DE227263C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 227263 KLASSE 20 a. GRUPPE

J. POHLIG AKT-GES. in CÖLN-ZOLLSTOCK.

Schmiervorrichtung für die Tragseile von Drahtseilbahnen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Dezember 1909 ab.

Es sind Schmiervorrichtungen für die Tragseile von Drahtseilbahnen bekannt, bei denen von den Laufrädern eine Pumpe angetrieben wird, welche das Öl aus einem im Wagenkasten befindlichen Behälter in die Höhe saugt, so daß es über dem Tragseil zum Ausfließen gebracht werden kann. Die Schwierigkeit einer derartigen Anordnung liegt darin, daß der Wagenkasten an dem Laufwerk pendelnd ίο aufgehängt ist und seine freie Beweglichkeit behalten muß. Es gibt daher zur Lösung der Aufgabe nur zwei Wege, welche beide bereits beschriften worden sind.

1. Man legt die Pumpe in das Laufwerk. Dann ist ein einfacher Antrieb der Pumpe von den Laufrädern möglich, aber der für die Pumpe notwendige Platz ist in dem üblichen Streckenprofil nicht vorhanden.

2. Man legt die Pumpe in den Wagenkasten oder befestigt sie am Gehänge. Dort ist reichlich Platz vorhanden, aber infolge der Beweglichkeit des Gehänges ändert sich der Abstand zwischen Pumpe und Lauf rädern während der Fahrt, so daß der Antrieb nicht ohne weiteres in bekannter Weise erfolgen kann, sondern besondere Vorrichtungen getroffen werden müssen, um den Antrieb der Pumpe in jeder Stellung des Wagengehänges zum Laufwerk zu ermöglichen, wie dieses

z. B. durch die Anordnung einer endlosen Kette mit selbsttätiger Einstellung und Spannvorrichtung bereits bekannt ist.

Die vorliegende Erfindung benutzt ebenfalls den zweiten Weg, indem sie eine neue Anordnung für den Antrieb angibt, welcher die bisher bekannten Einrichtungen an Einfach- · heit übertrifft und die den Vorteil hat, daß sie leicht an vorhandenen Seilschmierwagen angebaut werden kann.

Das Wesentliche der Erfindung besteht darin, daß die Pumpe mit dem Gehänge nicht in feste Verbindung gebracht, sondern an dasselbe angelenkt und gleichzeitig mittels eines Lenkers mit der Laufwerksachse, die den Antrieb vermittelt, verbunden ist.

Auf der Zeichnung stellt Fig. 1 einen vollständigen Seilbahn wagen mit der Einrichtung in Vorderansicht und Fig. 2 in Seitenansicht dar. .

An dem Laufwerk 1 ist das Gehänge 2 pendelnd aufgehängt.

Das Gehänge trägt den Wagenkasten 3, in dem sich ein Ölbehälter 4 befindet. Die ölpumpe 5 sitzt auf einer Grundplatte 6, welche mittels des Zapfens 7 an das Gehänge angelenkt ist. Auf der Triebachse der Ölpumpe sitzt ein Lenker 8, welcher mit seinem anderen Ende an die Achse 9 des Laufrades 10 angreift. Von der Achse 9 aus wird mittels Kettentriebes 11 die Ölpumpe angetrieben.

Durch den Lenker 8 wird die Entfernung zwischen der antreibenden Achse 9 und der angetriebenen Achse der ölpumpe immer konstant gehalten, andererseits aber ist die freie Beweglichkeit des Gehänges 2 gegenüber dem Laufwerk 1 vollkommen gewahrt, da der

Lenker 8 mit der Grundplatte 6, dem Gehängestück zwischen der Drehachse 7 und dem Lastgehängebolzen 12 und dem Teil des Laufwerks zwischen dem Bolzen 12 und der Laufradachse 9 ein Gelenkparallelogramm bildet, welches sich innerhalb der praktisch benötigen Grenzen beliebig verschieben kann. Die Rohrverbindungen zwischen dem Ölbehälter und der Pumpe, sowie zwischen Pumpe und Ausflußöffnung müssen natürlich nachgiebig sein, so daß sie die Beweglichkeit des Gelenkparallelogramms nicht hindern, was sich z. B. durch Verwendung biegsamer Metallschläuche erreichen läßt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Schmiervorrichtung für die Tragseile von Drahtseilbahnen mit vom Laufwerk aus angetriebener Pumpe, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (5) mit der Laufwerkachse (9), von der aus sie angetrieben wird, sowie mit dem Wagengehänge (2) durch Lenker (8, 6) in Verbindung steht, so daß die Entfernung zwischen Triebachse (9) und Pumpenachse immer konstant gehalten wird, ohne daß dadurch die Beweglichkeit des Wagengehänges gegenüber dem Laufwerk leidet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.