DE228595C

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Info

Publication number: DE228595C
Application number: DENDAT228595D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 228595 KLASSE 54 d. GRUPPE

JOSEF SEIDEL in BERLIN.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Papierkreppstoffstreifen mit umgefalzter und welliger Kante. Bisher, wurden derartige Stoffe von Hand an den Kanten getollt, doch waren die dabei erzeugten Wellungen naturgemäß von größter Unregelmäßigkeit. Gemäß vorliegender Erfindung werden die Papierkreppstreifen maschinell an den Kanten

ίο umgelegt bzw. -gefalzt und die umgelegten Kanten durch Zusammenpressen derart gedehnt bzw. gestreckt, daß eine wellenartige "Kante entsteht, welche genau den beim Säumen und Kräuseln bzw. Plissieren von Webstoff erzielten Kanten gleicht.

Um dies mit größter Leichtigkeit und Gleichmäßigkeit zu ermöglichen, werden die zuvor auf die gewünschte Breite geschnittenen Papierkreppstreifen durch eine Führung geleitet, die mittels an sich bekannter Säuiner die Kanten umlegt. Nachdem die Streifen die Führung verlassen haben, werden sie zwischen Walzen hindurchgeführt, welche die umgelegte Kante fest zusammenpressen. Hierbei ist es von größter Wichtigkeit, daß das Papier beim Durchgang durch die Führung auf seiner ganzen Fläche so geführt wird, daß nur die Kanten umgelegt werden, ohne das Papier in der Querrichtung zusammenzuschieben oder in der Längsrichtung zu zerren, wodurch das charakteristische Aussehen des Papierkreppstoffs verloren gehen würde.

Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung und eine Maschine zur Herstellung derselben dargestellt, und zwar zeigt: ■ ^; Fig. ι einen Papierkreppstreifen in Ansicht,

Fig. 2 einen Querschnitt durch denselben in größerem Maßstabe,

Fig. 3 eine Ausführungsform der Maschine zur Ausübung des Verfahrens,

Fig. 4 die verstellbare Falzvorrichtung in Oberansicht,

Fig. 5 einen Querschnitt durch dieselbe nach. Linie A-B der Fig. 4,

Fig. 6 einen Längsschnitt durch dieselbe.

Ein Kreppstoffstreifen oder Band wird vorteilhaft aus zwei Streifen Kreppapier 1 und 2 hergestellt, welche gemeinsam an den Kanten 3 umgelegt und zusammengepreßt werden. Hierdurch wird an den Kanten die Kreppformation beseitigt und der Stoff gestreckt, so daß Wellen 4 entstehen. Die Kanten der Wellen können beim Pressen durch eingesetzte Stempel und Matrizen mit einer den gewöhnlichen gesäumten Kanten entsprechenden Prägung versehen werden, durch welche das fertige Produkt genau dasselbe Aussehen erhält wie ein Band aus Stoff oder Gewebe. Um die Festigkeit zu erhöhen, können die beiden Kreppstreifen durch irgendeinen Klebstoff miteinander verbunden werden.

Die auf der Zeichnung abgebildete Maschine ermöglicht eine äußerst leichte, gleichmäßige und billige Herstellung derartiger Streifen. Die Streifen 1 und 2 sind auf Rollen 5 und 6 aufgewickelt und werden von hier zwischen zwei Führungsblechen 7, die in der Breite verstellbar sind, zusammengeführt. Von hier gelangen die Streifen zu der Falzeinrichtung, welche die Kanten der Streifen gemeinsam um-

legt. Dieselbe besteht aus den an sich bekannten, kegelförmig gebogenen Blechhülsen 8, welche auf einer Schiene 9 in der Breite zueinander verstellt werden können. Zwischen den kegelförmigen Blechhülsen 8 ist eine dünne elastische Blechplatte 10 angeordnet, welche den Boden der Vorrichtung bildet. Über diesen Boden 10 werden die' Kreppstreifen 1 und 2 geleitet derart, daß die Kanten 3 und 4 in die kegelförmigen Hülsen 8 eintreten. Die Hülsen 8 sind mit dem vorderen Ende so weit gegeneinander geneigt, daß die Kreppstreifenkanten nach innen und oben gedrängt und dadurch gerollt werden. Um hierbei ein Zusammenstauchen der Kreppstreifen wirksam zu verhindern, werden, dieselben mit geringem Druck gegen den Boden 10 durch ein Federblech 11 gedrückt, das an einer besonders verstellbaren Schiene 12 befestigt ist. Das Federblech reicht ein Stück in die Hülsen 8 durch einen Schlitz 13 hinein, um den umzulegenden Kanten eine Führung zu geben. Sobald die Papierstreifen die Falzvorrichtung verlassen, werden dieselben zwischen einem Walzenpaar 14 und 15 hindurchgeführt, welches an den Stellen, an denen die Kanten hindurchgehen, mit entsprechenden Patrizen und Matrizen versehen sein können. Diese Walzen bewirken ein Zu-' sammenpressen der umgelegten Kanten und strecken dieselben dabei vollkommen gleichmäßig, so daß Wellungen von größter Regelmäßigkeit entstehen. Die Prägung wird vorteilhaft so ausgebildet, daß sie den Kanten des Kreppstoffes das Aussehen eines gesäumten Stoffstreifens verleihen.

Nachdem die Streifen die Walzen 14 und 15 verlassen haben, können dieselben noch durch besondere Walzen 16 und 17 geführt werden, welche die Flächen mit Einprägungen in beliebiger Weise versehen. Hierauf wird der fertige Streifen auf eine Walze 18 aufgewickelt.

Claims

Patent-Ansprüche: '

1. Verfahren zum Säumen und Tollen von Kreppapierstreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanten der Streifen beim Durchziehen des Streifens durch eine den Stoff glatt und gleichmäßig haltende Führung umgelegt und darauf durch Zusammenpressen gestreckt werden.

2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung aus zwei federnd gegeneinander gedrückten Platten (io, 11) besteht, über welche an den Kanten kegelförmige, die Papierkanten umlegende Hülsen

(8) greifen, während die Pressung und eventuelle Prägung der Kanten durch hinter der Führung angeordnete Walzen (14, 15) bewirkt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.