DE2264108B2 - Stromempfindliches Aufzeichnungsblatt - Google Patents
Stromempfindliches AufzeichnungsblattInfo
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Description
55
Die Erfindung bezieht sich auf ein stromenipfindlichcs
Aufzeichnungsblatt, bei dem ein elektrisches Signal unmittelbar in ein sichtbares Bild umgesetzt
wird und bei dem als stromlcitende Schicht eine Schicht von Cuprojodid vorgesehen ist. die sich mit
einer farbbildenden Schicht berührt, die bei Stromzuführung
eine sichtbare Aufzeichnung zu liefern vermag.
Auf dem Gebiet der Verfahren zur unmittelbaren Umsetzung elektrischer Signale in sichtbare Bilder
hat seit einiger Zeit eine abrupte faltwicklung einuesetzt.
Methoden dieser Art, deren man sich heule bedient sind die Tinten- oder Druckfarbenaufzcchnung
die photochemische Aufrechnung, die elektronische
Aufzeichnung, die Aufzeichnung unter Ausnutzung der Wärmeempfindlichkeit eines Materials,
die Aufzeichnung auf einem Material mit einer durch
Funken zerstörbaren Deckschicht usw., doch haben diese Methoden jeweils ihre Vorzuge und Mangel.
Erwünscht sind für diese Zwecke Aufze.chnungsblUtter
die so beschaffen sind, daß man sie bei Licht benutzen kann, die ferner bei hoher Aufze.chnungsgeschwindigkeit
Aufzeichnungen mit guter Abstufung liefern und ohne Verfärbung sowie ohne Verblassen
agerfahig sind, die weiterhin nicht teuer sind und im
Gebrauch möglichst auch keine umständlichen Manipulationen
erfordern, wie etwa das Auswechseln von Aufzeichnungsköpfen.das Nachfüllen von Druckfarbe
USDurch die Erfindung wird ein stromempfindliches
Aufzeichnungsblatt geschaffen, aas diesen Forderunoen
im wesentlichen gerecht wird. Bei diesem simmempfindlichen
Aufzeichnungsblatt ist cmc stri.mleitende
Schicht von Cuprojodid vorgesehen, au die eine
farbbildende Schicht aufgebracht ist. die eine Substanz
enthält die bedinsit durch eine elektrochemische Umsetzung oder durch Wärmczuführung. wie sie beim
Durchleiten eines dem elektrischen Signal entsprechenden Stroms resultiert, eine Farbbildung oder einen
sichtbaren Farbumschlag zu bewirken vermag Auf diesem Aufzeichnungsblatt entsteht in der farbbildenden
Schicht in der Nähe einer zur Aufzeichnung benutzten Nadelelektrode infolge elektrochemischer Oxidation,
Reduktion oder Wärmeerzeugung ein farbiges sichtbares Bild, wenn zwischen der zur Aufzeichnung
dienenden Nadelelektrode und einer entgegengesetzten Elektrode, die beide gegen das Aufzeichnungsblatl
anliciien, ein Stromdurchgang erfolgt.
Auch das funkenzerstörbare (mit einer durch r unken zerstörbaren Deckschicht versehene) Aufzeichnungsblatt, das in gewisser Weise an das erfinrkjigsgemäße
Aufzeichnun'Isblatt erinnert, ermöglicht eine hohe
Aufzeichnunüsgeschwindigkeit. Da jedoch bei dem funkcnzerstörbaren Aufzeichnungsblatt als stromleitcnde
Schicht eine durch Vakuumbedampfung gebildete Kohle- oder Metallschicht vorgesehen ist. kann
es nicht als Vorlagepapier für einen Kopiervorgang im Durchlicht verwendet werden. Fs ist auch zu
bemerken, daß das Erscheinen der Farbe bei dem funkenzerstörbaren Aufzcichnungsblatt auf der Abtragung
einer Deckschicht beruht, wodurch eine darunterliegende, ucfärbte Schicht freigelegt wird. Zum Abdecken
der stromleilendcn Kohle- oder Metallschicht
und der gefärbten Schicht ist daher eine erhebliche Piementmcnge erforderlich, was zur Folge hat. daß
sich bei der Vornahme der Aufzeichnung wegen des Funkens eine Geruchsbelästigung nicht vermeiden
läßt und daß sich zwangsläufig Vcrarbeilungsrückständc
bilden.
Diese Nachteile werden durch das in Anspruch 1 beschriebene stromemplindliche Aufzeichnungsblatt
vermieden.
Bei dem erfindungsgemäßcn stromempfindlichen Aufzeichnungsblatt ist demgegenüber als stromlcitende
Schicht eine weiße oder hellgelbe Schicht von Cuprojodid vorgesehen, und die Stromzuführung bewirkt
eine Farbbildung oder eine Farbänderung einer rarbbildcndcn Schicht, so daß weder eine bereits
gefärbte Schicht noch eine Deckschicht erforderlich ist und eine Geruchsbelästigung praktisch ebenso aus-
«schlossen ist wie das Auftreten von Verarbeitungsfllckstiinden
oder Rauch infolge eines elektrischen Funkens, während anderseits das erfindungsgemäße
Aufzeichnungsblatt auch als Vorlagepapier für einen fcopiervorgang im Durchlicht geeignet ist. Da Ciiproiodid
zudem von der Lufttemperatur und -feuchtigkeit fcaum beeinflußt wird, benötigt man auch kein Verwahrgefäß,
wie es bei der Naßaufzeichnung erforderlich ist, und die Aufzeichnung kann unter stets gleichbleibenden
Bedingungen vorgenommen werden.
Die Erfindung soll im folgenden in ihren Einzelheiten
an Hand der Zeichnungen beschrieben werden. Darin zeigt
pig. 1 die Grundstruktur des erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsblattes und
F i g. 2 eine Darstellung zur Veranschaulichung der Aufzeichnungsmethode beim Gebrauch dieses Aufzeichnungsblattes.
In Fig. 1 und 2 ist mit dei Bezugszahl 1 eine
Unterlage bezeichnet, bei der es sich um Papier, Gewebe, Glas, eine Kunststoffolie usw. handeln kann
lind mit der Bezugszahl 2 eine stromleitende Schicht. die Cuprojodid enthält. Diese stromleitende Schicht
Jcann durch Vakuumbedampfung der Oberfläche der
Unterlage 1 mit Cuprojodid oder durch Dispe-gkren feiner Teilchen von Cuprojodid in einer geeigneten
Bindemittellösung und Beschichten der Oberfläche der Unterlage 1 mit dieser Lösung gebildet werden.
Das Bindemittel darf bei der Lagerung nicht schmelzen. Bevorzugt werden Bindemittel, deren Schmelzpunkt
nicht unter 70 C liegt.
Die stromleitende Schicht 2 soll einen möglichst niederen spezifischen Oberflächenwiderstand haben,
der sich bei 20 C und bei einer relativen Feuchtigkeit von 65% auf weniger als 10ft Ohm beläuft.
Die Bezugszahl 3 bezeichnet eine farbbildende Schicht, die einen Bestandteil enthält, der hauptsächlich
infolge der beim Durchgang eines einem aufzuzeichnenden elektrischen Signal entsprechenden
Stroms erzeugten Wärmeenergie farbbildcnd zu wirken vermag. Auf dkse farbbildcnde Stoffkomponente
wird im folgenden noch näher einzugehen sein.
Mit der Bezugszahl 4 ist eine zur Aufzeichnung benutzte Nadelelektrode bezeichnet und mit der
Bezugszahl 5 eine in Gegenüberstellung zu der Nadelelektrode vorgesehene Flächenelektrode. Wird ein
Schalter 6 geschlossen, so fließt zwischen den beiden Elektroden aus einer Wechsel- oder Gleichstromquelle
ein Strom durch die farbbildendc Schicht 3 und die stromleitende Schicht 2, wodurch an den wahlweise
festgelegten Stellen der Stromzuführung zu der farbbildenden Schicht 3, nämlich an den von der für den
Aufzeichnungsvorgang benutzten Nadelelektrode berührten Stellen, eine farbige Aufzeichnung 8 erhalten
In Fig. 1 ist die farbbildcnde Schicht 3 auf der
Oberfläche der stromlcitendcn Schicht 2 vorgesehen, doch kann umgekehrt auch die stromleitende Schicht
auf der Oberfläche der farbbildenden Schicht vorgesehen sein.
Es soll im folgenden auf die im Rahmen der Erfindung verwendeten Materialien näher eingegangen
werden.
1. Wärmeaufzcichnungsmaterialien
Bei diesen Stoffen erfolgt eine Farbbildung durch die bei Zuführung eines elektrischen Stroms erzeugte
Bei einem solchen Material kann eine Farbbildungsreaktion stattlinden, indem sich ein Reaktionsprodukt
aus einem Elektronendonator und einem Elektroncnakzeptor bildet. So kann man beispielsweise
Ferristearat als Elekironendonator und Pyro-
gallol uls Elektronenakzeptor gesondert in einem
Bindemittel dispergieren, worauf das Bindemittel durch Wärmezufuhr erweicht wird, so daß das Ferriütearat
schmilzt, wodurch eine Aufzeichnung bewirkt wird. Man erhält in diesem Fall eine dunkelbraun
ίο gefärbte Aufzeichnung. Als Wärmeaufzeichnungsmatcrial
dieser Art kommt eine Kombination der Leukoform eines Triphenylmethanfarbstoffes wie beispielsweise
Kristallviolettlacton oder der Leukoform eines Fluoranfarbstoffes mit einer organischen Säure
oder mit einem sauren phenolischen Material in Betracht, oder auch eine Kombination einer organischen
Verbindung, die Metallionen enthält, mit einem organischen Tüpfelreagenz. Der betreffende Farbstoff
und die organische Säure oder die metallorganische Verbindung und das organische Tüpfelreagenz werden
jeweils gesondert in einem Bindemittel dispergiert.
-'arbbildende Stoff.
a)
Meistens werden die Leukoformen nor Triphenylmethanfarbstoffe
entsprechend der folgenden allgemeinen Formel I oder die Leukoformen der Fluoainfarbstoffe
entsprechend der folgenden allgemeinen Formel 11 verwendet.
R,
C - - O
,T-C = O
R.
"X
CO
(U)
c- - ο
R.
worin i'cv. R1. und R. jeweils ein
Halogen-. Alkyl-. Nitro-. Amino-.
„ ... ,.... Wassersioffatom.
einen Hydroxy-. Halogen-. Alkyl-. Dialkylamino-. Moiioalkylamino- oder Allylrest bezeichnen,
während es sich bei dem Glied /' um ein
zur Bildung eines heterocyclischen Ringes nötiges Atom handelt, iin ' zwar um ein Sauerstoff- odc
Schwefelatom.
Als Beispiele solcher Verbindungen, die der Formel I
entsprechen, seien genannt:
3.3-Bis(p-dimelhylaminophenyl)-phthalid.
3.3-Bis(p-dimcthylaminophenyl)-6-dimethyl-
aminophthaltd (K ristall violet llacl on).
3.3-Bis(p-dimelhylaminophenyl)-6-amino-
phthalid.
3,3-Bis(p-dimcthylaminophenyl)-6-nitrophlhalid, 3,3-Bis(p-dibutylaminophcnyl)-phlhalid.
3.3-Bis(p-dimethylaminophcnyl)-4,5,6,7-tctrachlürphthalid.
Verbindungen, die der Formel Ii entsprechen:
S-Dimethylamino-o-melhoxyfluoran.
7-Acetamino-3-dimethylaminoHuoran.
3-Dimethylamino-5,7-dimethylfluoran, S-Diäthylamino-S^-dimethylfluoran,
3,6-Bis-/(-methoxyäthoxyfluoran, 3,6-Bis-/(-cyanoäthoxyfluoran.
Weitere Lactamverbindungen:
9-p-Nitroanilino-3,6-bis(diäthylamino)-9-xanthcnyl-o-benzocsäurelactam
(Rhodamin-B-Laclam),
9-p-Nitroanilino-3,6-bis(dimethylamino)-9-thioxanthenyl-o-benzoesäurclactam.
9-p-Nitroanilino-3,6-bis(dimethylamino)-9-thioxanthenyl-o-benzoesäurclactam.
20
Die obengenannten Farbstoffbasen sind gut geeignet und in Wasser kaum löslich und können zu einer
Teilchengröße von weniger als IO Mikron vermählen werden.
b) Farbbildungsmittcl
Als Farbbildungsmittcl. die mit den obcnstchcnd unter a) genannten farbbildendcn Stoffen unter Bildung
von Farbstoffen reagieren, werden phenolische Verbindungen und organische Säuren bevorzugt. Diese
sollen bei normaler Temperatur vorzugsweise in fester Form vorliegen und sollen sich erst bei einer Temperatur
über 70° C verflüssigen oder in den gasförmigen Zustand übergehen.
i) Phenolische Verbindungen
3.5-XylenoI. Thymol. 4-tert.-Butylphcnol. 4-Hydroxyphcnoxid.
Methyl - 4 - hydroxybcnzoat, 4 - Hydroxyacctophcnon.
«-Naphthol. //-Naphthol. Brenzcatechin, Hydrochinon. Resorcin. 4-tcrt.-Octylbrcnzcatcchin.
4.4' - sck. - Butylidcndiphenol. 2.2' - Dihydroxydiphenyl. 2,2'-MethyIen-bis(4-mcthyl-6-tcrt.-butylphcnol).
2.2'-Bis(4-oxyphenyl)-propan. 4,4'-Isopropylidcn - bis(2 - tert. - butylphcnol), 4,4' - sek. - Butylidendiphcnol.
Pyrogallol, 4.4'-Isopropylidcndiphcnol.
ii) Organische Säuren
Stearinsäure. Gallussäure. Benzoesäure. Salicylsäure.
Bernsteinsäure. l-Oxy-2-naphtholsäurc. 2-Oxyp-toluylsäure,
o-Oxybcnzoesäure, m-Oxybenzocsäure. p-Oxybenzoesäurc, 4-Oxyph thalsäure.
c) Organische Tüpfelreagenzien und organische Metallsalze
Die erwähnten organischen Tüpfelreagenzien sind Stoffe, die mit Metallionen unter Anfärbung oder
Farbänderung reagieren, und es ist heute eine große Zahl solcher Reagenzien bekannt. Da im Rahmen der
Erfindung vorgesehen ist, daß mindestens der eine dieser beiden Reaktionspartner durch die bei der Zuführung
eines elektrischen Stroms erzeugte Wärmeenergie zum Schmelzen gebracht wird, damit die beiden Substanzen
unter Farhbildung miteinander reagieren, soll derjenige der beiden Stoffe, der den tieferen
Schmelzpunkt hat, vorzugsweise bei einer Temperatur unter 70 C fest vorliegen, wobei der Schmelzpunkt
jedoch unter 150" C liegen soll. Aus diesem Grund sind organische Metallsalze (Mclallscifen) am besten
geeignet. Nachstehend sind einige organische Tüpfelreagenzien mit den betreffenden Metallen zusammengestellt.
i) Organische Tüpfelreagenzien
Metalle
Metalle
und dazugehörige
Diphcnylthiocarbazid: Cu, Fe. Mg. Hg.
Dimethylgiyoxim: Cu. Fc, Ni.
Bcnzoinoxim: Cu.
8-Hydroxychinolin: Cd. Cu, Fe, Pb. Mn. Ni, Zn, Dinitrodiphenylcarbazid: Cd,
Rhodamin: Cu, Hg,
Diphcnylthiocarbazon: Cu, Ba. Co. Fe. Pb. Hg,
Zn,
Diphenylcarbazon: Co. Cu. Pb, Mg, Mn. Hg. Ni.
Diphenylcarbazon: Co. Cu. Pb, Mg, Mn. Hg. Ni.
Zn,
Rubeanwasserstoff: Co, Cu, Pb, Ni,
2-Mercaplo-4-phcnylthiaiol: Co. Pb,
3,5-Dimethylpyrazol: Co.
fi-Naphthylamindithiocatbaminsäurc: Co. Fe.
Benzidin: Cu, Pb, Mn,
p-Dimelhylaminobcnzylidenrhodamin: Cu. Fc, Mg, Hg,
2-Mercaplo-4-phcnylthiaiol: Co. Pb,
3,5-Dimethylpyrazol: Co.
fi-Naphthylamindithiocatbaminsäurc: Co. Fe.
Benzidin: Cu, Pb, Mn,
p-Dimelhylaminobcnzylidenrhodamin: Cu. Fc, Mg, Hg,
Salicylaldoxim: Cu, Pb,
Triphcnylthiophosphat: Ni,
ρ,ρ'-Tetramethyldiaminodiphenylmethan:
Triphcnylthiophosphat: Ni,
ρ,ρ'-Tetramethyldiaminodiphenylmethan:
'»•b. Mn,
Anthranilsäure: Zn,
Diphenylbenzidin: Zn.
Brenzcatechin: Fe,
Gallussäure: Fc,
Dihydroxynaphthalin: Fc.
Alizarin: Cu,
Chinalizarin: Cu.
Diphenylbenzidin: Zn.
Brenzcatechin: Fe,
Gallussäure: Fc,
Dihydroxynaphthalin: Fc.
Alizarin: Cu,
Chinalizarin: Cu.
ii) Organische Metallsalze
Es eignen sich Mclallseifcn. die die genannten Mctallionen enthalten. Im folgenden sind typische
Beispiele von Kombinationen organischer Tüpfelreagenzien mit organischen iVleiallsalzcn aufgeführt,
wobei jeweils auch der gebildete Farbton angegeben ist.
Organisches Tüpfelreagenz
organisches Mctallsalz (Farbe)
organisches Mctallsalz (Farbe)
Dimethylgiyoxim Nickclstcarat (rosa).
Bcnzoinoxim Kupfennyristat (gelbli^hgrün).
Rubeanwasserstoff Nickelstearat (purpurfarbig),
8-Hydroxychinolin — Ferrioleat (schwarz),
Gallussäure — Ferristearat (schwarz).
Alizarin -— Kupferoleat ![purpurrot).
Chinalizarin — Kupferoleat (purpurrot),
Diphenylcarbazen — Fcrristearal (rot).
Diphenylcarbazon — Cadmiumstearat (rot).
Diphenylcarbazon — K apfcrmyristat (purpurfarbig),
Diphenylcarbazon — Zinkpalmitat (tiefrot).
Diphcnylthiocarbazid Mcrcuristcarat (purpur farbig),
Diphcnylthiocarbazid Bleimyristat (tiefrot).
d) Es hat sich gezeigt, daü Substanzen, die bislan
als Oxidations-Reduktions-Indikatorcn bekann waren, in der Nähe der Schrcibnadcl bei Zuführun
eines elektrischen Stroms eine Farbe bilden, und c hai sich bestätigt, daß diese Substanzen als farbbil
[lende Materialien fürdasstromcmplindliche Aufzcichiungsblatl
geeignet sind. Bei diesen Oxidations-Rcduktions-Indikatorcn handelt es sich um Stoffe, die sich
durch Oxidation infolge der bei der Stromzuführung erzeugten Wärme färben oder verfärben und die samtlieh
in der Lcukoform vorliegen. Im folgenden sind Oxidations-Rcduktions-Indikatoren genannt, wobei
gleichzeitig auch der jeweils gebildete Farbton angegeben ist.
Leukoäthyl-Nilblau (blau).
Lcukomethyl-Caprylblau (blau).
Lcukotoluylblau (purpurfarbig).
Lcukodiphcnylamin (purpurfarbig).
Lcuko-N-mcthyldiphcnylamin-p-sulfonsäurc
(rötlichpurpurfarbig), '5
Leukophenylanthranilsäurc (rötlichpurpurfarbig).
Triphenyltetrazoniumchlorid (rot).
Mcthylviologcn (purpurfarbig).
Lcukosafranin T (rot), Lcukoindigosulfonsäure (blau).
Lcukophenosafranin (rot).
Lcukomcthylcnblau (blau).
Leukodiphcnylbcnzidin (purpurfarbig).
Lcukoerioglaucin A (gelblichgrün bis rot).
Lcuko-p-nitrodiphenylamin (purpurfarbig).
Lcukodiphcnyl-o.o'-diphcnylcarbonsäure
(bläulichpurpurfarbig).
c) Die nachstehend genannten Metallchloridc und -oxide sind infolge der syncrgctischcn Wirkung
der Stromwärme und der elektrischen Vorgänge zur Erzeugung sichtbarer Markierungen oder Spuren
geeignet. So kann beispielsweise Silberchlorid, das in Form eines feinen Teilchcnmatcrials vorliegt, in einem
Bindemittel dispergicrl werden, und es kann daraus auf einer stromlcitcnden Schicht von C'uprojodid eine
weiße, farbbildcnde Schicht ausgeformt werden. Bei
diesem Aufzeichnungsblalt wird AgCl durch die Einwirkung des elektrischen Stroms zu Silber reduziert.
so daß die Schreibnadcl einen braunschwarzen Linienzug hinterläßt.
Die folgende Aufstellung enthält die als farbbildcnde
Komponente zu verwendenden Metallchloride und -oxide, wobei auch der jeweils gebildete
Farbton angegeben ist.
Metallehlorid oder -oxid 1 arbton des Blattes Gebildeter Farbton
Metallehlorid oder -oxid
Farbion des Blattes
Bleichlorid
Nickelchlorid
Nickelchlorid
(NiCl2)
Niobchlorid (NbCl2)
Berylliumchlorid
Berylliumchlorid
(BeCl2)
Silberchlorid (AgCl)
Silberchlorid (AgCl)
Wismutchlorid
(BiCl3)
Indiumchlorid
Indiumchlorid
(InCl3)
Antimonchlorid
Antimonchlorid
(SbCl3)
Cuprochlorid (CuCl)
Thalliumchlorid
Thalliumchlorid
(TlCl)
weiß
hellgelblichgrün
gelb
weiß
gelb
weiß
weiß
gclblichgrau weiß
weiß
weiß
weiß
weiß
weiß
schwarz schwarz
grauschwarz schwarz
bräunlichschwarz schwarz
schwarz schwarz
braun schwarz Indiumoxid (In2O,
Antimonoxid
Antimonoxid
(Sb2O.,)
Zinkoxid (ZnO)
Bleioxid (PbO)
Cadmiumoxid (CdO)
Mercurioxid (HgO)
Wismutoxid (Bi2O,)
Sclcnoxid (ScO)
Vanadinpentoxid
Bleioxid (PbO)
Cadmiumoxid (CdO)
Mercurioxid (HgO)
Wismutoxid (Bi2O,)
Sclcnoxid (ScO)
Vanadinpentoxid
(V2O,)
Aluminiumoxid
(AI3O,)
(AI3O,)
55
60 weiß
weiß
weiß
weiß
gelblichgrau
braun
orange
grauweiß
gelblichbraun
braun
weiß
Gebildeter larblon
schwarz schwarz
schwarz schwarz schwarz schwarz schwarz schwarz schwarz
grauschwarz
2. Bindemittel
Zum Dispergieren der als feines Teilchenmatcrial vorliegenden farbbildcndcn Stoffe und der Farbbildungsmittel,
der organischen Tüpfelreagcnzicn und der organischen Metallsalze usw. der farbbildenden
Schicht oder des Cuprojodids der stromleitenden Schicht und zur Hervorbringung des Bindevermögens
werden Bindemittel benutzt.
Da die genannten Stoffe, also die farbbildcnden Stoffe, die Farbbildungsmittel, die organischen Tüpfclrcagenzien
und das Cuprojodid zumeist wasserunlöslich sind, eignen sich für diesen Zweck wasserlösliche
Bindemittel. Die wasserlöslichen Bindemittel bieten zudem den Vorteil einer leichten Handhabung und
Verarbeitung im Herstellungsgang des Aufzcichnungsblatles.
i) Wasserlösliche Bindemittel
Hydroxyäthylcellulose. Carboxymethylcellulose. Methoxycellulosc. Polyvinylalkohol. Polyvinylpyrrolidon.
Polyacrylamid. Polyacrylsäure. Gelatine. Stärke.
Als wasserlösliche und zur Bildung einer stromlcitenden
Schicht geeignete Bindemittel kommen auch polymere Elcktrolytc in Betracht, die zur Erhöhung
der elektrischen Leitfähigkeit des Aufzeichnungsblattes beitragen und daher dazu dienen können, die zur Aufzeichnung
nötige Spannung gering zu halten. Bei diesen polymeren Elektrolyten kann es sich um einen der
im folgenden genannten kationischen und anionischen Elektrolytc handeln.
a) Kationischer polymerer Elektrolyt
Diese Elektrolyte enthalten eine der folgender funktionellen Gruppen:
X Λ
—s-
R2
R1 x
worin R1. R1 und R3 einen Alkyl-, Allyl-, Aryl-, Acyl
oder Alkylarninorest bezeichnen, während es sich be dem Glied X um ein Halogenatom handelt.
409 585/23
Zur Konkretisierung seien als Beispiele für diese Elektrolytc genannt:
Poly-2-acryloxyälhyldimethylsulfoniumehlorid
f-CH, CH )„
C--o
CH2 CH2
s· ei
H,C CH,
Polyglycidyltributylphosphoniuitichlorid
-CH2-CHi7, Kai in mpolyviny !phosphat
f CH2 --CH t,
KO
OK
(C4HJ3P Cl
b) Anionischer polymerer Elektrolyt
Dieser Elektrolyt enthält eine der folgenden fiinktionellen
Gruppen:
O O
I! Il i!
-C-O M -S-O M' -p — o M-
Il !
ο ο
worin M ein Alkali- oder Erdalkalimetall bezeichnet.
Als konkrete Beispiele für diese polymeren Elcktrolyte
seien genannt:
Natriumpolymet hücrylat
CH,
O Na
Natriumpolystyrolsulfonat
O Na
Natriumpolyvinylsulfonat
-e CH2-CH -fc
O=S=O
O Naii) Wasserunlösliche Bindemittel
ίο Verwendbar sind auch Bindemittel, die in einem
organischen Lösemittel löslich sind. Ist für die farbbildende Schicht beispielsweise die Verwendung von
farbbildenden Stoffen und Farbbildungsmitteln vorgesehen, so müssen diese gesondert in Form feiner
Tcilchenmaterialien in einem Bindemittel dispergiert
werden, und wenn sich einer dieser beiden Stoffe in dem für das Bindemittel benutzten Lösemittel lösen
sollte, so käme es beim Durchmischen der beiden Stoffe zu einer Farbbildungsrcaktion, so daß das Auf-
zcichnungsmedium dann seinem Zweck nicht mehr
dienen könnte. Bei der Wahl des Lösemittels für das Bindemittel ist also in jedem Fall die Art der farbbildenden
Komponenten zu berücksichtigen. Als Beispiele wasserunlöslicher Bindemittel sind
im einzelnen zu nennen:
Naturkautschuk, Synlhesckautschuk. Chlorkautschuk. Alkydharze. Styrolbutadien-Mischpolymerisate.
Polybutylmcthacrylat. Polyäthylen niederen Molekulargewichts. Polyvinylbutyral. Phenolharz.
Nitrocellulose.
Die Erfindung ist im folgenden in Ausführungsbeispielcn
veranschaulicht. In den Ausfiihrungsbcispiclcn 1 bis 4 ist die Bildung einer stromleitenden
Schicht unter Verwendung von Cuprojodid beschrie-
bcn und in den Ausführungsbeispielen 5 bis 12 der Aufbau des Aufzeichnungsblattes, bei dem diese stromleitendc
Schicht vorgesehen ist.
Ausführungsbeispiel I In diesem Ausführungsbeispiel wurde Cuprojodid.
das als reines Reagenz vorlag, durch Vakuumverdampfung auf eine Unterlage aufgebracht. Ein Kunstdruckpapier
als Unterlage wurde an der Innenwand einer Vakuumglocke in Haftung gebracht. Etwa 0.5 g
Cuprojodid wurden in ein Quarzglasgefäß gegeben, das mit einem Wolframdraht umwickelt war. der einen
Durchmesser von 0.5 mm hatte. Als der Unterdruck in der Vakuumglocke einen Wert von 7 ■ 10 ' Torr
erreicht hatte, wurde dem Wolframdraht ein elcktrischer
Strom von 10 bis 15 mA zugeführt, worauf der Strom nach etwa 10 Minuten abgeschaltet wurde,
um die Vakuumbedampfung zu beenden. Das so erhaltene, beschichtete Papier war weiß und hatte einen
spezifischen Oberflächen widerstand von 5 · 103 bis
2 · 104 Ohm. Bei der einige Wochen andauernden
Ultraviolettbestrahlung miT einer Fluoreszenzlampe vergilbte das Papier, zeigte jedoch keine Änderung
im spezifischen Widerstand.
to Alisführungsbeispiel 2
Feine Kupferteilchen wurden in einen Wolframkort
gegeben, und es wurde in ähnlicher Weise ein« Vakuumverdampfung bei 5 · 10~5Torr zur Abschei
dung auf einem Kunstdruckpapier vorgenommen
Der spezifische Oberflächenwiderstasid des kupfer
beschichteten Papiers betrug 2 bis 3 Ohm. Diese Papier wurde in einen Exsikkator eingelegt, der feim
Jodteilchen enthielt, worauf mit einer Saugflasche
15 bis 45 Minuten abgesaugt wurde. Das auf der Papieroberfläche in einer roten Schicht abgeschiedene
Kupfer wurde hierbei infolge der Umsetzung des Kupfers mit dem Jod unter Bildung von Cuprojodid
allmählich weiß. Im weiteren Verlauf des Absaugens entstand ein Jodüberschuß auf dem Papier, das
hierdurch einen gelben Farbton annahm. Das Papier wurde dann der Einwirkung von Luft ausgesetzt, so
daß das überschüssige Jod nach und nach abgegeben und das Papier abermals weiß wurde. Der spezifische
Oberflächenwiderstand belief sich bei dem so behandelten Papier auf IO3 Ohm bis 4 · 10' Ohm.
Ausführungsbeispiel 3
100 g Cuprojodid wurden mit 100 ml einer 4%igen wäßrigen Lösung eines handelsüblichen Polyvinylalkohol
vermischt, und das Gemisch wurde 24 Stunden in einer Kugelmühle mit einem Rauminhalt von
500 ml vermählen. Die so erhaltene Dispersion wurde mittels eines zur Ausbildung einer Schichtstärke von
15 Mikron eingestellten Drahtstabes als Schicht auf ein Kunstdruckpapicr aufgebracht, das hierauf getrocknet
wurde. Der spezifische Oberflächenwiderstand des beschichteten Papiers betrug (2 bis 5) ■ 10* Ohm. Falls ein beschichtetes Papier in
der gleichen Weise unter Verwendung eines wasserlöslichen Bindemittels wie beispielsweise Hydroxyäthylcellulose.
Gelatine, Carboxymethylcellulose. Polyacrylamid, Polyäthylenoxid, Polyvinylpyrrolidin
usw. hergestellt wurde, wich der spezifische Oberflächenwiderstand von dem des erstgenannten beschichteten
Papiers etwas ab. lag aber in der gleichen Größenordnung.
Ausführungsbeispiel 4
100 g Cuprojodid wurden mit 100 ml einer IO%igcn
Toluollösung eines Mischpolymerisats aus Styrol und Butadien im Antcilsverhältnis von 85 zu 15
vermischt, und das Gemisch wurde 24 Stunden in einer Kugelmühle mit einem Rauminhalt von 500ml vermählen.
Die so erhaltene Dispersion wurde mittels eines zur Ausbildung einer Schichtstärke von 15 Mikron
eingestellten Drahtstabes als Schicht auf ein Kunstdruckpapicr aufgebracht, das hierauf getrocknet
wurde. Der spezifische Oberflächenwiderstand dieses beschichteten Papiers betrug (4 bis 7) · IO4 Ohm.
Ausführungsbcispiel 5
35 Gewichtsteile 3,6-Dimethylfluoran (farbbildender Stoff) wurden mit 200 Gewichtsteilen einer wäßrigen
Lösung mit einem Gehalt von 10 Gewichtsprozent eines handelsüblichen Polyvinylalkohole vermischt,
und das Gemisch wurde 48 Stunden in einer Kugelmühle vermählen. In ähnlicher Weise wurde eine
Dispersion eines Farbbildungsmittcls angesetzt, indem eine wäßrige Lösung mit einem Gehalt von 10 Gewichtsprozent
Polyvinylalkohol mit 35 Gewichtsteilen /^-Naphthol als Farbbildungsmittel vermischt wurde.
Der farbbildende Stoff und das Farbbildungsmittel gingen jeweils in der betreffenden Flüssigkeit kaum
in Lösung, waren darin jedoch in Form feiner Teilchen mil einer Teilchengröße von weniger als 5 Mikron
dispergiert. In einem Mischer wurden I Gewichtsteil der Dispersion des farbbildenden Stoffes und 10 Gewichtsteile
der Dispersion des Farbbildungsmittels miteinander vermischt. In dem Lösungsgemisch lagen
der farbbildende Stoff und das Farbbildungsmittel in Form feiner Teilchen dispergiert vor. und da diese
Teilchen von Polyvinylalkohol umgeben waren, hatten sie miteinander keinen unmittelbaren Kontakt. Das
so erhaltene Lösungsgemisch diente als Flüssigkeit für die Erzeugung der farbbildenden Schicht und
wurde mittels eines zur Ausbildung einer Schichtstärke von 8 bis 10 Mikron eingestellten Drahtstabes als
Schicht auf das beschichtete Papier des Ausführungsbeispicls 1 aufgetragen, das hierauf getrocknet wurde.
Fs wurde eine Gleichspannung von 70 V angelegt, und die Aufzeichnung wurde in der in F i g. 2 gezeigten
Weise vorgenommen, wobei ein klarer, roter Linienzug
erhalten wurde, der eine Reflexionsdichte von 0,85
hatte. Als Schrcibnadcl diente ein Stahldraht mit einem Durchmesser von 0.25 mm. und als Flächenelektrode
wurde eine Kohlcplatte benutzt. Die Schreibnadcl wurde mit einer Geschwindigkeit von 200 mm see
fortbewegt.
Ausführungsbeispiel 6
Das im Ausführungsbeispiel 5 zur Frzeugung der farbbildcnden Schicht benutzte Lösungsgemisch wurde
in der gleichen Weise wie im Ausführungsbeispiel 5 als Schicht auf das beschichtete Papier des Ausführungsbeispicls
3 aufgetragen, das hierauf getrocknet wurde. Ar. das so erhaltene Papier wurde eine Spannung
von 400 V angelegt, und die Aufz.cichnung wurde
unter den gleichen Bedingungen wie im Ausführungsbeispiel 5 vorgenommen, wobei ein roter Linienzug
mit einer Rcflcxionsdichtc von 0.5 erhalten wurde.
Ausführungsbeispiel 7
Ein Lösungsgemisch wurde unter Einhaltung der gleichen Bedingungen wie im Ausfiihrungsbcispiel 5
angesetzt, wobei hiervon abweichend jedoch als farbbildender Stoff Ferristcarat und als Farbbildungsmittcl
Gallussäure vorgesehen waren. Die resultierende Lösung wurde in einer Schichtstärke von 8 bis 10 Mikron
auf das im Ausführungsbcispiel 2 erhaltene stromlcitende Papier aufgetragen, das hierauf getrocknet
wurde.
An das beschichtete Papier wurde eine Gleichspannung von 7(X) V angelegt, und die Aufzeichnung
wurde durch Fortbewegung der Nadel vorgenommen, wobei ein schwarzer Linienzug mit einer Reflexionsdichte
von 1.1 erhalten wurde.
Ausführungsbcispiel S
35 Gewichtsteile Leukomethylenblau wurden mit 200 Gewichtsteilen einer wäßrigen Lösung mit einem
Gehalt von 30 Gewichtsprozent eines handelsüblichen Natriumpolystyrolsulfats vermengt, und das Gemisch
wurde 48 Stunden in einer Kugelmühle mit einem Rauminhalt von 500 ml vermählen. Das Leukomethylenblau
war in der so erhaltenen Flüssigkeit in Form feiner Teilchen mit einer Teilchengröße von weniger
als 5 Mikron dispergiert. Das Lösungsgemisch wurde in einer Schichtstärke von 8 bis 10 Mikron auf das
im Ausführungsbeispiel 4 erhaltene, mit einer stromleitcnden
Schicht überzogene Papier aufgetragen, das hierauf getrocknet wurde. An das so beschichtete
Papier wurde eine Gleichspannung von 55OV angelegt, und eine als Anode geschaltete Schreibnadel
wurde mit einer Geschwindigkeit von 200 mm see fortbewegt, wobei ein blauer Linienzug mit einer
Reflexionsdichte von 0.25 erhalten wurde.
Ausführungsbeispiel 9
200 Gewichtsteile Blejchlorid wurden mit 200 Gcwichtsteilen
einer Toluollösung mit einem Gehalt von 10 Gewichtsprozent eines Mischpolymerisats aus
Styrol und Butadien im Anteilsverhältnis 85 zu 15 vermengt, und das Gemisch wurde 48 Stunden in einer
Kugelmühle mit einem Rauminhalt von 500 ml vermählen.
Das Lösungsgemisch wurde in einer Schichtstärke von 10 Mikron auf das stromleitende Papier
des Ausführungsbeispiels I aufgetragen, das hierauf getrocknet wurde. Es wurde eine Gleichspannung von
70 V angelegt, und die Aufzeichnung wurde durch die Fortbewegung einer als Katode geschalteten Schreibnadel
vorgenommen, wobei ein grauschwarzer Linienzug mit einer Reflexionsdichte von 0,4 erhalten wurde.
Ausführungsbeispiel 10
Das im Ausführungsbeispiel 5 bereitete Lösungsgemisch
wurde als Schicht in einer Stärke von 10 Mikron auf ein weißes Papier aufgetragen. Dieses beschichtete
Papier, also ein wärmeempfindliches, farbbildendes Papier, wurde wie im Ausführungsbeispiel 2
an der Innenfläche einer Vakuumglocke in Haftung gebracht, worauf auf der mit der wärmeempfindlichen
Schicht überzogenen Fläche des Papiers durch Vakuumbedampfung
Kupfer abgeschieden wurde. Das Papier wurde dann in einen Exsikkator eingelegt, in
dem es der Einwirkung von Jod ausgesetzt war. währcnd die Luft aus dem Exsikkator mit einer Saugflasche
abgesaugt wurde, so daß sich transparentes, hellgelbes Cuprojodid bildete. Danach wurde an dieses
Papier eine Gleichspannung von 50 V angelegt, und die Aufzeichnungsnadel wurde mit einer Geschwindigkeit
von 200mm'scc fortbewegt, was einen klaren Linienzug mit einer Rcfiexionsdichle von 0,9 lieferte.
Alisrührungsbeispiel 11
25 Gewichtsieile Nickelstearat, 5 Gewichtsteile
Ä'thylccllulose und 100 Gewichtsteile Aceton wurden
in eine Kugelmühle mit einem Rauminhalt von 500 ml gegeben, und das Gemisch wurde 24 Stunden vermählen
und dispergiert. Daneben wurde in ähnlicher Weise durch Vermischen von 10 Gewichtsteilen Dimethylglyoxim,
5 Gewichtsteilen Äthylccllulose und 100 Gewichtsteilen Aceton eine Dispersion angesetzt.
Die beiden Dispersionen wurden im Mengenverhältnis 1 : I miteinander vermischt und in einem Mischer gut
durchgerührt. Das Lösungsgemisch wurde in einer Schichtstärke von 5 bis 10 Mikron auf das stromleitende
Papier des Ausführungsbeispiels 4 aufgetragen, das hierauf getrocknet wurde. Auf dem so erhaltenen
Aufzeichnungspapier entstand bei Stromzuführung eine rosafarbige- Aufzeichnung auf hellgelbem
Grund.
Ausfijhrungsbeispiel 12
Zur Bereitung einer Dispersion wurden 25 Go wichtsteile Kristallviolettlacton. 5 Gewichtsteile eines
Styrolbutadien-Copolymerharzes und 100 Gewichtsteile Toluol 24 Stunden in einer Kugelmühle durchgearbeitet.
In ähnlicher Weise wurde eine Dispersion aus 25 Gewichtstcilen Bisphenol A. 5 Gewichtsteilen
des Styrolbutadien-Copolymerharzes und 100 Gewichtstcilen Toluol angesetzt. Diese beiden Dispersionen
wurden im Mengenverhältnis 1 : 10 miteinander vermischt und gut durchgerührt. Das hierdurch
erhaltene Lösungsgemisch wurde in einer Schichtstärke von 5 bis 10 Mikron auf das stromleilende
Papier des Ausführungsbcispiels 3 aufgetragen, das getrocknet wurde. Auf dem so erzeugten Aufzeichnungspapier
entstand bei Stromzuführung ein klarer, blauer Linienzug auf weißem Grund.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Stromempfindliches Aufzeichnungsblatl, dessen
stromempfindliche Schicht unter Verwendung eines Bindemittels auf einem Trügerblau aufgebracht
und durch Stromzufuhr im Kontaktbereich bildmäßig markierbar ist, gekennzeichnet
durch eine elektrisch leitende Schicht (2) aus
Kupfer(I)-jod;d mit einem spezifischen elektrisehen
Oberflächenwiderstand von kleiner als 106 Ohm bei 200C und einer relativen Feuchtigkeit
von 65% und eine im Kontakt mit dieser Schicht (2) stehende farbbildende Schicht (3).
2. Stromempfindliches Aufzeichnungsblatt nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die
stromleitende Schicht (2) nur Cuprojodid als homogene Stoffkomponente enthält.
3. Stromempfindliches Aufzeichnungsblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
stromlcitende Schicht j2) ein Bindemittel und in diesem Bindemittel dispergierte Teilchen von
Cuprojodid enthält.
4. Stromempfindliches Aufzeichnungsblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die färbbildende
Schicht (3) die Leukoform eines Triphenylmethanfarbstoffs oder die Leukoform eines
Fluoranfarbstoffs und eine organische Säure oder ein phenolisches Material enthält, wobei diese
Stoffe gesondert in Bindemitteln dispergiert sind.
5. Stromempfindlici.es Aufzeichnungsblatt nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die farbbildende
Schicht (3) ein Meta'ilsalz und ein mit den Metallionen des Metallsalzes unt r Bildung
eines sichtbaren Reaktionsprodukts rasch umsetzbares organisches Tüpfelreagenz enthält, wobei
diese Stoffe gesondert in Bindemitteln dispergiert sind und wobei der den niedrigeren Schmelzpunkt
aufweisende dieser beiden Stoffe seinen Schmelzpunkt zwischen 70 und 150 C hat.
6. Stromempfindliches Aufzcichnungsblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die farbbildende
Schicht (3) die Leukoform eines in einem Bindemittel dispergicrten Oxidations-Reduktions-Indikators
enthält.
7. Stromempfindliches Aufzcichnungsblalt nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die farbbildendc
Schicht (3) ein Metallchlorid oder -oxid enthält, das bei der Zuführung eines elektrischen
Stroms infolge Reduktion eine Farbbildung oder Farbänderung zeigt und das in einem Bindemittel
dispergiert ist.
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