DE2300495C3 - Perücke oder Perückenteil - Google Patents
Perücke oder PerückenteilInfo
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Description
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30
35
20
Die Erfindung betrifft eine Perücke oder Perückenteil
mit trockengewellter Frisur für Puppen o. dgl., bei der
das Perückenhaar aus einer Mischung ungeformter Haarfäden und verformbarer Fäden hergestellt ist, die
unter den Haarfäden gleichmäßig verteilt sind und die Haarfäden im trockengewellten Zustand halten.
Bei einer bekannten Perücke oder Perückenteil dieser Gattung wird ein Haargemisch aus Polyamidfasern und
Rayonfasern verwendet. Die Polyamidfasern sind gewellt und haben innerhalb des Haargemisches die
Aufgabe, die ungeformten Haare aus Rayonfasern in die gewellte Konfiguration zu zwingen. Wird ein solches
Perückenhaar gekämmt, dann kehren nach dem Kammdurchgang die Haare in ihren gewellten Zustand
zurück, und zwar auch die ungeformten Rayonfasern. Die einmal durch Wärme- und Feuchtigkeitseinwirkung
fixierte Frisur der bekannten Perücke läßt sich also durch normales Kämmen nicht mehr so verändern, daß
die Haare eine neue Frisurgebjng erlangen oder ganz geglättet bzw. glatt ausgestrichen werden (DE-GBM
19 23 404).
Bei einer anderen bekannten Perücke sind die Haare aus Krepp, Folie oder Seidenpapier fein ausgefranst, um
beliebige Frisuren herstellen zu können (DE-GBM 16 98 587). Hier gelangt also noch nicht einmal ein
Gemisch aus zwei verschiedenen Haar- bzw. Faserarten zur Verwendung, und die Möglichkeit, vielfältige
Frisuren aus den eingefransten Materialien herzustellen, ist sehr beschränkt.
Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Perücke oder ein Perückenteil der
vorausgesetzten Gattung so auszubilden, daß eine einmal geschaffene Frisur in ihrer Formgebung
geändert werden kann, falls dies gewünscht wird, was bedeutet, daß die zu schaffende Perücke, die zunächst
eine trockengewellte Frisur aufweist, durch bloßes Kämmen oder Verwendung eines Lockenwicklers eine
andere Frisur erhalten kann.
Diese Aufgabe wird durch das Merkmal des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung können die Metallfasern mit Plastikmaterial ummantelt sein.
Durch diese Ausbildung der Perücke oder des Perückenteils wird die Möglichkeit geboten, verschiedenartige
Frisuren herzustellen, in der die Haare unabhängig von Temperatur und Luftfeuchtigkeit so
lange gehalten werden bis eine andere Frisur gewünscht wird.
45
50
55
60
65 In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele dargestellt; es zeigt
F i g. 1 eine teilweise weggebrochene Seitenansicht eines Puppenkopfes mit einer Perücke;
F i g. 2 die vergrößerte Querschnittsansicht längs der Linie 2-2 in F ig. 1,
Fig.3 die vergrößerte Querschnittsansicht eines
Haarlängenstückes der Perücke von Fig. 1, das um einen Lockenwickler gewickelt ist;
F i g. 4 eine Draufsicht auf einen Lockenwickler;
Fig.5 eine auseinandergezogene, perspektivische Darstellung einer aufsetzbaren Perücke;
F i g. 6 eine Aufrißansicht eines Perückenteils.
In den F i g. 1 —3 ist eine Perücke 10 gezeigt Diese Perücke ist hier beispielsweise ein integraler Bestandteil
eines Puppenkopfes 12, der eine Schädeldecke 14 aufweist, weiche aus einem geeigneten weichen
Plastikmaterial geformt ist, so beispielsweise aus weichem Polyvinylchlorid.
Die Schädeldecke 14 bildet einen Grundkörper für ungeformte Haarfäden 16 und verformbare Fäden 18
(Fig.2 und 3), die an ihm durch ineinandergreifende
Schleifen oder Stiche 20 befestigt sind. Eine Nadel oder mehrere nicht dargestellte Nadeln einer herkömmlichen
Haarverwurzelungsmaschine dienen dabei dazu, die Haarfäden 16 und verformbaren Fäden, die Metallfasern
18 sind, in an sich bekannter Wsise durch die Schädeldecke 14 zu ziehen. Die Schleifen 20 werden
ebenfalls in an sich bekannter Weise hergestellt und befestigen die Haarfäden 16 sowie die verformbaren
Fäden gemeinsam an Öffnungen 22, die in der Schädeldecke 14 durch die Haarverwurzelungsmaschine
ausgebildet werden. Die Haarfäden 16 und verformbaren Metallfasern 18 können gleichmäßig über
die Schädeldecke 14 verteilt werden, indem die Schleifen 20 in einem geeigneten Windungs- oder
Wicklungsmuster angebracht werden, wie dies im folgenden im Zusammenhang mit F i g. 5 erläutert wird.
Die Haarfäden 16 und verformbaren Metallfasern 18 in jeder Schleife 20 neigen dazu, sich von selbst zu
Gruppen anzuordnen, wie dies in F i g. 2 dargestellt ist, wobei hier beispielsweise zehn Haarfäden 16 und eine
verfornibare Metallfaser 18 zu sehen sind. Die Haarfäden 16 sind bestrebt, sich selbst in einer ersten
Gruppe 16a und einer zweiten Gruppe 166 anzuordnen, die über der Gruppe 16a liegt. Die verformbare
Metallfaser 18 liegt dann über der Gruppe 166, was zur Folge hat, daß die verformbare Metallfaser 18 bestrebt
ist, die Haarfäden 16 in einem bestimmten Trockenzustand zu halten. Wenn beispielsweise die Haarfäden 16
und verformbaren Metallfasern 18 auf einen Dorn 24 (F i g. 3 und 4) gewickelt werden, dann bleibt die
verformbare Metallfeder 18 weiterhin über der Gruppe 166 liegen, die ihrerseits über der Gruppe 16a liegt,
wenn die Fäden um den Dorn 24 gewickelt werden. Dieses Wickeln verformt die verformbare Metallfaser in
einer solchen Weise, daß ihre Elastizitätsgrenze überschritten wird, wodurch sie die ihr durch den Dorn
24 erteilte Kräuselung oder Lockung beibehält Wenn dann der Dorn 24 entfernt wird, bleiben die Fäden durch
die verformbare Metallfaser 18 in einem gekräuselten bzw. gelockten Trockenzustand.
Wie am besten aus F i g. 4 hervorgeht, weist der Dorn 24 einen Handhabungsteil 26 und ein gegabeltes Ende
28 mit Zinken 30,32 auf. Der Zinken 30 ist kürzer als der Zinken 32, um das Zwischenstecken einer Haarlänge,
beispielsweise der in F i g. 2 gezeigten Haarfäden 16 und der verformbaren Metallfaser 18 zu erleichtern.
In Fi g. 5 ist eine Perücke 10a gezeigt, die eine zweite
Ausführungsform bildet und mit der Perücke 10 identisch sein kann, mit Ausnahme der Tatsache, daß die
Schädeldecke 14 durch eine Schädeldecke 14a ersetzt ist, die so geartet ist, daß sie auf den Perückenkopf 12a
paßt, der sein eigenes Haar 34 besitzt, das oben auf dem
Perückenkopf 12a zusammengezogen und durch ein Band 36 an Ort und Stelle gehalten wird, so daß das
Haar 34 vollständig von der Schädeldecke 14a überdeckt wird. Die Schädeldecke 14a kann aus einem
starken, gazeartigen, losen Netz bestehen, das mit Streifen gebundener Fäden versehen ist, die an ihm
angebracht sind oder mit einer Anordnung geeigneter Materialstreifen oder Bänder, an denen Fäden befestigt
sind.
Die in F i g. 6 gezeigte Perücke stellt eine dritte Ausführungsform dar und ist allgemein mit 10ö
bezeichnet, wobei keine Schädeldecke vorhanden ist, sondern das erste Ende 40 der Haarfäden 16 und
verformbaren Metallfasern 18 in getjgneter Weise verbunden ist, beispielsweise durch die Stiche 42 einer
Naht. Die Perücke IQb läßt sich dann an einem nicht
dargestellten Haarkörper durch Haarnadeln oder dgl. befestigen und in Form eines Zopfes oder mehrerer
Zöpfchen, eines Pferdeschwanzes oder einer ähnlichen Frisur tragen.
Für alle drei Ausführungsformen der oben beschriebenen Art muß der Dorn 24 verwendet werden, um die
Perücke 10, 10a und 10ö in eine geeignete Frisur zu legen, die eine veränderliche Form aufweist. Zusätzlich
können die Perücken 10 und 10a Ponyfrisurte>le 38 haben, die mit Hilfe mehrerer verformbarer Metallfasern
18 in einer Locke gehalten werden können.
Für die Haarfäden 16 lassen sich eine Anzahl unterschiedlicher Materialien verwenden, zu denen
Naturhaar und Synthetikhaar gehören. Obgleich viele Polymere benutzt werden können, wird doch ein
handelsübliches Puppenhaargarn aus Polyvinylidenchlorid, das einen Titer 60 pro Strang aufweist sowie
10 Stränge pro Garn mit einer 12,7 mm Durchmesser Vorkräuselung unter Wärmeeinwirkung versehen worden
ist, vom Standpunkt der Wirtschaftlichkeit und der mit diesem Material erzielbaren Ergebnisse bevorzugt.
Die einzelnen Fäden können entweder hohl oder massiv sein, und es lassen sich auch geradegerichtete Fäden
verwenden, die vorher nicht unter Wärmeeinwirkung eine Kräuselung oder Lockung von 12,7 mm Durchmesser
erhalten haben. Andere Polymere, die gute Ergebnisse zeigen, sind Polypropylen und Nylon. Die
Polymere können einen Fadentiter von 20—120 aufweisen.
Obgleich geglühter, mit Plastikmaterial beschichteter Kupferdraht mit einer Abmessung von 10,16 μπι für die
verformbaren Metallfasern 18 bevorzugt wird, können auch andere Abmessungen und Arten eines duktilen
bzw. biegsamen Fadens den hier vorgesehenen Zweck erfüllen. Der bevorzugte Abmessungsbereich für den
Draht liegt zwischen 9,4 und 10,9 [im. Ein stärkerer Draht bringt nicht eine so große zusätzliche Haltekraft,
daß deshalb seine höheren Kosten gerechtfertigt wären, während ein dünner Draht während des Haarverwurzelungsvorganges
zum Brechen bzw. Reißen neigt Messingdraht ist gut geeignet, wenn er angemessen geglüht wird, ist jedoch im Handel nicht leicht erhältlich.
Silberdraht und Golddraht eignen sich genauso gut, scheiden jedoch aus wirtschaftlichen Gründen aus.
Wenn mehr als sieben Drahtfäden von 10,4μΐη pro
10 Fäden Polymermaterial mit einem Titer 60 verwendet werden, dann verlieren die fertigen Haarteile etwas
von ihrem natürlichen Griff und Aussehen. Wenn weniger als etwa ein 10,4 μπι dicker Draht pro
180 Fäden aus Polymermaterial mit einem Titer von 32 verwendet werden, dann wird die Haltekraft des
Drahtes über zu viele Haarfäden verteilt, um das Haar im Hinblick auf sein Gewicht und seine Steifigkeit in
einem Trockenkräuselzustand halten zu können.
Der Plastiküberzug auf dem Draht verhindert ein Anlaufen und Oxidieren des Metalls und bewahrt den
Glanz. Er verringert außerdem die Neigung zum Knicken, verbessert die Schmierung und erhöht die
Sicherheit des Drahtes. Die Farbe des Plastiküberzuges braucht nicht exakt mit der Farbe der Haarfäden
übereinzustimmen, da natürliche Haarfäden nicht ganz genau zueinanderpassen. Somit sieht die fertige Frisur
natürlicher aus, wenn zwischen den Farben der verformbaren Metallfasern und der Haarfäden geringe
Abweichungen vorhanden sind. Der optimale Bereich des Verhältnisses von Draht zu Haar bei Benutzung
eines Kupferdrahtes von 10,4 μίτι Durchmesser oder
eines PVDC-Garns mit einem Titer von 60%0 liegt
zwischen einem verformbaren auf fünf Haarfäden und einer verformbaren Metallfaser auf 30 Haarfäden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Perücke oder Perückenteil mit trockengewellter Frisur für Puppen o. dgL, bei der das Perückenhaar
aus einer Mischung ungeformter Haarfäden und verformbarer Fäden hergestellt ist, die unter den
Haarfäden gleichmäßig verteilt sind und die Haarfäden im trocker.gewellten Zustand halten,
dadurch gekennzeichnet, daß die verformbaren Fäden Metallfasern (18) sind, welche durch
Kämmen oder durch einen Lockenwickler über die Elastizitätsgrenze ihres Materials hinaus bleibend
verformbar sind.
Z Perücke oder Perückenteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallfasern mit
Plastikrnaterial ummantelt sind.
10
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