späteren Zeitpunkt zugegeben werden, indem man den Mischpolyester erneut schmilzt
Das resultierende Produkt, das heißt das mit dem Polyepoxid modifizierte Mischpolyesterpolymerisat,
das eine Funktionalität von wenigstens zwei hat hat die folgenden verbesserten Eigenschaften, verglichen mit
dem nichtmodifizierten Polyesterpolymerisat. In Abwesenheit eines Katalysators haben die mit Polyepoxid
modifizierten Mischpolyester verbesserte Schmelzstabilität, so daß die Verarbeitung des geschmolzenen
Mischpolyesters bei höheren Temperaturen als gewöhnlich erfolgen kann. In Anwesenheit von Katalysatoren
können die modifizierten Mischpolyester so stark kettenverlängert und/oder vernetzt werden, daß bedeutende
Verbesserungen der physikalischen Eigenschaften, wie der Zug- und Zerreißfestigkeit und der
Dauerbiegefestigkeit, erzielt werden. Die modifizierten Mischpolyester, vorzugsweise mit Katalysatoren, sind
auch wegen ihrer hervorragenden Schmelzstabilität und dem die Haftung fördernden Charakter des Polyepoxides
für die Herstellung von Klebstoffen, die heiß in der Schmelze angewendet werden, brauchbar.
Alle hier angegebenen Teile, Proportionen und Prozentsätze stellen Gewichtsteile, Gewichtsproportionen
und Gewichtsprozentsätze dar, falls nichts anderes angegeben ist. Die folgenden Beispiele dienen zur
weiteren Veranschaulichung der Erfindung:
Testverfahren
Die folgenden ASTM-Melhoden werden zur Bestimmung der Polymerisateigenschaften in den Beispielen
verwendet:
Zugfestigkeit
Bruchdehnung
Bleibende Verformung beim Bruch
100% Modul
300% Modul
500% Modul
Shore-D-Härte
Weiterreißfestigkeit
Schmelzindex
D 412*)
D 1484
D470*·)
D 1238
D470*·)
D 1238
*) Querkopfgeschwindigkeit 50,8 cm/Minute.
**) Modifiziert durch die Verwendung einer 3,81 cm χ 7,62 cm Probe mit 3,81 cm Einschnitt auf der
Längsachse der Probe. Diese Anordnung vermeidet eine Einschnürung der Probe am ZerreiQpunkt. Querkopfgeschwindigkeit 127 cm/Minute.
Die inhärenten Viskositäten der Polymerisate in den nachfolgenden Beispielen werden bei 300C bei einer
Konzentration von 0,1 g/dcl in m-Cresol gemessen.
Der Carboxylgruppengehalt kann bestimmt werden, indem man den Mischpolyester in Cresol auflöst.
Wasser und Chloroform zugibt und die Lösung mit standardisiertem äthanolischem Kaliumhydroxyd titriert.
Der Endpunkt wird potentiometrisch bestimmt.
Ausgangsverbindungen
Mischpolyester A wird hergestellt durch Esteraustausch von 4,84 Mol Dimethylterephthalat, nachfolgend
als (DMT) bezeichnet 1,41 Mol Dimethylisophthalat, nachfolgend als (DMI) bezeichnet, 1,0 Mol Polytetramethylenäther-glycol,
nachfolgend als (PTMEG-980) bezeichnet (mit einem Zahlenmittel-Molekulargewicht von etwa 980) und einem 1,4-Butandiol-Überschuß in
Anwesenheit eines Tetrabutyltitanat/Magnesiumacetat-Katalysators und des Stabilisators Sym-di-/?-naphthylphenylendiamin. Der Esteraustausch wird bei atmosphärischem Druck bis zu einer Endtemperatur von
220° C durchgeführt. An den Esteraustausch schließt sich eine Polykondensation bei 250° C bei weniger als
1 mm Hg während etwa 90 Minuten an. Das resultierende Polymerisat hat einen Schmelzindex von 11,4,
gemessen bei 250° C, was einer inhärenten Viskosität von etwa 1,72 entspricht und es enthält etwa 27,2
Milliäquivalente Carboxylgruppen pro kg Polymerisat.
Mischpolyester B wird hergestellt durch Esteraustausch von 7,85 Mol DMT, 1 Mol PTMEG-980 und
überschüssigem 1,4-Butandiol unter Anwendung der für
die Herstellung des Mischpolyesters A beschriebenen Esteraustauschbedingungen und des beschriebenen
Katalysators und Stabilisators. Die Polykondensation
10
15
wird bei 250° C im Verlaufe von etwa 5 Stunden unter vermindertem Druck durchgeführt. Am Ende der
Behandlung betrug der Druck etwa 5 mm Hg. Das resultierende Polymerisat hat einen Schmelzindex von
48,8, gemessen bei 220° C, und einen Carboxylgehalt von 73,9 Milliäquivalenten/kg.
Mischpolyester C wird hergestellt aus den gleichen molaren Mengen DMT, PTMEG-980 und 1,4-Butandiol,
wie sie für die Herstellung des Mischpolyesters B verwendet wurden. Der Esteraustausch und die
Polykondensationsreaktion werden unter den gleichen Bedingungen durchgeführt und in Anwesenheit des
gleichen Stabilisators und Katalysators wie sie für die Herstellung des Mischpolyesters A beschrieben worden
sind. Das resultierende Polymerisat hat einen Schmelzindex von 6,7 (gemessen bei 220° C) und einen
Carboxylgehalt von 27,9 Milliäquivalenten/kg.
CH- CH2- O—<7
CH3
C—<f~V-OCH, —CH CH1
CH3
185-192
CH CH-O
-CH-
CH2
/
CH2
CH,
CH
/
CH
CH2
91—102
190—220
O O
*) Aquivalcntgcwichlsbercich für im Handel erhältliches Material, this in etwa die angegebene Struktur hut.
Beispiel! «ι
Polyepoxid A wird mit Mischpolyester A in den unten angegebenen Mengen vermischt. Die Compoundierung
erfolgt durch 5 Minuten langes Mahlen auf einer dampfbeheizten Kautschukmühle bei 165-170° C. In μ
Experiment 1 B wurde der Katalysator zugegeben nachdem das Polyepoxid einige Minuten lang in das
Polymerisat eingemahlen worden war.
IB
IC ID
Mischpolyester A (Teile)
Polyepoxid A (Teile)
Katalysator A (Teile)
Verhältnis Polyepoxid-/
Carboxylgruppen-Äquivalentc
100 100 100 100
2,0 1,0 -
0,15 0,3
3,91 1,96
Beim Kontrollversuch 1 D wurde der Mischpolyester A ohne Polyepoxid oder Katalysatorzusatz vermählen,
um dem Polymerisat die gleiche Wärme-Vorbehandlung zukommen zu lassen.
Zur Bestimmung der Schmelzstabilität der Mischpolyesterelastomeren 1 A bis 1 D unter Bedingungen, die
denjenigen bei der Verarbeitung entsprechen, wurden 7,5-g-Proben von geschnitzeltem Polymerisat von jeder
Zusammensetzung bei 135°C/0,05 mm Hg eine Stunde lang getrocknet und dann in eine auf 2500C erhitzte
Schmelzindex-Apparatur eingefüllt Dann wurde die Änderung des Schmelzindexes als Funktion der Zeit
bestimmt. Der Anfangs-Schmelzindex wurde 5 Minuten nach dem Eintragen des Polymerisates in die Schmelzindex-Apparatur bestimmt Die Ergebnisse sind unten
zusammengefaßt:
Mischpolyester-
Elastomere
Elastomere
Anfangs-Schmelz
index
index
(2500Q
Schmelzindex,
25O0C
25O0C
(nach
60 min.
bei 25O0C)
60 min.
bei 25O0C)
Änderung
IA
IB
IC
ID
11,9
11,6
26,8
11,4
17,24
10,0
48,0*)
25,6
+ 45,0
- 13,8
+ 79,0*)
+ 224,5
*) Schmelzindex bestimmt nach 10 Minuten bei 2500C.
Ursprünglicher Mischpolyester
Mischpolyester plus Polyepoxid A
10
15
Schmelzindex 4«i,8
(2200C), g/10 min.
COOH-Endgruppen- 73,9
konz. mäqu./kg
Zugfestigkeit, 211
kg/cm2
100% Modul, kg/cm2 158
300% Modul, kg/cm2 162
Weiterreißfestigkeit, 46,5
kg/cm
. Da der Schmelzindex der Schmelzviskosität umgekehrt proportional ist bedeutet eine pius-Änderung eine
Abnahme des Molekulargewichtes aufgrund von Polymerisatabbau. Es ist evident, daß die Masse 1 A, die
Polyepoxid A enthält, eine deutlich bessere Schmelzstabilität unter diesen Bedingungen aufweist als das
Kontrollpolymerisat 1 D. In Anwesenheit eines Aminkatalysators ist das Polyepoxid noch wirksamer, und das
Molekulargewicht des Mischpolymerisates nimmt tatsächlich etwas zu, wie die negative Änderung des
Schmelzindexes (Masse 1 B) zeigt Dies überrascht im Hinblick auf die Tatsache, daß der Aminkatalysator
alleine einen sehr nachteiligen Effekt auf die Schmelzstabilität des Polymerisates (Masse 1 C) hat
Etwa 1,0 Teile Polyepoxid A und 0,2 Teile Aminkatalysator A werden mit 50 Teilen Mischpolyester B in einem Kolben bei 230° C unter einer ss
Stickstoffatmosphäre unter Rühren vermischt (Verhältnis Polyepoxid'/Carboxylgruppen-Aquivalente -= 1,44).
Das bevorzugte Verfahren besteht darin, daß man zuerst den Mischpolyester schmilzt anschließend das
Polyepoxid zugibt und schließlich den Aminkatalysator zufügt. Das flüssige Gemisch wird langsam 18 Minuten
lang unter diesen Bedingungen gerührt Die Eigenschaften werden an Platten von 2,03 mm Dicke, die durch
Formpressen bei etwa 2400C hergestellt werden, nach
16stündiger Härtung bei 1000C, gemessen. Die Eigenschäften des ursprünglichen Mischpolyesters und des
mit dem Polyepoxid vermischten sind unten zusammenees teilt:
0,4
keine
359
700 166 170 76,8
55
Infolge der Polyepoxid-Modifiziening erhält man
eine wesentliche Erhöhung der Zugfestigkeit und der Zerreißfestigkeit
Das obige Beispiel wird im wesentlichen wiederholt,
mit der Ausnahme, daß 03 Teile Polyepoxid C anstelle
von 1,0 Teilen Polyepoxid A verwendet werden, was einem Polyepoxid-ZCarboxylgruppen-Aquivalentverhältnis von 0,66 entspricht Nach 18 Minuten langem
Vermischen bei 2300C war der bei 2200C gemessene
Schmelzindex von 483 auf 13,4 g/10 min abgesunken. 16
Stunden lange Nachhärtung bei 1000C ergab keinen
niedrigeren Schmelzindex, was darauf hinweist, daß die
Reaktion unter den angewendeten Bedingungen im wesentlichen beendet war. Man erhielt eine ähnliche
Verbesserung der physikalischen Eigenschaften wie
■»ο oben.
1 Teil Polyepoxide wird mit 100Teilen getrocknetem
Mischpolyester C in einem Kolben unter Rühren bei
2500C 15 Minuten lang unter Stickstoffatmosphäre
vermischt Das resultierende Polymerisatgemisch mit einem Verhältnis Polyepoxid-ZCarboxvlgnippen-Aquivalente = 1,75 wird dann geschnitzelt und bei
130°C/10 mm Hg 2 Stunden lang getrocknet und durch
so Spritzguß in einer 2835-g-Kolbenmaschine unter den
folgenden Bedingungen verarbeitet:
Die obigen Spritzgußteile werden dann sofort nach dem Herausnehmen aus der Form zurückgeführt Die
Bedingungen wurden so gewählt, daß sie den Spritzguß großer Teile in technischen Anlagen simulieren.
Zur Kontrolle wurde Mischpolyester C unter den gleichen Bedingungen wie oben, jedoch ohne PoIyepoxid-Modifizierung verarbeitet Die mit dem ursprünglichen Mischpolyester erhaltenen Ergebnisse und
die mit dem mit Polyepoxid modifizierten sind unten zusammengestellt:
Ursprünglicher
Mischpolyester
Mischpolyester
Mischpolyester plus
Polyepoxid C
Polyepoxid C
Schmelzindex
(2200C), g/10 min.
(2200C), g/10 min.
Ursprüngliches 6,7
Polymerisat
Nach einem Zyklus 14,0
Nach zwei Zyklen 88,7
Nach zwei Zyklen 88,7
Carboxylgehalt,
Milliäquivalente/kg
Milliäquivalente/kg
Ursprüngliches 27,9
Polymerisat
Nach zwei Zyklen 61,0
6,7
10,3
43,9
43,9
27,9
40,0
Die deutlich verbesserte Schmelzstabilität des mit Polyepoxid modifizierten Mischpolyesters ist klar
ersichtlich aus den Schmelzindex-Werten und den Werten für den Carboxylgehalt. Das höhere Molekulargewicht
(niedrigerer Schmelzindex) des polyepoxidhaltigen Polymerisates nach dem Spritzguß führt zu
verbesserten physikalischen Eigenschaften, wie zu verbesserter Zugfestigkeit und Zerreißfestigkeit sowie
verbesserter Dauerbiegefestigkeit. Der niedrigere Carboxylgehalt manifestiert sich in verbesserten Alterungseigenschaften des Polymerisates, insbesondere in bezug
auf hydrolytische Stabilität.
Polyepoxid C wird mit Mischpolyester A verarbeitet, wie in Beispiel 1 beschrieben, in den unten angegebenen
Mengen:
4A
Mischpolyester A (Teile) 100 lOCl
Polyepoxid C (Teile) 1,0 2,0
Katalysator A (Teile) 0,2 0,3
Verhältnis Polyepoxid-ZCarboxyl- 1,79 3,5S
gruppen-Äquivalente
Nach dem Schnitzeln und Trocknen des modifiziertei Polymerisates werden 2,03 mm starke Platten bei 240° (
formgepreßt und 20 Stunden lang bei 1000C gehärtet Das gehärtete Polymerisat ist nicht mehr thermopla
stisch und schmilzt nicht bei 2500C. Die Eigenschaftei
des ursprünglichen Mischpolyesters und diejenigen de mit Polyepoxid modifizierten sind unten zusammenge
stellt:
Ursprünglicher | Mit Polyepoxk | 4B | |
Mischpolyester | modifizierter | 352 | |
Mischpolyestei | |||
4A | 690 | ||
Zugfestigkeit, | 323 | 387 | 85 |
kg/cm2 | 128 | ||
Bruchdehnung, 4% | 800 | 720 | 211 |
100% Modul, kg/cm2 | 60 | 79 | 35 |
300% Modul, kg/cm2 | 77 | 108 | |
500% Modul, kg/cm2 | 120 | 170 | 92 |
Weiterreißfestigkeit, | 43 | 41 | |
kg/cm | |||
Härte, Shore A | 91 | 90 |
Die Modifizierung mit Epoxid und anschließend« Härtung ergibt ein hitzehärtbares Polymerisat mit dei
Verarbeitungseigenschaften eines thermoplastische! Materials. Außerdem erhält man wesentliche Verbesse
rungen der Modul-Charakteristika ohne Härtezunahme
809 539/1
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines verbesserten segmentierten thermoplastischen Mischpolyester-Elastomeren, wobei ein segmentiertes thermoplastisches Mischpolyester-Elastomer hergestellt wird, das aus einer Vielzahl sich wiederholender intralinearer langkettiger Estereinheiten, die von einer Dicarbonsäure oder ihren esterbildenden Derivaten und einem iangkettigen Glykol oder seinen esterbildenden Derivaten stammen, und einer Vielzahl sich wiederholender kurzkettiger Estereinheiten besteht, die von einer Dicarbonsäure oder ihren esterbildenden Derivaten und einem Diol von niedrigem Molekulargewicht oder seinen esterbildenden Derivaten stammen, wobei die Estereinheiten Kopf-anSchwanz über Esterbindungen miteinander verbunden sind und hergestellt werden durch Umsetzung von:A) einer oder mehreren Dicarbonsäuren, die ein Molekulargewicht von weniger als 300 haben, oder ihren esterbildenden Derivaten,B) einem oder mehreren Diolen von niedrigem Molekulargewicht, die ein Molekulargewicht unter 250 haben, oder ihren esterbildenden Derivaten,C) einem oder mehreren Poly(alkylenoxid)-glykolen, die ein Molekulargewicht von 400 bis 6000 und ein Verhältnis der Anzahl der Kohlenstoffzu den Sauerstoffatomen von 2,0 bis 4,3 haben, oder ihren esterbildenden Derivaten,vorausgesetzt, die kurzkettigen Estereinheiten machen 15 bis 95 Gew.-°/o des Mischpolyesters aus und wenigstens 50% der kurzkettigen Estereinheiten sind identisch, wobei die identischen Segmente ein Homopolymerisat im faserbildenden Molekulargewichtsbereich von > 5000 bilden, das einen Schmelzpunkt von wenigstens 15O0C aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das segmentierte thermoplastische Mischpolyester-Elastomer nach der Bildung mit 0,5 bis 10 Äquivalenten pro in dem Mischpolyester enthaltenes Carboxylgruppenäqui-. valent eines Polyepoxides mit mindestens zwei Epoxidringen umgesetzt wird.
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